Degotardlsche Laibacher Zeitung, Mittwochs den 6. November 1799. Diensserkebuna — Nachricht von Ankona und Malta. — Kriegsbegebenheiten aus der Wte^ ner?eituna — B^^ 2ten, detto holländischer von d rZchlackt am6 —Suwarow amRhcln.-Nachnchten aus Rom und Malland. —Beschluß der Erzherz Aussoderung___Buonaparte mtt semen Abendtheurern ln Parls; M- tzige Frage eines Französis. Journals darüber._______________ _______ Grabschrift Auf einen prozeßsüchtigen sypochondristen. Marr gieng zu Grund an Leib und Gut Durch zween Lizentiaten: Der nahm das Geld, und der das Blut__ P Aerzt' und Advokaten! Inlandische Begebenheiten. tzVien. Se. Maj. haben, a>, die j Stelle des füngschin verstorbenen I Grafen Csaky, den Warasdiner Erb-Obergespan, wie auch zeitlichen Ober- gespan her Neutraer Gespannschaft, Sr. Maj. Kämmerer und wirkl. geheimen Rath, Joseph Grafen Erdödy v. Monyökcrek, zum Vice-Kanzler dcr Ungarischen Hofkanzley zu ernennen geruhet. Trieft, den 17. Okt. Diesen Morgen um 71. Uhr kam aufder hiesigen Rheede die türkische Fregatte Rhodus , von 5c>.Kanoneu und Zoo. Mann unter dem Kapitain Rheis Ze-nel an. Sie gehört zur Vclagc-rungsflotte vor Ankona und machte ihre Reise in 2 Tagen hieher. Sie hat bey 2O. Familien am Vord, die aus Ankona gefiüchtet sind. Man erwartet nächstens die Kapitulation. (Aus diesem Berichte erhellet, daß Ankona am 5. dieß noch nichrkapi-tulirt hatte.) —VonMalta geht die Nachricht ein, daß die Franzosen noch immer in dcr dortig?» Festung eng blockirc, und bereits dcm größten Mangel ausgesetzt seyn, indem eine Henne 20. Thaler, ein Pfund Pserdstcisch aber 5. Thaler kostet. Der Fall dieser von Natur so stark befestigten Insel dörfte also sehr nahe seyn. Kriegsbegebenheiten. Wieder General der Kavallerie v. Melas unterm 17. d. anzeigte, ist zwar der Feind gegen den in der Genuesischen Riviera stchenden Generalen Grasen Klenau, mit verstärkter Macht vorgerückt, hat auch denPo-Von Torriglia mit Zaoo Mann verstärkt, und am 12. d. den von unsern Truppen besetzten Posten Varoa galata angegriffen, sofort selben zurück gedrückt; auch ist der Feind am folgenden Tage mit einem Theile seiner Stärke gegen den Posten St. Stephane, mit dem andern aber über Chiavary, gegen Vobio vorgedrungen ; wodurch dcr General Graf v. Klenau sich bewogen fand, seine Stellung bei Sarzana hinter der Ma-gara zu nehmen. Es waren aber diese vom Feind errungenen Vortheile von sehr kurzer Dauer, denn wie ein späterer Bericht vom .?c>. zu entnehmen giebt, hat der General Grafv. Klcnau durch ein gut angebrachtes Manövre den Feind gc-zwungcn, aus den Gebirgen von Pontremoli, Borgo, Va! di Tarro, und Varese, eiligst sich zurückzuziehen; wobei er durch dieAvantgardc des Generalen Grafen Klenau bis über die ^ Anhöhen von Scstri verfolgt, somit alles wieder in die vorige Lage ge-! setzt wurde. Man hat bereits letzthin angezeigt, daß der F. M. L. Fröhlich mit einem Theile dcr unterhabenden Truppen aus der Gegend vom Nom aufgebrochen, und nach Ankona marschirt sci, um eine Nckognoscirung gegen diese Stadt und Haftn vorzunehmen. Die Bequemlichkeit, welche dieser Haftn bisher den Französis. Korsa-rcn verschafte, das ganze Adriatische Meer von dort auö zu beunruhigen, uud ihren Naub daselbst