MbacherMb eituna) .2,' VonnerstaO Ve»6. Manner I83t. - R unvmachunF ^5n Beziehul>g auf die Kundmachüng vom 2«. Mai 2626 bringt d,c Direction der prlv. österreichischen National-Bank zur allgemeinen Kenntniß, taß sie zur Hinausgade neuer Bank-Noten zu Fünf< hundert und Tausend Gulden schreiten werde. Die Beschreibungen dieser zwei höchsten Bank NottN'Lathegorien zu 5er Verwechslung wie der Zahlung angenommen werden. Z.) Vom ^ Februar i83i öi§ letzten April ' it,)H, wird die Annahme der alten 5«o ft. und issou fl. Banknoten noch bei den Bankcassen in Prag, Brunn ^ ^emberg, Ofen, Tcmcs- lvar, Herwanftadt, Linz, Innsbruck, Grätz ,, und Tncsi im Wege der Verwechslung, olö W Zahlvn^en Statt sieden. 3.) Mach Adlauf dieseg fechsmoncitlickicn Termines ist M wezen deö Umtausches der alten Banknoten ü.boo ß. el. 1000 ft. unmittelbar an die Banl'direttwn zu wenßen. Wien, den »6. December »85o< Adrian ZNcola«s Freiherr v. Barbier, ^ Bankgou^erneur. Melchior Mter p. Steiner, BanlgcuMrneurostcslvcrt-retcr. Joseph Edler von W a,y ns, Bankdlreaos' päpstliche Ktaaten. Nom, den i5. December. Am 11. d« began« ncn für den verewigten Papst Pius VIII. die drei großen Erequien in der Vatikankirche, wobei das heil. Collegium, die Prälatuv, das diplomatische lZorps, und viele Personen ron Rang erschienen. Im Schisse der Kirche war ein prachtvolles, mU Inschriften geziertes Ttauergerüsi errichtet« In den am 11. und 12. December gehaltenen (Zongrega-tillncn der Hrn. Kardinäle wurden Deputirte ge» wählt, welche für die Clausur und Reinlichkeit im Conclave Obsorge zu tragen haben. 2lm ,/,.MQr« gens wohnten die Herren Kardinäle der heil. Acisi-wesse m der Vatikankirche bei, und zogen am näm-licken Tage um 3 Uhr Nachmittags, 35 an der Zahl, prozcssisnsweise ins Conclave ein. (B. v. T.) Polen. Die Warschauer Zeitungen vom 17. bi3 2 Transporte und Personen, welche mit Pas« sen rcrsehen sind, sowohl aus Rußland nack Po» Irn, als aus Poten nach Ruhland, in diesem Au« gcnblickenoch ohneHindernch durchgelassen werden. Auf die Nachricht, daß Se. Majestät der Kaiser dem Corpö des General Rosen den Befehl erth^lt habcn, in Polen cilizurücken, soll jedoch (der Wa«' schauer Zeitung vom 20. December zufolge) d?r ,6 Dictator seinen Adjutanten mit der Erklärung cm diesen General gesandt haben, daß er, sobald daß russische Heer die polnischen Gränzen überschritte, auch den. polnWen Truppen augenblicklich Befehl zum Vorrücken ertheilt werde. Gs heißt hier, daß ^as Litthauische Corps in Rußland zum Rückzug von der polnischen Gränze commandirt worden sei. An seiner Stelle sollen dic Corps der ..Generale Sacken und Pahlen treten. — Am 9. d. M., haben sich den Ausschreiden der provisorischen Regierung gemäß, die beiden Kammern des Reichs« tagcö am gewöhnlichen Ort ihrer Sitzungen, im tonlgnchen Schloß versammelt. In Folge genommener Rücksprache mit dem Dictator und der provisorischen Regierung wurde in der vorbereitenden Sitzung der Landbocen - Kammer die ordentliche Eröffnung des Reichstags auf Dienstag, den 21, o, M., festgesetzt. Es ließen sich zahlreiche Stimmen vernehmen, oaß man die gegenwärtige Sitzung schon als eine ordentliche ansehen