.^ HF. Dinstag am R3. März FO49. c?>i n ü,.,,.. n-'..'.,.« ,,-s^^.t wöHelUlich 3 Mc»l: D'"ssaq, Do>,ncrstaq u„d Samstag »n,c> koste, sammt dem ..Illyi'sche,, Bl.tt," >m Comptoir q »nzjähr.q 9 fi,. halb« ^ ;. /« ^ ^si, d/^ Ü.> jahcNch 40 kr. mel)r ^, ounchlo'. D.cch 0,e r. e. Post u,tte. Cou.er. m,t c,e.ru.f.'er Adrift por ofre. <,a.z>ayr.g ,ahr,g 4 si^^ kr. fuc ^-'"^ .'^„^ühr fi,c ci„e Iva!lc.,ze>Ie od. Der Herr Commandant bringt zur Kenntniß, daß zum Ererciren im Feuer bereits Pulver angekauft und an die Compagnien vertheilt wurde. Laibach den 7. März ,,^9. Ioh. Baumgartner, Nationalgarde - Commandant. W i e n. In der »Abend- Beilage der allgcm. Wiener Zeitung« vom 8. März lesen wir nachstehenden Artikel : p. Vii-,!»>i» »nili.»«! »Mit vereinten Kräften!« — Dieß ist der auserkorene Wahlspruch unsercs jugendlichen Kaisers Franz Joseph! Es fällt auf, daß die Polemik unserer politischen Journale, die sich doch sonst so rührig zeigt, jedes Vorkommniß der Neuzeit im Sinne ihrer verschiedenen Tendenzen auszubeuten, sich in dieser Beziehung gerade so schweigsam verhält. Gefällt sich die Journalistik wirklich nur im Schmähen, nur in negirender Opposition, oder höchstens —im Schweigen, wenn es nichts zu tadeln gibt? Oder — sollte die Annahme und Kundgebung dieses schönen kaiserlichen Wahlspruches denn von so untergeordneter Bedeutsamkeit seyn, als daß es sich nicht verlohnte, daran eine weitere öffentliche Besprechung zu knü-pfen? Wir sind anderer Meinung. Wäre es auch nur geschehen, um der alterhergebrachtm Gepflogenheit der Vorfahrer unseres Ncgcntenhauses nachzukommen, so glauben wir doch, daß eben die getroffene Wahl des Spruches hier von größter politischer Bedeutung und Wichtigkeit ist. Nicht bloß regierende Fürsten, auch andere , Männer im öffentlichen und Privatleben nehmen irgend einen Wahlspruch an, nach welchem sie ihr , ganzes Thun und Lassen, Handeln und Wandeln . einzurichten sich vorgesetzt haben. Es soll glelch,am l- der Leitstern durch die Irrgänge des Lebens, die stete unwandelbare Richtschnur für alle ihre Hand-? lungen seyn. ' liegt darin nicht eben die große, folgenschwere ' Wichtigkeit eines solchen Lebens-Wahlspruches, der ' eine um so größere Bedeutsamkeit erhält, je höher - und einflußreicher die Stellung des Mannes ist, der den Spruch als Lebensgrundsatz gewählt haN Der Wahlspruch eines Regenten, eines Staats., obcrhauptcs aber ist nothwendigerweise zugleich der Ausspruch seiner Regierungs-Marime, des obersten Prin cipcs für al lc seine Regenten-Handlungen. Diese Ansicht findet auch in der officicllen Kundmachung der »Wiener Zeitung« vom 20. d. M. ihre volle Bestätigung. Während Ludwig XlV. zu sagrn pflegte: l/«tat e' <;8t mni'. und diesen Satz dcs Absolutismus und der Despotie auch zum Verderben Frankreichs geltend machte — wenn auch nicht als Wahlspruch, doch als Regierungs-Marime — ruft Franz Joseph vom Throne herab, hinaus in die weiten Lande des großen Kaiserreichs: Vll-i!)l>» »»»illy! Was aber will und soll dieser herrliche Spruch bedeuten? Er enthält nichts weniger, als die feierliche, öffentliche Lossagung von aller Autocratic und allem Absolutismus, von icder Allein- und Willkür-Herrschaft, — kurz er ist die offene und bleibende Manifestation des reinen, Volks thumli chen Constitutionalismus, die volle Anerkennung unseres obersten Staatsgrundprincipes und unserer Errungenschaften! Franz Joseph will hinfort Hand in Hand mit seinem treuen Volke gehen; — nicht des Herrschers Wille und Machtgebot allein soll künftig maßgebend seyn im freien, einigen Oesterreich, sondern der durch die Vertreter aller Völker ausgesprochene und von Ihm sanctionirte Gesammt-Wille und ein Band der Liebe, des Vertrauens und der Loyalität soll Fürst und Volk umschlingen.' Zunächst aber soll im redlichen Zusammenwirken, im frsten Vereine allcl staatlichen Elemente und Kräfte die sichere Bürgschaft für das Gelingen des großen Werkes der Neugestaltung dr6 gemeinsamen Vaterlandes liegen, und dieser innige und unauflösliche Bund zwischen dem Regenten und den Negierten die feste Grundlage des großen Staatshauses bilden, in welchem unter dem schützenden Dache geachteter Gesetze, getragen von freien Institutionen und gestützt durch die Säulen einer kräftigen Erecutivge-walt die Völker aller Nationalitäten gleichberechtigt, friedlich und brüderlich zusammen wohnen und leben sollen! Gegenseitiges Vertrauen führt zur Einigkeit und Eintracht und gibt Kraft; vereinte Kraft aber sichert das Gelingen und den Sieg! An uns also ist eß nun, den schönen Wahlspruch unseres Kaisers verwirklichen zu helfen und vertrau^ ensvoll die hohe Hand zu