Anbacher Seituna. .^! ^«^. ^ Donnerstag am R9. April FD^fO. Die Laib^cker ^eillnn," ,>sche,,,t wö^en'i'ch 3 Mali D>'staq, Oon»^^^ „>,d S«,»st^. u,n> ^'st^. s^mml l,cm ..Illyruchsn Vl^tt," >m Comptoir a >n"^ i.,,H.>u ,„. »ahrl.ch 4« sr. m.l)..^. ^>t..chl,». D.'ch d.e k. k.Po^ u.te. (Ho^err mil g<. ru^e, Ad., ,'s« por ofre. ga^j.h j. ,2 ft ha!djahr,q 6 ff ^M - I'.^rt o»sc,<''ul)'- f^ n»e^paltcnze»e od.r de,,Naum de.Klb », f»r e.nm.üge ^,.,.ch^Il^.»q H kr,. ft.r «i.,e zwe.mcil.q. 4 ss fü/ rue lreimal ^ 5 k>. CM, Iterate bio .2 ^>>,c» - fi- fur 3 Mai. __________ __________^ __________ Äemtlicher Theil Am I,, d. M. hat in der k. k. Provinzial-Hauptstadt Laibach die Necrutinmg für den Laiba-chcr Kreis begonnen. Der Magistrat Laibach machte den Anfang; und an ihn reihten sich bisher die Bezirke War-tcnderg, Egg ob Podpetsch , Münkendorf und Kronau. Die Asientirung ging allseitig m musterhafter Nuhe und Ordnung vor sich. Die Militärpflichtigen bewiesen hiedurch die Achtung vor dem Gesetze, so wie den so oft erprobten patriotischen Sinn der Kraincr für Kalicr und Vaterland, laibach am l8. April I8^!>. Politische Nachrichten Laib ach, am 18. April. Im verflossenen Monate wurde in einer hiesigen Gymnasial - Classe vor dem Beginne der Vorlesung auf der Tafel eine Zeichnung entworfen, welche die schuldige Achtung gegen hohe und höchste Personen verletzt. Aus dieser Veranlassung wurde uon dem Erimmalglrichte aeacn einen Gymnasialisten die Untersuchung cinge-leitet und derselbe verflossenen Freitag gesanglich eingezoqcn. Wie man hört, soll dieser Umstand auf den Verhafteten einen solchen Eindruck hervorgebracht ha'^en daß er weder eine Speise noch einen Trank zu sich nehmen will. - Heute ging ein Transport von :w0 gefangenen Honveds hier durch, und morgen soll ein zweiter, eben so stark, nachfolgen. Vcstcrrcichischco LMcnland. UI. Triest, IN. April. (Korrespondenz.) — Im Nachhange zu meinen vorletzten Beichten über die Einnahme der empörten Stadt Bresaa kann ich nicht umhin, eines Factums zu erwähnen, welches sonst vielleicht gar nicht zur öffentlichen Kenntniß kommen dürfte, wahrend dasselbe ganz Vorzüglich für den Südslaven von einem wesentlichen Interesse ist. Hyeronimus Chiodi, ein Besitzer in Brescia, und — ich kann es aus persönlicher Ueberzeugung betheuern — ein Ehrenmann und ein wahrer Ocstcrrcicher, schreibt an seinen hier domi-cilirendcn Bruder Folgendes-. „Mein und meiner Familie Leben und Vermögen sind unversehrt geblieben. Dies; danke ich einzig-und allein dem Edel-muthe eines croatischcn Feldwebels, der vor Jahren in unserm Hause einquartirt war, und jene Pflege genoß, die wir jedem bravcn Manne gast-freunolich angedcihen lassen. Unser Retter befand sich zufälliger Weise auch unter den Stürmenden. Als die Ocsterrcichcr in ihrer gerechten Wuth zu Plündern anfingm , "ltc er, ohne Weiteres zu achten , zu unserem Ha-ft h'n, stellte sich vor das Thor, und es gelang ihm, nicht ohne eigene Gefahr, jcdcn plündernden Haufen vom Eintritte abzuhalten. So rettete uns dieser Mann in einem seltenen Gefühle der Dankbarkeit. — Dieß that der sogenannte „Barbar", einCroate, unser Bruder, mit dem wir unter dem glorreichen Namen »Illyrien« eine Geschichte und Eine unzcrtr c nn bare Zukunft haben. Trieft, den I?. April. Es ist so eben die Nachricht eingelangt, daß in Florenz die provisorische Regierung davongejagt und eine Deputation an den Großhcrzog abgesendet worden sey, mit der dringenden Bitte, in seine Residenz zurückzukehren. Die republikanischen Wappen werden allerorts unter Jubel des Volkes herabgerisscn, und somit ist die Contra - Revolution ohne Blutvergießen zu Ende. — Wahrhaftig der einzige Weg, um fremden Interventionen und ihren dem getroffenen Lande stets zur Last fallenden'Folgen mit Würde zu entgehen. Toscana dürfte jedoch nur ein Vorspiel seyn, daß auch in Rom seinen Nachhall finden wird, sobald das Volk zum Bewußtseyn gelangt, es werde von den Unwürdigsten des Landes terrorist'rt. W i c n Das taiserl. Cabinet hat am 5. d. M. nachstehende Depesche an den österreichischen Bevollmächtigten bei der deutschen provisorischen Centralgewall, Ritter v. Schmerling, erlassen: Indem Ee. Majestät der Kaiser die Beweggründe billigen, welche den durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Johann bestimmt haben, unter den obwaltenden Verhältnissen die Würde eines deutschen Ncichsvc'wescrs niederzulegen, sinden Sich Allerhöchstdifscldrn dennoch zugleich veranlaßt, Sc. kaiserl. Hoheit aufzufordern, i>n Interesse Deutschlands, wie in jenem Oesterreichs, das Ihm anvcr-traute Amt noch so lange fortzuführen, bis für die Uebernahme der Leitung der Centralgcwalt in einer ihrer Bestimmung entsprechenden Weise Vorsorge getroffen seyn wird. Ew. Hochwohlgcborcn erhalten in der Anlage das allerhöchste Handschreiben, durch welches Sc. Majestät der Kaiser Seinem erlauchten Großoheime diesen Wunsch, unter Anerkennung der Verdienste, welche sich derselbe erworben hat, ausdrückt. Als im