solle. Unterdessen tamen der Wojewode Fürst Radziwill und öer Kastellan Dembowski als Abgeordnete aus der Sena» toren-Kammer an, um die Kammer aufzufordern, sich mit dem Senat zur Berathung über oberwähnten Gegenstand zu vereinigen. Die Kammer erklär-le, daß sie nicht unterlagen werde, dieß zu thun, sobald sie sich ordentlich constituirt hätte, indem si< zugleich einstimmig beschloß, sich von oicfcm Augenblick an in eine gesetzmäßige Reichökammer zu verwandeln, die feierliche Eröffnung des Reichstages jedoch bis auf den Dienstag zu verschieben. Ja Folge dieses Beschlusses wurde sogleich zur Wahl eines MarschaNs geschritten, und es fiel dieselbe ein« stimmig auf den Landboten des Districts Petrirau, Wladlslaus Ostrowski. Sobald ihm der Marschall« stab eingehändigt worden, legte er 3o,0»o st. für die Bedürfnisse des Landes in den Schooß derKam-mer nieder. Seinem Beispiele folgten alle Landboten und Deputirten, ein Jeder nach seinen Kräften. Der Marschall benachrichtigte die Senatoren »Kammer von seiner Wahl, und von der (Zonstiiuirung der Kammer, so wie davon, daß ihre erste Handlung öle förmliche Anerkennung des Aufstandes gewesen sei, und forderte den Senat auf, diesem Bespiele zu folgen, was dieser auch sogleich ourch den stellvertretenden Präsidenten that. Zuletzt kam man über» ' ein, die Sesslon bis zum Dienstag zu vertagen. Au» -herdem faßte die Landboten-Kammer den Beschluß, daß am folgenden Tage alle ihre Mitglieder m der Bürger-Uniform sich nach Praga begeben und tM bei dem Aufwerfen der Schanzen der Vorstädte Hülfe leisten sollten.— Seiner früheren Erklärung zufolge hat der Dictator Chlopicki sogleich nach der Eröffnung des Reichstages die ihm übertragene Gewalt in die Hände der Landesvertreter niedergelegt, wovon er die Bewohner der Hauptstadt m einer Proclamation vom 19. d. M. benachrichtigt. Vor Niederlegung seines Amtes hat derselbe durch Tagsbefehle noch folgende Verfügungen getroffen: Der Brigade - General Julian Sierawski wird zum Commandanten der Festung Z imosc ernannt, der Major Woyciech Osiecki zum Commandanten der Stadt Kalisch; der Befehlshaber der Garde, Ge« neral der Cavallerie, Graf Vinccnz Krasinski, erhält in Folge der pen ihm bei der provisorische Re« gierung eingereichten Petition die nachgesuchte iänt-lassung. Nachrichten auö Warschau, die man u; Krakau erhalten hatte, zufolge, ist von dem Reichs« jage der Beschluß ge'aßt worden, diß Diktatur des General «Zhlopicki auf unbestimmte Zeit zu verlängern» Bon den i2g anwesenden Mitgliedern hatte sich nur ein Einziger, der Deputirte Mo« rawski, dagegen erklärt. Dem Dictator werden acht Senatoren und acht Deputirte, mit consulta, üver Stimme zugewiesen, der Dictator entscheidet ader unabhängig? (Oestcr. B.) ^rilnkreich. Urtheilsspruch des Pairs^erichtshofes über die Exmit,ister. «Der Gerichtshof der Pairs ertlärt nach geen» digter Berathung: August Julius Armand Marif Fürsten von Polignac; Peter Denis Grafen v.Pey« rönnet; Johann Mau^ius Balthaser Victor (Zhau' telauzo, und Martial (Home Hannibal-PerpetuE Magloirc, Grafen v.Gueruon-Ranville', desVer» brechens des Vcrrathö schuldig; verurtheilt den Fürsten Polignac