Kamstag den 14. Jänner 1837. Mrn- Osreen's Beobachtungen auf seiner Luftfahrt. ^r. Green, vott Paris aus, hat emen ausführlichen Bericht über seine letzte Luftreise — dessen Luftfahrt von London nach dem Continent in den letzten Nummern des Illyrischcn Blattes v. I. mitgetheilt norden — dem Gal. Mcss. gesandt, dem wir Folgendes entnehmen:^ »Die Dünste und Nebel waren, als wir aufstiegen , so dicht, dass wir die Erde binnen 40 Sekunden aus dem Gesicht vorloren. Da ich bemerkte, daß wir, eine südliche Richtung nahmen, und so die Stadt schnitten, trug ich Sorge,, uns den Bewohnern wo möglich noch einmal zu zeigen. Ich ließ Gas aus und senkte uns bis auf etwa 150 Fusi über die Gebäude; ein lautes Bravo und Beifall, den wir hörten, bewies uns, daß unsere Absicht erreicht sey.. Jetzt warf ich Ballast aus, und hob' uns wieder. Bin-' ncn 40 Sekunden hatten wir die Wolken unter uns, und schwebten unter einem reinen blauen' Himmel im klarsten Sonnenschein- dahin, während sich unter uns nach allen Seiten hin ein unendliches Meer schneeweißen Gewölkes ausbreitete«. Da in diesem lichten, von keinem Dunstwölkchcn getrübten Raum mein Ballow der einzige feste Gegenstand war, sö warf'cr einem deutlichen Schatten auf das Gewölk., Alle Reisendem drückten ihr Erstaunen und ihre Freude über das unbe--schreiblich schöne und überraschende Schauspiel, wel-ches wir hatten, aus., Sie stimmten mit mir über--ein, daß Poeten Luftschiffer werden sollten, umso au-^ sierordcntlicher Eindrücke theilhaftig zu werden.. Das. A)crmometer,stand. auf^?. Grad Fahrenheit,, und. das Barometer bezeichnete 3700 englische Fuß als die höchste Höhe, zu der wir uns emporhoben. So flogen wir etwa 20 Minuten mäßig rasch, in gleichförmiger Höhe hin.. Da wir aber die'Sonne sich neigen sahen, und meine' Passagiere Abends zurückzukehren wünschten, senkte ich den Ballon, und binnen zehn Minuten wa-rcm wir wieder in die düstersten Wolken gehüllt, die inzwischen noch dichter geworden waren, so daß wir auf 100 Fuß Höhe die Erde noch nicht sahen. Dieß machte die größte Vorsicht nöthig,, da ein Luftschiffer nicht wohl in eine kritischere Lage versetzt werden kann, zumal wenn man dasLandnicht sehr genau kennt. Wir kamen auf etwa 50 Fuß Höhe über einen Weinberg, und da ich inmitten desselben einen Wicsenfieck gewahrte, beschloß ich, daselbst zu landen. — Ich hoffe, daß ich vor meiner Abreise nach England noch eine Luftfahrt, und zwar am 25. December, machen werde.. SotiM aus ver Baturgeschichte: Herr, De Vittiers hat auf seinem Landsitz einige' Jahre durch die Beobachtung gemacht, daß im Frühjahr sich» eins. Menge.'Krötett' in den Theil ihres Gewässers begeben,, der besonders reich an Karpfen ist, und daselbst', unter diesen Fischen eine große Verheerung anrichten; sie klammern sich nämlich mit ihren Füßen an den Kopf der Fische an, indem sie die warzigen Vörderzehen in die Augen eittgrabcn, lassen sich' so von, den Fischen sfortschleppen, die' zuletzt' ihr Ge-^ sicht! verlieren und sterben.