vergangenen Jahre die deutschen Für-stcn und Völker die für Deutschland geschaffene provisorische Cen tralgewalt in die Hände dieses kaistrl. Prinzen niederzulegen wünschten, hat die österreichische Regierung die Erfüllung dieses Wunsches mit Hintansetzung so mancher, durch :ic Verhältnisse jener Zeit gebotenen Rücksicht, gefördert, indem sie die Interessen ihrer eigenen Völker jenen des deutschen Gesammt-Vaterlandes unterordnete und es dem Manne des allgemeinen Vertrauens möglich machte, dem an ihn crg^tngcnen Rufe zu folgen. So weit es an Ihm lag, hat der Herr Erzherzog das in Ihn gesetzte Vertrauen auch gerecht-fertiget und die große Aufgabe gclösct, welcher Er Sich mit so aufopfernder Hingebung gewidmet hatte. Er ist der täglich mehr um sich greifenden Anarchie entschlossen und mit Erfolg entgegengetreten, - hat die Herrschaft des Gesetzes wiederhergestellt, und durch die Ruhe und Ordnung gesichert, welche unerläßlich waren, um das begonnene Werk der Neugestaltung Deutschlands auf gesetzlichem Wege zu Ende führen zu können. Die National-Versammlung dagegen hat den von ihr gehegten Erwartungen nicht entsprochen. Statt einem einigen, mächtigen, und daher an Zukunft reichen Deutschland, dessen Gründung ihre Thätigke.t hätte anbahnen sollen, hat sie ein ideales Reich zu schaffen angestrebt; ein Versuch, welcher nur dazu führen könnte, die Bande zu lockern, ja vielleicht zu lösen, welche die verschiedenen deutschen Stämme seit Jahrhunderten umschlungen hielten. Es kann hier nicht in meiner Absicht liegen, dem von der National-Versammlung seit ihrem Bestehen eingehaltenen Gange zu folgen, und die Nachtheile näber zu entwickeln, welche deren fortwährende Schwankungen und ihre nur zu häusigen Eingriffe in den Bereich der executiven Centralgewalt nothwendig erzeugen mußten. — Ich will mich darauf beschränken, jene Beschlüsse hervorzuheben und zu beleuchten, welche uns unmittelbar berühren, und für die Stellung maßgebend werden müssen, die wir in Folge derselben unter den gegebenen Umständen einzunehmen gezwungen sind. Seitdem das gegenwärtige Ministerium in sei-nem Antritts Programme vom 27. November v. I. die Absicht ausgesprochen, alle Lande und Stämme der österreichischen Monarchie durch das feste Band einer gemeinschaftlichen Verfassung, zu einem großen Staatslörper zu vereinigen, hat sich in der National-Versammlung eine Partei gebildet, welche Allesauf' bot, um unser Verbleiben bei Deutschland unmöglich zu machen. Sie hat dieses Ziel zu erreichen geglaubt, indem sie dieBestimmungen des §. 2 der zu Frankfurt berathenen Verfassung durchzusetzen wußte, welche für deutsche Lande, die mit Nichtdeutfchen ein gemeinschaftliches Staatsoberhaupt haben, ge-trennte eigene Verfassung, Regierung und Verwalk tung anordnen. Daß solche Verfügungen mit dem von uns nicht nur angekündigten, sondern auch hinlänglich motivirtcn, und seither zur vollen Anwendung gekommenen Grundsatze der Einheit des österreichischen Kaiserstaates unvereinbar seyen, war demnach vorauszusehen. Mögen daher Jene, welche dessenungeachtet diesen durch keine Nothwendigkeit bedingten Beschluß herbeigeführt haben, auch dessen Folgen vertreten. Ferner hat die National - Versammlung durch die am 27. v. M. beschlossene W.,hl eines erblichen Rcichsovcrhauptes sich von den Formen des beabsichtigten Bundesstaates entfernt und jenen eines Einheitsstaates in einer Weise genährt, welche mit der Selb st ständigkeit der einzelnen deutschen Negierungen unverträglich ist, die nur in den we-scntlichcn Bundcszwccken eine unvermeidliche Beschränkung finden soll. Endlich hat die National - Versammlung durch ^ ihre Beschlüsse vom 28. v. M., welche anoronen, daß die von ihr allein beschlossene Neichsverfassung zu vollziehen und als Gesetz zu Verkündigen sey, den Weg der Vereinbarung verlassen, den allein sie zu gehen berufen und berechtiget war, und den die Regierungen sich ausdrücklich vorbehalten hatten. Sie hat zugleich durch die eigenmächtig von ihr ausgegangene Erklärung ihrer Permanenz bis zum Zusammentritte der einzuberufenden Reichsversammlung sich auf einen ungesetzlichen Boden geMt, aufweichen ihr zu folgen die Regierungen sich nicht veranlaßt sehen können. ^ , , ... Oesterreich, innig verbunden mitDeutschland durch die so lange bestandene enge Gemeinschaft, durch die 222 aus dieser erwachsenen unzertrennlichen Interessen und durch die unbestreitbar noch giltigen Vertrage, kann und wird sich nie von solchen Banden lossagen. Noch ist der deutsche Bund, wie ihn die Tractate schufen, nicht aufgelöst, noch bestehen die Rechte und Verbindlichkeit seiner Glieder. Wenn wir dennoch unter den eben angeführten Verhältnissen für den Augenblick an einem Bundes-staate, wie die Beschlüsse der National - Versammlung ihn zu schaffen beabsichtigen, obgleich mit Vorbehalt der Rechte, welche die Geschichte und die Verträge uns sichern, Theil zu nehmen nicht vermögen, werden wir nichts desto weniger fortfahren, an den Schicksalen unserer alten