zu lebenslänglichem Gefängniß auf dem FcMncs^ebict.' deo Königreichs, erllärc lyn seiner Titel, Grade und Orden verlustig, er-l'lärt ihn fur bürgerlich todt; verurtheilt ten Grafen r. Pcyronnet, Victor (Zhantelauze uno den Grafen v. Guernon 'Ranville zu lebenslänglichen^ 'Gefängniß, befiehlt, daM in Gemäßheü,dcr Art. 2ä. und 29. des Sttafgclchbuchs im Zustande des Interdicts verbleiben, und erklärt sie gleichfalls ihrer Titel, Grade und Orden verlustig; verurtheilt den Fürsten v. Polignac, den Grafen v. Peyron. 7 net, Victor Ohantclauze und den Grafen v. Guer» non.Ranville persönlich und solidarisch in die Pro-ceßkosten; befiehlt < daß die Ausfertigung des gegenwärtigen Beschlusses der Kammer der Deputir-, ten yurch eine Bothschaft übersandt werde; befiehlt ferner, daß derselbe in Paris und allen andern Gemein en des Königreichs gedruckt und angeheftet, und dem Siegelbewahrer, Minister Staatssecretär der Justiz, zugesandt werde, um für dessen Vollziehung zu sorgen.* Da) Journal du Commerce schätzt die Proccßkosten, in welche die Exminister durch den Spruch des Pairsgerichtshofs solidarisch verurthcilt wurden, auf 5oo, rung nahm, und daß diese bloß das Werk einiger > Plünderungslustigen und Unruhestifter war. Mit ' einbrechender Nacht drängte eine starke Kalonne - Garden von dem Platze des Palais'royal aus eine - große Masse Individuen aller Art. in der Straße - St. Honore zurück, und trieb sie bis zu der vier' > ten Legion, die an der Sraße Eoq stand. Diese f Legion trieb sogleich Alles nach verschiedenen RiH« g tungcn aus einander; einige Escadvone National' Garde zu Pferd drangen durch die Massen, die sick nicht auflösen wollten. Die Burger beleuchteten aus freier Bewegung ihre Häuser; in dem untern Theile der Straßen aber, der von den Zusammenrottungen besetzt blieb, bedrohten Unruhestifter die Bürger, welche beleuchten wollten, warfen Steine in die Fenster, und suchten selbst die Buden zu er« brechen. Eine Compagnie Grenadiere der vierten Legion drang mit gefälltem Bajonnette auf die Schändlichen ein, die mit Steinen warfen, drängte sie biK in die Straße St. Denis, und verhaftete unter dem Beistände einer Legion Ver Umgegend viele derselben. Dis Kavallerie durchritt schnell alle von den Zusammenrottungen besetzten Straßen und trieb diese überall ausemandcr. Jedesmal, wenn fievor den Infantcrielegionen vorbei kam, erlonle der Ruf: Es lebe der König! aus allen Reihen. UlA sieben Uhr Abends hatten alle Zusammenrottungen den drohenden und tumultuarischen Character ver« loren. Alles ging nun wieder frei in der Straße St. Honore, und mischte seinen Beifallrufmit dem der Nationalgarde. Linienttuppen besetzten das Louvre und den Hof des Palais-royal; Patrouil^ len von Husaren durchritten die-Straßen. DleMu-nizipalwache hatte mehrerePosten besetzt: am Mor-gen hatten mehrere Soldaten dieser, in der Straße Ms-ssetard kasernirten Wache das Beispiel der Insubordination, zu großer Freude der Ruhestörer, gegeben; das ganze übrige Corps hatte aber seine Schuldigkeit gcthcm. Um n Uhr war Paris so ruhig, wie an den gewöhnlichen Tagen, und Vie» fer Friede wird dauerhaft seyn, da sich bestimmt ge^ zeigt, hat, daß