„Fttihtit, Wohlstmd, str Iilt." Str. SS. Freitag, S». Mörz Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freita,i. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl.. vierteljährig 1 fl. üv kr', für Zustellung iuß Haut monatlich 1V kr. — nlit Postversendnng: giinzjährig 8 fl., l)albjähriq 4 sl., vierteljahrig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. l^erechnet, wozu fiir jedesmalige ttinschaltung 39 kr. Jnseraten-Siempel,gebühr kommen. Zur Geschichte des Taqcs. Während diesseits der Leitha noch nicht eininal der Tag bekannt ist, an welchem sich der ReichSrath versammelt, nehmen die Dinge in Ungarn rinkn sehr etfrculichcn Verlaus nnd wetteifern die qeseKgebenden und vollziehenden Behö den in ihrer Tl)ätilikc>t. Da» Ministerium berathschlcigt nun schon über die Aenderung der Achtund-vierziger Grsetze und über die Krönung und eS dürften am Ende noch beide vollzogen sein, rhe der RüchKratli zusammrngetrelkn. Die Zwei-theilung des Reiches soll nicht in der Weile aufgefaßt werden, daß die Ungarn vorlvartS schreiten, wir aber gutösterrcichisch stillstehen, zllrüct-bleiben. Ueber preußische Zu stau de haben österrtichische Blaiter nicht selten irrige Anschauungen. Trojl» aller gegentheiligen Behauptungen, schreibt man von der schlesischen Grenze, läßt sich nicht läugneii, daß lM Großen und Ganzen die freisinnige Paitu die Mehrheit hat. Daß die Wahlen auf dem Lande zum Theil konservativ ausgefallen, kann Nie-mand Wunder nehmen, wenn man den Ädeengang dcS preußischen Voltes mit vorurtheilsfreiem Blicke beob.ichtet. Immer mehr verwebt fich das Preußenthum mit dem Deutschtl»l»m. Uebrit^enS stellt man sich die preußischrn Konservativen im norddentsäzen Reichstage ganz andcrS in Oesterreich vor. alS sie wirtlich sind; man »nißt sie zu sehr nach dem Schnitte österreichischer Junker, die im Lager der schwärzesten Reak-tion zu finden, die in Prag ein DienstbolengcseK mit Prügelrecht durchbringen und in Innsbruck nch gegen die Glaubenöfrcihstt sträuben Die Konservativen im norddeutschen Reichstag neigen sich inSgesnmmt nationalen und altliberalen Anschauungen zu. DaS eigentliche Junker» und Gottesgnadenthum der „Krenzzeitungs" Partei aber ist llicht vertre-ten: diese Partei ist in Auflösung begriffen. gmischen Frankreich und Holland soll daS Berkaufsgeschast in Betreff Luxemburgs bereits zu Stande gekommen sein, ohne daß Preußen bisher amtlich darum gewußt. Würde sich diese Nachricht bestä tigcn. so tväre zunächst die Thatsache zu verzeichnen, daß Preußen durch dieses Geschäft ütierrascht ivurde. Die Beziehungen zlvischen Berlin und Paris sind außerdem zur Stunde nicht in jener Weise herzlich, tvie man nach den lehten Thronreden anzunehmen berechtigt war. ES harren noch andere Fragen alS die berührte der Behandlung vor der Oeffent-lichteit. die, otiwolil rein prenßischen l^ljarakttrs. doch das franzößsche Publikum lebhaft beschäftigen werden, soliald sie erst, lvas schwerlich Mehr lan^^e ausbleiben kann, öffentlich behandelt sind. Noch hofft man in Paris mit Sicherheit für dieses Jat)r auf Erhaltung deS Friedens, aber man ünterschäjjt dabei den Einfluß der Ausstellung und den Mangel an militärisehcr Schlagferligkeit Frankreichs f.ls vorzüglich maßgebend in keiner Weife. Man darf sich nicht verhehlen, daß die Umgebung des Kaisers imnier ktiegeri'cher und drängender auftritt, ja daß sie im jetzigen Kri gömittisler. Marschall Niel, einen eifrigen Bundes- und Gesinnungsgenossen liesiKt. Der neue Leiter der Militärschule von St. Eyr. General Gondreeourt. arkieitet dabci seinem Vorgesetzten nach Kräften in die Hände. In seinen Vorträgen iveist er stets besonders aus die Nothwendigkcit hin. Delitich zu leinen, lveil man eS bald brauchen würde, indem er zugleich nichts unterläßt, um den Nntionalstolz gegen Preußen aufzustacheln. Marschall Narvaez hat Spanien mit einer neuen „Preßordnung" beglückt: es ist dem scharssinnigen Minister gelungen, eiti neues und seltsames Preßveigehen zu erfinden. Jeder Artikel, welcher in irgend einem Blatt erscheinen soll. Mttß der Behörde noch vor seiner Drucklegung vorgelegt »v'rden. damit diese zu selnetn Erscheinen ihre Zustim-muna gebe ot^er verit?ei.lere Erfolgt das letztere dreimal nacheinander, so «st daS Erscheinen des Blattes eingestellt, »veil der Verfasser daS Verbrechen lieganjien. „einen Artikel drucken lasten zu wollen, welcher mög-lichertvlise die behördliche Zustimmung nickt eilangen konnte". Die Gegner der Bourbonen. dürftn mit Narvaez wohl zufrieden fein. Zum Samariter. Bon I. ^rey (Fortsetzung.) Den beiden Wanderern mochte bang zu Muthe sciu ; wenigstens verrieth das nachdenkliche Schweigen keine frohen Herzen. „Konr^^d", begann endlich der Jüngere, dem diese Stille zn peinlich ivurde, „ich glaube, du bist immer noch böse, daß dich meine Mutter des sreniden Kindes wegen ausgeschmält hat. Sie meinte eS gewiß nicht so schlimin." „Ich weiß sklbst nicht, Jost", erwiderte Konrad, — „ich konnte das arme, liebliche Kind doch nicht auf der Straße liegeu lassen, und allives^ ivar's nicht schön von der Base, daß sie mir deswegen meine angenblick-liche Roth vorgeworfen hat. . . . Aber nein", fuhr er nach einer Pause fort, „es ist noch was Anderes in mir: 's ist mir heute . . . ich kann selbst nicht sagen^wie ... ich meine, das letzte Unglück müsse erst noch kommen." „Daran ist das trübe Wetter schuld", m-inte Jost; -— „wir iver-den wohl auf den Abend tüchtig Schnee bekommen, und vielleicht macht auch das da drüben »vaS . . . horch!" Das Krachen längs des Gebirges ließ sich in dieskM Au.