Annalen der Kaiser!. Körrig!- LandArttzschafts-HeMfchsft > März 1826. L. Vortrag des ' Gesellschafts-Ausschusses, Herrn Johann Nep. Hradeczky, über die G e se l l sch a fts - R c ch n u n g fü r d a s J ah r 1 8 25, un d über das Präliminare für das Jahr 1826. In Befolgung des §. Z8 der Statuten, welcher sub Ink. a. vorschreibt, daß die Bewilligung der Jahres-Rechnung und des Budgets für das kom¬ mende Jahr der allgemeinen Versammlung Vorbehalten bleiben, werden der hochanschnlichen Gesellschaft die im ersten verflossenen Rechnungsjahre 1825 erhobenen Einkünfte und bestrittenen Auslagen vorgetragen. Vermög der documentirt vorliegenden Rechnung bestand nach Maßgabe 8 des 5Z. §. der Statuten der Empfang in dem mit Ende October 1824 vorhandenen disponiblen baaren Kassareste pr. ............ 2249 st. 53 2^4kr. An Pachtzinsen von eigenthümlichcn Realitäten sind eingegangen . 234 „ 15 „ An Zinsen von eigenthümlicben öffentlichen Capi¬ talien .............. 43 „ 13 2j4 „ An jährlich bestimmten Beiträgen aus dem Provin¬ zial- Fonde 1600 „ — „ An rückständigen Forderungen und rückbezahlten Vorschüssen 115 „ 6 3^4 „ Summa der Empfänge . . . 4340 fl. 28 3^4 kr. Die Ausgaben wurden nach Maßgabe des 54. g. der Statuten sbestrittep, und haben betragen: itens. Auf landesfürstliche Steuern von cigenthüm- lichen Realitäten Auf Miethzins, Beheitzung und Beleuchtung der Bureaux .......... ztens. Fgr ^s Honorar des Herrn Secretärs . . 4ssns- Für Druckschriften, Schreibmaterialien und Briefporto . 5ts«s. Mf Unterstützung kostspieliger Versuche, dann Herstellungskosten des Pollana-Hofes . . . 6ss,ns. Auf Beischaffung nützlicher Zeitschriften, Bü¬ cher, Modelle und Sämereien ?t-ns. Auf Unterstützung der Provinzial-Cultur, näm¬ lich: für Hornvieh-Prämien . 600 fl. — kc. für beigeschaffte Stiere . . 164 „ 10 „ 73 fl. 29 1^4 kr. 94 „ 54 400 „ — 309 „ 14 2^4 „ 501 „ 21 „ 257 „ 4 „ 764 „ 10 gtcns. Auf verschiedene Auslagen, als Remuneration des Actuars und die des Kanzellisten, dann auf geleistete Vorschüsse ....... 332 „ 44 Summa der Ausgaben . . . Werden nun von dem Empfange pr. . . . die Ausgaben abgezogen, Ausggben . . Empfang . . 2733 fl. — 3^4 kr. 4340 fl. 38 3^4 kr. 2753 fl. — 5^4 kr. 4340 „ 28 3^4 „ so zeigt sich mit Ende October 1825 der bare Kassarest mit 1607 fl. 28 kr. 9 Zur vorläufigen Revision dec Beilagen sowohl, al- zur Prüfung der Anweisungen über die geleisteten Zahlungen sind aus dem permanenten Aus¬ schüsse zwei Mitglieder, nämlich der Referent und Herr Jacob Zenker de- lcgirt worden, sie haben die Rechnung nicht nur allein czua sck cslculum revidirt, sondern auch diese sowohl, als alle Documente richtig befunden, und dem beständigen Ausschüsse in der gewöhnlichen Sitzung des Monates Jänner l. I. den Bericht über das Resultat ihrer Arbeit erstattet. Beliebe nun die hochansehnliche Versammlung zur definitiven Adjusti- rung der dem permanenten Ausschüsse nach dem 57. §. der Statuten, I-ät. o, obliegenden Rechnung über die Verwaltung des Gesellschafts-Vermögens eine Commission zu ernennen, damit die dem Verein zugewiesene Bewilli¬ gung derselben in der nächsten allgemeinen Versammlung nach dem 38. §. der Statuten erfolgen könne. Damit dieser nämliche §. auch in Hinsicht des zu errichtenden Bud¬ gets befolgt werde, wird der hochansehnlichen Gesellschaft der Präliminar- Antrag aller Empfänge und Ausgaben für das Verwaltungs-Jahr 1826 hicmit zur Einsicht und Prüfung mit der Bemerkung vorgelegt, daß des¬ sen einstweilige Revision auch schon bei der Sitzung des permanenten Aus¬ schusses im Monate Jänner l. I. besorgt worden, und daß zur definiti¬ ven Bewilligung desselben eben auch die Amtshandlung der ernannten Com¬ mission erforderlich sey. Zur einstweiligen Uebersicht wird der hochanfehnlichen Gefellschgft hie- Mit die Bedeckung des Fondes sowohl, als sein Erforderniß für das lau¬ fende Jahr nachgewiefcn. Empfang. n.) Der mit Ende October 1825 verbliebene baare Kassacest beträgt ......... b. ) An Pachtwiesen dürften durch die neue Verpach¬ tung der eigenthümlichen Realitäten eingehen . c. ) An Zinsen von eigenthümlichen öffentlichen Fonds» Capitalien nach der Umsetzung in Metall-Münze U.) An jährlichen Beiträgen aus dem Provinzial- Fonde . . . . o.) An zurück zu erhaltenden Vorschüssen für das va¬ terländische Museum . . st) An elnzubringenden Rückständen von Pachtbeträ- gcn der Realitäten 6-) An verschiedenen unvorgefehenen Empfängen . 1607 fl, 28 kr. 350 „ ' „ «3 „ 13 2j» „ 1600 „ — „ «71 „ «1 » «28 „ 7 „ 85 „ —— ,, Summa der Empfange . . «585 si. 29 2,i« kr. 10 Ausgaben: 1. ) Auf landesfürstliche Steuern von eigenthümüchen Realitäten. . 2. ) Auf Miethzins, Beheitzung und Beleuchtung des Gefellfchafts - Bureau . S.) Für das Honorar des Secretärs 4. ) Für Druckschriften, Schreibmaterialien und Post- porto der Amts - Correspondenz ..... 5. ) Auf Unterstützung kostspieliger Versuche und für die Unterhaltung des Pollana-Hofes . . . . 6. ) Auf Beischaffung nützlicher Zeitschriften, Bücher, Modelle und Sämereyen 7. ) Auf Unterstützung der Provinzial-Cultur . . . 8. ) Auf rückständige Zahlungen von vorigen Jahren . 9-) Auf verschiedene und unvorgesehene Auslagen . . 74 fl. 11 169 „ — 400 „ — 172 „ 50 408 „ 30 225 „ — 600 „ — 225 „ 54 202 „ 30 kr. Summa der Auslagen . . 2507 fl. 55 kr. Werden nun von den Empfängen pr. . . . . 4585 „ 29 2s4„ die Ausgaben abgezogen, so dürften mit Ende October 1826 baar pr. Kassa bleiben . .... . 2077 fl. 53 2^4 kr. und das Jnventarial - Vermögen der Gesellschaft wird nach dem 55. Z. der Statuten nebst dem obigen baaren Geldbeträge bestehen: a.) in dreizehn Wiefenantheilen, wovon sich neun am Eruber'schen Gra¬ ben, vier aber am Laibacher Moraste befinden- t>.) in dem zu landwirthschastlichen Versuchen erkauften sogenannten Pol- lanahofe, der Landtafel inliegend; c.) in der krainerisch - ständischen, aus den Agricultursfond lautenden 5 1^2 percentigen Obligation, c!äo. i. November 1817, Zahl 5606, pr. 6175 fl.; und endlich cl.) in den Einrichtungsstücken des Gesellschafts-Bureau, dann in den vorhandenen Büchern, über welche Gegenstände im Laufe dieses Jah¬ res das Jnventarium ausgenommen werden wird. Würden über diesen Vortrag keine sonstigen Bemerkungen beliebig seyn, so wolle der hochansehnliche Verein zur Ernennung der Herren Com- missäre schreiten, welchen die Revision dec Rechnungsacten vertraut werden wird. Ueber diesen Vortrag wurden um die Vornahme der Revision und de¬ finitiven Erledigung der vorliegenden Rechnungen von der Versammlung die Herren Mitglieder: Leopold Freiherr v. Lichtenberg, Vinzenz Freiherr v. Schweiger, und Matthäus Raunichcr, ersucht, welchen sonach von dem per¬ manenten Ausschüsse die diessälligen Documente auszusolgcn seyn werden. n 6. Vortrag d e S Gefellschafts - Ausschusses Herrn Johann Nep. Hradeczky, über die Einführung der Dienstbothen - Prämien. Ueber den bei dec allgemeinen Versammlung am Zss.n Mai v. I. vor¬ gebrachten Antrag zur Errichtung eines Fondes für Belohnungsgeschenke an ausgezeichnete Dicnsrlcute am Lande, ist zwar nach dem Beschlüsse der hoch¬ ansehnlichen Versammlung der Vortrag des Ausschusses dem hohen k. k. Landes - Gubernium am 1t>tf» Juli v. I., Zahl 116, mit der Bitte über¬ reicht worden, denselben der hohen ?. k. Hofkanzlei zur Genehmigung vor- zulcgen. Allein, es ist dem permanenten Ausschüsse noch kein Resultat die¬ ser ehrfurchtsvollen Bitte bekannt geworden. Indessen hat der nämliche Menschenfreund über die, an ihn am 12^" Mai v. I. erfolgte Mittheilung dieses Vortrages zur Gründung des beab¬ sichtigten Fondes seine Aeußerung am 6ss» Juli v. I. erstattet, und die hochherzige Lheilnahme an dieser Anstalt zum Wohl dieser Provinz durch die wiederholte Einsendung von 45 fl. M. M. zum nämlichen Zwecke un¬ ter den nämlichen Modalitäten edelmüthig bethätigt. Gleich dem ersten am 5ssf> October 1824 eingesendeten Geschenke von 45 fl. ist nach der Bestimmung des edlen Gebers auch das Zweite auf drei Einlagen zu 15 fl. in der hicrortigen Sparkasse als Geschenk für drei Dicnst- leute zur Disposition der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft fruchtbringend deponirt worden, und die dafür erhaltenen Auszugsbücher unter den Zahlen 1840 — 1841 und 1842 befinden sich in Verwahrung des Herrn Eesell- schafts-Cassiers, wonach denn das dießfalls bereits vorhandene fruchtbrin¬ gende Fonds-Capital des ausgezeichneten Stifters in 90 fl. M. M. und den hievon laufenden 4 percentigen Zinsen besteht. Bei diesem Umstande, und in Erwägung, daß die allerhöchste Geneh¬ migung des Eingangs erwähnten Antrages vielleicht noch nicht sobald er¬ folgen, vielleicht mehreren Anständen unterliegen dürfte, glaubt der perma¬ nente Ausschuß verpflichtet zu sepn, an der Fortsetzung eines Gebäudes, für welches die Grundmaterialien mit so edler Freigebigkeit geliefert worden sind, tha'tigst Mitwirken zu müssen, und es wird daher in unvorgreiflichcn Antrag gebracht, daß vielleicht eine geeignete Bekanntmachung des bereits zu dieser edlen Bestimmung erfolgten, und der für diese Anstalt ferner» zweckdienlichen Mittel der menschenfreundlichen Absicht des edlen'jGcbersso¬ wohl, als aller Mitglieder der hochansehnlichcn Gesellschaft entsprechen könnte. Es ist eine anerkannte Wahrheit, daß zu ängstige Bescheidenheit oft der guten Sache einen wesentlichen Abbruch thut, indem verschwiegene edle Handlungen selten Nachahmung finden, während dem eine zweckmäßige Pu- 12 blicitat bas gefühlvolle Herz manches chrenwerthen Mannes erwärmet, und ihn zur segenvollen Mitwirkung für eine wohlthätige Anstalt gewinnt. So dürfte der Fall auch hier eintreten. Der edclmükhige Mann, als erster Stifter des Fonds - Capitals zu Dienstbothen - Prämien im unbeschränkten Raume der Provinz, macht es zwar dem permanenten Ausschüsse zur Pflicht, seinen Namen zu verschweigen, aber berechtigt glaubt man sich den ohnge- achtet zu seyn, seine edle Handlung öffentlich bekannt zu machen, und sie zur Erweiterung seines menschenfreundlichen Plans benützen zu dürfen. In dieser Voraussetzung bringt der Ausschuß auch der hochanschnlichcn Ver¬ sammlung die Thä'tigkeit eines zweiten Mitgliedes derselben, dessen Be¬ mühungen bereits seit mehreren Jabren die segenreichsten Folgen im Stil¬ len bewirken, zur öffentlichen Kenntniß, weil es zweckmäßig zu seyn scheint, die Hoffnung zu dem Gedeihs, dieser Anstalt auf das Dasein der bereits gesammelten Erfahrungen zu gründen. Das ehrenvolle Mitglied der Gesellschaft, der hochwürdige Herr Lucas Predounig, Pfarrer zu St. Oswald, im Bezirke Egg bei Podpctsch, (in dessen Kuratie bereits jährlich ein armes tugendhaftes Mädchen mit einem Betrage von 60 fl. M. M. und einem Ehrenkreuze ausgestattet wird), er¬ richtete auch schon im Einverständnisse mit den Hubenbesitzern seiner Pfarre eine Anstalt, aus der jährlich einem gutgesitteten und fleißigen Dienstbo- then eine Prämie von 15 fl. M. M. zu Theil wird. Daß zu dieser Anstalt der erforderliche Beitrag durch freiwillige Eon- currenz der dortigen Hausbesitzer aus der Pfarrgemeinde mit jährlich 20 bis U0 kr. gesammelt wird, daß die Zuerkennung der Prämie zweien Männern aus der Gemeinde unter dem Vorsitze des hochwürdigen Herrn Curalen an- vertraut ist; dieses alles gibt wohl den schönsten Beweis von der Hand¬ lungsweise unserer Landleute, sobald sie unter der individuellen Sorge eines Mannes stehen, der sich in seinem Wirkungskreise Vertrauen zu erwerben, und dieses zu erwiedern versteht. Sollten diese beiden Thatsachen, die dermal nur noch im engen Rau¬ me dieser Versammlung heute bekannt werden, nicht hinlänglichen Stoff zur Betrachtung geben, daß die Gründung einer so heilsamen Anstalt auch blos durch das Zusammenwirken menschenfreundlicher Seelsorger, Herrschafts- und Gutsbesitzer, dann der ansehnlichen Ncalitätenbesitzer und Landbeamten erfolgen könnte! — Der permanente Ausschuß ist der Meinung, daß eine gedruckte Verlaut¬ barung (zur Ersparung der Kosten allenfalls mittels des illyrischen Blattes) entsprechen könnte, um dem Publicum die gute Ansicht dieser Prämien-An- stalt mit Berufung auf das bereits Geleistete vor Augen zu legen, und ein günstiges Resultat zu erwirken; vorzüglich, wenn die verehrten Herren Mit¬ glieder der hochanschnlichen Gesellschaft sich bemühen würden, ihren benach- 13 barten vermöglichern Realitätenbesitzcrn die Ueberzeugung zu verschaffen, daß eine so ausgezeichnete Behandlung der fleißigsten Dienstleute zu ihrer Mo- raliflrung ungemein viel beitragen könnte. Won ähnlichen Grundsätzen beseelt, haben bereits mehrere Filialen der löbl. k. k. steiermärkischen Landwirthschafts-Gcscllschaft solche Anstalten durch freiwillige Beiträge ihrer Mitglieder mit bestem Erfolge begründet; jede noch so kleine Gabe wurde mit warmem Danke ausgenommen, jedes noch so un¬ bedeutende Geschenk, wenn auch nur aus ein Paar Thalern bestehend, hat den erhabenen Zweck der edlen Absicht nicht verfehlt, wie sich die hochansehnli¬ che Versammlung aus dem 9ss.", 14's» und Bande ihrer Verhandlun¬ gen und Aufsätze zu überzeugen beliebe. Weil aber so ein Institut nur durch das gemeinsame Zusammenwirken des Vereins festen Fuß fassen kann; weil sich wegen Mangel an Abkheilun- gen der hiecortigen k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft nur bei dem bestän¬ digen Ausschüsse die Bruchstücke zur Gründung dieser Anstalt sammeln las¬ sen; so würde der Referent als Mitglied und Kanzlei-Director der hieror- tigen Sparkasse sich's zum größten Vergnügen rechnen, an der Crcirung dieses Prämien-Fondes dadurch mitzuwirken, daß er sich erbiethet, alle, wenn auch unbedeutenden Beträge in portofreien Zusendungen zu übernehmen, sie zur fruchtbringenden Capitalisirung in der Sparkasse zu hinterlegen, und von Zeit zu Zeit von den eingegangenen Beträgen durch das illprische Blatt öffentliche Rech¬ nung abzulegen, indem mit Ende eines jeden Monats bekannt gemacht wür¬ de, welche einzelne Beträge unter dem Namen der edlen Stifter, oder un¬ ter ihren Devisen zur Fundirung dieses Instituts eingegangen sind. Würde diese Quelle zur erwünschten Kraft gelangen, so wird sich der per¬ manente Ausschuß bemühen, für diese Anstalt die zweckmäßigen Statuten zu verfassen, und sie der hochansehnlichen Gesellschaft bei der nächsten allgemeinen Versammlung im Monat November l. I. zur Benutzung vorzulegen, damit sodann die Genehmigung der hohen k. k. Landesstelle pflichtgemäß nachgesucht werden könne. Uebrigens dürften für den Fall, wenn dieser unvorgreifliche Antrag die Genehmigung der hochansehnlichcn Versammlung erhalten würde, auch die vom ersten Stifter dieses Fonds als Stamm-Capital erlegten 90 fl. M. M. einstweilen bis zur nächsten allgemeinen Versammlung fruchtbringend in Ver¬ wahrung der Sparkasse verbleiben, weswegen der edle Geber von dem Be¬ schlüsse dec heutigen Versammlung in Kenntniß gesetzt werden müßte. Sollte endlich der am Ztc,n Mai v. I. vorgetragene, an die hohe Hof¬ kanzlei gediehene dießfällige Vorschlag inzwischen die höchste Genehmigung erhalten, so wäre die Mitwirkung durch freiwillige Beiträge doch keineswegs entbehrlich, indem es höchst wünschenswert!) ist, dieser Anstalt den möglich¬ sten Aufschwung zu verschaffen, weil eS anerkannt bleibt, daß sich oft das 14 wichtigstes Capital der Landwirthe in den Händen ihrer Dienstleute befindet, und ihnen durch die Moralifirung desselben der größte Nutzen verschafft, der empfindlichste Schaden verhüthet werden kann. Beliebe daherjjdie hochansehnliche Versammlung zu berathen, und dem permanenten Ausschüsse die nöthigen Weisungen zu eröffnen. Die Versammlung erklärte, mit dem Anträge des Herrn Referenten, und, mit> den von ihm entwickelten gründlichen Ansichten vollkommen einver¬ standen zu seyn, beschloß die Ausführung seines Vorschlages, und nahm sein Anerbiethenj dankend jan. o rtr a g des Gesellschafts - Ausschusses Herrn Johann Nep. Hradeczkp, über die Einleitungen zur Anschließung der Provinz Krain an die steiermärkische projektiere Brand - Versicherungs- A n stal t. Die k. k. Landwirthschasts-Gesellschaft in Grätz hat sich mit Note vom Ztsh August v. J>, Zahl 458, an den permanenten Ausschuß dieser Gesell¬ schaft um die thätigste Mitwirkung zur Realisirung ihres unter dem Vor¬ sitze ihres erlauchten Vorstehers erwachsenen Planes zur gegenseitigen Feuer¬ schäden-Versicherungsanstalt verwendet, und erörtert, wie nothwendig es sey, daß alle Mitglieder dieser hochansehnlichen Gesellschaft zur thätigsten Mitwirkung bewogen würden, wenn eine Anstalt ins Leben treten soll, de¬ ren segenvolle Folgen schon allgemein anerkannt sind. Im Verfolg dieser Zuschrift wurde die hierortige Landwirthschasts - Ge¬ sellschaft ersucht, den Plan über diese Anstalt, welche schon durch das hohe k. k. Gubernium und die k. k. Kreisämter aus allen amtlichen Wegen der thätigsten Unterstützung gewürdiget worden ist, zur möglichst individuellen Kenntnis aller Hausbesitzer verbreiten zu helfen, dann die Eintheilung der Provinz in Assecuranz-Distrikte besorgen, und endlich verständige, thätige, mit der Lokalität bekannte, rechtliche, die Achtung und das Vertrauen be¬ sitzende Männer in Vorschlag bringen zu wollen, um sie als Gesellschafts- Agenten der gegenseitigen Brand - Versicherungs-Anstalt zu ernennen. Ueber dieses Ansuchen hat der hierortige permanente Ausschuß, der?. k. Landwirthschasts-Gesellschaft in Grätz erinnert, daß man sich bemühe, ihren Wünschen um so eifriger zu entsprechen, als diese wohlthätige Anstalt nicht frühe genug zur Realisirung gelangen kann, und daß es sehr zweckmäßig wäre, allen Mitgliedern der hierortigen Gesellschaft Abdrücke der hierauf Bezug nehmenden Veranlassungen mitzutheilen, weil alle gleich berufen und bereitwillig sind, der Erreichung des beabsichtekcn gemeinnützigen Zweckes die Hand zu bieten. Mit Zuschrift vom Psh Jänner l. I., Zahl 512, hat die !5 k. k. Landwirthschafts - Gescllfcbaft in Grätz diesen Antrag dankend gebilliget, und dem beständigen Ausschüsse zwei Aufsätze, nämlich den des dortigen Central-Ausschusses, dann jenen des Herrn Pfarrers Michael Pierwipfel, mit dem Ersuchen zugesendet, die Bekanntmachung derselben durch chas illy¬ rische Blatt einzuleitcn, und die möglichste Verbreitung dieser Aufsätze durch Vcrtheilung der Abdrücke derselben zu besorgen. Diesem Ersuchen wurde auch das Exemplare eines Einschreibbogens zu Beitrittserklärungen mit dem Wunsche angeschlossen, nach dem Formulare desselben die Auflage einer verhältnißmä'ßigen Menge zu veranlassen, sie den Gesellschafts-Mitgliedern zur khätigsten Verwendung für die Errichtung des Zweckes zu vcrtheilen, die eingesendetcn Erklärungen zu sammeln, und an die k. k. Landwirthschaft-Gesellschaft nach Grätz einzusenden. Der beständige Ausschuß hat auch diesen Wünschen möglichst entsprochen. Won allen Exemplarien ist für Rechnung des Central-Ausschusses in Grätz eine hinlängliche Anzahl gedruckt vorhanden, und gleich nach dem Be¬ schlüsse der heutigen Versammlung wird die Verwendung derselben an alle Herren Gesellschafts-Mitglieder mit dem geeigneten Ersuchen um ihre eifrig¬ ste Mitwirkung erfolgen; nur glaubt der Ausschuß, daß es zweckmäßig wäre, wenn die Herren Eesellschaftsmitglieder die Resultate ihrer Bemühungen, nämlich die erhaltenen Beitrittserklärungen nicht dem permanenten Ausschüsse der Gesellschaft, sondern an die betreffenden Bezirksobrigkeiten zur weitern Amtshandlung einsenden möchten, indem dabei der bisherige von der hohen k. k. Landesregierung cingcleitete Geschäftsgang nicht beirrt würde, und die Sammlung aller Beitrittserklärungen durch die k. k. Krcisämter zweckmäßig erfolgen könnte, während dem sich der permanente Ausschuß bei dem hohen k. k. Gubcrnium die Erlaubniß erbitten wird, die erforderlichen Bekannt¬ machungen über den Fortgang dieser Anstalt mittelst des illyrischen Blattes besorgen zu dürfen, zu welchem Zwecke die Herren Mitglieder ersucht wer¬ den, dem permanenten Ausschüsse von dem Resultate ihrer Bemühungen von Zeit zu Zeit Nachricht zu geben. Der beständige Ausschuß wird sich sogleich bemühen, im nämlichen Blatte mittelst eines eigenen Aufsatzes alle Hindernisse, die in der Provinz bisher dieser segenvollen Anstalt entgegen traten, genau und fteimüthig dar¬ zustellen, auch sie nach Möglichkeit zu entkräften. Die fernere Aufgabe be¬ steht darin, in Berathung zu nehmen, wie die Provinz in Feuerassckuranz- Distrikte cinzutheilen, und welchen Männern in jedem derselben das Amt der Assekuranz - Commiffäre anzuvertrauen wäre. Der Ausschuß ist der unvorgreiflichen Meinung, daß der Bestand dec decmaligen politischen Bezirke ihres großen Umfanges wegen, zu dieser Ein- theilung nicht zweckdienlich fey^. indem die aufgestellten Agenten (zwei für 16 jeden Distrikt) nicht im Stande seyn dürften, in dem Bereiche dieser gro¬ ßen Bezirke ihren Pflichten zu entsprechen. Dagegen scheint die Eintheilung der Pfarren im umgekehrten Verhält¬ nisse zu stehen, indem es schwer sepn wird in dem kleinen Sprengel jeder derselben äusser den Herren Seelsorgern Männer zu finden, die für solche Ge¬ schäfte diejcrforderlichcn Eigenschaften besitzen. Der permanente Ausschuß glaubt daher, daß die Eintheilung der Usse- curanz-Distrikte nach dem Umkreise der dermaligen Hauptgemeinden am zweckmäßigsten erfolgen dürste. Wird dieser Antrag genehmiget, so bleibt zu berathen übrig, welchen Individuen die Geschäfte der Assecuranz-Commissäre jedes Distrikts (somit im Bereiche jeder Hauptgemcinde) anzuvertraucn wären, und welche Indi¬ viduen sich dieser Verpflichtung zu unterziehen bereit seyn mochten. Für die Provinzial-Hauptstadt kann dicßfalls keiner Besorgnis Raum gegeben werden, indem es in der Natur und Bestimmung des permanenten Gesellschafts-Ausschusses liegt, sich auch diesem wohlthätigen Zwecke zu wid¬ men. Wohl aber tritt für das flache Land der bedenkliche Umstand ein, daß sich nicht in jeder Hauptgcmeinde, ja selbst oft in der Nähe derselben nicht ein Mitglied deck. k. Landwirthschafts-Gesellschaft befindet, und da¬ her wird es nothwcndig werden, hiezu die geeignete Wahl unter jenen In¬ dividuen zu treffen, die bisher zum Verein der k. k. Landwirthschafts-Ge¬ sellschaft nicht gehören. Es wäre ein wesentlicher Voctheil für die Provinz, wenn bei dieser Gelegenheit auch die Zahl der