(Mbklcher^W eituna.) " Donnerstag den 2. October 1834. Mähren. 3)ie Brünner Zeitung meldet ferner aus Brunn vom 23. September: Ihre k. k. Majestäten nebst Sr. kaiserl. Hoheit dem Erzherzoge Ludwig, sind zur allgemeinen Freude der hiesigen Bewohner heute um ein Blettcl auf 2 Uhr Nach« mittags, im erwünschtesten Wohlseyn von Olmüh wieder in diescr Hauptstadt eingetroffen. Ihre Majestäten geruhten Ihre landcsväter« liche Huld neuerdings zu bethätigen, indem Se. Majestät der Kaiser den durch Brand verunglückten Bewohnern 0er Stadt H»f eine Unterstützung von ,oot> ft. (Z. M., Ihre Majestät die Kaiserinn aber einen Betrag von 5ao fl. st, E- M. zur Beihülfe für die durch den Brand in Iundorf ver« unglückten Bewohner dieser Ortschaft, dann 100« ss. lZ. M. zu gleichem Zwecke für die durch den Brand in Nikolsburg verunglückten Bewohner allcrgnadigst zu widmen geruhet. (Wien. Z.) Däpstliche Ktaaten. Forli, den 16. September. Heute reiste der k. k. Generalmajor Freiherr von Gcppcrt von hier nach Mantua ab, nachdem er zwei Jahre hin» durch mit allgemeiner Zufriedenheit das Militär» (Zommando der k. k. österreichischen in derRomagno garnisonirenden Brigade bekleidet hatte. Gr wird, »rie cs heißt, durch den Ritter Gherardi, Oder. sten vom Regiment Graf Anton Kinski, ersetzt wer« den. (B. v. T.) T e u t s ch l a n v. Se. Majestät der König von Baiern sind auf Ihrer Reise nach Itc.lien am 22. September durch Mindelheim passirt. Münchener Blätter sagen: «Sicherm Ver« nehmen nach wird die Werbung für den königl. griechischen Militairdicnst wieder eine größere Aus. dehnung erhalten. Die zu werbenden Truppen sollen aus einer Abtheilung Infanterie, einer Ab« lheilung Uhlancn, hauptsächlich aber aus technischen Truppen bestehen; aus l.^tern soNen drei Pionier» Compagnien und eine Artillerie«Ourrier-Compagnie formirt werden. Den freiwillig Ein» tretenden soNcn neue Vortheile zugesichert seyn, na» mentlich in Beziehung der Erleichterung zur An-sässigmachung und Gewerbsfrcihcit, nachkem die-Iclben ihre vierjährige Dienstzeit zurückgelegt !>a» den werden. Maurer, Stciohauer, Zinnncrleule, Schmiße, Schlosser und Büchsenmacher tc. sind die gesuchtesten Handwerker. (ANg. Z.) Vom Rhein, ,4. September. In Brzug auf die Ermordung des unglücklichen Caspar Hau. ser ist dem Vernehmen nach bisher k«ne Spur auf« gefunden worden, die zu einer Entdeckung des schauerlichen Geheimnisses führen tonnte. Indes« sen sind inzwischen wieder mehrere Druckschriften erschienen, welche die Aufmerksamkeit des Publi« cums auf jene tragische Geschichte fortwährend re« ge erhalten. Darunter hat dcv in Berlin erschienene Roman unter dem Titel: „Das Leben ein Leichentuch," besonders Aufsehen gemacht, obgleich der Leser, wenn er die auf dem Titelblatts verhelf, senc „Enthüllung eines argen Geheimnisses" zu sin. den erwartet, sich am Ende getäuscht findet. Als eine auffallende Erscheinung müssen die Briefe be> trachtet weiden, welche Lord Stanhcpe zu Carls» 3:4 ruhe drucken ließ/ worin derselbe nunmehr selbst öffentlich als Zweifler an der Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit seines geliebten Pstegesohnes auftritt, und sich den Ansichten des Polizeirathes Merker in Berlin anschließt, welcher schon früher seine Be« denklichkeitcn und Zweifel an der Echtheit der Geschichte des Caspar Hauser öffentlich bekannt ge-macht hat. Es