^enblick heftiger hören. Deutlich konnten die Beiden die einzelnen rasch auseinander folgenden Schläge unterscheiden, denen dann durch die Klüfte d^^S tosende Echo folgte. „Das nähert sich", sagte Konrad schaff l)inhorchtnd. „der Russe wird über daS Gcbirge iveichen müssen." „Mich tvundert's nur. ob «rir drunten nicht schon genug Kriej^Svolk antreffen", sagte Jost, „dumm isl's schon, daß wir unsere Stutzen daheim ließen . . . recht einfältig. Indessen, tas Waidmefser langt doch für ein Paar zudringliche Rippen." Dabei f.'ß:e der junge Mann nach dem Griffe der Waffe, die rr unter einem Hirtenhemde verborgen trut^. als ob er iln Augenblicke schon bereit wäre, die Klinge einem Gegner zu kosten zu gebe«. „Komm, wir wollen vorerst noch ein friedliches Werk verrichten", beschlvichtigte Konrad. „und dann das Weitere dem Himmel überlassen." Am Wege stand eine altersgraue Kapelle. Die Männer traten entblößten Hanptes hinein und beteten vor dein Bilde des heil. Georg um glücklichen Erfol.; ihrer Reise und ungefährdete Heimkehr. — Kaum erblickten sie die weißschimtnernden ?)?auern und Thürlne deS Klosters Dlsentis. als sie auch schon v^rworicncs Getümmel, Trompeten und Tronimelu aus dcm Flecken vernahmcn. Konrad rückte nun selbst den Gurt zurecht, an dem sein eiprobteS Waidtnesser hing. — ..Wenn wir nur auch an geeignetem Orte den 5leil nnträsen, der gestern Martha tinen Besuch machte!" sagte Jost, die Beivegung Konrads bemerkend. Dieser gali keine Antwort, alier die zusammengepreßten Lippen und das auftilitzende Auge sprachen deutlicher als Worte. Als die Briden an den Ort herankamen, tvimmelten Siraße und Uingebungen von fremdem KiiegSvolke. Hier lagerte eine bärtige Kosakengruppe neben den abgemagerten treuen Rossen, dort lvärmten sich österreichische Artilleristcn l!ei einent Feuer, das sie auS den Resten einer zerschossenen Lafette angezündet hatten, lvährend weiter seitsivärts in einem Baumgarten rege steierische Schützen nach einer Scheibe schössen. Nirgends ivar ein Posten ausgestellt; kein „Werda" hinderte die Zu-oder Abgehenden — es war die chaotische Zusamlnenfluth zersprengter, flüchtit^er Schaaren. llnsere Wanderer hatten Mühe, sich in den engen Gassen durch das Getüinlnel zu drängen. Nur auf dcm Marktplatze war einige Ordnung bemerkbar. Hier standen vor dcm Amthause Kanonen aufgepflanzt, von einer Abtheilung steirischer Jäger bew^icht. Konrad schaute nach dem Eingange des Hauses, durch den Soldatei» und Offiziere zu- und weg-eilten. — „Teufcl!" schrie er plötzlich auf. „da ist er". — Mit raschem Schwünge warf er den Mantel, mehr zornig und tnuthig. als besonnen, über die rechte Lchulter zurück und faßte s,in Waidmesser. „Was ist's?" fragte Jost rasch, ebenfalls nach seiner Seitenivasie langend. „Der Kerl von gestern ist dort auf die Hauptwache hineingeschlüpft", murmelte Konrad. „Dann wollen wir aufpasien", meinte sein Begleiter, „der wird H Preußen und Baier«. Marbur^j, 2l. März. Was die unabhänj^ige Presse stets behauptrt. ist NiU» außkr Zweifel: der Vcrtrcig übcr dl^s Vündniß. welch s Preußen mit Bliicri, zu Schuß und TluK geschlossen, ist veröffentlicht worden. Der Worliant ditjes BettiageS enthält ausdrücklich die Bedingunj^. daß er „vorerst" tzeheim Ueibe» müsse. Der Tag der Bekanntmachung tvurde in dtr llrtunde liicht festgesept. die Vereinbarung über denseibeu in jüngster Zeit getroffen. In welchem schwarzen oder bl^'ucn Buche werden einst die Gründe mitgetheilt. die Bismarck ver.nilapt. gerade jcht au'ö Licht l»er Sonne zu briugeu. waS am 22. August v. I. gesponnen ivorden? Am Tagt nach dlM geheimen Äbschlus; dieses Bündnisses k.nn der Friede zwischen Oesterreich und Preußen zu Stanl'e. Prenszen l)atte den Kumps also noch nicht einmal förmlich beendigt, auf welchen der Friede von Prag folgte, und dachte nicht allein an einen z veiten Krieg, souderu traf auch in biudendsler Weise die giopartigste B»rbercitung zu demselben. Die Wiederherstellttug der ungarischen Verfassung liat den ersten Strich durch die Atechnnng Bismarcks g z?gen — einen Strich, den er vielleicht nii'. wenigstens so bald nicht erivariet. Würde Oesterreichs innere Politik auf der Bal)n, die eS mit di.ser Herstellitng betreten, muthig sortfalirtN. st» hätle j.i Bismarck sciue schimmerndsteu Cntwürse nur auf Sand gebaut. Dieses Bedenken, die luremburj^ische Frage und die Verhandlungen im geskj^.