Macher M Mtmg. Nr. 113, Pin nnmtlatl wurde die Frage des twi, Deputierlenkammer verhandelt. Die Aeant-d^."3 der Interpellation lautet kurz und bündig cl,2 ^' bie Gerüchte, auf welche Herr v. Gru-gliin^ "'^ Genossen sich berufen haben, jeder Vc-I>!k?s^ e"lbehren. Oesterreich werde bei allem lchen ^ welches dasselbe an der Herstellung einer ^achb "^ng in den beiden erwähnten türkischen iii^ ^^'"Ulnzen uehmcn müsse, nicht einseitig vorgehen ^»l, >-/" ^"operation 'uit einer einzelnen Macht, ^l'uui > > ^. ""^ "^"' Entschiedenheit auf eine solche p^^.lMvirken, welche Bürgschaften gegen die httltme ^!^ertchr ähnlicher Zustände, wie die ^rbu > ^ lnclen uud die Monarchie vor den damil ^lUn.>>, ^iachthcilen uud Beunruhigungen zu be-ll^," geeiguet sci. Ätie aber sei es die Absicht Äudl> f nettes gewesen, die Würdigung dieses ^lcher ^"l cnropäischen Kongresse zn entziehen, Orient ^^ befiuitlvcn Regelling der Verhältnisse im l M ^st^. ^^^^. bernfen'sei. v. ^' 3"nz ähulichcm Sinne beantwortete auch Herr ^llim,, ^ ^"' Bungen Rede, welche er für die Be-c>,i ^,6 des Sechzignlillioncn-Kredits gehalten, die sei, d^^s"lls gestellte Interpellation, ob es wahr ^//"esw'lcich die bosnischen Flüchtlinge nnter schi^ ,^^^' eigenen Truppen heimzuführen sich au ^lwll^ ^"'l.'s die Gerüchte von einer bevorstehenden ^"s-u ^ zu dem erwähutcu Zwecke, ja die Occnpa-biet d^ n?f ^uniftensatiuuspläne überhaupt in das G<> ilf ^ '^ gerichteten Anfragen nnd bezogen sich nnr llltift ,""unttclbarc Gegenwart und allernächste Zu-tlits,/ ^'^ ni irgend cnlcr Richtung für Eventnali-^itle ? ^ "u weiteren Verlaufe der Ereignisse die tü,l^ ^rnge h^. h^,^^^„ Flüchtliugc noch bringen ^liinml^ ^ engagieren. In einem,'beiden Ministerin vrä"l jlcwidulctcn Artikel schreibt die „Presse": ^eiiisl, i? Programm, wenn auch nur in den all-^>^" Umrissen gegeben, liegt in der Antwort des ——-— — Feuilleton. An Pariser Schattenbild.* I5 (Schluß.) Uein h/"be bisher von den Arbeitern gesprochen; ^irtlw? >"ldm dieselben Lebeusgewohnheitcn und MM.„ auch bei den vornehmen Klassen wieder. Mülle , '""""litäten Rothweins bei jeder Mahlzeit, Kaffee, Absinth als' „Erfri-M sechl i,"^ des Tages uud namentlich zwischen fünf ,>e,, ,.M' nachmittags, zur Tageszeit, die den >lte„ K, '"« ^o 1'ud8iuUw", die Absinthstunde, "^,>r sj^"^ Die Damen maskieren ihre, Trnntsncht, °>rn 9',/ "'^ wie die Männer leiden, unter gra-^ Nc,t,!''!r"^ zärtelndcn Äianiercn. Eine Dame /. sie i-s. 1 nie einen Absinth nehmen, t> 60^! ^'7'' w m,'"" "verliebst gespielten, Entsetzen ..Iwr-3s ^" ud '""" ""^' '^' bu' vulgären Worte „lu a,R wl?^^...!ii riiwuUn" ansznsprcchen sich vcr-V^icn ^^ Wurst mit Behagen ihre Serie von b ^dert« ^'"""' ^hartrenfe, „welche die Verdauung ^hw"' gvldcucr Bencdietinc, „welche die 9cerven i"el^' onftruder .,«lui ^i« n^Iig^ c^» <,itrm68", N "Nt „ss ?'^"ne verscheucht". u. f. w. u. s. w. 3 ^u ^ "esnl eleganten Calmieruugsmittelcheu isMu'l^, ^uehuie Danicn z,lr wohkonditiouievten ^htt^z '!"b zum — Säuferwahufinn. Das Wort >^^,^ ^ch lasse es stehen. "". 3lr. iu d. V, Daß man seineu Durst unter anderem auch mit Wasser stillen könne, ist dem Franzosen eine unfaßbare Vorstellung. Im Wasser sieht er nichts als ein Rciuignngsmittel gleich der Seife, nnd es als Getränt zu benutzen, scheint ihm ebenfo logifch, wie etwa Seife als Nahrungsmittel zu gebrauchcu. Im Cafe, im Restaurcmt gibt' es keine Wassergläser. Im Pariser Kaffeehanfc erhält man zu feinen: Milchkaffee nie Wafscr. Ist man irgendwo zu Besuche uud wird dnrstig, so bietet die Hansfrau ein Glas Rothwein an. Erklärt man, daß man nur Waffer wolle, fu sagt die Hausfrau: ,/I'r^ liißn!", tliugelt dem Diener und fagt: «Oo I'ouu s>our Kontur, 8. v. zi." Und was ist es, was der Diener bringt? Ein Gläschen, das znr Hälfte mit Wasser gefüllt ,st, eme große Flasche mit irgend einem Fruchtsyrnp uud cme uugrhcure Zuckerdose. Daraus kann man stch ein Getränk braucu, das hier den Namen „Triukwasser" trägt. Die meisten Pariser wachsen heran, werden alt nnd sterben, ohne je einen Tropfen reinen Wasters nber ihre Lippen gebracht zu haben; es ,st absolut buchstäblich zu nehmen, daß nnter hnndcrt Parisern kaum emer weiß, wie Wasser ohne Beimischung von Zncker, Syrnp oder Eognae schmeckt! Henry Murger, der Verfasser der „Vw do Noliümv", wollte in einem andern Buche einen Kreis von Fanatikern zeichnen, die den Beschluß gefaßt haben, bloö den höchsten Aufgaben der Kunst zu leben nnd dem Publikum, der Tagesmode, den kleinen Vedürfniffen der bürgerlichen Existenz nicht das leiseste Zugeständnis zu machen; nm mm auf die einschneidendste'Weise zu zeigen, bis zu welcher schwin- deligen Höhe der edle Opfermuth dieser idealen Maler und Bildhauer geht, läßt er sie den Entschluß fassen, nöthigeufalls sogar — Wasser zu trinken, ehe sie mit den Philistern paetiereu; daher auch der Name des Idcalistentlnbs und der Titel des Buches, „W« kuvl-ui-» ä'oau", die Wassertrinter. Ein überreicher Engländer, der seine Franzosen» liebe bis zur Abgötterei treibt, Sir Richard Wallace, hat vor eiuigeu Jahren eine gute und edle Idee gehabt. Erteuueud, daß die Pariser eine Art abergläubischer Scheu vor dem reinen Wasser empfinden, beschloß er, sie mit diesem Elemente bekannt zu machen. Er errichtete also ans seine Kosten an vierzig verschiedenen Punkten der Stadt elegante Brunnen, die „Is0iltÄms8->VllIIac:s", die jedem Besucher von Paris wohlbekannt sind, versah dieselben mit ,e zwei Trink-schalen nnd machte sie der Stadt zum Geschenke. Wird mau es glauben? Pans brach über die Idee Sir Richards in ein homerisches Gelächter aus. Gemeine Wasserbrnnnen mit Trmlschalen! Man muß ein verrückter Engländer sein, um auf einen solchen tollen Gedanken zu gcratheu. Ja, wenn die Fontaine» we-uigstens Absinth spenden würden! Aber Wasser — brr! Die Witzblätter wurdeu nicht müde. sich in Bild und Wort über Sir Richard lustig zu machen. Die Bevölkerung bediente sich der Brunnen, um durstige Hündlein zu tränten, um Bcbcs das Schmuhnäschen zu reinigen, nm «.»ine smnmarische Morgentoilette uorkm imblim vorzunehmen. Wenn ein Fremder einmal an einem solchen Wallaee-Brunncu trank, so bildete sich eine Ansammlung nm ihn, und mau starrte lhu au, Fürsten Anersperg: der Sah nämlich, daß das Interesse nnsercr Monarchie die Schafsung Dauer versprechender Bürgschaften gegen die periodifche Wiederkehr revolutionärer Gährungen in Bosnien und der Herzegowina, welche in Zukunft bei der :,^>cn Stellung Serbiens, Montenegro's uud