in Sicherheit zu bringen, machte es nothwendig zwekmäßige Mtttel zu ergreifen, um ihnen diesen wichtigen Hinterhalt zu entreissen. Es wurden daher zu den bereits im Römischen Festandenenen Truppen, . noch andere aus Dalmazien nach Si- ^ nigagliaubergesHisst; und da dieselben, s? wie die zu dieser Unternehmung bestimmte Artillerie und Muni-zion, an ihrer Bestimmung bereits eingetroffen sind. so hat der F. M. L. Fröhlich am 17. angefangen, aufdcm Monte Galcazzo eine Batterie zu errichten , und die Lausgräben durch 3,^ Militär-Arbeiter zu eröffnen, um diese Stadt, während dem der Hafen durch Türkisch-und Nußtsche Schiffe bloklrt gehalten wird, durch ein förmliche Belagerung , wenn sie sich nickt auf andere Art ergeben sollte, zu bezwingen. Es wird also den Nachrichten über den wetteren Erfolg nächstens entgegen gesehen. Auslandische Begebenheiten. Krieg in Holland. Englische Berichte. London, den Lten Oct. Eine heute erschienene außerordentliche Hofzcitung enthält , die Nachricht von dem Siege, welchen unsre und die russischen Truppen am 2. Okt. in Nordholland erfochten haben. Das Sckrcrbcn des ^erzoas von York an den Staats-Sckretär, Hrn. Dundas, lautet im Wesentlichen also: Hauptquartlcr ZuyperSluys, den4.Okt ^Nachdem das üble Wetter, welches b.s-her herrschte, etwas aufgehört hatte, ward am 2. des Morgens der Angriff auf die ganze feindliche Linie unternommen , und ich bin nun so glücklich, Sie zu benachrichtigen, daß nach einer heftigen und hartnäckigen Aktion, welche von 6 UhrMorgcns bis 6 U. des Abends dauerttfdie ansgczeichneteTa-pferkcit Sr. Maj. und der russischen Truppen allenthalben die Oberhand behielt. Da der Feind gänzlich geschlagen war, so zog er sich des Nachts aus stinrn Positionen am Lan-gc-Dyke, Koe-Dnke und längst den Dünen zurück. Die Puncte, wo diese ^ohl gefochtene Vataille besonders streitig gemacht wurde, waren an dcm Sce-Uftr bei Egmont bis zu den Anhöhen von Bergen. Die Brittischen Generals Aberrcombn und DundaS zeichneten sich außerordentlich aus. Der Muth ihrer Truppen hat nie durch Britische Tapferkeit übertreffen werden können. In der Nacht auf diesen merkwürdigen Tag bleib dieAr-mce unter den Waffen, undnahm gestern die Positionen von Lange-Dyke, Alkmar, Bergen, Egmontop-Hoof und Egmont-op-Zee ein. Die feindliche Macht bestand aus 25 bis ^o,ooa Mann, worunter nur weuige Holländer waren. General Dacndels, welcher die letzteren kommandirte, ist verwundet worden. Die franzö'sis. Truppen, die sich beständig verstärkten, wurden von den Generals Bru-ne, Vandammeund Butetkomman-dirt. Wegen der Länge der Aktion und der Hartnäckigkeit, womit sie streitig gemacht wurde, ist dcr Sieg nicht ohne ansehnlichen Verlust erfochten worden. Ich habe noch nicht die näheren Angaben darüber; allein kein Oberossizier ist gefallen. Die Vrittische Armee bat den Generalmajor Moore zu bedauern, der zweimahl verwundet worden ist, und die Russische Armee den Generalmajor Emme, der ebenfalls blessirt ist, doch beide nicht gefährlich. Das nähere Detail über die Schlacht am 2. Oktober, und das Lob der Offiziere und Truppen muß ich bis auf weiteres versparen. Ich beschäffti-ge mich jetzt mit dcn nöthigen Ein^ richtungen , um eine Position in der Fronte