^ebenden Körper zu Paris mögen ihn bestimmt haben, eine seiner besten Karlen auszuspielen. Die Hoffnung. daS Ialzr 1867 werde ein Juhr deS Friedens sein, ist nun wolil auch bei Jenen erschniteit. welche dieselbe noch immer ge-he.it. Das Großhrzgtl). Hess n-Darmstadt ist durch einen Militärvertrag »,n Preußen gekettet — Badea hat zu gleich, r Zeit wie Baiern. diesellie Verpflichtung, wie dieses übernommen, ilaiin Württemberg sich noch lüuger sträutien — und wenn ja — kommt dies kleine Lt'nd allein noch in Bltracht? Bismarck, der vor keinem Wagniß zurückschreckeude Minister eiueS Königs, der zum Kriege „durch eine dreitägige Andacht" sich gestärkt — BlSmarck hat durch den Abschluß dieses Bündnisses sich nicht allein militärisch gesichert; er hnt sich auch politisch befestigt — hat durch die Bekanntma^ung deS Vertrages die nationalen Gegner im norddeutschen Reichstage entwiffnet, gewonnen. Dem Willen, der jetzt über eine Wehrkraft gebietet, wie sie keiner Macht in Europa zur Versügung steht — diesem Willen muß Oesterreich den unbeugsamen Entschluß, iiurch allgeuieine Freiheit und allgemeine Wehrpflicht sich zu vertheidigeu. entgegensetzen. Der Krieg, zu welchen Bismarck drängt, kann Vielleicht durch die rascheste AuSfuljrung dieses Entschlusses noch vermieden, kann aber im Falle deS Ausbruches nur da-durch allein siegreich geführt werden. Vermischte Nachrichte«. (Zn New York) fängt man an. da, wo sich mehrere Straßen kreuzen und großer Altdrang von Menschen und Wagen ist. Brücken für die Fußgänger zu erbauen. un0 somit manches Menschenleben zu retten. Eine solche Brücke ist im Broadway, der Hauptstraße NewyorkS, mit dem Kostenauswaud von 4000 Pfund gebaut worden. Sie hat eine Tragfähigkeit von 101 Tonnen, und bei der Probe gingen 100 Personen gleichzeitig darauf hcrum, ohne eine merkliche Senkung hervor« schon wieder herauSkommcn und ich mlßte blind geworden sein, wenn ich ihn aus den Angen verliere, Hab' ich den Vnrschen einmal gesehen." Die Manner näherten sich dem Hanse langsam und bemerkten in ihrem Elfer nicht, lvie die Angen der lvaclithabend.n steierischen Schützen sich nach ihnen wendeten, bis KonradS Widersacher plötzlich lvieder in Begleitung lineS OffizieiS unter der Thüre erschien und mit dem Finger nach den Beiden lundeutete. „Der Schurke liat unS schon geseh'N". flüsterte Kotirad. „Ich meine, es ist besscr, irir gehen ein Wenig auf die Seite . . . sieh', dort treten sie unters Gclvehr." Jost bemerkte ebenf.Uls, lvie sie die Zielscheibe aller Blicke waren; aber klium ivendete er den Kopf nach einem Seitengäßchen, alS Hirt hinter ihm die Worte ertönten: „Halt, du bist Gefangener!" — Konrad lvar von zivei Soldaten gef. ßt. Jost bes.nli» sich nicht lan.^e. Den nächst.n der Häscher am Halse packen und rücklvärtS auf daS Pflaster werfen lvar daS Werk eineS Augenblickes. -> „Um GotteSivilltn fort. Jost", rief Konrad, „eS sind ihrer zu viele da." „Noch nicht", kuirschte Il)s't und sprang mit einem so wüthenden Satze ouf d.u Andern, daß der Soldat unter der Wucht deS Anlaufes lvie ein dürres ReiS zusammeukuickte. — „Aber jetzt fort!" schrie Jost, „dort unt die Ecke." Konrad solgte seinem Befreier, ohne s'lch lange zu, besintien. in raschem Lause die Str^iße lNiflvärlS. Kaum hlttie er einige Schritte grthan. knaltten mehrere Schüsse und er stürzte, am rechten Schenkel getroffen, blutend zu Boden. Es lv.^r schou lliuge nach Mitternacht, als auS einem verfallenen Schuppen an der äußetN Hoftnauer deS Klosters DisentiS ein Mann schlich, der behulsam nach allen Seiten durch den niederivirbelnden Schnee «mherspähke. Der Wind pfiff mit unheimlichem Brausen durch die öden Hofräume und rüttelte an der kleinen Glccke über dem Portale, daß sie fortwährend leise, »vie von unsichtbarer Hand f.ngezogcn, in die Nacht hinaustönte. Drunten lag der Flecken still und lauilos. — ,.O, ich bin ! bringen zu können. Diese Brücke ist 17 Schuh 8 Zoll über dem Straßen-Pflaster erh.chen; von Vier Seiten gelangt man mittelst je 34 Stufen hin.iuf, die in drei Absätze verlheilt sind. Demnächst wird man in Lon-don dieses Beispiel nachahlnen. (Nene Personenwagen in Frankreich.) Die Verival« tung der sranzösischen Ostbahn beabilchtigt. auf ihren kurzen Zlveigbahnen neue Personenwa.^en dritter Klasse mit zivei Gelallen zu vertuenden. DaS untere Gel^'ß enthält vier Abtheilungen mit je zehn Sitzplätzen, der Fußboden liegt thunlichst niedrig, indem die Achsen unter den Sitzplätzen liegen; das zweite Gelaß ist schmäler, als daS untere, hat fünf Abthei-lungen mit j.' acht Sitz n. einen der Länge nach durchführenden G.