Bundesgenossen aufrichtigen Antheil zu nehmen und diesen Antheil bei dem Eintritte veränderter Verhältnisse stets mit Freuden zu bethätigen bereit seyn. Dieß ist die Absicht Sr. Majestät des Kaisers, welcher Allerhöchstderselbe getreu bleiben wird. Wie aber Se. Majestät Sich in meiner am 4. Februar an Ew. ?c. erlassenen Depesche, gegen eine Unterordnung- unter die von einem anderen deutschen Fürsten gehandhabte Centtalgewalt auf das Feierlichste verwahrt haben, ist unser allergnädigster Herr auch nicht minder fest entschlossen, die verfassungsmäßig von Ibm in Gemeinschaft mit den Repräsentanten-Körpern Oesterreichs auszuübende gesetzgebende Gewalt, niemals und unter keiner Bedingung einer fremden gesetzgebenden Versammlung unterzuordnen. Da Se. Majestät, wie ich Ihnen bereits angekündigt habe, die von Euer Hochwohlgeboren nachgesuchte Enthebung von Ihrem Posten zu bewilligen geruhten, und der Graf v. Ncchberg, welcher zu Ihrem Nachfolger bestimmt ist, nach Frankfurt abgefertigt' wird, steht Ihrer Rückkehr nichts mehr entgegen. Was die österreichischen Abgeordneten zur deutschen National-Versammlung betrifft, haben dieselben ihre Sendung, in Folge des Schlusses der Berathung über das Verfassungswerk, als beendet zu betrachten und sofort in ihre Hcimath zurückzukehren, da ihre fernere Theilnahme an einer Versammlung, welche, wie bereits erwähnt, durch den von ihr am 28. v. M. gefaßten Beschluß den Boden des Rechtes und des Gesetzes verlassen hat, durchaus nicht mehr Statt finden kann. Euer Hochwodlgcboren haben diese Herren in diesem Sinne zu verständigen. Empfangen ?c. (Unterzeichn.) F. Schwarzenbcrg, F. M. 3. — — Wien, am 16. April. Damit unser Ge. sammtvaterland nicht auf den veralteten, neues Verderben herbeiführenden Weg zurückfalle, muß der Grundsatz »Gleichberechtigung aller Volksstäm-me« in der Wirklichkeit und vollkommen ausgeführt werden. Die Verletzung dieses Grundsatzes hat so viele Stürme über Oesterreich gebracht, und wir sehen aber jetzt in den Vorgängen in Ungarn wieder neue Folgen. Hätte man dieses Princip bei dem siegreichen Fortschreiten der tapferen Armee streng vor den Augen gehalten, den treuen und verdienstvollen Elovaken, Rumanen, Serben und Deutschen Ungarns ihre unbestreitbaren Rechte gewahrt und befestigt, hätte man sich nicht für so unfehlbar gehalten, und jene, von einigen Blättern so ausposaunte altconservative magyarische Partei nicht zu sehr in Schutz genommen und begünstigt, — dcr Kampf in Ungarn würde jetzt schon vielleicht vollendet seyn. Neue Ströme Blutes müssen noch fließen, das Los der Monarchie wird in Ungarn entschieden, und mit ungcthcilter Aufmerk-samkeit blicken wir zum Schauplatze des unglückse-ligen Bürgerkrieges, auf dem das Princip »Gleiches Recht für Alle,« obgleich mit großen Opfern, doch zu Gunsten des Gesammtvaterlandes entschieden werden muß. Fürst Windischgrätz ist durch ein allerh. Handbillet ins Hosiager abberufen, und Baron Welden ist, nachdem er eine Abschiedsrevue über die hiesige Garnison abgehalten hat, ins ungarische Lager abgereist, um den Oberbefehl zu übernehmen. Ein günstigerer Erfolg ist bei den ausgezeichneten Fähigkeiten dieses Feldherrn gewiß zu erwarten, doch mit Bedauern sehen wir, daß ihm zur Seite zur Leitung der Civilangclcgenheiten in Ungarn und Siedenbürgen, ein Mann beigegelxn wurde, zu dem die Völker Ungarns kein Vertrauen haben können. Baron Iosika gehört nur zu sehr jener Partei an, die vor Kossuth die Plane der ungarischen Suprematie verfolgte, und die g wiß auch gegenwärtig nicht bestredt ist, ein einiges Oesterreich zu bilden. Das Gerücht von der Abtretung des Grafen Stadions erregte hier allgemeine Sensation. Die unermüdliche Thätigkeit zwang den Hrn. Grafen, einen Urlaub zu nehmen, und er befindet sich, wie es verlautet, gegenwärtig in Baden. Die überhäuften Geschäfte sollen auch den Herrn Mini-stcr bewogen haben, das Portefeuille des Unterrichtes abzulegen, welches dem Dr. Neumann ango tragen, doch von Letzterm nicht angenommen wurde. Die jämmerliche Lage unseres Gesammtunterrichts-wescns bedarf in der Tl^at baldigster Reformen, und die Besetzung dieses Portefeuilles mit einem Manne, der den Geist der Zeit erfaßt und dieBe-dü'rsnisse und Cultursstufcn der einzelnen Voltsstämme genau kennt, ist unerläßlich. Das von einigen Blättern eiwähnte Gerücht, daß Dr. Brauner zum Rcgierungscommissär in slovakischen Angelegenheiten berufen scy, entbehrt allen Grundes. Dr. Brauner befindet sich gegenwärtig nur auf Besuch in Wien, und gewiß wäre es wünschenswerth, wcnn er mit diesem Amte betraut würde, denn die armen Slowaken seufzen noch stcts unter dcn neueingesetztcn magyarisch n Commissars, die wicder die magyarische Sprache eingeführt haben und ihr Unwesen treiben "). Welche Opfer haben die Slowaken und ihr Landsturm nach den neuesten Nachrichten wieder bei Aperies, Leutschau und Vartfeld gebracht! Von allen Seiten strömen jetzt Truppen nach Ungarn, und durch Wien gehen täglich neue Zuzüge, in den letzten Tagen sahen wir auch mehrere Compagnien unseres vaterländischen Regimentes Hohenlohe, welche sogleich nach Pesth abmar-schirten. Die Nachrichten aus den nördlichen Provinzen sind befriedigend. In Olmütz wurde am l l. d. in Gegenwart aller dort anwesenden Generale das Schlußverhör mit Graf Zichy gehalten, und das Resultat der Untersuchung gegen diesen so wie ge, gen General Ludolf ist nächstens zu erwarten. — Der Verein der Heil. Cyrill und Methud in Brunn zur Hebung des Volkes und der czechischcn Sprache findet ungeachtet dcr großen Einlage viele Thcilnehmer. Es ist dieß ein erfreulicher Beweis wie sehr auch in Mähren die Liebe zur Muttersprache und zur Bildung des Volkes zunimmt. — In den ncugewählt.n Ausschuß dcr Hl>3!'