ergreifen, die uns zum einigen kräftigen Bunde vom Throne herab dargeboten wird. Darum rufe ich: »Auf, auf! ihr Völker in Oesterreichs weiten Gauen! Vertrauet dem kaiserlichen Worte, laßt, des blutigen Streites müde, das Schwert ruhen; ver? gcßt den haßcrzeugenden Racenkampf, den Vorrechts-streit der Sprachen, den vormaligen Druck des Geistes und der Frohnden, die Wehen der zu Grabe getragenen alten Zeit; vergeßt, was ihr auch einst geUttcn und still geduldet, denn — mir däucht es, — er hat's nicht verschuldet, der euch als Fürst - die Hand zum Friedensbunde reicht; des Jünglings Krone ist rein. Möget ihr alle euch um das Banner schaaren, dessen Losung, das einige, starke Oesterreich ist." Wien. Eine ungewöhnlich gestaltete Wolke zog am 5. d. Nachmittags die Aufmerksamkeit des hie., sigen Publikums nach dem südwestlichen Himmel, und ließ hier zum Erstaunen dcr Unkundigen noch vor Sonnenuntergang den Planeten Venus, der schon seit mehreren Wochen in ähnlicher Weise als Abendstern sichtbar ist, erblicken. Er wird übrigens für die heurige Periode erst am 2,. März seinen größten Glanz erreichen und bis dahin also immer weiter in den Tag herein dem freien Auge sichtbar werden. Am 27. d. M. wird die Nähe des Mondes, der sich an jenem Tage um 3 Uhr Abends nahe senkrecht unter dem Abendsterne und unweit von demselben befindet, vielleicht neuerdings die Beachtung eines größeren Publikums erregen. Von der k. k. Sternwarte' Wien, 7. März. Das »Abendblatt der allg. Ocsterr. Zeitung« enthält nachstehenden Artikel: »Gestern Abends 9 Uhr ist der Herr Minister des Innern plötzlich in Kremsier eingetroffen. Um 10 Uhr Nachts wurden mehrere Diener mit Na-menslisten von Deputirtcn ausgesendet, welche schleunigst zum Minister Stadion zu einer Berathung geladen wurden. Unter den Geladenen befanden sich folgende Herren Abgeordnete: Pinkas, Brauner, Palacki, Strohbach, Neumann Leopold, Neumann Joseph, Neuwall, Gredler, Haßlwanter, Straßcr, Thiemann, Iachimowicz, Petranowich, Mayer Ca-jctan, Lasser, Zwickle, Streit, Ullepitsch, Hornbostl it. m. A., theils der Rechten oder dem Centrum angehörig. Vermuthungen aller Art knüpften sich an diese in so später Nachtstunde veranlaßte Einberufung dieser Abgeordneten. Um halb 1 Uhr nach Mitternacht, um welche Zeit Berichterstatter von Kremsier abreiste, war dic Berathung noch nicht zu Ende. Als Referent hierauf mit mehreren Herren Abgeordneten nach Hullein fuhr, begegnete er mehreren Abtheilungen Soldaten, die ihren Weg nach Kremsier nahmen. Von einem dieser Truppenkörper wurde auch unser Wagen angehalten, und von dem Ossicier unsere Pässe abverlangt. Als wir uns aber als Neichstagsabgcordnctc ausgaben, entließ er uns nach einigem Kopfschüttcln. Es sind in der letzten Zeit über die Auslegung des Justiz - Ministeriums - Erlasses vom 3. Juni 1848, Nr. 964, von verschiedenen Seiten Zweifel erhoben worden: in wie weit die bei Collegial-Gerichten, welche die Gerichtsbarkeit in Civil- und Criminal - Angelegenheiten in getrennten Senaten ausüben, genommene halbjährige Praris zur Zulassung zur Nichteramts-Prüfung aus einem oder dem anderen Zweige genüge. Dic Absicht des Justiz-Ministers bei Erlassung dcr oberwähnten Ministerial - Verfügung vom 3. Juni 1848 ging dahin, den Candidaren zur Rich-tcrams-Würde bis zum Erscheinen eines Gesetzes über die Staats-Prüfungen eine Erleichterung zu gewähren. Es wurde daher sämmtlichen Appcllations-Ge-richten eröffnet: daß der Ausweis über die, nach zurückgelegten Rechtsstudien bei einem Advocaten, Fiscal-Amte oder irgend einem Civilgerichte ausschließlich in Civil-Geschäften durch ein halbes Jahr genommene Praxis zur Ablegung der Civil -Nichteramts-Prüfung; der Ausweis über die bei einem Criminal-Collegial-Gcrichte oder einem landesfürstlichen, wennauch nur zu Criminal-Untersuchungen berechtigten Gerichte (Land-, Pfleg-, Bann-Gericht) durch ein halbes Jahr ausschließend genommene Criminal-Praris zur Avlegung der Criminal - Richteramts - Prüfung ; endlich der Ausweis über die durch ein volles Jahr bei einem Colleg!al-Gcrichte oder einem landesfürstlichen Einzelgerichte, welche die Civil- und Criminal - Gerichtsbarkeit zu. gleich ausüben, in beiden Geschäftszweigen genom. mene Praris zur Ablegung beider Richteramts-Prü-fungen befähige. t36 Der »Ost-DeutschenPost" vom 9. März entlehnen wir Folgendes: Wien, 8. März. Wir haben schon gestern bänglich auf den §. 