^. 49. »843. Stammbuch - Verse des russischen Thronfolgers. '^Folgende Verse hat der russische Thronfolger feiner Braut in's Stammbuch geschrieben: Ich liebe Dich. weil ich Dich lieben muß. Ich liebe Dich, weil ich nicht anders kann, Ich liebe Dich nach einem Himmels''chluß, Ich liebe Dich durch einen Zauberbann. Dich lieb' ich, wie die Rose ihren Strauch. Dich lieb' ich, wie die Sonne ihren Schein. Dlch l>cb' ich, weil Du bist mein Lcbenshauch, Dlch lieb' ich, weil Dich lieben ist mein Seyn. Vaterländisches. Ueber die Kleinkinderbewahr-Anstalt in Laibach. ^ Mit dem heutigen Illyrischen Blatte wird der Rechnungs-Abschluß der Laibacher Kleinkmderbewahr.-Anstalt zur Kenntniß dcS wohlthätigen Publikums gebracht. Die Anstalt fährt fort, ihren heilsamen Zweck zu erfüllen, und jene Classen der Stadtbewohner, zu deren Bestem sie eigentlich besteht, be-greifen ihren Nutzen »mmcr mehr, wie es der immer steigende Zuwachs an Kindern bewährt, die ihr anrertraut werden wollen, und die, des beschränkten Raumes wegen, nicht immer gleich, wie eS gewünscht wird, aufgenommen werden können. Bei so glücklichen Resultaten wird der Wunsch nicht unerfüllt bleiben, daß das wohlthätige Publikum Laibachs auch dieser heilsamen Anstalt fortan seine wirksame Unterstützung angedeihen lassen wolle! Die Nose. (Beschluß.) Unter Kaiser Domitian wurde ein Mann, der das Geheimniß entdeckt, Rosen auch im Winter zur Blüthe zu bringen, so reich, daß er übcvmülhig eines Tages die Frage wagte: was Rom koste? cr wolle es kaufen. HeliogabaluS, der grcsiartioste Verschwender Roms, ließ all' seine Fischteiche mit Rosenwasser füllen. Smindrid, einer der größten Sybariten Per» siens, konnte nicht einschlafen, weil unter ihm ein gefaltetes Nosenblatt lag. Antiochus schlief selbst im Winter auf Rosen. Die ersten Christen tadelten die Anwendung der Rosen bei Feste« und auf Gräbern, weil sie darin einen Rückschritt zu den Gebräuchen des Heiden» thums erblickten. Einer der frommen Kirchenväter, Tertullian, schrieb einen großen Folianten gegen die Rosenkränze» Clemens von Alexandrien schalt die Christen, die sich mit Roscn bekiänzten, während der Heiland mit Dornen gekrönt wurde. Prinzessinn Nuimahal ließ einen ganzen Canal mit Rosenwasser füllen. Von den Sonnenstrahlen destillirt, schwamm auf der Oberfläche daS kcstli^ che Ocl, dessen Dust sich durch daS ganze Land verbreitete. Carl der Große befahl, in seinen Capitularicn die Rosen anzupflanzen. Nach den alten Gewohnheiten der Auvergne, von Anjou, Tours und Maine brauchte ein Adeli» gcr seinen Töchtern keine andere Mitgift zu geben, als ein Rosenhütchcn oder einNosenbaret. Der heilige Medardus, Bischof von Noyon, stiftete im Jahre 538 daS bekannte Nosenfcst, bei welchem das unschuldigste Mädchen des Ortes den Tugendpreis erhielt, der aus einer Rose und 25 LivreS bestand. Das Grabmal der Clemence Isaure wurde 400 Jahre hindurch an ihrem Sterbetrage mit Rosen» stocken überpflanzt und mit Rosenblättcrn überstreut, und alle T'chter mußten Zeugen dieser Feicrllchkilt 206 seyn. Unter den Preisen, welche die von ihr gestif« tete Akademie der Blumenstiele zu Toulouse ver-theilte, befand sich auch eine Rose, die N.036 V^IlM' liu6, die sogenannte wilde Rose. Zu Provins erwählten sich die Gärtner alljähr» lich einen König, einen K.s»i 6«8 No.