Bulgariens für uns noch weit unangenehmer werden müßten als bisher, unbedingt verlange. Ferner wnrde, was die Dnrchführnng diefes Programms anbelangt, die Erklärung gegeben, daß die Herstellung einer soliden Ordnung zunächst von einer Vereinbarnng der Tractatmächte erwartet wird. Es liegt hierin kein Novnm. Dieses österreichische Postulat wurde lange vor dem Ansbrnch des türtisch, russischen Krieges, bereits in den ersten Monaten des Aufstandcs iu der Herzegowina, von unserem Kabinette gestellt nud seither consequent aufrecht erhalteu. Daß dasselbe jetzt, da eine dcfiuitive Regelung der Verhältnisse auf der Balkan-Halbinsel eintreten soll. mit besonderem Nachdrucke betont wird, ist iu der Lage der Dinge auf der Balkan-Halbinsel nur zu wohl begründet. „Wie mittelbar ans der Rede des Fürsten Anersperg und unmittelbar ans den Erklärungen des Herrn v. Tisza hervorgeht, steht die Forderung des Sechzigmillionen-Krcdites zuuächst mit den bosnischen Angelegenheiten in gar keinem Zusammenhang. Diese sind, wcuu auch seit dritthalb Iahrcu immer auf der Tagesordnung, doch im Momente nicht so amt, daß sie ein rasches Eingreifen bedingen. Herr v. Tisza bezeichnet als Zweck des SechzigmillionewKredits die Sichernng nnserer südlichen, südöstlichen und auch nördlichen Grenzen vor Ueberraschuugcn. Nicht um eine große Action handle es sich im gegenwärtigen Momente, weder nm eine Untcrstützuug Rußlands noch um eine Hilfeleistung für die Pforte, sondern lediglich um die Wahrung der Interessen nnserer Monarchie. Gegen welche Üebcrraschnngeu Vorsichtsmaßregeln getroffen werden sollen, wurde vom uugarifchcn Ministerpräfidcnten angedeutet, indem er anf die Nothwendigkeit der Sicherung der sicbcnbürgischen Päfse durch Befestigungen, für welchen Zweck bereits Gelder vcransgabt feien und Indemuität beansprucht werden würde, hiugewiesen hat. Wie wir bereits wiederholt mitzntheilen iu der Lage waren, ist es zunächst der sich immer mehr nnd mehr zuspitzende Eonslict zwischen Ruhlaud nnd Rilmänien, der zu Vorsichtsmaßregeln in Siebenbürgen drängt. Die rumänische Armee hat sich bekanntlich in die westliche Walachei, znm größten Theile hinter die Aluta zurückgezogen, und passagere Befestigungen, welche aufgeworfen wurden, „follen, falls die Russen mit ihrer Drohung Ernst machen uud die Entwaffnung der rnmänifchen Armee verfnchen wollten, beweisen, daß die Erstürmcr der Griwiza-Redoutc bei Plrwna Tüchtiges gelernt haben." Ein solcher Zusammenstoß ist nun zwar nicht wahrscheinlich, aber immerhin möglich, und eine umsichtige Politik muß mit jeder Möglichkeit rechnen. Ein Kampf zwischen den Rumänen und Russen würde bei der nnmerischen Ucbcrlegenheit der letzteren wahrscheinlich zum Nachtheile der Truppen des Fürsten Karl ausfallen und diese, wenn sie sich nicht gefangen geben wollen, nöthigen, auf österreichisches Gebiet überzutreten. Jedenfalls würden versprengte Scharen in die Greuzgebirge gedrängt werden. Nichts ist felbst-verständlichcr. als daß angesichts solcher Möglichkeiten die Grenzpässe für alle Fälle in Vertheidigungszustand gefetzt und der Grenzcordon verstärkt werde. Daß auch im Süden da nnd dort Verstärkungen unserer Grenzgarnisonen nöthig sind, ergibt sich ans den Nachrichten, daß neuerdings in Süddalmazien sowol wie längs der kroatisch-slavonischen Grenze wiederholte Beunruhigungen stattgefunden haben." Oesterreichischer Neichsrath. 381. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 14. Mai. Der Ackerbauminifter übermittelt den Entwurf eines neuen Forstgesctzes. Der Ministerpräsident Fürst Adolf Auersperg erhält das Wort: „In der Sitzung vom 9. Mai haben die Herren Abgeordneten Dr. Ritter v. Grocholsti und Genofsen an die t. t. Regierung folgende Interpellation gerichtet : 1.) Wird der Einmarsch der österreichisch-ungarischen Truppen in Bosnien und der Herzegowina beabsichtigt ? 2.) Im Falle, daß diese Absicht besteht, aus welcher Veranlassung und zu welchem Zwecke gedenkt die k. t. Regierung diesen Einmarsch anzuordnen? Und 3.) soll der Einmarsch auf Grund eines Einvernehmens mit den Signawlmächten des Pariser Vertrages oder auf Gruud eines Uebereinkommens mit Rußland stattfinden? Ich habe die Ehre, diese Interpellation zu beantworten, wie folgt: „Die Ansichten der Regierung haben weder, was die anzustrebeuden Zwecke, noch was die Wahl der Mittel betrifft, eine Aenderung erfahren. Die k. und k. Regieruug hat die Frage wegen Bosnien und der Herzegowina nie aus einem anderen Gesichtspunkte ailsgefaßt, als aus dem der Nothwendigkeit, mit aller Entschiedenheit auf eine solche Lösung Hinzuwirten, welche Garantien gegen die periodische Wiederkehr ähnlicher Zustäude, wie die heutigen, zu bieten und die Monarchie vor den damit verbundenen Nachtheilen und Beunruhigungen zu bewahren geeignet sei. 934 Es war nie die Absicht der k. und k. Regierung, die Würdigung dieses Standpunktes dem europäischen Kongresse, welcher zur definitiven Regelung der Verhältnisse im Oriente in erster Linie berufen ist, zu entziehen oder die Erledigung dieser Frage auf dem Wege der Cooperation mit einer einzelnen Macht anzustreben. Die Herren Interpellanten hatten daher vollkommen Recht, die Nachrichten, auf welche sie in ihrer Interpellation Bezug nehmen, nicht als glaubwürdig zu betrachten. Die k. uud k. Negierung ist in der Lage, alle diese Meldungen als unbegründet zu erklären, und es entbehren daher auch jeue Combinationen, welche daran geknüpft wurden, jeder thatsächlichen Grundlage." (Beifall.) Das Haus setzt hierauf die Spezialberathung über die Regierungsvorlage, betreffend das Ausmaß der Grundsteuer, fort. Zu 8 1 siuo noch eilf Redner vorgemerkt. Dr. Schaup ist gegen die Nachlässe und wünscht, daß man den Gegenstand verschiebe bis zu dem Zeitpunkte, wo die Ergebnisse der Einschätzung für die Personal-Einkommensteuer vorliegen. Der Regierungsvertreter Ministerialrath Chertek vertheidigt die Nachlässe und zeigt in einer langen, ziffermüßigen Auseinandersetzung, daß sie im Rahmen der gesammten Steuerreform nothwendig feien. Dr. Heilsberg erklärt die sogenannten Nachlässe nur für eine gerechte Ausgleichung, deren Annahme er daher dem Hause empfiehlt, und polemisiert gegen die in der letzten Sitzung erhobenen Bedenken des Dr. Kronawetter. Auspitz plaidiert zugunsten des Antrages von Schaup. Dr. Granitsch empfiehlt die Nachlässe, welche die Regierung und der Ausschuß gleichmäßig vorgeschlagen haben. Die Debatte wird abgebrochen und die nächste Sitzuug auf morgen