83 der Verfassungs - Urkunde hingewiesen, welcher die Einberufung des österreichischen Reichstags von der Vollendung dcr Particular - Verfassungen aller einzelnen Kronländer der Monarchie abhängig macht. Nach der Zusammensetzung des Oberhauses, welches als Ländcrhaus aus der Wahl der Landtage hervorgeht, konnte dieß nicht anders seyn; darum ist es aber um nichts minder sehr bedenklich. Die Provinzial-Verfassungen »sollen« zwar sämmtlich im Laufe des Jahres 1849 in Wirksamkeit treten. Wird dieß aber bei den verwickelten Verhältnissen Ungarns, dcr südslavischen Länder, des lombard.-venet. Königreichs möglich seyn? Jedenfalls ist die Eröffnung des Reichstags in eine nebelhafte Ferne gerückt, der Aufregung ist der legi, time Abfluß durch die Wahlen, gekränkten Ansprüchen , vereitelten Erwartungen die Aussicht auf baldige Hilfe und Vertretung abgeschnitten; das Ministerium entbehrt des kräftigenden Haltes der Volksvertretung, dic dringendsten organischen Gesetze müssen im Verordnungswege erlassen werden: eine Ordonnanzenregierung steht für ein Jahr und länger in Aussicht. Dieß ist eine böse, böse Nothwendigkeit. Eine ungeheure Verantwortlichkeit lastet während dieses Interregnums auf dem Ministerium, eine ernste, hohe Aufgabe auf dem ganzen Volke. Denn seine wache, klare, entschiedene Meinung, seine feste, unerschütterliche Gesinnung, seine bewußte, würdige Haltung wird in dieser Zeit ministerieller Zwischenherrschaft der Hort und Schirm der Freiheit und der Verfassung seyn müssen. Möchte es daher seinen Geist wach, und seineil Sinn offen erhalten für die großen Angelegenheiten des Vaterlandes. Möchten sich Alle vor Allem eine feste Meinung, eine klare Ueberzeugung zu erringen suchen, daß sie die Dinge mit eigenen Augen sehen und mit dem eigenen Kopfe richten können, daßM? uncchhängig seyen von den Einflüsterungen der ^inen und von den Einlullun-gen der Andern,^daß sie d.'e Freiheit weder unter ihrer thörichten Zärtlichkeit erdrücken, noch sie in leichtfertiger Sorglosigkeit verlieren. Wien, 8. März. Die Abgeordneten Fisch-ho f und Prato sind heute unter starker Bedeckung gesanglich nach Wien gebracht worden. Niemand weiß den genauen Grund anzugeben und die widersprechendsten, aberwitzigsten Gerüchte lösen einander ab. Graf Prato ist katholischer Priester und Abgeordneteraus Südtirol; Fisch Hof, Abgeordneter für Wien, ist Jude und Doctor dcr Medicin. Wir erwähnen dieß bloß wegen der Gegensätze der bürgerlichen Stellung der beiden Verhafteten, die ein Schicksal theilen, dessen Grund zur Zeit noch ein Geheimniß ist. Fisch Hof war Mitglied der Relchs-tagspermanenz während der Octobertage, bisweilen auch Obmann, doch wechselte diese Obmannschast unter den Mitgliedern, und wir finden bald diesen, bald jenen als Obmann bezeichnet. Sollten alle Mitglieder jener Permanenz jetzt vor Gericht gezogen werden? Ein hiesiges Abendblatt meldet in der That, das Criminalgericht habe einen Verhaftsbe-fehl gegen 7 Abgeordnete des aufgelösten Reichstags erlassen? und einstweilen seyen bloß die,c 2 arretirt worden, während die andern Kremsier zu günstiger Zeit verlassen haben. Weiteren mündlichen Nachrichten nach waren Violand, Goldmark, Kudlich, Füster, nach andern sogar Löhner und Brestl diejenigen, gegen welche Verhaftsbefehle vorliegen. Löhner ist bereits zwei Tage früher nach Frankfurt a. M. gereist; auch Brestl reiste noch vor der Auflösung von Kremsier fort. Fischhof wurde von allen seinen Freunden noch während des ganzen gestrigen Tages zur unbemerk-lichen Abreise getrieben; er wollte jedoch auf diese Rathschläge nicht eingehen. Wien, 8. März. Mehrere Deputirte des aufgelösten Reichstags sind bereits hier eingetroffen. Ihre Erzählung unterscheidet sich wenig von der unseres Kremsiercr Correspondenten. Der Reichstag ist nicht durch einen kaiserlichen Commissar, wie es allenthalben Sitte, aufgelöst worden, sondern das Haus war militärisch besetzt und der Zugang verboten worden. Nur das Bureau des Präsidenten und die zwei daran stoßenden Zimmer blieben zugänglich. Hier verkehrte man zum letzten Male mit einander, drückte sich die Hand, wechselte einige Album-Zeilen zur Erinnerung und schied für lange Zeit. Pinkas und Strobach hatten Thränen im Auge; die Jüngern, wie Nieger, Klaudi, äußerten sich in energischer Weise. Rieger betheuerte, daß er sich innerhalb 8 Tagen nach Frankfurt wählen lasse, so wie überhaupt die Nachricht von dem Entschlüsse der czcchischcn Partei, die Wahlen nach Frankfurt in Böhmen zu betreiben, von mehrercn Seiten bestätigt wird. Den Börsenachrichtcn v. 7. März zufolge soll Kossuth einem französischen General das Commando über die ungarischen Insurgenten statt des erkrankten und verwundeten Bem übertragen haben. Mit dem gestrigen Abendpostzuge ist eine Deputation aus 17 Mitgliedern der hiesigen Gemeinde ^ und des Magistrats zu Sr. Majestät nach Olmütz