LmllllchelMZeitung. «MA^ ^^/» !l'«snumeiat!l),,apr«l«: Im Homplotl ganzj. /<^ »<^ « /, ,-»» «^ I»s«lt«on»ztblihl bl« l0 gellen: lmalSVlr., lit^^sN N»t* >^»H fi. ,1. hnlb,. ft. ».50. Für blc iiufteUung in« Hou« »V^klll^li . 1 N ^IllliNTl üm, 8«li., 3m. I st.; « <^. Aiutlicher Theil. Der Minister des Innern hat im Einvernehmen mil den belh«.",!igten andcrcn l. t. Ministerien bcm Herrn Wilhelm Soinlncrfeld und der Handelsfirma Wirth u, Comp, die Bewilligung zur Errichtung einer Acticn» gcsellschaft unter der Firma „Actiengesellschaft zur Erwerbung und Verwerthung industrieller Erfindungen" mit dem Sitze in Wien ertheilt und deren Statuten genehmigt. Der Minister deS Innern hat im Einvernehmen mit den bethciligten anderen l. l. Miinstcricil den Herren Julius Grafen v. Forgach und Hugo Lowy die Gewilligung zur Errichtung einer Nctiengesellschaft unlcr der Firma „Allgemeine Kohlen-Bergbau- und Handels» banl" mit dem Sitze in Wien ertheilt und deren Statuten genehmigt. Nichtamtlicher Theil. Auf eine vorgekommene Anfrage wurde erinmrt, daß von Rückständen an Steuern, welchc nachträglich fiir tine Periode vor dcm 1. Juli 1870 vorgeschrieben mcr» den, Verzugszinsen nicht einzuhtlicn sind. Dagegen sind bei nachträglich vorgeschriebenen Steuern, welche die Periode seit dem I. Juli 1870 betreffen, dic BerzugSzinscn einznh:ben, wenn me Nachtragsschuldiglcit inneshalb vier-zehn Tagen vom Tage der Zustellung des bezüglichen Zahlungsauflrages, beziehungsweise innerhalb vierzehn Tagen von dem zur Zahlung solcher Nachtragsschuldigleiten von der Vemessllilgsbehorde speciell bestimmten Zahlungstermine ai» nicht entrichtet wird. Gclriffl die nachträgliche Schuldigkeit anch die lausende Gebühr des Jahres, in welchem die Nachlragsvorschnibung statt' findet, so ist jener Theil derselben, welcher zur Zeit der Zustellung des Zahlungsauftrages mit Rücksicht auf die gesetzlichen Einzahlunssstcrminc noch nicht fällig ist. erst mit dcm Eintritt der letzteren zu entrichten und bezüglich der Aufrechnung der Verzugszinsen von Rückständen an solchen Gebühren nach den bestehenden Bestimmungen vorzugehen. Zournaiftinllnen über >ie Monarchen-begcgnungrn. Die Residenz dir Hohenzollern, nunmehr die Haupt, stadt deS Deutschen Reiches, »rifft die großartigsten An. stalten zum würdigen glanzvollen Empfang der souverä» lien Gäste- . Die „Deutsche Ztg." erhält aus Berlin hierüber einen Bericht, den wir hier nachfolgend reproducieren wollen. Der Berichterstatter schreibt: „Das Alpha und Omc^a dcr b:rlmcr Publicist,! bleibt die Dlei-Kaiscr-Zllsammenluml, welche übrr die Hauptstadt deS Deutschen Reiches einen noch nie erkblen Glanz ergießen wird. Im königliche!! Schlosse werden die umsasscnbsttn Vorkehrungen zur Aufnahme fürstlicher Gäste getroffen, deren täglich nene sich anmelden. Un. sere Hoteliers lassen schon das Gerücht uerbieilen, daß Während der Dauer der Monarcheli.Begegnung bei ihnen bereits alle Räume vergeben seien. Die bci solchen An. lässcn an Ehren und Gcwiny. belheiligt'n Kreise tragen sich mit den grüßten Erwartungen. Zum Glücke dient dieser Glanz diesmal nicht zur Verhüllung von Zwecken, welche das Voll mit Besorgnis zu erfüllen geeignet sind. Es ist jetzt durch den lvoiinunsiiu oiulmnn festgestellt, baß durch diese Monarchen.Begegnung dcm allgemein gefühlten Bcdiirfn,ssc nach Aufrechterhaltung deS Friedens in ganz unocrglcichlichcrweisc genügt wcrden soll. „Schön ist der Friede, ein lieblicher Knabe, liegt er ge-lagert am ruhigen Bach", so möcht? man sich versucht fühlen, mit Schiller jcden Morgen, sobald das Auge dic Spalten der Zeitungen aus Nord und Süd, Ost und West durchstiegt, zu citieren, und es ist der deutschen Regie, ung nicht zu verargen, daß sie die Initiative zn dicscm clnopäischcu FriedcnS-Couccrte ausschließlich für Kaiser Wilhelm in Anspruch nimmt. Der Gedanke, durch eine Begegnung der drei mächtigsten Fürsten des EontinentcS ein weithin sichtbares Zeichen aufzurichten für den ernsten Willen der belheiliglen Mächte, den Frieden Europa's vor Störungen zu sichern, hat wirl> lich einen durchschlagenden Erfolg gehabt. Bei uns ist Mehr als einmal vom Throne herab versündigt worden, daß das Deutsche Reich kraft seiner in sich selbst befriedigten Slürle die sicherste Bürgschaft für den europäischen Frieden sei, und daher stand eS dem deutschen Kaiser wohl zu, durch die Herbeiführung einer Monarchen.Gc» gegnung in seiner Hauplstadt der Welt die beruhigende UebcrzcuMna. zu verschaffen, daß fürs erste der Friede Europas nicht gestört weiden wird. Und das deutsche Voll empfindet, nachdem es in zehn Jahren drei Kriege und darunter zuletzt einen der größten, welche die Gc» schichte lennt. erlebt hat, das Bedürfnis nach Frieden aus tiefstem Herzensgründe: mit Freuden ersaßt es daher, wenn dcr Monarchen-Begegnung von Seiten der Bethci-ligten eine eminent friedliche Bedeutung beigelegt wird, das in Aussicht stehende Ereignis gerade in diesem Sinne und weist alle Verdächtigungen zurück, welche die rcichsfeindlichen Parteien ausstreuen. Diefe haben allerdings Grund, zu wünschen, daß der Fiirden nicht lange dauere und daß dem Reiche nicht die Zeit gegönnt sei. seine inneren Vorzüge allmälig zu entfalten und dadurch die Vorurtheilc, welche in großen BcvöllerungS» llassen heule noch gegen Kaiser und Reich bestehen, zu überwinden. WaS aber treu zum Reiche steht, daß muß der FriedenslluSsichtcn froh sein und ihnen eine segens» reiche Erfüllung wünsche., !" Nach Mittheilung der „Kreuzztg." wird sich die Drcl'>ssaiser.Zusammenlu!»fl zu einem Monarchen-Con-greß deutscher Nation erweitern; zur Zcil der Anwesen, hcit dcS Kaisers und ttüings Franz Joseph und des Cza>cn i,i Berlin wird auch die Mclnzahl der deutschen Fürsten sich einfindcn. Ihren Besuch habcn bereits an. a/mcldcl: Dcr König von Würtembcrg, die Großherzoge von Baden, Hessen, Mecklenburg und Oldenburg, Die ..Darmst. Ztg." bringt nachstchindcS Eommu» niqu6: „Die in Berlin bevorstehende Zusammenkunft dcr drci Kaiser wird auch hier (in Petersburg) voi, allen irgend verständigen Polltilern als die Bcsicgelung einer gemeinsamen Friedenspolitik angesehen. Den bethciligten drci Mächten ist die Aufrechterhaltung »nd rie daucinde Befestigung deS cu'opäischcn Friedens qlcichmühig cine Sache des höchsten Iittcrcsses. Ihre jetzige Vereini^nnq hat nicht die Gcdculung eincr Coalition zur Bedrohung anderer Staaten und zur Heraiisveschwörung von Ver-Wicklungen. Sie gilt dem gemeinsamen Zwecke, Europa möglichst vor weitcren Crschntlcrungcn zu bewahren, Md lommt demgemäß allen Bändern zugute." DaS „Vicn public" schreibt: ..Der Wcltsriebe, falls sich die drci Souveräne mit ihm beschäftigen würden, ist heute nicht mehr unauflöslich an die coüstilu» tioncllen Formen der Staaten grbundcn, die leine «>n. dere Solidarität mehr haben, als das Gleichgewicht. Und dieses Gleichgewicht, Europa weiß es wohl, ist nicht o?n Frankreich bedroht. Und warum? Weil Frank» reich niemanden bedroht, und w,il in dem bewunderungswürdigen Schauspiel seiner Erhebung nach so vieler, Katastrophen ls cdensoviele Pfänder der Beruhigung für die Welt als Ruhm für es selbst und seine von ihm gewählte Regierung gibt. Jene rcvoluticmärcn Vcidcn» schaflen, dcrcn Excesse dic drei Potentaten befürchten, wer hat sie energischer befümpft als di? R pubttck, welche ,ianz zcrschlan.cn und fast erschöpst war d'.irch den Krira, der ihr zwci Provinz'.,, und süns Milliarden gekostet? Welche Monarchie hätte lincn solchen Kampf nur zu nnlcrlichlmn sscwagl? Und man will den nortnschcn Höfen dic Absicht zuschreibt»,, diese oder j?ne Dynastie zorlickzufühnn. deren crste Kundgebung das signal zum Beginne kosmopolitischer Nnarchic«, und der inlerrmtic" lialen Allcolclle scin würden? Die Restauration ist unmöglich ; dic Republik ist ui,,imn.cma,Iich nolhwendig; sr> ^ ist dcr G!aubc des monarchische» Europa und dcS repu» blilllnisckcn Frai'.lrcich. Die nordischen Müchle w'sscn dies zu gut, als dah ihnen der geringste feindliche Gc> danle gegen die Regierung zugeschrieben werden lömilc. dcrcn Kraft, Ehre und Ehrlicklcit ihnen del^innt sind, und deren berühmtes Oberhaupt sie noch lürzlich be-nlückwünscht haben. Wir wollen leine Indiscretion begehen, aber wer von ihren pcisönlichen Gefühlen dcr Bewunderung für Hcrrn Thiers hat sprechen hören, laim behaupten, daß, wenn sie bei ihrer Züsammenlunft etwas bedauern, eS die Abwesenheit ist, welche die Um' stände dem Präsidenten der Republik auferlegen." „Morning Post" publicierl eine wiener Eorrespone denz nachfolgenden Il'halt« : „Die proponierte Zusam. menlunst zwischen drn drei Kaisern von Rußland. Oester. reich und Deutschland in Berlin ist vom Fürsten Bis-marck herbeigeführt worden. Der erfolgreiche Kanzler lann nur die Fortdauer des Friedens wünfchcn, und im gegenwärtigen Augenblick ist ihm eine friedliche Kund. gebung besonders angenehm, da er nicht zu vergessen scheint, daß die Franzosen unglücklicherweise noch immer von „Rache" träumen. Dem Kanzler ist demnach da'ai, gelegen, Alliierte für Deutschland zu gewinnen, uno er wünscht sich gegetl jede Nederrumpellu^ zu sichern. In Oesterreich, vielleicht dem friedliebendsten ^andc auf dem Continent, wird die Zusammenlunfl als ror-thcilhaft für den Frieden bmachtet, aber man besürchttt leine Wiederbelebung der heiligen Allianz, die ein Al.a-chronismus sein würde, (^s >st möglich, daß bei dieser Zusammenkunft leine Eoiwenlion oder Vertrag zu Stondc tommt. Die Elcignlsse t,r lehlcn Jahre h^den gezeigt, daß dynastische Beziehungen des diplomatischen Beistan, des nicht bedürfen." Die französische Diplomatie behauptet, einer pariser Eorrcfpondcnz dcr „Mormn^Post" zufolge. dc>ß Graf Andrassy bercils die freundschaftlichsten Beziehungen zwischen lcn Cabinelten von Wien m,d Berlin h^rae» stellt hat. Auch verlaute, daß Rußland lcil.cn Wunsch hegt, ,rge>ld einen seiner hislvlijchsn Plänc gegen daS ottomanischc Reich sofort auszusichren, sondern doh es sclgcllben, doch sicherlich vcilxsscrtcn Basis beruhe, rcizutrclrn. „Standard" bcmcrtt, daß. wenn Oesterreich, Dlulsch» land und Rußland il, ihrcr Polilil herzlich einiu sind, »hatsächlich leine Aussicht auf einen europäischen Klieg vorhanden sei. „Es ijl vielleicht zu viel, lick Einig» lcit zu erwarten, aber wenn t»ic Zusllmmu'km.st in Berlin nur das üble oder. »ichliacr ursay!. seltsame Gefühl, daS scit so vielen Jahren zwischen Oesterie cd und Ruhland vorherrschte, beseitigt, so werden deren Folgen sehr beträchtlich scin. D»escr Eon^reß der ilalsir wird leine heiliae Allmuz umfassen/well sie wissen, oah solche ohne die Sanction ihrcr Bolkll kcmen H' cn würde, und sie weiden es sicherlich mcht l^ .n, die orientalische Frage gründlich zu regelu." Vom Cage. Dic prager Blatter von urnalionaltr Faibung plai-dieren fort und fort für den aussctli'ßlich^n l^ebiauch 5er b 0 h mi s cheli S p ra che in Böhü,cn. Das ..Prancr Atiendblall" geißelt die lvidersinmgen Postulatc drr Na» tionalcn, indcm rS schrci^t: „Man blicke emmal nach No^um^rila, das man uns doch so gerne als Musterslaal vorhält, Dort leben auf einem Territorium, duS so ^loß ist wie ganz Europa, dic vcrschicbenslcn Böllcistämme bunt unter' einander. Trotzdem nun dort infolge der republikanisch,n I»stilutioncn d m Slnule erhaltenen Frecr ^cgielalur nur encilisch gespiochc»; lal'l, man des» halb den Staat anklagen, daß er die verschiedenen Na» lionalilätcn dcS ^andc« ungleich behandle? Ildc Nation hat dort das Rccht, ihrc Sprache zu pfl>nrn und zu cullivicrc»,. wie eS ihr belildt, chnc daß ihr das f,e» ringslc Hindernis in den Wcg aelegtl würl>e; aber deshalb wird es doch nicmarttxm einfalle:,, zu verlangen, dah in allen Sprachen des ^anves amlielt, Recht ^csplo« chcn und unterrichtet werde^ Selbst in jenen Stauten der Union, wo die deutsche, französische oder irische Be< völkcrung überwieat, ist die englische Sp'ache die vor» hlrischendc und allgemein gebräuchlich ; d^s deshalb behauptet werden, die Union nusse mit doppcUei Ells? Man kennt ebcn dort leine Nalionolitälen. sondern nur amcrilanifche Staatsbüraer. und wahilick, dic Union nc-dcihl dabei ganz vortrefflich. Mnn wende uns nicht e,n, » 1324 daß eS sich ja zunächst nur um Vöhmen handle; das ist eben daß Traurig.:, daß unsere nationale Opposition in allcm und jcdcm nur Höhmen, beziehungsweise die czechoslavische Nation, lemeSwegS aber auch Oesterreich im Auge hat. Würde sie ihren engherzigen Kirchthmni' standpunkt nur auf kurze Zeit aufgeben, so müßte sie bald zur Ueberzeugung gelangen, daß die Existenz Oesterreichs als Großstaat mit dem, waS sie verlangt, absolut unverträglich sei, und daß jeder unserer Staatsmänner ein wahrer Mezzofanti sein mühte, wenn er den Anforderungen entsprechen sollte, die man auf Grundlage des § 19 der Staalsgrundgesetze an ihn stellen zu dür-fen glaubt." Die nati onale Oefühlsp olitik, die Un-gärn gegen Galizien. beziehungsweise Polen bisher geübt, scheint nun aufgegeben zu werden. Als Beleg dessen citieren wir eine wiener Correspondenz an die „AUg. Ztg.," die folgendermaßen lautet: „Die ungarische Presse benutzt theils den Jahrestag der Theilung Polen««, theils die bevorstehende Zusammenkunft, um die polnische Frage zu