wirklichen Mitglieder der k. k. Landwirth¬ schafts - Gesellschaft vermehrt werden könnte, indem der bisherige Mangel an solchen Mitgliedern, die dem Berufe und ihrer Eigenschaft nach, dem Verei¬ ne vorzüglich nützen könnten, anerkannt fühlbar bleibt. Um diesem Mangel abzuhelfen, und zugleich die Aufstellung der Asse¬ curanz-Commissäre zweckdienlich zu besorgen, wären alle am Lande befind¬ lichen Herren Mitglieder zu ersuchen, dem permanenten Ausschüsse solche In¬ dividuen in Vorschlag zu bringen, die der Aufnahme als Mitglieder der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft würdig, und zur Besorgung der Agentenge- schäste geeignet wären, wobei in Erinnerung gebracht wird, daß hievon auch Bauern, sobald sie die erforderliche Conduite und die nölhigen Kenntnisse besitzen, nach dem Beispiele dec Steiermark, in der sie nach Ansicht des Perso¬ nalstandes vom Jahre 1822 die Hälfte der übrigen Mitglieder übertreffen, keineswegs, und um so weniger auszuschließen wären, als die Gesellschaft nach dem VII. §. der Statuten aus allen Ständen bestehen soll, sobald sie die im I. §. vorgeschriebenen Eigenschaften haben. Würde auch diese Verfügung beschlossen werden, so wären dermal schon alle Herren Mitglieder zu ersuchen, ihre dießfa'lligcn Vorschläge über die aus- zu- !7 zustellenden Assecutanz-Commissäce längstens binnen zwei Monaten an den permanenten Ausschuß einzusenden, damit ihre Ernennung erfolgen, und dem hohen k. k. Landes-Gubernium zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Diese von der Versammlung einhellig als gründlich und zweckmäßig er¬ kannten Anträge wurden beschlossen. sck c. Geschenke und Ankäufe für die Landwirthschafts- Gesellfchaft. Herr Weikhard Graf v. Auersberg: das Wiener Diarium pro 1824. Herr Natalis v. Pagliaruzzi: ein von ihm im Jahre 1823 aus dem Deutschen in das Italienische übersetzte Gebetbuch. Ein ungenanntes Mitglied: drei Sparkassa-Bücheln pr. 45 fl. C. M. für die Dienstboten-Prämien. Herr Heinrich Kosta, k. k. Bankal-Zoll-Commissär: einen Entwurf einer Stiftung zur Ausbildung Und Ausstattung dürftiger Bürgerstöchtcr. Ebenderselbe: Beschreibung einer neuen Schmclzlampe. Ebenderselbe: Mill's practische Feldwirthfchaft. Ebenderselbe! Meyer's Fortsetzung der Beiträge und Abhandlung zur Aufnahme der Land - und Hauswirthschaft. Ebenderselbe: Eine Kupfertafel mit der Abbildung der Natur des Sci- denwurmes. Ebenderselbe: Eine Sammlung von Käfern und Insekten. Herr Johann Ncp. v. Gandin: ein von dem verstorbenen Herrn Fer¬ dinand v. Baronio eigenhändig geschriebenes Tagebuch vom Jahre 1772 bis 1809 , als Beitrag zur Fortsetzung der Geschichte Krains. Herr Vinzenz v. Klosenau: im Manuscript, topographische Kunden vom Gute Poganitz in Krain. Herr Urban Jerin, Domherr: eine Beschreibung dreier abgedruckten Sigille mit der Aufschrift: Ligilurn Lapituli eclesiao labaconsis Se. Excellenz Herr Freiherr v. Erberg: zur Abschristnehmung die topo¬ graphische Beschreibung des Pfarrvikariats St. Peter bei Wördl an der Gurk. Herr Johann Zörrer, Disttiktsfötstet: die Beschreibung und den Grund¬ riß , nebst Situationsplan einer Berghöhle bei heiligen Kreuz nächst Laas. Herr Leopold Mächtiger, Gubernial-Protocolls-Director: die histori¬ sche Information von dem Amt des Cardinals Mazarin. Herr Joseph Suppantschitsch: eine auf einen antiquen Stein Vorgefun¬ dene alte Aufschrift. Herr Franz Metelko: ein von ihm verfaßtes Werk: Lehrgebäude der slovenischen Sprache im Königreiche Jllprien, und den benachbarten Pro¬ vinzen. Annalen der r. k. LandwirtlischaNSe-' in Laibach. 2 18 Das hohe Landes - Gubernium: zwei Exemplare von dem 5^ Bande der hierländigen Gesetzsammlung. Herr Eauer, Secretär der Landwirthschafts-Gesellschaft in Brünn: zur Beförderung des Ackerbaues rc., ein Exemplar der von ihm bearbeiteten ski- zirlen Darstellung der Verhandlungen über Schafzucht und Wollwesen. Die Görzer Gesellschaft: drei Exemplare ihrer auf das Jahr 1824 herausgegcbcnen Mitkheilungen. Die Brünner Gesellschaft: zwölf Stück ihrer auf das Jahr 1826 hcr- ansgegcbenen Wirthschasts-Kalendcr nebst vier Heften des Oktober- und No¬ vember-Bandes ihrer Mittheilungen 1 Zoch, 1021 Quadrat-Klft. „ 5. . . 600 „ „ 1 „ 4. . . 648 „ „ ) An Wiesen, Rainen und Wegen blieben 1 Joch, 804 Quadrat-Klft. Zusammen . . . 5 Joch, 157 Quadrat-Klft. 28 Aber auch der elende und feuergefährliche Zustand der bei diesem Hofe befindlichen Wirtbschasts - Gebäude, die Herstellung der zweiten Hälfte des Gartens, obwohl diese weder die Mühe noch den Aufwand der erster« er¬ fordern wird, die Einfriedung der ganzen Realität von zwei Seiten, da die dritte schon in diesem Frühjahre mittelst Anlegung von Weißdorn-Seh¬ lingen vollführt worden, die vierte aber durch das Wohn - und die Wirth- schaftsgebäude, so wie durch einen Theil einer errichteten Bretterwand er¬ reicht ist; die solide Verplankung des Gartens, um an deren innern Seite Trillagen für Obstbäumchen anzulegen, die in unserm Klima weder als Zwergstämme, noch weniger aber als Hochstämme Früchte von voller Güte und Reife bringen; dann endlich die unerläßliche Grabung und Herstellung eines Brunnens, erfordern ein neues Kapital, welches zu erhalten, da die eigenen Fondskräfte größcentheils erschöpft sind, sich nur durch eine gnä¬ digste Unterstützung vom höchsten Orte denken läßt. Dagegen muß man die Vortheile nicht verkennen, und selbe keines¬ wegs als geringfügig ansehen, welche diese öffentliche Anstalt sowohl der bestehenden Lehrkanzel der Landwirthschaft bereits leistet, als auch dem Lan¬ de selbst nach wenigen Jahren verschaffen wird. Für die Hörer der Landwirthschaftslehre werden die vier vorn ange¬ führten Ackerstücke dermalen schon durch zwei Jahre mit vollem Nutzen und dankbarer Anerkennung gedüngt und bearbeitet, wobei diese jungen Män¬ ner mit warmer Vorliebe für den Feldbau selbst Hand anlcgen, und hierin durch mehrere Stunden im Tage mit unverdrossener Thätigkeit ausharren. Von den im Spätherbste 1823 ausgesäten Aepfel- und Birnkernen wurden aus der Kernschule bereits in diesem Frühjahre 2000 Stämmchen Wirn-, 1200 Stämmchen Aepfel - Wildlinge in die Baumschule übersetzt. Die vier Aecker sind für den laufenden Sommer zum Unterricht der Hörer dex Landwirthschaftslehre auf folgende Weise bestellt. Der Acker Nr. L ist den 16. April mit ia Metzen Maßt gemeiner Gerste, und 1 Metzen Maßl steierischen Klcesaamen breitwürsig bestellt worden. Der Acker Nr. 2 wurde zur Hälfte am 5. Mai nach dem Pflug mit vier Metzen zerschnittener spanischer Kartoffel belegt. Die andere Hälfte dieses Ackers wurde am 6. Mai mittelst der Bur- ger'schen Säemaschine mit 1 iss Meßen Maßl großen gelben Mais, und einer gleichen Menge Zwergflsolen besäet, Der Acker Nr. 3 diente bis zur Heidsnsaat zur praktischen Vorzeigung von Reinigungswcrkzeugen, als: der großen und kleinen Brabander Egge, des Hakens, des schiefen verbesserten neunschcrigen Schaufelpfluges, und wird endlich, nachdem der Bode« von dem durch eine Woche angehaltencn Regen hinlänglich abgetrocknct scyn wird, mittelst der Fcllenberg'schen Ma¬ schine mit Heiden besäet werden. 29 Der Acker Nr. 2 erhielt seine Reinigung von Unkraut, so wie die Auf¬ lockerung durch den dreischerigen Extirpator. Die Anhäufung der Erde an die Pffanzen dieses Ackers geschah mit dem kleinen doppelten Streichbret oder Anhäufepflug. Ueber alle diese Arbeiten nach Zeit und Maß, in dem solche durch die Schüler der Landwirthschaftsschule selbst vollführt werden, bestehet eine eigene Vormerkung. Dec Acker Nr. 4 endlich wurde am 15. April mit einem Metzen böh¬ mischen Hafers breitwürsig befäet. Da von den drei rigolten Gartenabtheilungen nur eine vollkommen mit Baumpflanzcn besetzt ist, so wurde eine andere mit 55 Gattungen Kar¬ toffeln nach Plutsch's und Bartuch's Monographie bestecket, nebstdem aber noch auf eben derfclben Abtheilung 1. ) die röthlicht gestreifte gelbe schottische Kartoffel; 2. ) die rothe flachgedrückte schottische Kartoffel; 5.) „ violette schottische Kartoffel; 4. ) „ blaue brasilianische Kartoffel; 5. ) ,, weiße detto detto 6. ) „ rothe Storchenschnabel-Kartoffel; 7. ) „ eine Spielart der peruanischen Kartoffel; in allem also 40 Gattungen Kartoffeln gepflegt, wodurch die Dertheilung dieser verschiedenen Sorten an die Herren Gesellschasts - Mitglieder mög¬ lich gemacht, und die Aufmerksamkeit auf früh- und spätreife Sorten ge- lenket wird. Auffer diesem werden Anbauversuche von nordamerikanischen Maisgat¬ tungen, der Himelajagerste, und einiger Haferarten, so wie verschiedener Kürbisgattungen in diesem Jahre thcils von mir, theils von mehreren Herren Mitgliedern dieser Gesellschaft in den verschiedenartigen Gegenden des Landes im Kleinen gemacht, und die Resultate hievon in der allgemeinen Hcrbstver- sammlung der Prüfung der hochansehnlichen Gesellschafts-Versammlung vor¬ gelegt werden. Vortrag des permanenten Ausschusses über die Herausgabe der jährli¬ chen Landwirthschafts - Kalender. Damit der VI. dec Statuten dieser Gesellschaft, durch welchen diesel¬ be zur jährlichen Ausgabe eines Kalenders verpflichtet ist, genau vollzogen, und dabei dec allerhöchsten Absicht Seiner Majestät (nützliche Erfahrungen mög¬ lichst zu verbreiten) entsprochen werde, war der permanente Ausschuß bemüht, die Einleitung zu treffen, daß der hier für das Königreich Illyrien erscheinen¬ de Kalender zu diesem Zwecke benützt würde, indem die Ausgabe zweier hier- 30 ortiger Kalender nicht allein die Verlagskosten beider im Hinblicke auf den ge¬ ringen Absatz derselben bedeutend vermehren, sondern auch der ersterwähnten a. h. Absicht entgegen handeln würde. In Anbetracht dieser Umstände war demnach das ehrenwerthe Mitglied der hochansehnlichcn Gesellschaft, Herr Professor Frank, Redacteur des hier erscheinenden Kalenders, so gütig, dem permanenten Ausschüsse das Manu- script desselben gegen das jährliche Honorar von 30 fl. zu überlassen, und an den hierortigen Buchdrucker Herrn Ignaz Edlen v. Kleinmayr wurde der Verlag dieses Kalenders, gegen dem auf fünf nacheinander folgende Jahre, nämlich bis inclusive 18ZO übergeben, daß er dem permanenten Ausschüsse jährlich einhundert gebundene und gestämpelte Kalender unentgeltlich abliefere, auch verpflichtet sei, alle zweckdienlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft in den Anhang desselben aufzunehmcn. Indem nun der hochansehnlichen Versammlung diese Verfügung zur Ge¬ nehmigung vorgetragen wird, werden die hochgeehrten Herren Mitglieder des Vereins gebeten, den permanenten Ausschuß mit der Einsendung solcher Auf¬ sätze zu unterstützen, die zum Anhänge des Kalenders geeignet sind, indem sie die bequemste Gelegenheit finden, auf diesem Wege das Resultat Ihrer Erfahrungen den Landwirlhen mitzutheilen, somit jede nützliche Verfügung bestmö'glichst zu verbreiten. Noch muß erwähnt werden, daß es besonders wünschenswerth wäre, auch dem kraincrischen Bauernkalender (der sogenannten kratilcs) kurze, dem Landmanne vorzüglich nützliche Notizen beizufügen, wozu mehrere Herren Mitglieder, besonders die des hochwürdigen Priesterstandes so ausgezeichnete Arbeiten liefern konnten. Der permanente Ausschuß schließt mit der Bitte an alle Herren Mit¬ glieder der hochansehnlichen Gesellschaft, daß es Ihnen gefällig seyn wolle, von Zeit zu Zeit solche Aufsätze, die zur Entsprechung der allerhöchsten Ab¬ sicht dienen können, in der einen oder andern Sprache an ihn einzusenden; heute aber zu bestimmen, ob rücksichtlich des Verlags dieses Kalenders dis einstweilen getroffene Verfügung genehmiget werde, oder ob eine andere Einleitung getroffen werden soll? Beschluß der Versammlung: sowohl die Verfügung des Aus¬ schusses, als auch dessen Anträge werden genehmiget. W e r i ch t über die im Laufe des verflossenen Jahres 1825 vollzogene Abraupung der Bäume überhaupt, und der Obstbäume insbesondere. Das Hobe Gubernium hat mittelst Verordnungen vom 22. Juli, 6. 31 September 1825 , Z. 6182, 14080, dann 12. und 29. Marz 1826, Z. 4822, 5820, die von den Bezirksobrigkeiten an ihre vorgesetzten Kreisäm- tcrj, und von dorthochdahin einbegleiteten Rapporte, über die vollzogene Ab- raupung der Obsibäume der Landwirthschafts - Gesellschaft zur Einsicht und Ab¬ gabe allfälliger Bemerkungen zugeordnet. Diesem hohen Auftrage die schuldige Folge zu leisten, wurden alle einzelne, die Abraupung betreffende bezirksobrig- keitlichcn Berichte durchgegangen, woraus erhellet, daß die Gemeinden in dankbarer und fleißiger Befolgung der von dem hohen Gubernium angcord- ncten jährlichen zweimaligen Abraupung wetteiferten. Man erlaubt sich nur zu bemerken, daß so nachhaltend die Eycr und die Näupchen anderer Gattungen vertilgt werden, da selbe mehr sichtbar am Stamm, in der Krone, oder in der Theilung der Aeste, oder in die Blätter ihre Brut absetzen, eben so wenig vom Landmanne aus Unkenntniß die Ep- eranlage der verheerenden Ringelraupe beachtet wird. Dieses Insekt hat den Namen Ringelraupe nicht wegen ihrer körper¬ lichen Form oder Zeichnung, sondern wegen der Art und Form, wie der weibliche Schmetterling gegen den Herbst zu, seine 500 bis 350 Eycrchen an die Zweige der Bäume, und vorzüglich jene gegen die Spitze der Krone zu in einen breiten weißlichen Ring, in welchem man deutlich die Eperchen erkennt, anlegt. Um diese zu vertilgen, bleibt nichts anders als das Abschneiden der damit behafteten Zweige übrig. Die Farbe des männlichen Schmetterlings ist auf den Vor¬ derflügeln blaß-ackergelb mit einem dunklen Querband durchzogen, jene des weiblichen Schmetterlings ist dunkelgelb oder röthlich - braun, und der ganze Körper hat die Farbe der Flügel. Die Farbe der Raupe fällt ins Bläulichte, und ist durch unglaublich zarte weiße und rothe Linien eingefaßt, so wie sie einen weißen Nücken- streifen hat. Ueber den Ringelschnitt an den Obstbäumen. Der Ringelschnitt, das Ringeln der Bäume und der pomolo gische Zauberring ist zuerst in der zweiten Hälfte des vori¬ gen Jahrhundertes in Frankreich durch cku Ilarnol und den Abt Oimbol ideirt, aber die Ideen hierüber sind nicht vollkommen entwickelt worden, später aber durch Herrn Lambrp's, Baumgärtner zu Moudre's, dieses Ver¬ fahren durch die Herausgabe einer Schrift und Zeichnung zur Kcnntniß des pomologischen Publikums gekommen. Im Jahre 1816 gab Herr Georg Carl Ludwig Hempel, Pastor zn Zedlitz, um seinen durch die Verwüstungen im fürgewesencn Kriege in Ver¬ fall gerathenen Kirchkindern einige Unterstützung zu verschaffen, ein klei- 32 ncS Merkchen unter dem Titel: »der pomologische Zaubecring" heraus, wcl- cheS bis zum Jahr 1821 dreimal aufgelegt wurde. Dieses Merkchen nun riß auch Lambeg's Schrift aus der Vergessenheit hervor, und man las in den verschiedenen ökonomischen Zeitschriften man¬ chen Aufsatz darüber. So wurde dieser Gegenstand seit dem Jahre 181g im Band der öconomischen Neuigkeiten öfters besprochen. Herr Joseph Strauß, Pfarrer zu Oberhollabrunn in Oesterreich, ss wie Herr Hauenfchild, Thicrarzt daselbst, haben sich ein bleibendes Ver¬ dienst um die Verbesserung des Ringeleisens sowohl, als der gemachten, auf Erfahrung gegründeten Mittheilungen über die Anwendung des Rin¬ gelschnittes erworben. Mit der Schere nach Haucnschild, wird von dem Herrn Professor der Landwirthschaftslehre, Edlen v. Best, seit dem Jahre 1822 den Schülern die Operation erklärt, gemäß welcher das Steinobst, z. B. Pfirsiche, Aprikosen, und besonders Kirschen nicht über eine Linie, d. i. den zwölften Thcil eines Wiener Zolls; Aepfel nicht über zwei Linien; Birnen nicht über drei, und Weinreben wieder nicht über eine Linie zu ringeln sind, und als der beste Zeitpunkt hiezu jener vor Auf¬ bruch der Blüthe, nachdem der Saft im vollen Gange ist, erprobt wurde. Aeste, die nicht dicker als ein Pfcifenstiel sind, dürfen bei keiner Obst¬ sorte einen breilern Ring als eine Linie erhalten. Die Erklärung der Wirkung des Ringelns läßt sich auf folgende ge¬ drängte Weise erklären: In den Gewächsen findet, wie uns die Philosophie lehrt, eine zweifa¬ che Saftbewegung statt. Die Gewächse des Holzes, Splints und Bastes führen den Saft nach aufwärts, und vermitteln den Trieb des Stammes in die Zweige, so wie das Hervorsprossen der Knospen. Die Gefäße der zelligen Rinde hingegen führen den Saft (schon mit eingesogenen Stoffen aus der Luft vermischt und assimilirt) nach abwärts, und bewirken so den Wachsthum und die größere Befestigung der Wurzeln im Erdreich oder das Bestocken. Durch das Ringeln wird nun die Rinde nebst Bast und Splint zer¬ stört, folglich auch der Rückgang des Saftes in den Stamm und die Wur¬ zeln verhindert, während durch das unbeschädigte Holz selbst noch immer Saft aufwärts von den Wurzeln zu den Aesten und Zweigen geführet wird. Dieser in seiner rückgängigen Bewegung ausgehaltene Saft ist nun ge¬ zwungen in den Zweigen oder Aesten, die geringelt sind, zu verweilen, wo¬ durch er eine andere Tendenz erhält, und statt zum Wachsthum des Indi¬ viduums ins Holz, nunmehr zur Unterstützung des Fruktisikationsgeschäftcs, zur bessern Ausbildung der Frucht verwendet wird; wozu er auch durch die bei- 33 Leigemischten Atmosphärilien und ein gleichzeitig erhaltenes eigenes Mi- schungsvcrhältniß um so tauglicher gemacht wird. Wachsen und Fruchttragen sind verschiedene Funktionen des Organis¬ mus, welche mit einander im umgekehrten Verhältnisse stehen, nicht zu gleicher Zeit und im gleichen Grade verrichtet werden können, indem beide nur durch eine und dieselbe Grundkraft des lebenden Körpers verrichtet wer¬ den , auch jede ein eigenthümliches Mischungs-Verhältniß des Nahrungs¬ saftes erfordert. Was also dem individuellen Wachsthume, besonders dem zu raschen genommen wird, begünstiget oder befördert die Fruktisikation. Wenden wir nun das Gesagte auf die Baum- oder Weinxflanzcn und den daran vorzunchmenden Ningelschnitt an, so sehen wir, das durch die Operation des Ringelns der Saft gezwungen wird, in den geringelten Zwei¬ gen zu verweilen, und statt in das individuelle Wachsthum, in die Frucht und deren vollkommenere Ausbildung überzutreten. In Steiermark kommt der Ringelschnitt am Weinstocks zuerst im zwei¬ ten Hefte der Verhandlungen und Aussätze der dortigen k. k. Landwirth- schafts-Gesellschaft, Seite 93, von Joseph Posch in Metling, vom 1. November 1819; ferner im sechsten Hefte, Seite 86, von Ebendenselben vor. Besonders merkwürdig ist im neunten Hefte dieser Verhandlungen über ge¬ nannten Gegenstand der Bericht des Ausschusses der k. k. Landwirthschafts- Gesellschaft in Wien über die Resultate, welche die Versuche des Thierarz¬ tes Haucnschild mit dem Ningclschnitte an Weinreben im abgcwichenen Jahre geliefert haben. Dieser Bericht wurde in der allgemeinen Versamm¬ lung zu Wien am 9. Jänner 1822 vorgetragen, und kömmt dann im cilf- ten Hefte, Seite 97, vor. Wegen der Veredlung der krai tierischen Weine. Seit dem Bestehen der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft sind ihre -Bestrebungen unabläßlich dahin gerichtet, das Wohl des Landes in allen ökonomischen Zweigen zu befördern. So hat dieselbe unter andern auch auf die Veredlung der kraincrischcn Weine das Augenmerk gerichtet, um durch Vermehrung der bessern, und Ausrottung der schlechtem Rebcnsorten zu diesem Zwecke hinzuarbeitcn, wo¬ zu aber hauptsächlich eine sorgfältige Auswahl der den örtlichen Verhältnis¬ sen eines jeden Weingebirgcs angemessenen Nebensorten erforderlich ist. Die k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Steiermark hat schon in ei-' ner ihrer im Jahre 1824 abgehalkenen Versammlungen die Veredlung der dortigen Weine zur Sprache gebracht, und bemerkt, daß cs der ungetheiltS Wun'ch der Weinbauer Skeicrmarks seye, die Varietäten des Weinsiöckcs ihres Vaterlandes charakteristisch zu bestimmen. Diese Arbeiten hat das Ge- AumNcn der e. k. Landivirtbschaftög. m Laibach- s 34 sellschaftsmitglicd, Herrl)'^ Lorenz Edler v. Vest übernommen, im nämlichen Jahre begonnen, und sein dießfälliges Elaborat über die steirischen Weinre¬ bensorten erst gegenwärtig Sr. kaiserlichen Hoheit dem durchlauchtigsten Erzherzoge Johann als Präsidenten der steiermärkischen Landwirthschafts- Gesellschaft unterlegt. Da Unterkrain, und die untere Steiermark vorzüglich ihrer nahen La¬ ge wegen, die nämlichen Rcbensorten kultiviren dürften, so scheint es un- serm vaterländischen Interesse sehr angemessen zu seyn, wenn auch Hier¬ lands vergleichsweise mit der Untersteiermark, die Varietäten des Weinstok- kes näher bestimmt, und so an dem genannten, auch für Krain brauchbar werdenden Werke Antheil genommen würde. In Folge dessen hat der permanente Ausschuß das hohe Gubernium gebeten, dem k. k. Kceisamte Neustadt! auftragen zu wollen, daß es mit¬ tels der dortigen Bezirke von jeder in solchen kultivirt werdenden Webensor¬ te einige Schnittlinge mit dem Volksnamen (dem Provinzial - Ausdrucke) versehen, unverweilt an diesen Ausschuß einsenden solle, um sonach aus den eingestellten Vergleichungen alle in den Weingcbirgen Unterkrains unter so vielen Benennungen vorkommenden Rebensorlen klassisiziren, und mit dem Inhalte des Lorenz v. Vesi'schen Werke vergleichen zu können. Der Adelsberger Kreis, eigentlich die Wippacher Gegend, mußte jedoch für dieses Jahr unbeachtet bleiben, weil zur Einsendung von Schnittlingen aus jenen Gegenden die Jahrszeit schon zu weit vorgerückt ist. Indessen hat man das Gesellschafts-Mitglied, Herrn I>- Mayr zu Wippach ersucht, als Vor¬ arbeit die Benennungen der in jenen Gegenden in Kultur stehenden Wein¬ stock-Varietäten angcbcn zu wollen, indem man sich die Einsendung der Schnittlinge für das Jahr 1827 erbat. Ueber das Veredeln der Weinstöcke durch's Pfropfen« Das Pfropfen oder Pelzen des Weinstockes war schon den Römern be¬ kannt, wie wir bei (ilolumollir IV. 29. sehen. In Frankreich und Ungarn, namentlich bei Oedcnburg und Rust steht cs heutigen Tages vorzüglich in Ausübung. Die Art der Ausführung ist folgende: Man nimmt ein gutes fruchtbares Reiß, was zlvei Augen hat, schnei¬ det cs ein Paar Zoll über dem obersten Ange schräg ab, und nahe an dem untern Auge schneidet man cs zu, um es dort in den Spalt einschieben zu können. Die Rinde bleibt auf beiden Seiten, und das Auswendige des Stiels wird wie gewöhnlich etwas dicker geschnitten, als die inwendige Seite. Es muß aber der Keil gegen zwei Zoll lang geschnitten werden, um das Mark wenigstens einen Zoll vom untern Auge hinab nicht zu verletzen. 