düs Volk und die arbeitendem (Zl^f« sen sich nicht leicht gegen eine Regierung aufwie« geln lassen, die ihr Werk ist. Nichts war so ge« eignet, die Volksleidenschaftcn aufzuregen als ic? Proceß Polignac und vorzüglich dcr gerichtliche Spmck; inzwischen siegte die Liebe zur Ordnung, Nnd die Achtung vor den Gesehen. (Mg, Z.) K p a n i e n. Madrid, 6. December. Der Graf O fa -lia, unser Botschafter in Paus, 'st nun wirklich zum Ministe desInnern ernannt. An stinc Stcl-lc tritt Hr. Zca Bcrmudez, bisher BoMaft-r in London. Gcn,ral Morillü und Fürst Anglona, die in Folge der Ereignisse von 1Ü2I ceNirc waren, cr- hielten Erlaubniß nach Spamcn zurückzukehren, und kamen bereits vor einigen Tagen in Madris an. Seit Jahren bot unsere Hauptstadt kcinett ss kriegerffchsn Anblick dar. E5 wurden Befehlt zur Verproviantirung der festen Plätze gegeben; täglich werden die Truppen im Feuer exercin; man sieht fast'mcht« als Uniformen. Der Mar" quis v. St. Romans, Generalinspectar' der Pra^ vinzialmilizen, der besten Truppen Spaniens, hat dem Könige 3Z,ooc> Mann versprochen, und unser kriegerischer Zambrano wiU in kutzer Zeit gegen > 60,000 Mann auf die Beme bringen. Und doch be' hauptett unsere Liberalen, wenn" Frankreich nur Mitta, von 10 bis 12,«0o Mann begleitet in Spanien einrücken ließe, dieses hinreichen würde, die gan< ze Kriegslust niederzuschlagen, und alle Blicke nach dem Innern zu kehren. -^ Nach Sriefsil aus L ts< sabon vl/m ,. December kam am Tage zuvor nach eUftägiger Ueberfahrt ein Packetvoot aus Eng, land an. Die Reglerung erhielt durch Hrn. d'Asseca Nachricht von dem Sturze oes Wellington'schen Mi« nisieriums< Der Hof war in Bestürzung, worauf die Eonsiitutisnellen ne«e Hoffnungen schöxftcu. N u ß l a n v. Die St. Pet er sburgische Zeitung vom i5. December meldet: ^Nach dem unterm 2.d.M. an Se. Majestät den Kaiser von Seiten Sr.taiscrl. Hoheit des Eesarewitsch erstatteten Berichten, oe< ren Inhalt am ,,. d. M< öffentlichbekanntgcmHcht wurde, haben Se. Majestät keine wetteren Nach« richten unmittelbar vsnSr. kaiscrl. Hoheit empfan« gen. Indessen, geht von verschiedenen Seiten, d« Kunde ein, daß der Geist dtä Aufruhrb im Hi.wi,^. reiche Polen Mehr und mehr um sich greift., u,nd daß in Folge dessen der Cesarcwitsch mit deu dci Höchst^emselben befindlichen russischen TrvppeN sich -genöthigt gesehen, cinc Bewegung nach den Grätk zen von Volhymcn vorzunehmen, sobald diese Nachrichten durch offizielle Mittheilung Sr. kaiserj-. Hoheit sich bestätigen, werden die Details «nper» züglich zur öffentlichen Kunde, gebracht werden." (Qcst. B.) Der Hamburger Korrespondent schreibt aus B 5 rlinv 0 m 13, Decc > nbcr: „Dic ru M sch l' nT ru ss" fcn, welche zur Unterwerfung der redclkschen Polen bestimmt sind, rücken in EUmärscdcu an die Gränze, und werden zum Theil auf Schlitten dahin gebracht, Untcr der höchsten öcitung des Kaisers werden die F?ldmc,lschäl!c Dlcbitsch undPastewitsch, sowie noch cui drttttr Gcittlal (vcrmuthkck Gcis-mar) das Hcrv bcfc'^igcn. Mcm sicht daher in ge. ' spcmnttr Enrartung großen Ereignissen entgegen" Mg, Z.) Nevacteur: ^Fr, ^,v. Weinricß. Verleger: Ignaz M- ^vler v. Alcinmaur,