besprechen. Der Ton, in dem dies geschieht, beweist, daß man auch in Ungarn die bloße Gefühls» polilil längst über Bord geworfen und sich selbst in solchen Fraacn auf den Standpunkt der rein österreichischen Iüttrcssenpol'tll gestellt hat. Es ist dies ein Zeichen nicht geringer politischer Reife, und es steht die derbe Wahrheit, welche die Polen und speciell die Ga-lizicr von ungarischer Seite zu höre» bekommen, der Auffassung ganz ebenbürtig zur Seite, welche die Kaiser-Zusammenkunft auch nach ihrer neuesten Gestaltung sofort in der ungarischen Presse fand. Sowie sie bei dieser unter ausschließlicher Berücksichtigung des Reichs-interesses ihre nationale Empfindlichkeit in den Hintergrund zu drängen wußten, so haben die Ungarn auch jetzt jener Senlimentalitätspolitil den Polen gegenüber Valet gesagt, die. unter Anrufung der zeitweiligen Vereinigung Nugats und Polens unter einem Scepter und der revolutionären Waffenbrüderschaft auf den ungarischen Schlachtfeldern, sich der Ungarn als Sturmbock gegen die paritätisch? Eonsolldierung der ^cslhälfte des Reiches zu bedienen suchte. In Galizien werden zweifellos die nüchternen C^usequenzen, welche ein so hervorragendes ungarisches Blatt mid dcr „Pester Lloyd" aus der Kaiser-Zusammenkunft zicht, indem er den Polen das Fallenlassen der Chimäre eines großpolnischen Reiches dringend ans Herz legt, einen Schrei der Entrü» stung hervorrufen; allein die Situation wird deshalb doch leine andere werden — eine Thatsache, der sich selbst der polnische Sanouinismus nicht lange verschließen wird." Midhad Pascha In jenem großen Reiche, auf dcssen Mofcheen der Halbmond glänzt, werden wohl in kürzester Zeit durchgreifende Reformen in Scene gehen. Die „Montags-Rcvue" läßt sich über die in den höchsten Regierung«« kreisen des osmanischcn Reiches eingetretenen Personal-Veränderungen vernehmen, wie folgt: „D!e auqe'üdllckliche Krisis in Constantinopel ist im eigentlichen Sinne des Worte« eine R'gierungslrisis, nickt bloS eine Eadmclstrisis. Es ist ein neues System, welches nach scincr Gestaltung rinat. ein positiver Ge» danke, der seine Bahnen sucht. Midhad - Pa>cha, ein kühner und ellcrgischer Geist, repräsentiert nicht nur eine bedeutende Individualität, er repräsentiert zugleich dic wichtigste und regierungsfähigste Partei des türkischen Reiches. Gut tinllia. ^ ihren Zielen und Tendenzen, verkörpert sich in dieser Partei Nlchtsdesl0!vcni,zcr alles, wai> das Kaiserthum an fortschrittlichen, an mo^rncl., an europäisch gebildeten Elementen ausweist. Ihrer Wesenheit nach zur Action geleitet, die Nothwendigkeit der inneren Reform erkennend, von einem lange gewalt-fam gezügelten Thatendrang beherrscht, wird di-, Partei Midhad Pascha's durchgreifende Veränderungen in der Organisation und Gesammtoerwultung des Staates her-beisichren. Seit Reschid-Pascha ist die Reformpolitil die offi-ciellc Politik der hohen Pforte. Aber ihre einzelnen Enlwicklungsphasen bieten fast nur eine statistische Ueber-sicht mislungener Versuche, fehlerhafte Experimente, er. lahmender Gestrebungen, ungeschickter oder misbrauchter Institutionen. Die Reformpolitll war überdies der Angelpunkt der fremden Einmischungen, der dirccten und indirecten Interventionen der auswärtigen Mä^tl». WaS ist die Pforte mit Vorstellungen un, Wmt.'ll, mit Rathschlägen und Mahnungen von außen überhabt worden, was ist alleS als ihr eigentliches Intcrcssc bezeichnet und als uneigennützige Freundschaftsbezeugung verwcr< thet worden. Nichts ist charakteristischer für dicse Entwicklung, als daß gerade diejenige Partei, welche nach ihren Voraussetzungen und den Elementen ihrer Zusammensetzung europäischen Verhältnissen am nächst-n slebt, allen voran die Souveränetät der Pforte, ihre Unabhängigkeit von Europa, die national-türkische Grundlage des g^sammten Staatswesens acccntuirt. Das türkische Reich ist uilleugba,' von einer so großartigen Anlage, als irgend ein Staat Europa'S. Durch die Zusammenfassung der militärischen Kräfte des -Islam ist ein Nalionallörper geschaffen » ordcn, dem sich seinerzeit wenige vergleichen ließen. Aber auch die Türlei erlebte ihr Mittelalter, wenn nicht das Mitlelallcr des Feudalstaates, so doch das eines immer mehr sich lösenden, immer weiter auSeinandergehcttden Födcrativsysttms. Wie anderwärts, bezeichnet dort der Gcdanlc des Anein-anderschließens das Streben nach einem all^tmcinen Zu-summenhanst, die Einigung- und Einheüsioce, die moderne, die staatsmännisch« Auffassung. Der Trieb der Absonderung der Nationalitäten, die Betonung ihrer spr<- ^lichen, culturlichen und religiösen Verschiedenheit, oer Individualismus charallerisirt auch in dcr Türl:i die Auflehnung gegen den Staalsbegrlff. Miohad Pa-scha scheint ganz der Mann, mit einer klaren Erkenntnis dieser Thatsachen zur Leitung der p^./is.^.l Vcr-HUtnisse zu schreiten, die in seine Hand gcleat wurde. Offenbar wird er dabei das Hauptgewicht auf die Stärkung und Befestigung der politischen Nationalität des Reiches, auf die natürliche Hegemonie legen müssen, welche dem Osmanlithume zugefallen ist. Die nationa« len Aspirationen der slavischen, rumänischen, griechischen und bulgarischen Völkerschaften, die politische Begehr» lichleit der tridulä'ren Provinzen an der unteren Donau werden sicher keinen Förderer an ihm finden. Midhad Pascha ist seiner ganzen Anlage, seiner ganzen VergaN' genheit nach ein Gegner jener Bestrebungen, die nur unter der Schwäche tnr Pforte aufblühen tonnten, die auch nur von der Schwächung des Reiches Zeugnis gaben. Er wird gleich weit entfernt sein von der ver» letzenden Neuerunssssucht Rcschids. die gerade die Anhänger des Islams abstieß, wie v0!i dcr diplomatisteren-den Resormpolilit Al>'s, welche die Gegner der Herr« schaft des türkischen StammcS stallte. Europäisch und modern in seinen Mitteln, wird er nichts weniger als kosmopolitisch in seinen Zielpunkten sein. Nach innen und nach außen kann ihn keine andere Tendenz leiten, als die der Hebung des AnschcnS und der ?1ntorität des Sultanats, das gleichzeitig oaS Ehalifat ist, die Schwerler der weltlichen und geistlichen Herrschaft vereinigt. Es ist dice vielleicht dcr letzte dcr Türkei gegönnte Versuch, die alten Giundlagcn seiner Existenz und Machtstellung wieder zu gewinnen. AuS einer Zusam-menraffung aller Kräfte, aus einer wirtlichen Neugestaltung dcr äußeren Formen dcS StaatSlebcns soll die Bürgschaft für seine Zukunft des Reich« geschaffen werden. Aber diese Znlunft verbindet sich, wic gesagt, in mehr als einer Hinsicht mit der Vcrgingcnheil. Die Reform ist nicht frei von eincm Zuge dcr