wäre sehr zu wünschen, daß' das Benehmen Lord Stanhopes gegen Caspar Hauser vor und nach dem Tode des Letzteren eine nähere Beleuchtung, und der im Grade Schlummernde einen Vertheidiger fände. Ein warmer Freund und Vertheidiger des Unglücklichen ist kürzlich auch in die Ewigkeit hinübergegangen, nämlich dcr all« gemein geachtete Gerichts«Arzt vi. Albert zuAns« bach. Derselbe hat die Section von Hausers Leich» nam mit vollzogen, in seinem parer« die Unwahr-scheinlichkeit einer Selbstentteibung gründlich dargethan, und die Absicht gehabt, in der in Stuttgart demnächst zusammentretenden Gesellschaft der Naturforscher einen Bortrag über diesen Gegenstand zu halten, welcher gewiß das allgemeine In« tcresse erregt haben würde. Auf das Grad (Zaspar Hauscrs in Ansbach ist ein einfacher, aufrecht ste-hender Grabstein mit folgender Inschrift gesetzt wor« den: IIIC IACET CASPAIiVS IIAVSER AENIGMA SVI TEMPORIS. IGNOTA N ATI VITAS» OGGVLTA MORS. MDCGCXXXIIs, ^. . (Prag. Z.) Dänemark. Nach den letzten Nachrichten au5 Island herrscht dort einc Krankheit, die, obwohl sie weder die lZholera ist, noch dieser ähnlich sieht, sich sehr trcit verbreitet hat und viele Menschen hinrafft. Einzelne Hofe sollen beinahe ganz ausgestarben seyn, und es fehlt an Menschen, das Vieh zli be« sorgen, so daß sogar Kie Kühe ungcmolken lNeiben. — Der Prinz Fn«drich Carl Christian hat sich deß» halb veranläßt gesehen, seine weitere Reise nach dem östlichen Theile der Insel aufzugeben. Die Rückreise desselben, un5 zwar nach Friedcricia, wird jetzt bald erfolgen, wo er zum Chef des Fühn, scheu InfalVterie-RegimenteS ernannt ist. (Wien. Z.) ^ rankrei ch. De, Msnücur ze^gt dit Ankunft des türkischen Bothschafters an, und bemerkt: „Mustapha Re< schid-Bei Gssendi, Groß. Referendar des Divans, sei von Sr. Hoheit dem Sultan Mahmud II. mit einer besondern Mission bei dein französischen Hofe beauftragt." (Wien. Z.) Der außerordentliche Bothschaftcr dcr hohen Pforte am französischen Hofe, Reschid Bei Gfendi, ist am ,4. d. M. zu Paris eingetroffen. Spanien. Nach dem Memorial des Pyrenees besetzten am 6. September die (Zhristinos die französische Gränzlinie. Von Rache entstammt, zündeten sie mehrere Häuser an, welche meistens bekannten und einflußreichen (Zarlisten gehörten. Auf diese Wei« se wurde das Haus des Alcade von Elisondo bis auf den Grund niedergebrannt. IedcSIndiriduum, welches in die Hände dcr Christinoö fällt, wird auf der Stelle erschossen. Dieses Armeecorps hat diese Bewegung gegen die französische Gränze hin einzig in terAbsicht gemacht, um die für die (ZhristinoK bestimmten 25o,aoo Franken in Empfang zu neh« men, die am 7. September unier Bedeckung französischer Kavallerie von Bayonne abgeschickt wur» den. — Iaurcguy verlieh an Liesein Tagc mit sei« nem Detaschcment Berra, und man glaubt, er habe unverzüglich Oyarsum beseht. Der General Rodil brach beinahe zu gleicher Zeit an der Spitze von 800 Mann Infanterie, 2ac> Mann Kavallerie und eines zahlreichen Generalstabes in der Rich" tung von Irun auf. Sr folgte dem Laufe derBi» dassoa, und verweilte auf dem Brückenköpfe bi5 zur Rückkehr des Offiziers, welcher dem Vorst.ni-de der Regierung von Behodia eine für den Gcne« ral Harispe bestimmte Depesche überbrachte. Der Moniteur vom 14. enthält keine N.uh^ richten auS Spanien. — Im Iau rna l de Pa« ris heißt es: „Die (Zarlistcn schätzen ihren Verlust vor Bergara ungefähr auf 400 Mann. — Zumalaca rreguy war am »2, in den A m e s -coas.