Nr. 3l 6. Mittwoch, 23. Dezember 1914. 133. Jahrgang. MbacherWZeituna « «, ü^lblähna ii ll,. Für ble ^»^elllm« u'i Hauü ganzjährig » li>. - Inl«»t»«»»g,btth»: ffur Newf Inserate d«l»lst»aN«»» befi«»>e 'ich Ntilloilüftvaf»! «?. i«, b!c P»>»ktt«« MilloZiöstlahc Nr. l«, kplechstunden der Medallion um « bl« 1« Ub« vonnittagk. lltifrantlert« Briefe werde» nicht anysiwmmcn, Vianustripte nlchl zun»ckg«ftellt. Telephon »Nr. der Redaktion 52. AnlMcher Peil. Verordnung des Handelsministers, des Ackerbauministers und des Ministers des Innern vom 19. Dezember 1914, betreffend die Festsetzung der Höchstpreise für Kartoffeln. Auf Grund der Kaiserlichen Verordnung vom 10ten ^ Oktober 1914, R. G. Vl. Nr. 274, wird für die Dauer ^ der durch den Kriegszustand verursachten außerordentlichen Verhältnisse verordnet, wie folgt: ß 1. Beim Verkaufe der Kartoffeln im Großhandel dürfen nachstehende Höchstpreise nicht überschritten werden: Preis ill Kronen fiir 1 Meter» zentner Kartoffeln mit Ausnahme der Kipfler Land ») Speise^ b)Nichtsortier. lartoffcln, sor- te Kartoffeln tierte »sselbr, (Industrie« und weiße, Rosen) Futterlartoffeln) Niederösterreich .... 9,— 6,— Obcrösterreich .... 10,— 6,— Salzburg...... 10,50 7,— Steiermark..... 10,50 6,50 Kärntcn...... 10,50 6,50 Krain....... 10,50 6.50 Görz, Trieft, Istrien . . 11,— 7,— Tirol....... 11,— 6,50 Vorarlberg..... 11^— 6,50 Böhmen...... 9,— 6,— Mähren...... 9,— 6,— Schlesien...... 9,— 6,— Dalniaticn...... 12,— 7,— S2. AIs Großhandel im Sinne dieser Verordnung hat der Verkehr zwischen Erzeugern, Händlern und Ver-arbeitern zu gelten. Die im § 1 festgesetzten Höchstpreise dürfen auch beim direkten Verkehr zwischen dem Erzeuger und dem Verbraucher nicht überschritten werden. 8 3. Die Höchstpreise verstehen sich für den Ort der vertragsmäßigen Lieferung für 100 Kilogramm ohne Sack gegen Barzahlung (Netto per Kasse). Wird der Sack nicht vom Käufer beigestellt, so ist der Verkäufer bei Verkäufen ad Verladestation berechtigt, auf Kosten des Käusertz auch das Zur Auspolsterung des Waggons und zur Bedeckung der Kartoffeln nötige Stroh beizustellen. Die Höchstpreise schließen die Kosten der Verladung und des Transportes bis zur Verladestation in sich. 6 4. Die politische Landesbehörde ist ermächtigt, für den Kleinhandel Höchstpreise unter Rücksichtnahme auf die für den Großhandel bestimmten Höchstpreise festzusetzen. s 5. Der Besitzer von Kartoffclvorriiten kann von der politischen Landesbehörde aufgefordert werden, diesel-! bcn, soweit sie nicht für seinen eigenen Hausgebrauch ! notwendig sind, zu den festgesetzten Höchstpreisen zu liefern. Landwirten und Produltions-Gcwerbetreibenden sind die zur Fortführung ihrer Wirtschaft, beziehungsweise ihrer Gewerbebetriebe erforderlichen Mengen zu belesen. Weigert sich der Besitzer, dieser Aufforderung zu entsprechen, so kann die politische Landesbehörde die Vorräte auf Ncchnung und Kosten des Besitzers verkaufen; den Verkaufspreis hat die politische Landesbehörde unter Berücksichtigung der Höchstpreise sowie der Güte und Verwertbarkeit der Ware nach Anhörung von Sachverständigen endgültig zu bestimmen. § 6. Di?sc Verordnung bezieht sich nicht auf den Bezug von Kartoffeln aus dem Zollauslande. § 7. Für den Verkehr mit Saatgut kann der Ackerbauminister über Antrag einer landwirtschaftlichen Korporation cdcr der l. k. Samcn-Kontrollstation in Wien Ausnahmen oon den Bestimmungen dieser Verordnung gestatten. s 8. ^b^ti-rtnngcn der Bestimmungen dieser Verordnung und der auf Grund derselben erlassenen Vorschriften wer den an den Verlausen! uon den politischen Veh'^cden erster Instanz mit Geldstrafen bis zu 5000 Kronen oder mit Arreststrafen bis zu sechs Monaten geahndet. § 9. Diese Verordnung tritt am 23. Dezember 1914 in Wirksamkeit. Heinold rn. p. Schuster in. p. Zenker in. p. Tagesnemgleiten. —^ ^Die verdrehten Gaslaterucn.) Aus Straß-burg wird der «Frtf. Ztg.' folgendes nächtliche Intermezzo erzählt: An einen, der letzten Abende bemerkte die Polizei, wie plötzlich in einigen Straßen die Lich- ter reihenweise verlöschten. Sind die Behelmten es aus der Fricdenszeit her von den Mufensöhnen auch gewöhnt, daß das Laternenausdrehen gewissermaßen zu den akademischen Berufen gehört, so hielten sie gegenwärtig doch angesichts der verlassenen Universität das Wort: Inwi- ürnia 8>1ent mu«»,« auf die Gas« laternen sehr anwendbar. Die Polizei ging also der immer tiefer in das Weichbild der Stadt sich hineinziehenden Duntelheitsfurchc nach und entdeckte schließ« lich eine Abteilimg Soldaten, die auf höheren Befehl die Nähe einiger militärischer Arbeitsstätten in Finsternis legte, nicht aus Gründen ulkiger Auffassung des kriegerischen Lebens, sondern weil — wie den anfänglich ergrimmten Schutzleuten in einem Parlando zwischen Laternenftfahl und ebener Erde klar gemacht wurde — feindliche Flieger gemeldet worden waren. Nun war die Polizei über das sonst als groben Unfug zu rächende Latcrncnausdrchen beruhigt, nicht aber ein amtlicher Laternenausdreher vom Gaswerk, der von ungefähr an den erlöschten Gaslaternen vorbeikam, eine Vergeßlichkeit oder ein Verbrechen an den Licht« spendern vermutete und lustig wieder anzuzünden begann. Das davon nicht sehr erbaute soldatische Lichtlöschkommando schritt mit Energie gegen die Sabotage des Laternenanzünders ein und besiegte nach der Niederwerfung der Polizei auch diese Amtsperson. — sDcr Schuß dcs Toten.) Eine seltsame Geschichte von der Westfront wird dem „Elsässer" aus Saargcmi'lnd von einem Augenzeugen berichtet: Ei» heftiger Kampf war entbrannt. In der Front stand ein braver Lothringer eben im Begriffe zu schießen. Im selben Augenblick traf ihn eine, feindliche Kugel ins Herz, so daß er anf der Stelle tot liegen blieb. Noch im Tode hielt er sein Gewehr krampfhaft umfaßt. Nach der Schlacht wurden die Toten und Verwundeten aufgelesen. Ein Soldat wollte dem toten Kameraden das Gewehr abnehmen und aus der Hand ziehen. Da fuhr der Abzugsbi'tgcl zu, und die Kugel drang dem Soldaten in die Brust, daß er zurückfiel und mit dem anderen Toten in ein gemeinsames Grab gebettet wurde. — (Das unterbrochene Konzert.) Wie der „Cor« riere" zu berichten weiß, hatte kürzlich in einem Vororte von Reims eine französische Militärkapelle eine Musikauffi'chrung in einer zum Kouzertlokal umgewandelten Halle veranstaltet. Die Aufführung wurde von einem Konzertmeister des Pariser Opernorchesters geleitet, der zurzeit in einer Kompanie dient. Als Zuhörer wohnte dem Konzerte eine große Anzahl höherer Offiziere und der Vrigadekommcmdcur bei. Gerade als die Musiker ein gewaltiges Fortissimo in schwnng- LeuMewn. Kriegsweihnachts-Legende. Von Ketor Iwiedel. lÄachdcuct vtrtwle» ) Als da« grohc Morden des Weltkrieges auf Erden entbraimte. erhielt der heilige Petrus, der. wic jedes Kind weih. von Gott, unser aller Vater und Herrn, alö Tor. nnd Schlüssclwart über das Paradies gesetzt ist. alle Hände voll zu tun, so dah er die viele, Arbeit nicht bewältigen konnte, so sehr er sich auch mühte und plagte. In hellen Scha-reu kamen sie hcrangeströmt, die Seelen dcr Gefallenen, und da nach der himmlischen Vorschrift die Seelen nur einzeln ins Paradies herein dürfen, ja, für j^de das mächtige Tor eigens aufgemacht und hinter ihr fein säuberlich wieder zugeschlossen werden muh, su kann man leicht ermefsen, wie dcr heilige Pförtner ins Schwitzen kam. Tür auf. Tür zu, Tür auf, Tür zu, immer wie-der und wieder in endloser Aufeinanderfolge -^ so aing es bei Tan und I>ei