35 Damit der Spalt nickt Miter reiße als es nöthig ist, wird die Stange des Weinstockes gehörig unterbunden. Sodann räumt man die Erde um den Stock weg, sägt ihn, wo er glatt und recht rund ist, mit der Pfropfsäge in der Erde, oder wenigstens nahe bei derselben ab, spaltet ihn, und steckt zwei auf bemeldte Weise zu- geschnittene Rebenreisec wie gewöhnlich beim Spaltpfropfen ein, und zwar so, daß das Auge eines Jeden auswärts steht; verwahret dann den Schnitt mit Baumkitte, oder in deren Ermanglung mit Baumwachs und Moos, und bringt ckie hinweggeräumte Erde wieder sanft daran. Die beste Zeit Sieben zu pfropfen ist kurz zuvor, ehe der Stock treibt, an einem heitern Tage. Wachsen nun die aufgesetzten Reiser in Schoße aus, so müssen sie bei Zeiten angebunden werden, damit sie nicht vom Winde, oder sonst abge¬ stoffen werden. Man behält aber nur das Schoß des obersten Auges, bricht Oberzähnc und Gabeln weg, und bricht im August die Spitze der Rebe (verhauet) ab, damit das Holz besser zeitige; läßt es an seinem Pfahl den Winter über angebunden; schneidet cS im zweiten Frühlinge auf zwei Au¬ gen, das unterste mitgerechnet, und ziehet sodann einen oder zwei Schen¬ kel nach Belieben, oder Erforderniß. Die -Lage, so wie die Gesundheit des zu veredelnden Stockes kömmt dabei -in befondern Betracht. Diese Vcredlungsweise liefert in der Regel sehr fruchtbare Reben, allein die Stöcke werden nie so als andere fortgc- pstanzte und gut erzogene Weinstöcke. Ucchec die Resultate dec gemachten Anbau - Versuche ver¬ schiedener Ge t c e id e a r t c n, als: Tallavera Weitzen, Mais, Kartoffeln und Klee. L. Uecker die Himelapa Gerste. Die Gesellschafts-Mitglieder, Herr Andreas Jermann, Inhaber der Herrschaft Katzcnstein, und Herr Franz Koß, Inhaber der Herrschaft Weißen¬ fels zu Aßling, machten, und zwar Ersterer unterm t5., Letzterer unkerm 16.Oc¬ tober 1825 dieMittheilung, daß sie von der Himelaya Gerste, wovon Jeder im März v. I. vom Gesellschafts-Ausschüsse 100 Körner zum Versuche des An¬ baues in jener Oberkrainer-, mehr kalten Gegend erhalten hat, eine auffal¬ lend reiche Ernte gemacht Huben. Herr Jermann sagt: „Dieser Versuch im Kleinen übertrifft alle Er¬ wartung, und die ergiebige Fechsung deutet dahin, daß das hiesige Klima „dieser Gerste zuträglich sev. Die gestimmte Ernte von 1)8 Maß, obwohl „von loo Körnern nur "i Pflanzen zum Vorschein kamen, gab 2a,850 Kör- „ner, somit eine Vermehrung von 550 auf das Korn." Herr Koß äußert sich wörtlich: „Von de» mir gesandten 100 Körnern 3' 36 „der Himelaya Gerste haben nicht mehr als 42 gekeimt, und von diesen „sind 17,100 Korner eingefechset worden, cs erscheint also, daß ein gekeim¬ ter Kern 407 Korner cingebracht hat, woraus nun erhellet, daß diese Hi- „melaja Gerste in unserer Gegend sehr gut gedeihet, und mit großen Vor- „theil angebaut werden durfte." Eigene hierüber gemachte Ersahrungen, so wie jene, die ebenfalls im Jahre 1825 durch den -Meßner auf dem Jrdoti-Berg, Martin Venedig ge¬ macht wurden, stimmen mit dem Ertragnisse, welches vorgenannte Herren Mitglieder von dieser Gcrstenark erhielten, vollkommen überein, und es ist noch zu erwarten, daß auch die übrigen zehn Herren Mitglieder, welche mit einer gleichen Anzahl Körner betheilt wurden, von den erhaltenen Resulta¬ ten ebenfalls ihre Beobachtungen der Gesellschaft zu Händen ihres Ausschus¬ ses bald mittheilen werden. Unterm 2. März d. I. übergab Herr Joseph Edler v. Best, Profes¬ sor dec Landwirthfchastslehre, dem Gesellschafts-Ausschüsse abermals 24 Pa- guete, jedes mit 200 Korner Lieser Eetreidart, mit dem Wunsche, daß mit solchen in den kältesten Gegenden des Landes Versuche gemacht werden wol¬ len, da die unverkennbare Absicht dahin geht, auch in jene Theile des Lan¬ des den Eerstenbau zu bringen, in welchen der Rauhheit des Klima wegen die andern Gerstcnarten entweder gar nicht, oder nicht mit Vortheil sort- kommen. Diesem Anträge wird entsprochen werden , und es werden jene Her¬ ren Mitglieder, welche dkeßfällige Versuche ansiellen wollen, zur gefälligen Anmeldung bei dem Gesellschafts-Ausschüsse ausgesordert. Uebcr den Tallavera Weihen, als Winterfrucht, Mars. Der schon im Jahre 1824 und 1825 besprochene schnell reifen sollende Mais von koriri biovargnun, hat nach allen hierüber eingegangenen Be¬ richten nicht den von'ihm gehegten Hoffnungen, weder in Rücksicht der kür¬ zeren Vegetation noch der Ergiebigkeit im Korne entsprochen, und wird durch den in Obcrkraitt bereits aklimatisirken Bastard-Mais mit Vortheil ersetzt. Auch dürsten die komparativen Versuche, die Herr v. Vest zwischen ihm und den Görzer Cinquantin, welch Letzterer um sechs Wochen später als Erste¬ rer gesetzt wurde, anstcllte, zu seinem Vortheil ausfallen. Im vorhergehenden Sommer machte Herr Professor v. Vest in dem der Landwirthfchastslehre in dem k. k. Lyceal-Gebäude zugewiescnen Gar¬ ten, Anbauversuche mit Mais aus Neu-Jork und Kanada in Nordamerika, worüber im sechzehnten Hefte, Seite 85, und im achtzehnten, Seite 75, der Verhandlungen und Aufsätze der k. k. Landwirthschasts - Gesellschaft in Steiermark ausführlich gehandelt wird. Auch die hierlandes eingestellten Anbauvcrsuche und ihre Resultate glei¬ chen denjenigen, welche in den benannten steiermärkischen Annalen beschrie- 37 ben wurden, daher diese Getreidarken, obgleich Herr Professor v. Vest noch glücklich genug war, mit Anfang des Octobers einige reife Kolben zu er¬ halten, doch zu weitern Versuchen nicht anempfohlcn werden können. Bessere Anwendung versprach dagegen eine andere vom Herrn v. Vest versuchsweise gepflanzte Mais-Varietät, welche er im vorigen Frühjahre eben auch von Grätz unter den verschiedenen Bemerkungen: Six ter Früh-Mais, Handschuh - W e itz e n, Roßhofer Früh - Mais erhielt, und welche in 120 Lagen, nämlich: vom 28. April bis 25. Au¬ gust vollkommen reife, durchaus mit Körnern besetzte Kolben lieferte. Ueber die Kartoffeln. In der allgemeinen Frühjahrs-Versammlung vom Jahre 1824 legte Herr Professor Edler v. Vest 33 Kartoffelsorten nach Putschens und Ber- tuch's Monographie vor, und sorgte seit diesem Jahre für ihre Vermehrung auf der dieser Gesellschaft zum Musterhofe dienenden cigcnthümlichen Rea¬ lität in der Pollana. Im verflossenen Jahre sind neuerdings fünf neue Sorten, nämlich: 1.) die weiße brasilianische; 2>) die blaue brasilianische; 3. ) die röthlicht - gestreifte, gelbe, schottische; 4. ) die rothe, flachgedrückte, schottische; 5. ) die violette, schottische Kartoffel eingegangen, wovon eine hinlängliche Anzahl vorhanden ist, um zur Vertheilung gebracht werden zu kön¬ nen, um welche sich daher gefälligst bei dem genannten Professor der Landwirthschaftslehre gemeldet werden wolle. Ueber den Kleebau. Herr Mathias Vertouz, Pfarrer zu St. Veit ob Wippach, berichtete unterm 18. August 1825 , daß er: a.) in seiner Gegend gegen allen Landesgebrauch, und gegen so manchen ihm wohlmeinend crtheiltcn Rath, möglichst viel Dünger in seine Weinberge bringe, und dadurch nicht nur allein deren Ertrag erhöhet habe ohne des stärker» Düngers wegen etwas für die Qualität des Weines zu besorgen; U.) im Frühjahre 1822 habe er seit Menschengedenkcn der erste in seiner Gemeinde Klee, d. j. den sogenannten steierischen, oder spanischen, oder brabanter Klee (Iriioiium pratenso) gesäct, und obwohl ihm im gedachten Jahre, weil cs den ganzen Sommer hindurch (zwei un¬ bedeutende Platzregen im August ausgenommen) nicht geregnet hat, 38 und der Boden Kabel ein thonigtcr Kalkmcrgel ist, die ganze Saat mißlang» so habe er sich doch durch diesen mißlungenen Versuch nicht' abschrecken lassen, sondern habe sich im Jahre 182Z nebst dem steie-- rischen auch noch 8 Pfund Luzerner Klee verschafft, welche beide Gat¬ tungen er den 26. April 182» auf zwei verschiedene Felder ausgesäct, und hievon Ermen erhalten habe, die alle seine Erwartungen über¬ trafen, indem beide Klecarten im Jahre 1825 über eine Elle hoch wuchsen, und der rothe vier, der Luzerner aber fünf Schnitte gaben. Herr Pfarrer Vertouz ging hiebei von nachstehender Reflexion als Grundlage für sein Verfahren aus. Ilm das Erträgniß der Weinberge zu vermehren und zu verbessern, muß dem Boden jene Materie verschafft werden, welche die eigentliche Pflanzen- nahrung (den Humus) darstellt. Dieser aber ist nicht anders, als durch Beischaffung von Dünger zu erlangen. Allein Dünger ist in jener Gemeinde, die keine oder nur unbe¬ deutende natürliche Wiesen, und vom künstlichen Futterbau gar keine Idee' hat, um kein Geld zu bekommen, und dieser Mangel ist auch die Ursache, daß die guten Leute in dem Wahne stehen, ihr Boden vertrüge keinen Dün¬ ger. Hiedurch begründet sich das Bedürfnis! selbst Vieh zu halten, Und um dieses zu ernähren, Futterkräuter zu bauen. Der vorgestellte Zweck wurde erreicht, denn Herr Pfarrer Vertouz er¬ nährte im vorigen Sommer zwei Kühe und zwei Pferde im Ueberflußc durch Stallfütterung. Sein vorlcuchtendes Beispiel blieb auch nicht ohne Nachfolger, denn ein Insasse seiner Gemeinde bat ihn im Jahre 182» ihm auf einen 5vi) Quadrat-Klafter messenden Acker Klee zu säen, da die Saat dieser Pflanze Niemand in der Gemeinde kennt. Gerne entsprach der würdige Seelsorger dieser Bitte, und der Eigenthümcr des Ackers erhielt im Sommer 1825 für die zweite Mahd dieses Klcefleckes einen reinen Ertrag von 1» fl. M. M., wodurch sich auf 1 Joch 7» fl. »0 kr. reines Erträgniß ergeben. Im zweiten Jahre ist beim Klee wohl wenig zu thun, daher auch dieser Ertrag selbst lenen der edelsten Getreidart weit hinter sich laßt. Herrn Vertouz gebührt ein ehrenvoll auszeichnendes Verdienst, da er eine Bahn gebrochen hat, die so lange selbe verschlossen bleibt, jeder hö'hcrn Kultur der Landwirthschaft gerade im Wege steht, weil die hinreichende Deckung des Düngerbedarfes, und eine zweckmäßige Bearbeitung des Bo¬ dens die unerläßlichen Bedingungen sind, durch welche allein der Land- wirthschast lohnende Erträgnisse gesichert werden können. Mit Ausnahme weniger Distrikte Ungarns, z. B. des Dazhcr Eomi- tats, dessen Boden auf Anschwemmungen basirt ist, die von Nahrungsstof¬ fen für Vegetabilien durchdrungen sind, kann kein Land der großen o'stcr- 39 reichischen Monarchie der Pflanzennahrung, des Düngers, zum guten Be¬ triebe dcS Ackerbaues entbehren. Ueber Düngererzeugung. Die k. k. steiermärkische Landwirthfchafts - Gesellschaft hat mit Note vom 2. Jänner d. I. eine Anzahl Exemplare von der Aufforderung an die Freunde der Landwirthfchaft, vergleichende Versuche über den positiven Werth des Düngers anzustcllen, mit dem Ersuchen eingesendet, selbe unter die Herren, Mitglieder dieser Gesellschaft zu Vertheilen, und die Ausnahme in das vielgelefene illyrischc Blatt zu veranlassen. Der Ausschuß glaubte die gegenwärtige allgemeine Versammlung benützen zu müssen, um dieser Aufforderung durch Vertheilung der vorhandenen Ab: drücke an die anwesenden Herren Mitglieder die größtmöglichste Publicität zu geben, so wie er nicht ermangeln wird, solche dem illyrischen Blatte in der kürzesten Zeitfrist einschaltcn zu lasten, da der Gegenstand die Be¬ herzigung jedes praktischen Landwirthes verdient. Aufforverung an die Freunde der Landwirthfchaft, vergleichende Versuche über den positiven Werth des Düngers anzustellen. Die Landwirthfchaft ist ein Gewerbe, das, gleich jedem anderen, zu sei¬ nem Betriebe drei Arten von Capitalien nö'thig hat: eines, das im Grunde und Boden, und in den Wirthschafts- oder Fabriksgebäuden liegt; eines, das in den Gerüchen enthalten ist, wohin bei der Landwirthfchaft auch das Vieh und das zu feinem Unterhalte nöthige Futter gezüchtet werden muß; und eines, das im steten Umlaufe sich befindet, und womit die Ernährung und Belohnung dec Arbeiter, die Steuern, die Gera'thausbesserungcn u. s. w. bestritten werden. — Von der verhältnismäßigen Große und zweckmäßigen Verwendung der zwei letzten Capitalien zum ersten hängt die Größe des rei¬ nen Ertrages des Betriebes ab, weil eine weite Fläche Landes für sich keinen Nutzen abwirft, wenn man nicht Thiere und Menschen genug hat, um die natürlichen Erzeugnisse des Bodens zu Nutzen zu bringen, oder aus feinem Schoße Ernten hsrvorgehen zu machen; so wie ein Fabriksgebäude keinen Ertrag liefert, wenn man nicht die Geräthe und die zu verarbeitenden Stoffe anschaffc, und Menschen zu Gebote hat, welche die Stoffe zu verarbeiten kundig sind. Zwischen diesen drei Capitaliew besteht überall ein gewisses Verhältnis, das ohne Nachtheil nicht verändert werden kann, und nur da, wo es denZeit- und Drtsumständcn völlig angemessen ist, wird der Betrieb des Gewerbes den größten reinen Ertrag abwerfen. — Wer z. B. 100 Joch Aecker mit 40 io Pferden ohne allen andern -Nutzvieh bewirthschaftcn wollte, wurde voraus- gesetzt, daß er nicht aufgeschwemmten, und noch nicht entkräfteten Boden be¬ säße, so magere Ernten von demselben beziehen, daß er anstatt Vortheil nur Nachtheil davon hätte, und wer auf io Joch Aecker nebst dem Nutzvieh, 4 Ochsen bloß zu ihrer Bearbeitung das ganze Jahr halten wollte, würde einen großen Lheil des Nutzens, den er sonst aus dieser Wirthfchaft zöge, dadurch wieder einbüssen, Im ersten Falle ist das Jnventarialcapital zu klein gegen das Grundcapital, und im zweiten zu groß. — Wenn man im ersten Falle noch 50 auf dem Stalle gefütterte Kühe hielte, und im letzten 2 Ochsen ab¬ schaffte, würde der reine Ertrag dieser Wirthfchaft bedeutend erhöhet. Das Arbeitsvieh kann auch bei der reichsten Fütterung und Streu nicht so viel Dünger hervorbringen, als der Ackerbau benöthiget, weil man nur wenig desselben bedarf, und weil es den größten Theil des Tages außer dem Stalle zubcingt, weßwegen man immer noch Nutzvieh dabei halten muß, das man aber nicht bloß um der Düngererzeugung Willen ernähret, sondern des Nutzens wegen, den es für sich gewähret. Man will durch diese Lhierc sein Futter in thierische Materie verwandeln, und der abfallende Dünger soll uns nichts, oder so wenig als möglich kosten. Da in der Landwirthfchaft die Wirkung wieder zur Ursache wird, und eine große Düngermasfe verständig benützt, wieder eine große, ja wohl nock- größere Düngermasse hervorbringt, und da die Größe der Ernten dergleichen übrigen Umständen, immer von der Größe der zu ihrer Hervorbringung ver¬ wendeten Düngermatcrie abhängt, so erhellet, daß wir durch die verständige Verwendung der uns zu Gebote stehenden Düngermasfe den reinen Ertrag un¬ serer Aecker auf eine zweifache Art zu vermehren vermögen, einmal negativ, durch Verminderung der Ausgaben, indem wir eine kleinere Fläche unter dem Pfluge halten, und die Gesammtmafse des Düngers dieser kleineren Fläche zu- wenden, und dann positiv, indem diese kleinere Fläche einen größeren Roh¬ ertrag bervorbringt, wie früher die größere Fläche. Es dürfte Manchem die Behauptung paradox klingen, daß, wenn er von den 100 Joch Aeckern, die er gegenwärtig unter dem Pfluge hält, 25 zu Wie¬ sen und Weiden niederlegte und nur "5 behielte, die er mit den ihm zu Ge¬ bote stehenden Hülfsmitteln bearbeitete, er einen größeren reinen Ertrag vom Gute beziehen würde wie früher, und doch ist cs nicht schwer, dieß a g-rioi-i einleuchtend zu machen. Denn, wenn er jetzt bei der Fruchtwechselwirthfchast 10 Pferde zur Arbeit bedarf, und als Nutzvieh nur 20 Kühe zu ernähren ver¬ mag, so braucht er künftig nur 7 Pferde, und ersparet daher den Aufwand von 3 Pferden und i if2 Knechten- und weil ec durch die Verkleinerung des Acker¬ landes 25 Joch Wiesen und Weiden mehr hat als früher, so kann er wohl 30 Kühe, oder 20 Kühe und 100 Schafe halten, welche die Einnahme bedeu¬ tend vermehren, und da er jetzt nicht mehr ioo, sondern nur 75 Joch, folg- 4t lich um l^a weniger zu bedüngen hak, und da sich die Menge des düngercrzeu- genden Viehes fast um Isi'i vrrmchret hat, so erhellet, daß er dieselbe Fläche um die Hälfte stärker zu düngen vermögend ist, und wenn die Größe der Ernte dis auf ein gewisses Maß in einem gleichen Verhältnisse zur Größe der Düngung steigt, so ist es mehr als wahrscheinlich, daß die künftigen Ernten sich zu den vorhergehenden verhalten müssen, wie 112 1^2 zu 100; den 100 Joch geben mit x Düngung einen Ertrag von 100)-; 75 Joch mit 1 1f2 Düngung, 75 -j- 37 Is2 — 112 Is2 7. Rechnet man zu diesen 12 1s2 / des größeren Rohertrages die kleineren Kulturkostcn und den Gewinn aus dem vermehrten Viehstande, so erhellet der große Vorthcil dieses Verfah¬ rens und der Nachtheil, den sich Jene verursachen, die ein weitläufiges Acker¬ land mit unverhältnißmäßig kleinen Kräften bearbeiten wollen, und ihren Ertrag zu vermehren vermeinen, wenn sie ihre Felder erweitern, statt daß sie ihn vergrößert Haden würden, wenn sie den kultivirten Raum beschränkt hätten. So klar dieser Gegenstand Heng denkenden Landwirthe auch immer seyn mag, so fehlen doch bis jetzt noch comparative Versuche, welche die Wir¬ kung einer gegebenen Menge und Art von Dünger auf die Hervorbringung von Pflanzen, unter gegebenen Verhältnissen klar anzcigtcn, und die Frage lösten: wie viel von der Ernte einer gegebenen Menge von Dünger zu- gcschrieben werden müsse, und in welchem Verhältnisse die Ernte sich ver¬ größere, als man mehr Dünger auf dieselbe Oberfläche bringt? Diesem Umstande muß cs zugeschrieben werden, daß man keine klaren Wegriffe von dem Werthe des Düngers hat, und nur so im Allgemeinen weiß, daß er zur Erhaltung der Fruchtbarkeit der Felder nothwendig sey, und daß Jene mehr ernten, die ihre Accker öfter und stärker düngen, als Andere, welche selten und schwach düngen, ohne daß man aber anzugeben vermag, wie viel von der Ernte einer Notation dem Dünger ganz allein, und wieviel davon dem altern Humus und der Kultur zugeschriebcn werden müsse. Indessen gesteht Jedermann, daß gewöhnliche Accker, die alljährlich gepflügt und besäet werden, sich mittlerweile erschöpfen, und bei der sorg¬ fältigsten Bearbeitung des Bodens kaum mehr als den Samen wicderge- ben, ohne doch die nothwendig sich ergebende Schlußfolgerung zu ziehen, daß demnach der ganze Ertrag der gedüngten Accker, den sie über dey Sa¬ men abwerfen, einzig und allein nur von dem Dünger herrühre, dec ihnen zugeführt worden ist; da alle Bedingungen, unter denen das Wachsthum Erging, sich in beiden Fällen gleich blieben, und nur allein die Düngung in dem einen Falle den größeren Ertrag bewirken mußte. Man sollte denken, daß ein so hochwichtiger Gegenstand der theoreti¬ schen sowohl als practischcn Landwirlhschaft: das Verhältnis der Menge und Art der Düngung zur Größe der Erzeugung der vcrschiedenen.Pflanzen un- 4T ter bestimmten Verhältnissen , langst schon vollkommen erörtert worben scpn sollte, daß man auf den mancherlei Erperimentalwivthschaften eine Nkeihe komparativer Versuche hierüber angestellt, und daß die landwirthschaftlichen Gesellschaften ihn zu einer Preisfrage gewählt haben würden,' und fühlt sich unangenehm überrascht, zu finden, daß von allen dem nichts geschehen fff, und daß, während die unwichtigsten Gegenstände mit der größten Ge¬ nauigkeit untersucht worden sind, man diesen ganz vernachläßigt habe, der Wichtiger ist, als irgend einer im ganzen Gebiethe der praktischen Land- tvirlhschaft. Man sieht Wohl in der Nähe solcher Städte, wo Handelspstanzcn ge¬ kaut werden, daß man den Dünger zu einem bedeutenden Preise bezahlt, und da man wahrnimmt, daß Jene, die am meisten Dünger kaufen, die Wohlhabendsten sind, oder es bald werden; so ist es wohl keinem Zweifel unterworfen, daß Jene ihr Gewerbe am besten verstehen, die ihre Aecker verhältnißmäßig stärker düngen , wie ihre Nachbarn, und daß da der Geld¬ werth des Düngers zum Geldwerthe der Produkte noch nicht zu hoch ge¬ stiegen ist; allein wie hoch man ein Fuder Dünger anschlagen dürfe, weiß noch Niemand. Thaer setzt (?and,w. Gewerbslehre S. 125) ein Fuder Stallmist von 1872 Pf. W. G. gleich: 1,52 Metzen W. M. Rocken; 100 Pf. Dünger — 0,070 Metzen Rockem Wenn der Metzen Rocken zu 2 fl. veranschlagt wird, so kostet der Centner Dünger 8,4 Kreuzer, Dagegen behauptet Gas- parin (lVlamviru sur la nnltura stal' nliviec. Liki. univ. 1822), daß kr durch mehrere genaue Versuche und Vergleichungen gefunden habe, daß man 100 Pf. Dünger 0,128 Metzen Weitzen im Werthc gleich setzen könne, wodurch sie, den Metzen Weitzen zu Z fl. 20 kr. angenommen, einen Gcld- werth von 25,4 kr. bekämen. Allein beide beweisen ihre Behauptungen nicht, und berufen sich nur auf ihre individuellen Ueberzeugungen, die aber auf unrichtigen Vordersätzen beruhen können. Denn es däucht uns der Un¬ terschied, der zwischen beiden Annahmen obwaltet , gar zu groß, wenn wir auch darauf Rücksicht nehmen , daß im brandenburgischen Sandboden, wo nur Nocken und Hafer gedeiht, der Dünger nicht nur einen geringem Geld¬ werts; hat, sondern auch weniger produzirt, wie im südlichen Frankreich, wo Clima und Boden dem Weitzen und Mais, der Weintraube und dem Oehl- baume zusagt, wo die Bodenproducte einen Hähern Geldwerts; haben, und der Dünger eine größere Wirkung hervorbrinat. Wahrscheinlich hatte Gas¬ parin die Verwendung des Düngers zur Oehlproduction im Gedanken, wenn er dem Dünger einen so hohen Geldwerth zuschreibt, der jenen weit übertrifft, der in anderen Städten von Frankreich gezahlt wird, wo ec zur Kul¬ tur dec Handelspflanzen verwendet wird; denn nach seiner Versicherung wird der Centner Dünger zu Avignon, wo man Krapp, und zu Straßburg, 43 wo man Taback baut, um 15 1)5 kr., zu Marseille um 15 1)5 kr., und zu Tarraskon im Mikkel gar nur um 9 1)8 kr. gezahlt. Zur Dün¬ gung der Oehlba'nme gewahrt er den größten Varthcik, und da diese von Gasparin angcstelltcn, oder anderswo beobachteten versuche die' einzigen' sind, die zeigen, in welchem Nerhältniß eine gegebene Menge von Dünger die Erzeugung vermehret hat, so verlohnt es sich, sie hier aufzuführen: „Der Durchschnittsertrag von sieben Jahren eines Ochlgartens von 1600 jungen Bäumen, die nicht gedüngt wurden, war 651 Pfund Oehl. (Ein junger Baum gab jährlich 0,40 Pf.) Eine gleiche Anzahl almlicher Bäume die aber alle drei Jahre zusammen 840 Cenkner Dünger erhielten, gab jähr¬ lich 1497 Pf. Oehl. (Ein Baum 0,95 Pf.) Ein Centncr Dünger