Reaction. Wic dem auch sein mag. die öffentliche Meinung wird die Türtei bei diefen Bestrebungen nur mit wirklicher Sympathie beeilen lönncn Nicht die Slärle, die Schwäche des osmanischen Reiches hat die orientalischen Frcqen nnfsscworscn. Ist daS Object des StrcilcS be« fettet, die Gasts für die Eifersucht und den Wettstreit der Mächte hinweggefallcn, so ist das eine schere Ga-ranlic dcS FricdenS, als alle Abmachungen und Vereinbarungen der Mächte über die eventuelle Ordnung der orientalischen Verhältnisse. Die Türkei in einen relativ kräftigen, relativ respectierlen Staat umgewandelt zu sehen, ist ein wirtliches europäisches Inlcrlss:. Wird Midhad Pascha dies Ziel erreichen? Die augenblickliche äußere Lage der Türkei ist dcr inneren Ncform in hohem Grade günstig und der neue Groß» uezier dcr Mann dazu diese ^age aus;unu>n. Die lnlschcidcnde Schwierigkeit wird allerdings immer bei Snllan Abdul Aziz liegen, folgt er dem lcitcntcn Minister in dcm kühnen Fluye der Gedanken, läßt er seinen Versuchen, alle und verrottete Uebclslände zu licscitigen, der Verwaltung einen neuen Geist einzuhauchen, freien Vauf. gönnt es vor allem Midhad Zeit für Durch-führnn > der Reformen, so ist an dem Erfolge fast nicht zu zweifeln. Unler dcn schwierigsten Verhältnissen und in fast verzweifelten politischen Fragen hat das türkische Reich eine fast in Erstaunen setzende Lebenskraft und Fähigkeit bewiesen, eine größere politische Elasticität. alS man einem so alten. scheinbar fo geschwächten Körper hätte zutrauen sollen; hat aber der Sturz Mahmuds nur ein Signal gegeben zu dauerndem Wechsel der leitenden Münster, zu dem System des unstätcn Abirrens von Idee zu Idee, Verwallungsniaxime zu VerwaltungS-maxime, dann bezeichnet die neueste Wendung eine Etappe mehr auf der schiefen Eüene dcs langsamen Zerfalls, dem das türlifche Reich bis vor kurzem noch nnmillel-bar verfallen schien. Politische Uebersicht. Laibach, 15. August. „Pesti.Naplo" theilt über die Banlfrage mit, daß man sicb geeinigt habe, den utHwu cS AusssleichsgcsetzeS nicht annestrebt werden. — Der kroatische Vandtag hat den (Hesctzcntwurf M wegen Aufhebung der Prügel st rafe angenommen. « .sllMcllill. Veijierseherei und Verwandtes. (Schluß.) Die Geistcrschriften gehörten verschiedenen Sprachen an, nämlich immer der Muttersprache deS Verstorbenen, welcher schrieb, und trugen auch dcssen Handschrift! Oüldenstübbe'S verstorbener Balcr schrieb ihm in esthni-scher Sprache. Indessen strebte aber Graf d' Ourches weiter und wollte statt freiwilliger Geistermanifesialionen Antworten von Geistern auf an sie gestellte Fragcn haben. Die Versuche wurden endlich in's große getrieben. Man legte Papiere auf die Königsgräuer zu St. Denis, und die Capetinger waren so gefällig, dem Herrn Güldenstubbe und Compagnie sofort gehorsamst mit ihrer Unterschrift aufzuwarten. Man erhielt disjenia.e Franz I. zu Fontaineblcau, Marie Antoinette«« zu Trianon, des wundcrthätigen Diakonus P'lris an dessen Grab vor dcm Hauptaltare der Kirche St. Medard zu Paris. AuS dem Nachen eines antiken, bei Plaläa gefundenen Löwen im Museum des Vouvre erhielt der Spiritist Robert Dale Owen, Sohn deS Socialisten Omen. nach silbenmaligem Versuch die Unterschrift des Pc.usanias, des SicgerS von Platäa, jedoch in jonischem Dialekt«, nicht in seinem dorischen. Im egyptischen, Sale desselben Museums erb/clt man die Zeichnung einer Hieroglyphe von Geisterhand, bei der Statue des Augustus dessen Unterschrift. In der Glyptothek von München schrieben Hannibal, die Kaiserin ^ivia und der Wunderthäter Apollonios von Tyana Sentenzen auf Blätter, die an die Sockel ihrer Büsten gelehnt worden waren; im Belvedere zu Wien unterzeichnete Germaincu« ebenfalls bei seiner Büste. Andere Unterschriften waren undeutlich. AuS einem U und 5> schlössen die Geisterseher auf Maria Stuart. Manche Schriften wurden auch gar nicht unterzeichnet. Nm Sarge der heiligen Genovefa erhielt man unentzifferbare Zeichen, ans wcl» chen Güldenstubbe nachher die bald nach dieser Manife« station erfolgte Ermordung dcS ErzbischofS Sibour herausdeutete. Euripides war so artig, bci seiner Mi« nialurstaluc im Louvre einen „Pylhischen Dreifuß" zu zeichnen, welcher an die ersten graphischen Versuche eincs dreijährigen Kindes erinnert. Die uns in Gülden-stüdbe's Werk vorliegenden Schriftproben besitzen übrigens unter sich so viel auffallende Aehnlichlcit, ohne Rücksicht auf we.le Schranken des Raumes und der Zeit, daß sie gleichsam ihren Ursprung aus einer Fabrik deutlich aenua verrathen. Denn darüber wird wohl kein vernünftiger in Zweifel fein, daß wir eS, wie bei dem Tischrückcn und Tischllopfen, auch hier nicht mit Geistern, sondern auf der einen Seite mit überreizten, Sinnestäuschungen vorspiegelnden Nervensystemen und partiellem Wahnsinn, und andererseits mit gewandter Taschenspielerei und raffiniertem Betrüge zu thun haben. Alle möglichen Schriften nachzuahmen und Handschriften durch chemische Mittel erscheinen und verschwinden zu machen, hat bei einiger Uebung nicht die geringste Schwierigkeit, sehr bezeichnend ist die Naivetät, mit welcher Güldenstubbe erzählt, daß sich die Geistermanifesta« tionen, als er und seine Schwester von dieser Veschäfti. gung „trschöpft" waren, vermindert hätten; denn da seine Geister nur in seinem Gehirn existiren, mußten fie natürlich zugleich mit ihm^erschöpft werden. „Alle bedeutenden, rcin objectiven Medien, sagt er, wie Home, W Squire, die Gebrüder Davenport, und ihr Schnaglk Jay. fühlten diese Erschöpfung nach jedem Experiment; 5aher die oft langen Unterbrechungen !hr?r Medien- M Niaft, um ih,e Gesundheit zu fchonen." Möchten doch ^ alle diese Ritter dcs Humbugs auf ewig erschöpft werden! Gl'lldcnslubbt'S Manier hat auch ein Geister-beschwürer in Boston angenommen, welcher sich öffentlich „Postmeister auS dem Gciilerrcich" nennt und einen Brilfwechsel zwischen bebenden und Todteu. das Stück zu einem Dollar vermittelt. Auch besorgt er Bildnisse von Verstorbenen, die im Geisterreiche gezeichnet werdcn. Das Interessanteste von alledem ist übrigens, daß wir von allen diesen Geistern nicht das Geringst über die jenseitige Wclt erfahren, waS nicht schon vorher von Menschen darüber behauptet worden wäre. Um das z« erfahren, waS Güldenstubbc'S Geister faseln, bedürfen wir seines ganzen Schwindels nicht! Einen interessanten Beitrag zur Geschichte des menschlichen Wahns und seiner noch >n unserer Zeit andauernden Macht liefert das sogenannte Od. eine Erfindung des Freiherr» Karl von Ncichenbach (a3^5 Die Ausführung des Jesu i te ng esehe S in Preußen ist augenblicklich Gegenstand weiterer Berathungen, welche namentlich die ganz bestimmte Fixierung der den Jesuiten verwandten Ordm zur Aufgabe hadcu. — Im Etat Cultusministcrium werdm bedeutende Mehlforderungen für Universitäten und für das Vollsschulwesen den Schwerpunkt der Per iwdcruna.cn des Eiats gegen die bisherige Aufstellung bilden. Die glänzende Finanzlage läßt die Genehmigung der Forderungen erwarten. „Opinion Nationale" meldet: „Die französisch: Regierung beschäftigt sich fchr lebhaft damit, d'c 5)00 Millionen zn zahlen, welche die Räumung der De-Parte mentS Marne und Haute > Marne nach sich ziehen sollen. Die Zahlungen werden spätestens zwlschcn dem 5i. und 10 September erfolgen. Die nöthige Arbeit, um zu einer genauen Classificierung der Unterzeichnungen der Anleihe zu gelangen, ist noch nicht beendigt, doch fängt man schon m?