Nacht. Das, was Sanlt Petern jedoch am ärgsten hernahm, das waren die umständlichen Verhöre, die er mit den zahllosen Einiahwerbern anzustellen hatte, denn natürlich darf der heilige Mann nur würdig Befundenen die Pforten zur ewigen Seligkeit öffnen. Etwas besser wurde es erst, als die himmlische Dienst» Vorschrift dahin abgeändert wurde, daß das mit den Seelen anzustellende Verhör in Zulunft fortzufallen hätte. Durch einen Vlick in das Herz. das jede Seele forian mitzubringen hatte, sollte Sankt Petrus in Zukunft die Frage der Würdigkeit entscheiden. Da unser sterbliches Herz alle guteu und auch die schlechten Tateu, die wir begehen, getreulich aufzeichnet wie der Stamm eines Baumes die Ial>en, dcr arme, gute Heilige. Mitteu im schönsten Schmausen wurde er abberufen und muhte zum Tor hinunter, wo drei Solda° teuseclcn Eiulah begehrten. „Also sie geben auch heute keine Ruhe!" knurrte er. „Na wartet, euch will ich lehren!" lind dann begann's. «Wiht ihr, dnh heule Weihnachten ist. oder wihl ihr es nicht?" fuhr er sie an. „Zu Befehl," das wuhten sie. „Nun, und ? Habt ihr den heiligen Abend gefeiert, wie es Gott wolMfällig ist? He, habt ihr das? „Ia und nein." erwiderte die erste Sccle nicht ohne die gewisse Schnoddrigleit, die den geborenen Berliner auch im Jenseits auszeichnet; „wie's eben ist im Krieg. Wir waren eben dabei, uns in unserem Schützengraben ein Bäumchen anzuzünden, da fiel uns eine Horde von Turkoö an. die sich im Finstern herangeschlichen hatte. Füuf von deu schwarzcu Teufeln schoh ich ab. dcr sechst« hat's mir sclbst besorgt, Herr." „So!" fauchte Peirus. ..Also gemordet hast du am heiligen Abend! Weiht du. dnh das eine Sünde ist?" „Zu Befehl, nein," sagte die Seele, „und es tut mir nur leid. dah ich nicht mehr von dem afrikanischen Gejinoel mitnehmen tonnte." (Schluß folgt.) Lailiacher Zeitung Nr. 316_____________________________2600__________________________ 23. Dezember 1914 voller Aufführung zu einem künstlerischen Höhepunkte herausarbeiteten, schlug eine Granate in das aus einem Zementwall gebildete Podium und begrub die Musiler unter den Trümmern. Sie kamen zwar alle heil davon, aber das Konzert hatte sein unfreiwilliges Ende gefunden, und die Fortsetzung muhte auf einen günstigeren Zeitpunkt verschoben werden. — (Die dreizehn 5k.) Der Berliner Nationale Frauendienst gibt für die Küchen ein großes schwarz, umrändertes Plakat heraus. Aus der weißen Fläche dieses Plakats fallen dreizehn rote Kleckse ins Auge, die sich bei näherer Besichtigung als dreizehn rote K's entpuppen. Diese K's sind es, die sich — im wahrsten Sinne des Wortes — wie ein roter Faden durch die sieben Gebote ziehen, die der Nationale Frauendienst zur Beherzigung für das weibliche Berlin aufgestellt hat. Sie lauten folgendermaßen: Eßt Kriegsbrot. Kocht die Kartoffeln in der Schale. Kauft keinen Kuchen. Seid klug, spart Fett. Kocht mit Kochkiste. Kocht mit Kriegs'Kochbuch. Helft den Krieg gewinnen. — (Der Sträflingsverein im Sing - Sing - Gefängnis.) Aus Newyort wird über Amsterdam berichtet: Die Gefängnisuerwaltung von Sing-Sing hat einen eigenartigen Schritt getan, der ziemlich einzig in der Geschichte des Gefängniswesens dastehen dürfte. Sie hat den Gefangenen gestattet, sich zu einem Verein zusammenzuschließen, der den Namen trägt: „Brüderschaft der goldenen Regel". Diese Brüderschaft hat das Recht, in allen kleineren Fällen die Disziplin im Gefängnis aufrechtzuerhalten. Die Gefangenen haben ein selbständiges Verwaltungsrecht, und mit Erlaubnis der Gcfängnisverwaltung die folgenden Bestimmungen festgesetzt: Jeden Sonntag sind kinematographjsche Vorstellungen. Die Korrespondenz mit der Außenwelt ist gestattet. Besuch darf häufiger als bisher kommen, Tageszeitungen dürfen gehalten werden. Die Mitglieder tragen statt der bisherigen schwarz-weiß gestreiften Kleidung ein graues Sweater, und sie haben die Tageszeitung „The Star of Hope" gegründet, die von den Zuchthäuslern redigiert, gesetzt und gedruckt wird. — (Das Leben ohne Schlaf und Essen.) Jüngst haben die Amerikaner feierlich den 35. Geburtstag der Edi-sonschen elektrischen Glühlampe begangen. Selbstverständlich hat die amerikanische Zeitungswelt diesen Tag nicht vorübergehen lassen, ohne einen ihrer Vertreter zu dem „Zauberer von Menlo Park" zu schicken, der Edison über irgendetwas auszufragen hatte, das mit seiner Erfindertätigkeit in irgend welchem Zusammenhang stiiude. Was dabei herausgekommen ist, teilt eine amerikanische Wochenschrift unter dem Titel „Das Leben ohne Schlaf und Essen — eine Zukunstsfthantasie Edisons" ausführlich mit. Die Weissagungen, dic dein als recht gescheiten Menschen bekannten Erfinder da in den Mund gelegt werden, sind merkwürdig genug. Die Erfindung der elektrischen Beleuchtung, so soll Edison sich geäußert haben, wird in ihrer weiteren Entwicklung auf dic Schlafgewohnheiten des Menschen einen gewaltigen Einfluß haben: einst arbeitete der Mensch, wenn die Sonne schien, und schlief, wenn es dunkel war. Die Gewohnheit, während der dunklen Zeit zu schlafen, hat der Mensch angenommen, weil ihm die Dunkelheit das Arbeiten unmöglich machte. In Zukunft wird er mit Hilfe des elektrischen Lichtes die Angewohnheit des Schlafes besiegen, immer weniger schlafen und schließlich überhaupt ohne Schlaf auskommen. Es ist tatsächlich kein Grund vorhanden, warum sich der Mensch überhaupt zu Bett legen sollte, und der Mensch der nahen Zulunft wird bedeutend weniger Zeit schlafen, gerade wie der Mensch der Gegenwart weniger schläft als der der Vergangenheit. In einer Million Jahre wird kein Mensch mehr schlafen. Tatsächlich ist der Schlaf ein Unding, eine schlechte Angewohnheit. Wir tonnen sie nicht plötzlich ablegen, aber wir werden es einmal tun. — Man muß annehmen, daß Edison diesen Unsinn nicht selbst gesagt hat, sondern daß er ihm von dem Ausfrager in die Schuhe geschoben worden ist. Was Edison über Schlafen und Nichtschla-scn gesagt haben soll, hat mehr Hand und Fuß, nämlich daß viele Leute zuviel schlafen und dadurch ihre Gesundheit schädigen, und daß Edison selbst nie in diesen Fehler verfallen ist. Der zweite Teil der Zukunftsphan-tasie, das Leben ohne Essen, erweist sich bei näherer Betrachtung als nicht ganz wörtlich zu nehmen. Edison soll nämlich ausgeführt haben: Ich verzehre bei jeder Mahlzeit fünf Unzen (140 Gramm) und habe am Tage drei Mahlzeiten. Das Wasser ist dabei mitgerechnet, ,md ich nehme viel Wasser zu mir. Menschen, die schwere körperliche Arbeit leisten, brauchen mehr Nahrung und könnten mit acht bis zehn Unzen (225 bis 280 Gramm) bei jeder Mahlzeit auskommen. Durchschnittlich würden sich die Menschen besser befinden, wenn sie ihren Nahrungsver-brauch um zwei Drittel einschränken würden. Sie leisten die Arbeit einer Maschine von drei Pferdekräften und verbrauchen Brennstoffe, wie sie einer fünfzigftferdekräf-tigen Maschine zukommen. Wenn die Welt aufhören wollte, zu viel zu essen, würde die Armut aus der Welt geschafft. Man denke hierüber einmal nach: wir verzehren 600.000 Vushcl (21.6 Millionen Liter) Weizen, um eine Arbeit zu leisten, die durch den Verbrauch von 200.000 Vushel (7,2 Millionen Liter) geleistet werden könnte. Das ist verschwenderisch in mehr als einer Beziehung. Das Getreide an sich wird verschwendet, es wird verteuert und die ernährende Kraft jedes Ackers Landes wird herabgedrückt. Überernährung erhöht auch die Sterblichkeit und die Kranlhcitsziffer. Ihre höchste Entwicklung wird die Menschheit nicht erreichen, wenn sie nicht