>ng und eiuc Treppe an jec^em End'. D's nntere Gelaß ist durch Seilenfenster. daS obere durch Fenster an den Enden erhellt (In Berlin) bildete sich vor zlvei Jahren ein Verein, dessen Mitglieder die Eigarreneuden nicht abbeisieu und ivegrverfen. sondern abschneiden und ausheben. Wenn eine große Anzahl gesammelt ist. lverden sie an Tabakhäudler verkauft und der ErlöS wird für die Erziehung von Waisen verwendet. Der Berein ist sehr zahlreich und hat bereits die Erziehung^kosten von ziveiundzlvanzig Waisen bestritten. (DaS Verbot der Arbeit an Si? n n« u n d F e i e rt a g e n) bildete vor Kurzem de» Gegenstand eincS Vortrages im nied.-öst. Ge-werbcverein. in Fsl.je d,ssen ein Sonderausschuß mit der Erörterung dieser Frage betraut lvurde. Während die herrschende Kirche in Oester-reich die Feiertage festsetzt, sorgt der Staat für deren äuß rliche Abhal« tuug. In den ersten Zeiten des EhristenthumS wurden außer den Sonntagen nur zwei btS drei Festtage gefeiert, seit dem Beginn deS vierten Jahrhunderts stieg ihre Zahl derart, daß schon im Jahre 401 die Kiräienversammlung zu Karthago sich genöthigt sah. Einschränkungen derseltien vorzunehmen. Dennoch mehrte sich die Zat:l der allgemeinen Feste vom 4. bis znm 18. Jahrhundert in dem Maße, daß zur Zeit LntherS es nicht weniger als 130 Festtage gab. Die Reformatoren lvaren die ersten, welche in der Neuzeit mit fester Hand dieser unge« bührlichen Ausdehnung der Festtage ein Ziel setzten und die Zahl der-selben bedeutend vertninderlen. Ihnen folgte die englische Hochkirche. Anch die klttholische Kirche mußte sich dazu bequemen, eine Reihe von allgetneinen Festtagen abzuschaffen, und die StaatSgetvalt hat in einzelnen Ländern selbständig in dieser Beziehnng Maßregeln getroffen. So Heinrich IV. von Frankreich, der nach dem Grnndfatze: „3e mehr Feiertage, desto ärmer die llnterthanen". ohne Zustimmung deS Papstes eir.e große Anzahl derselben aufhob. Am gründlichsten verfuhr in dieser Beziehung die französische Revoluzion. In Oesterreich geschahen die ersten Schritte in dieser Frage unter Karl VI. Allein sie blieben aus Anlaß der politischen Ercij.nisse erfolglos. Maria Theresia, obwohl sehr fromm, erkannte die verderblichen Folgen der großen Zahl von Feiertagen Mit richtigem Blicke, und verfügte im Einverständnisse mit den Päpsten Benedikt XIV. und Klemens XIV. die Aushebung des größeren TheilS derselben. Die Bevölkerung war. namentlich durch die Jesuiten aufgestachelt, mit diesen Maßregeln sehr unzufrieden. Den Anschauungen der „großen Kaiserin" ganz entgegen handelte hundert Jahre später der Minister Bach. Da von 36ö Tagen 68 Feiertage sind, so verbleiben nur 297 Arbeitstage; es kommt somit auf 4^/. Tage ein Ruhetag. Der Werth eincS Arbeitstages beziffert sich in Oesterreich mit 12 biS 15 Millionen Gulden; der volkSwirthfchaftliche Schade ist daher ein bedeutender. Die Nothwendigkeit einer Aenderung der Bach'schen Fciertagsordnung bedarf daher wohl keines Beweises mehr. l sicher", murmelte der Mann, „kein Hund, geschweige ein Mensch wird sich bei diesem Wetter hinauswagen, und im Kloster ist auch kein Licht mehr zu seheu." — Langsam tappte er an der Mauer hin. bis er an ein Psörtchen gelangte. Dort legte er den Mund an das Schlüsselloch und rief mit gedämpfter Stimme: „Gott und Sankt Hubertus!" Sogleich drehte sich ein Schlüssel im Schlosse. — „Bist du eS. Jost?" fragte eine leise Stimme. „Ich bin es", antlvortete der Angeredete, durch daS geöffnete Psörtchen in einen Mauergang tretend; „was hatit Ihr für Bericht, Pater Ambrosius?" — „Traurigen, sehr traurige»!" erwiderte der Mönch; „ach Gott ... die arme Martha! DaS wird der Nagel zu ihrem Sarge sein." „Ihr erschreckt mich, Pater, uul'S Himmels Willen, »vas ist es?" drängte Jost. „Konrad soll morgen erschossen lverden." „Erschossen lverden?" schrie Jost, in die Höhe springend; „Himmel und Hölle! . . . erschossen lverden. sagt Ihr?" „Um ithristi Willen, still!" flüsterte der Pater, „sonst sind wir ver-rathen. Hier Hilst weder Zorn noch Menschengewalt; lvie können blos noch an die Erfüllung der letzten Ehristenpflichten denken." „Aber waS hat er denn gelhan?" fragte der Jüngling, sich müh' iam bewältigen^, indem Thränen des Zornes und Mitleides in seine I Augen traten, „waS hat er denn verbrochen, d.r brave, gute Konrad?" „Was er gethan hat?" erwiderte der Mönch, die Hände faltend. „O gnadenreiche Jungfrau! Wieviel unschuldig Blut wird stündlich vergossen in dieser argen Zeit! Geh', frage die tausend und aber tauseni) Leichen, die in den Schlünden liegen oder von den wilden Wassern in die Thäler gewälzt werden . . . geh', frage, was sie Verbrochen habe» 7 DeS Herrn Gerichte sind unerforschlich. Per Mann, der unsern Freund angeklagt hat. ist. wie mir der Oberst sagte, ein erprobter, österreichischer Spion; er behauptet: Konrad spionire für die Franzosen. Erst gestern früh habe er an der Gotthardtstraße einen