von Vcverwyck und Wyck-vp-Zee zu nehmen, wohin sich der Feind rctirirt hat. Ich zweifle nicht, daß der ausgehende Umfang der Gegend , die nun unter der Protektion der allirten Armee sich befinden, und von der französis. Turanucy erlöset scyn wird, den treuen Einwohnern derselben die Gelegenheit geben wer- ! de, sich zu erklären. Die Stadt Alkmaar, welche derSiy dcr Staa- ^ ten von Nordholland ist, hat unsren Trnppcn ihre Thore geöffnet, und et- ! ne beträchtliche Anzahl holländischer Truppen sind zu der Orange-Standarte übergegangen. Mrin Adjutant, der Capitän Fuzgcrald , welcher diese Depeschen überbringt, wird Ihmn über Alles nähere Ausknnft geben. „ (Unterzeichnet:) Friederich. (Herzog v. York.) Holländischer Bericht. Die Mu-nizipalitat von Amsterdam ließ am 7. Okt. bekannt machen, daß das Gefecht am 6. für die französisch - bata-vische Armee siegreich abgelaufen , der Feind zurückgeschlagen sey, nnd viele Kanonen nnd Gefangene verloren habe. Nnter le<;t?ren bcsinde sich der Oberstlieutenant Prmsky. General Brune habe sich in dieser Aktion selbst an die Spitze der Truppen gestellt. Andere offizielle Berichte sein von diesem ^hartnäckigen Gefechte noch nicht bekannt. Rotterdam, dcn 8. Oct. Vor Helevoctsluis liegen seit gestern 70 englische Schiffe. Der Kommandant dieser Flotte hat bereits diese Stadt mit ihrem Haftn aufgefordert; er bekam aber zur Antwort, daß man erst im Haag darüber anfragen wolle. Diese Flotte soll viele Gewehre am Vord haben, um die Einwohner zu bewaffen. Es kommen sehr viele Flüchtlinge von Helvoetsluis und Goere hier an. Haag, den 9. Okt. Nach der Aktion am 6. dieß hatten zwar bcyde feindliche Armeen ihre Stellung beybehalten ; aber in der Nacht vom 7. auf dcn 8. dieß verliesftn die Feinde ihre seit dem 2. und 3. dieß behauptete Positionen, und die Frans zoftn zogen am 8. Morgens um 6. Uhr wieder in Alkmar ein. Krieg am Nhein. Lindau, den 17. Oct. MittagS Gesteru kam Fcldmarschall Fürst Souwarow mit seiner Arme von mehr als 24000 Mann vor unserer Stadt an. Er selbst, dcr Großfürst Con-stantin, und der Generalstaab quars tirten sich in Lindau ein, die Armee aber campirt gerade vor dcr Stadt. Heute sollte dcr Marsch weiter ge- Ven; allein ei« gesternAbendsaus bem Hauptquartier des Erzherzogs Done-schingcn angekommener Kourier gab d?r Sache eine andere Wendung; dic Aimce bleibt in unscrer Gegend. Italien. " Mayland, den 10. Okt. Vorgestern starb hicr nach einer kurzen Krankheit der verdiente kaiserltche General Alcaini. — General Klenau hat mit seinem Korps den Berg r d 'e Fratelli bcsczt; dieser ist so na. ho b y Genua, daß man die Stadt selbst vor Augen hat. - Unftr? hie-sizen Zeitungen sprechen von eincm beträchtlichen Vorlhcil, den die Ar« mee'd s General Mclas am 6. dieß zwischen Ceva und Cunco davon getragen hat, und schlagen den Verlust , den die Franzosen dabey erlitcn, anf 40QQ Mann an. — G.ucral Championet hat sein Hauptquartier noch immer zu Finale, und seine Ar-moe wird auf 40,000 Mann gcschäzt. Es scheint General Melas werde nicht eher weiter vorrücken, als bis die Verstärkungen, die er aus dem mittlern Italien seit der Eroberung von Rom und Civita Vecck^a erwartet, bey ihm werden angekommen seyn. Vielleicht daß diese Verstärkung zu einer Landung unter dem Schutze der englischen Flotte bestimmt wird. t Von den Ereignissen, die sich bey dem Einzüge der Alliirten in Nom ergeben haben, sind nun d«e näheren Umstände bekanntgeworden. Als am 27. Sept. die Kapitulation von dem Französischen General Garnier un- , terzeichnet war, so ließ'o.