<>s)^!»)", Hr. Hawli.'>ck, abgeführt. Hr. Hawli.'ek hatte bekanntlich einen Artikel gegen die Octroy in seiner Zeitung geschrieben, der auch später in der »Südslavischcn Zeitung« deutsch erschien, und wurde wegen Schmähung der Constitution angeklagt. Die Verhandlung in czcchischer Sprache dauerte von 9 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags, die Berathung dcr Geschwornen dauerte kaum 10 Minuten und lautete einstimmig auf »Nichtschuldig." Es ist dicß ein in seinen Folgen gewichtiges Ereigniß. Das Ministerium hat durch ') Dies, t^,!N man scho» Olls ds» Umstände» e»t».'l)!l, Stunden auszuhalten und nach deren Verlauf ohne Aufschub sich zu cnt-sernen. Albini selbst schlägt mit dem Reste der Flotte die Richtung nach einem der Häfen des sardinifchen Küstenlandes ein, wird jedoch früher, nur für einen Augenblick, vor Ancona erscheinen, um die dort im städtischen Spitale zurück gebliebenen Kranken an Bord zunehmen. Hiermit glaubt Albini seiner Seits dem Wassenstillstandsvertrage auf das Schleunigste nachgekommen zu seyn, in so ferne er nämlich durch widriges Wetter und durch die verspätete Mitthei, lung der Wassenstillstandsbedingungen cs schon früher zu thun nicht in der Lage war. Ein auf der sardinischen Flotte verstorbener Matrose wurde gestern nach vorläusig gepflogener Rücksprache mit der k. k. Escadre von dieser übernommen und mittelst österr. Imbarcation nach Pirano gebracht, wo er nach dcn für die k. k. Mannschaft bestehenden Vorschriften zur Erde bestatt t wnrde. Dem sardinischen Geistlichen wurde dcr Zutritt an das Land gestattet, um den Leichenzug begleiten und sich von dem anständigen Brgräbniß überzeugen zu können. Das Wiener Stadt - Criminalgcricht hat den gewesenen Reichstags - Abgeordneten Dr. Goldmark zur stvafgcl'lchtlichen Untersuchung wegen Hochucr-rath und Mitschuld am Morde qualisicirt erkannt und dessen steckbriesliche Verfolgung beschlossen. Der von den Insurgenten errungene Vortheil der zeitweiligen Besetzung von Waitzen ist ihnen ebenfalls wieder entrissen, indem die Division des F. M. L. Czorich die Insurgenten aus dieser Position wieder herausgetrieben hat. Die der k. k. Armee von allen Seiten zuge-hcnden imposanten Verstärkungen lnssen schon für die nächste Zukunft die erfolgreiche Wiederaufnahme der Offensive von Seite der k. k. Truppen voraussehen. Wien, 13. April. Ein außerordentlicher Courier aus Petersburg brachte die Nachricht, daß, als am 5. die Kunde von den Siegendes tapferm Marschalls Nadetzky im kaiserl. Hosiager eintraf, Se. Majestät dcr Kaifer Nilolalis unter seine Garde-Officiere trat, ihnen den Waffenstillstand von No-uara verkündete, und dabei ausrief: »Ein Hurrah dem Helden-Marschall!" Am 7. sandte dieser ritterliche Monarch einen General-Adjutanten mit seinen Glückwünschen an den Marschall Nadetzky nach Mailand ab. Derselbe ist gestern hier durch-ftassirt und überbringt, wie man sagt, dem Helden das Marschalls - Diplom aller russischen Armeen, !» wie die Ernennung zum Inhaber des Husaren-Regilnents, welches der eben verstorbene König der Niederlande inne hatte. (W. Av. Bl.) Wien, 14, April. Das in militärischen Angelegenheiten meist aus guter Quelle schöpfende »Frem-dcnblatt" theilt aus sicherer Quelle Folgendes über die Vorgänge in Ungarn mit: Um jeden Entsatz von Komorn, falls cr wahnsinnigerweise von den Insurgenten verflicht werden sollte, zu verhindern, hat sich die Brigade Götz auf die längs vor Gran postirte Verstärkung der aus Oesterreich heranrückenden bedeutenden Truppenmacht zurückgezogen, und ist dadurch mit der bei Ofen und Pesth concentrir-ten Halipttruppe des rechten Donau-Ufers vereinigt. In derselben Stellung wird die Armee wahrscheinlich so lange verbleiben, bis sie alle Verstärtunge» 223 an sich gezogen hat, um dann die Offensive zu ergreifen. D!e beiden unbedeutenden Recognoscirun-gen haben zwar Vorpostcngefechte veranlaßt, sind jedoch ohne Resultat geblieben. Eine große Schlacht hatnichtStatt gefunden. Alle andern Gerüchte, welche gestern verbreitet wurden, haben sich nicht bestätiget. Wien, 5. April. Der ehrwürdige Dichter Kolür arbeitet emsig an einer Vorlage, betreffend die geographischen und ethnographischen Verhältnisse der Slowakei. Dieser Entwurf wird dem Ministerium als Substrat zu der erwünschten Begründung einer neuen auf Grundlage der Gleichberechtigung gestützten Administration der Slowakei dienen. Auch der rumänische Bischof Saguna befindet sich noch hier und es steht zu erwarten, daß die croato-scrbi-schen Abgeordneten im Einvernehm n mit dem letztgenannten und in Verständigung mit den hier wellenden Mitgliedern der slowakischen Deputation ge-mrinsame Schritte unternehmen wcrd.n. V!.