abgegangen. Oostcrrcichischco Süllen land. lll. Trieft. «.März. (Corresp.) Heute Früh ist die französische Kriegs - Dampf-Fregatte „Panama," commandirt vom Herrn Belvezn mit einer Bemannung von 244 Mann und 14 Kanonen aus Malta gekommen. Sie bringt Negicrungs. Erlässe an den Gesandten und den hiesigen Consul mit. — Die Lügen, welche auch hierorts seit Tagen über den edlen Helden Iclaöiö gestreut werden, finden in dem nüchternen Verstande der Trlestiner keinen fruchtbaren Boden; vielmehr wird ihnen die verdiente Verachtung im vollen Maße zu Theil. Am 18 d. M. findet die Fahnenweihe unserer Nationalgarde Statt. Es wird alles aufgewendet, um dieses Fcst so glänzend, als nur möglich, zu feimi. Kriegsschauplatz aus Nng'rll. Pcsth, 6. März. Fürst Windischgrätz ist gestern Nachmittag nach Ofen zurückgekehrt. — Die kaum vollendete Schiffbrücke wurde durch den Ne-morqueur »Attila," der an dieselbe anrannte, so beschädigt, daß die Passage für einige Stunden gehindert war; doch wurde der Scharn bqld wieder gut gemacht und die Verbindung zwischen den Schwesterstädten ist wieder hergestellt. — Die Wirren auf unserem Geldmarkt wurden in letzterer Zeit durch die Nachricht, daß in Dcbreczin nicht nur neue Banknoten zu 100, sondern auch zu I und 2 fi. fabricirt würden und endlich durch das die ungarischen Banknoten betreffende Wiener ämtliche Circular derart gesteigert, daß man die Tage dcr ent-werthcten französ. Assignaten zurückgekehrt wähnte. Man zahlte bereits ungeheure Procente, um die ungarischen Papiere los zu werden. Jetzt erwacht wieder etwas Vertrauen, Dank dem Erlasse des k. k. Armee-General-Commando's. Viel trug auch zu diesem wiederkehrenden Vertrauen eine gerichtliche Entscheidung bei. Die hiesige israelit,sche Gemeinde hatte beider Commerzialbank 20 bis 30.000 fi. stehen, welche die letztere in ungarischen >00-fl.-No-ten zurückbczahlen wollte. Die Gemeinde führte Klage; aber es wurde zu Gunsten der Commerzialbank entschieden. Uebrigens ward dcr hiesigen israelitischen Gemeinde auf ihre durch eine Deputation vorgebrachte Bitte gestattet, die rückständige Ablösungssumme von Einmalhundcrt und etlichen Tausend Gulden, statt in Zwanzigern in österreichischen Banknoten zu bezahlen. — Vom Kriegsschauplätze nichts Neues. Die Insurgenten sind über die Theiß zurückgegangen und dießseits der Theiß ist kein einziger Honved mehr zu sehen. In Folge dessen ist ein großer Theil dcr k. k. Truppen wieder nach 137 Pesth zurückgekehrt. Das Tolnaucr Comitat, dessen Huldigungsadresse bekanntlich vom Fürsten Windisch grätz als unannehmbar zurückgewiesen wurde, hat jetzt eine neue Huldigungsadresse überreicht, die hoffentlich genügen wird. Aus Debrcczin verlautet, daß die revolutionäre Regierung beschlossen habe, diese Stadt zu verlassen und ihren Sitz nach Mar-maros-Szigeth zu verlegen. Die 20.000, für die ungarischen Insurgenten bestimmten Gewehre, welche, wie neulich erwähnt wurde, in Prerau aufgehalten wurden, sind bereits in Olmütz angelangt. Es soll prächtige Brüßler Ware seyn. Auch 800.000 Kapseln lagen dabei. Den Reisegefährten dieser Gewehre hat man noch immer nicht entdeckt. — Die räthselhafte Geschichte mit einer männlichen Wöchnerin, welche seit Kurzem unsere Stadt so lebhaft beschäftigte, hat eine ganz einfache Lösung erhalten. Der angebliche Eisenbahnarbciter war nämlich wirklich eine Frau, die sich nur des höheren Tagelohncs wegen als Mann verkleidet hatte und den Halb-Mann auch nach der Niederkunft bis zur vorgenommenen ärztlichen Untersuchung spielte. 5,'aut Nachrichten aus D.breczin, erzählt der »Figyelmczö," hat Kossuth vor dem Rumpfparlamente erklärt, wie gut jetzt die Sacke der Insurgenten stehe, und daß es jetzt Zeit zu einer Verständigung wäre. Hierauf erhob sich Nyari und sagte -. »Ich war nie ein Gcgncr des Ausgleichs, und würde es auch jetzt nicht seyn, aber nun ist es zu spät. Was unsere Angelegenheiten aber betrifft, so ist es schon Zeit, daß wir weder uns, noch Andere länger mystisiciren. Ich wcisi aber, daß unsere Sachen nicht nur nicht gut, sondern sehr fchlccht stchen." M ä h r c n. Die »Abendb. zur allgemeinen österr. Zeitung« vom 9. März meldet aus Kremsicr vom 8. d. M.