anberaumt. Die englisch-russischen Verhandlungen. In den Verhandlungen zwischen England und Rußland ist gegenwärtig jener Stillstand eingetreten, welcher für die Dauer der Anwesenheit des Grafen Schuwaloff in St. Petersburg allgemein vorhergesehen wurde. Daß alle über den Zweck und die Chancen dieser Reise verbreiteten Nachrichten mit Vorsicht aufzunehmen sind, liegt auf der Hand. Auch das „Journal de St. Petersbourg" mahnt in dieser Hinsicht zur größten Behutsamkeit. Es wendet sich in einem telegrafisch signalisierten Artikel gegen die „gewagten Angaben und die absurden Auslegungen", zu welchen die Reise Schuwaloffs wiederum Anlaß gegeben habe. Die Palme erkennt es dabei dem „Paris-Journal", ein Acccssit einem russischen Blatte zu, welches sich telegrafieren ließ, daß über alle strittigen Punkte bereits eine Vereinbarung zwischen England und Rußland erzielt sei und Graf Schuwaloff dieselbe persönlich seiner Regierung zu überbringen wünschte. Von einer solchen Vereinbarung, bemerkt das „Journal de St. Petersburg", hätte'das kaiserliche Kabinett doch auch etwas wissen müssen, und wenn sie wirtlich schon er» folgt wäre, so wäre für die Reise des Botschafters in einem Zeitpunkte, in welchem sein Amt sicherlich keine Sinecure sei, kein Grund mehr vorhanden gewesen. „Wenn der Herr Graf Schuwaloff — fährt das „Journal de St. Petersbourg" fort — wirklich der Ueberbringer von Mittheilungen fein sollte, deren In als ob er ein Horn auf der Nase trüge. Jetzt hat man sich allerdings schon daran gewöhnt, an besonders heißen Tagen seine Lippen in den Trinkschalen der Wallace-Fontainen zu benetzen. Sir Richards Idee macht eine ganz leise, ganz aümälige Propaganda; seine vierzig Brunnen ziehen unmerNich eine Generation von Wassertrinkern heran. Allein es gibt doch noch sehr viele Pariser, die in den „^outHiuott-V/iulAcL" nur ein gußeisernes, künstlerisches Denkmal britischer Ueberschnappt-heit sehen. Die Lehren Rabelais, der mit einem in der Weltliteratur vereinzelten Cynismus den urgewaltigen, übermenschlichen , allüberwältigenden Suff verherrlichte, finden einen Widerhall in der modernsten Literatur Frankreichs. In unserer Zeit ist Gerard de Nerval indirekt und Alfred de Musset ganz direkt dem übermäßigen Absinthgeuuß erlegen. Der Alkoholismus füllt alle Spitäler, alle Irrenanstalten, alle Siechenhäuser Frankreichs und gibt den Listen der Selbstmorde eine unheimliche Länge. Wenn dieser Pest nicht Einhalt gethan wird. so wird die französische Nation an ihr moralisch und physisch zugrunde gehen. Der „Assoni' moir" von Zola ist ein' „Mene, Tekel, Upharsin", das eme mächtige Hand mit Feuerbuchstaben an die Wand des Palastes eines fröhlichen Zechers schreibt. Wenn die Weinnebel sein Gehirn noch nicht allzu dicht umwölkt haben, so wird der Schlemmer nach dieser Mahnung den Becher unter den Tisch werfen und dem Gelage ein Ende machen. halt die kaiserliche Regierung selber noch nicht kennt, so verrichtet die Presse eine recht undankbare Arbeit, indem ste diese Mittheilungen und das Verhalten, welches ihnen gegenüber im Rathe des Kaisers beschlossen worden sein soll, erörtert. Viel mehr Klugheit und namentlich viel größere Wahrscheinlichkeit liegt in der Berliner Depesche eines russischen Blattes, welche besagt, daß die Verhandlungen, welche Graf Schuwaloff übernommen, das Geheimnis der Kabinette bleiben muffen, zwischen welchen dieselben geführt werden. Daraus folgt, daß wir es unterlassen können, die Combinationen zu untersuchen, welche einige Blätter und Agenturen von ungenannten Eingeweihten erhalten haben wollen und noch ferner erhalten zu haben behaupten werden. Das hindert jedoch nicht, die Situation, so wie sie sich im Augenblicke der Einleitung jener Verhandlungen darstellt, ins Auge zu fassen. „Diese Situation ist heute, trotz der eingetretenen Zwischenfällc, dieselbe, wie sie am Tage nach dem Abschlüsse des Waffenstillstandes war. Europa steht noch immer vor dem orientalischen Problem. Kann mau demselben eine radicale, absolute Lösuug geben, dasselbe aus den internationalen Beziehungen wegschaffen, indem man zu einer Theilung des türkischen Reiches fchreitet, oder aber muß man sich auf die Aufsuchung der geeignetsten Mittel beschränken, um den christlichen Völkerschaften jenes Reiches ein erträgliches Los zu verschaffen uud auf diese Weise den Bestand der Türkei ungefährlich für den Frieden und die Ruhe Europa's zu machen? Rußland glaubte bei der letzteren Alternative stehen bleiben zu sollen, uud indem es dem früheren Feinde eine Reihe von Bedingungen auferlegte, welche schließlich nur die Entwicklung der voll der Konstantinopler Konferenz aufgestellten Bedingungen find, unterstützt voll den nöthigeil Garantien, wollte es erreichen, daß Europa das utto-manische Reich von neuem in seiueu Verband eintreten lassen könne, ohne neue Störungen befürchte« zu müssen. „Die Freunde der radicalen Lösungen finden au diesem me^o wnmuo keinen Gefallen, uud mau muß allerdiugs gesteheu, daß die Abneigung und das Miß-traueu, welchen der Vertrag von Sau Stefano bei den wahren oder vorgeblichen Freunden der Türkei begegnete, mit den Glaubeil erweckten, daß die gegenwärtige Phase der orientalischen Krisis nichl durch eiue der Aufrechthaltuug jcues Reiches güustige Vereinbarung geschlossen werden könne. Es wird genügen, in dieser Beziehung auf die Ermuthigungeu hinzuweisen, welche das Verlangen Griechenlands nach einem Theile der ottomauischen Provinzen fand. — Die englifchc Politik hat sich mit einem zu dichten Schleier umgeben, als daß wir deu Auspruch erheben sollten, ihr Geheimnis zu ergründen. Es könnte indessen scheinen, als ob ihr Ziel in erster Linie dasselbe sei, auf welches auch der Vertrag von Sau Stefano gerichtet war: die Aufrechthaltuug des türkischen Reiches mit dem Vorbehalte, die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen, wenn die Bedingungen, unter welchen das Londoner Kabinett dahin gelangen wollte, nicht durchführbar seiu sollten. Die wiederholten Erklärungen der euglischcu Minister uud der einfache gesunde Menschenverstand lassen an-uehinen, daß mau auch in London nicht die Wiederherstellung des frühereu Zustandes oder selbst uur ein Flickwcrk auf Grundlage der Beschlüsse der Kunstan-tmopler Konferenz anstrebeil kann. Wenigstens läßt die Note des Lord Salisbury vom 1. April dieses klar erkennen. „Da also das Ziel im wesentlichen das gleiche ist, so ist die Möglichkeit einer Verständigung noch beiweitem nicht