-53. DienstHZ Ven s. Nuli 1833. z^ e ll t s ch l a n V. <^av köüigl. baierische Regierungsblatt vom 19. Juni enthalt umständlich ten mil dein König« reiche Griechenland abgeschlossenen Wcrbvcrtrag: 1) Es wird innerhalb der nächsten drci Jahre un ganzen Königreiche Bayern eine Werbung für dcn Dienst Sr. Majestät deö Königs von Griechenland eröffnet, und zwar von 55oc» Mann, Soldaten, Gc» freiten lc. 2) In Vlünchen und Landshut, Strau. ding, Amberg, Neuburg, Nürnberg, Bamderg, Aschaffcnburg und Zlueil/rückcn wird die nöthige Anzahl von Werboffizicrcn aufgestellt. 3) Die Dauer der Kapitulation ist vier Jahre. 4) Se. 5)lajestät der König von Bayern gestatten den Stabs - und Oberoffizieren, dann Junkern und (Zaoettcn dcs bainschen Heeres auf im dienstlichen Wege gcsche-hene Anmeldung den zeitlichen Ncber> und nach Ab» lauf dcs Zeitraumes dcn Rücktritt nach Dicnstrang und Anciennctätsverhältniffcn, sie wertet» als Be» urlaubte angesehen. Die Dauer der königlichen Bewilligung ist auf zwei Ial)re deschrcmtt. 5) Sämmtliche Stabs-, Obcrosslzicre, Iunl'cr und (Zadettcn, dann Andere mid ständlg^r Gage angebellte Militärindividuen erh,iltc>l eine gegen lhre bisherige Oa^e um eine Stufe höhere Anstellung und dabei ci»e, als Beitrag zu den Equipirungs« tosten, einen zweimonatlichen Becrag ihrer neuen Gage gleichkommende Gratification, g) Die Sol» daten und Unteroffiziere erhalten bei ihrer Entlassung einen dreimonatlichen Sold für die Kosten der Rückreise, und werden überdies? auf Rechnung der griechischen Stciatscassc bis Triest oder Venedig t'o^ sicnfrei gebracht. Den Stabs« und Obcrossizicrcn wird die Gage noch sechs Monate lang aus der gric' chischen Staatscasse fortbezahlt. (Oest. B.) Bremen, den 12. Juni. Noch starker als im vorige», Jahre ist diescs ^.ihr dleZahl wackcrer, bemittelter Leute, wclä'e aus Wcstphalcn, Hessen, Sachsen, Baicrn, Würlcmberg und Baten l'om» men, um nach den vercmigten Staattn Nordamerika's auszuwandern; von dcn früher dahin Gc» wanderten sind sehr günstige Berichte gekommen über die Zunahme ihrcs Wohlstandes. (W. Z.) V r e u si e n. Nachrichten aus (5öl» vom i5. Juni mel» den: Die Ermittlung der zur Ausstellung derTc» Icgraphcn geeigneten Puncte bis (.^öln ist bereits durch den Major O'Etzel vollendet. Es werden zwischen Berlin und Oöln 5« Stationen zu liegen kommen von- denen dreizehn bis zur Elbe schon im Gebrauche sind. Bon dcn übrigen Stationen lie« gen sieben im Auslande, theils aufHannöver'schem, theils auf Braunschwcig'schcm Gebiete, welche Nach« barstaatcn mit großer BerettwilNgkcit die Anlage derselben unterstützen. Hier in ßöln wird der Thurm der Gavmsonskirche (St. Pantalccn) zur Ausnahme der Telegraphen vorgerichtet werden. D^e Fortsetzung der Telegraphen «Linie von hier bis Zoblcnz ist noch in der Ausmittlu^g begriffen; sie wird der geradesten Richtung dahin, über die Gegend von Siegburg und östlich vom Siebcngc« birge folgen, wodurch zugleich die dcr Anlage nach-thciligen Krümmungen deS Rheinchales, so wie auch die störenden Nebel vermieden werden, welche oft über dcm Flusse lagern. (W. Z.) O i e v e r I 2 n V e. Haag, 17. Juni. Heute war die Schluß' sitzung der Generalstaaten. Dcr Minister dcs In. nern sagte in dcr Abschicdsredc: >,Es ist neue Hoff. nung. vorhanden, daß über die belgische Irage eine 2ls^ endliche Uebereinkunft zu Stande komme. Der König wünscht baldigst oicse dcsinitive Ueberein, tluift herbeigeführt, wahrend man Alles aufbietet, diesen Zweck mit Aufrechthaltung der Ehre unv Interessen von Alt »Nicoerlano zu erreichen." 