-. Ich theile Ihnen hier einige Details über die Auflösung des Reichstages mit; es war gestern nicht recht möglich, ' zu einer ruhigen Anschauung der Vorfälle zu kommen Als ich gestern Früh um b^täufig « Uhr von einem Morgenspaziergangc zurüä'kchrend, beim erz-bischöflichcu Pallastc uorüberkain, fand ich den innern Hofraum von einer Compagnie Soldaten besetzt. An dem Thore waren die kaiserlichen Erlasse über Auflösung des Reichstages, die Vcrfassungs-urkundc, das Entschädigungsgesetz ?c. angeheftet. (Nur das Placat mit den Grundrechten, über Preß-sreiheit, Association, Nationalgarde :c. war nicht zu sehen.) Ich trat nun hinein; alle inneren Gänge, Thüren, selbst die des Ministeriums des Inncrn, waren mit 2 Mann Wache besetzt, die Niemanden hineinließ. (Die Gewehre waren nicht geladen.) Bloß das Vorstandsbureau war offen, wo die Deputaten ihre Rcisegeldanweisungen?c. erheben konnten, ^ort war ein politischer Kommissär zugegen. Der commandircndc Hauptmann, den ich persönlich kenne, g.b mir auf die Frage: Warum auch dle mnern Gänge besetzt seyen, die Erklärung : damtt nicht eine F^tion des Reichstages in den 5-aal gehe und Beschlüsse fasse. Auf dem Marktplatze ,waren Gruppen versammelt, sonst aber kcine Ausregung sichtbar. Indessen hieß es schon, man habe Schuselka, Fischhof u. A. gesanglich eingezogen, was sich spater als unwahr herausstellte. Jemand s,,gte mir, es hätte Niemand etwas zu fürchten, außer Prato, Fisches und Füster, al<-Mitschuldige (?) am schrecklichen Ereignisse des 6. Octobers. Zwar hätten mehrere Abgeordnete ge^ fänglich eingezogen werden sollen, das Ministerium habe jedoch erklärt, es dürfe so etwas nicht in dem Weichbilde der Stadt vorkommen. In der Nach, wurden jedoch Prato und Fischhof aus dem Bett« geholt. Der Ministerrath Krause trat in Begleitunc eines Ossicicrö in das Zimmer eines Irden, u>ü machte ihnen in der höflichsten Weise kund, das die Stadtcommandantur Wiens ihre Arretirung vcr^ lange. Draußen standen Posten von 20 zu 2c Schritt. Prato war schon gestern von der ihm dro-)cnden G.fahr benachrichtigt worden, hatte jedoch n-klärt, durchaus nicht entweichen zu wollen. Eben-o Fischhof, der nach Wien zu gehen beabsichtigte, iluch Schuselka wartet noch zwei Tage hier, ob hn nicht ein ähnliches Schicksal ereilt, und geht )ann nach Wien. Es liegt ziemlich viel Militär hier und im Weichbilde der Stadt. Auch im Bahnhöfe zu Hul-lein. Es sind einige Wägen, worin die Deputirten fasten, von einzelnen Patrouillen in der Umgegend angehalten und visitirt worden, die Officierc haben icdoch, als sie dieß in Erfahrung brachten, sogle.ch anbefohlen, daß es nicht mehr vorkomme. G a l i.; i e n. Die »Lemberger Zeitung" bringt folgenden Auszug aus einem officicUcn Bericht von Krakau am 26. Febr. 1849. Gestern bewies der hiesige Pöbel seine Zügellosigkcit in vollem Maße. Eine ungewöhnliche Masse von Menschen sammelte sich auf dem Ringplatze. Es war um die dritte Mittagsstunde, als eine Abtheilung Militär durch die Stadt zog und aus der Mitte der Volksmenge mehrere Psiffe hörbar wurden. Man sandte sogleich verstärkte Patrouillen, aber auch diese wurden auf gleiche Weise geneckt, verhöhnt und von mehreren Seiten mit Steinwürfen angefallen, ein Soldat sogar rückwärts überwältigt. Di, Patrouille machte hierauf von ihrer Fcucrwassc Gebrauch, und nach einigen Schüssen war man durch die Flucht des Pöbels aller Belästigung entledigt. Die Patrouillen haben in ihrer Dienstleistung Individuen arretirt, welche den Militärgesetzen unterzogen werden. Daß diese Demonstration eine communistische Tendenz habe, scheinen die Bürger Krakau's, welche sich jetzt nach Ruhe sthnen, wohl zu fühlen, und willfährig tragen sich dieselben dem Sicherheitsaus-schusse an. Siebenbürgen Hcrmannstadt. Der »Siebcnbürger Bote" vom 2l. Februar bringt die Nachtricht von der Einnahme Schäßburgs durch die Szeklcr. Außer Kronstadt und Hermannstadt sind nur nock die Stühle Leschkirch und Großschcnt von den kaiserlichen Truppen besetzt. Das Benehmen der Bürgcrgarde Schäßburgs und die des Magistrates war würdig des erhabenen Patriotismus, den das ganze Sachsen Volk seit der unheilvollen Invasion der Szeklcr an den Tag legte. Lombard. Venetianilches Königreich Aus Mailand wird vom .".. d. M. eine sehr wichtige Nachricht gemeldet. Man schreibt von dort: Mailand ist seit einigen Tagen ganz ruhig. Aus Turin ist die Nachricht gekommen, daß CarlAlbert einen ernsten Schritt, wozu ihn das uncrbitterliche Geschick zwingt, gethan hatte. Er hat die Lombarden, welche ihm im Monat Juni den Eid der Treue als König leisteten, ihres Eides entbunden und dadurch den offenen Weg, der zur Pacification Italiens führt, betreten. Außerdem müssen alle Mailänder Nobili und Signori, welche offenen Aufruhr predigten, seine Staaten verlassen. Es ist natürlich, daß sich dadurch die Stellung der lombardischen Frei-Corps verändert. Bei der notorischen Abneigung seiner Armee, gegen Oesterreich Krieg zu führen, blieb ihm wohl kein anderes Mittel übrig. Oroßl)er.;c»gll)um Tascnna. Die »Gazzctta di Genova" enthält folgende zwei Erlässe des Großhcrzogs von Toscana an die Toscaner und an das in Toscana accrcditirte diplomatische Corps, um deren Aufnahme in ihr Blatt die Redaction ersucht worden ist. Toscaner! »Von dieser äußersten Gränze Toscana's richte Ich mein Wort an euch. Es ist das Wort eines Fürsten, den ihr seit 24 Jahren kennt und der stets mit Eifer und Liebe euer Glück gesucht hat.