ausgeschlossen. Wenn die Politik des Londoner Kabinetts nicht in erster Linie von dem Wunsche geleitet ist, die Resultate des Krieges abzuschwächen, nur weil sie von Rußland errungen sind, wenn es Fragen des Friedens nicht in Frageil des Machtübergewichtes verwandelt, wenn es ans Formeln verzichtet, welche eine Großmacht nach einem siegreichen uud ruhmvollen Feldzuge uicht annehmen darf, dann kann ein dauernder Friede gefchaffen werdeil, ohne das europäische Gleichgewicht zu alterieren." Der Saatenstand in Oesterreich-Ungarn. Auf Gruud sorgfältig gepflogener Erhebungen veröffentlicht das k. t. Äckerbanmiliisteriulll folgenden Ans-weis über den Saatenstand ill Oesterreich-Ungarn nach der Lage von Ende April d. I.: Die Witterung in der zweiten Aprilhälfte entsprach im allgemeinen genau dem sprichwörtlichen Aprilwetter. Die hiemit charakterisierte, nicht nur alls Tage, sondern auch ails Stnndcn sich beziehende Veränderlichkeit war bei dem Umstände, daß alle nachtheiligen Witterungsextreme dadurch ausgeschlossen nnd im allgemeinen die resulticreuden Wärme- uud Fenchtigkeits-Verhältnisse der Jahreszeit angemessen wareil, in erster Linie der Vegetation in möglichst hohem Grade förderlich, in zweiter Linie auch den Feldarbeiten sehr günstig. Ueberwiegend war die Zahl der kühlen, znm-theil auch kalten Tage in den Nordustländern, besonders iil Ostgalizien, und wurde die Kälte daselbst durch anhaltende, zumthcil heftige Winde häufig verschärft. Hier stellten sich auch in der Zeit vom 20. bis 25. Nachtfröste mit — 2" bis — " größeren Theile Galiziens und in verschiedenen ^ genden Ungarns. Dagegen war der RegenfaÜ bed^ tend ill den alpinen Theilen Nieder- und OberM reichs, in Vorarlberg und besonders im Lande lt^' Hagel fiel in einigen südöstlich gelegenen Theile« Niederösterreichs. . Entsprechend dem Witterungsgange haben stch ln allgemeinen die Wintersaaten kräftig bestockt, geNW" einen höchst erfreulichen Anblick und berechtigen zu ^ besteil Erntehoffnnngen. Iil Galizicn aber hat sich °" Staud derselben etwas verschlechtert, während im nor östlichen Theile Böhmens, dann im ehemaligen TM ner Kreise Schlesiens uud im nordwestlichen Tye Ungarns viele sehr schwach aus dem Winter g"0 ,^ lncnc und zumtheil ausgewinterte Wintersaaten, na"l^ lich Roggen, sich nicht genug erholen konnten. ,^ diesen Ländcrtheilen also 'sowie in Galizicn Nw'd ""' fach über schütteren Roggen geklagt. ., Ueber Weizen aber liegen mit wenigen '!>">'"/ men nur günstige Nachrichten vor. Die Verhältnis»'?^ zahlreichen ausgewinterten Saaten in dm alpn Theilen Oberöstcrreichs und Salzburgs wnrdcn "'^ geackert und dnrch Sommerweizen und SoiimiellW ersetzt. Betreffend das Eiltwicklungsstadimn der MM saaten ist den Berichten zn entnehmen, daß der 3M ill den wärmereil Lagen der Nordwestländer (^M.,.,! Mähreu uud Schlesien) schoßt, bei Brix.cn und ^ so wie in einigen Gegenden Niederösterreichs und "'^ Gegenden Ungarns bereits in Aehren steht, und der Weizen im südlichen Ungarn schoßt. .^M Der Raps steht meistentheils bereits ill der V" Glanzkäfer kamen in manchen Gegenden "! 1""^ Menge vor, daß fie den Raps beinahe W'Zu^Mh nichteteii, was namentlich aus den Gegenden ucm - ^ nnd Nikolsblng gemeldet wird, während manche"" ^, Gegenden gänzlich verschont blieben, namentlw) ^, nordwestlichen Schlesien. Im allgemeinen l>ü M ,„ Raps kräftig entwickelt und dürfte die Beschädig"'^,, des vielverbreiteten OlanMers ohne allzu g"'' Nachtheil überstehen. ^z> Der Anbau der Sommersaaten konnte, mn ' „ nähme der Gebirgsgegenden der Nordwestländer, ^ der höheren Lagen 'der Alpen und der ^"'v P beinahe überall vollendet werden. Die Saaten " fast überall fehr scholl auf, haben sich zum g^„z Theile schon kräftig bestockt uud bieten demnaa) ^ besonders günstige' Ernlemlssichten. AusmüMN ^ den nur ans Ostgalizien gemeldet, wo die ^s,^ Trockenheit an vielen Orten die Entwicklung trächtigtc. , ^ Der Maisanban hat in der Vukowma "0") > „ in Käruten und in Nordtirol erst vor wenigen ^, begonnen, ist dagegen in den unteren Regionen ^ Tirols, in Krain sowie im südlichen MM ^,i Kroazien schon weit vorgeschritten, zumlheil a"") > B beendet. Frühe Maissaaten in Krain und "'" sind bereits schön gekommen. Mnde^ Der Kartoffelanball ist in den Norden" ^ im vollen Zltge, zmntheil der Beendign'^ "",^.„, den Nordostlälldcrn im Beginne, in den Alpe» ^ mit Ausnahme der höheren Regionen, m oe' „hel" ländern sowie in Ungarn und dessen 3tel"" größercntheils bereits beendet. ^ iW^ Für die Nordloest-, Nordostländer n'w „„d gilt das Gleiche vom Anbaue der Znckerrn^ Fntterruukelrüben. .. Mich^ Ueber Kleefelder und Wiesen lauten d,e ^ beinahe ausnahmslos günstig, so daß "»e .^ht-und znm großen Theile zeitliche Fntterernte " ycl Lnzerne wird bereits an vielen Orten uuyl .^ hcl südlichen, sondern anch der mittleren un0 ^thtlc nördlichen Zone der Monarchie geinäht, "llu) ^^ wird an verschiedenen Orten, selbst del Zone, schon vor Mitte Mai gemäht werde ' ^,,e Hopfen macht kräftige Triebe und lmr0 ,M ' und Oberösterreich eben geschnitten, in den ^ ^B^ Hopfengegenden Böhmens aber schon an z M geführt. In Böhmen zeigte sich eine '"Ailing, beträchtliche Anzahl von Stöcken vom "^ „e^ sehr benagt, daß sie beseitigt und e^v mußten. , .^en l'""", Ueber den Wein lallten die Nachr")^ ^a^ durchgehends sehr günstig, namentllch M ^ „ ^ Derselbe treibt kräftig, hat bel Tnent I^.^M 15 Centimeter lange Schößlinge "in^^ Tränbchenanfatze. Die bezüglich des /^ j^. l> vielen Lageil Südtirols gehegten ^'^ sich größtentheils behoben, und hat ^, ^^„. „ alte Stöcke nnd sehr üppige Görz zeigt sich hie uud da Z" ""l ^M "lch"' Ol'dium wurden - so weit die ncn") ^Z noch keine Spuren beobachtet. . , sagen- schönsten Blüte. Spätobst blüht ruH" ^ 935 Mn Zone und zeigt viele Blutenknospen in der nörd« n?' ^^ Birnen machen in vielen Lagen eine Ans' 9?' "'sofern sie in verschiedenen, auf t'cine bestimmte Wandergruppe beschränkten Gegenden nur wenige Vlü-^ui^ftcu entwickeln; in verschiedenen Gegenden von N .^" s'"b" dieselbe Ansnahine bezüglich aller ^ Iljvrten ftatt, dagegen wird in mehreren Gegenden Mnnis ungewöhnlicher Obstscgcn erwartet. In vcr-i^ ? Gegenden tummen Raupen in ungewohnter Menge vor, so bei Ii?in, in Salzburg und Görz; die W °- '^ ^^ ^"l)l der Gegenden, in welchen d 7^täfer ihr Flugjahr haben; in einigen Gegen-reich ?