^s r Ge!??-! ral am 28. es den Römern d::rch eine Proklamazion mit dcr Vemcrk^ ng ankündigen, daß gebietberisch? lnn-stände ihn genöthigct haben, eine K a-pitulatien einzugehen, in welcher ab r fär der Römer Bcßtcs hinlänglich gesorgt worden. Am 28. Nachmittags mn 2 Uhr hörte man 3 Kanonenschüsse, dieß war das Signal, daß die Neapolitanischen Trnppen unttt dem Fcldmarschall Vourcard in Rom einmarschirtcn. Sie nahmen sogleich von allen Hallptpläycn Besitz. Das Volk erschien mm auch auf den Strassen, verbrannte die dreyfarbigen Kokarden , die Frcyheitsbäume und die Französischen Wappen; die Geistlichkeit zog wieder ihre vorige Habite an, die Iudenstadt wnrde mit Nc--opolttanischen Trupppin umgcbcll, » und Fel'dmarschall Vourcard licß so-glcich ankündigen, daß alle Waffcn ohne Ausnahme auf der Stelle ausgeliefert werden sollten. Am Z. dieß wurde Kraft der abgeschlossenen Kapitulazion die'Engcls-dürg mit allen darin befindlichen Geschütz , Munizion und Lcbcnstmtteln von den Neapolitanischen Truppen in Besitz genommen, die Französss. Garnison zog mitfliegenden Fahne« und klingcndcud^m Spiel ans, r.nl? marschierte, von vielen Römisckcn Patrioten begleitet, zur Einschiffung nach Civita-vecchia ab. Auf der Engelsburg wurde die Neapolttani« sche Flagge aufgesteckt. Schon am 2. Oct. waren anfVes fthl des Königs von Ncapcl andcn Quirinalischen und VaticantschenPal- last und an alle Gebäude, die von dcn Mitgliedern der Römischen Ex-rcpublik warcn besetzt gewesen, die Siegel angelegt. Der große Freyheitsbaum auf dem St. Petcrsplatz, der erst am 22. Sept. als amNeu-jahrstage der Französis. Repuplik neu gepflanzt worden war,wurde romVolk unter groffem Jubel feyerlich vcr-brannts und der Kopf des Brutus, des Abgottes der Franzosen und der Römischen Patrioten, unter allerley Beschimpfungen triumphirend in den Strassen Roms herumgetragen. Feldmarschall Vourcard verboth die weiter« Ausschweifungen des Volks. Besagter General, der von seinem Monarchen zum Interimsgou-vcrncur des Römischen Staats ernannt worden, hat am ^. dieß die provisorische Ncgiernng von recht- ^ schaffcnon Personen, die schon untcr dcr päpstl. Regierung ansehnliche Stellen beklndct, niedergcseizt. — Am 4. war ganz Rom herrlich be-lenchtt's. — Dcr Postcnlauf lstanch wieder hergestellt. Deutschland. Vcschluß dcr von dem Erzherzog Karl an die Einwohner von Deutschland erlassenen Aussordcrnng: Jedoch ist hierdurch die Gefahr noch nicht ganz cnfftrnt, dcr Feind zicht täglich zahlreiche Verstärkungen an sich, und es bedarf noch dcr größten Anstrengungen, um diese Rettung dauerhaft zu machen, und den Feind ausser Stand zu se^cn, seine verheerenden Einfälle ernenem zu können. Es haben aber die eilenden Ver-^ theidigungsmaßnehmungen ans einer Scite den äusserst dtückendenKriegs-aufwand, welche Se. Kaiserl. Majestät einer offenbar gemeinsamen Sache wegen schon so viele Jahre, dcr Wirkung nach