hat daher 5 Pf. Oehl hervorgebracht. Der Dünger ist Pfecdemist." „Das' Crträgniß der großen Bäume wurde durch den Dünger in dem¬ selben Verhältnisse erhöht. Dreißigjährige, seit langen Jahren nicht gedüngte Bäume gaben §1)4 Pf. Kehl, während jene, die jährlich 168 Pf. Dünger erhielten, im Mitteldurchschnitte 8,14 Pf. Oehl ertrugen. Ein Centncr Dün-' ger vermehrte das Oehlcriragniß um 2,91 Pf. Jemand düngte alljährlichs seine Oliven, und gelangte dahin, den Mittelertrag fünfzehnjähriger Bäu¬ me auf 4 1)3 Pf. Oehl zu bringen. Die dem Hause zunächst gelegenem Bäume, die jährlich 2 Centner Dünger erhielten, brachten io Pf. Oehl- hervor." Das Resultat dieser Versuche und Beobachtungen Muß auf die Kultur des Ochlbaumcs im südlichen Europa von einem nicht berechenbaren Ein¬ flüsse seyu; denn es werden sich'die Besitzer überzeugen, daß sie ihren Dün¬ ger nirgendwo besser anwcnden, als zu ihren Oehlbäumen, und sie werden Alles aufbictcn, die Fläche ihrer Futterfelder zu vermehren, oder ihren Er¬ trag zu erhöhen, um mehr Dünger aufzubringen, der sich in der Oehlkul- tur hoher rentirt, als man es sich je vorzustellen gewagt hätte. Was hier von den Oehlbäumen gesagt wird, gikj von den Weinreben, Obstbäumen und den Ackerfrüchtcn. Nur wird sich der Dünger, der in die Acckcr geführt wird, nicht so hoch bezahlen, als den man in die Weingär¬ ten verwendet; denn der jährliche rohe Ertrag eines gut gepflegten Joch Weingartens hat einen hö'hern Gcldwcrth, als der eines Joch gutgepstegten Äckers, und man sollte daher denken, daß da, wo die Weingärten dem we¬ sentlichsten Ertrag der Güter ausmachen, man auf die Erzeugung des Dün¬ gers den größten Fleiß verwenden, und Alles aufbieten werde, die größte Menge von Dünger aufzubringen, und doch sicht man da nichts so sehr ver¬ nachlässigt, als die Düngererzeugung. So wie man sich darin gefällt, die grösste Fläche Ackerlandes zu besäen, unbekümmert, ob die weit entfernten, lingcdüngten, oder sonst unfruchtbaren Felder die Kulturkostcn lolmen, oder nicht; so sicht man auch bei der Kultur der Reben die größten Weingärten 44 rntweder ohne allen Dünger, ober mit einer so geringen Menge desselben bestellen, daß von ihm kaum mehr erwartet werden kann, als daß er das schmachtende Leben, der stieben erhält. Daher findet man solche Weingar¬ ten sparsam mit Stöcken beseht, weil die schwächlichen Pflanzen den widri¬ gen meteorischen Einflüssen leicht unterliegen; man bemerkt, daß die Stöcke dünner sind, und schwache Triebe machen, daß sie wenig aussetzen, und nach der Blülhe leicht wieder die Beeren verlieren, aus keiner andern Ursache, als, weil sy schwächliche Pflanzen nicht Säfte genug haben große Som¬ mertriebe zu machen, und Früchte zu entwickeln und zur Vollkommenheit zu bringen, was nur jene vermögen, die reichlich genährt und wohl gepflegt sind. Zn Hinsicht des Ernährungsprozesscs gibt es keinen wesentlichen Unter¬ schied zwischen Thieren und Pflanzen, und wenn die Pflanzen auch einen größeren Theil ihrer Nahrung aus der Atmosphäre ziehen, wie die Lhiere, so muß man dafür wieder in Betrachtung ziehen, daß ein großer Theil der ihnen zugedachten Nahrung nutzlos durch den Fäulnißprozeß verloren geht. Beim Ackerbau, noch mehr in der Gartenkultur ist man hievon auch wohl überzeugt, und gesteht, daß man es beklage, nicht mehr Dünger verwenden zu können, obgleich das Mittel zur Hand liegt, nämlich: die gegebene Men¬ ge des Düngers einer kleineren Fläche zuzuwenden; aber bei der Weinkultur meint man, daß der Düngcrmangel von geringerem Nachthcile sei), und trö¬ stet sich über den kleinen Ertrag der Weingärten mit der besseren Eigenschaft des^Weines, die man nur von kümmernden Stöcken erhalten zu können glaubt, was aber aller Erfahrung, bei uns sowohl als anderswo, widerspricht. Nur dann, wenn man die Rebcnstöcke zu dicht an einander setzt, so, daß sich der Boden zwischen ihnen nicht gehörig erwärmen kann, und wenn man dann solche dichte Rebenstöcke zu stark düngt, erhält man einen zu wässerigen Traubensaft, der schlechten Wein liefert; allein, wer sieht hier nicht, daß nur die Extreme schaden, und daß es gleich thö'richt ist, die Stöcke zu weit, als wie sie zu eng zu setzen, und den Weingarten fast gar nicht, oder zu übermäßig zu düngen? Das Wahre liegt überall in der Mitte, und eine Düngung der Weingärten, welche gegen die jetzige noch einmal so stack wäre, würde die Qualität des Weines sicher nicht verderben, und würde die Quantität desselben, wenn auch nicht um das Doppelte, doch um einen sehr bedeutenden Theil vermehren. Wüßte man mit Sicherheit, um wie vi^f im Durchschnitte der Jahre, unter gegebenen Umständen, der Ertrag der we-schicdencn Feldfrüchte erhöht wird, wenn zur gewöhnlichen Düngung cine^westimmte Vermehrung dersel¬ ben hinzugethan wird; so würde die Landwirthschaft eine ganz andere Ge¬ stalt erhalten, denn bei der Uebcrzeugung, die man dadurch erhielte, daß die Menge und Güte der Bodcncrzeugmffe, bei gleichen übrigen Bedingun- 45 gen, in einem geraden Verhältnisse mit der Menge und Güte der dem Bo¬ den zugesührten pflanzennährendcN Materien stehe, würde man überall, wo die Mittel zum Zwecke nicht zureichcn, einen Theil der Accker und Wein¬ garten in Wiesen und Weiden Umwandeln, die Zahl des Zugviehes und der davon abhängcnden Dicnstbothen vermindern, die Zahl des Nutzviehes aber vermehren, und durch Verminderung der Ausgaben und Vermehrung der Einnahmen den Betrieb der Landwirthschaft wieder nutzbringend machen, der in früheren günstigen Jahren nur gering sich lohnend jetzt schon seit meh¬ reren Jahren passiv ist. Aus diesem gehl hervor, daß es in landwirthschaftlicher sowohl, als staatswirthschaftlicher Hinsicht von der größten Wichtigkeit scy, den positiven Werth des Düngers unter gegebenen Umständen genau zu kennen, oder mit andern Worten, zu wissen: wie viel von der Bodenerzeugung ganz allein einem bestimmten Maße oder Gewichte des Düngers zugeschrieben werden muß, und in welchem Verhältnisse die Erzeugung sich vermehret, als der gleichen Fläche mehr Dünger zugeführt wird? Hiezu gelangt man aber in wenigen Jahren, und ohne bedeutende Ko¬ sten durch eomparative Versuche, die auf folgende Art angestellt werden. Irgend ein nusgetragcner, und so eben zur Düngung bestimmter Acker oder Weingarten (denn für Wiesen haben diese Versuche weniger Interesse), der in seiner Grundmischung und Lage keine merkliche Verschiedenheit zeigt, und bisher gleichförmig benützt und behandelt worden ist, wird in drei oder mehrere gleiche Theile abgethcilt, und die Theilung durch Pflöcke oder Fur¬ chen sichtlich gemachte Dieses zum Versuche ausgewählte Grundstück wird ganz gleichförmig als eine einzige Parzelle behandelt, nur allein in der Quantität der Düngung werden die drei Theile, in die es abgetheilt ist, unter einander nicht gleich gehalten. Der Theil /V wird nämlich nicht gedüngt, der Theil D erhält die bisher übliche Düngung, und der Theil E bekömmt entweder anderthalbmal oder doppelt so viel Dünger, wie L. Da alle drei Theile des Grundstückes, wenn es ein Acker ist, mit einer und derselben Frucht bestellt, zur selben Zeit gepflügt, besäet, und in jeder andern Hinsicht gleichförmig behandelt werden, und ebenso, wenn es ein Weingarten ist, gleichfalls auf dieselbe Art bearbeitet und benützt werden, so ist dse Verschiedenheit des Ertrages der Theile L und 6 gegen einzig, und allein nur der Düngung zuzuschreiben, und, da der Versuch 5 oder 4 Jahre währt, so lange nämlich der gewöhnliche Turnus oder Fruchtwechsel dauert, oder bei den Weingärten von einer Düngung zur andern, so zeigt am Ende dieser Periode das mehrere Erträgniß in L gegen .4 den Naturalienwcrth ei¬ nes Fuders Dünger bei der gewöhnlichen Düngung an, und in E zeigt das mehrere Erzeugniß gegen L, in welchem Verhältnisse die Erzeugung aus der M .gleichen Fläche vermehret wird, wenn ihr eine bestimmte größere Düngung zu- -geführt wird. Die Anstellung dieser Versuche erfordert nichts, als Genauigkeit in der Jheilung des zur Probe bestimmten Feldes oder Weingartens, und im Auf- merken der Größe der verwendeten Düngung und der davon erhaltenen Ernten oster Lesen; und das gange Opfer, welches der Beobachter für die ihm zu Lheil Lkwordcne Kenntniß des wahren Werth^s des Düngers bringt, besteht in dem geringeren Ertrage der Abtheilung welche ungedüngt bleibt, und doch gleich den Thcilen L und E bestellt und benützt wird. Die k. k. Landwirkhschaftsgefellschaft in Steiermark fordert ehre Mitglie¬ der und alle Freunde dec Landwirthfchaft auf, über diesen Gegenstand Persu¬ che zu machen, sie durch die Jahre 1826, 27 , L8 und 29 fortzufetzcn, und ihr die Resultate derselben cinzufendcn. Sie wird Sorge tragen, daß die ihr mitgetheilten Beobachtungen na.ch Eulturartcn, Früchten, Clima und Bodenarten zusammengestellt und bekannt gemacht werden, und hofft der Landwirthfchaft aller Länder einen wesentlichen Dienst zu leisten, daß ffe die zur Lösung der Frage über den Werth des Dün¬ gers erforderlichen Experimente veranlaßte, und sie am Ende so ordnet, daß allgemein gültige Folgerungen davon abgezogen werden können. Zu diesem Behuse ist es aber nothwendig, daß von jeder Beobachtung an¬ gegeben seien: die Erdart des Bodens, die physische Lage des zum Versuche gewählten Grundstückes (Acker oder Weingarten), das Clima des Ortes, wel¬ ches aus der mittleren Zeit des Reifwerdens der Wintersaaten genügend er¬ hellet, wann und wie stark das Grundstück vor dem Versuche gedüngt worden ist, und wie stark es jetzt in der Abtheilung L und 6 oder O, wenn noch eine solche Statt hat, gedüngt worden, wobei es erforderlich ist, die Anzahl den Fuder, und Las wirkliche oder wahrscheinliche Gewicht eines solchen Fuders anzugeben, von welchen Thiergrten der Dünger herrührt, welche Streumittel dazu verwendet worden sind, und in welchem Zustande der Zersetzung er sich befunden habe, als er ausgeführt ward. Dann folgt eine erzählende Beschrei¬ bung der jährlichen Bestellung oder Bearbeitung des Grundstückes mit der Be¬ merkung, ob selbe mit eigenem Gesinde und Vieh, oder mittels der Rvbath, oder durch gcdungeno Arbeitskräfte verrichtet worden, endlich eine genaue An¬ gabe, wie viel jeder der Abtheilungen des zum Versuche bestimmten Feldes oder Weingartens in jedem Jahre an Ertrag mit oder ohne Abzug des Zehents abgeworfcn habe, wobei vom Weine besonders besten Qualität zu bemerken kömmt, -bei den Eetreidarten aber erforderlich ist, nicht sowohl die verschiedene Anzahl der Schober, sondern auch ihr Erträgniß an Körnern und Stroh in Maß und Gewicht anzugeben, weil die Ausgiebigkeit der Schober nicht gleich¬ förmig in diesen Abtheilungen ist, und Körner und Stroh vollkommener find, je weniger cs den Pflanzen an Nahrung gemangelt hat. 47 Auf dir Frage: wie der Landwirthschast zu helfen fei, und wie man cs anzufangen habe, bei dem niedrigen Preise der Producte ihrem Betriebe doch einigen Nutzen abzugewinncn, gibt cs kaum einigen befriedigenden Nach, als baß man die Extension feiner Wirthschaft beschränken, und die zu Gebote ste¬ henden Hülfsmittel einem angemessenen, viel kleineren Raume zuwenden müsse. Es ist dicß ein Rach, den Jeder befolgen kann; denn er bedarf keiner Worauslage, die der Landwirth gegenwärtig theils nicht machen kann, thrils nicht machen will, und, da er noch überdies die bestehenden Auslagen auf Arbeit zu beschränken, oder wenigstens nicht zu vermehren befiehlt: so scheint er in der Gegenwart von vorzüglichem Werlhe zu seyn, indem nur ein solches Verfahren der Landwirchschast ersprießlich seyn kann, welches lehret, mit geringerenHülfs- mitteln zu producircn, -da der Unwerth dec Produkte, und die zu deren Wer- chx unvcrhnltnißmäßigcn Productionskösten und übrigen Auslagen den Betrieb des Gewerbes überall passiv machen, wo er größtentheils im Kornerbau besteht, und der Boden Nicht von vorzüglicher Fruchtbarkeit ist. Aber auch für die Zukunft und für immer wird die Lösung der Frage über den positiven Werth des Düngers für den Betrieb der Landwirchschast von den wichtigsten Folgen seyn. Man wird zwar vorerst die große Ausdehnung dec Aecker und Weingärten sich verkleinern sehen, wird aber wahrnehmen, daß mehr Nutzvieh und weniger Zugvieh vorhanden seyn wird, und daß sich all¬ gemach, so wie durch die vermehrte Menge des Nutzviehes wieder mehr Dünger erzeugt wird, auch die Größe der Aecker und Weingärten in dem Maße wieder vermehret, als es die Vergrößerung dec Bevölkerung erheischen wird. Im¬ mer wird in der Folge ein gerechteres Verhältnis zwischen der disponiblen Quantität des Düngers und der damit zu befruchtenden Erdoberfläche bestehen, wie jetzt, weil man wissen wird, wie viel ein Fuder Dünger im Durchschnitte der Jahre unter gegebenen Verhältnissen auf einem Joche producirt, und wie stark man den Acker düngen dürste, um mit dem kleinsten Aufwande von Kräften das größte Product hervorzubringen. Von der k. k. Landwirthschaslsgesellschasc in Steiermark. — Gräh am 22. September 4825. lieber die von dem k. k. S tra ß e nb a u d i rect or I. M. Baum¬ garten in Wien erfundene Maschine, zur wohlfeilern Ein¬ räumung der aufgeschobenen Fahrgel eise. Der k. k. Straßenbaudirector I. M. Baumgarten in Wien, hat dieser Gesellschaft die Darstellung einer Maschine, und ihrer Wirkungen zur schnel¬ len und wohlfeilen Einräumung der aufgeschobcnen Fahrgeleise übersendet. In dieser Darstellung werden die technischen, ökonomischen und pekuniä¬ ren Vortheile, die diese Maschine gewährt, aus auf Erfahrung gegründeten 48 Berechnungen nachgewiesen, woraus erhellet, daß bei Einräumung clner Straßenlänge von 200 deutschen Meilen durch solche Maschinen eine Erspar- niß von 32500 fl. E. M. nebst andern technischen und ökonomischen Vor- lheilen erzielt werde. Da sich das hohe Landes - Gubernium vielleicht geneigt finden durfte, dieser Maschine Aufmerksamkeit zu schenken, weil in diesem Werkchen auch einige Abschnitte für Haupt - und Gemeinde - Strassen-Commissare handeln, welche durch eine zweckmäßigere Anlegung der Straffen, der Entstehung der Fahrgeleise entgegen arbeiten sollten, so hak der permanente Ausschuß cs gewagt, diese Darstellung dem hohen Gubernium zur allfälligen weitern Verfügung zu überreichen. Hierüber hat das hohe Gubernium unterm 16. März 1826, Nr. 4587, crwiedcrt, daß Hochdasselbe das Zweckdienliche unter einem cingcleitct habe, und nicht unterlassen werde, seiner Zeit diese Darstellung mit Dank zurück- zustellcn. Ueber den Antrag des k. ?. Kreisamtes Adelsberg, wegen gänzlicher Abschaffung des Ziegenvichs im dortigen Krei¬ se, zur Emporbringung der Waldkultur und Beförderung der Obstbaumzucht. Ueber den von dein k. k. Kreisamtc Adelsberg an das hohe Landcs- Eubernium gemachten Antrag, das Ziegenvieh im dortigen Kreise zur Em¬ porbringung der Waldkultur und Beförderung der Obstbaumzucht gänzlich abzuschaffen, geruhte Hochdasselbe mit Verordnung vom 13. April 1824, Z. 5057 , die Landwirthschafts-Gesellschaft um gutachtliche Aeußerung auf- zufocdcrn, ob, und in wie weit sich die Ausführung des krcisämtlichcn Antra¬ ges zu Erreichung des bcabflchteten Zweckes als räthlich und nöthwendig dar- stclle? Der permanente Ausschuß hat hierüber folgende Aeußerung abgegeben. Die Haltung des Ziegenviehes ist in allen jenen Gegenden unschädlich, und in ökonomischer Hinsicht sogar nützlich, wo kahle und felsige , zur Wald¬ kultur nicht geeignete, meistens der Mittagssonne ausgesetzte, nur mit nutz¬ losen Gesträuch bewachsene Berglehnen, Steinwändc und Klippen vorhanden sind, wohin kein anderes Vieh gelangen kann, und sie verbietet sich daher von selbst aus flachen, bewaldeten, gehörig kultivirten, zur Weide für Rind- und Schafvieh, und zu jeder andern ökonomischen Benützung geeigneten Ländereien. Hieraus läßt sich folgern, daß die Ziegenzucht nur für ein Aggregat dürftiger Gegenden und ärmlicher Haushaltungen, und nicht für ein Bedürf¬ nis wohldotirtcr Bauernhöfe angesehen werden könne, wo man sie auch nur selten antrifft. Von dieser Ansicht ausgehend hat schon die oberste Staats-Verwaltung das 49 daS Ziegcnvieh in dem Eivil-Gesetzbuche von der Weide in waldigen Gegen¬ den ausgeschlossen, und dieses Verbot auch in den altern Gesetzen, nämlich in allen bisher bestehenden Waldordnungen, besonders aber in dem steprischen Waldpatente vom 26. Juni 1767, Art. 7, mit der Beifügung ausgespro¬ chen, daß nur den armen Kammerguksarbeitern, und auch andern Parteien der Auftrieb des Ziegenviehes in unbewachfene Steinwände und Klippen, wohin kein anderes Vieh gelangt, nicht verbothen sep. Sie dürfen aber we¬ der bei dem Auf- noch Abtrieb, viel weniger aber gewöhnlich eine junge Beholzung betreten, oder auf eine andere Weise dem Walde durch Reisig- schnaitcln für die Ziegen einen Schaden zufügcn^ Ganz analog mit dieser a. h. Anordnung scheinen daher die beiden k. k. Kreisämter Göcz und Adelsberg, wie dieses die anher mitgetheiltcn Verhand¬ lungsacten bewähren, über vorläufige landeshauptmannschaftliche Ermächti¬ gung schon in den Vorjahren einigen Gemeinden in den Bezirken Adelsberg, Wippach, Scnosetsch und Haasberg eine bestimmte Anzahl Ziegen zur Weide auf den dazu geeigneten Localitäten bewilliget zu haben, welches an der mon¬ tanistischen Herrschaft Jdria auch im Jahre 1815 von der hohen k. k. Hof¬ kammer in Münz- und Bergwesen erfolgte; und dieses konnte um so unbe¬ denklicher erfolgen, als der Adelsberger Kreis, besonders in den Bezirken Adelsberg, Jdria, Wippach, Scnosetsch und Prem, kahle unbewachsene Fel- scnwände und ganze Steinbänke (Karst) im Ueberfluß aufzuweisen hat, die für das Hornvieh unzugänglich sind, und nur für Schafe und Ziegen eine kärgliche Weide darbieten. Es könnten freilich die Ziegen durch die minder schädlichen Schafe er¬ setzt werden, allein da, wie gesagt, die Ziegenzucht nur ein Bedürfnis ärm¬ licher Haushaltungen ist, die Ziegen auch nur wegen des Milchnutzens, wel¬ chen die Schafe nicht in diesem Maße gewähren, von Kleinhäuslern oder Käuschlern gehalten werden, deren kleine Grundstücke die Aushaltung einer Kuh nicht gestatten; so führet hier die Theilnahme für die ärmere Volks- clafse das Wort, welche, wie es gar keinem Zweifel unterliegt, zu jeder Zeit von der obersten Staatsverwaltung berücksichtiget worden ist. Aus dieser Darstellung wurde dem hohen Gubcrnium zur Würdigung ängetragen, daß im Adelsberger Kreise die gänzliche Abschaffung des Ziegen- viches nicht so dringlich nothwendig erscheine, als das k. k. Krcisamt sie schildert; denn eine kleine Anzahl Ziegen bloß auf die felsigen, unbcwachse- ncn Localitäten beschränkt, und der Aufsicht eines Hirten unterworfen, kann der Waldkultur und Obstbaumzucht nie schädlich werden. Im Gegenrhcile erlaubt sich dec Gesellschafts-Ausschuß zu bemerken, daß die Vermehrung der Ziegen im Adelsbergcr Kreise aus keinen Fall so weit vorgerückt wäre, wenn das k. k. Krcisamt streng ob der schon früher bemessenen Anzahl der Ziegen gehalten, jede Uebcrzahl durch imcdiate Eonsiszirung vermindert, und ferner AittNüen der k. l. LandwirwschafkSei. in Laib.ich. -2 50 d,'e Einleitung so getroffen hatte, daß das Zicgenvieh nm von jenen Insas¬ sen gehalten worden wäre, deren festigte Huthwciden entweder nur den Auf¬ trieb der Ziegen erlauben, oder deren Grundstücke sonst nicht gestatten^ das für ihre Haushaltung erforderliche Hornvieh zu ernähren. In diesem Anbetrachte ist der Ausschuß der Gesellschaft der uNvorgreif- lichen Meinung, daß das Ziegenvieh im Adelsberger Kreise nur auf die ur¬ sprüngliche Bemessung möglichst zu vermindern, im Ganzen über nicht ab¬ zuschaffen wäre. Es scheint aber keineswegs zweckentsprechend zu seyn, wenn eine gewisse Anzahl Ziegen der Gemeinde in concroto bewilliget wird, weil die Erfahrung lehret, daß in diesem Falle der vcrmö'glichere Jnsaß im¬ mer den Präpotenten spielt, sich sonach mehrere Ziegen, als der wirklich dürftige Käuschlcr beischaffct, was im Orte Adelsberg bemerkt wird, wo es Haushaltungen gibt, die mit hinlänglichem Hornvieh versehen, dessen unge¬ achtet 30 — 40 Ziegen halten. Nach dem unmaßgebigen Erachten dieser Gesellschaft hätte sonach das k. k. Krcisamt 1. ) durch seinen Krcisforstcommissär im Einverständnisse mit den betref¬ fenden Bezirks - Obrigkeiten einen individuellen Ausweis über jene In¬ sassen, gcmeindeweise zu entwerfen, denen eine gewisse Anzahl Ziegen zu ihrer unumgänglich nöthigcn Subsistenz zugestanden werden Muß, worin auch die Zahl der Familienglieder aufzuführen wäre, um beur- thcilen zu können, wie viel Ziegen einem Hausbesitzer auch dann zu belassen wären, wenn er im Stande ist, eine Kuh zu ernähren. Da¬ bei wäre sich gegenwärtig zu halten, daß 3 bis 4 Stücke Ziegen im Milchnutzen mit einer Kuh äquipariret werden können, welche Anzahl sodann zu bewilligen wäre; 2. ) wäre in diesem Ausweise der beiläufige Flächeninhalt, der Namen und die Begränzung jener felsigen, bloß für die Ziegen geeigneten Lokali¬ täten zu verzeichnen, die zum Auftriebe dec Ziegen zugestanden werden, und cs waren die befugten Ziegenhälter lediglich auf selbe zu beschrän¬ ken ; z.) wäre den befugten Ziegenhältern in einer jeden Gemeinde zur Pflicht zu machen, einen gemeinschaftlichen Ziegenhirten zu halten, oder da, wo keine gemeinschaftliche Weide Statt findet, sich eigener Hirten zu bedienen; 4.) jede Vermehrung der bewilligten Anzahl Ziegen, st wie die Ueber- schreitung des Weideterrains wäre mit der Confiscation des Ziegen¬ viehes für das Armeninstitut der betreffenden Pfarre zu bestrafen; ü.) der Termin zur Verminderung, rospsctivo Abschaffung des über¬ zähligen Ziegenviehes wäre bis Ende September l. I. festzusetzen, weil dasselbe bis dahin gut an Mann gebracht werden kann, und nach Vcr- 5l kauf dieser Frist wäre jeder befugte oder unbefugte Ziegenhälter mit der verhängten Eonsiscationsstrafe zu belegen, endlich 6.) hätte das k. k. Kreisamt durch seinen Kreisforstcommissär, und durch die betreffenden Bezirks-Obrigkeiten öfters Revisionen des Zicgenstan- des zu veranlassen. Ueber die Empör bringuttg der Viehzucht überhaupt durch P rämien - V ert h eil ung en und durch Zuchtstiere. Die Viehzucht stehet im Allgemeinen nur da auf einer hohen Stufe, das heißt, man trifft nur in jenen Gegenden großes, starkes, milchergiebigcs Horn¬ vieh an, wo Wiesen und Weiden, sich entweder von der Natur alljährlich mit Pflanzen in hinreichender Menge bedecken, die sowohl dem Geschmack als dem Gedeihender Lhiere angemessen sind, z. B. Ungarn, Pohlen, die obere Steiermark rc.; oder wo dec Kunstfleiß der Menschen, begünstiget durch Klima und Boden für den Anbau von Futterkräutern, Knollengewächsen und Wurzelgewächsen zum Unterhalte seiner landwirthschaftlichen Hausthicre sorgt, um den von ihnen zu erwartenden Nutzen: a.) Arbeit; b.) Milch; c.) Dün¬ ger; cl.) Mästung; o.) entsprechende Nachkommenschaft zu erhalten. Einen Gegensatz bilden solche Gegenden, in welchen bei vernachlässigten Wiesenbau, bei verwilderen und mit Thieren übersetzten Weiden, und bei gar keinem oder mit dem Viehstande in keinem Verhältnisse stehenden, folglich zu kleinen Futterkräuterbau, das Nutz- sowohl, als das Arbeitsvieh den größten Theil des Sommers auf schlechten Triften und mit den von den Feldern aus- gejätteten Unkräutern, oder im Herbste auf magern Stoppelweiden kärglich genährt wird, iin Winter aber sein elendes Leben durch den Genuß des Stro¬ hes, was oft nicht in hinlänglicher Quantität vorhanden ist, nothdürftig fri¬ sten muß. Welche Arbeit, welche Milch, welchen Dünger, welche zur Mast geeignete Thierc, welche Nachkommenschaft man davon billiger und vernünf¬ tigerweise erwarten kann, ergibt sich wohl von selbst. Daß die durch die landesvätcrliche Huld Sr. Majestät des Kaisers aller- gnadigst bewilligte jährliche Bertheilung von Hornvieh-Prämien im Betrage von 600 fl. zur Aufnahme und Verbesserung der Hornviehzucht in Krain we¬ sentlich beitrage, wird Niemand in Abrede stellen, dec durch die vier Jahre als diese a. h. Gnade dem Landmanne auf diesem Wege zufließet, den Gang der Viehzucht zu beobachten Gelegenheit hatte. Eine Anleitung aber, eine Aufmunterung zum entsprechenden Futlerbau scheint mit dieser Hornvieh - Prämlenvertheilung um so vereinbarlicher und wünschenswerther, als: i.) die durch die Eurrcnde des hohen Landes - Euber- niums vom 2U. October 1825, Nr. 15670, auf 55 Prämien mit 25 bis 20 und 15 fl. festgesetzte Zahl, für die dermalige Wohlfeilheit des Hornviehs noch bedeutend genug ist, um für die Folge von den Prämien - Empfängern 4' 52 die Nachweisung einer verbesserten Wiese, Weide, oder den Anbau von Fut- tergewächsen heischen zu können. 