- Trotz' allen Anstrengung! kann'^ sich der; Fisch der tödtlichen Last nicht entledigen,-denn: die Kröte, hängt so fest an dem Fisch ,. dass Man-sie. nur> kmn.vow demselben- losmachen^ kcmti>, wem«: — 6 — Matt ihr Mit einem Messer die Tatzen abschneidet. Herr de Villkrs vermuthet, daß die Kröten , welche schlecht schwimmen, sich der Fische auf die angegebene Art zum schnellern Fortkommen bedienen, zum Zweck der Begattung oder der Befruchtung der Eier. W^s Meueste mW Interessanteste im Gebiete Ver Aunst unv Invultrie. ver Niinver- uny ^7ölkerkunve. Ein junger sicil. Chemiker, W. Furnari, hat in der sogenannten indianischen Feige, Frucht des Oacw» opuiNlu, einen krpstallisirtcn Zuckerstoff gefunden, der den ostindischcn Zucker vollkommen ersetzen kann. Ein jeder, der Sicilien bereist hat, kennt das Gewächs 5?ica 6' Il»äia« ; man findet es allenthalben, auf Mauern, Felsen, wildwachsend, bedient sich seiner häusig zur Einzäunung der Felder längs der Straßen, es bedarf nicht der geringsten Pflege; um es fortzupfla-zen, braucht man nur ein Blatt abzubrechen und es in die Erde zu stecken, so wächst es rasch fort, tragt nach Verflusi eines Jahres schon Fruchte und gcdeiht nach 3 bis 4Iahrcn zu einem großen Baum, wovon aus jcdem Blatt (ramo) 20 bis 30 Früchte hervorsprcsscN? Man findet es im südlichen Amerika, Spanien, längs den Ufern des Mittelmecres, überhaupt im ganzen mittäglichen Europa, wo seine Früchte den armen Leuten großentheils zur Nahrung dienen. Man kennt 3 Arten dieser Fcige, die weise, röche und gelde. Nach dcr durch Hrn. W. Furnari gemachten Erfahrung geben 8 Feigen von mittlerer Größe 9 bis 10 Unzen Saft. Der Zucker, den dieser Saft enthält, variirt in Betreff der Qualität und Quantität, je nach der Farbe der Früchte, der Zeit ihrer Einsammlyng und der Natur des Bodens. Aus den Schalen macht man Alkohol. Der daraus gewonnene Zucker ist sehr weiß und seine Krpstallisirung glänzend und regelmäßig. Nachdem der Plan, eine Verbindung mit Ostin-dien vermittelst des Euphrat herzustellen, aufgegeben ist^ denkt man wieder mehr an den andern, den einer Verbindung durch das rothe Mehr und über die Landenge von Suez. Ersterer Plan war nach der Behauptung der Times von der ostindischen Compagnie, obgleich sie gewußt, das, er unausführbar sey.-bloß vorgeschoben worden, um die Annahme des letzteren zu hintertreiben. Für diesen zeigt sich jetzt wieder Wehr Eifer, zumal da auf dem genannten Wege die Londoner Post vom 1. Juni schon am 18. Juli zu Bombay,, auf der Küste Mlabar (dem westlichen Theile Vorderindiens) angekommen ist, den Weg also in der kurzen Zeit von 48 Tagen zurückgelegt hat. Diese Dampfschissfahrtsoerbindung ließe sich dann noch durch Ausläufer erweitern; zum Beispiel von Point dc Galle auf Ceylon nach Arschin im Norden von Sumatra, Pcnang, der Halbinsel Malacca, Sm-gapore, Batavia, Timor, endlich nach dem bereif zu Australien gehörigen Melville-Eiland, wozu iin ganzen 24 Tage erfordert werden sollen. Man liest in den Times vom 23. December: Aus glaubwürdiger Quelle erfahren wir, daß eine Locomo-tivkraft für Wagen auf gewöhnlichen Straßen entdecke worden ist, welche, mit einem Aufwands von 16Pcnce für dic englische Meile, aufdiePosten angewendet werden könnte, und deren Kraft der von vier Pferden gleich käme. Der Erfinder hat ein Patent für Eng' land erhalten, und ist damit beschäftigt, seine Erfindung auch in deu übrigen industriellen Landern Europa's, und in den vereinigten Stakten patcntisircn zy lassen, Capital! Smyth fand bei zwei Versuchen, daß der cylindrische Luft.