< einige Ziffern zu haben', dcrcn Genauigkeit Ui'^fähr sicker ist. Die Zahl der acceplicilen Unler;cichm>ligcn ist «<)3 000. nämlich 3tt.000 für Paris. 7W.000 für die Departements und «7.000 fürs Aus» land. Der proportionelle Antheil riüfs jeden Unlerzeich-ners ist 7 80 per 100. Die Unterzeichnungen von 5) Frcs. Rcutt bleiben unantastbar." Zwischen Frankreich und der Schweiz besteht derzeit ein interessanter Conflict. Während des lctzlcAdculsch? frllnzosisa.cn KricgeS wurden eine Mcngc fraüzöstscher Waisenkinder im bernischcn Jura unlc,gebracht, welche sich über die Grenze dahin gcftüchlct hatten und nun nach Beendigung des Krieges wieder in ihrc Hcimstältcn zu-rücklchrcn sollen. Nun will aber dic fianzösische Re-ßicruni) der Schweiz diese Acquisition ganz und gar überlassen. Die betreffenden Äemclndcn verweigern die Wiederaufnahme dieser Kinder, die seit einem Jahre in Prunttlil der üffentlichcn und Plivolwohllhäliglcil zur Last licgen, und die Regierung thut nichlS, sie zur 3iuf. nahmc anzuhaltei'. Dic bcrucr Rcgierung hat sich ei»d-lich genöthigt gcschcn, dem VundeSlcilh zu erklären. taß sie oic fraglichen Kinder einfach über die Landes^.i-zc fchasfci! wrtde, wenn.sie blnnen ^ioi^tesrist nicht nd-geholt würden. Der zum G l o ß j ä h r i gt eil sf c st e des Sclbcn siirstc» Milan dclcg crte russische Flügcladjutant Dol-gorull wird dcm (5zur über den Verlauf der Ceremonie in iUerlin rcfcricrcn. Fürst Gort schal off wird am ^, Scptembcr ebeosalls in Bcrllu eintreffen. Ucbcr den Zusammrnstoß mit den Albanesen wird aus Cctlinj.', der Residenz des Fürsten von Montenegro, berichtet: Nach einem dritten Zusammenstoße mit dcn Albanien bcfahl der Fürst, drei Stämme auf dcn Kriegs» fuß zu bringen. Die Grenze wiro stark bewacht. Die Lage ist sehr bedenklich. Die Reform - Commission in L c> n st a n t i n o pe l wurde aufgehoben. D?r Slaalsralh wivd künftighin blos aus zwei Sectioncn, einer administrativen und emer legislativen, bestehen. Die strcitia.cn Angclegenhcilen. für die bishcr im Staatsralhc cinc besondere Section bestand, werden dcm Iustiumnistcrium zuqechcilt. Sav» ftt Pascha übernahm bis zur Ankunft Mehcmcd Djcmil Pasäia's die Fiihrung der Geschäfte des Ministeriums des Acußern. Die Ernennung Midhad Pascha's hat auch en'f die auswärtigen Kapital,slen yimstig eii'gc» wirkt. ES lomiinn auö dem Auslande, zahlreiche Of. ferlc zur Uebcrnahim der etwa beabsichtigten öffeullichc» Bauten. Die Gesandten'Confcrenz zur Berathung der Iu> stiz reform in Egyp ten ist im Palais der russi chen Botschaft in Constantinopcl zusammengetreten, undl wurde Nubar Pascha der Confercnz vorgestellt. Ueber den anzunehmenden Entwurf, namentlich bezüglich dcr Eriminaljustiz, stellten sich Meinungsverschiedenheiten heraus und konnte keine Einigung erziclt werden. E? wurde sodann cin G.,v,cht über die Fl^ge abgefaßt, welker den verschiedenen Regierungen übermittelt wurde. Hagesnmiglmlen. Bulletin. Im Befinden Ihrer kaiserlichen Hoheit der durch-lauchtigNen Frau Erzherzogin Klotilde hat sich leine Störung ergeben. Der ncugeborne Prinz gedeiht vortrefflich.' Nlcsuth, am 13. August 1872. Professor Gustav Braun m. p. — Wie verlautet, soll der deutsche Kaiser am 28. d. M. Oastein verlassen, in Ischl mit Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich zusammentreffen und am 31. d. M. abends in Berlin eintreffen. — (Vom Tage des Kometen.) Die „Deutsche Zeitung" melde! im Ab'ndblatle vc>m 12, d. folgendes: „Bis zur MiXagsstunde, da dieses Blatt unter die Presse geht. ist der große „Krach" noch nicht eingetreten. Der Komet sols infolge einiger Artikel, die Über ihn in llericalen Blättern erschienen, plötzlich unpäßlich geworden sein und glaubt daher bei einem etwaigen Zusammentreffen mit der sehr gereizten Orde den kürzet en ziehen zu müssen. NähereS die g.vßen Placate, welche der Astronom Plantamour bezüglich dieser plötzlichen Absage wahrscheinlich wird anschlagen lassen. Das Thermometer zeigt 22" in der Sonne, das Barometer zeigt keine auffallende Veränderung; an der Börse wurden weder Sternschnuppen noch Mondesvierttl. sondern Viertel und Achtel gewöhnlicher Papiersorte gehandelt. Wie es in den Köpfen dcr adcrgläubigen Menge aussieht, die beule blauen Weltuntcrgangs-Monlag macht, läßt sich nicht bestimmen. Arrestanten wurden in verflossener Nacht wegen Ercesses, Trunkenheit, nächtlicher Ruhestörungen u. s. w. den deiben Polizei'Eommissariaten tzMhaus und Meibling bei Wien eingeliefert. Es muh hoch hergegangen fein vor dem Weltuntergange." — ( Oest e rr e ich i s cher N o t a r e n ta g. ) Am 20,, 21. und 22. September findet in Prag der dies. jährige allgemeine österreichische Nolarentag statt. Das Programm laulcl: 20. September, abends acht Uhr gesellige Zusammenkunft der einlangenden Festgäste und Begrüßung derselben. 21. September, öffentliche Plenarversammlung um neun Uhr vormittags. Von ein Uhr bis vier Uhr nachmiüags Sectionssitzungen. Um fünf Uhr gemeinsames Festessen, 22. September, neun Uhr vormittags zweite, nicht öffentliche Plenarversammlung zur Entgegennahme der Neferate der Seclioncn; darauf folgt die Besichtigung von Prag. — (Besuch der ö st err. Universitäten.) Nacl) dem neuesten statistischen Jahrbuche betrug die Anzahl der Studierenden an den Umversi'älen der ciSleuharnschen Reichshälste im Wi>N:r>Semester 1870/71, und zwar in Wien 3604, Prag 1709, Lembcrg 1082, Graz 907. Kralau K09, Innsbruck 561. Im Sommer«Semester 1871 hingegen i-r Men 4137, Prag 1590, Weinberg 994, Graz «38, Kralau 563, Innsbruck 548 Studierende. — (Verpachtung des Tadalmonopol«. ) Der „D. Ztg." wird auS Pest das Oeiücht von dem Pro jecle einer Verpachtung des Tabalmonopol« benchlel. Der Bruttoertrag des Monopols bezlsscrt sich auf 24,293.394 f!.. die Ausgaben auf 10,451.220 fl. der Reinertrag dahc» auf 13,841.174 st. Um das Geschäft bewerben sich dre Gruppe der Franco-Ungarischen Bank und die neu gegründete Holländisch.Ungarische Creduanstall. — (Zur Statistik der Armee.) Die österr.