2.) Würde Denjenigen, die vielleicht sonst nicht viel auf die Reinigung oder Kultur der Futterfelder achten, der wichtige, obwohl vielleicht unwillkühr- llche Vortheil zugchen, daß sie von ihren besser genährten Thicren mehreren und bessern Dünger erhalten und daher auch ihre Gründe ein höheres reines Ertrag¬ nis geben, und dadurch in Jahren des Ueberflusses an Getreide, Mühe und Vorauslagen besser als bisher belohnt würden. Von der Ansicht ausgehend, daß es nöthig fci, zuerst die Mittel hcrbeizuschaffen, um den traurigen Zu¬ stand zu mildern, in welchem sich in mancher Gegend das Rindvieh noch be¬ findet, glaubt man vorerst nicht, daß die Aufnahme der Viehzucht durch Her¬ beischaffung und Vertheilung von Zuchtstieren befördert werde, sondern ist vielmehr des Dafürhaltens, daß die Bedeckung der Kühe durch fremde, gewöhn¬ lich sehr stark knochige Stiere vielmehr auf die Veredlung der örtlichen Abart des Hornviehs, welche sich nach einer langen Reihe von Jahren in einer jeden Gegend nach Klima, Nahrungsmitteln und Pflege gebildet hat, nachtheilig einwirke, und daß die von einer solchen Vereinigung gefallenen Kälber, da ih¬ nen eben so wenig als ihrer Mutter, die sie trug, die Bedingungen einer reich¬ lichen Ernährung erfüllt werden können, sich noch weniger als die von gewöhn¬ lichen Landstieren entspringenden zur Nachzucht eignen. Hat aber einmal der Landmann für hinlängliches und gutes Futter seines Hornviehs gesorgt, und ist er überzeugt, daß von der Ernährung seines Nutz- und Arbeitsviehs der ganze Bestand seiner Wwthschast abhängt, so wird sich der erste Grad von Veredlung von selbst ergeben, denn jeder etwas aufmerk¬ same Landwirth wird solche junge Thiere, deren Aeltern oder eines hievon ein körperliches Gebrechen an sich trägt, von der Nachzucht ausschließen, und wird hiezu nur immer solche Kälber wählen, die von vorzüglichen tadellosen Indi¬ viduen gefallen sind. Wäre auch dieser erste Vercdlungsgrad erreicht, so könnte man sich um männliche Stammthicre aus einem solchen Lande oder aus einer solchen Ge¬ gend umsehen, die mit unseren Provinzial-Verhältnissen hinsichtlich des Klima, der vorhandenen Fütterungsmitteln, der Wartung und der Pflege die meiste Aehnlichkeit haben. Die Einführung einer ganzen Stammrage ist nur Sache bedeutender Güterbesitzcr, nicht des gewöhnlichen Landmanns« Jahrgang 1827. Drotoesll. ekNufgenommen bei der am 20ifj» November 1827 abgchaltenen all¬ gemeinen Versammlung der k. k. kraincrischen Landwirthschasts-Gesellschaft, unter dem Vorsitze ihres Protectors, Sr. Ercellenz des Herrn Landes-Gou¬ verneurs und Präsidenten der Herren Stände, Joseph Camillo Frei¬ herrn v. Schmidburg. Anwesende Gefells chafts - Mitglieder, die Herren Joseph Graf v. Thurn in, p. Schmidhammer rn. x. Lucas Burger rn. p., Domherr. Conta m. p., Major. vr. Pober rn. p., Kreisarzt. Benedikt Mansuetv. Fradenek rn.^., k. k. Gubernial- Secretär. Joseph Repeschitz nr. p., pensionir- ter Bancal-Jnspector. Zarruba rn. x., Kreisforst-Com- miffär. Franz Swoboda in. p., ?. x. Do- mainen - Oberwakdmeister. Florian Webers rn. p. Joseph Seunig nr. Caspar Candutsch in. Urban Jerin x-, Domherr. Franz Tav. Heinrich in. p. A. Rudesch rr>. p. Lucas Predonig in. I. Niudesch rn. s-. die Herren Carl Smole rn. x. Franz Metelko nr. p. Ullepitsch rn. x>. Franz v. Andrioli in. p., Regi¬ ments-Kaplan. Jacob Okorn rn. p. Joseph Heinrich Stratil in. x. Ignaz v. Panz in. p. Jacob Zenker in. p. Franz Tav. Langer rn. p. Jacob Meguscher rn. p. Joseph Edler v. Vest in. p. Johann Kersnik rn. p. Johann v. Gandin in. p>. Hermann Schanda nr. p. Johann Nep. Hradcczky in. p. AloyS Freiherr v. Taufferer nr. p. Schneditz in. p., Gubernial-Rath. Carl Bernard Kogl rn. p., jubil. Gubernial - Rath. 5« Program nr Ver Verhandlungen der allgemeinen Versammlung. I. Wird der Administrationsbericht über jene Gegenstände abgelesen wer¬ den, welche von dem permanenten Ausschüsse erledigt, und über jene, wel¬ che zur Deliberation der hochansehnlichen Versammlung Vorbehalten worden sind. II. Antrag des permanenten Ausschusses, spie die Vertheilung der Vieh- Prämien in den weitern Jahren 1828, 182g und 1880 Statt finden dürfte, um den damit verbundenen Endzweck vollkommen zu erreichen. III. Vortrag der Rechnung über die Einnahme und Ausgabe im Ver- lvaltungsjahre 1827 , und des Präliminars über die Erfordernisse und Be¬ deckung des Gefellfchastsfondes für das Verwaltungsjahr 1828. IV. Vortrag über die durch den Erfinder Caspar Lautitschar zu Kronau in Oberkrain, vorgelegten drei Modelle, vorstelleud: a. ) ein neues Mahlmühlenspstem; b. ) eine Lein- und Hanfbrechelmaschine; und c. ) eine neue Act Triebes oder Zuges über Anhohen, V. Vortrag über ein Anfinnen der lö'bl. Morastaustrocknungs-Local- Commission zur Mitwirkung bei der Kultivirung des Morastes aus Laibach, VI. Vortrag über die zu wählenden neuen Mitglieder. VII. Statutenmäßige Wahl des Gesellschafts-Präsidenten. Diesem Programme gemäß wurden folgende Vorträge gemacht: I. Administrationsbericht, vorgetragen vom Eesellsch afts- Mitgliede Herrn Schanda. Nachdem bereits ein Jahr verflossen ist, seitdem die krainerifche Land- wirthschafts-Gesellschaft sich versammelte, so dürfen die versammelten Glie¬ der mit Recht erwarten, daß in einem so langen Zeiträume von dem be¬ ständigen Ausschüsse dahin gewirkt worden sey, aus den Relationen entneh¬ men zu können, welche günstigen Erfolge durch das Mitwirken der Gesell¬ schafts-Mitglieder erwachsen sind. So mannigfaltig, als die Zweige der Landwirthschaft sind, so haben doch die bisherigen Berichte, welche in den bis nun abgehaltenen Versamm¬ lungen zum Vortrag kamen, dargethan, daß die Gesellschaft viele dieser land- wirthschaftlichen Zweige in das Auge faßte, und für deren Emporbringung, Beförderung und Verbesserung wirkte, Wenn schon ungünstige Verhältnisse der Betriebsamkeit dieser Gesell¬ schaft entgegenstehen, so ist doch seit dem Entstehen derselben so manches Nützliche geschehen. Es soll die Aufgabe des gegenwärtigen Administrations- 57 Berichtes seyn, diese wesentlichen Erfolge in nachstehenden Umrissen einzeln zu berühren. 1. Hinsichtlich der Obstbaumschule auf dem von der Gesellschaft erkauften Pollanahofe, wird das Gesellschaftsmitglied Herr v. Best einen eigenen Bericht erstatten, und mit solchem die Anzeige über die in der Pro¬ vinz Krain entstandenen Baumpflanzschulen und über die Obstcullur im All¬ gemeinen in Verbindung setzen. 2. Ueber die im vorigen Jahre Statt gehabte Viehprämien- Vertheilung, welche einverständlich mit den k. k. Kreisämtern einge- leitet wurde, sind die darüber cingegangenen Relationen vorgeschriebenermas¬ sen an das hohe Gubernium einbegleitet worden, und Hochdasselbe hat auch das von dem Ausschüsse verfaßte Vertheilungs? Verzeichniß durch die hier- ländigcn ZcitungsblLtter zur allgemeinen Kenntnis gebracht, Im Allgemei¬ nen geht übrigens aus diesen Relationen hervor, daß der mit dieser Prä¬ mien - Vertheilung verbundene Endzweck der Beförderung der Viehzucht im¬ mer mehr erreicht werde, weil in dem Jahre 1826 verhältnißmäßig gegen die vochergegangenen Prämien - Vertheilungcn viel mehr, und edleres Vieh vorgeführt wurde. Was die Viehprämien - Vertheilung für das Jahr 1827 betrifft, wird Herr Ausschußmitglied, Johann Nep. Hradeczky, einen eige¬ nen Vortrag erstatten. 3. Das hohe Gubernium hat mit Verordnung vom 11. Jänner 1827, Zahl 258, Aber den Antrag des k. k. Kreisamtes zu Adclsberg, daß näm¬ lich von den jährlich auf Prämien bestimmten 50 Goldducaten, 20 Dura¬ len für den schönsten Hengsten zu bestimmen, zo Goldducaten aber zur Kreirung von fünf Prämien für Stuttenfollen zu 6 Goldducaten zu ver¬ wenden wären, von dieser Gesellschaft das Gutachten abgefordert. Der Ausschuß hatte auch diesen Antrag unterstützt, und Folgendes be¬ merkt: 1. ) Stehen die Hengstfüllen-Prämien zu 50 Ducaten äusser den Kriegs¬ jahren, oder sonstigen eine Theuerung dieser Thicre veranlassenden Ur¬ sachen, im Gegenhalt mit den nun seit Jahren bestehenden Pfcrdprei- sen sehr hoch, 2. ) Entfallen von den für jeden Kreis a. h. Orts bewilligten 50 Gold¬ ducaten nur drei Prämien, da jenes der Hengstfollen zu 50 Golddu¬ caten, die der Stuttenfollen zu 10 Goldducaten bestimmt sind, wo¬ durch manche Pferdezüchter, die selbst Mittel und Willen besitzen» sich der Pferdezucht zu widmen, aus Furcht großer Concurrenz bei wenigen Prämien, diesen sowohl in staats- als landwirthschastlicher Hinsicht so wichtigen Zweig nicht kultiviren. 3. ) Würde durch die Vermehrung dec Prämien der Zahl nach, wodurch der Betrag der einzelnen vermindert wird, der Reiz zur Beurthcilung 58 und Begünstigung mehr verschwinden. In Erledigung dieses Berich¬ tes hat die hohe Landesstelle mit Verordnung vom 25. Mai l. I., Zahl 11437, die Landwirthschafts-Gesellschaft in die Kenntnis gesetzt, daß mit hohem Hofkanzlei-Decrcte vom 14. Mai 1827 , Z. 1Z644, über diesen Antrag erinnert worden sey, daß ohnehin mehrere Modi- sications-Abänderungen des Pferdpcämien-Vertheilungs-Systems Sr. Majestät unterzogen worden sind, worüber daher die definitive a. h. Entscheidung abzuwarkcn sey, q. Mit Verordnung vom 18. Jänner 1827 , Zahl 881, geruhete das hohe Eubernium Folgendes zu eröffnen: Der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft wird nicht unbekannt seyn, daß ein Kanal an der Kneidl'schen Mühle bis Scllo durch das Gut Lhurn an der Laibach angelegt werden soll. Unter den Bedingungen der Erundablö- sung von jenem Gute ist auch diese, daß nämlich der Laibachfluß von der Kneidl'schen Mühle bis zur Ausmündung des Gruher'fthen Kanals verschüt¬ tet, das verschüttete Flußbeet dem Herrn Eigenthümer des Gutes Tburn cigenthümlich überlassen, und vom Schloßgebäude quer über dieses verschüt¬ tete Flußbeet ein Weg bis oberhalb der hölzernen Kanalbrücke angelegt wer¬ den soll. Dieser Weg würde theilweise über den öden, der k. k. Landwirth¬ schafts - Gesellschaft gehörigen Terrain geführet werden. Die k. k. Landwirth¬ schafts-Gesellschaft wird demnach angegangen, eheinögligst sich zu äußern, ob sie zur Beförderung dieses so gemeinnützigen Unternehmens geneigt sey, den anqezeigten Terrain dem a. h. Aerar uncntgeldlich, oder um welchen Betrag zu dem befragten Zweck für immer zu überlassen. Um das allgemein gewünschte Werk der Morastaustrocknung zum Wohl der Stadt und der großen Umgebung derselben möglichst zu befördern, glaubte der permanente Ausschuß dem hohen Landes-Gubernium die unvorgreifliche Versicherung darbringen zu dürfen, daß die k. k. Landwirthschafts - Gesell¬ schaft keinen Anstand nehmen wird, den zur Errichtung des neu proicctir- ten Fahrweges nach dem Baron Eodellischen Gute Thurn an der Laibach erforderlichen Terrain von der hölzernen Grubcr'schen Brücke bis zur Aus¬ mündung des Kanals in das unwiderrufliche Eigenthum, und zwar uncnt¬ geldlich aus dem Grunde zu überlassen, weil dieses Grundstück der Gesell¬ schaft keinen Ertrag einbriugt, und auch keiner Kultur fähig ist; indem es bei der letztvorgenommenen Räumung des erwähnten Grabens ganz mit Schotter überschüttet wurde. Weil jedoch diese Erklärung nach Vorschrift der höchsten Orts geneh¬ migten Statuten nur mit Zustimmung aller Gesellschafts-Mitglieder rechts¬ kräftig erfolgen kann, so hat sich der permanente Ausschuß Vorbehalten, 59 diesen Gegenstand heute in Vortrag zu bringen, und das Resultat der Be¬ ratung sodann dem hohen Gubcrnium nachträglich anzuzcigen. Beschluß der Versammlung. Die vom permanenten Ausschüsse interimistisch abgegebene Zustimmung wird genehmigt. 5. lieber die getroffenen Einleitungen, wegen Veredlung der kraineri- schen Weine wird das Ausschußmitglied, Herr v. Vest, einen eigenen Vortrag erstatten. 6. lieber eine von dem Ausschüsse an das hohe Gubernium gemachte Vorstellung, daß der betriebene, seit Michaeli 1822 rückständige Zins von 200 fl. für die in dem sogenannten Pogatschnig'schcn, dem ehemaligen Pro- vinzialfonde angehörigen Hause eingeräumte Wohnung, ob Mangel an Kas¬ samitteln nicht gleich berichtiget werden könne, geruhte Hochdasselbe mit Verordnung vom 22. Februar 1827, Zahl 2670, zu eröffnen, daß in Anbe¬ tracht der angeführten rücksichtswürdigen Gründe die hohe Hofkammer un- term 1. Februar l. I., Zahl 51592, zu gestatten geruhet habe, daß diese obliegende Zahlung erst mit Ende October 1827 geleistet werden könne; wornach auch in dem Präliminar-Anträge die erforderliche Bemerkung ge¬ macht worden ist. 7. Herr Professor der Landwirthschaftslehre, Edler v. Vest, Hai dem permanenten Ausschüsse die Anzeige erstattet, daß im Beginnen des heuri- gey Schuljahres sich 40 Schüler der Landwirthschaftslehre gemeldet haben, wovon 54 sich dec öffentlichen Prüfung aus diesem Lehrgegenstande zu un¬ terziehen erklärten. Da der Zweck der Gesellschaft die Vervollkommnung der Landwirthschast in allen ihren Zweigen ist, und diesem Zwecke gemäß dis Gesellschaft nach den a. h. sanctionirten Statuten §. IH. gehalten ist, die Masse gründlicher landwirthschaftlicher Kenntnisse möglichst zu verbreiten, nämlich durch Erweckung der Liebe zur wissenschaftlichen Erlernung der Land- wirthfchaft, durch Unterstützung des in Laibach bereits eingeführten landwirt¬ schaftlichen Studiums, und durch Beischaffung und Mittheilung der bessern altern und neuern landwirtschaftlichen Schriften und Werke, so hat der permanente Ausschuß sich um so mehr berechtiget geglaubt, für die 24 Zu¬ hörer dyr Landwirthschaftslehre eben so viele Exemplare von Christian Rcin- hart's praktischen Handbuch für den Obst- und Weinbau anzuschaffen, und zu verteilen, als solches alle Jahr erfolgte, und die hochanschnliche Gesell¬ schaft hiezu schon vorläufig die Genehmigung ertheilt hatte. Nur erlaubt sich der permanente Ausschuß die hochansehnliche Versammlung hiemit ein für allemal um die Ermächtigung zu bitten, daß der Ankauf von derlei Bü¬ chern, und die uncntgeldliche Verteilung derselben an die Zuhörer der Land- «0 wirthschaftslehre als Aufmunterung auch künftighin aus den Einkünften der Gesellschaft bestritten werden dürft. Beschluß der Versammlung. Dem permanenten Ausschüsse wird die angesuchte Ermächtigung erthcilt. 8. Zur Beförderung der Bienenzucht in Steiermark geruheten Se. Majestät der Kaiser mit a. h. Entschließung vom 15. November 1825 zu bewilligen, daß nach dem allerunterthänigsten Anträge der dortigen Land- wirlhschafts-Gesellschaft, Geldprämien für ausgezeichnete Bienenzüchter in Steiermark jährlich ausgesetzt, und der hiezu erforderliche Betrag pr. 390 fl. M. M. aus dem steiermärkischen ständischen Domesticalfonde bestritten werde. Die Bienenzucht ist für die Provinz Krain ein eben so wichtiger Kul¬ turszweig als die Verbesserung des Getreid- und Weinbaues, der Horn¬ vieh- und Pferdezucht, der jedoch bei weitem noch nicht in jener Ausdeh¬ nung und Vollkommenheit betrieben wird, deren er fähig ist, und wenn schon in mancher Gegend des Landes die klimatischen Einflüsse die Auf¬ nahme der Bienenzucht nicht begünstigen, so dürfte doch der Mangel rich¬ tiger und gründlicher Kenntnisse von der Natur, Pflege, Behandlung und Benützung der Bienen eines der vorzüglichsten Hindernisse seyn, welches der Aufnahme dieses Kulturzweiges in Krain entgegen steht, und welches jedoch zu beseitigen, der Fürsorge der Landwirthschasts-Gesellschaft, unter dem Schutze ihres hochverehrtesten Herrn Protektors, des jeweiligen Herrn Lan¬ des-Gouverneurs, und des hohen Guberniums, Vorbehalten bleibt. Daß Prämien für ausgezeichnete Bienenzüchter unter zweckmäßigen Mo¬ dalitäten ausgesetzt und vcrtheilt, zur Nacheiferung aufmuntern, und einen günstigen Einfluß auf die Ausdehnung und Vervollkommnung der Bienen¬ zucht haben, ist schon hohen und höchsten Orts anerkannt, indem nicht nur in Steiermark, sondern auch in Gallizien, in Mähren und Schlesien zu gleichem Zwecke Prämien allergnädigst bewilliget worden sind. Die Gründe, vermög deren Se. Majestät der Kaiser a. h. Sich be¬ wogen fanden, zur Beförderung der Bienenzucht in den genannten Pro¬ vinzen des Reiches die Einführung dieses Aufmunterungsmittels zu geneh¬ migen, dürften auch für Krain gelten, da Krain im Verhältnisse seiner Größe und seiner geographischen Lage in der Pflege der Bienen der Stei¬ ermark nicht Nachsicht. Mit diesen Ansichten und mit Hinblick auf die Sorgfalt, mit welcher das hohe Gubernium den gesunkenen Wohlstand dieser Provinz durch Beförderung der Kultur überhaupt emporzubringen beflißen ist, hat der permanente Aus¬ schuß den Muth gefaßt, auch diesen landwirthschaftlichcn Erwerbszweig der besonderen hohen Aufmerksamkeit unterziehen zu dürfen, daher auch mittelst eines eigenen dießfälligen Berichts die ehrfurchtsvolle Bitte gemacht, daß sich 61 das hohe Gubernium a. h. Orts verwenden wolle, damit auch in Krain, so wie in Steiermark, Prämien für ausgezeichnete Bienenzüchter, und zwar unter den nämlichen Modalitäten und Bedingungen allergnädigst bewilliget werden mögen. 9. Mit Verordnung vom 28. März l. I., Zahl 5585, hat das hohe Gubernium die Weisung, welche das hohe Hofkammer-Präsidium aus Anlaß der von Sr. Majestät a. h. ausgesprochenen Jnkamerirung des krainerischen Provinzialfondes für das Verwaltungsjahr 1827 zu erlassen befunden hat, bekannt gegeben, gemäß welcher die jährlichen Beiträge für die Landwirth- schafts - Gesellschaft, und zwar: s.) jener pr. 1000 st., und L.) jener für die Verbesserung der Hornvichzucht pr. 600 fl. bis zur Ent¬ scheidung der dießfalls zwischen der hohen Hofkammer und der hohen Hof¬ kanzlei eingeleiteten Verhandlungen einstweilen nicht mehr aus dem Staatsschätze erfolget werden würden. So sehr die Gesellschaft in ihrem Streben auf Verbesserungen der land- wirthschastlichen Gegenstände durch den allfäll'gen Entgang dieser wohlrhätigen Bcihülfe zurückgesetzt worden wäre, so erfreulich kam die nachträgliche Jnti- mation des hohen Guberniums vom 19. Juli 1827 , Zahl 15255, mit wel¬ cher eröffnet worden ist, daß Se. Majestät mit a. h. Entschließung vom 5. Juni d. I. zu bewilligen geruhet haben, daß die jährlichen Beiträge mit 1600 st. C. M., welche aus dem vorhin bestandenen und nun inkamerirten krainerischen Provinzialfonde an den krainerischen Ackerbaufond geleistet wur¬ den, noch ferner und zwar aus dem Camerale verabfolget werden dürfen. In Anerkennung dieser a. h. Gnade Sr. Majestät erlaubt sich der per¬ manente Ausschuß die hochanschnliche Versammlung im Allgemeinen und ins¬ besondere jedes einzelne Glied derselben hierauf mit der Bitte aufmerksam zu machen, daß sie sich eine genaue Kenntnis des gegenwärtigen Zustandes der Landwirthschaft, jeder in seinem Bereiche beilegen und deren Mängel und Ge¬ brechen , so wie die Hindernisse, die deren Aufnahme im Wege stehen , dem Ausschüsse gefälligst anzeigen wollen. Hiedurch würde sonach der Ausschuß in die angenehme Lage versetzt werden, nähere Versuche und Beobachtungen an¬ stellen zu lassen, und so seiner Pflicht gemäß, die erhaltenen Resultate und das anerkannte und erprobte Gute und Gemeinnützige öffentlich bekannt zu machen. 