-u> nmül-.-»8'm.l. Wir geben uns hier der Hoffnung hin, daß des Ministerium'alle loyalen Wünsche, die dem Wah!-sftruch »Vi.-!lm« .mi!l.« also auch dcm Ganzcn n-cht benachtheiligend entgegenstehen, zuversichtlich berücksichtigen werde. Personen, die zu den »Wohlunterrichteten« gehören, sind einstimmig darin, daß der so lmgerccht verkannte Minister Kulmcr in der That seinen ganzen Einfluß auf eine befriedigende Lösung der Angelegenheiten der österreichischen Volksstämme, namentlich aber auf die glückliche Lösung der südslavischen Frage wendet, und daß er im Ministerrathe keine Gegner in dieser Beziehung findet, da man daselbst die volle Ueberzeugung hat, daß seine Stimme keinem »einseitigen Parteimannc" an-gehört. Die größten Gegner Kulmers »und wohl auch des wahren Interesses der Slaven sind gerade auf jener Seite zu suchen, die ewig Alles verdammt, Alles mit Vorsatz und aus Grundsätzen zur Schattenseite hinschiebt! — Wenn dieß so fortgeht, dann dürften wir bald wieder auf jenen Standpunct gelangen, auf welchem der »Wiener Radicalismus« von uns so heftig und verdienterweise bekämpft und verwünscht wurde. — Ferner habe ich noch mitzutheilen, daß aus dem hiesigen Zcughause neuerdings 1000 Stück Gewehre für die Serben bestimmt wurden. Dem Vcr. langen um ein größeres Quantum konnte aus der einfachen Ursache nicht willfahrt werden, weil kein hinlänglicher Vorrath an glcichvcrwcndbaren Gewehren vorhanden ist. In der Aerarial-Gewehr-Fa-brik wird Tag und Nacht gearbeitet. Jeden zugereisten Schlosser- und Büchsenmacher-Gesellen führt man hier als ein sehr werthes Individuum der Fabrik zu. (Agr. Z-) V ö h m c n. Prag, ,l. April. Die »Narodny Noviny" theilen heute cmc Petition in beiden Landessprachen mit, welche Se. Majestät statt der von der »Slovanska Lipa" abgefaßten überreicht werden soll, sie lautet- »Eucre k. k. Majestät! Der unvergeßliche Wohlthäter der Völker Oesterreichs , Euerer Majestät durchlauchtigster Vorgänger, Ferdinand der Gütige, hat, um der vorwiegenden gesetzlich ausgesprochenen Meinung seiner Völker nicht vorzugreisen, durch die Patente vom 3. und i>. Juni den ersten österr. Reichstag als ei-' Nen constituirendcn erklärt und demselben die Berathung und Feststellung der Verfassung Oesterreichs anheimgegeben, in der edlen Absicht, damit derselbe ein Werk des gesetzlich ausgeprägten Gesammt-willens werde, mit welchem Er, der Monarch, Hand in Hand zu gehen fest entschlossen war. Durch die über Anrathen des gegenwärtigen Mini-sterrathcs erfolgte Auflösung des constituircnden Reichstages und die Erlassung einer octroyirtcn Verfassung ist die vollständige Erfüllung dieser Patente eine Unmöglichkeit geworden. — Wir Alle beklagen dieses Ereigniß als ein schweres Unglück für Oesterreich, weil durch diesen Schlag der herrliche Bau des Vertrauens und der Liebe seiner Völker zu ihrer angestammten Dynastie — dieses gediegene Werk mehrerer Jahrhunderte in seinen Grundfesten erschüttert wurde, weil das verantwortliche Ministerium durch seinen Nath (diese That) dem kaum wiedergeborncn Oesterreich eine Wunde beigebracht, deren unselige, unbestimmbar weit hinausrcichcnde Folgen es wohl nie nach Gebühr erwogen hat und nie wird verantworten können. Im Interesse der Monarchie, in deren fester, unerschütterlicher Con-stituirung auch wir die Garantie des Glückes, der Freiheit — lind einer schöneren Zukunft unseres Volkes erkennen, welche wir lcdoch nur auf Grundlage der Erfüllung gedachter kaiserl. Verheißungen und des gesetzlich ausgeprägten Gesammtwillens, auf dem Felscngrunde des gegenseitigen ungeschmälerten Vertrauens für fest begründet halten können, wünschen wir daher nichts sehnlicher, als daß die Zusagen der Patente vom 3. und 6. Juni, wenigstens so weit dieß dennoch möglich ist, und zwar in der Art zur Erfüllung gelangen, daß die Völker Oesterreichs jene Verfassung und jene Grundrechte erhalten, wie sic im Entwürfe aus dem Schooßc des constituirendcn Reichstages noch vor Publication der octroyirten Charte hervorgegangen sind. Es ist an sich schon einleuchtend, daß eine Verfassung, wclche durch dreißig Vertrauensmänner des const. Reichstages nach reiflicher Berathung und mit gerechter Berücksichtigung der Bedürfnisse der verschiedenen Länder und Nationalitäten Oesterreichs zu Stande kam, den Ges mmtwillen derselben viel richtiger ausspricht, als jenes Wert von acht Ministern — die wenigstens in unserem Lande das Vertrauen des Volkes eben so wenig besitzen, als sie jenes d^r frcigcwähltcn Vollmachtstragcr der andern im Reichstage vertretenen