^Hm Mährens tritt der Alütcnstechcr zahl- A,.?l " Südlirol wurde in der letzten Zeit mit dem Hagesneuigkeiten. Aus 9^ lIum Attentate auf Kaiser Wilhelm.) M^^ilg schreibt man dem ..Dresdener Journal" : „Der einer s 5 H"""ch Max. Hödcl ist der uneheliche Sühn 1857 s'^" Schllhmachcrs-Vhefrau; er ist im Jahre !' ' "der wenn um die letztere Stunde die Umwand ^ Palais geschlossen wurden sind, wird auch "°K es ^ ^"" außcu in den Park zugelassen, so Grille !" ^'sp'cl unmöglich ist, Frcimdc oder An-^tch^ ""zuholcn oder sich mit ihnen am Abend ein s 5 3tral ^" ^en. Das ist geradezu lächerlich; aber ^tten?"l ^^ ^ s°- Die Presse hat ciucu bc-w^lusst n '^' s'ch "ber die Behandlung, die sie in Mtern ""U ^'^"' ^" beklagen. Es sind den Pariser ?M 3^d '"/^ ^^ luenig permanente Eintrittskarten für ^llt de, 5/"'^ bewilligt wurden. Das sogenannte Syn, s ^brfolV"'s" Presse läßt sich die Interessen seiner ^ E3 ^' ^^ ^ scheint, nur »uäßig angelegen ^tti^,. ^rfahrt auch den Berichterstattern der aus-^le ^ fresse gegenüber nicht eben liberal und läßt 3^"dim ^" ^"3'-' lvarteu. Das Syndimt hat die ^sicht D ^ auswärtigcu Blätter gewünscht, iu der k? lese,, "'""then wir, dieselben gelegentlich auch selber »""sie'tt wüuschcu also. daß es dieser Notiz, " "liz^'?" z»l Augcu konuut, Bcrilcksichtiguug schcu- ^'t^/^..°rtalitätKstatistil und Gesund- >detcn ^ltuissc.) Vis zu der am 4. Mai d. I, s°h»ttn Ahnten Iahreswoche sind von je lOW Bc- ^"l '., l dm Jahresdurchschnitt berechnet, .üs ge. Ii^4^''"ldet: in Wien :i2l>, in Prst 4<>li, in 'i ^.^ >^ ,n Trieft 25 2, in Kralau 3i^, in Bcr- ^' A^' 'n Vreslau 31<). in Königsberg 38 <1, ^'"wdev- ^'"' w Franlfnrt am Main 17 7, in i ^etti,. <7.'^. '" Kassel 25 3, iu Magdeburg 23 0. ' > Ül"Nche' .^ '" ^ltona 23 3, in Straßburg 27 9, il ^de, !) ' '" Nürnberg 22 8, iu Augsburg 37 l), s, ^rmi'.^^'b. iu Leipzig 24 0. iu Stnttqart 1>.»0, >^^ig2l)li, in Karlsruhe 27'l/iu Ham- l> l ^'»st'.'" Aasel 2<) 3, in Brüssel 23 4, in Paris 25 2, M,„ ^dmn 28-5. iu Kopenhagen 23'0, in Stock- ^ ^dess './n A)ristiauia Ui5. iu Petersburg 00^, ^ ^..''^ in Biiwrest 44 5, in Nom 33 5, in ^' Nl Athen 21 0, in Lissabou 3! «, in Lon- don 22 5, in Glasgow 27 5, iu Liverpool 25 1, in Dublin 32-2, in Edinburgh 29 2; ferner aus früheren Wochen: in Newyork 24 4, iu Philadelphia 18 1, in Boston 19 4, in Chicago 12-0, in San Francisco 19 2, in Calcutta 485. in Madras 474. Obgleich sich die Sterblichkeitsvcrhältnissc der größeren Städte Europa's iu der Bcrichtswoche im allgemeinen etwas günstiger gestaltet haben und sowol die Sterblichkeit des Säuglingsalters wie die der höheren Altersklassen vermindert erscheint, ist in Wien das umgekehrte Verhältnis zu cou-staticrcn und mit eiuer allerdings uur geringen Stei» gerung der allgemeine» Sterblichkeit auch die des Säug-lingsalters (von 224 auf 23 7 Perzcnt) uuo die der höheren Altersklassen (über 60 Jahre) von 150 auf 17 0 Pcrzeut gestiegen. Uutcr den Todesursachen haben von den Infcctioustranthcitcu iu Wien, Berlin uud Paris Maferu zugcuommen, während das Scharlachfieber nachläßt uud «ur in Essen iu größerer Zahl tödtlich verläuft. Difththcritischc Affectioncn fordern in Wien, Berlin, Königsberg und Paris noch immer zahlreiche Opfer. Uuterlcibs-Typhcn zrigcn iu den russischen und rumänischen Städten noch keinen entschiedenen Rückgang. In Turin ist die Zahl derselben etwas kleiner gewor-» den. Vereinzelte Todesfälle au Flecktyphus wurden in Berlin, Pest, Prag, NrcKlau, Posen und Bcuthen, an Nückfallsfiebcr iu Krakau beobachtet. Die Flecktyphus-Epidemie iu Breslau geht ihren. Erlösche» eutgegeu, da-gcgeu tritt sie in Thorn iutrusivcr auf. Darmtatarrhc der Kinder ware» in Petersburg uud Wicu vermehrt. Erheblich fclteucr führten allgemein acute Entzüuduugcu der Athmuugsorganc zum Tode. Dcu Pockcu erlagen in Vondou iu der Berichtswochc noch immer (>0 Personen (gegen 63 der vorhergegangenen), doch war die Zahl der neu Erkrankten, erheblich kleiner. In Wien, Petersburg. Odessa und Lissabon sind die Blattern-Todesfälle wieder zahlreicher. In Rio dc Janeiro herrscht das gelbe Fieber heftig; vom I. Dezember 1877 bis 15. März 1878 starben daselbst au der Epidemie 812 Personen, darunter 163 Seeleute. — (Au3 dem Verkehr der Zukuuft.) Uuter diesem Titel briugcn Stettenhcims „Wespen" folgende Antwort auf ein Phonogramm: „Lieber Freuud: Dein geehrtes Stanniol vom gestrigen Tage habe ich um 17 Uhr 85 Minuten empfaugeu und mir sofort von meiuem Apparat vorlesen lassen. Er war total heiser und strafte somit deine Versicherung, daß du dich ganz wohl befindest, Lügeu. Weuu du nun wieder an mich sprichst, lieber Frcuuo, so sei so gut, deinen Papagei ans der Stube zu briugcn, denn das Ende deines werthen Sprechens war vor drm ewigen Geplapper deines vorlauten Vogels absolnt nicht zu vcrstchcu. Auch rathe ich dir, deinen Phouographcu tüuftig zu schlichen, bevor du deine Selbstgespräche beginust, denn dciucm Post-dictum, iu dem du mich batest, dir 20 Mark zu leihen, folgte ein ganz vernehmliches: „Ob der Ochse es wol thnn wird?" Trotzdem fende ich dir das Geld und fchliehc, da ich hellte schou acht Briefe gedreht habe und müde bin, bestens grüßend deiu lc. Nachschrift. Sollte noch kein deutsches Wort für „Phonograph" gcfuuocn fein, so schlage ich vor: Plaudcrwalzc, Drehgurgel, Stimmstecher, Stiftstcller oder Rcoc-Eisschrauk." — (Eiuc Millioueustraße.) Dir reichste Straße der Welt ist die Fifth Aoeuuc iu Newyurt. Unter anderen wohnen in derselben Dr. Rhiucländcr mit 3 Millionen Dollars Jahreseinkommen, M. O. Roberts mit 5 Millionen. Moses Taylor mit 8 Millionen, August Bclmunt mit 8 Millionen, Robert und A. Stnart mit 5 Millionen, Mrs. Stevens mit 2 Millionen, Amos R. Eno mit 5 Millionen, Jakob und William Astor mit 00 Millionen, Mrs. A. T. Stewart mit 50 Millionen, Pierre Lorillaro mit 3, James Kernochau lnit 2, Vanderbilt mit 75, Calvert Jones mit 2, James Gurdou Beuctt mit 4, Fred Stevcus mit 10, Lewis Lorillart mit 1 Million; im ganzen Jahreseinkommen dieser 10 Personen 249 Milliuucu Dollars. fokales. — (Erueuuung.) Der vormalige Divisiouär iu Laibach, Se. Exc. der Herr Felomarschallicutcnant Vin-cenz Pürckcr Edler von Pürkhaiu, wurde zum Oberst-Iuhabcr des (uugarischcn) Infanterieregiments Nr. 25 (bisher FZM. Freiherr von Mamula) ernannt. — (Freiherr v. Kuhu.) Sc, Exc. der Herr Landeökommandicrendc. FZM. Freiherr von Kuhu, ist Dienstag abeuds i» Trieft angekommcu, uahm daselbst Mittwoch morgens im großen Kaser»hofe eiuc Inspection der Garnison vor, visitierte im Laufe des Tages die verschiedenen Militärctablisscmcnts und setzte gesteru früh seiue