10. ) In der am 20. November 1826 Statt gehabten allgemeinen Ver¬ sammlung wurde die Nothwenbigkeit der Einführung einer Weinleseordnung in Krain anerkannt und bestimmt, daß zur Entwerfung derselben eine eigene Commission aus Gesellschaftsmitgliedern gebildet werden solle. Es wurde auch beschlossen, daß der Ausschuß ermächtiget sei, diese Commissionsglicder für- zuwählen und solche Sr. Excellenz dem Herrn Landes-Gouverneur und Protector dec Gesellschaft mit der Bitte bekannt zu machen, daß Hochdieselben 62 diese zum Zusammentritte und zur Entwerfung der fraglichen Weinbergsord- nung aufzufordern geruhen wollen, was auch Se. Excellenz auf Sich zu neh¬ men um so mehr erklärten, als Hochdieselben jede Kultursbesö'rdcrung, und was unser Vaterland mehr in Wohlstand erheben kann, jederzeit kräftigst zu unterstützen Sich besonders angelegen seyn lassen. Hiezu hat der permanente Ausschuß: s.) den Herrn Johann Nep. Grafen v. Lichtenberg; b. ) den Herrn Freyherrn v. Mordaxt; c. ) den Herrn Reichard Grafen v. Auersperg; ich) den Herrn Leopold Freyherrn v. Lichtenberg; o.) den Herrn Franz Langer fürgewählt und Sr. Excellenz die ehrfurchtsvolle Anzeige gemacht, worüber Hochdieselben mit Präsidialschreiben vom 10. April 1827 , Zahl -155, zu ec- wiedern geruhet haben, daß Hochdieselben die von dem beständigen Ausschüsse getroffene Wahl der Commissionsmitgiieder zur Cvmpillirung des Entwurfes einer Weinbergsordnung für Krain vollkommen genehmigen und unter einem die gewünschte Aufforderung sowohl an diese vom Ausschüsse gewählten Mit¬ glieder, als auch an das hiezu von Sr. Excellenz dem Herrn Gesellschafts- Protector gewählte Mitglied, Herrn Ludwig Freyherrn v, Mandel, zur Ueber- nahme dieser Arbeit erlassen, den Ausschuß aber beauftragen, die hiezu erfor¬ derlichen Acten dem Herrn Johann Nep. Grasen v. Lichtenberg zu über¬ senden. Diesen hohen Auftrag hat auch der permanente Ausschuß unterm 5. Mak l. I., Zahl 59 , befolget. 11. Das hohe Gubernium geruhete mit Verordnung vom 29. März l.J., Zahl 6411, dieser Gesellschaft einen Abdruck der Currende über die mit hohen Ministerial - Präsidial - Schreiben vom 6. März l. I., Zahl 5422, herabge¬ langte Belehrung für Schafzüchter und Schäfer über den Nachtheil des Pfrie¬ mengrases auf Schafweiden zur Wissenschaft und Belehrung mikzutheileN. Nachdem aber diese Eurrende durch die k. k. Kreisämter, Bezirksobrigkeitsn und öffentliche Zcitungsblätter ohnehin allgemein bekannt gemacht wurde, so hat der permanente Ausschuß solche blos zur eigenen Wissenschaft genommen. 12. Im Nachhange der hohen Gubernial-Verordnung vom 9, Novem¬ ber v. I., Zahl 21582, welche von dem Ausschüsse schon in der allgemei¬ nen Versammlung am 20. November 1826 vorgetragen worden ist, betref¬ fend den vom Herrn Kreisforstcommissär Perssina im Jahre 1824 gemach¬ ten Antrag, die kahlen Huthweideflächen des Adelsberger Kreises mit Ro߬ kastanien zu bepflanzen, wurde der Gesellschaft mit Verordnung vom 20. April 1827, Zahl 7419, eröffnet, daß vermög Aeußerung des genannten Herrn Kreisforstcommiffärs mehrere Roßkastanien - Pflanzschulen nunmehr wirklich, und sogar aus eigene Kosten desselben errichtet worden seysn, daß 63 selbe unter seiner unmittelbaren Aussicht und Leitung stehen, gutes Gedeihen erwartens lassen, jedoch noch einen weiteren Roßkastaniensamen von 30 Metzen benö'thigen. So sehr als sich aber auch dieser Forstbeamte durch dessen hiedurch an Tag gelegte besondere Bemühungen und patriotische Un¬ terstützung dieser ins Leben getretenen Anstalt die gerechtesten Ansprüche auf die öffentliche Anerkennung und dießortige besondere Zufriedenheit erworben hat, so hat das hohe Gubernium die Bestreitung der damit verbundenen Kosten durch einen Privaten doch nur für prekär erkannt, da sie aus was immer für nicht voratiszusehenden Umständen wieder aufhörcn kann. Dem zu Folge hatte das hohe Gubernium das Kreisamt Adelsbcrg un¬ ter einem angewiesen, angelegcntlichst dafür zu sorgen, daß sich zur steten Aufrechthaltuna dieser Pflanzschulen einer fortlaufenden Quelle zur Bestrei¬ tung der dießfälligen Auslagen versichert werde, aus welcher nicht nur die von der Landwirthschafts - Gesellschaft bereits angeschafften 20 Metzen Ka¬ staniensamen , sondern auch die noch ferners nöthigen 30 Metzen dieses Sa¬ mens bestritten werden können, und daß von einer Anschaffung der letzteren nicht früher die Rede feyn könne, bis nicht die schon angeschafften und vom Perssina auch schon angebauten 20 Metzen der Landwirthschafts-Gesellschaft vergütet sepn werden. Sobald sich das Kreisamt diesfalls geäußert haben wird, erhält die Landwirthschafts-Gesellschaft die weitere Miktheilung. Inzwischen hat sich Herr Perssina in dieser Angelegenheit unmittelbar an das diesseitige Aus¬ schußmitglied, Herrn Johann Nep. Hradetzky verwendet, welcher auch im Namen des permanenten Ausschusses darüber einen eigenen Vortrag erstat¬ ten wird. 13. Ueber die von einem Kreisamte an das hohe Landes-Gubernium gestellten Anträge, eine neue Anordnung zur gänzlichen Abschaffung der Ver¬ minderung des den Waldungen schädlichen Zicgenviehes auszustellen, hat sich das hohe Gubernium die beruhigende Ueberzeugung verschafft, daß in den bereits bestehenden dießfälligen gesetzlichen Bestimmungen eine hinreichende Vorsorge getroffen sey, die Nachtheile des Eintriebes der Ziegen in die Waldungen hintanzuhalten, und daß, wenn von denselben hie und da noch Schaden verursachet wird, dieß mehr der Nichtbeachtung der bestehenden Vorschriften, als einen Mangel daran zugeschriebcn werden müsse. Das hohe Gubernium hat sich sohin veranlaßt gefunden mit Verord¬ nung vom 16. Juni 1827 , Zahl 11473, die allgemein gesetzlichen Anord¬ nungen, die sich auf diesen Gegenstand beziehen, in folgender Aufzählung zu berühren: a.) die inncrösterr. Gubcrnial-Gurrende vom 5. Juli 1785 , welche den Viehcintricb in die Hoch- und Stockrechts-Waldungen überhaupt verbietet,' 64 b. ) das Hofdecret vom 17. Marz 1789 in Oesterreich, Eubernial-Zahl 8678 , vermög welchem der Vieheintrieb IN die Waldungen und ins- besondcrs des Gaisviehes hintanzuhalten ist; c. ) das Hofdecret vom 7. Jänner 1789 , mit welchem ebenfalls anqeord- net wird, daß der Viehauftrieb überhaupt in den Stockrechten, das ist: in den lediglich zum Waldnachwachs bestimmten Plätzen in fo lan¬ ge nicht zu gestatten fey, bis der Wald zu jener Höhe gelangt, wo ihm das Vieh nicht mehr schaden kann; 6.) der g. 999 des bürgerlichen Gesetzbuches, vermög welchem sich das Weidrecht in waldigen Gegenden auf die Ziegen nicht erstrecken darf. Diese allgemeinen Verordnungen verbieten demnach den Vicheintricb nur in gewisse Waldgattungen, und unter bestimmten Bedingungen den Eintrieb der Ziegen aber durchaus, ohne daß jedoch dabei die Haltung dec Ziegen überhaupt untersagt, oder auf eine gewisse Zahl, oder auf bestimmte Orte beschränkt würde. Äusser diesen allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen bestehen noch für die Provinz Krain als besondere gesetzliche Anordnungen in Betreff des Gais¬ viehes bezüglich auf die Waldkultur, und zwar: s.) in der Hofverordnung vom 18. Juni 1763, womit die Abschaffung des Gaisviehes in allen Orten, wo Waldungen vorhanden sind, oder zu¬ versichtlich aufgebracht werden können, geboten wird; t>.) in der Waldordnung vom 2Z. November 1771, welche im §. 21 den Einkcieb des Viehes aller Gattung, besonders aber von Rindern, Schafböcken und Gaisen nur in jenen Waldungen verbietet, wo jun¬ ger Meiß vorhanden ist, und die Gipfel der Bäume von dem Viehe noch erreicht und abgefressen werden können; und in eben diesem §. der Waldordnung wird bloß denjenigen Unterthemen, welche gleich neben, oder gar nahe an den Meißen wohnen, die Haltung des Gais¬ viehes nicht erlaubt. Die Waldordnung gebietet somit in Krain in Beziehung auf die Gais- Haltung keine andere Beschränkung, als daß die Gaise nur von den nahe an den jungen Meiß wohnenden Unterthanen nicht gehalten werden dürfen. Durch diese später für Krain ergangene allgemeine Anordnung ist folg¬ lich die frühere Verordnung vom 18. Juni 1763, womit das Gaisvieh gar an allen Orten jeder Waldung verboten wurde, aufgehoben, und nur auf die Gegenden und Zeiten des jungen Meißes verboten worden. Ein späteres Gesetz, welches die Haltung der Gaise ganz abbiete, und auf eine gewisse Zahl, oder noch mehr beschränke, besteht nicht. Die Verfügungen, welche noch nach der Bekanntmachung der besagten Waldordnung zu einer mehreren Beschränkung der Gaisviehzucht und zur Bestimmung einer gewissen Zahl der zu haltenden Gaise, in Krain von der Lan- 65 Landcshauptmannschaft und den Äreisämtern, wie es aus den Akten und kreisämtlichcn Berichten hervorgeht, getroffen worden sind, geschahen folg¬ lich wider die a. h. Orts sanctionirke Waldordnung, und können nicht als geltend angesehen und gehandhabt werden. Das hohe Gubernium bemerkte sonach, es finde für unnöthig nach die¬ sen bereits bestehenden, und die Haltung des Ziegenviehes hinreichend be¬ schrankenden Anordnungen, noch eine neue Beschränkung derselben cintre- tcn zu lassen, oder auf gänzliche Abschaffung der Ziegen antragen zu sol¬ len. Es sey kein Grund vorhanden, eine sonst nützliche und nothwendige Viehhaltung darum abzubieten, weil sie schädlich werden kann, so lange auf andern Wegen diese Schädlichkeit hintangehalten zu werden vermag, welches letztere der Fall bei den Ziegen sey, wenn ihr Eintrieb und ihre Weide in den jungen Wäldern hintangehalten wird, welches das Gesetz ohne¬ hin gebietet, und wozu jeder Waldeigenthümer, jede Obrigkeit und jedes Waldaufsichtsamt selbst von dem Gesetze dargebotene Mittel genug findet, welche letztere nur darum dort und da nicht zugereicht haben dürften, weil sie entweder gar nicht, oder nicht gehörig, und nicht in rechter Zeit ange¬ wendet worden sind. Da diese Vorschriften den Kreisamtern gleichzeitig mit dem Auftrage bekannt gemacht wurden, auf die genaue Beobachtung derselben durch stette Belehrung der Waldeigenthümer, und Bestrafung der Uebcrtreter hinzuwir- kcn, und vorzüglich das Wcidrecht, wo solches mit der Waldkultur in Cel¬ listen kommt, nach dem §. 5 ihrer Instruction auf eine billige Art auszu¬ gleichen, so erachtete der permanente Ausschuß solche lediglich zur eigenen genauen Darnachachtung in der Evidenz zu behalten. 14. Die Rechnung über die Empfänge und Ausgaben des Verwaltungs- Jahres 1827 , und das Präliminare über die Erfordernisse und Bedeckung des Gesellschaftsfondes für das Verwaltungsjahr 1828, wird das Ausschuß- Mitglied Herr Johann Nep. Hradeczky mittelst eines eigenen Vortrages zur Kenntnis bringen. 15. Was hinsichtlich der angetragenen wechselseitigen Brandversicherungs- Anstalt in Steiermark und Illyrien geschehen ist, welche Hindernisse sich ge¬ zeigt haben, und wie weit die Einführung dieser Anstalt gediehen ist, wurde der hochanschnlichen Gesellschaft durch den Vortrag, welchen der permanente Ausschuß in der letzt abgehaltenen allgemeinen Versammlung dießsalls erstat¬ tet hat, zur Kennkniß gebracht. Da also von dieser Gesellschaft die zur Einsicht und Beurtheilung hie- her mitgetheilt gewesenen Statuten, mit den diesseitigen Bemerkungen be¬ reits gehörigen Orts wieder remittirt worden sind, so dürste nach dem Er¬ achten des Ausschusses die Auflebung dieser Anstalt lediglich darauf beruhen, daß von der steiermärkischen Gesellschaft eröffnet werden wird, ob die Sta- Aiiinile» der k. k. Landwirthschaftsg. in Laibach. Z 6« tuten die a. h. Sanktion erhalten haben, und ob der hiezu erforderlich aus¬ gesprochene Gebäudewerth von 10 Millionen Gulden Conv. Münze einge¬ schrieben ist. 16. Die Einführung der Dienstbothen-Prämien auf dem Lande ist noch in der Verhandlung, daher auch dießsalls in der heutigen Versammlung kein geeigneter Vortrag, und zwar in solange nicht erstattet werden kann, als nicht das hohe Gubernium den in diesem Belange unterm 16. Juli 1825 , Zahl 116, erstatteten gehorsamsten Bericht hochgefälligst erlediget haben wird, und cs dürfte bloß zu bemerken seyn, daß man den Wunsch hege, von dem in der letzt abgehaltenen allgemeinen Versammlung in Anregung gebrachten, auf die Dienstbothen-Prämien Bezug nehmenden Vortrage des Mitgliedes Herrn Stratil, zur Kenntniß zu gelangen, um auch davon den allfälligen Gebrauch bei Einführung dieser Prämien machen zu können. 17. Mit hoher Gubernial-Verordnung vom 27. October 1826, wurde eine Abschrift des von mehreren Gerreidespeculanten in Laibach, an die hohe allgemeine Hofkammer gestellten Ansuchens , ihr in Ungarn aus Speculation gekauftes Getreide, statt wie bisher in Sissek, nunmehr in Laibach aufbe¬ wahren zu dürfen, mit dem Auftrage mitgetheilt, sich darüber in landwirth- schaftlicher Hinsicht gutachtlich zu äußern. Welchen Bericht die Gesellschaft darüber erstattete, und daß in solchen auf die Gewährung der dießsalligen Bitte angetragen wurde, ist der hochansehnlichcn Gesellschaft in der allge¬ meinen Versammlung am 20. November 1826 vvrgetragen worden, und Hochdieselbe hat auch hiezu allgemein bestimmt. In Erledigung dieses Berichtes hat das hohe Gubernium mit Verord¬ nung vom 6. September 1827 , Zahl I89ll6, Folgendes eröffnet: Da der Vorthcil, welcher dem Lande Krain durch einen ungehinderten Spcditions- Und Transite-Handel mit Getreide aus Ungarn und Eroatien zugeht, viel bedeutender ist, als der geringe Nachtheil, welchen die Güter¬ und größeren Grundbesitzer aus der leichteren Concurrenz des minder be¬ steuerten ungarischen Getreides besorgen, so ist von Seite der hohen allge¬ meinen Hofkammer, laut eingelangter Verordnung vom 6. v. M., Zahl 32518, im Einverständnisse mit der k. k. vereinten Hofkanzlei beschlossen worden, dem Gesuche der Laibacher Handelsleute und Getreide-Spekulan¬ ten zu willfahren, daher ihnen zu bewilligen, Getreide aus Ungarn und Eroatien auf Speculation nach Laibach einführen, und in Privatmagazinen unter ämtlicher Mitsperre, und gegen genaue Beobachtung der durch Hosde- cret vom 10. December 1787 bei der gleichen Begünstigung auch dem Pet- tauer Handelsstande vorgeschriebenen Bedingungen und Vorschriftsmaßrcgeln einlagern zu dürfen. Das hohe Gubernium hat also das hiernach Erforderliche unter einem durch die k. k. steierisch - illyr. küstenl. Zollgefallen-Administration eingeleitet. 67 18. Ueber die durch den Erfinder Caspar Lautitscher von Kronau in Oberkrain, vorgelegten drei Modelle, nämlich: a. ) ein neues Mahlmühlenspstem; b. ) eine Lein- oder Hanfbrcchelmaschine; und c. ) eine neue Act Triebes oder Zuges über Anhöhen, wird Herr Aus- schußmitglied Professor Kersnik, hinsichtlich der technischen Beurthei- lung einen eigenen Vortrag erstatten. 19» Mit Verordnung vom 7. September l. I., Zahl 19240, geruhte das hohe Gubernium von dieser Landwirthschasts - Gesellschaft über die Noth- wendigkeit der Getceideharpfen in Krain im Allgemeinen, ihre Ansichten ab¬ zuverlangen. In pflichtschuldiger Entsprechung dieses hohen Auftrages hat der per¬ manente Ausschuß Folgendes berichtet. Die in Wien im Jahre 1822 er¬ schienene landwirthschaftliche Abhandlung unter dem Titel: „die verbesserte zweckmäßigere Cetrcideharpfe von Joseph Pseiner", erklärt ganz die man¬ nigfaltigen Nutzungsleistungen einer Getreideharpfe durch die sichere und bessere Erhaltung nicht allein des Korns, sondern auch des Strohes als Fut¬ ter, und begründet solche überzeugend durch praktische Erfahrungen. Die Vortheile, die eine Getreidharpfe gegen das Trocknen an der Erde in Schwaden ausgebreitet, oder in zusammen aufgestellten Garben gewäh¬ ret, kann der Ausschuß nicht absprechen. Derselbe hat also über die vorlie¬ gende Frage bloß bemerkt, daß, da in Krain das Klima mehr kühl und feucht ist, das Trocknen der Gctreidegarben im Freien nicht mit Sicherheit er¬ wartet werden kann, und dieselben dadurch dem Verderben der Körner durch das Auswachsen ausgesetzt würden. Es folgt hieraus von selbst, daß die Getceideharpfen in Krain um so mehr unentbehrlich sind, als zu dem auch hicrlandes eine doppelte jährliche Fcuchterzeugung besteht, und die Aeckcr unverzüglich von den Gctreidegarben geleert, sodann mit Haiden, und nach diesen mit Wintergetreide bestellt werden müssen. Man hat in verschiedenen gebirgigen Ländern, wie z. B. in der Schweitz, in Tirol, im Lande Salzburg, in Kärnten, Steiermark und Schweden ver¬ schiedentlich gastaltcte hölzerne Gerüste erfunden, um die vom Acker abgc- brachten Gctreidegarben sogleich unter Dach zum Trocknen zu bringen, ohne ihnen den vollen Einfluß der Sonne, der Lust und der Winde zu entziehen. Diese Trocknungsgerüste werden nach den verschiedenen Ländern auch verschiedentlich benannt. So heißen sie im Bündner Lande in der Schweitz Kornleitern, in Schweden Hüßja, im Gailthale von Kärnten Käßen, und gewöhnlich Getceideharpfen. 20. Die löbl. Morastaustrocknungs-Local-Commission hat die Gesell¬ schaft angegangen, an dec Kultivirung des Morastes mitzuwirken, darüber wird Herr Ausschußmitglied v. Best, einen eigenen Vortrag erstatten. 5' 68 II. Vortrag über die Vertheilung der Hornviehprämien in den Jahren 18 28, 1829 und 1830, vom Gefells chaftsmitgliede Herrn Johann Nep. Hradeczky. Nachdem die eingeleitete Sistirung des aus dem krainischen Provinzial- Fonde bezogenen Beitrages jährlich 1600 si. durch die landesväterliche Gna¬ de Sr. Majestät des Kaisers zwar gehoben, die dießfällige Inklination der allergnädigsten Genehmigung zum fortwährenden Bezüge des erwähnten Be¬ trages aus dem Cameralsonde dem Gefellfchasts - Ausschüsse aber erst zugc- kommen ist, war es auch nicht möglich den Ackerleuten die höchsten Orts bewilligten Prämien zur Aufmunterung der Hornviehzucht früher zuzuwen- den, und so mußte die Vertheilung dieser Geschenke statt zur gewöhnlichen Zeit im Frühjahre, erst in September vorgenommen werden, weswegen cs dem permanenten Ausschüsse auch nicht möglich ist, der hochansehnlichen Versammlung über die Resultate dieser Amtshandlung den sonst üblichen Bericht zu erstatten. Man ist jedoch durch die zur Vertheilung geladenen Gesellschaftsmit- glicder in die Kcnntniß gelangt, daß die vorgeschriebenen Vertheilungcn in allen drei Kreisen Statt gefunden haben, und daß sich die Landleute von der wohlthätigen Absicht dieser Verfügung überzeugt, bemühen, von Iaht zu Jahr in den angezcigten Vertheilungsstationen mehr Hornvieh aufzustellem Welchen Landleuten die Prämien zugedacht wurden, werden die hoch¬ ansehnlichen Mitglieder der Gesellschaft aus dem Jntelligenzblatte der hier- ortigen Zeitung entnehmen, und es wird dec dießsallige Ausweis der Ge¬ sellschaft bei der nächsten allgemeinen Versammlung vorgelegt werden. Indessen ist es Nothwendig, daß die Maßregel bekannt werde, welche der permanente Ausschuß zur Richtschnur für die künftigen Vertheilungcn zweckmäßig erachtet hat, die aber von den k. k. KreisLmtern Laibach und Ncustadtl und einigen Gescllschaftsmitgliedern nicht so geartet anerkannt wor¬ den ist. Man war nämlich der Meinung , daß cs der allerhöchsten Absicht ent¬ spreche, wenn den Viehzüchtern die Gefahr und Kosten des Zutricbes in weit entfernte Stationen erspart würden, und daß es somit vortheilhastcr wäre, zur Concurrcnz der für jeden Kreis bestimmten Prämien nur die In¬ sassen jenes Bezirks, in dem die Vertheilung geschieht, zuzulassen, somit die Vertheilung dec Geschenke alle Jahre in einem andern Bezirke vorzu¬ nehmen. Zur deutlicheren Larstellung hat der permanente Ausschuß den Ausweis entworfen, aus welchem ersichtlich ist, wie und wo während den Jahren 69 1827, 1828, 1829 und 1830 die Prämien zu verthcilcn waren/wonach in dem Laibacher Kreise jährlich ........... 3, im Adelsberger Kreise .............2, und in dem Neustädtler Kreise jährlich ......... 4 Bezirke zu concurriren hätten. Damit jedoch diese Verfügung allgemein beurtheilt werde, ist jedem k. k. Kreisamte der vorliegende Vertheilungsplan bei Gelegenheit der Zu¬ sendung der dießjährigen Prämien mit der Bitte mitgetheilt worden, den permanenten Ausschuß von den allfälligen, gegen diese Modalität obwalten¬ den Anständen in die Kenntniß setzen zu wollen. Nun sind nicht allein von Seite der lö'bl. k. k. Kreisämter Laibach und Neustadtl, sondern auch von mehreren Gesellschaftsmitgliedcrn Vorstellungen ringegangen, die in der Hauptsache darin übcreinstimmen, daß bei dieser Modalität die Insassen eines und des nämlichen Bezirkes nur alle vier Jahre bei der Prämien-Vertheilung concurriren könnten, und so die Aufstellung manchen Hornviehes schon aus der Ursache unterbleiben mußte, weil es wäh¬ lend dieser Zeit dem gesetzlichen Alter von drei Jahren entwächst, während keinem fleißigen Landmanne die Gelegenheit benommen werden sollte, für die Zucht seines Fleißes jährlich um die allergnädigste Belohnung zu wer¬ ben, wobei ohnehin jeder Zwang beseitiget wird, und es der Beurtheilung jedes Viehzüchters anheim gestellt bleibt, vb er dem Wunsche und der Hoff¬ nung auf das Prämium die Gefahr und den Kostenaufwand des Zutriebes gleich zu stellen habe. In dieser Ansicht glaubt auch der permanente Ausschuß den hinlängli¬ chen Grund zur Abänderung der durch ihn aufgestellten Vertheilungs-Mo¬ dalität zu erkennen, und säumt daher nicht dieselbe nach den erwähnten Be¬ merkungen abzuändern, zu welchem Ende der hochansehnlichen Versamm¬ lung der nun geregelte Plan für die nächsten drei Jahre vorgelegt wird. Bei diesem Entwürfe sind die Bezirke dergestalt eingereihet, wie sie ihrer Octslage gemäß zu einem Vertheilungs - Distrikte zugezogen werden können, um den Ackerleuten die Möglichkeit zu verschaffen, mit dem Horn¬ vieh über die Nacht in ihre Hcimath zurückkehren zu können, und so war cs nothwendig in dem Laibacher und Adelsberger Kreise die bisherigen Ver¬ theilungs-Stationen zu vermehren, wonach in dem Ersteren statt den bis¬ herigen jährlichen drei Orten für die Zukunft vier, und im Adelsbergrr Kreise statt zwei in Hinkunft drei Standpunkte in Antrag gebracht worden sind, wobei die beiden Prämien zu 25 fl. in den erwähnten beiden Kreisen für den zugewachsenen neuen Vertheilungs-Distrikt den übrigen gleich in ein Prämium zu 20 fl., und in zwei Preisen zu 15 fl. systemisirt worden sind, damit den hohen k. k. Gubernial - Verfügungen vom 14. December 1822, 70 Zahl 15564, und vom 24. October 1825, Zahl 1Z678, gemäß, keine min¬ dere Betheilung Statt finde. Sollte dieser Entwurf die Zustimmung der hochansehnlichen Versamm¬ lung erhalten, so wäre er dann dem hohen k. k. Landes-Gubernium mit der Bitte vorzukegen, die Drucklegung desselben besorgen zu dürfen, damit die erforderlichen Exemplarien sowohl den löbl. k. k. Kreisämtern im vor- geschricbenen Wege zur Amtskenntniß und der nothigen Veranlassung an die Bezirks-Obrigkeiten zukommen, als auch sämmtlichen wirklichen Gesellschafts¬ mitgliedern in der Absicht mitgetheilt werden, bei den anberaumten Verthei¬ lungen in ihrem Wirkungskreise zu erscheinen. Beschluß der Versammlung. Der vorgeschlagene Vertheilungs-Entwurf wird gutgeheißen, und der permanente Ausschuß ermächtigt solchen dem hohen k. k. Gubernium vorzu¬ legen. III. W e ch n u n g für das Jahr 1827, und Präliminare für das Jahr 1828. Der permanente Ausschuß übergab der Versammlung die Rechnung über die Verwaltung des Gesellschafts-Vermögens im Jahre 1827, und das Präliminare für das Jahr 1828 mit dem Ersuchen, diese finanzielen Ak¬ tenstücke zu prüfen, und darüber den Beschluß zu fassen. Die Versammlung unterzog dieselben ihrer Prüfung, und faßte hier¬ auf einstimmig den Beschluß, daß sowohl die Rechnung für das Jahr 1827 , als auch das Präliminare für das Jahr 1828 vollständig genehmiget werden. IV. Vortrag d e S Gesellschaftsmitgliedes Herrn Kersnik über die mechani¬ schen Erfindungen des Caspar Lautitscher zu Kronau in Ob e r kra in. Se. Excellenz unser hochverehrter Protector stets von hohen Gefühlen beseelt, jede gemeinnützige Unternehmung thätigst zu unterstützen , haben ge¬ ruhet, die der hochanfehnlichen Versammlung vorgewiesencn drei Modelle mechanischer Erfindungen des Caspar Lautitscher zu Kronau in Oberkrain, mir zur technischen Beurtheilung zuzufertigcn. Es gibt wohl keine schicklichere Gelegenheit, solch eine vortheilhafte Ausweis die Ort-, in w-lch-n während den Jahren 1828, isss, 183N und 1831 die jur Aufmunterung der H°rnvi-H,«cht für die Psvin» Krain allergnädigst bewilligten Prämien zu vertheilen sehn werden. Bon der k. k. Landivirlhschafce - Gosellschast zn Lnibach kn der allgkmUnkn Bntammlung am 20^" November 1827. Post - Nr N st. j kr.' dl. ch n n n g To zeigt sich am Ende deS Ber- waltungsjahrcS 1627 ein baacer Kassarest mit P,-M°MN!