weniger ißt und schlaft. Ich betrachte dies als das wichtigste Ergebnis, Zu dem ich in vielen Jahren harter, ständiger Arbeit gelangt bin. — (Cin Friedenöprophet.) Wohl in allen kriegführenden Ländern fragt man sich, wie lange der Krieg noch dauern wird. Bis zum 27. April 1915, so glaubt der „Figaro" versichern zu können. An diesem Tage nämlich wird, wie ihm cin Italicner, Graf Ugo Vafchieri, ge-wcissagt hat, der Friedensschluß vollzogen werden, und Graf Ugo Vaschieri ist ein Prophet, der schon einmal ein großes Ereignis richtig geweissagt hat. Es war das Erdbeben von Santiago dc Chile. Am Morgen des Tages, als die Katastrophe eintrat, weissagte er, daß abends die Stadt vernichtet fein würde. Wahrscheinlich lachte man ihn dort aus; aber als sich abends zeigte, wie recht er gehabt hatte, dankte man ihm mit einer kräftigen Tracht Prügel. Lokal- und Protlinzial-Nalhrichtcn. — (Forteinhebung der Landesumlagen pro 1915.) Seine k. und k. Apostolische Majestät haben den Beschluß des Krainer Landcsausschusscs vom 20. November 1914, betreffend die provisorische Forteinhebnng der Landesumlagen im Jahre 1915 in dem bisherigen Ausmaße, vorbehaltlich der verfassungsmäßigen endgültigen Festsetzung dieser Umlagen mit der Bestimmung aller-gnädigst zu genehmigen geruht, daß die EinHebung des Lllndcszuschlages zur staatlichen Verzehrungssteuer durch dieselben Organe und Mittel zu erfolgen habe wie die EinHebung der Stammsteuer. Es werden somit eingehoben werden: 1.) ein 145^iger Zuschlag zur Verzeh-mngssteuer von Wein, Wein- und Obstmost sowie vom Fleisch einschließlich des 20^igcn außerordentlichen staatlichen Zuschlages, der mit der Verzehrungssteuer von diesen Gegenständen in der für die Verzehrungs-steucr geschlossenen Stadt Laibach cingehobcn wird; 2.) eine selbständige Landesauflage auf den Bicrverbrauch mit vier Kronen Per Hektoliter, jedoch mit der Einschränkung, daß dic Einhclmng der Landesbierauflage für jenen Teil des Jahres 1915 zn entfallen hat, für welchen dem Lande Krain, abgesehen von den Zuweisungen, die ihm nach dem Gesetze vom 23. Jänner 1914, R. G. Vl. Nr. 14, bezw. nach den an Stelle dieser Gesetze tretenden Gesetzen gewährt werden, aus Staatsmitteln ein Beitrag überwiesen werden sollte, der bet entsprechender Umrechnung auf einen Iahrcsbetrag dem vom Lande Krain im unmittelbar vorhergehenden Kalenderjahre erzielten Reinerträge der Lanocsbierauflage mindestens gleichkommt; 3.) ein Zuschlag auf alle direkten Steuern mit Ausnahme der Einkommensteuer und der Erwerbsteuer der Hausierer, und zwar: ") im Ausmaße von 55 <^> hinsichtlich der Realsteuern; d) im Ausmaße von 55 ^ hinsichtlich der allgemeinen Erwerbsteuer, die von den Steuerpflichtigen der vierten Klasse entrichtet wird; «) im Ausmaße von 75 A, hinsichtlich aller übrigen Steuern. - (Verlustliste des IN 17.) NesInf. Lach Anton, 2. K., verw.; ErsRes. Lah Franz, 2. K., verw.; ErsRes. Lavrenöw Johann, 4. K., verw.; Ins. Lavri« Johann, 3. K.. verw.; Zugf. TitFelow. Lavrinc Rudolf, MGA Nr. 3, verw.; Korp. TitZgf. Leitermayer Anton, 1. K., verw.; EinjFreiw. Lemaic Rafael, 11. K., verw.; Korft. Lesar Josef, 9. K., vcrw.; ErsRes. Leskovec Josef, 11. K., verw.; Korft. Lipah, 7. K, verw.; Inf. Ü.igar Anton, 4. K., verw.; Inf. Longar Alois. ,2. N.. tot; Korp. Luke? Josef, 3. K., verw.; Inf. Luöar Josef, 3. K., verw.; ErsRes. Majcen Alois, 9. K., berw.; Korp. Majdio Paul, 5. K., verw. (früher als vermißt gemeldet); Inf. Majeti« Anton, 6. K., vcrw.; ErsRes. Malavc^ii- Franz, 3. K., verw.; Inf. TitGefr. Mali Josef, MGA 4, verw.; Inf. TitGefr. Malnari^ Anton, 4. K., verw.; Ins. Malovrh Jakob, 1. K., verw.; Res.-Korp. Mandelc Franz, 12. K., tot; Ins. Marko Johann, 9. K., verw.; Inf. Marold Vlasius, 9. K., verw.; Inf. Marolt Karl, 12. K., verw.; EinjFreiw. Martinek Josef, 6. K., vcrw.; OffDien. Martinjnk Josef, 9. K., tot; Inf. Mateti<- Peter, 9. it., verw.; ErsNes. Malkovki Sinwn, 10. K., verw.; Ins. Matohanca Matthias, 12. K., verwundet; Inf Mavec Johann, 4. K., verw.; ResInf. Mayer Michael, 2. K., verw.; Ins. Mcdvcd Mois, 8. K., vcrw.; Inf. Medved Anton, 9. K., verw.: Inf. Meglw Anton, 2. K., vcrw.; Inf. Mele, 7. K., tot; NcsInf. Menard Johann, 2. K.. verw.; GrsRes. Mcrhar ssranz, 4. K., verw.; ResInf. TitGefr. Merhar Johann, 2. K., verw.; Inf. Mestck Anton, 9. K., tot; Inf. Mei-narc Michael, 4. K., tot; ResInf. TitGefr. Miklavüiö Johann, 10. K., verw.; ErsRes. Mlakar Johann, MV. verw.; Inf. Mo^nik Anton, MGA 3, tot; ErsRes Mohär Franz, 3. K., verw.; ErsRcs. Mr^nik Johann, 1. K., vcrw.; ErsRes. Murn Franz, 2. K., vcrw.; EinjFreiw. Neubacher Rudolf, 12. K., verw.; Inf. Novak Johann, 10. K., vcrw.; ErsRes. Novljan Martin, 3. K., vcrw.; ResGesr. Nlwio Alois, 1. K., verw.; Inf. Oblak Andreas, 9. K., verw.; Inf. Oblal Anton, 9. K., tot; Res.-Inf. TitGefr. Obranovi6 Josef, 10. K., verw.; ResInf. Ocepek Johann, 10. K., vorm.; LdstInf. ONon Franz, 2. K., verw.; Korp. Omahen Johann, 9. K., verw.; ResInf. Oralem Franz, 10. K., verw.; Inf. Orehet Franz, 3. K., vcrw.; ErsRes. Orsolin Franz, 10. K., Das Glocklein des Glück«. Roman von Ludwig Nohmaun. aß Sie etwas Greifbares an Pflichten dagegen gesetzt hätten. Lagen die Umstände anders, so könnte das vielleicht noch ein kleines Weilchen so gehen, obschon ich nicht weiß, ob meine Geduld sehr lange noch ausgereicht haben würde. Jetzt aber ist alles anders geworden, und ich muß wissen, woran ich mit Ihnen bin." „Aber lieber Herr Doktor," sagte Ulrich ein wenig empfindlich, „wissen Sie auch, daß das alles recht wenig schmeichelhaft für mich ist?" „Es kommt mir auch gar nicht darauf an, Ihnen Schmeicheleien zu sagen. Die Minuten sind jetzt wertvoller für mich geworden, als sie es je gewesen sind, und mir bleibt nur noch Zeit fr.c die ernstesten Pflichten." „Nun denn, seien wir also' ganz ernsthast! An meiner Absicht, Eve zu heiraten, hat sich nichts geändert, an Eves Licbc zu mir ebensowenig — damit aber ist die Lage ausreichend geklärt. Das offizielle Verlöbnis lst am letzten Ende doch nur eine Formsache —" Uaibllcher Zeitung Nr. 316 ______________^___________2601___________________________________23. Dezember 1914 verw.; Inf. Osredkar Peter, 3. K., verw.; Inf. Oswald Johann, 12 K., verw. — (Militärisches.) Seine Majestät der Kaiser hat ernannt: zu Leuwanten die Fähnriche Maximilian Klug, Karl Settelle und Alexander Kores — alle drei oes IR 27; Michael Gnusz und Max Gernot — beide des IN 17; zu Hauptlcuten i. d. Res. die Oberleutnnate in der Reserve: Rudolf Weiß und Johann Stta? Hammer — beide des IN 27; zu Oberleutnanten in der Reserve: die Lcutnantc in der Reserve Dr. jur. Franz Ogrin und Emil Hainschegg — beide des IR 27; Dr. jur. Josef Wolf, Kurt Cichy und Johann Kaibitsch — alle drei des IN 17; Karl Cora, Dr. jur. Albin Kandare und Dr. jur. Karl Kuhelj (der Grsatzreserue) — alle drei des IR 27; zu Leutnaulen in der Reserve die Fähnriche (Kadetten) in der Reserve Karl Maicr, Adolf Neubauer, Friedrich Singer, Wilhelm Ieuniler, Hans Diller, Johann Luttenberaer, Wilhelm Tesch und Emil Klauer — alle acht des IR 27; zum Oberleutnant in der Reserve den Leutnant in der Reserve Johann Spanner des DR 5; Weilers beim Landwehrinfantericregiment Nr. 27: zu Majoren die Haufttleute August Vlafchke und Albert Zamarin, übcrkomplctt, Okonomieoffizier bei den Militär-Erziehungs- und -VUdungsanstalten; zu Oberleutnanten die Leuwante Walter Mahr, Heinrich zfonrad, Adolf Loschnigg und Christian Zitterer; zu Leutnanten die Fähnriche Mario Lauda, Rudolf