österreichischen Kourier ge-tövtet und beraubt, und ach . . . Gott sei der armen «Seele gnädig! dcr Mantel, den Konrad tru>,. war . . . sür ein ungeübtes Auge kaum sichtbar... mit dem kaiserlichen Adler bezeichnet." (Die Holzausfuhr auS Oesterreich), berichtet man der „Allg. AugSb. Ztg." aus Trieft, hat solche Berhältniffe angenommen, daß es wohl höchste Zeit wäre, an die Einführung, einer rationellen florst-wirthschaft und entsprechender (-'rschc in Oeslerrcich zu dcnken. Für jeßt finden hier nur Verliandlungen statt, ob die TluSjuhr deS Schiffliau-Eichenholzes einem Zoll unterzogen wcrdcn soll, oder nicht. Unsere SchiffSbauer sind für den Zoll, weil sie die Konkurrenz der fremden Rheder fürchten — die Holzhandler gez^en den Zoll. Bon neutraler Seite hegt man die Vesorgnip: die Besijjcr dcrEichenwalpuNt^en würden, falls man das SchiffSbaul)olz einem Zoll unterzöge, auch oiescA zu F.»ß-daubkn n. dgl. verlvcndcn. um es mit Nutzen im Ausland verwerthen zu können. An die Zukunft der Waldkultur sollte man iim so mchr denke«, als auch der Kohlenvtrl»rauch in bedenklicher Meise zunimmt. Marburger Berichte. (D i e ev a ng e lis ch e G eme i n d t) hat au» DienStag eine Ver« sammlung abgehalten und beschlossen, den Bau der Kirche. deS Schul-und Pfarrhauses in ditsem Jahre noch zu beginnen, wenn sich nicht unüberivindliche Hindernisse entgegenstellen. Der Baugrund nmfaßt 2000 Geviertklafter: da nun derselbe daS Vedürfniß der Gemeinde weit über steigt, so lvurde der Beschluv gefaßt, die Hälfte an den Meiftbietcndrn zu verkaufen, falls der Ober-Kirchenrath seine Genehmigung er!heilt. (Einbruch) 3n der Nacht vom 19. ails den 20. d. M. baden beim Uhrmacher Herrn Jorgo im Henmaier'schen Haus mehrere Dicl>e eingebrochen. DaS Vorhängschloß :vürd< gespalten, die crste Thüre mit einem Dietrich geöffnet. daS GlaS der zlveiten mit Wach^li l^t heiß gemacht, bis eS zerspraNj,. Da Herr" Jorgo aber die Gewohnheit hat. Abends die Uhren mit nach Hause zu uebMlN. so fanden die Gauner nur acht Gehäuse und zwei Uhrwerke. Ohne die Vorsicht des i^^estlihie-nkn hätten sie 84 silberne und einige goldene Uhrcn erbeutet. (Bewegung der Bevölkerung.) Im Stadtbezirke Marburg wurden Verflosseues Zahr 74 Ehen geschlossen, darunter elne gemischte. Der jüngste Bräutigam zäblte 23 Jahre, der älteste L4, die jünj,fte Braut 17. die älteste 52 Jahre. Geboren wurden 17:^ Kuibm (113 ehelich) und 212 Mädchen (127 ehelich). Zwillinge wurden zweimal (jedesmal 1 Knabe und l Mädchen) geboren. Drillinge nur einmal (1 Kuabe und 2 Mädchen). Todt geboren wurden 8 Knaben und 8 Mädchen. Die Sterblichkeit der Kinder von der Geburt bis zum voll-endeten fünften AlterSjahre belief sich bei den ehlichen Kindern auf 30 männlichen und 46 weiblichen Geschlechts, bei den unehlichen auf 16 männlichen und 23 weiblichen Geschlecht». SterbjaUc ereigneten sich 332; 173 betrufen da» männliche. 159 daS weibliche Geschlecht. Der Aelteste unter den Verstorbenen zählte 93 Jahre. Nach der Todesart Vertheilen sich diese Fälle: Brechrnhr (15 Männer, 13 Frauen). Blattern (1 grau). Folge schtverer Entbindung (2). Vergiftung (1). Pistolenschuß (1). An gewöhnlichen Krankheiten starben 299 (155 männlichen. 144 weiblichen Geschlechts). (Schaubühne.) Morgen werden zum Vortheile deS Herrn Kapellmeisters Brava daS Lustspiel von A. Langer: „Ein Wort an den Minister" und die Operette von I. Offenbach: „Eine Kunstreiterin, oder der weibliche Haupttreffer" gegeben. Letzte Post. Im ungarischen Reichstage haben die Verhandlungen über die gemeinsamen Angelegenheiten am 2V. März begonnen. DaS österreichische Beobachtnngsheer an der türkischen Grenze wird vorläufig nur auö drei Brigaden bestehen. Der Stihn Garibaldis (Rieciotti) ist von den Athenern feierlich beg'üßt lvorden. Peterburger Regierungsblätter versichern: „Nicht die Eroberung oder Bedrohung der Türkei, sondern nur die Gleichstellung der Christen sei der Zweck der russischen Politik". Gingefandt. ^ Mindisch-Feistrij), 15. März-). Eine gewöhnliche, ganz bedeututlgs-lose WirtliShaus Schlägerei zwisäien Mannschaft von hier garnisonirender Artillrrie und .Husaren der „Tagespost" nicht ganz wahrheitsgetreu und nebstbei artilleriefreundlich berichtet und von der Redaktion mit der Chiffre ihres frülieren Korrespondenien Dr. Woschnak verselien, gab die-sem — tvie cs scheint — willkommenen Anlaß, wieder einmal von sich reden zu machen. Obwolil ivir den dentlvürdijjen Landtagsbeschlnß. der die Giltigk,it der Wal)l Dr. Woschnak's zum Landtagsabgeordueten auS-spricht und OpportunitätSgründe höher stellt, als das gute Recht, biS nun weder verschmerzt, noch vergessen haben, so ist der Herr Abgeordnete selbst uns doch eine so gleichgiltige Persönlichkeit, daß wir von ihm gar nichts wciter. begehrcn. nls: er möge nnsere Stadt in Frieden lassen und seine Lanzen^.dort einlegen, wo er nunmehr hin gehört ^ im Landtal^. Allein Herrn Dr. Woschnak scheint dies nicht zu genügen ; nicht befrieoigt dnrch die ausdrückliche Clkläruug der „Tagespost", cr sei nicht d r Verfasser irner Korrespondenz, findet er noch für nöthig. in einenl Schreiben an die Redaktion neuerlich sich dagegen zu verivahren. Nun. inlo'eine eS Herrn Dr. Woschnak bedenklich sein muß. eS werde jeder ?