« »Gezwungen die Hauptstadt zu verlassen, um die Freiheit meines Willens bei einem Acte zu be- wahren, für den Ich vor Gott und den Menschen verantwortlich gewesen seyn würde, kann Ich bei ?iner so schweren Verletzung der heiligsten Rechte unmöglich schweigen. Ich protestire daher gegen die neue provisorische Regierung, die am 8. Februar d. I. in Florenz errichtet wurde und erkläre, daß ich keinen Act, der von ihr ausgegangen ist oder künf» tighin ausgehen wird, für rechtmäßig anerkenne. Ihr Ursprung ist unrechtmäßig; null und nichtig ist ihre Autorität." »Ich erinnere die Miliz an ihren Eid; Ich ermähne die Beamten zur Erfüllung ihrer eigenthümlichen Pflichten; das Volk zur Treue für seinen konstitutionellen Landesfürsten." »Ich vertraue fest darauf, daß Meine Stimme die Verirrten zurückführen und den guten Tos, cancrn zum Troste gereichen wird, deren Zuneigung für Mich die einzige Quelle des Trostes bei dem Schmerze ist, den Ich wegen so großer Un. ordnungen und so vielen Abscheulichkeiten empfinde." »Aus Porto S. Stefano, 12. Febr. 1849. Leopold.« An die Mitglieder des in Toscana accre-ditirten dip l-om atischc n Corps. »Nach meiner Erklärung vom 11. Febr. 1849, die ich an das ganze in Toscana accreditirte Corps gerichtet hatte, ist mir die Befriedigung zu Theil geworden, mich von den verehrten Mitgliedern die-ses Corps umgeben zu sehen. Ihr Erscheinen mußte mir nicht nur durch die liebevollen Worte und die herzlichen Gefühle, die Jeder von ihnen zu mir sprach und mir ausdrückte, sondern auch durch die sichtliche Bedeutung Trost gewähren, die ihre Ge-genwart bei meiner Person dem Stande der Dinge in Toscana gewährte." „Während ich für alles dieß den verehrten Mitgliedern des diplomatischen Corps meinen tief, gefühlten und aufrichtigen Dank darbringe, sehe ich mich genöthigt, ihnen mitzutheilen, daß mir der fernere Aufenthalt in diesem an der äußersten Gränze von Toscana gelegenen Hafen unmöglich gemacht worden ist.« »Seit einigen Tagen ist es bekannt, baß man gedroht hat, mich mit bewaffneter Hand von hier zu vertreiben. Nunmehr ist es gewiß, daß die Drohung sich in die That verwandelt hat. Die öffentlichen Blätter haben dieß offen angekündigt und bereits ist eine starke Abtheilung Bewaffnete/, unter Anführung von Befehlshabern, die keine Toscancr sind, auf dem Wege nach Grosscto. Ja noch mehr'. der Donner des Geschützes aus dem benachbarten Orbetello verkündigt die Vollendung dcs ruchlosen Attentatcs, die Proclamation der Republik." »Unter diesen Umständen muß ich einen Ent< schluß fassen, der, so bitter er auch meinem Her-zen ist, dennoch der einzige ist, der mir übrig bleibt." »Ich verlasse mein geliebtes Land, aber mein Herz bleibt darin zurück. Ich bitte Gott, daß er den Geist der Bösen und der Verführten erleuchten und den Guten Trost bringen möge, die in weit größerer Anzahl, als man vielleicht glaubt, vorhanden sind." »Ich ersuche das diplomatische Corps, den un. widcrstehlichen Grund, der mich zwingt, Toscana zu verladen und die Gesinnungen, die ich hege, indcm ich diesen letztcn Schritt thue, vor der Welt zu bekräftigen. In der Hand der Vorsehung liegt es, eine bessere Zeit herbeizuführen." Porto S. Stcfano, 20. Februar 1849. Leopold.« In Bezug auf das Gerücht, welches sich verbreitet hatte, daß sich der englische Gesandte am toscanischcn Hofe dem Einschreiten der Piemonte-sen widersetzt, und die neue toscanische Regierung ancrkant habe, enthält di »Gazzetta di Gcnova« das nachstehende Schreiben des dortigen enAll,chen Consuls an die Redaction dieses Blattes: 538 Genua, 28. Februar 1849. »Herr Redacteur! Der Consul Ihrer großbritannischen Majestät ersucht Sie, dem von den Prä-fecten von Pisa und dem Gouverneur von Livorno bekannt gemachten und in der »Gazzetta di Geneva« am 21. d. M. aufgenommenen Proclam aufs Bestimmteste zu widersprechen." »Sir George Hamilton hat Florenz nie ver. lassen, noch hat sich derselbe oder ein anderer von ihm Beauftragter an die Gränze begeben, um sich dem Einmarsch der piemontesischen Truppen zuwidersetzen. Auch hat Sir George Hamilton nie versprochen, die provisorische Regierung oder eine Republik anzuerkennen.« »Sir George Hamilton steht im Interesse seiner Landsleute in nicht officiellen Beziehungen mit der provisorischen Regierung und wird dieß so lange fortsetzen, als dieselbe Ordnung und Ruhe im Lande aufrecht erhalten wird. Tim. Yeats Brown.