Groß und Konrad Melzig; zum Leutnant in der Reserve den in Probedienstleistung stehenden Fähnrich in der Reserve Johann MelK; schließlich zu Oberleutnanten beim Landwehr-Infanterieregiment Nr. 27: die Lentnante Dr. jur. Emil Stare, Franz Vriller und Josef Rasp. — (Die außerordentliche Staattzlotterie für Kriegs° fürsorzezwecke.) Die Generaldircktion der Staatslotte-ricn hat über Ermächtigung Seiner Majestät des Kaisers eine außerordentliche Staatslotterie veranstaltet, deren Erträgnis ausschließlich Kriegsfürsorgczwecken gewidmet ist, und zwar je ein Drittel dem Roten Kreuz, dem Kriegsfürsorgeamt und dem Kriegshilfsbureau. Die Lose liegen bereits bei den Lottoämtern, in den Tabaktrafiken, Wechselstuben und sonstigen Verschleißstellen zum Verkaufe auf, sie kosten bloß vier Kronen, obgleich die Lotterie 21.046 Gewinne in barem Gelde enthält, die insgesamt 625.000 Kronen ausmachen. Die Ziehung erfolgt am 28. Jänner 1915. Der Haupttreffer beträgt 200.000 Kronen; an diesen reihen sich Treffer zu 50.000, Z0.000, 20.000, 10.000 und fünftausend Kronen usw., der kleinste Gewinn beträgt zehn Kronen. Mit einem Lose können auch mehrere Gewinne erreicht werden. Die Lose dieser Lotterie unterscheiden sich schon äußerlich durch das Rote Kreuz, das sich vom weißen Grund abhebt. Dieses Zeichen lehrt jeden Käufer, daß er mit den; Lose nicht nur eine günstige Chance, sondern auch das Verdienst erworben hat, das Liebeswcrl zu fördern, auf das jeder brave Soldat Anspruch hat, der im Felde verwundet worden oder ertrankt ist. — (Edelmütige Spende.) Die Pflegemannschaft der Rescrvespitäler im städtischen Mädchenlyzeum, in der Staatsgcwerbeschule und im UrsulinerinnelMosleir hat den Betrag von 70 X dem Fonds für Witwen und Waisen nach gefallenen und verwundeten Kriegern des dritten Korps überwiesen. Dieser Betrag war für die Aufbesserung der Menage der genannten Mannschaft zu Weihnachten bestimmt, doch leistete diese darauf Verzicht und sammelte noch einen Netrag von 6A X aus eigenen Mitteln ebenfalls für den gedachten Zweck. Bemerkenswert ist, daß sich die Mannschaft selbst aus zumeist alten, verheirateten Landsturmmännern zusammensetzt, von denen jeder eine größere oder kleinere Familie zu ernähren hat. — Ein nachahmenswertes Beispiel kameradschaftlicher Opfcrwilligteit! — (Der Nährwert des Kartoffelbrotes.) Dem Deutschen Reichstage ist ein Gutachten des kaiserlichen Gesundheitsamtes über die Verwertbarleit von Kartoffel-erzeugnissen zur Brotbereitung zugegangen, das zu dem Ergebnis kommt, daß der Gesamtnährwcrt des Kartoffelbrotes nur unerheblich geringer ist als der reinen Roggenbrotes. In bezug auf die einzelnen Nährstoffe seien nur im Gehalt an Stickstoffverbindungen (Eiweiß usw.) in Betracht kommende Unterschiede vorhanden. Der Mindergehalt an Eiweiß sei indessen bei geringen Zusätzen von Kartoffclerzeugnissen (etwa 5 Prozent) unerheblich und auch bei größeren Zusätzen (bis zu 20 Prozent) nur dann ins Gewicht fallend, wenn ileiereichcs Roggcumehl verarbeitet werde. Danach sei Karloffelbrot, soweit die Zusätze von Karlosselerzcugnissen 20 Prozent nicht übersteigen, als fast vollwertiger Ersatz des Roggenbrotes anzusehen. Angesichts der Notwendigkeit, auch bei uns den Kreis der Getrcidesurrogate zu erweitern, würde es sich empfehlen, dem Kartoffelmehl als Vrotzusah größere Aufmerksamkeit als bisher zuzuwenden. — (Das Gremium der Kaufleute in Laibach) macht seine Mitglieder, die sich mit der Erzeugung und In-verkehrsctzung von Mehl befassen, auf folgendes aufmerksam: In dem am 29. November l. I. zur Ausgabe gelangten Stück des Reichsgesetzblattes ist unter Nr. 324 die Miilistcrialverordnung vom 28. November 1914, betreffend die Erzeugung und Inverkehrsetzung von Mehl. dann unter Nr. 325 die Ministerialverordnung vom 28sten November 1914, betreffend die Festsetzung dcr Höchstpreise für Getreide und Mehl, erschienen. Im Zusam-i menhangc mit dcr letzteren Ministcrialverordmmg wurde in dem am 7. Dezember l. I. zur Ausgabe gelangten Stück des Landesgcsetzblattcs die Kundmachung der l. k. Landesregierung für Kram vom 7. Dezember 1914, betreffend die Festsetzung von Höchstpreisen für den Großhandel mit Getreide und Mehl, verlautbart. Alle oben zitierten Gesetze sind in jeder Buchhandlung in Laibach käuflich. - (Leichenbegängnis.) Gestern nachmittags würd« die sterbliche Hülle des Herrn Advokaten und Hausbesitzers Dr. Franz Munda unter zahlreicher Beteiligung zu Grabe geleitet. Es erwiesen dem Verblichenen folgende Herren die letzte Ehre: LandesgerichlHpräsident Elsner, Vizepräsident Hosrat Pnjk, die Oberlandes-gerichtsräte Hauffen, Dr. Traun er und Ve-dernjal nebst vielen sonstigen Gerichtsbeamten, dan» viele Kollegen des Verstorbenen, u. a. Aürgermeifte» Dr. Tavöar, Vizebürgermcister Dr. Triller, der Präsident der Advokatenkammcr Dr. Majaron. Reichs-rats und Landtagsabgcordneter Dr. Navnihar und Landtagsabgeordneter Dr. Novak, der Präsident dcr Notariatstammer Plan tan und Notar Galle, ferner NegicrungZrat Senekoviö und Notar Hudover-n i k als Vertreter des Cyrill- und Mcthodvereines, Magistratsdirektor Dr. Zarnik, Mayistratsrat Lah, Privatier Luckmann, schließlich von den Herren im Ruhestande Landesgerichtsfträsident v. Levionik, Generalstabsarzt Dr. Stare, Hoftat Polec, Magistrats-dircltor Von^ina, Prof. Fo erst er u. a. Eine Sängerschar, bestehend aus Mitgliedern des Gesangschores der „Glasbcna Matica", ehrte den Verblichenen auf seinem letzten Wege durch den Vortrug von ergreifenden Trauerlicdern. — (Wintersport in der Wochein.) Wie uns berichtet wird, ist in der Wochein 30 Zentimeter Schnee gefallen, gerade genug, damit in den Weihnachtsfeiertagcn mit dem Wintersport der Anfang gemacht werden kann. Für die Unterkunft in dcr Wochein ist bestens gesorgt. „Acnnvvrc der Großstadt", einc Deteltivlomödie in drei Akten, halte gestern bei dcr Erstaufführung im 5l'ino „Ideal" einen durchschlagenden Erfolg. Das zweialtige Lustspiel „Fräulein Übermut" ist sehr gut und erregte viel Heiterkeit. Heute letzter Tag dicses Programmes. Am heiligen Mv'nd bleibt das Kino geschlossen. l!i58 Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Afterreich - Ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplatze. Wie«, 22. Dezember. Amtlich wird verlautbart: 22. Dezember mittags: In den Karpathen wird noch südlich des GcbiraMnnnes im Gebiete der Flüsse Nagy» Ass, k«torcza und Una, «eliimpft. In Galizien gingen die Nüssen gestern wieder zum Angriffe über, ohne jedoch durchdrwgen zu können. Namentlich am unteren Dunajec hatte» sie schwere Verluste. An der Nida und im Raume südlich Tmnaözow entwickelten sich kleinere Gefechte. Tic Kämpfe im Vorfelde von PrzenuM dauern fort. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höfer, Felomalschalleutnant. Eine kühne Waffentat. Wie». 