>0ls'UI. bei ivelchetn eS Schläge absetzt, mit siinem Namen in Verbinduüij j^cmucht. haben wir nichts gegen sein Schreiben, allein der Herr Abgeordnete erkühnt sich, in diesen; Artikel — Nr. 15 der „Tagespost" — die hiesige deutsche Partei, mithin »veitans den größten Theil der Bevölkernng zn verläumdcn: ..dieselbe, die mit den Waffen deS Geistes gegen ihu nicht aaszukotttulen sich getraue. Hetze ihm mit der Angabe, er jei der Verfasser dcs oberwälinten Artikels, die Husaren auf den Hals". Die Entrüstung über eine solche Bchauptung tst hier eine allgemeine, ivcil eS nur zu bekannt ist. daß bei den hiesigen Bezirksver« trktungSivalilen eS nur die deutsche Partei tvar, welche Herrn Dr. Wosch-nak vor unan.^enehme Bekanntschaft mit den Fäusten eineS TheileS seiner früheren Landtcigslvähler rctlete. wenn sie auch nicht hindern konnte, daß cr von diesen mit Schimpsworten aller Art — jedoch nur in jlovenischer Sprache — überl)äuft wurde. Wir müssen daher eine solche Behauptung die wirklich bekundet, daß eine geivisse „Partei in ihrer blinden Leidenschaft vor den ge-meinsten Mitteln nicht zurückschreckt", lvtnn ste Märtyrer ihrer Sache machen will, mit Verachtung zurückweisen; die deutsche Partei Durch Zafall verspätet. D. iked. ,.O der höllische Schurke!" fuhr Jost wieder auf, „hat denn Kon-rad nicht gesagt, tvie er zu dem Mantel kam, und daß der Spitzbube in sein Haus gebrochen sei?" „DaS hat er tvohl gesagt, der arme Mann; aber die Kriez^Srichter meinten, ein Spion sei um eine Ausrede nie verlegen. ES müsse, da ein Einfall der Franzosen von dieser Seite dem ganzen zurückziehenden Heere Verderben brächtt', ein E^empel statuirt »Verden. O du unglückliche, jammervolle Aiartha! Verleihe dir de? Himmel Kraft, das Elend zu tragen. daS deinem Herzen bereitet ist." Jost lehnte, während der Pater leise u»n Trost nnd Ergebung sür feme arme Verivandte fortbetete, die zornheiße Stirne gegen die heißen Mauersteine, in seinem Innern die Ungerechtigkeit deS Himmels und aller Heiligen anklagend, die einen Schuldlosen verderben ließrn. Der Wind zog in so schauerlich klagenden Tönen an den Mauern dahin und rauschte dann wieder so gewaltig nnd zornig nm die Kuppeln der Klo-sterthürme. als ob der Geist, der ihn herwehte, die widersprechenden Empfindungen und Gedanken der beiden bekümmerten Herzen tlieilen könnte. „Höre", begann endlich der Pater wieder, nachdem er sein Gebet beendigt, „höre. Jost, der cinzige Dienst, den du deinem Freunde noch leisten kannst, ist der, daß du heimgkhst und seinem armen Weib Kunde bringst. Es mag ihr ein Trost sein sür'S ganze Lebcn. den Vater ihreS KiadeS noch einmal »u sehen, ehe er sür immer von dannen geht. Leicht bist du vor Tagesanbruch auf der Oberalp." „Nein", erlviderte der Jüngling nach einigem Besinnen entsä.lofsen ^das thu' ich nicht . . . daS kann ich nicht!" „DaS willst du nicht thuu?" fragte der Pater verwundcrt. „Nein, ich könnte eS nicht", antwortete Jost mit weicher Stimme, „deu Jammer der armen Frau mit anzusehen l . . . Nein, das trüg' ich nicht, und trösten . . . nein, ich kann nickt." „Aber um GotteS Willen, bedenke. Jost", ermahnte der Pater, „bis Mittag ist das ganze Thal mit Russen und Oesterreichern bedeckt, die vom Pauiz *) kommen; willst du deine arme Mutter auch noch zur Gebirgspaß zwischen dem Glarner und Bündner Oberlande, über den sich Suwarow vor den bei Zürich (ZS. und 26. Sept. 17S9) siegreichen Kranzosen zurück-iehe« mußte. kinderlosen Witwe machen? Die Schläge, die du drunten auf dem Platze ausgetheilt hast, sind dir noch nicht vergcssei,, und dem armen Konrad kannst du Nichts mclzr helfen." „Gleichviel ... ich bleibe, bis er todt ist; ich tvill ihn sterben sehen . . . nnd daim . . „Und dann?" „Dann will ich mich dein JudaS. der ihn vcrrathen, an die Fersen heften, und mnßle ich mich in mehr Gestalten verkleiden, al^ der Satan sich verkleidet, um eine Seele zu verderben. Der Schnrke muß mit feinem Blute zahlen . . . daS schwör' ich!" „Barmlierziger Himinel!" seufzte der Pater. „Jeder denkt nur an Blut und Mord, und Keiner daran. Balsam in die geschlagenen Wunden zu gießen. So muß ich dem armen Weibe die Trauerbotschaft selbst über die Berge l.'ringrn." „Das thlit. ehrwürdiger Vater", sagte Jost, gerührt die Hand deS alten Mannes fassend; „es ruht ein Gotteslohn auf dieser Tl)at, aber ich kann ilzn nicht verdienen. Unterdessen tvill ich sehen, ob eS da droben auch noch Jungen gibt, die ein Ächiveizerliedlein pfeifen." Mit dieser» Worten trat er rasch dnrch das Pförtchen in daS Schne^gestölier hinaus und bog mit eiligen Schritten von dem Kloster ab dem Gebirj^c zu. „L nur auch ein Dutzend!" murmelte er vor sich hin. die gelil,l!tc Faust drohend in die Hölze hebend; „nur auch ein Dutzeud zur rechten Zeit über sie her nnd wir wollten ihnen ausspielen, daß sie den Tariz vergessen sollten. Der elende Schurke!" Etwa eine '.