25 e l g i e n. Antwerpen, ,4. Juni. Morgen erwartet man ein englisches Dampfschiff, welches zu einem periodischen Dienste zwischen dieser Stadt und England bestimmt ist. (Allg. Z.) Die belgische Regierung hat dem Comman« danten dcs Platzes Venloo Befehle ertheilt, die freie Hchtfffahrt auf der MaaS zu gestatten. Vor Vollziehung dieser Befehle schrieb jedoch der die erste Division der Observations« Armee comman« direndc General Hurel an den Commandanten von Maestrichc, um sich zu versichern, ob derselbe von seiner Negierung ähnliche Befehle erhalten hätte, worauf General D«bbets unterm 11. d. M. ant-rvorccte, daß die Bestimmungen der Londoner Con« »entisn vom 21. Mai, was die freie Fahrt auf der Maas betreffe, seit dem 6. d. M. in Vollzug gesetzt seien. (W- Z.) Frankreich. Der National schreibt aus T ou lo n vom 6. Juni: „Gin Schreiben aus Malta meldet, daß die größte Thätigkeit auf den Werften dieses Ha. fens herrscht. Man rüstet daselbst vier Fregatten un> ein Linienschiff aus; ein von Gibraltar abge« fertiges Dampfboot hat den französischen General benachrichtigt, das; sechszchn Schiffe, worunter zehn von hohem Bord, daselbst vor Anker lägen, und man noch vier andere erwartete, um nach der Leoante abzusegeln." Der M 0 nitcur meldet: Am i3. Juni hatte der Fürst Sutzo die Ehre, dem Könige sein Be» glaubigungsichreiben als außerordentlicher Gcsand« ter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät des Königs von Griechenland zu überreichen. sWien. Z.) Paris, den 14. Juni. Man theilt von London mit, daß ein Mordversuch gegen den Her-» zog Wilhelm von Braunschweig unternommen worden sei. Die beiden Mörder wurden verhaftet, und der Polizei überliefert. Paris, den i5. Juni. Die Kammer mach« te einen Abzug am Kriegsbudget von 6,286,753 Franken, es beträgt überhaupt 65,176,0^ Fr. weniger als im vorigen Jahre. In Germont hat man deiin Graben unter einem H^usc ein kostbares und wohlerhaltenes rö» mischcö Mosaik in einer Tiefe von 12 Fuß Ze< funden. (Prag. Z,) Portugal. Der Londoner Courner meldet in Bezug auf die portugiesischen Angelegenheiten : «Mit dem kä» niglichen Schooner Pike haben wir Nachrichten aus Lissabon bis zum 2. und aus Porto bis zum 3. Juni über die Lage der beiden Krieg führenden Par« theicn erhalten. Von Seicen der Armee Dom Pedro's hatte noch leine Bewegung Stact gefun« den, und die Armee Dom Miguels hatte nichts wei» ler unternommen, alS, wie gewöhnlich, auf die Stadt gefeuert. Der Marquis von Palmetta wär angelangt, und man legte in Porto großes Ge« wicht auf dieses Creigniß, weil man glaubte, daß einige von den jetzigen Anhängern Dom Miguels von hohem Range und großem Vermögen geneigt seyn würden, mit dem Marquis vertrauensvoller als mit irgend einem Andern von den Anhängern der Königinn zu unterhandeln. Capitän Napier halte das Commando über die Flotte an der Stelle des Admirals Sartorius übernommen, da Letzte« rcr sich zurückzieht. Auch Lady Charlotte Bacon und Hr. Mendizabel der ältere waren in Porto angekommen. Man sah cmem Aufbruch der Truppen entgegen; alle Vorbereitungen dazu sind ge« troffen, und in Kurzem wird man einen Theil der Plane des Generals Solignac zu durchschauen im Stande seyn. An Lebensmitteln fehlt es jetzt in Porto nicht mehr. In Lissabon und dessen Vorstädten wüthet tie Cholera schr heftig, und es ging das Gerücht, daß der Herzog von Cadaval ein Opfer derselben geworden sey. Nachrichten aus Lissabon vom 2. Juni mel« den: Die officicllen Nachrichten aus Braga, die bis zum 28. Mai gehen, melden, daß sich Do,n Miguel und die Infantinnen fortwährend des be« sien Wohlseyns erfreuten. — Vorgestern langte die portugiesische Jacht „Triumpo" von der Insel Ma. deira hier an. Ihr Commandeur sagte aus, daß auf dieser Insel Alles vollkommen ruhig sei,'und daß die Einwohner dem Könige ihrem Souverain immer treuer und ergebener würden, auch der Go sütidheitszusiand der Insel war Vortrefflich. Der englische Courrier theilt Folgendes mit: „Briefe aus Lissabon vom 5. Iunius, an derm Glaubwürdigkeit wir nicht zweifeln können, ertt-halttn die Nachricht, daß Don