2. Dezember. Aus dem Kriegspressequartier »ird gemeldet: Leutnant Steinfeldcr des 31. Infanterieregiments kommandierte am 17. Dezember beim Vormarsch auf Przedborz den Vortrab einer Kolonne, welche nach mehreren Gefechten mit feindlichen Nachhuten um 4 Uhr nachmittags vor Przcdborz eintraf. Nachrichtenabteilungen harten, das östliche Pilica^Ufer noch nicht erreichen können. Vei diesen ungeklärten Verhältnissen gruppierte sich die Vorhut auf den Höhen westlich Przcdborz. Doch erschien es, da die Dunkelheit bereits hereingebrochen war, noch zweifelhaft, ob der Befehl zum Angriff auf Przedborz erteilt werden würde. Leutnant Steinfelder überschritt, ohne einen Befehl abzuwarten, mit feinem Vortrab-Nataillon die Pilica auf einzelnen Balten der gänzlich zerstörten Brücke, vertrieb ben uoch in Przedborz befindlichen Feind und besetzte ben Oftrand des Ortes. Durch das initiative Eingreifen des Leutnants Stcinfclder wurde noch am selben Tage Gewißheit erlangt, daß der Feind am östlichen Pilica-Ufer keinen Widerstand leisten werde. Auch wurden Gefangene gemacht und groho Munitionsvorräte erbeutet, welche die überraschten Russen nicht mehr wegzuschaffen vermochten. Der genannte tapfere und schneidige Offizier, dcr seit zwei Monaten mit größter Umsicht ein Bataillon kommandiert, wurde vom Armeeoberkommanbanten Fcldmarschall Erzherzog Friedrich für den kühn durchgeführten Sturm auf Przedborz zum Oberleutnant befördert. Auch wurde er dem Kaiser zu etner hohen Auszeichnung vorgeschlagen. Der 50.000. Eiserne Kriegsalücksrina. Wien, 22. Dezember. Die Genossenschaft dcr Iuwe« lierc. Gold- und Eilberschmicdc in Wien hat an das Kriegs» hilfsbureau die Bitte gerichtet, den 5U.000. Eisernen Kricgsglücksring (Hufnagel mit der Inschrift „ilriegsglücl 1914") Seiner Majestät dcm Baiser zu Füßen zu legen nno den 50.001. Glüclsring dem Erzherzog 5wrl Franz Josef zu übermitteln. Das ilriegshilfslmicau ist diesem Wunsche nachgekommen und wurde dcr (^nussenschaft der Allerhöchste Dant Seiner Majestät sowie der Dant des Erzherzogs Karl Franz Josef ausgesprochen. Die lrienerischen Eigenschaften der ungarischen Landwirte. Nudapcst, 22. Tezember. (Ungar-Vurcau.) Einer Aufforderung de3 Redakteurs der „Gayda Szövetssg", Paul z Mcslo, an den General dcr Infanterie von Boroebic, sich über die kriegerischen Eigenschaften der ungarischen Land« wirte zn äußern, entsprach der (General in bereitwilliger Weise, indem er an den Redakteur folgende Antwort sandte: Der ungarische Landwirt, diese Perle dcr Nation, kämpfte prachtvoll. Er «st tapfer und ausdauernd, den Unbilden und den Entbehrungen gegenüber fast unempfindlich, immer heiter, gehorsam und anhänglich wie ein gutes 5nnd. Tcr ungarische Landwirt gibt gern den letzten Tropfen seines Schlveitzcs nnd seincö Blutes hin. Vur W Jahren habe ich bei der Belagerung von Sarajevo den ungarischen Landwirt schätzen gelernt. Heute, nach Tomaszow. Grodek, Przemysl und nach vielen anderen Kämpfen bewundere ich ihn. Gott erhalte die stärksten Pfeiler Ungarns, die ungarischen Landwirte. Vorzeitige Prüfung von Lehramtskandidaten für Handelsschulen. Wien, 22. Dezember. Der Unlerrichtsminister hat eine gleiche Verfügung, wie sie vor kurzem an die Direktionen der Prüfungskommission für das Lehramt an Mittelschulen erlassen wurdc, nunmehr auch an die Prüfungskommissionen für das Lehramt an den Handelsschulen gerichtet. Danach ist für solche Lehramtskandidaten, welche nahe vor den Mausur- und mündlichen Prüfungen stehen, und die Einderufllng der aktiven Militärdicnstlcistung auf Grund der Landsturm-Musterung zu gewärtigen haben, auf Ansuchen ein außerordentlicher Prüfungstcrmin ungesäumt anzuberaumen, damit diese Kandidaten ihre Befähigungs- prüfllngen noch vor Antritt des militärischen Dienstes zum Mschlns; dringen können. Die Maximalpreise für Hafer i» Ungarn. Budapest, 22. Dezember. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Ministerialverordnung, wonach der En-gros-Maximalvreis für Hafer anf dcm Gebiete der ungarischen Krone mit 24 Kronen per Meterzentner festgesetzt wurde. Diese Verordnung tritt am 25. Dezember 1014 in Kraft. Auch der Detailpreis darf diesen Maximalpreis nicht unverhältnismäßig übersteigen. Der Poftucrlehr mit den in Budapest internierten fr«w» zösischen Untertanen. Budapest, 22. Dezember. (Ung. Tel.-Korr.-Vur.) Eine Verordnung des Handelsministcrs läßt den Poft-verlehr auch mit hier internierten französischen Untertanen zu, jedoch nur mittelst offener Vriefe und Postkarten. Hingegen bleiben rekommandierte Schreiben, Pakete sowie Geldsendungen auch ferner verboten. Für den türkischen Halbmond. Wie», 22. Dezember. Die Bundesleitung deS öfte»> reichischcn Roten Kreuzes lieh an den Präsidenten d«« österreichischen Komitees für den türkischen Roten Halbmond einen Betrag von 25.000 A gelangen. Die Cholera. Wien, 22. Dezember. Vom Sanitätsdepartement des Ministeriums des Innern wird mitgeteilt: Zwei Fälle von asiatischer Cholera in Wieu fowie je ein Fall in Kralau und Pradnik-Czerwony, Bezirl Kralau, wurden balteriologisch festgestellt. Teutsches Reich Von den Kriegsschauplätzen. Berlin, 22. Dezember. (Wolff-Vuileau.) GroheD Hauptquartier, 22. Dezenüier: Bei Nieuvort und i» >e» Lcnbachcr Zeitung Nr. 316____________________________2602__________________________________23. Dezember 1914 Gegend von Aper» herrschte im allgemeinen Ruhe. Hur. Wiedererlangung der am 20. Dezember verlorenen Stel-lungen bei Feftubert und Givenchy machten die durch französische Territorials verstärkten Engländer gestern! und heilte nachts verzweifelte Vorstöße, die zurückgcwie» sen wurden. In der Gegend von Richcbourg gelang es ihnen, in ihren alten Stellungen wieder Fuß zu fassen. Die gestrigen Angriffe der Franzosen in der wegend von Albert, nordöstlich von Compiegne, bei Souain und Per» thes wurden unter schweren Verlusten für sie abgeschla-gen. Im westlichen Teile der Argonncn nahmen wir einige Tchichengräben, Astlich der Argonncn, nordwestlich und nördlich Verdun, wurden die französischen An» «riffe zum Teil unter schwersten Verlusten für die Fran zosen leicht zurückgewiesen. Auf dem östlichen Kriegsschauplätze ist die Lage in Oft und Wcstpreußen unver« sndcrt. In Polen stehen unsere Truppen in heftigen Kämpfen um den Vzura- und Nawla-Abschnitt. An vie» len Stellen ist der Übergang über diese Abschnitte schon erzwungen. Auf dem rechten Ufer der Pilica steht der Kampf der verbündeten Truppen noch. Wie haben leider erst nach der Veröffentlichung festgestellt, daß der gestern bekanntgegebene Befehl des französischen Generals Ioffre vom 17. Dezember 1914 folgenden Nachsatz hatte: „Der Befehl ist heute abends allen Truppen belanntzu« geben, und zu verhindern, daß er in die Presse gelangt." Oberste Heeresleitung. General von Mackensen — Generaloberst. Berlin, 22. Dezember, Wie das „Militärwochenblatt" Verlautbart, ist der Oberbefehlshaber der neunten Armee, General der Kavallerie von Mackeusen, zum Generalobersten befördert worden. Kriegsauszeichnungen für Hindenbnrg und für Ludendorff. Dresden, 22. Dezember. Der König Friedrich August verlieh dem Oberbefehlshaber im Osten, Generalfeldmarschall von Hindenburg das Ritterkreuz und das Kommandeurtreuz I. Klasse des Militär-St. Heinrich-Ordens und dem Generalleutnant von Ludendorff das Ritterkreuz desselben Ordens. Die deutschen Erfolge im Osten. Bern, 21. Dezember. Zu der Meldung der Petersburger Telegraphen-Agentur, welche die deutschen Erfolge, im Osten leugnet, uud van einem theoretischen Kommuni-quö spricht, bemertt der Verner „Vund", das; der russische Gencralstnb in seiner Mitteilung vom 18. Dezember den Rückzug zugegeben habe. Die deutschen und die österreichisch-ungarischen amtlichen Meldungen würden also durch die Mitteilung der genannten Telegraphen-Agentur in leiner Weise entkräftet. Berlin, 22. Dezember. Zum Siege in Polen schreibt die „Schlcsische Zeitung".- Hanz besondere Worte des Dantes und der Anerkennung müssen wir auch dein treuen Zu« sammenwn'ken der deutschen mit den österreichisch-ungarischen Truppen widmen. Die Waffenbrüderschaft mit unseren Freunden und Äundesbrüdern aus den Donanländern bewährte sich in geradezu glänzender Weise und schuf ein Gemeinsamlcilsgcfühl, das über alle Politik und über die Not der .