Völker besessen haben. — In der That entspricht auch dcr Vcrfassungsentwurf des Reichstages unvergleichlich mehr den Wünschen und Bedürfnissen unsers Volke? ; er ist in den Grundrechten viel freisinniger, da cr die den Staatsbürgern zustehenden politischen Rechte durch Klauseln und Ausnahmen el'en so wenig verkleinert und beschränkt, als dieß in andern Staaten, die auf der Höhe der Civilisation und freisinniger Institutionen stehen, der Fall ist. Er gestattet den einzelnen historischen Ncichsländcrn, ohne der Einheit und Macht des Staates nach Außen nur im Entferntesten nahe zu treten, ein größeres Maß der Autonomie, damit sse, soweit ihr Gebiet reicht und in gebührlicher Würdigung ihrer eigenthümlich geographisch - historischen und nationalen Verhältnisse sich erfolgreicher entwickeln, sich reicr und glückliche fühlen können. — Er hat ferner durch die Ausstellung einer Länderkammer neben der Volkskammer der Stabilität der Monarchie und dcr reiflichen Erwägung der Gesetze durch die legislative Autorität nickt minder wie den Anforderungen eines volksthümiichen Fortschrittes, dm provinziellen Sondcrinteressen nicht minder wie der welthistorischen Mission der Gcsammtmonarchie, der Einheit des Reiches nicht minder wie seiner M.m nigfaltigkcit Rechnung getragen. Er hat eine Ungleichheit der Bürger vor dem Gesetze, einen Fortbestand von feudalistischen und andern Privilegien weder direct noch indirect aner. kannt, er hat vielmehr, ohne die Interessen der besitzenden Classen, sür deren gerechte Vertretung ohnehin durch die mittelbaren Wahlen aus den Landtagen gesorgt ist, irgend zu verletzen, durch Aufstellung eines nur geringen Census dafür gesorgt, daß der künstige Reichstag Oesterrelchs mcht eine bloße Umgestaltung der alten Stände werde, sondern eine' wahre Vertretung des ganzen Reiches und aller seiner Interessen, die wahrhaste Verkor-pcrung des Gesammtwillens der österr. Volker. -Dieser Entwurf, in der Gesammtmonarchle m Wirk. samkeit gesetzt, würde hie Einheit der Monarchie weit sicherer begründen und fördern, als die octroyirtr Charte, wclche, weit entfernt eine Gleichheit und Gemeinsamkeit der politischen Rechte aller österrci' chischen Staatsbürger, eine einheitliche Legislation für die Gcsammtmonarchic festzustellen, für einzelne Länder vielmehr Privilegien ausspricht und in einzelnen Paragraphen Ausnahmen zugibt, die in ihrer Tragweite so unbestimmt sind, daß sie gefährlicher Auslegung Raum geben, und wenn sie wirklich löblich wären, eben so gut auch in den Ent.- ! wurf des Reichstages hätten aufgenommen werden können. — Von dieser Ueberzeugung ausgehend, treten die Gefertigten vor den Thron Eurer Majestät , einen Thron, umgeben von freisinnigen und zeitgemäßen Institutionen, wie sie schon Ferdinand der Gütige seinen Völkern wirklich gewährt oder doch feierlich zugesagt, mit der vertrauensvollen Bitte, Eure Majestät geruhe dem österr. Volke jene Grund» rechte zuzugestehen, welche der Reichstag zum Theile sckon durch wiederholte Beschlüsse angenommen hat, und zugleich den Vcrfassungsentwurf, wie ihn die Vertrauensmänner des Reichstages und aller darin vertretenen Länder verfaßt, unter gleichzeitiger Zurücknahme der octroyirtcn Charte vom 4. März als Verfassung Oesterreichs anzunehmen, auf Grundlage > dersc.ben den Reichstag einzuberufen, damit dieser die Revision dieser Verfassungsurknndc vornehmen könne. Nir sprechen die feste Ueberzeugnng aus , daß die Gewährung dieser Bitte einen allgemeinen Jubel in g^nz Oesterreich hervorrufen wird, weil die Völker in einer so gestalteten Vertretung und nur in einer solchen den wahren Ausdruck ihres Gesammtwillens anerkennen und hierin also, mindestens dem Wesen nach, eine Erfüllung des kaiserlichen Wortes, die Annah. me der durch die Vertreter des Volkes festgestellten Verfassung, welcher sie, gestützt auf wiederholte Erklärungen der Krone mit vollem Verlraucn entgegen gesehen haben, begrüßen werden. — Durch diesen Schritt wird das Band der Liebe und des gegenseitigen Vertrauens zwischen Volk und Monarchen neuerdings fester geschlungen, die schwankenden Verhältnisse der Monarchie festgestellt. Durch diese That werden Eure Majestät eine unerschütterliche Grundlage gelegt haben für das Glück und die Zufriedenheit Ihrer Völker, sü'r den festen Be-stand Ihrer Dynastie, für eine große Zukunft eines freien und starken Oesterreichs.