-Tubus an Massel)'s Log im Meere, in eincr Ticfe von 300 Fadcn, von der Wasser-masse ganz platt gedrückt wurdc. Eine leere wohl zu^ gekorkte Weinflasche wurde ebenfalls zerdrückt, noch ehe sie di? Tiefe von 400 Faden erreichte. Bei einer Flasche mit frischem Wasser, die wohl zugekorkt war, wurde der Kork bei 180 Faden Tiefe in die Flasche ein-gedrückr, und das schwerere Seewasser drang in die Flasche ein. Capitän Vcaufort erzählt auch, er habe oft Flaschen über 100 Fadcn tief in die See hineingelassen, theils leere, theils gefüllte. Die leeren wurden bisweilen zerdrückt, bisweilen wurde aber nur der Kork in die Flasche getrieben; bei den gefüllten wurde der Kork stets in die Flasche gedrückt und die Flasche mit Seewasscr gefüllt. Herr Dimitri Robertson, dessen Bruder durch seine Luftfahrt in Mexiko zuerst den Ballon nach der neuen Welt brachte, hat nun auch den Bewohnern von Calcutta in Indien dieses ungewohnte Schauspiel verschafft, welches die ungeheuere Zuschauermasse in .Erstaunen und Entzücken versetzte. Er wurde jubelnd nach Hause geführt, und am andern Tage war seine Wohnung von Leuten umlagert, die Heilung suchten. Trotz seiner Betheljerungcn, daß er keine übernatür- , gliche Kraft besitze, bestanden sie darauf, daß er de? größte Zauberer der Welt sey. Hr. Robertson reiset nächstens nach China, um zu versuchen, auch dyrf Mit seinem Luftballone einzudringen. — 7 - ^ l! !! , , ^.........^ .^.., ,^^„.....^5 G O ^ ^ ,^ °^ Z^^!«,^ » ? ,' "3 ^ — ^l >» >>,, , — -------------------------- ___ «> ^ '>3 "" 3 "°^?^c3>3 Z> ^ A Z ^! > ' ^ "^ ^ Z 3 5 5 !Z- 'Z, 3'"-^^"^,"3"DAZ D >......... "^ >' 2 Z- ^ ?- N K ^ Z- ^ 5 3 .3 K^. 3^3 ff^H« H i I 3 " ,'^1 ^ 1^ ° ^1—I—^7^—^—^^^'3 ^ ,'Z ^?^"R-^ R ! Z, ^ « ^ ° «^ ° «? H 6> ^ l^ «6 °6 6» °° l « ^ H ^I ^I^^.S,"^ N i3. ^ ^ z ^- !> ^ l-> «^ t^ ^ ^ t^ 1^ 1^ l ^ j! °^7" ^ - ^ ""H ^<^^^^^^ ^. 3 ^----»«»»««-..„.............,,......- -^,-..,»>.....",«^»»^«-2««^««'" ....."......».,.«".....7.,,, "^» ^.D^Z^ ^.^>-^W^ ^ " <-> ,i,uh,^HN«T l^ « ^. n ^- >.-? «? ^ ^. ^ «? -^ ^- "^'"m^:? ^«-»>."?.,T 2 «!.» — —----------------_____---------------------------^----5^5 .I3 ^^^^^«« " « Ä - ii r^ l-^ r^ r^ r^ t-^ l-, »^ ». >^ l^. l ^ i> l. 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Das Buch fängt mit folgender erstcn'?lrt an: ' »Man kann die Kartoffeln auch roh genießen, wenn man Gusto dazu hat.« — Gut, wer diesen Gusto ! hat, der braucht die andern 159 Arten nicht. i Im Jahre 1834 wurde in Racooche Vallay, Ge- < orgien, von Goldminirern, während sie einen Kanal zum Goldwaschen ausgruben, ein,unterirdisches Indianerdorf entdeckt. Die Tiefe, in der es entdeckt war, wechselte zwischen 7 und 9 Fuß; mehrere Häuser la-Zen in einer goldrcichen Erdschicht. Man zählte 34, sie waren von Baumstämmen, von 6 zu 10 Zoll im Durchmesser, und 10 bis 12 Fuß in der Länge gezimmert. Die Mauern waren 3 bis 6. Fuß hoch,, imd bildeten eine ununterbrochene Linie oder Straße von 300 Fuß. Die Stämme waren beschlagen und gefugt, wie noch heut zu Tage., Das Land, worunter-wan das Dorf entdeckte,, war b-ci der ersten. Ansied--lung der Weißen mit vielen großen Baumstämmen bedeckt — ein Beweis für das hohe Alter dieser Gebäude And für die gewaltigen Naturerscheinungen, welche sie unter die Erde brachten. Im Innern der Wohnungen fand man Nohrko'rbe und Stücke von irdenen Gefäßen.. Die Häuser sind 50 bis 100 Mards von dcm Hauptstrome des Flüßchens, entfernt. Eine große Anzahl sonderbaren-Hausgeräthe wurden in, einer Lage gefunden, die darauf schließen läßt, dasi sie seit 1000 Jahren nicht von ihrenp, Platze verrückt'. wurden. — Ein Metall ist kürzlich entdeckt worden, welches alle Eigenschaften des wirklichen Silbers enthält, und die Hälfte des Preises wohlfeiler ist., A ll e k v o t e m Vor einem bekannten Professor der Musik itz Berlin ging Abends auf der Straße ein Schusterjunge, öms Brautjungfernlied aus dem »Freischütz" singend. Mitten im, besten Singen hört der Junge auf einmal