ununterbrochen, mit unerschwinglichen Kosten auf sich nehmen mußten, in das Unendliche vermehrt, und dieser Aufwand ist noch täglich im Wachsen. Hingegen haben weder der der-mahlige Zustand der voriiegcuden Reichslandc, noch die Dringlichkeit der unvermnthet ausgebrochcncn Feindseligkeiten und Schnelligkeit dcr Kriegsopcrazioncn dcn Ncichsstän-den und Einwohnern dcrsclb^n gc^ stattet, nach ihrer Pflicht auf dem' ordentlichen vcrfaffungsma'ßigenWcg zur allgemeinen Vertheidigung einen nachdrücklichen Beistand zu leisten , und zur Rettung ihrer Vcsi-tz'mgcn selbst thätig mitzuwirken. Ünttr diesen Umständen jmde ich mich dnullssch in meiner Eigenschaft als cn Chcf kommandircndcr Gcne-, ral in dcr äussersten Nothwendigkeit, durch ausscrordcntliche Maßncßmun< gen in dcn Landen, wohin sich der Schutz dcr Kaistrl. Waffen verbreitet, jene Hülssmittel mir zu verschaffen , welche die Beförderung der Kriegsopcrazionen und die Unterstützung der Armee nöthig machen, und nach den Kräften dieser Länder > geleistet werden können. Ich zweifle kcincswegs, daß in dem GefGl dcr äufferstm Noth, nnd i^t der Ueberzeuglmg von der Gemeinnützigkeit des alle diese militärische Vorkehrungen leitenden hell-samcn Endzwecks, die Rcichsstan-de und Einwohner dieser Länder sich einem Ansinnen gern fügen werden, welches nur Mlf Gerechtigkeit und Billigkeit gcgründet ist,- besonders wenn dieselbe in Erwägung ziehen, daß dcr Feind alle die Hülfsqucllen der?änder, in die er vorrückt, und die er in Vcsitz nimmt, mit äusserster Härte benutzt, und nicht nur im Plane hat, sich der Kräfte dle-str Länder zur Zerstörung des ge-ftmmten Reiches zu bedienen, sondern sie auch uöch verheert und z Plündert, und überall mit den Grau-eln der alle ftm?Hecrszüge bczcw)-ncnden schrecklichen Anarchie bedroht. Da nun mit diesem unglücklichen Zustande, in dcn, sich bisher noch alle von d^n Französischen Truppen besetzte Länder befunden haben, die vorrübergebenvcn Lasten eines zur Rettung unV Sicherhett anzweckenden Kriegs in keinen Vergleich gesetzt werden können, so hoffe ich mit Zuversicht , man werde solche nicht nur gern ertragen, sondern sich auch bereitwillig herbeilassen, durch frey-Willige Gaben zur Unterstützung der für die gemeinsame Rettung streit-tenden Truppen auf jede beliebige Art beizutragen. Diese freiwillige Kriegsbeitrage können so verschieden sein, als die Bedürfnissen der Armee sind, mithin ein sr^ywilligerKriegsbeitrag in baa-rem Gelde, inObligaziomn, in Ge- ! treide, Hartfutter, Diensttaugllchen ! Pferden, Leinwand, Tuch, auck Lcd.?r, und überhaupt in solchen Effckttn, die bei dcr Armee anwendbar sinö. Vei verschiedenen, di? von diesem patriotischen Eifer b?lcbe sind, kann jedoch eine Hinderniß errcg^n, ihre Bereitwilligkeit in vollnn Maasfe ! zu bethätigen, weil sie wed?r nnt baarem Gelde, nocb mit andern E^k--ten und Requisiten solches zu bewerk--stelligen vermögen, die sogleich z:-in Nuyen und Vortheil dcr Armee vcr^-wendet werden können, da sie hingegen silberne und goldene Geräth-schaften vorräthig haben. Dmntt demnach auch diesen der Weg eröffnet und erleichtert wcrdc> ihre dankbare und zum Veßten des' Vaterlandes gerichtete wahre Gesinnungen zu bezeigen, und zuglcich noch aus eben diesen