^'ricgsla'ge hinausrcicht, weil es uns tief ins Herz gedrungen ist und hier unausrottbar Wurzel geschlagen hat. Zwei Völker, die zusammen solche Tage der gröhlen Hkfabr durchleben, können nie mehr die Erinnerung daran verlieren. Ein Armeebefehl bett bayrischen Kronprinzen. ssrantfurt a. M., 22. Dezember. Die „Frankfurter Zeitung" meldet: Kronprinz Nupprccht von Vaycrn hat, wie nns mitgeteilt wird, unter dem 8. d. M. folgenden Armeebefehl erlassen: „Seit einer Reihe von Wochen befindet sich daS erste bayrische Ncscructorps im langsamen aber ununterbrochen fortschreitenden Angriff auf starke Stellungen des Gegners östlich und nordöstlich von Arras. Schützengraben auf Schützengraben wurde dem Feinde entrissen. Alle Gegenangriffe wurden unter schwersten Verlusten für den Feind abgeschlagen und Hunderte von Gefangenen gemacht: dies alles unter dem schwersten Artilleriefeuer des Feindes, dem eine gleiche straft entgegen zu stellen bisher nnmöglich war. Nach hier vorliegenden Nachrichten machte das Vorgehen des Armeekorps auf den Feind einen starten Eindruck. Ich spreche dem Armeekorps für seine aufopferungsvolle Tätigkeit rückhaltlose Anerkennung aus und möchte sein Vorgehen allen Teilen der Armee als mustergültig für kommende Zeiten empfehlen. Rupprechl, Kronprinz von Bayern." Ein deutsches Wasserflugzeug über Calais. London, 21. Dezember. „Times" melden, daß ein deutsches Wasserflugzeug am Somüag zwei Vomben auf Calais abgeworfen hat, die jedoch keinen Schaden angerichtet haben. Ein deutscher Marineflieger über Dover. Köln, 22. Dezember. Der Berichterstatter der „Köln. Zeita." meldet: Marineflieger Oberleutnant von Pron-dzynski ist vormittags von einem Orte der belgischen Seelüfte zu einem Fluge nach Dover aufgestiegen. Der Flieger erreichte Dover und warf dort mehrere Bomben ab, deren eine den Hafenbahnhof getroffen haben dürfte. In einer «Stunde kehrte der Oberleutnant wieder zurück. Ein feindlicher Flieger über Brüssel. Brüssel, 21. Dezember. Die Morgenblätter melden: Gestern nachmittags überflog ein feindlicher Flieger den Flugplatz in der Vorstadt Etterbcck uud versuchte Vomben abzuwerfen, wurde aber vom Feuer unserer Soldaten vertrieben. Die Lage der deutschen Kriegsgefangenen in Frankreich. Berlin, 22. Dezeml.'er. Die „Norddeutsche Allgemeine Heilung" schreibt über die Lage der deutschen Kriegsgefangenen in Frcmtrcich: Das internationale Komitee vom Roten Kreuz in Genf stellt den von den französischen Bevollmächtigten für die Überwachung der Kriegsgefangenenlager erstatteten Bericht zur Verfügung. Es heißt darin: Ich habe die Gefangenenlager von Blayr und Aurillac be» sucht uud kann versichern, das; die Behandlung der deutschen Kriegsgefangenen dort überall korrekt ist. Alle für ihre Unterkunft, Kleidung und Verpflegung getroffenen Einrichtungen müssen als ausreichend bezeichnet werden. Das Verbot, deutsch zu sprechen, besteht nicht. Der briefliche Verkehr mit ihren Angehörigen ist den Gefangenen gestattet. Die gesundheitlichen Verhältnisse des im Gebirge gelegenen Lagers, wo jetzt noch französische Soldaten liegen, sind durchaus nicht ungünstig. Aus dem Bundesrat. Verlin, 22. Dezember. Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung die Höchstpreise für Rohwolle und Wollwaren, die für deu Bedarf des Heeres und der Marine erforderlich sind, festgesetzt. Berlin, 22. Dezember. In der heutigen Sitzung des Bundesrates gelaugten folgende Vorlagen zur Annahme: Die Vorlage, betreffend die Höchstpreise für Wolle und Wollwaren; die Vorlage, betreffend das Verbot der Verwendung von Kartoffeln zur Herstellung von Seife; der Entwurf der Bekauutmachung, betreffend die entstandenen Ansprüche für eiue auswärtige Banl im Betriebe einer inländischen Niederlassung; der Entwurf der Bekanntmachung über die Sicherheitsleistung mit Wertpapieren; der Entwurf der Bekanntmachung über die Verjährungsfristen und der Entwurf der Bekanntmachung, betreffend die Bewilligung von Zahlungsfristen bei Hypotheken (Grund-fchulden). Tie sgeihnachtsgaben. Verlin, 22. Dezember. (Wolff-Vureau.) In der ber« gangenen Woche wurden über 800 WaagonS mit Weih-nachtsgaben abgefertigt. Der Ichte Weihnachtszug, der anfangs nächster Woche abgeht, ist für die österreichisch-ungarischen Truppen bestimmt, die mit den unserigen in unmittelbarem Verbaiide stehen. Die Schweiz. Die Hcimschaffung der Zivilinternierten beendet. Vern, 21. Dezember. Nach den von den Vertretungen der Nachbarländer an das eidgenössische politische Departement gelangten Mitteilungen kaun die Heim-schaffmig der deulscheu, österreichischen, ungarischen uud französischen Zivilinternierlen durch Kollektivtransporte als beendet angesehen werden. Im ganzen sind rund 11.U00 Personen, teils Frauen und Kinder, durch die Schweiz in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Etaftpcnkom-mission und die Heimschaffungsbureaul werden nunmehr ihre Tätigkeit am 24. Dezember einstellen; nur das Ncrner Bureau wird noch schwebende Geschäfte sowie die Abrechnung erledigen. Der Seekrieg. Die völkerrechtswidrige Beschießung der belgischen Küste durch die englische Flotte. Brüssel, 21. Dezember. Die holländischen Blätter bringen in den letzten Tagen Berichte über die Beschießung der englischen Küste und erheben den Vorwurf, Deutschland respektiere nicht offene Städte. Demgegenüber sei festgestellt, daß die englische Flotte seit Wochen völkerrechtswidrig belgische Küsten und Vadeplätzc beschießt und dort schon großen Schade verursachte So ist der Vadeftlah Westende teilweise zerstört; auch andere Orte litten stark. Ein italienischer Dampfer beschossen. Nom, 22. Dezember. Die „Ägenzia Stefani" meldet cms Malta: Der Dampfer „Lctimbro" der Echiffahrts-gescllschaft Sicilia, der aus Tripolis vor dem hiesigen Hafen eine Stunde nach dem gewöhnlichen Hafcnschluh für HllndeHtzschiffe eintraf, wurde, währeud er der Admiralität Signale gab, von einem Schrapncllschuh getroffen. Über Ersuchen des italienischen Konsuls schickte der Gouverneur sofort einen Schiffskapitän mit einer Kommission an Bord des Dampfers, um den verursachten Schaden festzustellen lind die Verantwortlichkeit zu prüfen. Der «Letimbro" dampfte nach SyrakuS. Frankreich Wir die Franzosen sich selbst belügen. Berlin, 2l. Dezember. Dem „Berliner Tageblatt" berichtet fein Kriegskorrespondent folgende Äußerung eines kriegsgefangenen französischen Hauptmannes: „Die Soldaten werden in Ungewißheit über die Kriegs-lasse gehalten. So zum Beispiel kämpfen in den Argonncn süofranzosische Truppen, die nicht wissen, wo sie sind. Sie kämpfen in dem festen Glauben, sich auf den Höhen des Schwarzwaldes zu befinden. Wir lassen sie in diesem Glauben, der ihnen kämpfen hilft." So belügen die Franzosen sich selbst. Die „neuesten" Aufnahmen des deutschen Kaisers. Berlin, 21. Dezember. Nachdem kürzlich die Berliner „Illustrierte Zeitung" festgestellt hat. daß die von einigen Pariser Blättern gebrachten Photographien eines angeblich eroberten Geschützes nichts anderes seien als die Wiedergabe eines Bildes, das die „Illustrierte Zeitung" kürzlich selbst veröffentlicht hat, stellt nunmehr das „Ner-ner Tageblatt" fest, daß die Bilder des Kaisers in der Vie do Paris vom 5. Dezember und 12. Dezember, angeblich die neuesten Aufnahmen von den Schlachtfeldern, tatsächlich Bilder von schweizerischen Herbsrmanovern sind, da schweizerische Offiziere als Begleiter des Kaisers mitabgcbildct sind, darunter