-ungar. Armee zählt im F.ieden 10.700 Offiziere und Beamte, 280.12? Mannschaften, 47.315 Pferde, 724 Ge« fchütze und 2302 Fuhrwerke. Als Verhältnis der Waffengattungen zu einander ergibt sich im Fncdcn: auf 1000 Infanteristen kommen 214 Reiter, 4 Geschütze. 203 Pferde und 12 Fuhrwerke. Das Verhältnis der Offiziere zur Mannschaft ist bei den Fußiruppcn gleich 1 : 20 76, der der Cavallerie gleich 1 : 24 54. t>cr Artillerie gleich 1: 19 4, der technischen Truppen gleich 1 -. 36.14, dem Fuhrwescns-corps gleich 1:1118. Auf de« Kriegsfuße zählt die Arme? 29 316 Offiziere und Beamte, 1,002.649 M,, „, 161,645 Pferde, 1680 Oefchlitze und 22 610 Fuhlu !, Dös Verhältnis der Waffengattungen zu einander ergibt hiernach: auf 1000 Infanieristen ^l0 Reiter, 2 2 Geschütze, 214 Pferde und 30 Fuhrwerke. Das Verhältnis der Offiziere zur Mannschaft ist: bei den Fußlruppen glc,ch 1:45 9, bei der Cavallerie gleich 1 : 25 5, bei dcr Artillerie gleich 1 : 36'7, den technischen Truppen gleich 1 : 41 8. br, nilälstruppe gleich 1 : 52 4, dem FuhrwefencorpS ,...^ 1: 30 3. — (Schadenfeuer.) In Pomogy, wieselburqer Comitat, brannten am 1. d. 142 Häuser ub; wäluciid des Brandes stürzte eine Feuermauer ein und begrub 17 Menfchen. Der Schade beträgt 60.000 fl. — (Budget einer französischen Modedame.) Dem pariser Berichterstatter der „Times" zu. solge herrscht lein Zweifel darüber, daß viele französische Damen ihre Ausgaben seit dem Unglücke, welcdrs ba« ganze Land befallen, eingefchrcinlt haben, und Daß sich nur bei den Anhängennncn des gestürzten Kaiserreiches, die dessen vcrfchwenderijchk Gewohnheiten noch immer nicht ablegen können, sehr wenig Veränderung zeigt. Indessen — so heißt es in dem Briefe weiter, — wenn die mir von eincmFrcunde gemachten Zahlenangaben richtig sind, fo sind die Anforderungen einer l,ur mäßigen Toilette dock noch immerhin bedeutend. Von einer Modedame kann man bei der gegenwärtigen gedrückten Lage des Landes und bei der infolge dessen eingetretenen gedrückten Lage ihrer selbst-erwarten, daß si? etwa folgende Summen jählllch fur Bekleidung verausgabt: hUle 2400, Coiffures 1800, falsches Haar 500, CorsclS 250, Wäfche 5000. Schuhe 1200. Handfchuhe 100, Kleider 20.000 Zr,, macht für den be-neidcnswerlhen Herrn Gemal eme Summe von 30.000 Francs. Schmucksachen sind hierin nicht einbegriffen, aber es ist augznscheinllch, daß weniger als 25,000 Fr. sich mit dem Nest der Ausstattung nicht vertragen würde. Dies ist allerdings da« „Budget" einer selbständigen Modedame, wie sie im Buche steht, oder um mich der Worte meines Gewährmannes zu bedienen, „ä'uue ä»m« 6l<^ant« mkik ncmm'lc." Um zu sehen, was wirtlich lHeldauegaben heißt, müssen wir zu denjenigen gehen, die sich darauf drichräüffn, „6»mc>8 sl<^2iit.«u" zu scm. Hler lcnnt d,e > dung gar leine Grenzen, und »ch will nur lt e anführen, daß eine dieser superlauv eleganten Domen m einem Jahre mehr als 25.000 Fr. für dre frijchrn Blu< men in chren Hmimern ausgibt. — (ZumÄlten tat inMadrib ) ÄuS Madrid roird dem „Diaiio de Barcelona" gcschnedeu: „Ttt Iocn< lllät dci! Individuums, welches bei dem Mordversuche ^en den König gclödlel wurde, lst breher noch l^chl l0l!>lui>erl worden, obwohl am Thore des Ociichls^etiäudes mehrere Photographien von ihm und selbst fem in ilc' s Porllllll ausgestellt sind. Die udrlgen bei je». ,i- heil verhafteten Indimduen elllärlen, denselben l«uu! zu lennen." liSmus und die Elektricität. Mit wirklich staunenswerlhcr Ausdauer hat er Vcovachlungcn über solche Einwirkungen angestellt und Gerich'c darüber von andclen Personen gesammelt. Er theilte nach seinen Forschungen alle Menschen ein in .Sensitive", welche die Einwirkung des Od cmpfi"den. und in „Nichtsensilivc". welche die. selbe nicht empfinden. Und worin bestehen diese „odj. schen lHinwirtungen". mit d'ereu Untersuchung der ge-lehrte Herr zwei Äändc von 'über acht« und über sicbcn. hundert Seiten füllte? In nichlS weiter, als daß er» wähnte lebende oder todlc Körper jeweilen. nickt nur bei dcr Berührung, sondern auch bei bloßcr Annäherung die linke oder die rechte Seite odcr auch verschiedene Körper-lhcilc dcr Sensitiven lau oder kühl und in beiden Fällen angenehm oder widrig «fficiercn odcr auch schläfrig Machen, Magen- oder Kopfweh verursachen sollcn u. s. w. Das eine soll z. V. bci Annäherung der rechten Seile tines Menschen zur linlcn eines andern, das andere im Ulugctchrten Falle vorkomme» u. s. w. Solche ver« schiedcue Einwirkungen sollen auch Sonnen« und Mond-fchcin. die Lage nach den vier Weltaegendeu. dcr Wind Nach denselben herbeiführen. So foll z. B. in Wien dtr Westwind slugenbrcnncn, der Südwind Magcnwch. der Ostwind Kopfschmerzen, der Nordwind aber Er. Dickung und Stärkung bringen. Sogar verschieben ge-fiirblc Papiere sollen in der Hcnid verschiedene Gefühle ttrocckcn. Die Körpcr. welche Od enthalten, sollcn feriier solches sichtbar ausströmen, besonders die Finger dcr sensitiven, andere Kärperlheile sogar durch die Kleider, la selbst inncrc Theile bis auf die Knochen durch die äußeren hindurchleuchten; nur die Sensitiven jedoch können daS „Odlichl" erblicken. Llchnlich soll das Od auch auf das Gehör, den Geruch und den Geschmack willen. Die Scnsiliviläl soll auch die Olundlagc des Somnambulismus scin. Rcichcnbach prottsticil nun zwar dagcgcn, daß scinc Lchre abcrglälibisch und mystisch sei, und rr verfährt auch nicht in folcher Weise; aber da er selbst nicht „sensitiv" ist, alle seine Beobachtungen nur vom Hörensagen seiner Sensitiven stammen und die Begriffsbestimmungen wie „lau" und „kühl", „angc-nchill" und „widrig" offenbar bedeutende!, Schwaüllin» gen unterliegen, auch von irgend cinem Nutzen des Ot»s für das Lcoen und die me»fchlichc Gesellschaft oder von cincm A»fschlussc durch dasselbe über irgcnd welche bis« her unbekannte Dinge nie clmas verlautet hat, so darf dicse angebliche Lehre getrost aus dem Gcbiet der Wissenschaft auf das dcs ^ahns verwicscn werden. Eine fehr verbreitete Form des Aberglaubens unserer Zeit ist das Kartenlegen odcr Kalteiifchlagen, das meist alle Weiber mit verlorenen Reizen, bisweilen auch altc Männer betreiben. Eincn berühmten Namen erwarb sich zur Zcil der sraulMschen Revolution und Mpolccms I. Mademoiselle Lenormaxd in Paris, die ein eigenes System von Karten erfand, und deren Orakeln der aufgeklärte