-N Ausschuss-« d-r k. k. ?.ndwi-,ösch°sts>G-s-«s».st zu r-ib-ch, über du d-ms-li-u na» d-m 87. dir Statuten W-rw-l- lung dl« G-sellschaftisermSg-nS während dem Verwaltung«,ahre I8S7. Post , Nr. P r j> l i m i n » r - Antrag dn Emps-n,- und Autg-d-n d-r k. k. ?-udw!,Ihs-d-stS> G-s-lls»-» in k-ii-ch fS- d.s V--w-l!°ngtj-hr »828, nach N°-s»nf> d-S 37., 38., S», und SL. §. d-r Sl-tttt-n, v°rg-tr»g-n in d-r »llg-m-in-n V-rsammlung -m 20. N-°-«tir »827. „ Beheitzung und Beleuchtung des Bureau... 56 „ Honorar des Secretärö. ^00 „ Kanjlcibedürfnlsse .......... ^^0 „ Unterstützung landwirlhschaftUcher Gegenstände . 698 „ Deischaffung der Zeitschrift, Modelle und Maschinen 200 71 Anwendung versprechende Erfindungen bekannt zu machen, als die, welche sich heute in dieser hochansehnlichen Versammlung darbictet. Das erste Modell zeigt einen oberflächlichen Entwurf zu einer Trieb- ober Zugmaschine. Diese könnte gehörig ausgeführt, bei Bergwerken, Fabriken oder anderen Unternehmungen, nämlich dort eine sehr zweckmäßige Anwendung finden, wo man für große Transporte von Holz, Erz, Kohlen, Eisen, verschie¬ dene Baumaterialien oder Kaufmannswaren, die über große Anhöhen, oder auf weiten, kostspieligen Umwegen durch Zugvieh weiter befördert werden, bedeu¬ tende Summen zu verwenden bemüssiget ist. Eine solche Ricsenmafchine würde wohl eingerichtete Lasten von 20 bis 50 Centner Schwere nur von einer Man¬ neskraft mittels einer Kurbel, eines Hebels oder eines Tretrades bewegt, über Anhöhen in 100° bis 200° langen Strecken fördern, weil die an den entgegengesetzten Abhängen liegenden schiefen Straßenflächen als schiefe Ebe¬ nen mit Lasten beschwert werden könnten, die sich das Gleichgewicht hielten; folglich die bewegende Kraft nur die Reibung der Ketten und der Straßen¬ wägen, die aber durch schicklich angebrachte Rollen und Walzen sehr vermin¬ dert würde, zu überwinden hatte. Die bewegende Kraft ließe sich durch die Einrichtung des Räderwerkes willkührlich vergrößern. Das zweite Modell stellt den Grundbau und das Hauptgetriebe zu einer Mahlmühle vor. Eine nach diesem Muster gebaute Mühl- empfiehlt sich vorzüglich durch folgende Eigenschaften: 1. ) Lassen sich an einer einzigen Hauptwelle 4, 6 bis 8 Mühlgänge sehr bequem anbringen. 2. ) Kann sie so eingerichtet werden, daß sie bei unterschlächtigen Wasser¬ rädern, bei jedem noch so geringen Gefälle von mittelmäßigen Bächen, bei oberschlächkigen Rädern aber von einer sehr geringen Wassermasse in die erforderliche Bewegung gesetzt wird. Wodurch sich diese Müh¬ len-Eonstruction vorzüglich von anderen bis nun üblichen unterschei¬ det, besteht darin, daß ihre Hauptlage willkührlich gestellt seyn kann. Bei dem bis nun gewöhnlichen Mühlensystcme sieht man immer die Mühlgänge längst des Ufers gereihec, daher den Mühleigenthümcrn nicht selten beschwerliche Uferbefestigungen drücken, wohingegen bei der vorliegenden Mühlenangabe, die Mühlengänge eine Stellung landein¬ wärts erhalten, und zur Anlage einer einträglichen Mühle nur ein schmaler Strich des Uferlandcs erforderlich ist. Auch wird das Ueber- schwemmen der Mühle durch das nicht seltene Anschwellen der Flüsse und Bäche beseitiget, und es werden andere Ungemächlichkeiten, denen die an den Ufern abwärts laufenden Mühlgänge ausgesetzt sind , gänz¬ lich aus dem Wege geräumt. Solche Mühlen ließen sich, weil sie nur eines einzigen Hauptrades be- 72 dürfen, auf schiffbaren Strömen, ohne die Schifffahrt zu hemmen, auf höl¬ zernen oder gemauerten Brücken ohne großem Kostenaufwande bauen. In Ermanglung des Wassers als bewegende Kraft eignet sich diese Mühl- einrichtung besonders zu Roß-, Ochsen- oder Windmühlen. Auch mittelst Tritträdcrn, die von Hunden, oder Schafen und Ziegen getrieben würden, ließen sich ähnliche Mühlen bewegen. Referent erbietet sich zur Mittheilung detaillirter Beschreibungen und Zeichnungen von diesen beiden Modellen, falls cs Jemand wünschte, nähere Kenntniß von der einen oder der anderen der erwähnten Maschinen sich zu verschaffen. Das dritte Modell ist jenes zu einer Lein- und Hanf-Brechel-Ma¬ schine. Von dieser Maschine als einer Vorrichtung, die eigenthümlich zum landwirthfchaftlichen Bereiche gehört, werde ich mit der Aufzählung der be¬ sonderen Bestandthezle nicht ermüden, und beschranke mich darauf, ihren Ge¬ brauch und die wesentlichen Vortheile, die sie dem Agronomen gewährt, zu empfehlen. Zugleich erlaube ich mir das Ersuchen an die hochansehnliche Versammlung den Ankauf einer derlei Maschine aus dem Gesellfchaftsfonde zu genehmigen, damit Versuche im Veisepn Kunstverständiger von dem Er¬ finder selbst gemacht, und dann die Beschreibung der Maschine in Druck ge¬ legt, und allseitig bekannt und anempfohlen werden konnte. Beschluß der Versammlung. Die Anschaffung der Lein - und Hanf-Brechel-Maschine auf Kosten des Eesellschaslssondes, und die Bekanntmachung dec Resultate der damit ange¬ stellten Versuche, falls solche dem landwirthfchaftlichen Interesse zusagcn, wer¬ den genehmiget. v. Vortrag des Gcsellschaftsmitgliedes Herrn Jos. Edlen von Vest, über ein Ansinnen der k. k. Morast au st rocknungs-Local-Commis- sion um Mitwirkung der k. k. Landwirt h sch aftsgesellsch ast bei der Kultivirung des Laibacher Morastes. Die löbl. Morastaustrocknungs-Local-Commission hat unterm 25. Oc¬ tober d. I. an die k. k. Landwirthschasts - Gesellschaft das Ansuchen gestellt, baß der permanente Ausschuß derselben bei der heutigen allgemeinen Ver¬ sammlung die Wichtigkeit der durch die a. h. Gnade unscrs gütigsten Mon¬ archen mit wahrhaft kaiserl. Großmuth unterstützten, durch große Umsicht und kräftige Mitwirkung des hohen Guberniums beförderten Morastaustrock¬ nung nicht nur darstclle, sondern auch, da die ersten und wichtigsten Schritte zur Beurbarung des Morastes selbst bereits vollbracht sind, sich bei dieser 73 hohen Versammlung um die gefällige Einwilligung verwende, bei dem hier- ortigen löbl. Stadtmagistrate um einen verhältnißmä'ßigen Äntheil des dem¬ selben zustehenden Dominica!-Morastgrund, Volar genannt, gegen Entrich¬ tung eines von diesem Dominium zu bestimmenden Grundzinses in der Ab¬ sicht bewerben zu dürfen, um aus diesem Moorgrunde die fernere noch nö- lhige Bcurbarung sowohl, als auch die für die dortige Bodengattung sich eignenden Kultursorten zum belehrenden und ermunternden Beispiele der anderen Ansiedler des sehr ausgedehnten Morastgrundes durch die That an¬ schaulich zu machen. Die Morastaustrocknungs-Local-Eommiffion begründet die bereits un¬ ter ihrer thätigen Leitung und Mitwirkung von den perzipirenden Gemein¬ den der Bezirke Stadtmagistrat Laibach, Umgebung Laibachs und Sonnegg, unverdrossen mit Aufopferung verbundenen, und ohne dem Staatsschätze zur Last zu fallen, geleisteten Beurbarungsarbeiten durch Beilage einer Abschrift der von der Morastaustrocknungs-Local-Commission über diese vollbrachten Arbeiten an das hohe Eubernium unterm 22. August d. Z. erstatteten Re¬ lation. Die meisten Mitglieder des permanenten Ausschusses haben sich nicht nur mit eigenen Augen von den in dieser Relation erwähnten und sehr zweck¬ mäßig vollführten Arbeiten überzeugt, sondern sind ebenso innigst von dem sichern Gelingen der Entwässerung des Morastes nach Maßgabe des Gefälls der die versumpften Gegenden durchströ'menden Wässer in den Hauptab¬ leitungs-Kanal, welcher der Laibachfluß ist, durchdrungen, daher sie keinen Anstand nehmen zu erklären, daß die bisher bestandenen und noch bestehen- gen Morastantheile nach vollbrachten zweckmäßigen particlen Beurbarungsar¬ beiten ohne Zweifel in Wiesen, Aeckern, und theilweise auch in Waldun¬ gen verwandelt werden können. Der permanente Ausschuß glaubt demnach an die hochansehnliche Ver¬ sammlung die Bitte wagen zu dürfen, selben ermächtigen zu wollen, daß er sich an den löbl. Stadtmagistrat mit dem Ersuchen wenden könne, um von dem magistratlichen Morastantheile, Volar genannt, eine Fläche von Z5 Joch, 42Z Quadrat-Klafter, von dem linken Ufer des Jfchzaflusscs angefangen, aufwärts des rechten Ufers des Laibachflusses gegen Stipulirung eines jährlichen Grundzinses zu erhalten, und dadurch in die Lage zu kom¬ men, eine durch sich selbst bestehende Wirthschaft zu errichten, deren Kul¬ tursarbeiten den übrigen Ansiedlern auf der ausgedehnten Morastfläche zum ermunternden und nachahmungswürdigen Beispiele dienen könnten. Zur Begründung dieser neuen Wirthschaft wird allerdings ein Vorschuß erforderlich; allein zum ersten Anfänge ist ein Häuschen, oder vielmehr eine Hütte, die einer Arbeitsfamilie nur während der bessern Jahreszeit gegen Re¬ gen und Wind Unterstand gibt, und in der die benothigenden Ackerbauwerk- 74 zeuge aufgehoben werden können, hinlänglich. Um sowohl die Erbauung einer solchen Hütte, als die Anschaffung der Ackerwerkzeuge, und die nöthi- gen Binnengräben zur Ableitung des Wassers in die bereits von dem löbl. Magistrate hergestelltcn, den ganzen Morastantheil Volar umgebenden Haupt¬ ableitungsgräben zu führen, bestreiten zu können, würde ein Betrag von 3 — 400 fl. hinreichen. Diesen aus dem Gefellfchastsfonde zu bewilligen, ist die zweite Bitte des permanenten Ausschusses an diese hohe Versamm¬ lung. Dagegen sind aber auch die Vortheile nicht zu verkennen, und liegen klar am Tage, die aus dec Gründung einer solchen Wirthschaft für die Ge¬ sellschaft hervorgehen: 1. ) entspricht sie dadurch ihrer schönen Bestimmung, welche in den §§. 3, 4 und 54 der a. h. bestätigten Statuten gegründet ist; 2. ) erwirbt sie sich eine Fläche von 35 Joch, 423 Quadrat-Klafter, ohne dafür etwas an Grundkapital zu bezahlen, und deckt die Vorauslagen an dem Jnvcntarial- oder stehenden Kapitale, dann an dem Betriebs¬ kapitale, wo nicht ganz, doch größtcntheils durch die Steuerbefreiung, die derlei nun bcurbarte Gründe in der Regel durch eine Reihe von Jahren genießen. Sobald die erforderlichen ersten Bcurbarungsarbeiten vollführt feyn wer¬ den, wird es sich der permanente Ausschuß zur Pflicht machen, den Boden in allen seinen Theilen und nach seiner Lage genau zu untersuchen, und sodann dieser hohen Versammlung den pflichtschuldigen Bericht erstatten, um die nach der Natur des Bodens und seiner Lage am zweckmäßigst befun¬ denen Kultursarten in Vorschlag bringen zu können. Nach deren Bestim¬ mung dürfte es am gerathensten feyn, den Terrain an eine Arbeitsfamilie auf drei oder mehrere Jahre zu verpachten. Erste Beilage zu dem Vortrage V., enthaltend ein Schrei¬ ben der k. k. Morastaustrocknungs-Local-Commission, ckcko. 25. October 1 82 7. An die löbl. k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft! Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die löbl. k. k. Landwirth¬ schafts-Gesellschaft an der gegenwärtigen Morastaustcocknung jenen Antheil nehmen wird, dessen dieses langersehnte, mit landesvätcrlicher Munisizen; so gnädig unterstützte, von den Gemeinden mit ausgezeichneter Anstrengung betriebene, so segnende Aussichten gewährende Werk gewürdiget wird, und daher glaubt die Morastaustrocknungs-Local-Commission zweckmäßig zu han¬ deln, die löbl. k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft von dem in diesem Gegen¬ stände bisher Geleisteten in die Kenntnis; zu setzen. 75 Dieser dürfte am füglichsten durch die Mitkheilung der dem hohen k. k. Landes - Gubernium am 22. August l. I. vorgelegten Relation über die Ar¬ beiten der Local-Commission bewirkt werden, zu welchem Ende der lobt, k. k. Landwirthschasts - Gesellschaft eine Abschrift dieser Relation mitgetheilt wird. Mochte die löbl. ?. k. Landwirthschasts - Gesellschaft auch die Bitte der Local-Commission um thälige Mitwirkung zu diesem großen Zwecke mit je¬ ner Willfährigkeit lohnen, mit welcher sich Wohldieselbe für alles Gemein¬ nützige anerkannt auszeichnet,- und möchte es gefällig seyn, den Vorschlag zu würdigen, daß der permanente Ausschuß derselben durch einen Beschluß der nächsten allgemeinen Versammlung ermächtiget werde, sich dahin zu ver¬ wenden, damit der löbl. k. k. Landwirthschasts - Gesellschaft von dem hier- ortigen löbl. Stadtmagistrat auf dem Dominiral- Morastgrunde Volar ein angemessener Texrain zur Kultur in das unentgeldliche Eigenthum gegen Entrichtung eines jährlichen Grundzinses übergeben werde, indem es ein Gegenstand von der größten Wichtigkeit ist, dahin zu wirken, daß die Kul- tivirung dieser so ungemein großen ausgetrocknet werdenden Moraststrecken nach vollkommen gründlich anerkannten Regel betrieben werde, und jeder Ansiedler in I^oco lacn die Belehrung erhalte, wie er seine neue Wirth- fchaft zweckmäßig einzurichten habe. Diese Verfügung ist um so mehr wün¬ schenswert!), als sich bereits wie es der Local-Commission über Einverneh¬ men des löbl. Stadtmagistrats bekannt ist, mehrere Landleute um die Be¬ willigung zur Errichtung solcher Ansiedlungen beworben haben, und noch bewerben! Zweite Beilage zu dem Vortrage V., enthaltend eine von der k. k. Morasta u s tr o ckn u n g s - Local - Commission am 22. August 1827 an das hoch löbl. k. k. illyrische Landes - Gubernium über die Fortschritte in der Kultivirung der Laibacher Moräste erstattete Relation. Bei der Erledigung des dem hohen k. k. Gubernio vorgelegten Tage¬ buches der Morastaustrocknungs - Local - Commission ist derselben aufgetragen worden, über den Fortgang und den Erfolg der ihrer Leitung anvertrauten Arbeiten in Bezug auf die Kultivirung der Morastgegend eine umfassende Relation zu erstatten, und daher werden sich die gehorsamst gefertigten Com¬ missionsglieder bemühen, dec hohen k. k, Landesregierung zu zeigen, wie sehr im regesten Dankgefühle für die väterliche Sorge allerhöchst Sr. Ma¬ jestät des Kaisers, sich die gehorsamsten Unterthanen bestreben, dem Zwecke des durch die landesfürstliche Munisizenz begonnenen großen Werkes näher zu kommen, welche Arbeiten sie auf eigene Kosten bereits geleistet haben, 76 rmd welch' segenrcicher Erfolg sich durch die schon dermal vor Augen liegen¬ den Resultate noch für die Zukunft mit Gewißheit erwarten laßt. ES sollten zwar diese Arbeiten erst dann beginnen, wenn die Morast¬ austrocknungs-Vorarbeiten, nämlich die Räumung des Laibachsiusses es durch die Stadt vollkommen beendet seyn werden, allein die nach der Durchbre¬ chung des neben der Vorstadt Krakau errichteten Schwelldammes ersichtlich gewordenen Wirkungen, und die unmittelbar darauf erfolgte Senkung des Flußbettes bis zu den Ursprungsquellen haben die allgemeine Ucberzeugung herbeigesührt, daß die Entfernung dec tausendjährigen Wasser auf der un¬ geheueren Mocaststrecke früher, und die Kultur der weniger versumpften Ge¬ genden viel eher als erwartet wurde, bewirkt werden kann, wenn dem stehen¬ den Sumpfe und den Bergwä'ffern durch zweckmäßige Errichtung der Abzugs¬ gräben die Ausmündung in den Laibachfluß verschafft würde. Um dieses Unternehmen mit möglichster Zweckmäßigkeit zu leiten, Has die Commission, wie sich das hohe k. k. Gubernium aus ihrem Tagebuche die Ueberzeugung zu verschaffen geruhte, die Morastgegend nach allen Rich¬ tungen untersucht, und gemeinschaftlich mit den angränzenden Landleuten die Strecken bezeichnet, die sich durch ihre niedrigste Lage am meisten eig¬ nen, die Sumpfwässer und die bei anhaltendem Regen zufließenden Berg- wäffer in möglichst gerader Richtung am schnellsten dem Hauptkanale, näm¬ lich dem Laibachflusse zuzuführen, Diefe Absicht ist durch die thätigste, mit dem besten Willen vereinte Mitwirkung der angränzenden Gemeinden so lohnend erreicht worden, daß selbst die Erwartung dec Augenzeugen übertroffen wurde, indem dermal schon das Heu aus jenen Wiesen mit bespannten Wägen ausgesührt wird, die wegen beständiger Versumpfung nur für ortskündige Menschen zugänglich waren, und aus welchen das gemähte Gras mit schwerer Mühe getragen werden mußte. Selbst da, wo die gefertigten Mitglieder der Local-Commission bei der Bestimmung der Linien zur Aushebung der Abzugskanäle zu den bestimm¬ ten Punkten wegen zu tiefen Sümpfen nicht gelangen konnten, hat das Terrain volle Kulturfähigkeit erhalten. Zn jenen Gegenden hingegen, die schon früher weniger versumpft wa¬ ren, oder aus welchen sich bei erfolgter allgemeinen Jnundation das Was¬ ser schneller verloren hat, werden bereits Anstalten zu einzelnen Ansiedlun¬ gen getroffen, indem durch die daselbst errichteten Abzugskanäle das Moos schon dermal hinlänglich trocken gelegt worden ist, um das Terrain durch Feuer in ackerbarcn Zustand bringen zu können. Nci diesen so günstigen und unerwartet schnell erfolgten Verhältnissen war die Local-Commission auch bemühet dafür zu sorgen, daß die Morast- gegcndcn durch wohlangclegte Verbindungswege mehrseitige Vortheile erhal- 77 ten, um bequeme Strassen zur Ausfuhr ihrer Erzeugnisse, und zur Zufuhr ihrer Bedürfnisse zu gewinnen, weil es nothwendig werden wird, den An- sicdluNgen bis zum Emporkommen einiger Waldantheile den Brennstoff aus den umliegenden Gebirgen zu verschaffen. Die Absicht der Commission geht dahin, neben diesen Wegen so tiefe Graben in der gehörigen Breite auszuheben, damit sie tauglich seyn werden zur Zeit einer Znundation mit Schiffen befahren zu werden, wobei auch der Zweck der guten Erhaltung der Strassen, und der schnelle Ablauf des Was¬ sers schon dermal erreicht wird. Zu diesem Ende sind auch bald nach Herstellung des Eruber'schen Ka¬ nals, und zwar in dem Jahre 1784 und 1786 aus den Moraststrecken des Stadtmagistrats mehrere solche Communicakionswcge (Siraclons genannt) auf Kosten der Gemeindekaffe von Laibach errichtet worden; allein sie sind wahrend den darauf folgenden vieljährigen Kriegen, wegen ganz unterlasse¬ ner Reparation dergestalt verschlemmt und mit Gestrüppe bewachsen, daß ihre Wiederherstellung dermal mehr Mühe und Kostenaufwand verursacht hat, als bei deren ersten Errichtung erforderlich war. Doch konnte dieses nun um so leichter bewirkt werden, als schon bei der krsten Verthcilung der Gemeinden mehrere Strecken zu dem dießsälligcn Fonde reservirt wurden, die vottheilhaft verpachtet sind, und deren unver- wendetec mehrjähriger Ertrag der Gemeinde eine ergiebige Quelle zur Be¬ streitung der dießfälligen Auslagen zuführk. Nach dieser allgemeinen Beziehung auf das ungemein erfreuliche Resul¬ tat des bereits Bewirkten, wünscht die Local-Commission dieser Relation eine genaue Beschreibung aller in den drei Bezirken, des Stadtmagistrates, der Umgebung Laibachs, und der Herrschaft Sonncgg hergestellten Abzugs¬ gräben, dann dec errichteten Communicationswege beizufügen. Allein, da diese Relation nut eine Ansicht des bereits Geleisteten, und des daraus be¬ zweckten Erfolges, dann der künftigen Erwartung gewähren soll, so dürfte die Versicherung genügen, daß nach der genauesten Messung die in dem Bezirke des Stadtmagistrates bereits hergestellten Abzugsgräben in verschie¬ dener Breite von einer bis zwei Klafter, und in dermal hinlänglicher Tiefe ein sämmtliches Längenmaß von ....... 21,520 Klafter betragen; die Längenstrecke der sämmtlichen Abzugsgräben im Bezirke Umgebung Laibachs mißt ......... 4,524 „ und die derselben im Bezirke Sonnegg ...... 6,847 ,, wonach sich das hohe k. k. Gubernium die Ueberzeugung zu verschaffen geruhe, daß im Laufe des ersten Jahres schon auf der eigentlichen Moraststrecke ...... 