^i«!-», dessen Regiment «ur ein Jahr währte. Dann wurde der neue Koing mit den Worten: „lieposmil. potaut«« :^:llli eine goldene Rose (eil« Cere» monie, die ,hren Ursprung aus dem ll.. Iahrhun» dert von Leo IX. herleitet). Dicse geweihten Ros.n vcrichenkten die Päpste an Fürsten, z. 25. Ale-lander III. im Jahre Il.77 an Ludwig VIl. von Frankreich, Innocenz Vlll. 1486 an König Jakob III. von Schottland, Leo X. 1513 an den Churfürsten Friedrich den Weisen von Sachsen, Gregor XIII. 1574 an Heinrich von Valois, König von Polen u.s.w. In der Geschichte Englands sehen wir die Nose eine blutige Nolle spielen. Im Jahre 1453 entspann sich zwischen Heinrich VI., auö dem Hause Lanca» ster, und zwischen dem Herzog von Vork ein ^jähriger Kampf, der Krieg der weißen und rothen Nose, der mit der Schlacht von Bosworth, worin Richard III. den Tod fand, sein Ende erreichte. König Jakob II. von Schottland verlieh einem Sir Walcer Scott die Baronie von Branksome, ge^en die Pflicht, ihm jährlich eine rothe Rose zu Il.ftrn, Ein Rosenstrauch bezeichnet im Park zu Mor, bürg die Stelle, auf dcrKönigIakob II. von Schottland starb. Als König Karl I. von England im Jahre 16V das Schaffet bestieg, riß ein junges Märchen, um dem unglücklichen Fürsten ein Zeichen ihres tiefge^ fühlten Schmerzes zu geben, eine Rose von ihrem Mieder und warf sie auf daS Blutgerüst. Der Erzblschof Hoton pflückte, als die Prin« zessinn Galiczin um seinen Segen bat, eine Nose und gab sie chr mit den Worten: „Nehmt Euer El?enb>ld." Dlö Rose von Cagliari heißt in Sardinien das Verzeichniß dreier Candidaten, von denen Einer ge< wählt werden muß, wenn ein Mitglied deS St aot« raches gestorben ist. Wenn in Engadin, in Graubünden, ein unschuldig Verhafteter freigesprochen wird, überreicht ihm ein junges Mädchen, zum Zeichen der chm wi-edergege, denen Freiheit, eine Rose. In Persien werden bei feierlichen Gastmäh« lern statt der Stöpsel rothe Nosen in die Flaschen gesteckt. Im Herbst, wahrend der Tag » und Nacht« gleiche, feiern d,c Perser ihr Abrizan > Fest, wobei man sich gegenseitig Besuche abstalt.'t und Rosen ins Gesicht wirft. Jeder Fremde, dcr zu St. Iago in Chile zum erstenMale in dasHaus^ines Fremden eintritt, erhall von der Dame des Hauses, als Zeichen, daß sein Besuch ihr willkommen sey, eine Noje. Im lo. Jahrhundert entstand in Paris tin Dichtervercin, dessen Mitglieder sich Notiltti, und den Ort ihres Stelldichein das Rosen - BoSqu« nannten. Jeder Poet mußte, um aufgenommen zu werden, wie Horaz, ein Lied zu Ehren dcr Ro-sc dichten. Don Pciro, Kaiser von Brasilien, schuf zur Feier seiner Vermählung mit dcr Prinzessinn Ama-lie von Leuchcenbcrg, cincn Rosenorden für dic Ea-valiere seines Hofes. König Eduard