Dictator Robespierre und nach >hm dcr Bezwinger einer Wclt mit dcm andächtigsten Nber< glauben lauschte, wie ihn der rohcsle coisischc Verg» bcwohner nicht sklavischer zur Schau tragen konnte. Ein anderes Kartensystem hat in neuerer Zeit cin gewisser Sohn ausgeheckt. Gewöhnlich wird jcdoch mit den einfachen französischen Spielkarten hantiert. Die Mani« pulalion ist bekannt. Dic Hauptsache dabei sind möglichst zweideutige Ausdrücke, die stereotyp immer wieder vor- kommen; man hört stets nur von Olück und Unalück, freundlichen und ftindlichcli Person,", > i, Ollefcn und dcrglcichci!. Und d,c ^ ^, sinns sind nicht etwa ungcluldele ^l. itüilmä^de. ^rocüer und dcrf>!cichcn — nein, in Hut, Scklcier u>,d Seiden« kleid schleichen sich vornehme, freilich aber durch Nluncm-llscn in chrer Phantasie verderdle Damen i" dir legcnfte» Gassen und übrr die qebrcchlichstci' T'cp^ den Propheten ihrer papierenen Rcl^wi', > > !che den Gewinn auS t»er Dummheil dcr ^,n<ü scd'.inüiz'lnd einstecken — und die ftct« wieder aufgelegten und von „auf-geklärten" Buchhandlungen vcrbreilctcn ^' ' ' ' '" der Lenormlltid und Sohns finden stets Absatz. In dtli bcrlmcr Glättern findet u ^ eine ganze Reihe von Anzeigcn, in drlicn we,^ männliche Karttnleyer und Wahlsaalr ihre unfehlbare Weisheit eiilim Publicum aripieiseü. welches ftol< darauf ist, sich die Einwohner dcr Metropole der I»lclli< genz l.u nennen. New 7/arl zählte im ^ah" 1"l>8 s.ä?. undzwanzig Wahrsagclmnen. welche sich öffcr>l!,m ,, pfählen und slhr gute Geschäfte mach"". ^ auch Traumbücher und Nl,le>lunac!' zu fy>»p ,,_,.,, Kurrn noch weitverbreiteten «llihal'g und Glauben, wie auch vornehme und c,rbildrle Lent, oft genug Hllsc Rath in aUlllci Sailtn bei Schäfern und Schars: ,: suchen. Und wie virle ftibt es nock. selche cl.aubcr,. dnh cin Taa m der Woche (>"'d welchen ttlffl es ,<^>^, ihncn Unglück brinae, und an demselben nicht unt men; wclcke sich an keinen Tisch zu dreizehn Pil,o^:-. schcn und noch tollerem Aberglauben Huld.gen! (Rom. Z.) 1326 — (Vereinfachung der Telegraphic.) Der Schriftsteller Bernstein in Verlin hat eine telegraphische Erfindung gemacht, deren Verwirklichung durch eine in England gebildete Gesellschaft in Aussicht steht. Dieselbe bezweckt, dem jetzigen hohen Preis des Depeschenvertehrs eine Schranke zu setzen. Bernstein führt aus. daß der ganze Depesckenvertehr in etwa 600 Formulare gipfele und alle diese Depeschen durch 3 oder 5—9 Buchstaben herzustellen seien, indem man durch einen Buchstaben ein ganzes Wort oder auch einen ganzen Satz bezeichnen könne. Die Menge der Depeschen nach einem bestimmten Ort an eine Gesellschaft, die den Schlüssel zur Entzifferung der Buchstaben besitze, bedinge das Wesen der Billigkeit, weil man durch die Anwendung der Buchstaben mehrere Depeschen befördern könne, ohne das Maximum einer einfachen Depesche v?n 20 Wörtern zu überschreiten. — (Verbesserungen bei E'senbahnen. ) Das „Comite für Verbesserungen im Eisenbahn-Fach" in Boston hat einen Preis von 10.000 Dollars für die Er. sindung eines Signal-System« , da« die Dampf - Pfeifen überflüssig macht, ausgesetzt. Locales. — (Ein großes Gartenfest) geht aus Anlaß der hohen Geburlsfeier Sr. Majestät des Kaifers am 18ten d. M. abends un Casinogarten in Scene. Herr Ehr» feld will an diesem Abend hier noch nie Gesehenes bieten und wird den Garten nicht nur glänzend, sondern auch in ganz neuem Genre besuchten. — (Große Wallfahrt.) Gestern ging aus Laibach fammt Vorstädten, beziehungsweise aus den fünf Pfarren eine aus 2000 Personen bestehende Wallfahrt nach Dobrooa. — (Durch Hclgelfchlag) am 8. d. M. haben die im Landbczirte ^aibach gelegenen Gemeinden: Sado» brova, Kaschel, Tazen, Siancsckitz, Vischmarje, St. Veit, St. Agatha, Glemitz, Schuiza, Babnagora, an ihren geld» fruchten großen Schaden erlitten. . — sSchadenfeuer.) Am 9. o. M. nachmittags brach im Hause des Wirthschaftsbesitzers Math'as Pregel in Liberaa Nr. 19, Bezirk Mai, infolge Blitzstrahls Feuer ^us, welches das Haus, mehrere Wir'hschaftsgerä'lhe u.ld Hadjeligteilcn in Asche legte. Mathias Pregel erleidet eincn Scbaden Schaden von 800 st., nachdem er einer Äfsecuranzanstalt nicht beigelreten war. — Am 11. d. M. nachmittags 2 Nhr cnlstand aus einer bisher noch unbe, kannten Ursache im Stalle des dem Lutas Drolz eigen, lhümlich angehörigen und 8lid Nr, 2 in Millerdorf, Bezirk Stein, gelegenen Hauses eine Feucrsbrunst, wodurch drei Wohn» und WrrthschaftSqebäude nebst einer mit Ge» treidc gefüllten Harfe ein Raub der Flammen wurden. Der nicht versicherte Schaden beläuft sich auf 1700 st. -In der Nacht vom 11. auf den 12. d. wurden das Haus und die «Dreschtenne des Josef Strecket in Pungert Nr. 12, Bezirk Laibach, aus einer bisher noch nicht ermittelten Ursache eingeäschert. Der Schaden ist noch nicht bekannt. — (Zur Feuerlöschrequisiten-Statistit.) Den neuesten Aueweisen über die Anzahl der in den cis-leuhanischen Bändern befindlichen Feuerlüschreqmsilen und die Höhe der Anschaffung«« und Erhaltungsauslagen im Verlaufe der sechs Jahren von 1865 bis 1870 entnehmen wir folgende Daten: I. K r a i n zählt 138, Niederöster' reich 1230, Oderösterreich 498, Salzburg 168, Sleier-rnark 666, Kärnlen 260, Küstenland. 132. Tirol und Vorarlberg 662, Böhmen 3646, Mähren 1051, Schlesien 333, Gal'izien 650. Bukowina 56. Dalmatien 36 Fahr, und Tragjpritzen. II. Für Anschaffung und Erhaltung der FeueNöichmitlel wurden verausgabt in ^emberg 100.321, Prag 05.156, Trieft 87,604, Brunn 68.122, Kralau 63,973, Czernowitz 47.108. Salzburg 29,610, Gra; 17.991, Linz 15,504, Reichenberg 12.176, Stanislau 8.047. Innsbruck 7.150, Laibach 6.966, Iglau 5.915, 'Tarnopol 5.467, Tropp^ 4,074. Klagenfurt 4,060. Steyr 3.361, Görz 2.779. Kremsier 2.500, Leoben 2.440, Su. czawa 2.276, Znaim 1.878, Marlurg 1.371 st. — (Zur Statistik der Schadenfeuer.) Aus dem Elaborate der k. l. statistischen Cenlralcvmmission ersehen wir. daß im Jahre 1870 in Krain in 63 Ortschaften 73, in Steiermarl in 187 Ortschaften 222, s des Gesammt» Vereines uut der Zeichnung eines größeren Postens von Anlheilsscheinen betheiligt. Derselce war in der constituirenden Versammlung durch seinen Vicep'.