Bundesrat Hoffmann. Der Wert des besetzten farnzösischen Gebiet«. Paris, 22. Dezember. Der „Temps" meldet: Nach Berichten der statistischen (^scllschaft hat das besetzte französische (Gebiet eine Veoöltcruugszahl von 3,255.000 Köpfen. Der Gesamtlvert der besetzten Gebiete belaufe sich auf ungefähr uierzchneinhalb Milliarden, die Summe der Hhpo» thetarschuldcn der besetzten ^cbiele auf etwa eine Mil. liarde. Aus der Kammer. Paris, 21. Dezember. Kriegsminister Millerand erörterte im Armecausschusse der Kammer die Fragen der Bewaffnung, der Lcbcnsmittclzufuhr und der Munition. Der Ausschuß erklärte einstimmig seine Zufriedenheit mit den getroffenen Maßnahmen und billigte die Gcsetzesvor-lagcn bezüglich der Nationaloerteidigung. Paris, 21. Dezember. Der Ministerrnl stimmte dem Gesetzentwürfe zu, der bestimmt, dah die Naturalisierung von Untertanen feindlicher Mächte in gewissen Fällen widerrufen werden kann, ebenso einem Gesetzentwürfe, demzufolge jedermann, der dirctt oder durch einen Mittelsmann irgendwelche Geschäfte mit Untertanen einer feindlichen Macht abschließt, mit einer Geldstrafe oder Gefängnis bestraft wird. Paris, 22. Dezember. Die sozialistische Gruftfte der Kammer hat einstimmig beschlossen, die Kriegskredite samt dem sechsmonatigcn Vudgetprovisorium anzunehmen. England Die Rekrutenwerllunn. London, 22. Dezember. Den Blättern zufolge hätte der deutsche Angriff auf die englische Ostküste wahrscheinlich zu einer lebhafteren Rekrutierung geführt, lvenn Weihnachten nicht so nahe wären. Um diesem Umstände Rechnung zu tragen, wurde amtlich berlautbart. daß a-lle Rekruten, die von Samstag den 19. ab sich anlucrdcn lassen, sofort Urlaub bis nach den Feiertagen bekommen und gleichzeitig mit eincm Vorschuß auf den ^>old für die Weih« nachtszeit ausaestcrttet lverden. Der englische Gesandte beim Vatikan. Rom, 22. Dezember. Der englische Gesandte beim Vatikan, Sir Henry Howard, ist hier eingetroffen. Konsul Ahlers auf freien Fuß gesetzt. London, 22. Dezember. Der frühere deutsche Konsul Ahlers ist auf Veranlassung des Home Office Samstag nachmittags auf freien Fuß gesetzt worden. Deutsche Kriegsgefangene aus Togo. London. 21. Dezember. 150 aus Togo kommende deutsche Kriegsgefangene sind heute in Liverpool gelandet. Der Sohn des Vizekönigs Hardinge gefalle», Delhi, 21. Dezember. Vizelöuig Lord Haroinze erhielt die Mitteilung, daß sein Sohn, Leutnant im 15. Husarenregiment, den erlittenen Verwundungen erlegen ist- Rußland. Der Zar in Moskau. Moskau, 22. Dezember. Kaiser Nikolaus ist M seiner Familie hier eingetroffen. Anlauf von amerikanischer und ägyptischer Baumwolle. Petersburg, 21. Dezember. Die russischen Baum» Woll-Industriellen erhalten von der Rcichsbank 5Vi Millionen Rubel Gold zum Ankaufe amerikanischer und ägyptischer Baumwolle, welche über Vladivostok transportiert wird. Vie Türkei Vericht des türkischen Hauptquartiers. Konftantinovel, 21. Dezember. Das Hauptquartier teilt mit: Ein feindliches Schiff hat heute die KÜfte nördlich von Alcxandretto bombardiert, ohne jedoch Schaden zu verursachen. Von den anderen Kriegsschauplätzen ist nichts von Bedeutung zu melden. Die Kriegsbegciftcrung im Kaulasus. Konftantinopel, 22. Dezember. Nach amtlichen Nach» richten, die von den in der Kaza Artwin im russischen Laibacher Zeitung Nr. 316 _____ 2603_________________________________23. Dezember 1914 Kaulasus neu eingesetzten Behörden bei der Pforte eingelangt sind, wurden dort anläßlich der Einholung der Fahne eines Hilfsrcgiments, das an den Kämpfen im Kars im Jahre 1877 teilgenommen hat, eine großartige Feier veranstaltet. Diese Fahne war damals dem Feinde nicht ausgeliefert worden. Die Familie des damaligen Fahnenträgers, der im Kampfe fiel, bewahrte sie bis auf den heutigen Tag auf, in Erwartung der Stunde von der Befreiung vom russischen Joche. Tausende von Muselmanen wohnten dem festlichen Schauspiel bei. Weitere authentische Mitteilungen besagen, daß überall, wo die türkische Armee einrückt, die gesamte Bevölkerung die Truppen mit Freuden begrüße. Ägypten. Das englische Protektorat. London, 22. Dezember. König Georg hat an den Sultan von Ägypten ein Begrüßungstelegramm ge< richtet, worin er ihn seiner Freundschaft und Unterstützung bei der Regierungstätigkeit versicherte. Der Sultan dankte telegraphisch. Kairu, 22. Dezember. Das neue ägyptische Kabinett ist bereits gebildet. Es gehören ihm leine neuen Männer an. Hussein Ruschdi Pascha bleibt Ministerpräsident und behält auch das Portefeuille des Innern. London, 21. Dezember. Die „Times" melden aus Kairo: Der Sultan richtete an den Premierminister Ruschdi Pascha ein Schreiben, worin er erklärt, er wünsche das Programm der wirtschaftlichen und der anderen Reformen, das bereits in Angriff genommen worden sei, fortzusetzen. Er beabsichtigte, die Bevölkerung im wachsenden Maße zur Teilnahme an der Regierungsarbeit heranzuziehen. Am 19. d. wurden in Kairo und Alexandrien 101 Salutschüsse gelüst und die neue ägyptische Flagge auf den Regierungsgebäuden gehißt. Persien Wachsende Sympathien für die Türlei und Deutschland. Frankfurt a. M., 22. Dezember. Einem Telegramm der .Frankfurter Zeitung" aus Petersburg zufolge meldet die „Novoje Vremja" aus Teheran, daß sich in Persien seit Einberufung des neuen Parlamentes wachsende Sympathien für die Türkei und Deutschland geltend machen. Der Aufstand in Südafrika. Die Franc der Vestrafuny der Aufständischen. London, 22. Dezember. Die „Times" melden aus Kapstadt: Die Frage der Bestrafung der aufständischen Buren begegnet in der Öffentlichkeit lebhaftem Interesse. Zur Aburteilung der Leiter des Aufstandes, wie Dewet und von Prädilanteu, wie Brölhuiscn, wird cin besonderer Gerichtshof aus drei Richtern mit Genehmigung des Parlaments gebildet. Dic Hauptschwicrinleit bilden die aufständischen Mannschaften. Diejenigen Aufständischen, die sich der Plim« derung oder eines anderen Bruches der Gebräuche der Zivilisierten schuldig machen, werden von einer richterlichen Kommission, die in Iiloung begriffen ist, abgeurteilt. Schließlich soll eine besondere Kommission eingesetzt werden, die die Schadenersatzansprüche der loyalen Bürger behandeln wird. Im Oraiije-Freistaat allem wird der Schaden auf 2Ull.«00 Pfund Sterling geschätzt. Gefangennahme eines Nurena.enerals. Pretoria, 21. Dezember. (Reutermeldung.) Der Burengeneral Wolmarans wurde gefangen genommen. Hie Vereinigten Staaten von Amerika. Das Verbot der Ausfuhr von Kriegsmaterial. Frankfurt a. Vt., 21. Dezember. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus Newyork: Staatssekretär Nryan hat erklärt, daß Präsident Wilson auf die Gesetzvorlage, betreffend das Verbot der Ausfuhr von Kriegsmaterial, nicht bestehe. Die Zeitungen greifen die Vorlage an, die zweifellos fallen wird. London, 22. Dezember. Die .Times" melden aus Washington: Das Staatsdepartement teilt mit, daß die Regierung aus naheliegenden Gründen die Propaganda für die Aufhebung der Ausfuhr von Waffen und Munition nicht billige. Es ist infolgedessen wahrscheinlich, daß im Falle der Annahme der betreffenden Gesehesvorlagen Präsident Wilson sein Veto einlegen wird. _____________ Todesfall. Wien, 22. Dezember. Gestern starb hier nach kurzem, schwerem Herzleiden der Geheime Rat und Kämmerer, Sektionschef im Ministerium für Landesverteidigung, Karl Graf Messey de Vielle im 59. Lebensjahre. Explosion einer Petarde. Ro«, 22. Dezeniber. Heute explodierte vor der St. Clemenskirche eine Petarde, wodurch einige Fen-sterscheiben der Kirche zertrümmert wurden. Eine an» dere Petarde wurde in der Umgebung der Kirche gefunden. Ts handelt sich um fast unschädliche Explosiv. körper, gleich jenen, die zur Bekundung der Freude am Weihnachtsabend abgefeuert werden. Die Behörden haben eine Untersuchung eingeleitet. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. — (Vorrückung von Lchrpersonen in die höheren GehaltsNassen.) Der k. l. Landesschulrat sir Kram hat mis Grund des 8 3 des Gesetzes vom 14. Mai 189«, L. G. Vl. Nr. 25, nachbenanntc Vollsschullehrpersonen mit der Nechtswirksamkeit vom 1. Jänner 1911» in die döhcrcn Gehaltsllassen befördert: in die erste Gehalts-tlasse: Franz Marolt, Lehrer au der vierten städtischen Knabenvolksschule in Laibach; Franz Högler, Oberlehrer an der Volksschule in Stalzern; Karl Zavr^nik, Lehrer an der Volksschule in Duvlach; Franz Schiffrer, Lehrer an der deutschen städtischen Knabcnvolksschule in Laibach, und Karl Simon, l. l. Vczirksschulinsftcktor in Krainburg; in die zweite Gchaltsklafsc: Paula Vre-zov«ek, Lehrerin an der Volksschule in Gereut; Emma ?>erjao, Lehrerin au der slovenischcn städtischen Mädchen-Volksschule in Laibach; Vinzenz Vcrce, Oberlehrer an dcr Volksschule in Iohannistal; Vinzenz Krek, Lehrer an dcr Volksschule in Trboje; Friedrich Iazbec, Oberlehrer an der Volksschule in St. Lorenz; Maria Arch, Lehrerin an der Volksschule in Wirtschendorf; Ferdinand Reiniger, Lehrer an der Volksschule in Ober-Su5ice; Johann Wittwe, Lehrer an der Volksschule in Ebental; Andreas Rape, Lehrer an der dritten städtischen Kna-bcnoolksschule in Laibach; Leopoldine Piano, Lehrerin au der Volksschule in Scnosetsch; Franz Grm, Lehrer an der Taubstummenstiftungsanstalt in Laibach, und Johann ätrukelj, k. t. Vezirksschulinsvcltor in Rudolfs-wcrt; in die dritte Gehaltsklasse: Anton Lom^ek, Oberlehrer an der Volksschule in Dolsko; Alois Koftri-vcc, Oberlehrer an der Volksschule in Sclzach; Emilic Voul, Lehrerin an der Volksschule in Arch; Leoftoldine Vojec-Vadnjal, Lehrerin an der Volksschule in Lozice; Rudolf Poljancc, Lehrer an der Volksschule in St. Martin bei Littai; Johanna Smole, Lehrerin au der Volksschule in Planina bei Loitsch; Franz Rigler, Lehrer an der Volksschule in Hötitsch; Gabriel Grilc, Oberlehrer an der Volksschule in Vründl; Karl Rostohar, Oberlehrer an der Volksschule in Großdorn; Tiws Gerc-ar, Lehrer an der Volksschule in St. Ruprecht; Valentin Iva-nu^, Oberlehrer an der Volksschule in Großdolina; Fran-ziska Vedenk, Lehrerin an der Volksschule in Stein-büchel; Franz Starman, Lehrer an dcr Volksschule in Nußdorf; Anna Vantan, Lehrerin an der Volksschule in Weißkirchen; Anna KiNa, Lehrerin an der Mädchen-Volksschule in Reiftlitz; Nosa ('erne, Lehrerin an der Volksschule in Nudnik; Hermine Vreindl, Lehrerin an der Volksschule in Littai; Johanna Mesec, Lehrerin an der Volksschule in Schercndorf; Anna Erzin, Lehrerin nn dcr Volksschule in Semi<>; Alois Kolenc, Lehrer an der Volksschule in Sagor; Vilma Vidic, Lehrerin an der Volksschule in Pölland bei Vischoflack, und Johann Gabrov^ck, Oberlehrer an der Volksschule in Unter-Idria. Theater, Kunst und Literatur. — 7 U. F. I 2b 9> 0 4< SO. schwach > Schnee >I2 S Das Tllgesmittel lirr gestrigen Temperatur betrügt 2 3», Normale -2 .^° Köchin r eventuell Wirtschafterin, perfekt in Küche und Haushalt, mit Jahreszeugnissen, zu einem alleinstehenden alten Herrn gesucht. Anträge mit Nachweis bisheriger Verwendung in gleichartiger Eigenschaft unter: Postfach 70v Laibach. Indiana gut gefüttert Wiener Strasse Nr. 47. Danksagung« Für die Dielen Beweise inniger I Ceilnahme, die schönen Blumen- I gewinde sowie das zahlreiche I Geleite zur Ietjfen Ruhestätte I dankt tief geröhrt I 436O Ernestine Kranner, I Danksagung. Mr die vielen Beweise liebevoller Anteilnahme anläßlich des Hinscheiden» nnseres geliebten, herzensguten Vetters, des Herrn M Wl W W UM k. u. k. Hauptmann d. R. wie für die schönen Vlumenspenden und die zahlreiche ehrende Beteiligung an der Einsegnung wie am Leichenbegängnisse des teuren Verstorbenen sprechen wir allen, die daran teilgenommen, unseren tiefgefühltesten Dank aus. «5« Die trauernden Hinterbliebenen. Josef Äs Ein von Mirfb Laibacher Zeitung Nr. 316_____________________________2604__________________ _____ 23. Dezember 1914 J*^ Großer Weihnachtsverkauf. *m Herren- und Knabenanzüge, Raglans, Stutzer, Winterröcke, Pelzmikado, Stadt- und Autopelze. Damen- und Backfischkonfektion, reizende, soeben angelangte Neuheiten in Mänteln und Sakkos; Paletots aus Seal- und gepreßtem Plüsch, feinste Pelzjacken, große Auswahl in Pelzgarnituren. Infolge enorm großen Lagers alles zu ermäßigten, spottbilligen Preisen. Laibacher (früher englisches) Kleidermagazin 0. Bernatovic, I.^fUljixoti, Mestni trg £5—6. 4342 3—2 i j Kurhausgastwirt j für Bad Krapina-Töplitz \ i ab 15. 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XIV., gbd........ » 9 75 Biedenkapp Dr. Georg, Durch Wille zum Erfolg, Einblicke in daß Reich der Erfinduoga-, Natur- und Sprachgeschichte, gbd................... » 5 20 Dobsky Artur, Freude an iler Kunst, das Wissenswerteste aus dom Gebiete der Kunstgeschichte, gbd....... » 6*86 Domlnlk Hans, Amüsante Wissenschaft, belehrende und unterhaltende Experimente, gbd............ » 5-85 Kern Maximilian, Selbst ist der Mann, ein neues Beschäftigungsbuch, gbd.. . . ,.............. » fi'50 Neudeok G., Das kleine Buch der Technik, gbd....... > 7 16 Nothdurft Dr. C, Chemisches Experimentierbuch, gbd. . . » 585 Sohnetzler Eberhard, Elektrotechnisches Experimentier- bijch, gbd...................... » 5 85 Sohnetzler Eberhard, Der junge Maschinenbauer, gbd. . . > 7 80 Bohnetzlcr Eberhard, "Werkbuch fürs Hau», gbd..... > 6 60 Illustrierte Taaohenbüoher für die Jugend, XXXVI.: Korn M., rjjotographißche Vergrößerungeu und Projektion, gbd...................... ' 1 30 Anzengruber Karl, Seegeschichten, gbd......... > 6 — Bernstorff Graf, Im bunten Rock, gbd.......... > 685 Bernatorff Graf, Willi, der Schiffsjunge, gbd....... * 5 80 Dickens Charles, David Copperfields Jugendjahre, gbd. . . » 2 65 Die der lob. Benno, Die schönsten Geschichten des grieehi- scheu Altertums, gbd................. > 6 50 Dlederioh Benno, Von den alten Weltreichen, gbd..... » 3-90 Dlederich Benno, Ein Weltkrieg im Altertum, gbd..... > 3 00 Erokmann-Chatrian, Geschichte eines Rekruten, gbd.. . . > 3 90 Volksausgabe........... » 260 Floerlke Curt, Helden des Waldeß, gbd.......... K 686 i Remberg Kurt, Zwischen zwei Meeren, gbd........ K 5 85 Gleloheu-RuBiwurm Alexander von, Parzifal, gbd. . . » 3 90 j Reaper Julius, Helden zur See, gbd........... > 5 85 Gramberg G., Armin, der Befreier Germaniens, gbd..... » 2 34 ( Roland Ernst P. A., i'O Jahre in der Fremdenlegion, gbd. » 3 26 Hauff Wilhelm, Lichtenstein, gbd............. » 3-25 > Rudert Otto, Die Geißel von Nicaragua, gbd........ > 2 86 Heymann Robert, Aus deutschem Schrot und Korn, gbd. » 390 > g 2 60 Paysen-Peteroen Georg, Kapitän Kiene, gbd....... » 390 , Wllllgerod L., Der Held vom Schildhof, gbd.....• • • • * 60 Promber Otto, Rolfs Abenteuer und andere Geschichten, gbd. » 2 34 ) Wysz Johann David, Der schweizerische Robinson, gbd. . > 3 90 Größte Auswahl aller Art Bilderbücher, Märchenbücher, Jugendschriften, Geschenkwerke für Erwachsene. Quswflhlsendungeii bitten zu verlangen! Woge gratis und Mo! Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung lg. p. Kleinmciyr & Fed. Bamberg fcaibach, Kongreftplaft Ilr. % m7 „,