III. von England ließ cine Nose auf seine Goldmünzen (Rosencbles) prägen, und Marcin Luther eine Rose auf sein Petschaft stechen. Es gibt fast keinen Dichter, der nicht die Nose besungen hat. Eine der schönsten Apotheosen feierte die Blume iu dem alcfranzösischcll Roman »ds l" N080," und iu 5el.. deutschen Gedichte: »die bezau-berte Nose." Doch auch diese schöne, weltgefeicrte Blumen^ k'öniginn hat Gegner und Feinde gehabt. Der alte Balzac theilt im zweiten Capitel seiner „knti-elil5N8" cine Liste von Personen mic, welche Ncsen weder sehen, noch riechen konllten. Zu diesen Rs'enfeindcn sgehörte dcr Cardinal von 207 Cardonne, Herzog Heinrich von Gmsi IV. und Maria vonMedicis, die zwe»te Gemahlinn Heinrich IV. von Frankreich. Letztere, eine Freundinn aller Blumen, wurde ohnmächtig, so oft sie eine Nose sah. D»e leldenschaftlichsten Noscnllebhaber aller Zeiten waren Herr v. Male'5herbes und Königinn Ma» r«a Antolnecre. Der erstere pfiegte zu sagen: «Das Schönste auf Erden sind Frauen und Nosen." L>) und er wurde veranlaßt, UM ihre Hand zu werben, dcnn cr war em deutscher Fürstcnsohn. Diese wurde ihm indeß für den Augenblickverweigertund cr begab sich mit nach Wicn zu dem großen Congresse. Unteres; waren die Hindernisse beseitiget worden^ um dercnl» willen die Prinzessinn Charlotte die Hand des Prinzen ausgeschlagen hatte, und derselbe erhielt einen W»nk von London, seine Bewerbung zu erneuern. Der Prinz war Leopold von Sachsen-Coburg, des' sen späceres Schicksal, sowie das seiner ganzen Familie alles übertrifft, was ein Romandicht,r Wunderbares ersinnen kann. Er vermählte sich nnc der Erbinn von England und nach deren Tode mit einer Tochter Louis Philipps; man bot ihm den Thron Griechenlands, und cr nahm die Krone Belgiens an. In Felge seiner Erhöhung wurde Einer seiner Neffen der Gemahl der Erbinn von Portugal und ein Anderer jener der Königinn von England, und so hat seine zufällige Liebe zu einer schönen Eng» länderinn die merkwürdige Folge gehabt, baß seme Familie in den Bsitz von dre« Koniginchen kam und Einer seiner Neffm die Krone des mächtigen Neichcs theilt, daS es seit dem Falle RomS auf der Erde gegeben hal." (Fashionable Sitte.) Die Tanzunlust der feinen Pariser Herren ist, längst so groß, daß daS Erscheinen gemietheter Tänzer auf den Bällen vornehmer Häuser ,n der That Nicht mehr in's Neich der Fabel gehöit. Im gegenwärtigen Winter scheint aber die Nücksichtölosigkcit der »Löwen,, der elegan" ten Gesellschaft noch «m viele Schritte weiter gchcn. zu wollen. Die tonangebenden Herren kommen jetzt Mit Büchern, Zeitungen, kleinen Gemählden, kurz Mit einem vollständigen UntcrhaltungS-Apparat auf die Bälle, gleich alS ob sie dazu verurtheilt seyen, einige Stunden in tiefer Einsamkeit hinbringen zu müssen. Elncr der ersten Bälle, die seit Eröffnung der Herbstsa>son in der Rue St. Honor« Statt fanden, war der des Herzogs v. F. Einer der Eingeladenen, Lord S., rückte sich einen bequemen Armsessel neben den Platz der Gräfinn von Ch., die er jetzt