äsidenten Herrn Franz v. Schmidl»Zabi6row vertreten, desscu aus die Zu» sammengehörigleit der ungarischen und österreichischen Beamten sowie auf da« Verhältnis des ne.uen Institutes zum Mutler, »creme bezügliche Ansprache mit allgemeinen Beifalle auf» genommen wurde. — (Aus dem Amtsblatt.) Edict betreffend die Besetzung der Iustizstellen in der lroat. slav. Militär« grenze; Gesuche binnen 4 Wochen an das Generalcommando in Agram. Ncucjtc W. (Original-Telessramme der „Laibacbcr Ieitunst.") ! Pari.s, »5. Aussust. Der Minisler des Innern gab in der Permanenzcommlssiun die beruhigendste» Aufklärungen über dic im ttande herrschende Nuhe. über die Vemuliungen der otegierung. Agitationen hintanzuhalteu und dle cunseruativen Principien thätigst zu schützen. Dic Vomlnisslon war somit befriedigt. ,,(5ou ri^r Franca,s" erwähnt eines Gerüchtes, daß der deutsche (Heneralstab in einem Vtemoran-dum an Vismarck darlege, der Besitz Velfurts sei für die Ticherheit Deutschlauds unerläfttlch und habe die (^rüffnuug von Verhandlungen verlangt, um Frankreich anderweitige (5om» pensatiou anzubieten. London. »S August. „Daily NewS" meldet: Antonelli erklärte, zu demissionlren. wen» der Papst seine feindselige Haltung gegen Italiens Negierung fortsetze, er habe es offen ausgesprochen, die Kirche werde noch mchr leiden, wen» daS Papstthum sich nicht mit Italien« Regierung aussöhnt. Paris. 15, Auqusl. Das Journal ..^'a Presse" dementirt oaS Gerücht über die egyptische löMdition gegen Myssinien. (öuyptische Truppen wurden ,n,r an der Grenze aufgestellt, um die (irucuerung der Einfälle der abyssinischc» Chefs zu verhindern, wclchc llichr als 000 cgyptifche Personen ergriffen und in die Gefangenschaft yefuhrt hatten. telegraphischer WechselcurS l,^>m 14. August. Papier-Renle «6.60. Silber^Nente 7190 ^ l,^0er ^t°^^A.tt»i,ell Il'3.30. - Oaul-Acllm 872. . E,,..!,? cl e» 342.30. - i'ondc,,« N015. — Si?l,n 108 10. ? t Vil:» Du-c?t,?!l 5.29 — yiavolecmsd'or 8.76'/, Handel und Volkswiithschaslliches. Vail,ach, 14. August. Auf dem heutigen Marlte sind erschienen : 18 Wagen mit Getreide, 12 Wagen mit Heu und Stroh (Hm «8 Ztr.. Stroh 51 Ztr.), 29 Wagen und 4 ^chissc (2<> Klafter) mit Holz. « Durchschnitt?-Preise.________________ 1st. lr.1«. fl. fl ^f>. - Wkiz»! pr Pl?h^>' 5 60 6 96 Flitter pr. Psnnd 42'" - Karl, ,. , ! 3 7'> 4 23 Eier pr, Alilct - 2^ - ^ Gerste „ 2 9», 3 3') Milch pr. Mafl 1') - Hllfcr « 190 2 16 Niildsic.sch pr, Pj:> .^------- Hlllbfrnch! ., -------5>0 5..,^sleisch „ !,8------- Helden ,. '------- 4 70 Schweinefleisch,. z>',j .- Hirse „ I 4^(1 4 45 Gchüpscnfleisch ,. — IC, _ .- «uluru^ « ,-^ —j 4 - Hiihlldel pr. Slilck — 3.'! — Erdiip!?! „ 2 20,------- Tli»')en „ 14.— i!iusm ,, 6—------- Heu pr, Cclllucr 12«^ — Erbsen „ 6-— Stroh „ -90------- Fisole» „ «20!------- Hol,, hart., prttlft, 6 40'-- Nmdsschmal, Pfd 5,0^ — weichts, 22" 4 50^------- schweincschmlll, ,. — 46------- Wein, roth., Eimtt j ,, j,4 ,. Speck, frisch, „ -40-- weißer „ ------,z ^ - geräuchert ,, — 42! - - Anstekommene fremde. Am 14, August. «l«»s»nt. Staudaclier, l. l. Nechnungsrath, Klagenfilrt. — Krliäic, Professor, Eilli. — Giacinto, Udine. - Össenil, Vt' silver; Fnrlani unv Michael, Trieft. — Koiubinsly. Professor, Nilfzland. >j«,»«»< KV««»,,. Krups, l. t. Oberst. Graz. — Dr. Simon,, Med,, und Maria Simoni, Gutsbesitzerin, Trieft. — Planer, Ingenieur, Prag, — Lowing, Kaufm,, Kanischa.*- Frau Loser, jiaufmannsssattin. Pest, >l«t«> >ü»«»«»z»». Komarel, Kaufm» Pilsen. — Varon Ludwig Pranyczany und Änrghardt, Karlstadt — Grnber, Wraz. -^ Fnchs, «esiher, Obergörtschach. — Nuaid und Fehl, Sava. — Vlideli. Reisender, Pest. 5jt«»^n«'»nte'. Kette, Jurist, Wien. ^ Ladis Laz?ts, Han» delsmann, Bodgar. — Hotevar, Nealitätenbesil)er, Großlaschitz. ^Neleorololiischl'. Heollachlullaeil ill l^ilmch. >6lI.Mg. 7380« >18o windstill gräßlh. bew., 14/ 2 „ N. 736,9l ^24,, NW. schwach lheilw. bew.! 0.aa ^ il0„Nb. 737«, >>8., windstill qan, b,w. ^ 'chwllch thrilw. lilw.^" ' 15i, 2 „ N, 736». <24.,i NW. schwach halbhciter «,'" ! ll)„Nd. 737,,« 4-15.«! wiüd'lill glößth. bew. ^"li" Den 14.: Moigenmbel. wechselnde Vewöllniig, heißer Tag, Ten !5i.: Vormittags ziemlich hriter, nachmittag? twitter längs dlr Alpen, nach 4 llhr Reg!>n. La« vorgestrige Tag'Smitlcl del Wärme » 20'4", da« gestrige ^ 187'; bez'elinngswcise »in I'"' <'t>er dem Normnle und um 0 6' unter demfelbe!,, Vsl-ai, ^nr>!,chfr Nsba^ür: I<,i,a, u. K l ? i n m a l, t. Nnvlonliorilslt ^ie„. 13, Nngust. Die Börse war sehr fest und machten die Eursc dcr leitenden «HpecillallonZpapicre sowohl als der Ncbe^wcrlhe recht ansehilli'chc ^arischritte ^>,s-^lUt^UU^»>iU)l. besondere verdient die Erhöhung der EurSwcrlhe diverser Cisellbahueffecten hcrvorg.hobtn zn werden. Im weiteren Verlaufe trat wohl ein Rllclaana 7in- aleickmabl n'lleil sich die Lchlußttotlzcll gllnstiger als gestern. " " ' « ^ ""^^ ,.. H. ?lllft«melne Vtaatsschult »llr 100 fl. Einheitliche staateschnlb ,u 5 pllt.: in Noten rerzill«!,^lli-NlivMlll-Octiil)?l . 7190 72.-- L«fl v"I !839..... 345.- 346.- 1854(4°.«» ,u 250 st, 94 25 94.75 " I860 ,u 500 fl. , , 103 25 103 50 ' " I860 zu 100 fl. . . 125,50 12650 ^ ," 1864 ,ni 100 st. . , 146 50 146 75 - «t»»t«'.2)°mtt'!Nl'P ^«. - -" . 5 „ 93 50 94 - ', ^ 79.75 80.25 ......... .) . 9150 92 50 Un°.°ru.....5^ H1.50 82.- Q'. Ander« öffentliche Anienen j T onlluregulirungslosr zu 5 p.»?55. 2i^,«Hl.) Hr. «Ulck 109.— 109.50 Wic.ier «lommunalanlkben. rUck' Geld W«»« zahlbar 5p's:l!schll!t. n ü, . 1015,-1022--sftan^^ss??r. Vans , .127 25 127.50 Hllndelsbanl ... , 248 25 24^ 75 Nationalbaul , . 865.-867- Umnnbaul......275.50 276 - Ver?ill«,)ai!l . . ?" 174 — 17450 Äcrlebr^au?.......219.50 220,50 lp.. ^»clien »?en Hv^l:«^o?t«l!,lrrn» münze., 8.— 500. - Oefterr. Mrdweflbahn . . .218 75 219 25 Nud°lfs-Vnbn..... 181. 181,50 Giebenbilr«er »ahu . . 18^75 186.25 Staatsbahn...... 337—338- Slidbüh:, ...... 210.10 21030 Sttd.nordd Perdiud. Vahn 181.— 181.50 Theiß-Vod', . . . 263 50 264.50 Uilgarische ?l°rdoNb°hn , , 166.50 167.- Mlgarische Ostbllhn . . 134.-134 50 Tramway ..... 339.^ 339.5l) >V. Vfanvbrief, ^'ilr l00 sl) Älllz. i^st Vod.n-Hreliit Anstalt <3clt, Waare o.rlasbar zn 5 p. WllOlt Ziebenn. Bahn W Silblr virz. . 93— 93 25 Zt°at«b. G. 3'/. ü 5.00ffr...,. <5m. 129 ^ 130. ^ sildb. E, 3". i> 500 Frc. ftr. Ttllc» 113 .- ,13 l>0 3i!db.-G.-.200fl.z.5'',fllr100N. 95^5 95.50 ,s!lkl>.-Vo!,g 6". (187!» 74) » 5.00 Frc«» pr. Stlick . 220— 22l,- >!"!,. Ostbahu s«r 100 fl . . x ». Prlvatlofc ip«r Glllck). lredilllnstalt f.Hllnd?l u.i 10 st. . . 15,25, I!» ?5 N!«cks2,?ü '^ai'tiin! i,M, 100 ft. o^lto 92 65 ^2 7N Hamburg. >ür 1(X» Mart «auco «1,— «> ll' 'o,.do'.l, silr 10 Pfuud ?ttvl,u° 110.20 110^0 ?,ri?. süs 100 Frarc« . . . 42.90 42?.' ll. Miinz-Ducatei^ , 5 st. 29 ^r. 5 fl. »0 "-ttllpoleunsb'lir . . 8 « 78j .. 8 « ?:>j " Preuß. «lasscnscheine I » 64 > 1 > 64z " ^ilocr , . 108 „ 15 . 108 . 30 ^ «railäsche Grundenllaftung« « Obll«atioutU, Pri« »atl-tilnu^- 85.7L ^'^ ss ^