« (Presse.) M a h r e n. Olmütz, 13. April. Gestern Abends 7'^UHr ist Se. Majestät Kaiser Ferdinand und Ibre Majestät die Kaiserin M.iria Anna in Begleitung des Erzherzogs Ludwig kaiscrl. Hoheit auf der Eisenbahn von Prag hier angelommcn, und auf dem Bahnhöfe durcb Se. Majestät den regierenden Kaiser und alle hier anwesenden Glieder der kaiserl chen Familie feierlich eingeholt worden. Eine große Menschenmenge hatte sich eingesunden, und als der Zug langsam den Bahnhof durchfuhr und von der Mu-sübande der aufgestellten Bürgergarde die feierlichen Klänge der Volkshymne ertönten, brach Alles in einen unbeschreiblich herzlichen Jubclgruß aus. Nichts glich jedoch der erschütternden Innigkeit, mit dcr die langgctrenntcn und durch die Ereignisse so schwer gcprüftcn Glieder der Kaiserfamilic ihr Wie-dcrsehcn fei rten. Nach Ankunft dcr allerhöchsten Gäste in der zu ihrer Aufnahme hergerichteten Wohnung desilirte sowohl die Ehrenwache als auch die ausgerückte Nürgcrgarde, worauf Se. Majestät Kaiser Fcrdi« nand die Vorstellung der hiesigen Civil-Autoritäten und des Militärs empfing. — Kaiser Ferdinand erfreut sich der besten Gesundheit; es scheint fast, als hätte ihn die Ruhe und die Zurückgrzogenheit von den Staatsgeschäften verjüngt. — Dlm Verneh-.mcn nach werden die allerhöchsten Gäste morgen wieder die Rückreise nach Prag antreten. Kricgsschauplak aus Ungarn. Pcsth, 12. April. Als am verflossem'li Donnerstag das Gerücht sich verbreitet hatte, daß Kos- . su th komme, drang dk Nachricht auch bis ins Sp„ tal im Ludovicäum. Die kranken und siechen Soldaten sprangen aus den Wetten und stellten sich m 22H feierlichen Reihen dem Commandanten vor, mit der Witte, er möge sie bewaffnen, denn lieber wollten sie mit den Waffen in der Hand sterben, als sich auf schmähliche Weise morden laffcn. Alle besänftigenden Vorstellungen des Commandanten, der endlich doch ihrem Wunsche willfahren mußte, waren unnütz. Nach einer Mittheilung des „Figyelmezö" fand am 7. d.M. ein Treffen bei Isaßeg Statt, wo das Armee-Corps des Grafen Schlick, welckes den linken Flügel der Armee bildete, sich einen neuen Lorbeer errang, indem zwci Brigaden von einer feindlichen, mehr als fünffachen Ucbermacht angegriffen, sich so tapfer zur Wehre setzten, daß die Insurgenten mehrere Male zurückgeworfen wurden und die kaiserl. Truppen das Feld behaupteten. Zwar spricht man von einem Verlust, der sich unsererseits auf mehrere hundert Mann belaufen soll, der aber leicht auf die fühlbare Schlappe schließen läßt, die hier die Rebellen erlitten haben muffen. Das in Waitzen gelegene Militärspital ist nach Pesth in die Uellöcr Caserne verlegt worden. Eine kleine Insurgenten - Escadron zeigte sich vorgestern oberhalb Czinkota, mußte aber bald sich zurückziehen. Von beiden Seiten sielen etwa 30 Kanonenschüsse, und man bedauert nur einen kaiserl. Dfficier als Opfer. Der Verlust von Seite der Insurgenten ist unbekannt. Kriegsschauplatz aus Siclicnl'ürgcn. Einem Privatschreibcn aus Szavaros vom 23. März, welches durch Privatgelcgenheit nach Temesvar gebracht und dort an den Adressanten auf die Post gegeben wurde, ist Nachstehendes zu entnehmen: In Hermannstadt wurde mit Ausnahme des FeldkriegssecretärZ Benigni, welchen Wem erschießen ließ, keine Mordthat verübt, auch wurden keine absichtlichen Brandlegungen gestiftet. Leider wurden abcr jene Hamer, deren Einwohner flüchtig geworden, der Plünderung preisgegeben und zerstört. Die Stadt Kronstadt dagegen ist besser weggekommen ; nachdem die Russen abgezogen waren, schickte der Magistrat an Bem eine Deputation zur Begrüßung, und bat um Schonung für die Stadt, welche auch gewährt und keine Excesse verübt wurden. Die Insurgenten marschirten ruhig ein und ließen sich einquartieren. Hermannstadt wurde gleich eine Kriegssteuer von l00,000 fl. C. M. auferlegt. Von der serbischen Gränze, 6. April. Ich vermag es nicht, die Drangsale zu schildern, dencn die serbische Natton in diesem Augenblicke ausgesetzt ist. Das ganze schöne 3a„d geht zu Grunde Aus Vcroasz, Despot, St. Ivan, Kula und Kul-Pin konnte sich nicht ein Einziger retten; alles wurde hingemordet. Von keiner Seite naht die ersehnte Hilfe. Nur durch alsbaldige Organisation der Wl'nvods^'ft Serbiens im Sinne des Volkes kann das VeNr.m?>: zur Regierung gestärkt, und können unsere tiefen Wunden wieder, wenigstens theilweise, geheilt werden. Die Serben verdienen es. Sie haben für die gerechte Sache der Gesammt. monarchic gelitten, und sind auch bereit, bis auf den letzten Mann für dieselbe einzustehen. (Gr. Z.) Üönigroich Sardinien Bekan n t m a ch u n g. In Folge eines Befehls Sr. Ercellenz des Oberbefehlshabers F. M. Grafen Radetzku: Nach Einsicht der Proclamation Sr. königl. Hoheit des regierenden Herzogs Carl II. li. <'. Weistropp den 21. August 1848, wird Folgendes bekannt gemacht: I. Der Unterzeichnete übernimmt bis auf weitere Verfügung die oberste Leitung der Civil - und Militärbehörden der parmesanischen Staaten. II. Alle Befehle und öffentlichen Acten werden von diesem Tage an im Namen der obenge-nannten königlichen Hoheit ausgefertigt. Hl. Zum Stadtcommandanten der Stadt Parma ist der Herr Generalmajor Graf von Wimpssen ernannt. Parma, den 5. April 1849. Der k. k. General der Artillerie, Commandant des zweiten italienischen Armeecorps, Freiherr v. Aspre. , Parma, 11. April. Diesen Morgen wurde nachstehende Bekanntmachung veröffentlicht: Nach Einsicht meiner Bekanntmachung vom 3. d. M., gestützt auf die Proclamation Sr. königl. Hoheit des regierenden Herzogs Carl l>. vom 24. August 1848, habe ich Folgendes zu befehlen beschlossen. I, Alle