Carlos Lissabon sz geheim verließ, daß man am Abend oeö 2. noch 2,3 "icht wußte, ob er m einem vorher schon gemietheten englischen Schiffe abgesegelt, oder über Land nach Braga gereist sei. Dieselben Briefe schildern die Verheerungen der Ehoicra in Lissabon als furcht« bar; bereits sollen gegen 7oua Menschen gestorben seyn. Im Fort St. Julian sind die Todesfälle so zahlreich, daß die Garnison nicht stark genug blieb, die täglichen Dienste zu thun, und im Süden des Tajo wurden die Regimenter, namentlich das zwei« te, eines der schönsten in Portugal, so mitgenom« men, daß sie nicht mehr ordentlich auf der Parade erscheinen konnten. — Aus Oporto vernimmt man,' daß Admiral Sartoriuö sehr krank ist, und Eapi-tän Napier am 6. oder 9. das Commando über« nehmen sollte. Die herrschenden Meinungsvcrschie-dküheiten sind ausgeglichen. Der Marquis von Palmella hat nach seiner Ankunft eine lange Un» »rrrcdung mit Graf Saldanha gehabt, und beide si»d entschlossen, alle persönlichen Streitigkeiten bei Seite zu legen, und sich mit aNen Kräften zur Uebc»rrciltlgut!g Dom Miguels zu vereinigen." (Wicn. Z.) N u ß l a n v. In einem Schreiben aus St. Petersburg vom 5. Juni (in der Frankfurter Oberpostamt5zei-tung) hcißl es: „Nachdem die Türkei durch unsern Willen pacificirt worden, werden Ruhe, Vcr« trauen, Wohlstand, gegenseitiges Entgegenkommen auch in Polen sicl) immer mehr befestigen, und ohne die Lügen und Vcrläumdungcn, die im Auslande beständig gegen Rußland in Betreff sei« ncs Verfahrens gegen die Polen verbreitet rverden, würden viele, wenn nicht die meisten dieser irregeleiteten Unglücklichen bereits wieder zu ihrer Pflicht zurückgclvhrt seyn. Das edle Herz des Kaisers Ni« colaus kennt nur Verzeihung und Großmuth, und wer vertrauensvoll an ihn sich wendet, findet immer Gehör und Berücksichtigung. Es ist Niemand aus dem Königreiche Polen nach Sibirien verschickt worden, auch hat keine einzige Güterconfiöccition in den Gränzen des Königreichs Pol eil Statt gefunden. Eben so muh Europa erfahren, daß von den Iüdivi^ucn, welche bis zur Einnahme von Warschau thätigen Antheil an der Insurrection genommen, bis jetzt Niemand bestraft worden ist : daS Urtheil, welches einige jetzt vor Gericht flehende Rädelsführer treffen dürfte', wird seiner Zeit publicist werden. Ferner sind aus den west' lichen Provinzen des Reichs nur solche Personen wegen ihres Benehmens während des polnischen Aufstandcs zur Verantwortung gezogen worden, deren Namen und Urtheil veröffentlicht worden ist. Jedes Straferkenntniß wird in Rußland und Polen durch die Zeitungen publicirt. — Die polnischen Kriegsgefangenen sowohl als auch diejenigen Indi« viduen, die man nach der Einnahme von Warschau temporar aus dem Königreiche entfernt hatte, sind bereits auf der Rückreise nach ihrem Vater» lande begriffen." Am 9. und ia. Mai wurde das Gouvernement Saratoff von einem kalten Sturmwinde und Schnee heimgesucht. Dieses Wetter dauerte fast 24 Stun» den, wahrend welcher Zeit in den teutschen (Zolo« nien Sosnowsk, Iagodopol, Norsk, Krasnoyarsk und Pcnninsk i<, auf den Feldern beschäftigte tZo-lonisten erfroren; mehrere andere werden nochver» mißt. Aucd sollen während dieses Wetters in den genannten Bezirken über 1690 Pferde und andereä Vieh umgekommen seyn. (Ocst. B.) Gsmamnsches Reich. Alexandrien, den 25. April. Im Kopfe des alten Mehemed Ali wimmelt es von Projcc-tcn zur Verbesserung seiner Län?crgebiete. Vor Allem geht seyn Dichten und Trachten dahin, seine Schifjsmacht auf zwanzig Linienschiffe zu brmgc,,; sodann hat er vor, eine Ohanssee von Alcrand'.ien nach (Zahira zu bauen, und einen (5cnial von Sucz nach dem Nil zu graben; alle seine Febrile» nach Syrien zu verpflanzen, und in A^grpt.n bloß den Ackerbau betreiben zu lassen; den Orontes, der in das Mittclmeer einmündet, mit d^m