22,891 Klafter 78 Langenmaß zu Abzugsgräben verwendet wurden, ohne dafür den mindesten Betrag aus dem Staatsschätze weder als Entschädigung der durchschnittenen bereits kultivirten Grundstücke, noch für die sehr bedeutenden Atbeilskosten anzusprechen. So erfreulich das Zusammenwirken der Gemeinden zu dem großen Zwecke anerkannt bleibt, um so gnädiger dürfte das väterliche Herz unseres allgelieb- ten Monarchen die treugchorsamste Versicherung der Local-Commission auf¬ zunehmen geruhen, daß diese Arbeiten nur mit unglaublicher Anstrengung der zum Theil in sehr mißlichen Umständen befindlichen Laudleutc bewirkt werden konnten, wobei in den Bezirken der Umgebungen Laibachs, und der Herrschaft Sonegg die Aushebung der Gräben durch ihre persönliche Mitwirkung zu Stan¬ de kam, und sich die Commission die Ueberzeugung zu verschaffen die Gelegen¬ heit fand, daß an dieser schweren Arbeit oft ganze Familien beinahe bis zum halben Leibe im Morast stehend, Antheil nahmen. Um die möglichste Abkürzung dieser Relation zu erreichen, wird die Lo¬ cal-Commission hier nur jener Arbeiten erwähnen, von welchen sich der gün¬ stige Erfolg in mehrfältiger Beziehung bereits unverkennbar dargestellt hat, und die zu noch weit wohlthatigeren Folgen berechtigen. Der tiefeste Punkt der ungeheueren Moraststrecke liegt in der Gegend längs der Unterkrainer, am Fuße der Gebirgskette befindlichen Commcrzial-Straffe, und wird größtentheils mit der Benennung OUoura bezeichnet. Diese große Strecke war mit beständigem Sumpswasser, das bei Regengüßen von den nahe liegenden Bergen zufließt, aber keinen Abfluß hatte, dergestalt inundirt, daß seine bösartige Ausdünstung nicht allein der nahe liegenden Hauptstadt sehr uachtheilig war, sondern auch jeden Kultursversuch vereitelte. Zwar wurden bald nach der Errichtung des Grubccischen Grabens die oben erwähnten Abzugs-Kanäle geschnitten, allein sie konnten dem Zwecke nicht ent¬ sprechen, weil die Verschotterung des Laibachflusses durch die Stadt, und die in gleicher Höhe errichtete Schleussenbettung unter der gemauerten Kanalsbrücke das Niveau des Laibachflusses in gleicher Höhe mit diesen Morastgcgenden er¬ hielten. Nun, da sich das Flußbett nach erfolgter Aushebung des Schotters durch die Stadt um drei Schuh gesenkt hat, wurden nicht allein alle schon früher bestandenen Abzugsgräben geöffnet, sondern neue in der doppelten Absicht er¬ richtet, um die Gegend zu entwässern, und zugleich die Communication zur Benützung der cultivirten Gegenden nach allen Richtungen zu sichern. Um dieses zu bewirken, niußte die vorzüglichste Sorge dahin gehen, daß dem von der Bergkette neben der Commerzialstraße abfließenden Wasser ein geregelter Abzug verschafft werde, und daher sind in verschiedenen Entfer¬ nungen sechs Abzugsgräben in paralleler Richtung mit der Commerzialstraffe errichtet worden, die theils in den Laibachfluß, theils in den Haupt-Kanal 79 einmünd , welcher durch die Mitte der Morasiwiesen der Gemeinde Orlö bis zum Gränzbache des Neustä'dtler Kreises Lion genannt, unter dem Dorfe Imuorra auf Kosten der dortigen Gemeinde-Insassen und des Stadtmagistrats in der Länge von 3470, und in der Breite von 1 lf2 Klafter nun ausgehoben worden ist; und damit die Bcrgwässec aus dem kürzesten Wege in diese Ab¬ zugs-Kanäle gelangen, auch dabei die Communicalion mit den zur Kultur zu bringenden Moraststrccken hergestellt werde, sind bis zu diesem Haupt -Ka¬ nale die sogenannten 8trns oder Communications - Wege wieder herge- stellt worden, die mit ihren beiderseitigen Gräben nicht allein die Trocken¬ legung der daneben befindlichen Terraine bewirken, sondern das Rcgenwaffer schnell zum Abflüsse bringen. Der besondere Vortheil, den die Anlage dieser Abzugs - Kanäle neben den Communications-Wegen zur Cultivirung des Morastes erzwecken wird, har sich schon dadurch bethätiget, daß bei starken Regengüßen aus den zu¬ nächst liegenden Bergen bedeutende Quantitäten Schotter abgeschwcmmt, und dem Moraste zugesührt wurden, welches als ein bewährtes Mittel zur Cultur des Moorgrundes anerkannt ist. Als ein einleuchtender Beweis der gelungenen Zweckmäßigkeit dieser An¬ lagen kann der Umstand gelten, daß die Besitzer aller an diesen Kanälen be¬ findlichen Realitäten damit beschäftiget sind, dieselben mit Abzugsgräben zu versehen, und daß die Vorstadt Pollana einen ihr zugewiesenen von jeher un¬ tragbaren 34 Joch messenden Terrain auch auf eigene Kosten mit Gräben be- gränzt, und unter die Theilnehmer individuell vertheilt hat, damit jeder An- theil um so früher zur Cultur gelange. Eben so wird der Stadtmagistrat den in dieser Gegend ihm eigenthüm- lichen 274 Joch enthaltenden, bisher nur für geübte Morastjäger zugängli¬ chen Terrain, lUnnea genannt, im nächsten Frühjahre nach verhältnismäßi¬ gen Untertheilungen zum Verkaufe bringen, weil es keinem Zweifel unter¬ liegt, daß daselbst die Grasnutzung einen so größeren Vortheil gewähren wird, als der Ertrag dieses Kulturzweiges durch die nahe Lage der Haupt¬ stadt ungemein begünstigt Wird. Obschon höher gelegen, aber doch durch unregelmäßigen Lauf des Ba¬ ches ZaUelimeirs bei jeden Regen inundirt, mußte die weite, schon als Wiese benützte, zwischen der Neifnitzer und Sonneggerstrasse befindliche Strecke die Aufmerksamkeit der Local - Commission um so mehr auf sich ziehen, als die Erhaltung der dortigen Bewohner von der Viehzucht und der Waldnutzung abhängt, die erstere durch das schlechte Futter beständig der Gefahr des Umfalles bloß gestellt ist, und der Waidercrag nur bei ei¬ nem wohlbestellten Viehstande betrieben werden kann. Um nun diese große zur Heunutzung sehr vortheilhaft gelegenen, aber durch den oftmaligen Austritt des Baches Lclrelimolru dem Verderben 80 ausgesetzte Strecke von diesem Nachtheile zu verwahren, ist von dem Flusse Isckra in gerader Richtung bis zur Gegend klogoviila ein neuer zwei Klafter breiter Rinnsal in der Länge von 1452 Klafter so zweckmäßig zu Stande gebracht worden, daß nun das aus dem Schclimler Thale zuströ- mende Wasser auf einem beinahe um 2jZ kürzeren Wege abfließt, und nicht mehr wie es bisher geschah, von dem Bache Lleolelra aufgehalten werden kann, weil dieser Bach mit jenem nicht mehr zusammentrifft. Die Zweckmäßigkeit dieser gemeinschaftlich mit den Gemeindevorstehern des Bezirkes Sonnegg bcrathcnen, und ganz auf Kosten der Adjazenten schnell ausgeführten Unternehmung gewährt ein ungemein erfreuliches Resul¬ tat, indem sich schon in diesem Jahre die neben dem Kanal befindlichen Wie¬ sen dergestalt verbessert haben, daß das Heu an jener Stelle, die man nur mit Mühe betreten konnte, und wo kein Thier ohne Gesahr des Einsinkens weiden durfte, mit bespannten Wägen ausgesührt wird. Dem bestandenen Uebcl konnte bisher nicht abgeholfen werden, weil der alte Rinnsal des Baches durch die fortwährenden Schotteranhäufungen viel höher als die Wiesenfläche zu liegen kam, und daher bei jeder Regen¬ zeit das Wasser nach allen Richtungen leitete, wo es aus Mangel eines Ab¬ flusses versinken mußte. Neben diesem für die Kultur der Wiesen so gedeihlichen Nutzen werden die Bewohner der an der Reifnitzer Straße gelegenen Dörfer noch den großen Vortheil genießen, daß sie die Zuführung ihres Brennholzes bis zu dem eine Stunde weit entfernten Landungsplätze nach Brunndorf ersparen, indem es ihnen zuträglicher seyn wird, an der Ausmündung dieses Kanals bei dem Jschzaflusse eine Schlcuße zu errichten, um das Brennholz bei der Brücke in Dogodili» auf Schiffe zu laden, und es in Laibach abzusetzen. Auch wird dieser neue Kanal noch den Bortheil bezwecken, daß die ne¬ ben der Svnneggcrstraße unter dem Dorfe Ivreinenrs bisher als sumpfige Huthweide benützte Strecke zur Kultur gebracht werden kann, sobald daselbst mehrere in diesen Kanal cinmündende Gräben geschnitten werden, was die zur Weide berechtigte Nachbarschaft ehestens zu vollführen nicht säumen wird. Die Ueberzeugung von dem großen Nutzen dieser Unternehmung ist übri¬ gens für den Landmann so einleuchtend, daß sich die Local-Commission auf ausdrückliches Ersuchen der dortigen Realitätenbcsitzer damit beschäftiget, auch unter dem rechtseitigen Bergabhange zur Ableitung der daselbst zuströmen¬ den Quellen die Errichtung eines zweiten Kanals anzuordnen, den sie eben so auf eigene Kosten ohne allem Anspruch auf einen öffentlichen Fond her¬ zustellen bereit sind. In diesen Kanal werden sich wieder Abzugsgräben aus den Gemeind¬ weiden 6-ubnillik, Llaiu und Srnjanova Dolina einmünden, und die Ent¬ sumpfung der weit ausgedehnten Ebenen in dem Grade bewirken, daß daselbst die 81 die schönsten Wiesen, und gegen den Abgang der Hügel die fruchtbarsten Aeckec zu Stande kommen müssen, weil die productive Kraft der Natur hier nur durch das beständige Sumpfwasser, welches keinen Abfluß findet, un¬ terdrückt wird. Auch muß die Localcommiffion hier noch eines Gegenstandes erwähnen, der nicht allein den die Moraststrecke umgebenden Bezirken, sondern den ent¬ ferntesten Gegenden des Neustä'dtler und Adelsberger Kreises einen ungemein großen Vortheil gewähren wird, nämlich: der Errichtung einer Bezirksstrasse von dem Dorfe Geweihter Brunn, im Bezirke Weixelberg bis Brunn¬ dorf im Bezirke Sonnegg in beinahe schnurgrader Linie, durch die mit be¬ ständigem Sumpfwasser inundirten Wiesen nach der Länge von 1081 Klaf¬ tern. Durch die Anlegung dieser neuen Bezirksstrasse wird nicht allein ein zweimal so langer über drei sehr beschwerliche Anhöhen geführter Umweg ab¬ gekürzt, und die Localcommission der Untcrkrainer Commerzialstrasse mit den Bezirksstrassen von Gottschee nach Oberlaibach hergestellt, sondern auch die Mocastgegcnd durch die beiderseitigen Strassengräben dermassen entwäs¬ sert, daß der eine derselben zur Ableitung des Baches 8ieo5slra dienen wird, welcher durch seinen schlangensormigen Lauf dermal bei jedem Regen die ganze Gegend inundirt. Weil aber dieses Unternehmen erst beginnt, so wird die Localcommis- ston auch erst in der dießfälligen Relation des künftigen Jahres im Stande seyn, hierüber den umständlichen Bericht zu erstatten. Von dem Flusse IsUra, der im Dorfe Brunndorf entspringt, und in einer umgemein nachtheiligen schlangensormigen Richtung eins halbe Stunde ob der Stadt in die Laibach ausmündet, sind bis zur Gränze des magi- stratlichen Bezirkes I)c>ugi Orabvn genannt, drei Abzugskanäle zu zwei Klafter breit, ganz neu von dem Laibachflusse an, bis in die Mitte der großen Moraststrccke (Volar) in der Entfernung von beiläufig 1000 Klaf¬ tern aus der doppelten Ursache ausgehoben worden, um eines Theils die ungeheuere Moraststrecke zwischen dem Laibachflusse und den Dörfern Igg, Duele, Klatlieria, Vorüiona und "loiniokml zu entsumpfen, und andern Theils den schiffbaren Flüssen I^ooirra und Iskra mittelst wohl angebrach¬ ter Schleusen das Wasser zu entziehen, weil es nur dann möglich werden wird sie zu reguliren und bei definitiv erfolgter Senkung des Spiegels des Laibachflusses, die sogleich nach vollendeten Arbeiten durch die Stadt ein¬ treten wird, mit hinlänglichem Fahrwasser zu versorgen. Diese Gräben wurden auf Kosten der Gcmeindekasse von Laibach bis zu der Gränze des magistratlichen Eigenthums errichtet, und werden nun von dort durch die tiefsten Moraststrecken bis zu den bereits kultivirten, der Jnundation nicht mehr ausgesetzten Wiesen obgenannter Dörfer durch die Annalen der k. k. Landwitthschsftsg. w LMech, tz 82 gemeinschaftliche Mitwirkung der Insassen nach Verhältniß ihres Nealitä- tcnbesstzers fortgeführt. Welch erfreuliches Resultat diese Unternehmung schon dermal bewirkt, geruhe das hohe k. k. Gudernium aus dem Umstande zu entnehmen, daß die erste Ansiedlung an dem Zusammenflüsse der Iskra und I>oslira ihrem Zwecke immer naher rückt, und dem Beispiele des Unternehmers (eines ar¬ beitsamen Familienvaters, mit Namen Martin Blasch) schon mehrere fol¬ gen, indem sie sich nn den Magistrat um Zutheilung der für Bauernwirth- schaften verhältnismäßigen Anthcile auf der bisher ganz untragbaren Do¬ minica! - Moraststrecke Volar genannt, im Flächenmaße von 497 Joch bitt¬ lich verwendet haben. Der Magistrat findet es sehr vortheilhaft, dem Ansuchen dieser Leute zu willfahren, und jedem derselben eine Strecke von 20 Jochen gegen ge¬ setzlich zustehcnde Verbindlichkeiten in das unwiderrufliche freie Eigenthum zu verleihen. Aber die förmliche Beurbarung dieser Ansiedlung wird erst dann beginnen können, wenn der in Laibach errichtete Schwelldamm die Senkung des Flusses nicht mehr hindert, indem die daher geleiteten Ab¬ zugskanäle erst dann ihrem Zwecke vollkommen entsprechen können. In¬ dessen beweisen schon einige mit Gräben umgebene und ausgebrannte kleine Strecken, wie sehr sie sich zur Kultur jedes Wirtschaftszweiges eignen, in¬ dem sich die Localcommiffion von dem besten Fortkommen der Halm- und Wurzelfrüchte augenscheinlich zu überzeugen Gelegenheit fand. Die erwähnten bereits hergestellten, und noch zu errichtenden Haupt¬ kanäle werden für diese Gegend auch den durch die Commission bcabsich- teten Zweck erzielen, daß sie den Ansiedlungen bei kunstmäßig hergestellten und wohl erhaltenen Schleusen als Wasserstrassen dienen, und die not¬ wendig werdende Bewässerung mehreren Anteilen ihre Belohnungen gewäh¬ ren werden. So wie diese Arbeiten an dem rechten Ufer des Laibachflusses betrie¬ ben werden, so beschäftigen sich auch die am linken User derselben bewohn¬ ten Nachbarschaften aus allen Kräften mit den nötigen Vorkehrungen zur Entwässerung ihrer bereits kultivirten, aber der schädlichen Jnundirung durch Sumpfwässer bloß gestellten Realitäten, und zur Entsumpfung jener Gegen¬ den die bisher ganz untragbar, nur der Aufenthalt des Federwildes und nur für die geübtesten Jäger zugänglich waren. Ein solcher Moor befindet sich zwischen dem Laibachflusse und der Trie¬ ster Commerzialstrafse unter dem Dorfe Jnncrgoritza, und erfordert für diese Gegend die vorzüglichste Aufmerksamkeit der Localcommission, weil die da¬ neben bewohnten Realitätenbesitzcr bei ihren ungemein großen Wiesennutzun¬ gen vorzüglich zur Betreibung der Viehzucht Gelegenheit habett, aber fort- 83 wahrend das Unglück des Umfalles erleiden, das seinen Grund in dem vom Schlamme verunreinigten auf sumpfigen Boden erzeugten Heu findet. Um diesem Uebel abzuhelfen wurde beschlossen zuerst den natürlichen Hauptkanal vom Dorfe Jnnergoritza bis zum Laibachfluß in eine regelmä¬ ßige Richtung und gehörige Tiefe zu dringen, damit er geeignet sey, alle Sumpfwässer aus der erwähnten großen Moraststrecke abzuziehen, und bei starken Regengüssen auch die längere Dauer der Jnundation zu verhindern, welches bisher aus dem doppelten Grunde nicht erfolgen konnte, weil sein Lauf der Natur überlassen, und unglaublich große Serpentinen bildete, und wegen des hohen Wasserstandes des Laibachflusses keinen Ablauf finden konn¬ te, somit von Jahr zu Jahr immer mehr verschlemmt wurde. Diese auf Kosten der Adjazenten vollzogene Unternehmung gelang vollkommen. Der 1 lf2 Klafter breite, und 1482 Klafter lange Abzugsgra¬ ben ist nicht nur allein zur Entsumpfung der Moraststrecke geeignet, son¬ dern er hat auch bei der letzten statt gehabten Jnundation sich sehr zweck¬ mäßig bewiesen, indem das ausgetretene Wasser auf den umliegenden Wie¬ sen bald nach beendeten Regengüssen abgclaufen ist, und der schädliche Schlamm durch denselben dem Laibachflusse zugeführt wurde. Dieser Graben wird nun mitten durch die erwähnte ganz untragbare Moraststrccke auf Kosten der dortigen Nachbarschaften, eigentlich durch ihre persönliche Anstrengung in der Länge von 2814 Klaftern bis zur Landstrasse fortgeführt, um daselbst die Bergwässcr aufzunehmen und zu verhindern, daß sie sich nicht mehr wie bisher in verschiedener Richtung auf dem Moor- terrain ergießen, wo sie keinen Abfluß finden, und als Pfützen schädliche Ausdünstungen verursachen. Mit welcher Gewißheit die Entsumpfung dieser ungeheueren Strecke erwartet werden kann, geruhe das hochlöbl. k. k. Gubernium aus dem Um¬ stande zu entnehmen, daß neben der von der Landstrasse bis zum Gut Moosrhal neu hergestellten Strasse bereits nach dem ersten Jahre ihrer Herstellung schon die fruchtbarsten Accker bestehen, weil das Sumpfwasser in den beiderseitigen Gräben der Strasse absitzet, und durch dieselben ob¬ gleich dermal noch mit großen Krümmungen dem Hauptkanale zugeführet wird. Indessen kann der beabsichtigte Zweck hier erst in einigen Jahren zur Vollkommenheit gelangen, und die Localcommission wird sich bemühen die äußerst fleißigen Bewohner dieser Gegend bei dem bisher bewiesenen besten Willen zu erhalte», damit sie in ihren ungemein großen Beschwerden nicht ermüden. Zwischen dem Laibachflusse und der Triester Landstrasse vom Dorse Bresovitz bis Laibach bestehen wohl noch einige Bcrsumpfungen; allein j'sie werden durch den Fall des Laibachflusses verschwinden, indem die bereits 0' 84 vollendeten Abzugskanäle, der Zornische und neue Graben genannt, die Sumpfwässer unverzüglich ableiten werden, sobald der Schwelldamm ge¬ hoben wird. Diese beiden Graben nehmen in ihren 2870 Klafter langen Lauf alle Wässer aus den an denselben befindlichen bereits kultivirten und noch un- kultivirten Gegenden auf, und führen sie in möglichst gerader Richtung dem Laibachflusse zu. Nur werden sie um ihrem Zwecke vollkommen zu entspre¬ chen, nach den durch die Stadt noch zu vollendenden Vorarbeiten und dem hergestcllten Durchschnitte am Baron Eodellischen Grunde nach Erforderniß vertieft werden müssen. Hiemit glaubt die pflichtergebenste Localcommission dem hohen Auftrage in Rücksicht des ihr zugewiefenen Wirkungskreises in so weit entsprochen zu haben, als sich diese Relation nur auf die bereits vollendeten Leistungen und auf die Resultate derselben beschranken soll, weil eine Aufzählung je¬ ner Vorkehrungen die zur Erzweckung der großen Absicht noch erforderlich sind, um so weniger erwartet werden dürfte, als dieser Gegenstand in dem bereits vorgelegten Tagebuchs der Localcommission hinlänglich dargestellt er¬ scheint, und es die hohe k. k. Landesregierung gnadigst zu beurtheilcn ge¬ ruhen wolle, daß zur Vollführung einer so großen Unternehmung auch ein verhgltnißmäßigec Zeitaufwand erfordert wird. Beschluß der Versammlung. Die beiden Anträge, nämlich sowohl jener zur Unterhandlung mit dem hiesigen Stadtmagistrate wegen Ucberkommuna des Morastterrains, als auch sener zur Gründung einer Wirthfchaft auf demselben werden genehmiget, und es wird dem permanenten Ausschüsse die Verwendung der gebetenen Vorschußsumme bewilliget. VI. Wahl neuer Gesellschaftsmitglieder. Durch statutenmäßig vorgcnommene Wahl wurden folgende Mitglieder gewählt: die Herren Leopold Graf v. Welsersheimb, ?. k. Kämmerer und Gubcrnialrath. Franz Lav. Moravetz, k. k. illpr. Provinzial-Staatsbuchhaltcr. Jacob Fröhlich, k. k, erster Kreiscommissa'r in Neustadtl. Leopold Schul; v. StraSznicky, ?. k. Professor der Mathematik am Lyceum von Laibach. Johann Prakisch Ritter v. Znaimwecth, k. k. Kreiscommissär in Lai¬ bach. Aloys Murgcl, Bezirks-Commissär in Münkcndorf. 85 die Herren Franz v. Possaner, Justiziar in Münkendorf. Joseph Graf v. Thurn, Inhaber des Gutes Kreutberg. Dismas Freyherr v. Nastnern, Inhaber des Gutes Scherenbüchek. Johann Ratschitsch, Bezirks-Commissär in Kreutberg. Caspar Ersehen, Ortspfarrer in Egg bei Podpetsch. Joseph Dietrich, Inhaber des Gutes Ehren«». Maximilian Zcwal, Realitätenbesitzer. Barthelmä Arko, Pfarrer zu Voditz. Georg Mulle, Realitätcnbesitzer, Johann Strell, Pfarrer zu Obergörjach. Joseph Gogala, Pfarrer zu Asp. Franz Mertlitsch, Bezirks-Commissär zu VeldeS. Lucas Suppan, Pächter dec Herrschaft Weißenfels, und Inhaber des Gutes Auritzhof. Aloys Rast'nger, Postmeister in Wurzen. Otto Graf v. Barho zu Waxenstein, Inhaber der Herrschaft Kroi- senbach. Mathias Pechani, Pächter der Herrschaft Neudegg. Carl Covatschitsch, Inhaber des Gutes Poganigg. Ignaz Kissovitz, Bezirks - Commissär in Sittich. Johann Kopetzky, Pfarrer in Sittich. Johann Juvanz, Besitzer des Gutes Grundlhof. Franz Galle, Inhaber der Herrschaft Freudenthal. Ignaz Preitner, k. k. Bergrath und Bergamts-Director in Jdria. Blasius Ovijazh, ss>r. der Rechte, Bezirks-Commissär und Äezirksrich- fer der k. k. Cameral-Bergherrschaft Jdria. Franz v. Garzarolli, Realitä'tenbesitzer zu Senosetsch. Valentin Kodre , Curat zu Gotsche in Wippach. Ignaz Faijenz, Bezirks - Commissär in Sonnegg. Martin Rack, Pfarrer in Landstraß. Andreas Lußner, Pfarrer zu Rau. Zu corresp yndirenden Mitgliedern: die Herren Franz Marchese sss Polcsini zu Parenzo. Adolph Pleischcl, Professor der Chemie zu Prag. Carl Joseph Jurendei zu Brünn. Franz Meguscher, Forstmeister in Tirol. 86 Zu Ehren - Mitgliedern: Herr Graf v. Michna, Secretär der Prager Ackerbau-Gesellschaft. VII. Wahl des GeseNschafts - Präsidenten. Die statutenmäßige Wahl des Gefellschafts - Präsidenten wurde vorge¬ nommen, bei welcher selbe auf das Gesellschaftsmitglied Herrn Franz Gra¬ fen v. Hochenwart und Gewachstem, k. k. Kämmerer und pensivnirten Gu» bernialrath, Erblandtruchseß von Krgin, Inhaber der Herrschaften Rgunach, Gewachste,«, Ruckenstein ?c. gefallen, und beschlossen worden ist, daß sich die allerhöchste Bestätigung dieser Wahl im vorgeschriebenen Wege allerun- terthänigst erbeten, das gewählte Mitglied aber im Namen der allgemeinen Versammlung um die Annahme derselben mit der Versicherung ersucht wer¬ den soll, daß die Gesellschaft in dessen Kenntnisse, Einsichten und Vater¬ landsliebe unbegränztes Vertrauen setze, und von seiner vortrefflichen Leitung zur Erreichung der Zwecke uyd der Wohlfahrt der Gesellschaft überzeugt sex. N n tz s l t. Jahrgang 182 6. Erste Hälfte. Oröffnungs-Protocöll. Rede Sr> Excellcnz des Herrn Landes-Gouverneurs Kreiherrn v, SchMldburg. Li Dankschreiben des Ausschusses an Herrn Johann Nep. Freiherrn ». Buset, Prästdenten. v. Vortrag über die Gesellschafts-Rechnung für das Jahr 1826, und über das Präli- lninarc für das Jahr 1826. 6. Vortrag über die Einführung der Dienstbothen-Prämien. Vortrag über die Einleitungen zur Anschliestung der Provinz Krain an die steiermärki¬ sche projectirte BrandvcksicherungS- Anstalt. Geschenke und Ankäufe für die Landwirthschafts« Gesellschaft. L. Wahl neuer Gesellschaftsmitglieder. Zweit« Hälfte. Eröffnungs-Protokoll. Vortrag über die Wirksamkeit der Landwirthschafts < Gesellschaft und den werkthä- tigen Nutzen, den ste seit ihrer erneuerten Gründung geleistet hat. Vortrag über die Herausgabe der jährlichen Landwirthschafts-Kalender. Bericht über die im Jahre 1S2L vollzogene Abraupung der Bäume überhaupt, und der Obstbäume insbesondere. Ueber den Ringelschnitt an Obstbäumen. Veredlung der krainischen Weine. lieber das Veredeln der Weinstöcke durch's Pfropfen. Ueber die Resultate der gemachten Anbauversuche verschiedener Getreidearten, als: ->.) der Himelayä Gerste, des Lalaver« Weihens, der Kartoffeln und des Klees. Uöber Düngererzeugung. Aufforderung an die Freunde der Landwikthschaft, vergleichende Versuche über den po¬ sitiven Werth des Düngers anzustellcn. Ueber Baumgarten's Maschine zur wohlfeilern Einräumung der aufzeschsbenen Fahr¬ geleise, Ueber den Antrag des k. k. KreisamteS Adelsbcrg, wögstt gänzlicher Abschaffung des o Ziegenviehs Im dortigen Kreise, zur Emporbringung der Waldkultur und Beförderung der Lbstbaumzuchk. uebcr die Emporbringung der Viehzucht überhaupt, durch Prämien-Vertheilung und durch Zuchtstiere. Jahrgang 1827. Eröffnungs-Protokoll. Verhandelte Gegenstände. Adwinistrationsbericht. Dcrtheilung der Hornviehprämien in den Jahren 1828, i8sg und i,83o. Rechnung für das Jahr 1827, und Präliminare für das Jahr 1828. Neber die mechanischen Erfindungen des Caspar Lautitschar zu Kronau in Lberkrain. Mitwirkung der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft bei der Kultivirung des Laibachcr Morastes, mit zwei Beilagen. Wahl neuer Gescllschaftsmitglieder. Wahl des Gesellschafts-Präsidenten.