von der revolutionären Regierung vom 20. März 1848 erlassenen Gesetze, Actenstücke, von welcher Art sie auch seyn mögen, werden für null und nichtig erklärt. II. Statt der vormals bestehenden Präsidentschaften und Generaldirectoricn wird eine provisorische Centraljunta, bestehend aus einem General-go.werneur und drei Räthen, unter meiner Oberaussicht in Parma niedergesetzt. IN. Eine zweite Junta wird gleichzeitig, bestehend aus einem Gouverneur und zwei Räthen, n Piacenza niedergesetzt. IV. Der Centraljunta ist die allgemeine Leitung der administrativen, politischen, finanziellen und richterlichen Angelegenheiten in den beiden Her-zogthümern übertragen. V. Die Junta von Piacenza regiert dieses Her. zogthum, sie ist ,edoch wegen der administrativen ^eiHförmigkeit von der Ccntraljunta in Parma abl'ängig. VI. Alle militärischen Angelegenheiten stehen m'r ausschließend zu. VII. Alle Beamte, die vor dem 20. März 1848 in Thätigkeit waren, sind in ihren Aemtern bestätigt, ausgenommen diejenigen, die durch die gegenwärtige Bekanntmachung ausgeschlossen sind, und mit Vorbehalt der ferneren Ausschließungen, die ich in der Folge noch anordnen könnte. VIII. Alle richterliche und administrative Beamte, vrn welchen Departementen sie auch seyn mögen, müssen nach den in Kraft stehenden Gesetzen in die Hände ihrer respectiven Departementschefs Sr. königlichen Hoheit dcm Herzoge Carl II. den Eid der Treue leisten. Was d e Chefs betrifft, so müssen diese den Eid vor den beiden Negierungsjunten schwören. Die Mitglieder der beiden Junten müssen den Eid in meine Hände ablegen. Die Protocolle der Eidesableistungen müssen mir binnen sechs Tagen durch die Centraljunta eingesendet werden. Parma den 6. April 184!). (Unterschrift wie oben). Die von der revolutionären Regierung errichtete Nationalgarde ist aufgelös't Die höheren Unterrichtsanstalten in Parma und Piacenza sind suspcndirt und die dahin nicht gehörigen Studenten haben sich innerhalb drei Tagen nach ihrer Heimath zu verfügen. Eine in Piaccnza erlassene Bekanntmachung des Generals Freiherrn von Asprc regelt den Ge< schäftsgang der Behörden dieses Herzogthums. D ä n c m a r k Kopenhagen, 11. April. Die in London veröffentlichte Note des dortigen dänischen General-Consuls Fletcher Wilson, datirt vom 9. April, zeigte in Gemäßheit einer vom hiesigen Marineministerium unterm 3. erhaltenen Note die Nlokade aller deut-schen Häfen, mit Ausnahme der österreichischen, an. Die Blokade der Elbe, Weser und Iehde hat gestern mit Sonnenaufgang begonnen; neutrale Schiffe, die sich jetzt in den Häfen der blokirten Flüsse befinden, werden, nachdem ihre Identität vergewissert ist, bis Sonnenuntergang des 30. d. durchgelassen, so wie auch die königl. britannischen Postdampfschiffe, welche zwischen hier und London gehen, ihre Fahrt fortsetzen dürfen, vorausgesetzt, daß sie nur die Post und Passagiere mit ihren Effecten führen. In der englischen Stadt Leith sind die Mannschaften eiM' ger preußischer und dänischer S.hiffe heftig anein^ ander gerathen. Die preußische Flagge ward aus einem der dort liegenden Schisse von dänischen Matrosen heruntergerissen; die schnell und kräftig da-zwischen tretende Polizei verhinderte ferneren Kampf. In der folgenden Nacht wurde ein Versuch gemacht, den Kamps fortzusetzen, aber durch die Polizei und die Constabler verhindert. Die Anstifter wurden in Gewahrsam gebracht. — Hier sind schleunigst Anstalten getroffen worden, neue Fahrzeuge auszurüsten. In 3 Wochen soll das Linienschiff „Skjold" (Schild) fertig seyn, und die Fregatte »Frcg?,« Cpt. Bruno, segelte schon am 10. nach Süden. Die Rückzüge des dänischen Heeres sind auf einen Armeebefehl des Kriegsministers Hansen erfolgt. — König Friedrich Vll. ist nach seinem Schlosse Fre-deriksborg zurückgekehrt. Telegrafthischer (5l,,,rö - Vericht V0M l«. April 1849. MittclpreiS 3tic»5sch»!dve,sck">t' 5" ^ <-' >»" <5M.) «» üjU Dnlc' ei ""t Verlud 'g v. I, ,«,^, fs>>. 5« ft 5o V^'k-A^en pr. ^^f ,,37 i>i C. M, Triester Marktprcislisto der 5raiuisclnn Product. l Gulden m.. ,.<.,'Star 5',., ! 55 Der Verkauf des Gesammtweizens betrug "^'lM.......dctto A',, 3''' in der vorigen Woche nicht mehr als Kukuruz....... ^^ .^^ ^« 7.^ Star; es bleibt noch ein Vorrath A"" .....' ' detto 2 " 2'^ von 233,000 Star. ^"!ie .....- - ^ " Vcrk,nlft wurden in der vorigen Woche H^er ....... . 5^ 5', vomKukuruzallerProve>nenzen14.<;00 '^! ' .'^' '. ' ' ' detto 3'. 3< Star, und es bleibt ein Vorrath von Bohnen aus Aegyptcn . - oetw 3 ., ^ „ ^ ^ ^ ^^ ^ ^ ^r^. des ^nsen ......- - ^/° ^,>.....'s aller Provenienzen betrug 2000 Leinsamen versch. Provenienzen detto 3 , " S^/ es ^ 5)7.500 Star. Auszugmehl .... - l""' Centner 9 10 l ^ ^warten sind die Preise die Mundmehl, feinstes ..- detto 8 ! «^!» ^ y„"q^ geblieben; der Absatz ist auf dctto mittleres . . - - - detto ?'l, ^ ' /« ^^ Vocale Cosumo beschränkt. Semmelmehl.....d:tto 4,5 , " Verleger: Ign. Al. Kleinmayr. — Verantwortlicher Ncdacteur: I 0 haun Hladnlk.