Euphrat, welcher in persischen Meerbusen fällt, zu vereine ge>,, die Sümpfe voü Alexandrette trocken zu lege», die Stadt- Eandia auf der gleichiiamigen Im.I (Ercta) zu einem Freihafen und General-Drpcl, für den ganzen Handel von Syrien zu machen, endlich zu Suda (auf derselben Inftl) Schiffs» lverfte für seine Schisse von hohem Bord anlegen zu lassen. Bci de? bekannten Energie dieses Man» nes zweifelt Niemand, daß »nir Mangel an Zeit, wegen seines vorgerückten Altcrs, ihn an der Ver< wirklichung aller dieser kolossalen Pl.nie verhindern kann. Er ist entschlossen, gleich nach Ein« gang der, den Friedens Abschluß bestätigenden Depeschen eine Reise nach (Zrcta und Syrien zu unter« nehmen, und hat die General»Eonsuln vo>> Eng» lcind und Frankreich eingeladen, ihn auf dicker NunV« reise zu begleiten. (Prg. Z.) Der Moniteur theilt unter dem iü. Juni Nachrichten aus Konstantinopel uom 29. Mai 2i4 wit : Die ägyptische Armee war ill vollem Nück< zuge. Ibrahiin hatte für seine Person Kiutühia am 24. Mai gcranmt; man crivariete, daß er Mitte Juni über den Taurus zurückgingen seyn würde. Graf Orloff erkannte ohl-.e Anstand an, daß, da dcr Friede abgeschlossen isi, die russische Escadre keinen Zweck mehr habe. Man hielt da« für, daß sie nach der Zurückkunft des Grafen Lie« vcn, der abgeschickt rvar, um dic rückgängige Be« tvegung der ägyptischen Armee zu consiatiren, sich entfernen würde. Indessen waren die russischen Genie'Ossiciere, die vor dem Friedensabschlusse in Auftrag nach den Dardanellen gesandt wurden, zu» rückderufen worden; die Escadre hatte die türki« schen Piloten, die sie bei ihrer Ankunft an Bord genommen, wieder an's Land geseht. Der Moni« teur Ottoman enthielt neue offizielle Erklärungen zur Bestätigung dcr definitiven Friedensbcdingnisse. Die französische Escadre hatte die Umgegenden von Smyrna nicht verlassen; es scheint, daß die engli« scbe Escadre noch nicht im Archipel angekommen war. Konstant in opel, den »o. Juni. Am ,. begab sich dcr Sultan am Bord des grostherrlichen, Dampfbootes nach Bujukdere, um über die daselbst vor Anl^l liegende russische Flotte Musterung zu halten. Der Kanonendonner sämmtlicher Kriegs» schisse begrüßte ihn bei seiner Ankunft und derkai« scrl. russische Botschafter Graf Orlcff sowohl, alö der Vizeadmiral Lazarcff fuhren ihm entgegen, um Se. Hoheit auf dem Dainpfbacte zu bewlll« kominncn und sich fcine Befehle zu crbittcn. An Bord 5c5 ücmiralschiffcs angelangt, drückte Sul« tan Mahmud sein Bedauern aus/ dic Gesandten dcr andern großen Hofe nicht anzutreffen und sandte den Fürsten von Samos, Stephan Vogoridcs, an sie ab, um ihnen d?n Wunsch zu bezeugen, sie bei, der nächsten Heerschau, die im russischen Lager statt finden sollte, zu sehen. Ucberhaupl war der Großherr sehr herablassend und freundlich, und gab zu wicdcrhclceu Malen sein Wohlgefallen, an der Schönheit und dein trefflichen Zustande dcr russi' scheu Schisse zu erkennen. Bci der Abfahrt Sr. Hoheit wurden abermals, nicht allein von der Flotte, fondern auch von allen umliegenden Batterien allgemeine Salven gelost undsämmtlicheSchiffe flagg» ten, so lange, d^ö graßhcrrliche Dampfschiff im Ge-sichte war, waä cincn. herrlichen Anblick gewährte. Am 5. d. M. traf dcr Artillcriegeneral unll Muschir Halil Pascha auf cincr türkischen Fregatte aus Alexandria hier ein. Er hatte bald darauf seine Audienz beim Oroßhcrrn und mehrere Unterredun» gen mit den ottomannischen Ministern. Am 6. d. M. kain (wie bereits gemeldet) Se. königl. Hoheit der Kronprinz von Baiern, Höchst» welcher unter dem Namen eines Grafen von Wcr< denfcls amBord des neapolitanischen Dampfschiffes Francesco I. die Neise nach Griechenland und die Türkei unternommen hat, in dieser Hauptstadt an und stieg sammt seinem Gefolge im österreichischen Gesandtschaftshotcl ad, wo Alles zu dessen