^Viertelstunde unterhalb DisentiS trat der nächtliche Man-derer an die Thüre einer kleinen Hütte, die an eineln überhängenden Felsen verborgen lag wie ein Schlvalbcnnest unter dem Dache. Auf ein leises Pochen ward die Thüre geöffnet und Jost von einer kräftigen Männerstimme willkommen geheißen. (Fortsetzung folgt.) vktschmäht unlnuterc Mittel; sie geht gerade und ehrlich c,uf ihr Ziel loS. sie ist die P^ittei drr Oidnung. dcr Vcschlichfeit. Doch darüber mit Herrn Dr. Moschnak zu streite», wäre ein Windmülilcnkampf, tien wir sellist gegen einen solchen ,.(Acist" nicht nusnel)Mtn wollen, nur fiilden wir cs soudcrbar. daß ein so lzroßer „Grift" schon vor der „Gesahr einer V e d ro h n n g" ecschrickt. nnd. nachdem rr vor wcnij^en Wochen seine licfannten Erfolge bei den l)iesil;en Vezilksvertretungswalilen so entschicdcn in Alircde gestellt, nun höchst Nliiv klkiürt, nitin wolle „zu Äcrlej^ungen skiner Person fül)rctt, um sie sodann w jeder auszubrnten". Möge sich der Hnr Lan^tagsaligcordncte immerhin si'lr einen „Geist" H.Uteli. sür uns bl ibt er nur ein „Gespenst", das von Zeit zn Zeit „spukt", an dlis M'.ni sich ab^r gewöhnt und nicht weiter bmchtet. Zum Schluhe bitten wir den „Geist" um Verzkihung. daß wir uns seints. von der „Taget^poft" definitiv entlassenen Zeichens be» mächtigt haben, verwahren uns jedoch gegcn die Deutung, als verstünden wir unter dem über dem Halbmond aufgehenden Stern die Hossnung auf ein großes. jribständigeS, sich etwa gar bis zu uns er-strecktndts südslavischcs Reich. Eingesandt. Leicht ist'S mit starken Konseqlienzen Als neuer Cicero zu glänzen. Doch ist'S ein schwcrrs Unterivinden, Die rechten Voraussepungcn z» finden. Eln Catilina. wenn der Einsender in Nr. 32 und 34 ein Cicero. Teleqrapl)ischer Wiener ColirS uoul 21. März. 5°/^ MetalliqncS ..... .'»S.— ! Krcditakticn....... 5»"/^ Aational-Aiilehe» . 18tiver Staats-Ailleheii Battkaktieii . . . . 70.-85.50 730.- London .... Silber..... K. K. Miiiiz Dukatktt 133.00 t29.— 126.25 6.08 Aiijiekvmiiielie in Mcirbiirg. Vom 10. bis 18. März. „ErzHerz. Johann" Die Herren: Soretiz, Reisender, v. Möttling. Gerei-uttga, Privat, v. Billach. Jrrgan.i. Kfm., v. Wien. — Fran Kranner, Priv., v. Billach. „Schwarz. Adler." Die Herren: Wolf, Gastilt., v. Cilli. Grotmeier, Privat, v. Graz. Schmihbichler, Gastiv., v. Gra^. Zinsee, Privat, von Obersteier. Kersch, Brau« Meister, v. Linz. Braun, Lebzelter, v. Haselschrott. Koller, Doktor, d. Rechte, v. Töez. — Älctner, Privat, v. Laibach. „Fischer." Die Herren: Litt, Agent, v. Wien. Martt, Hotel bes., v. Gleichen-berg. Schiinfeld, Priv., v. Wien. Hafaliager, Priv., v. Trieft. Monsch, HauSbes., v. Leibtti^. Lcptaller u. Kleinlechner, Agenten, a. Tirol. Stöger, Fleischer, v. Graz. Fe-kelona, Schnstermeisler, v. Graz. — Frl. Lichtenstein, Wien. Nr. 865. Edikt (138 Das k. k. Bezirks Gericht in Marburg macht hiemit bekannt: eS sei zur Vornahme der bewitligten öffentlichen Nersteigerung der zum Verlasse nach Franz Reich von Dobrofzen gehörigen Realitäten, als: s) der Hubrealität Urb. Nr. 337 aä Frauheim zu Schleinitz sammt Wohn- und Wirthschaftsgebäuden HauS-Nr. 35 in Dobrofzen im SchäßungSwerthe pr. . . . . . 1425 fl. b) der in der Gemeinde Tschretten gelegenen Waldrealitat Dom. Nr. 123 aä Schleinitz im Schätzungswerthe pr. . 56 fl. e) der in der Steuergemeinde Schleinitz gelegenen, im Katastral-Haupt-BesitzstandSbuche Blatt S. 74 und III abgetheilten Wiese, wofür kein GrundbnchSfolium besteht, in dem dem Crblasier gtbührenl>ea Antheile pr. 1195 Quad.-Klft. im SchätzungSlverthe von _ im GesammtschätzungSwerthe pr. . . . . 1571 fl. die Tagsatzung auf den S. April l. I. Bormittag von 9—12 Uhr in Dobrofzen mit dem bestimmt, daß diese Realitäten nicht einzelnlveise. sondern nur zusammen und nicht unter dem SchätzungSwerthe versteigert werden und daß jeder Lizitant vor dem Anbote rin Vadium pr. 350 fl. in Barem oder sleiermärkischen Sparkassa!