Gcräthschaftcn einen wcscnttichen Vortheil zu ziehen, so wird hiermit cröffüct, d«ß man bereit ist, sämmtliche diese Gcrathschaf-ten von Gold uud Silber nach ihrem fciucm Gehalt, und zwar die Mars Gold zu 3 8c> Gulden, die Mark Silber aber zn 24 Guld. zo Kr. Wiener Währung statt baarem Gelde anzunehmen, dafür Obligazionen zu 4 proccnto nnszustellen, und daß sol-cke iu dieser Absicht nur in das K. K. Münznmt zu Günzburg abgelirscrt werden dürfen. Erzherzog Karl, Feldmarschall. Frankreich. Paris, den 15. Okt. Inder gestrigen Sitzung erhielt der Ra.'b l der 500. die ganz.unerwartete Nach- richt durch eine Vothschaft des Direktoriums , daß General Vuouapar-te mtt den Generälen Verthier, Las-no, Marmont, Murat, Andreoft), Monge und Vertholct glücklich in dcm Hliven Frezus (inFrankreich am mittelländischen Meer) ausAegyptcn al'.gekommeil seyen. Sie haben die französische Armee in Aegyptcn itt der ruhigsten Lage verlassen. — In der nämlichen Vothschaft wurde auch die Anzeige gemacht, daß am 8. d. die englisch - russische Armee in Nordholland sich so schleunig zurückgezogen habe, daß sie ihre Bagage Magayi-ne, Weiber nnd Kinder zurück ließ. Morgen wird Vuonaparte hicr erwartet. Heute sind 500. kricgsge-fangene Nüssen hier angekommen. Die Ankunft des Genera! Vnona-parte in Frankreich hat in beiden Nachen, und in Paris grosse Freude . verursacht. Im Rath der 5^0 ent- ! stund ein Jubel , der eine Viertel- ! stunde lang dauerte. Er hat von Glück zu sag?n, daß er bei sclnrr Fahrt aus Acgyptcn »ach Frankr.ich , der Wachsamkeit der Engländer ent- . gangen ist. Seine Ankunft mit den ^ vornehmsten Generälen seiner Armee ^ hat noch etlvas Räthselhaftes, daß l die Zeit aufklären wird. Madame j Vuonapartc ist ihrcm Mann sogleich ent.;.'gen gereist, der io Tage im Fre-jus Iuavantainc halten muß — General Morcau ist noch in Paris. — Inserc Journale melden / daß das ^ Direktorium Befehl gcgcben habe, «l?e in den französischen Haftn be- j sindliche hamburgiscke Schisse zu ar-retircn. Ohne Zweifel bezieht sich dieser Befehl aufdie geschehene Ans-lieftrungdes Navper Tandy. Das helvetische Direktorium hat gegen die der Stadt Zürch vom General Massena auserlegte schwere Kontribution bei dem hiesigen Direktorium protestirt. Mit welchem Erfolg, ist noch nicht bekannt. Die Nachricht von der Ankunft des General Vuonaparte, mit seiner rechten Hand, dem General Vcrthier, nnd andern, in Frankreich, kam dcnt Publikum im höchsten Grads uner-wartetet. Für die Engländer, und nahmentlich fur Sidneu Smith an der ägyptischen Küste, und ffr 'Ad-miral Nelson in den sizilianischen Gc-! wässern muß es sehr verdrießlich > seyn, daß er allen Gefahren, dene« ^ > er ausgeseytwar, entgangen ist. Oh. ! ne Zwilfel wird ihm das Direktorium soqk'ich rin Kommando in Italien od r in der Schweitzgebrn. Ue-brigens war zwischen semer Abfahrt und Ankunft grosser Unterschied. Er segelte mit einer schönen Flotte, und mit 40,002 auserlesenen Soshatet» triumphirend von Toulon ab, und kam aufeincm kleinem Schiffm Fre-jus an. Von seiner Armee heißt es: sie sey in Aegypten in einer sehr ruhigen Lage. EineS unser witzigen Journale sezt die Frage hinzu : es werds doch nicht hierunter die Ruhe dcs Grabes zu verstehen seyn?