« Bordeaux, »2. September. Am 3. d. M. richtete Zumalacarreguy, unterstützt von IturiH und Segastibclza, einen Angriff gegen ten festcil Ort Amezqueta, 6 Stunden südwestlich von Sc. Sebastian. Doch wurden diese (Zarlistenhäuptlni« ge zurückgcwcrfin, und ließen viele Todte uny Verwundete auf dem Schlachtfeld? zurück. — Die Cholera hat ili Bilbao auigehött; die Quarancamc vl?n fünf Tagen ror St. Iein dc Luz und Ss.^ 3i5 kann daher aufgehoben werden. In Tcrragona, Neus, Tolosa, läßt die Cholera nach. In Barcelona ist sie nicht ausgrbrochen. Der Moniteur vom i5. September ent« halt folgende I^achrichtcn vom Kriegsschauplätze: „Rodil hat Aspeytia (Guipuöcoa) am n. verlassen. Don (Zarlos hat sich in das Thal Arratia geworfen. Espartero begab sich nach Ochandiano (an der Gränze von Biöcaya und Alava), um ihm zu folgen. Die Occupation Gliftndo's vermehrt die Ontmu« thigung der (Zarlistcn. Die Junta befindet sich in Saldias, und weih nicht, wo sie ihren Wohnsitz aufschlagen soll.« Der Moniteur vom i3. d. M. enthalt folg.nde Nachrichten aus Spanien: „Eine telegra« phische Depesche vom 16. meldet, daß die Guipuz-coaner T« losa anzugreifen versucht haben, aber ohne Grfolg; sie standen am ,5. gegen den Eng, paß von Oyarzun hin. — Zumalacarreguy war am ,3. in der Gegend von Este l la. — Rodil rückte mit Lorenzo undIiguicra gegen ihn. — Die Junta ist in Etchalar; Don Carloö ist in Biscaya geblieben." (Oest. B.) Ss hcißt, den 12. September habe die Stadt Aspeytia in Flammen gestanden. Dcn Einen zu» folge wurde sie durch die Insurgenten angezündet; nach Andern über, die lZhistinos Repressalien gegen die Landsitze der Herzoginn von Granada, welche die Wiederkehr des Prätendenten feiern ließ___Die Insurgenten haben sich von Neuem in der Gegend Pampcluna's gezeigt. Sie greifen vereinzelte Soltaten an, suchen sich Brod und Fleisch zu vcrschaf. fen, und dringen es ins Gebirge. Sehr grausam verfahren sie gegen jeden, der sich widersetzt. — General Rodil entwickelt viel Thätigkeit, und eine leider nothwendige Strenge. Er wird jetzt deson« eers vom Obristen Gurea, einem eben so eisernen Character, unterstützt. Vor wenigen Tagen hat man eine Anzahl lZarlisten, die theils mit den Waffen in der Hand getroffen wurden, theils den Bürgerkrieg genährt hatten, nach Bilbao geführt, verurchcilt und erschossen. Darunter befindet sich der (Zarlistische Obcrofjizier Arana, dann ein eh?« maliger Verwalter der Douanen, ein Priester, der Majordom des Marquis v. Valdez, und derSecre-tair der Junta von Los Agrarios. Sie wurden in GcZsnwan eines zahlreichen VolkshaufenZ hinge-richtet. Die Lolsnnen von Rsdil. Lorenzo. Oraa, Vor« d«v2 und Iaureguy rückten am ". gleichzeitig von , Bergara, Mondragon und Vittareal aus, alle m der Richtung nach der Gränze von BiZcaya und Guiouscoa, um daselbst Don (Zarlos, Eraso, Gui« vclalde und Zabala anzugreifen, die sich in Azspei« tia und Azcoitia befanden. Sspartero war am , Insurgenten, welche diese Puncte blockirten und jede Bewegung Espa rtcr o's hind^« VcleilNtN'.sse.« Nlues Lustspiel m 3 Ruft zügen von Vaüernftlv. — Zweiteä Deb.n 20 Hrn, Gt otu m, Hch.iuspiclcrK uod Acglsscurs d^s hicsigcn ständischen Theater«. tievacteur: F"r. r.iv. Weinrich. Verleger: Yonaz Nl. Vdler v. Rltinmaer.