Inspectionsrcise nach Eapodistria fort. __ (Auszcichuuugcu.) In Aucrkcnnuug der um die. Förderung militärischer Interessen erworbenen Verdienste und in Würdigung bcsouderer Lcistuugeu im Verkehrswesen überhanpt wnrden einer amtlichen Publication der gestrigen „Wiener Zeitung" zufolge mehrfache kaiserliche Auszeichnungen au Eiscubahubcamtc vcr-liehcu; unter anderen erhielten: von der Südbahngcscll-schaft der gegenwärtige Oeucraldirektor Frlcdrlch Schüler dcu Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit, der Generalsekretär Negierungsrath Aoulf Ritter vou Schreiner deu Ordeu der ciscr»eu Krone dritter Klasse, der Ober- iufpektor Sauluel Hahn das Ritterkreuz de3 Franz-Iosefs-Ordens, der Stationsvorstand in Pettau Franz Braith uud der Stationsvorstand iu Vordernberg Mathias Ricger das goldene Verdiensttreuz, — serner von der Kronprinz Rudolfbahn: der Generaldirektor Moriz Morawitz den Titel eines Regierungsrathes. — (Dr. Heinrich Mitteis f.) Vorgestern verschied iu Wien der t. l. Regieruugsrath uud Direktor des Gymnasiums der Thercsianischeu Akademie, Herr Dr. Heiurich Mittels, uach kurzer schmerzlicher Kraul-heit im 51. Lebeusjahre. Diese Nachricht wird nicht verfehlen, in Laibach, woselbst der Verstorbene durch seine vicljährigc Thätigkeit als Professor und nachmaliger Direktor des hiesigen t. k, Obergymnasiums allseits in bestem und ehrenvollstem Andenken stand, die lebhafteste Theilnahme wachzurufen. Dr. Heinrich MitteiK — ein gcborucr Prager, wenn wir nicht irren — kam im Jahre 1853 als junger Professor an da3 Laibacher Gymuasium und wurde nach neunjähriger vorzüglicher Lchrthätigteit als Professur der Mathematik und Physik im zweitcu Semester des Jahres 1802 als Nachfolger des vou hier an das Altstäotcr Gymnasium iu Prag übersetzten Direktors Dr. Johann Nccäset zum Direktor dieser Austalt ernanut, welcher er sodann bis zu seiner am Schlüsse des Schuljahres 1866 erfolgten Ueberfetzung nach Wicu vorstand. Im Verlaufe seiner im ganzen 13jährigeu dieustlichc» Wirksamkeit in Laibach wußte sich der Vcrstorbeuc sowol die Liebe uud Zuneigung seiner zahlreichen Schüler, als auch die allgemeine Achtuug und Wcrthschätzung seiner Kollegen und Mitbürger in hohem Grade zu erwerben. Als Beweis für letztere sei darauf hiugcwicscu, daß ihm die Ehre zutheil wurde, zum Gcmciuderathe der Stadt Laibach gewählt zu werden, iu welcher Körperschaft er insbesondere in allen das Schulwesen berührenden Fragen eine sehr ersprießliche Thätigkeit entfaltete. Als Direktor des Gymnasiums und zugleich Vizcoirektor der Theresiauischeu Akademie in Wien wurde Dr. Mitteis vor eiuigen Jahren zum t. k. Regirruugsrathc cr»annt. Er war zugleich Commandeur des spanische» Ordeus Karl IU., welche Aus-zcichuuug ihm der einstige Zögling dieser Anstalt — Don Alfonso — sogleich uach seiner Erwähluug zum Könige vou Spauicu als Zeiche» seines königlichen Dankes verlieh. — Heute nachmittags findet in Wien die Beerdigung des Verstorbenen statt. Ein ehrenvolles Gedächtnis bleibt ihm allseits gesichert. — (PersoualverändcrungeninderLai-bacher Diözese.) Versetzt wurden He Herreu: Mathias Zarnik, Pfarradmimstrator in Prelola, als Pfarr-cooperator nach St. Martin bei Krainburg; Leopold Lotric, Pfarrcooperator iu Seiseuberg, als solcher nach Guteufeld; Anton Zlogar, Pfarrcoopcrator iu Nassenfuß, als Stadtpfarrcoopcrator nach St. Jakob in Laibach, nnd Johann Golob, Pfarrcoopcrator iu Dole, als solcher nach Nasseufuß. — Gestorben sind die Herreu; Franz Mally, Pfarrcooperator zu Mittcrdorf in bc'r Wuchein, am 11. v. M.; Antun Souiuc, Triestcr Diözcsanpriefter iu Uutcrtuchciu, am 10. v. M., uud Anton Cerne, Pfarrer iu Hotcdcrschiz, am 21. v. M. — (Vcrpachtuug.) Moutag den 20. d. M., um 9 Uhr vormittags, findet die öffentliche Verpachtung der Grasmahd der städtischen Wiese uuter Kroisenegg uub im Anschlüsse hieran jene der städtischen Wiesen in der Tiruau beim Wascnmcistcr uud ober der K'olesiamühle statt. Pachtlnstigc, welche an der Versteigerung theil-zunehmen wünsche», versammeln sich zur geuannten Stunde auf der ersterwähuteu Wiese. — (Der Kuuftvereiu in Graz) veranstaltet am 30. Iuui l. I. die Verlosung von Kuuftwertcu unter seiuc Thcilnehmcr, uud befinden sich in dem Verzeichnisse der Gewinste n. a. folgende Original-Oelgemäldc: „Am Ufer des Lago di Nemi", vou Heinel (Werth ft. 600); „Häringsschiff an der Müudnng des Zuidersecs bei Am-stcrdam^. von I. v. Bommel (fl, 400); ..Der Reigen der Lachmöve", von L. Schuster (fl, 300); „Der Weinfälscher", vo» Gerasch (sl. 300); ei» Thierstück vo» Nowei (si. 150); „Montblanc", von Hilverdinl (fl. 100); fcrucr eine Statuette vou Schwabe, wcrthvulle Chromolithographien. Kupferstiche ic. — Das Prämicnbild „Zur Parade", uach dem humorvollen Gemälde von van der Venue, iu geluugeucm Farbendruck, oder cineS vou den früheren Jahrgängen wird für jcdc» Anthcilfchcin verabfolgt, ob die Nummer desselben mit ciucm Treffer gezogen wird oder uicht. — Am 1. Juli beginnt der Steiermärtische Kunstvcrcin sein 14. Vereinsjahr; der Beitrag für einen Autheilfchciu beträgt fl. 3, für eiue Mitgliedertarte si. 2 per Jahr. — (Juristische Literatur.) Herr Dr. S. Mayer, a. ö, Professur der Rechte an der Wiener Universität, der Herausgeber des seinerzeit auch von uns angezeigten „Handbuches des österreichische» Strafprozeh' rechtes", läßt ebcu den zweiten Band dieses Werkes in dem au juristischer Literatur so reicheu Verlage ber Manz'schen Hof - und Universitätsbuchhandlung erscheine». Dieser zweite Band führt den Titel „Commentar zur österrcichischcu Strafprozeßordnung vom 23. Mai 1873". Der Cummentar Professor Mayers ist, s" weit sich aus der die vier ersteu Hauptstückc, ßs l bis 4^, der Strafprozeßorouung umfasseude» ersten Lieferuug urtheilen läßt, seiner Anlage »ach dic umfassendste Fr arbeitung, die bisher ein österreichisches Gesetz erfahren 936 hat. Der Text des Commentars ist ein durchlaufender, das sonst in den Anmerkungen niedergelegte Material in seiner Vollständigkeit in den Text aufgenommen, eine Art der Behandlung, die den Werth des Commentars bei dem Praktiker gewiß nur erhöhen wird. Das über jeden Paragraph gegebene umfangreiche Material ist durch zweckmäßige Theilung und deutliche Ucbcrschriftcn übersichtlich eingetheilt, so daß auch in dieser Beziehung die Anwendung des Commentars eine ungemein erleichterte ist. Diese Einthcilung des Stoffes innerhalb der einzelnen Paragraphc ist eine um so dankenswcrthcre, als die Fülle des im