^ücheln oder öst rr. StaatSpa-Pieren nach dem jüngsten Konrse berechnet zu Händen der Lizitalions« Kommission zu erlegen habe. Die übrigen näheren Lizit.UionS Bedingnisse und der Grundbueiis-ertrakt können hiergetichtS in den AmtSstunden eingesehen oder in Abschrist erhoben werden. Marburg am 25. Februar 1867. vasin« Ä>»r>»urK. Programm der Anterhattmigen im 2. Quartat l8S7. Familienabtnde: Mittwoch, 27. März und Montag, 8. April. Tan)kräuzchen: Montag, 29. April, 13. Mai, 3. Juni. Anfang 8 Uhr. (135 Nicht zu übersehen Ich crsuchc Jedermniin, auf nicinen Name» nichts zu borgen. Franz Nowak. (33« Nr. 444. G. A. Edikt. (134 Pom k. k. Garmsons Gerichte wird bekannt gemacht: eS sei die öffentliche Veränßernnj^ der ziml Nachlasse des zu Marburg verstorbenen Herr» MajorS in Pension Anton Pier gehörigen Fahrnisse, bestehend in Einrichtnngsstniken, Bettzeug, Wäsche, Kleidungen, Büchern, Waffen, UniformiriingSstücken zc. zc. bewilligt, nnd zur Vornahme derselben die Tagsatzung auf den Z??. d. M. und nöthigenfallS auf den 28. jedes-inal Nachmittags von '/, 3 Nhr an, in der hiesigen Drau-kaserne niit den» Beisahe angeordnet worden, daß die feilzubietenden Gegenstände bei derselben nur uul oder über den gerichtliche» Schähnngslverth gegen Barzahlung hintangegeben werden. Marbnrg am 16. März I8L7. Nr. 4SS. G. A. Edikt (1S9 Z. 142!)4. (137 VHekutive Ngerung der dem Josef Werras in St. Nikolai gehörigen, gerichtlich auf 286t) fl. geschätzten Realität Urb. Nr. 4 »cl St Nlkolai, bestehend in Wohn- und Wirlhschaftsgebäude» und Grundstücken pr. 34 ?. 8008 Ouad.-Klst. bewilliget, und hiezu drei Feilbietungs Tagsatzungen und zwar die erste auf den 6. April ^ die zweite auf den 4. Mai ^ 1867 die dritte auf den 4. Juni 1 jedesmal Vormittags von 11 liiS 12 Uhr hier bei Gericht mit dem Anhange angeordnet tvorden, daß die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur unl oter über den Echätzungslverth. bei der dritten aber auch unter demselben hintangegeben werden lvird. Die Lizitations-Bedingnisse. wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10"/^ Vadium zu Händen der Lizitations-Kom-Mission zu erlet^cn hat. sowie daS Schätzungsprotokolt und der Grund-buchs-Eztrakt können in der diesgerichtlichen Registratur eingesehen iver-den. Zur Wahrung der Rechte der unbekannt wo befindlichen Teibular-gläubiger Dslvald Horwath'sche Vcrlaßmassa wurde der hiesige Advokat H rr Dr. I. Kotzmuth zum Kurator bestellt. K. k. Bezirks Gericht Marburg e.m 1. Februar 1867. . Vom k. k. GarllisottS'Gerichte wird bekannt gemacht: eS sei die öffetltliche Vemnßerting der zum Nachlasse des hier verstorbenen Herril Oberlieutenant Moriz Bnriö gehörigen Fahrnisse, bestehend in Einrichtungsstücken, Wäsche, Kleidungen, NniformirungSsorten, Waffen, Reitzeug, Büchern ze. zc. bewilligt, und zur Vornahme derselben die Tagsa^ung auf den KV. d. M. Rachmittags von '/, 3 Nhr un in der hiesigen Drankaserne nut dein Beisätze angeordnet worden, daß die feilzubietenden Gegenstände bei derselben nur um oder über den gerichtlichen Schä^tlngslverth gegen Barzahlung hintan-gegeben »verdein Marbnrg am 1V. März 1867. A. 2525. (132 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg »vird bekannt gemacht: Es sei die freiwillige Veräußerung der zum Nachlasse des hochlv. Domdechantes Josef Kostanjovetz gehörigen Fahruifse. alS: Prätiofen. Haus- und ZiM' mereinrichtuug, .Kleidung. Wäsche und Weinvorrathe bewilliget und zu deren Bornahme die Tagsatzung auf den «« Marz l. I. und die darauffolgenden Tage, jedesmal Vormittag von 9—12 und Nachmittag von 2—tt Uhr mit dem Beisatze angeordnet worden, daß die feilzubietenden Gegenstände, n. z. die Prätiosen, Haus» und ZimmereiN' richtung, -Kleidung und Hauswäsche am ersten und zweiten und die Wein« vorräthe am dritten und allenfalls die darauffolgenden Tage nur um oder über den bei der Lizitation bekannt zu gebenden Schätzlverth gegen sogleiche Barzahlung hintangegeben werden. Marburg am 8. März 1867. aä Nr. 940. (125 Es lvird hiemit allgemein bekannt gemacht, daß die zum Jgnaz und Johanna Dietlin'schen Berlasse gehörigen Realitäten Dom. Nr. 144 Uli Herrschaft Tüffer. sammt einem Alker »ä Re. 32 ««! Magistrat Tüffer. am H.April 1867 von 10 bis 12 Uhr Bormittag im öffent-lichen Lizitatationswkge lrerden verpachtet lverden. Diese Realitäten liegen eine Viertelstunde außer dem Markte Tüffer. zunächst nebe» dem Kaiser-Franz-Josefs-Bade an der Bezirksstraße von Tüffer «ach Lilli und bestehen aus beiläufig 1 Joch 500 Kl. theilS Acker, theilö Wiese und Aue. und einem mit Bäumen bepflanzten Garten, dann dem ganz neu erbauten Hause, welches außer einem großen Keller ebenerdig einen Speise« salon. 2 Wohuzinllntr. eine Eparherdküche und eine Veranda, im ersten Stocke 6 Wohnlokalitätcn und eine Veranda, und unter dem Dache 2 Dachzimmer enthält; dieses Gebäude kann sowohl als Privatwohnung, vorzüglich aber als Gasthaus benützt »Verden. — Der als AuSruf präli-minirte Pachtschilling beträgt 350 fl.. die Pachtzeit ist auf fünf Jahre bestimmt und können die weiteren Pachtbedingnisse beim Vormunde Johann Zenß, Oekouomieverlvalter in Welsdorf bei Aürstenfeld. als auch beim gefertigten Bezirksgerichte ringeseizen werden. K. k. Bezirksamt Tüffer als Gericht am 11. März 1867. Der k. k. BezirkSvorfteher. Perantwortlicher Nedakfeiir: Kran; Wießthaler. !^t. v. Dr«ck und Perlag vo« Eduard Ieinjchiß in ^aiburg.