eben Mit seinen Huldigungen beehrt, und zog ein englisches Buch aus der Tasche. So oft die Gräfinn tanzte, las cr ruhig und in sich versunk.n weiter. Nur wenn sie an ihren Platz zurückkehrte, theilte er »hr manchmal eine Bemerkung über das Buch/ oder eine schöne Stelle auS demselben mit. Herr E., ncbcn Angelika v. B. sitzend, stickte in demselben Cirkel in Cannevaß, und der Graf v. 3. zeichnete an der Sciledcr Fcstgcberinn auS freier Hand an einer Pferdegruppe. Die Damen sind empört über eine so abscheuliche Mode, die »Löwen" abcr finden eine Menge Nachahmer unter Per« soncn, die sich gerne zu den Löwen rechnen lassen. (Der Blitz als Felsen sprcn gep.) Der ,Wanderer" berichtet: Alle Mächte des Himmels und der Erde werden jetzt an- und eingespannt, um dett grcßen Hauptwagen der Zelt, „das Gewerbswesen« voiwärts zu bringen; auch der Blitz muß sich dazu hergeben. In den unerschöpflichen Marmorbrüchen be, Candoglia hat man den Blitz genöthigt, Steine zu sprengen, indem man hohe Stangen als Blitz» adleicer darin aufrichtet, und der Blitz hat sich's für dießmal gefallen lassen und einen gvoß.n Felsen ge» sprengt. N echnnngS»Abschluß über die beider hierortigen Kleinkinderbewahr-Anstalt vom 4. November 1841 bis 4. Nov. 1842 vorgckommenclch Geldempfänge und Auslagen. ^ össentlicke jl^ibaäier l !^> <« - «. össentliche l Laibacher ^ Gmpfänge. Geld Wo- E a!c. H Ausgabe n. Geld ^d'igatio^ Sparc. A nen Buckeln 5 ______^^ mi^ ^Bucheln^ ^ > 1 Vclmögcnsstand mlt4.Noo.i84i 130 25 1000— 1470 —! 1 Auf Besoldung dcs Lehrers . 240'— — — — __ > .3 N euer Zuwa ch s. ! ! 2 » Ahnung der Wa'rt,rmn und , ^ «, s.s ,. ^ ., ! Magd...... 135 — — —,—— Hz 3 , Remunerationen des Lehrers i ^ ») ^°n Sr. furstb.scyofi.chen und der Wä'ner.nn . . 50 -„-__-» ,> ^" ^" ^ / ^ 4 , Wohnzins bis Georgi 1843 " . d) Vondemhochw. " milieip»'« ..... 216 - ^_-------------------Z l Domcaptteimd ,5 Beheizung .... ' 35 13 - - - H Ge.stl.chke.t . 36«^_tr. , 6 ^ Verkostung ^durch sieben Moe Z! ^Von den r.i. nate, im Durchschnitt tägllch 3 ! 3"""^ ^^" ^^ ,^ I 45 Kinder...... 217 49 -__--« Hauprstadt . 343»--» 429 ----- 7 ^ Uebernahme derMilitär-Ein- " ' 3 An besondern Zuflüssen: quart.rung vomHauseNr.108 12 -__--- ff 2) Ertrag e.neüBalles 5 » Kuchen - und sonst.ge Ersor- ^ ^ imRedoutensa«ie 500»__» ^ ^ __ - 200 - N 1)) Ertr.einerAdend.- Schre.bmater.al.en und (^e.. unterh.imCasmo 342»->> .,7 schenke be. besondern Fe.er- ^ 0) Von einem ungen. "" 342 __---- Nchketten . . - - - - 47 7 j - - - _ « Wohlthäter . . S«-.. . !9 » Emheben der subscnb.rten , ^ ä) Interes.v.öffentl. " " ^-------------------^ "! Betträge. . - - - - 1827 -__-'-, 5 e)Intt"77^ 50 ! Summa der Ausgaben 97136 _-___! ^ ^ass^CaP^ "" " " "------------Hiezudenm.t4N°«emder^ ! 5) Kostgeldern und " " 59 1 -------------------- verbttebenenVermogensstand ^ Wochengroschen v. > «Nt....... 373 4? 1000 1b70 — zahlenden Kindern 35 ».55„ 35 55 — — — — ! , , Summa der Empfänge . 13551 21 1000^— 1670 l—I Summa dem Empfange gleich 1351^21 1000 — l1670 —