Commentar Gebotenen eine fast überwältigende ist. Es gibt keinen Streit in der Theorie, keine Frage der Praxis des Strafprozesses, die hier nicht besprochen, die hier nicht entschieden ist. Das Werk steht nicht nur in Bezug auf die theoretische Literatur über den Strafprozeß vollständig auf der Höhe der Zeit — die einzelnen Partien darin find vollständige Monographien über die einzelnen Materien, — es berücksichtigt auch die Spruchliteratur Deutschlands und Oesterreichs seit mehr als zwanzig Jahren, es zieht Schlüsse aus den Entscheidungen des französischen Cassa-tionshofes und der italienischen Cassationshöfe über analoge Fälle. — Von der bekannten nnd hinlänglich gewürdigten Manz'schen Gesetzcsausgabc ist kürzlich der zweite Band in achter Auflage erschienen. Derselbe enthält: „Das allgemeine bürgerliche Gesetzbuch für das Kaiferthum Oesterreich" sammt allen dasselbe ergänzenden und erläuternden Gesetzen und Verordnungen und dm grundsätzlichen Entscheidungen des obersten Gerichtshofes. Der Preis des vorliegenden Bandes beträgt 2 ft., gebunden 2'/, si. Hus dem Schwurgerichtssaale. Laibach, 15. Mai. (Verbrechen der Kreditspapier-Fälschung.) Vorsitzender: LGN. v. Zhuber; Votanten: LGR. Dr. Vidic und Landesgerichtsadjunct Voschitz,-Schriftführer: Auscultant Freiherr vou Lazarini. Vertreter der Staatsbehörde: StAS. Gcrocschitz, Vertheidiger: Advokat Dr. Tontli aus Görz. Auf der Anklagebank befindet sich der 68jährige Bauer Josef Lazar aus Scdule im Tolmciner Bezirke, welcher bereits im vorigen Jahre am 13. Dezember im Vereine mit dem freigesprochenen Landmannc Johann Preset aus St. Georgen bei Krainburg nnd mit dein zu zehn Jahren schweren Kerkers vcrurthciltcn Franz Fick aus Ehrengruben bei Bischoslack des gleichen Verbrechens angeklagt war. Ueber Antrag des damaligen Vertheidigers des Angeklagten, Dr. Zarnik, wurde die Fortsetzung der Verhandlung gegen Lazar behufs Vornahme einer neuerlichen Untersuchung vom Gerichtshöfe vertagt, da die Schlußverhandlnng mehrere Momente ergab, die nicht genügend aufgeklärt erschienen. Heute steht Lazar vor den Geschworenen des gleichen Verbrechens angeklagt. Die Anklage hält dem Angeklagten heute neuerlich die Aussage des iu Laibach im Gewölbe des Handelsmannes F. M. Schmitt bei Verausgabung einer falfchcn Zehngulden-Note ertappten Fick entgegen, welcher sagte, es habe ihm der Grundbesitzer Preset erzählt, daß ein gewisser Lazar in Gemona falsche Zchngulden-Notcn um einen sehr billigen Preis besorge. Fick schrieb hierauf an Lazar und lud ihn ein, er möge nach Villach kommen. Beide trafen sich dort nnd fuhren nach Piaccuca in Italien. Drei Stunden wartete Fick auf den Angeklagten Lazar in einem Gasthanse, welcher bei seiner Rückkehr erklärte, es sei heute nicht möglich, falsche Banknoten zn bekommen. Ein zweitenmal gingen sie beide wieder hin, und da soll, wie Fick behauptet, der Angeklagte Lazar ihm um den Betrag von 20 fl. sechs falsche Zehngulden-Bantnoten übergeben haben. Lazar leugnete suwul in der Voruutersuchung und bei der ersten Schlußvcrhandlung als anch heute, daß er Fick jemals gesehen habe. Ebenso leugnet Lazar die beiden an Fick aus Gemona und aus Udine gelangten Briefe, in welchen Fick eingeladen wird, nach Gemona zn kommen und dort über das weitere Geschäft schlüssig zu werden, an ihn abgesendet zu Haben. Anch die Aussage des mit ihm inhaftierten I. Zebre aus Bischoflack, daß er im Arreste erzählt habe, er sei nur durch Ficks Anzeige wegen der falschen Banknoten in Arrest gekommen, werde sich aber schon herauszuhelfen wisfcn, stellt der Angeklagte in entschiedene Abrede. Infolge der seitens der Staatsanwaltschaft, der Vertheidigung nnd der Geschwornen an die Belastungszeugen gestellten Fragen verwickeln sich Zcbre, insbesondere aber Fick in so horrende Widersprüche, daß der Vertreter der Staatsanwaltschaft erklärt, er sehe sich genöthigt, auf Grund des Resultates der heutigen Verhandlung von der Anklage gegen Lazar wegen Verbrechens der öffentlichen Kreditspapierfälschnng abzufallen. Der Gerichtshof beschloß infolge dessen, den Angeklagten Lazar sofort auf freien Fuß zu setzen. NeuestePoL (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Pest, 16. Mai. Das Unterhans nahm die Vor^ lagc wegen Bedeckung des Sechzigmillionm-Kredits mit allen Stimmen, ausgenommen jene der äußersten Linken, an, nachdem Uermenyi seineu Beschlußantrag zurückgezogen hatte. London, 16. Mai. „Reuters Bureau" meldet aus Suez, 16. Mai: Die Transportschiffe „Poa" und „Athol" silld mit Truppen für Malta eingetroffen; sie nehmen, bevor sie den Kanal passieren, Provision und Wasser an Vord. — Nachschrift: Die angeblich erfolgte Einschiffung dreier Regimenter in Portsmouth ist unbegründet. London, 16. Mai. Die „Times" melden aus Philadelphia: Die Russen kauften 200,000, ursprünglich für die Türken fabricierte Gewehre und bestellten ferner noch eine halbe Million Gewehre. — Die „Times" melden weiter aus Petersburg: Schnwaloff conferiert häufig mit den Leitern der auswärtigen Aemter. Friedliche Einflüsse sind vorwaltend; die Hindernisse gegen eine Verständigung zwischen England und Rußland sind weniger ernstlich. Petersburg, 16. Mai. Die politischen Kreise, dic Mission Schuwaloffs erörternd, halten eine Verständigung mit England möglich, ulitcr Festhaltuug des Kriegszicles und Sicherstcllnng der Unabhängigkeit der Christen, durch Rectificicrung der provisorischen Karte Bulgariens und Verzichtleistung auf die Erwerbung Batums. Berlin, 15. Mai. Den Morgenblätteru zufolge erging seitens des Reichskanzlers vou Friedrichsruhe aus die unmittelbare Anregung an das Staatsministerium, sich mit den Maßregeln zu beschäftigen, welche das Hö'del'sche Attentat herausfordern könnte. Berlin, 14. Mai. (N. st. Pr.) Der russische Militärgouverneur vou Numänisch-Äeßarabicn hat den Deputierten und Senatoren von Beßarabien confidential verboten, die rumänischen Kammern weiter zu besuchen. Paris, 15. Mai. Ein brennender Gegenstand, welcher gestern abends über den Ansstellnngsplatz hinflog, gab zu dem Gerüchte Veranlassung, daß be-absichtigt war, die Ausstellung in Brand zu stecken. Es ist nunmehr erwiesen, daß es sich nur mn ein ai'rostatisches Experiment handelte. Mac Mahon besuchte hellte den Schauplatz der Katastrophe in der Rnc Veranger. Bis jetzt wurden fünf Leichname ans-gegraben; man glaubt, daß noch etwa 15 Personen sich unter den Trümmern befinden. — Erzherzog Albrecht ist hier eingetroffen. Paris, 15. Mai. (Presse.) Gestern