« Königreich beider Sicilien. Der Cardinal - Pro - Staatssekretär Antonelli hat unterm 25. Februar im Namen des Papstes an sämmtliche Mitglieder des in Gaeta befindlichen diplomatischen Corps eine Protestation gegen die von der sogenannten Constituante in Nom am 21. Februar decretirte Confiscation aller geistlichen Güter gerichtet, um diejenigen, welche versucht seyn könnten, solche Güter zu kaufen, in vorhinein zu warnen, daß dergleichen Kaufcontracte null und nichtig seyen, und unter keinem Vorwande je giltig gemacht werden können. Fr a n k r e i ch. Paris, 1. März. Die italienische Frage soll, wie man sagt, abermals einen Zwiespalt im Ministerium hervorgebracht haben; der Präsident soll darauf beharren, daß Frankreich zu Gunsten des Papstes einschreite, und die Majorität der Minister sey bis auf drei derselben mit ihm einig hierüber. Diese Drei aber wollten eine Intervention zu Gunsten der römischen Republik. Diese drei Minister sollen die Herren Lacrosse, de Tracy und Buffet seyn, und auch schon ihre Entlassung ein.-gegeben haben. Bestimmtes hat jedoch noch nicht hierüber verlautet. — Die Regierung hat die Nachricht bekommen, daß dcr außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister der französischen Republik am toscanischen Hofe, Herr Walewsky, in Toscana eingetroffen ist, sich aber sogleich nach S. Stefano begeben hat, wo er bei dem Großherzoge auch den englischen Gesandten, wie das gesammte diplomatische Corps antraf. Am 4. März werden sich die Mitglieder des hohen Gerichtshofes von hier nach Bomges begeben. — Zwischen dem Elysee Bourbon und dem Ministerium des Innern legt man gegenwärtig einen electrischen Telegraphen an. Paris, 5. März. Die Regierung hat heute die Nachricht erhalten, daß der russische Botschafter 'm Constantinopel von der Pforte die Ermächtigung zur Durchfahrt einer russischen Flotte durch die Dardanellen nach dem Mittelmeere verlangt hat. Die Pforte verweigert auf Anrathen des englischen Gesandten die verlangte Ermächtigung, worauf Herr Litow erklärte, er habe Befehl, nöthigenfalls die Durchfahrt zu erzwingen. Man ist in Deutschland der sehr irrigen An ficht, daß Paris seit «en vorjährigen Stürmen verödet und wüste geworden sey; dem ist zwar nach einstimmiger Aussage vieler Reisenden nicht ganz so, denn man sieht bereits hie und da die alte Eleganz wieder ins Leben treten und der Carneval wurde eben so munter und vergnügt gefeiert, als säße Louis Philipp noch immer auf Frankreichs Thron. Indessen ist all, dieser Schimmer doch nur erborgt und zeigt bloß, daß Paris, gleich jenen verarmten Haushaltungen, vor den Blicken der Welt einen Aufwand gern fortsetzt, der mit den gegenwärtigen mißlichen Verhältnisse im Widersprüche sieht. Es wiederholen sich hier dieselben Umstände, wie in andern großen Städten des Festlandes, wo Niemand rechtes Zutrauen in unsere genenwärtigen Zustände fassen will, ohne daß gerade dieser oder jener Stand die Schuld allein trage. Gin Urtheil über die «Gratzer Zeitung" Die gegenwärtige Redaction der »Gratzer Zeitung«, die von anonymen Correspondenten aus Laibach nicht nur alle Schmähartikel über Krain, besonders aber über die hierortige deutsche und slavische Journalistik, stets bereitwilligst aufnimmt, sondern diesen verlarvten Schüz-zen in Nr. 65 vom 6. März bei einem neuerlichen Ueberfall aus dem Hinterhalte in einer eigenen Note sogar selbst das Wort redet und sie in Schutz nimmt, sagt ebendaselbst, »daß eine Ansicht auf dem Felde der Publicists frci sey«, und ist so galant, uns, »wenn wir etwa an der Haltung und Tendenz der »Gratz er Zeitung« keinen Gefallen finden sollten,« zu erlauben, unsere Meinung hierüber offen äußern zu dürfen. — — Wir könnten nun von dieser großmüthigen Concession, die wir dankbar annehmen, leicht einen sehr freien Gebrauch machen — Gründe genug würden sich finden; allein das unbefangene Publikum soll uns hierin keiner Parteilichkeil beschuldigen können. Des eigenen Urtheils uns ganz enthaltend, führen wir unbefangen einen Correspondenzartikel aus einem der besten und gelesenstcn politischen Blätter der Monarchie , der »Allgemeinen österreichischen Zeitung« (Abendblatt Nr. 54 vom 21. Februar d. I.) unsern Lesern hier vor, worin sich unter Andern über die >>Gr atzer Zeitung« folgendes Urtheil wörtlich vorfindet -. »Die »Gratzer Zeitung" endlich, an Format und Inhalt das bedeutendste Blatt, ist wcgen ihrer officiellcn Stellung (sie bringt das Amtsblatt, sonst bemerkt man von vertretenen Ansichten der Landesregierung sehr wenig) am