abends entstand in der Nne Bcranger ill eiurm fünfstöckigen Hanfe, worin ein Schießmnnitionsillagazin sich befand, eine Explosion. Dasselbe stürzte zusammen; all hun- dert Personen wurdcu verschüttet, die meisten smd ^ tödtet und viele, die gestern noch ausgegraben wurde», schwer verletzt. ,. Paris, 15. Mai. (N. fr. Pr.) Ans London nM° Hieher gemeldet, daß die Friedensanssichtcu abernm» geringer geworden sind. England verlangt dm NuM des größten Theiles der türtischen Kriegsentschädigung' während die Pforte sich weigert, die Ballan-Fcstungw zu räumen, da sie die drohende Voltsstimmung susch^- London, 1l).Mai. (Triester Ztg.) Die „D'M halten dafür, daß die entschiedene Ablehnung bcr do^ nischen Annexion seitens Oesterreichs sehr befriedige"" sei. Sie hofft, Tisza's beruhigende Versicherung" werden ans die diplomatischen Verhandlungen ewe günstigen Einfluß üben. . London, 15. Mai. Wie der „Standard" ^ Hongkong erfährt, ist die englische Escadre in W> nach Jokohama gesegelt, um die russische Flotte den japanischen Gewässern zn überwachen. <,.. Vera, 15. Mai. (N. Wr. Tgbl.) Gestern y sich die türkische Flotte mit der englischen be: ^m> vereinigt. Man behauptet, die türkische Flotte s" d«" englischen Vizeadmiral Hornby unterstellt worden- Pera, l4. Mai. (Triester Ztg.) Die im ^ jansftasse verschanzten Insurgenten wurden von , Russcil angegriffen, warfen jedoch dieselben zurim " zwangen die Rnssen zur Räumung Ichtimans. Telegrafischer Wechselkurs vom 16. Mai. ,^l-^ 9'71V«. — 100 Reichsmark 59'90. Wien. 16. Mai. 'gwei"lllsr ^iächmittags. (Schluß^ Krcditactien 21430, 1860er Lose 1i:i-25, 1864er Lose ^ ^ österreichische Rente in Papier 6l/!i0, Staatsbnhn 254'-"^-^ bahn 207 50, 20-Franlenstücke 0 7l'/„ nugarischc Krc0>" ^ 188-25. österreichische Francouanl ——. österreichische "l"!'!,^, 90 25, Lombarden 72—. ltnionbank 56' -. LloyoacttMA' ^ türkische Lose 16-25, Communal Anlchcn 00—, MM^ Ooldrcntc 71 50, ungarische Goldrculc —'—. Fcs<^^^ Angekommene Fremde. Am 16. Mai. ,.. .„, ^ai< Hotel Stadt Wien. Wciglhoscr, l, l. TabatfabritsM'z'n^,,!, bach. - Müller, Ksm,, Schönan. - Simon, 6"" »„d Neichcnbcrg, — Hock. Wenig. Deutsch. Eckstein. Ks> ^ „,,b Schcrbcr. Inspektor, Wien. — Äatlistella. Weinhanol", Vnchrcincr, Ksm,, Triest. — Nen. Kfm., Paris. , Dol-Hotel Elefant. Dr. Seewald. HohcncmS. — Se>'wa °'^„t, torswitwe, München. — Dolleiiz, Wippach. — Woll. -^ Tries!. — Swctlitschitsch, Pfarrer. Godowitsch. ^ Wirth, Ncisniz. — Schnslerschitsch, Eisnern. Hotel Europa. Nctslag, .Usm.. Wien. ^ Sternwarte. Dereani, Seiscnbcrg. - IaNitsch, Guten,' ^,, Kaiser von Oesterreich. Dr. Tantschar, Mainburg. ^- -^ Zirlniz. — Etcrbcnz, Eisncrn. A'^ Mohre». Maurer, Uhrenfaliritant, Hallsach. ^ V"^, n^"' — Kustcnil, Villach. — Tschcchmann, Ossizi"', ','„ ^»ü^ Sign. — Klcmentschitsch Steuereinnehmer, s. Gem""' " train. ^^---^ Meteorologische Beobachtungen in^aiba§> s 3Z W N Z --k ? « »-» S " ^_I-—-^— " "7il.Mg. 737'26' ^-N 6 ^wiildssill" ^ebel ^.<,l) 16, 2 ,. N. 7!',6 54 ^-24 6 SW. schwach ycittr 9 „ Ab. 7:i7'87 ^-17 6 windstill vewoi" ^ ^ Morgens ^cbel, dann heiter; lebhaftes Blch" 9°, B und Nordost. Das Tagesmiltcl der Wärme -l- ^^^ .'l 6" iibcr dem Normale. _______—T^a- ------------------------------------------------------"------«n«mbel» . Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 mar V u^^^«? Eine Zigarrentasche ^g ist auf dem Wege von Obcrroscnbach bis in d>e Sl) ^„ e^ gasse verloren gegangen. Der Finder wird "'M« , ^iN«"^ sprechcndeil Finder!u'hn selbe in der Vttchhandiunu und Vambcrg abzugeben. , , Vl)I!Ltl!)(llÜ)I. Wien, 15. Mai. (1 Uhr.) Die Vörsc loar »nd blieb auf der ganzen Linie sehr fest. Animiert war das Geschäft nur ill wenigen bevorzugten Papicrcn^^^ Geld Ware Papierrente........ 61-80 6190 Silberrente........ 64'50 6460 Goldrente......... 71 55 71 65 Lose. 1839........ 333 — 335 — . 1854........ 107 75 108 25 . 1860........ 113— 11325 » 1860 (Fünftel) .... 120 25 120 75 » 1864........ 14050 141 — Ung. Prämien^Anl..... 75 75 76 25 Kredit-L.......... 161 — 161 50 «udolfs.L......... 1450 15— Prämicnanl. der Stadt Wien 89 75 90 25 Nonau.Rcgulierungs.Üose . . 104 — 104'50 Domänen-Pfandbriefe . . . 142— 142 50 Oesterrcichische Schcchscheine . 98'25 98'75 Ung. 6pcrz. Goldrente . . . 8515 85 20 Ung. Eisenbahn-Anl..... 9925 99 75 Ung. Schatzbons vom I. 1874 109 25 109 75 Anlehen der Stadtgememde Wien in V. V...... 9575 9g — Grundentlaftungsvbligatisnen. Nöhmen.........l03 25 103 75 Siiederösterreich......104 25 104 75 Veld Ware Galizien.........85 75 8625 Siebenbürgen.......77-- 77-25 Tcmescr Vanat......77'75 7825 Ungarn..........79 75 80 25 Actien von Vanlen. Gelb Ware Anglo-üsterr. Vanl..... 89— 8925 Kreditanstalt ....... 212 — 21225 Depositenbank....... I,',5— 156 - - Kreditanstalt, nngar..... 186 75 187-— Nationalbanl....... 800— 802- Ullionbank . ....... 55 75 56 25 Verlehrsbanl....... 93-— 93 50 Wiener Bankverein..... 78 50 79- - klctien von TranSvort-Unterneh Mllngen. Geld Ware Alföld'Vahn .......115— 11350 Donan-Dampsschiff.°Gcscllschaft 390— 392- Elisabcth-Wcstbahn.....i«?-— 16750 Ferdinands-Nordbahn . . 2077—2080— Franz-Ioseph-Vahn .... 127— 12750 Gelb Ware Galizische Karl»Ludwig. Vahn 245— 245 25 Kaschau-Odcrberger Vahn . . 101 50 101 75 Lembcrg-Czcrnowihcr Bahn . 11950 12050 Lloyd-Gcscllschast......426— 430' - - Oestcrr. Nordwestbahn . . . 105'— 10550 Nudolfs'Vahn.......111-50 112— Staatsbahn........252 50 253 — Südbahn.........72— 7250 Theiß-Bahn........18950 19050 Ungar.-galiz. Verbindungsbahn 82 50 83— Ungarische Nordostbahn . . . 1<)9'50 111-Wiener Tramway-Gcsellsch. . 146 50 147'50 Pfandbriefe. Allg.öst.Vodclllreditanst.(i.Gd.) 109-50 110-— „. „ „ (i,N.-V.) 91— 9125 Nationalbanl....... 9370 9890 Ung. Aodentredit-Ittst. (V.-V.) 95— 95 25 Prioritäts vblinatiouen. Elisabeth-V. 1. Em.....95'50 95 — Ferd.-Nordb. in Silber . . . 10650 107— Franz-Joseph-Vahn .... 6930 8!)-60 Oal. Karl-Ludwig-Ä., 1. Em. 103-- 10350 --------------------------------------------------------------Oelb ^.^ Ocsterr. Nordwcst-Vahn - - ^.70 6^ Siebenbürger Bahn . > - ' ' " ^5 " Deutsche Reichs- ,_ ",^"^ ' banlnotcn. . - b" „ ^ ., ^ " Silbergulben . - 1l" " Kraillische GrnuwltlasU^ Oare ^5, Privatnoticrung: ^"0 ^.^ M bit 21180 bis 212-. WS stachtrag: Um 1 Uyr 15 Minuten notieren: Paplerrcntc t»1 80 bis 61 90. Sllberrente 64 55 ms <»4-/!), l»olorente 7l-55 bis 71 65 Kr« »«ndon 12155 bis 12135. Napoleons 9 73 bis 9 73", SiM" 1^.25 bis 105 50.