verbreitetsten, und könnte, wenn sie ihren Beruf erkennen würde, vorzüglich auf dem Lande die besten Früchte hervorbringen, da dort sehr wenig andere Blätter gelesen , noch weniger gehalten werden. Allein sie erfüllt ihre Sendung nicht ganz. In ihren leitenden Artikeln leidet sie größtentheils an einer Breite und Langathmigkeit, die dem, der andere Blätter lesen kann, die Geduld rauben, und dem Mindergebildeten Langeweile verursachen, die ihm das Interesse an politischen Fragen verleiden muß. Andererseits kann man es ihr eben nicht zum Lobe rechnen, daß sie Artikel über den Reichstag bringt, die hinter jenen dcs»Lloyd« und »Oesterre ich ischen Correspondenten« nicht weit zurückstehen, ohne daß sie, wie diese, die Reichstagsberichte, auch nur im Auszuge regelmäßig brächte, und somit dem Leser ihr einseitiges Urtheil aufdrängt, ohne ihm Gelegenheit zu bieten, sich durch eigenes Nachlesen der Debatten ein unabhängiges Urtheil zu bilden. Es ist schon mehrfach gesagt worden, daß solche Schmäh.-artikcl keine Kritik mehr genannt werden können; sie verleiden dem Bürger und Bauer das sreud'gc Fügen in die Forderungen der Neuzeit, zu deren Errungenschaften doch auch die Volksvertretung gehört; sie stumpfen das Interesse an einer guten Wahl ab, da die Auserwählten des Volkes wie Schuljungen hingestellt werden, denen Jeder nach Belieben ein Schnippchen schlagen kann; sie verwirren die oft noch kindlichen Ansichten der Leute, und wollen ihnen die Meinung beidringen, als ob aus der Theilnahme des Volkes an der Gesetzgebung nichts Gutes zu hoffen sey; kurz, diese seyn sollenden Rc ich stagskritiken, wenn sie ihre Wirkung nicht verfehlen, führen mit oder ohne Wissen und Willen ihrer Verfasser auf die Straße zum Absolutismus.« »Was die auswärtigen Correspondenzen der »Gratzer Zeitung« betrifft, so spielen diese alle Farben des Regenbogens, vom Wiener Ta-gesberichterstatter, der die »Ostdeutsche P o st« bei Gelegenheit ihrer Unterdrückung ein Schandblatt nannte, durch alle Abstufungen bis zum liberalen Vertheidiger der Voltssouvcraimtät. In Bezug auf die Democratic hat die Redaction einsehr ängstliches Gewissen; denn sie nimmt dieses Wort in die Spalten ihres Blattes nie auf, wenn es nicht in Begleitung von Verdächtigung und Abscheu er-scheint. Daß ihre mehrmals ausgesprochene Ansicht, als behaupte sie einen über den Parteien erhabenen Standpunct, eine Selbsttäuschung sey, ergibt sich aus dem Vorigen von selbst.« Wir wollen dieser »publicistischen Ansicht« der »Allgemeinen österreichischen Zeitung" nichts anders, als die Bemerkung beifügen, daß es uns nicht' einleuchten könne, aus welchem anderen Grunde, als dem des Neides, die Redaction der »Gratzcr Zeitung« gegen uns so colle-gialisch verfahre. Ob aber ein Redacteur, der einen seiner Collegm als öffentliche Person ohne Grund und Veranlassung von dem nächstbesten im Busche stehenden namenlosen Scribler angreifen läßt und letztern noch selbst in Schutz nimmt, Anspruch auf Unparteilichkeit) um uns keines stärkeren und vielleicht passenderen Ausdruckes zu bedienen) haben könne, mögen die Leser entscheiden. Die Redactcure und Verleger der sämmtlichen angefeindeten Blätter Laibachs sind übrigens fest entschlossen, gegen dieses Treiben dcr »Gratzer Zeitung« und ihrer Correspondenten aus Laibach in Hinlunft ernste Schritte zu thun. Leopold Kordesch. Redacteur. Mittelpreis Zt!>,t»!ch»l?v'rsivr,'t jU 5 >><^' !ln EM.) U5 üerlostt Obligation. Hoft^m l !,u 6 l'^l.j — mer-Ot,'!i^tw!l. d Hwcuiqs: ! zu 5 ,. l U5 D^rl^^ns injlram, » Aer^ ^ zu i >/2 ,.» ' — rial - Ob!l.,ac v. Ti^rol. Vor- zu 4 ^,l — arlverg ll»? Salzburg ! zu 3 >/, ,.« s — Darlehen mit Verlusn,,gv. I, i3.?4, für üou ft. ?>2»4» üctif« 0 Nor^bal),, zu ,aoa fl. C M. . . 9»" ft. i>. »l. M. Acne» dcr o'icr«, Oc>».">. Oampfsniinfahrl zu üaa fl, (5. M......^U ft. >» C. M- In T i i. st am ltt, März 16^9. 62. 3 83 7!». 5 Die nächste Ziehung wird am 21. März !8l9 i>, Trieft gehalten werden. der hier Angekomineuen und Abgereisten. Am <). März ,949. Hr. Alois Canton,, Handelsmann, »ach Wien. — H>'> Gearq Domazelovich, k. Dreyßig.,-, von O-'den» bur,, nach Trieft. — Hr. Jacob Wetter, — und Hr. Johann Relber, Handelsleute; b>ide 00» Omtz nach Tricst. — Hr. Carl Treutlei' v. Traubenbeig, Be» sltz^ , ro» Wien nach Trieft. Äm 10. Hr. Samuel Schmier, Reimer, ron T'left nach Wf« I^lte; alle 3 oo„ Wien nach Trieft. — Hr Ant.'" Talachuil, !i,'a,ll ^ Untern,hm.r, von Udine nach W,e"» — Hr. Joseph Landauer, Handelsmann, — und H>-RevolteUa, Negotiant; beide oon Trieft nach Wieu. Verleger: Ign. 3ll, Kleinma y r. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch.