als Extra-Beilage zur Laibacher Zeitung. ^U K« Donncrstag am 11- Jänner. KO49, G n t l a st u u g der Unterthanen in Kr a in. D^ekanntlich habe» Se. k. k, Majestät mit .1. h Entschließung vom 7. September l848 in Übereinstim-mung nn't dem Ministerrathe u»d dem constituirenden Reichstage, unter andern in dem achte» Absätze li»t. ä festzusetzen geiuhet, das, über de» Maßstab und über die Höhe d> » Kalb »......15 >> » junges Schwein „......10 » ,> Tag Handroboth mit Kost pr. . . 1 '^ » >, Tag Zugroboth mit Kost pr. ... 6 » Nach der solcher Gestalt fatirten Nutzung richtetc sich in dem Zeiträume vom Jahre 1756 bis 18l0 die Dominical-Contribution n 20 "/^, bis endlich vermöge Verordnung des General-Gouverneurs der illyr, Provinzen 810 an deren Stelle die Realsteuer gesetzt, die Urba'.ialia aber von der Besteuerung freigelassen wurden. Die Dominien und Unterthanen stutzen sich auf alte Rechte. Wohla» ! Die erwähnten Acren sind ziem-l'ch alt, und nebstbei anf der Grundlage der viel äl-' tern Fassionen vom Jahre 1618 von den berechtigten Dominien verfaßt. Die darin enthaltene Bewerthung der UnteNhansleistungeu. welche, wie erwähnt, durch ei» halbes 8^..I„.n best„,^ wurden, dürfte sich sohin vor, ' zugswe.se zur Annahme der Eutschädigungsquote eignen. Hievon waren jedoch iu Abschlag zubringen alle mittlerweile .n pm-p.l.nm abgelösten, wie immer Namen haben mögenden Uutelthansleistungen Nach Abschlag der bereits abgeäste,, Schuldigkeit würde die den Dommien noch zu bezahlende Ablösungs quote in runder Summe mit 5,000.000 fl. resulriren' Vermöge der eingangsbelobten a. H. Resolution werden die BedecklMgsmiltel zur Abt'agung der gedach-ten Schuld aus dem Provinzialfonde hergeholt werden. Der gegenwartige kram. P'.ovinzialfoüd ist ^^^,, bedeutend, er könnte jedoch neben seinen sonstige» A^, lagen nicht auch die Abtragung der vorstehend bezeich.-neren Entschäd'gungsqnote erschivingen. Es stellt sich sonach die Nothwendigkeit dar, auf neue Einnahms.-quellen zu sinnen, worin eben die größte Schwierigkeit beruht. So z. B. kann eine allgemeine Umlage füglich nicht Platz greifen, weil denn doch die unbehan5teu Geiverbsleute in Städten und auf dem flachen Lande, dann die Freisasse», Herrschafts - und Gutsbesitzer, In-leure und überhaupt alle Jene, welche keine untertha-nige Realität besitzen, zu Gunsten der Eotlasteten nicht i>> das Mitleiden gezogen werden dürfen. In Erwägung aller Umstände führc sich die Schuldigkeit zur Abtragung der EnrschädiglN'g von selbst auf dic inceressirten Realitäten-Besitzer zurück. Diese Abtragung könnte derart durchgeführt wer-den, wenn die verpflichteten Unlei thauen von der sie nach Mastgabe der Lasten treffenden AblösungsPiote das 5 "/» Interesse an eine neu zu creirende ^andesopera-tiouscasse entrichten würden. Den berechtigten Dominien könnte man sofort 4 "/„ Grundenclastungs - Obligationen für jeden einzelnen Unterthan abgesondert ausfolgen, und die Auweisuug zur Behebung der verfallenen Interessenrate an die genannte La»deöoperatio»s-casse erlheilen. Das mehrere l Procent aber wäre auf Amts-anslagcn und znr Tilgung der Obligationen zu Verwenden. Die Tilgung hätte mittelst Verlosung zu geschehen, zu welchem Ende die ganze Schuld vorläufig in Serien einzutheilen ware. Nebstbei könnce man auch die Ere-ditscasse zum Ankaufe der überbrachten Effecten unter »I pari ermächtigen. Da zweifelsohne viele Unterthanen, um sogltich frei zu seyn, den Erlag der sie treffenden Ablösungstangente der 5 "/„ Interessen - Berichtigung vorziehen dürften, so wäre den Betheiligten die Wahl zwischen Capitals- oder Interessenzahlung innerhalb eines zn bestimmenden Termins frei zu geben. Übrigens »volle es d?m verehrten Leser belieben, die nähern Details, welche zur Ausführbaikeit des vorgehend in kurzen Umrissen dargestellten Projectes diene», aus der Sleuergeschichte von Krain, und aus der Abhandlung über die Eredicsoperationen zu entnehme». Hnton Ma.'in. Gin Wort im Interesse der Slaven, aus HnlaI; dcr Mactivirung der italienischen Veamten. Wie jüngste Maßnahme des Justiz-Ministeriums, wor-nach die im lombardisch - veuetianischen Königreiche ausier Wirksamkeit gekommeneu Iustizbeamten nun haufenweise den deutschen und slavischen Provinzen und i»sbcso»ders dem Küstenlande zugeworfen werden, hat grosie Mißstimmung hervorgerufen , und es ist der Zweck dieser Zeilen, jene Maßregel von» Standouncte des Rechtes, der Billigkeit und der consequenten Durchführung näher zu beleuchten. Weit entfernt, der Staatsverwaltung das Recht überhaupt abzusprechen, die in Italien dienstlos gewordenen Beamten in den deutsch-erbländischen Provinzen unterzubringen, glauben wir vielmehr, d^ß Rücksichten des Staatsschatzes und Rücksichten der Menschlichkeit eine solche Maßnahme erheischen. Allein dort, wo zu diesem Mittel die Zuflucht genommen wird, soll es so geschehen, daß dadurch das Interesse des Dienstes gefördert und der Nationalität jeder Provinz schuldige Rechnung getragen werde; denn auch Billigkeits, und Finanzrücksichten müssen dort schwei-gen, wo ihre Durchführung der Entwickelung des National - Lebens Abbruch thun würde. Wen» nun mit Einem Male den» Küstenlande zehn und mehr Individuen zugeworfen werden, welche für dasselbe nicht tauglich sind, so glauben wir eine derlei Verfügung für ungerecht und unbefriedigend halten zu sollen: ungerecht, weil dadurch dem Interesse des Dienstes u»d den Forderungen des Nationalbewußt- seyns Hoh„ gesprochen wird; unbefriedigend, weil es von dem Ehrgefühle der reactivirten Beamten vorausgesetzt weiden muß, daß ihnen selbst eine Stellung peinlich sey, i» der sie den gerechten Anforderungen nicht einsprechen können. Wir »vollen die Rücksicht ganz übergehen, welche die Staatsoerwalttmg ihren im Dienste ergrauten Beamte» gegenüber nie ganz außer Acht lassen soll, die nämlich, sie »icht unoerdienterweise zu kranken; wir wollen es zugeben, daß der Einzelne sich fügen müsse dort, wo das Wohl der Gesammtheit cin Opfer von ihm erheischt; allein wir dürfei» es nie und nimmer imgerügt lasse» , wenn aus Rücksicht für einige Wenige eine gau^e Nation n: ihren Rechten beeinträchtiget wird, wenn das gegebene Wort des Ministeriums, wen» sein eigenes Programm, dieses dem Volke gegebene Ehrenpf^nd, nicht gelöset werden soll. Wenn es aber nun eine unlangbare Thatsache ist, daß daZ Küstenland in dem überwiegenden Theile seiner Bevölkerung slavisch ist, wenn es eine unabweisbare Wahrheit ist, daß der Slave so gut, als der Italiener und der Deutsche das Recht hat zu verlangen, von seinen Richtern in seiner Muttersprache gehört und verstanden ;u werden, so ist es nur Folgerichtigkeit, wenn wir behaupten, daß im Küstenlande kein Iustizbeamte seinen Platz vollkommen ausfüllt, dem die Kenntniß der slavischen Sprache fremd geblieben ist. Leider hat das vormarzliche System es sich zur Aufgabe gemacht, dieseu Grundsatz mit vornehmem Achselzucken als eine leeie Einbildung anf die Seite zu schieben; allein in der Regenerirungsperiode Oeste» reichs steht es keinem Ministerium frei, die Stimmen von 800.000 Slaven in Krain und dem Küstenlande za übe, hören, Stimmen, die sich m dem Einen Nuf vereinen: »gebt uns Beamte, die uns verstehen, die von uns verstände» werden." Und fragen wir uns nun, wie viel Gewicht auf diese, gewiß bescheidene Forderung bisher gelegt wurde, so müssen wir zu unserm Bedauern gestehen, daß kaum der siebente Theil der im Küstenlande angestellten Beam» ten sich der daselbst unentbehrlichen poliglotten Bildung erfreue, was schon vielfältig zu lauten Klagen Anlaß gegeben, und in der Iustizpflege ein so ernsteS Hinderniß geworden ist, daß mancher Landmann sein Recht lieber fahren laßt, als es bei Behörden zu er» suchen, von denen er gar nicht, oder oft unrichtig verstanden wird. Daß nun dieser Ubelstand aufhören soll, daß er aufhören müsse, hat das Programm des Ministeriums i„ Aussicht gestellt. Gleichberechtigung aller National,' cären ist darin das gewichtige Schlagwort, welches dem Ministerium alle Herzen zugewendet, ihm das verlorene Vertrauen zugeführt hat. Gleichberechtigung aller Nationalitäten ist die unerschütterliche Brücke, auf welcher der Deutsche, der Slave und der Italiener sich die Hände reichen werden zu dem ewigen Bündnisse eines kraftigen, einigen Oesterreichs. Gleichberechtigung der Nationalitäten ist das einzige untrügliche Mittel zur Heilung aller selbstsüchtigen Zer« würfm'sse. Allein dieß große, mit Jubel begrüßte Wort muß zur Wahrheit werden, es muß in Fleisch und Blut übergehen, nicht aber durch die demselben nach-hinkende That an seiner Glaubwürdigkeit verlieren. Oder wäre dieß Gleichberechtigung der Nationen, daß mau der Laune des verzärtelten SchooßkmdeS Italien so weit nachgeben hat, die Beamten bloß aus seinen Landeskinderu zu wählen, der immer gedrückten, 2 aber immer getreuen slavischen Nation hingegen Beamte zuwirft, die nicht nur im Lande nicht geboren, son-dern die in» größten Theile auch kein Wort der Landessprache reden oder verstehen? Ware dies; Gleichberechtigung der Nationalitäten, daß der Italiener Alles ausmerzen dürfte, was nicht italienisch, der Slave aber in seinein Vaterlande seine heiligsten Geschäfte von Fremden sich müßte besorgen lassen, denen er schon aus dem Grunde nicht trauen kann, weil er sie, sle ihn nicht verstehen? Ware dieß Gleichberechtigung der Nationalitäten, daß aus dem Küstenlande und aus Kram jene Beamte nicht entfernt weiden, die es laut selbst gestehen, daß sie wegen Mangel der Sprachkenntniß für diese Pro« vmzen ganz untauglich sind, Beamte, die es niemals gesucht haben, in diese Provinzen zu kommen, sondern die eine fremdrLauue dahin verschlagen hat, unbekümmert, ob auch damit dem Nationalgefühle ein noch so empfindlicher Schlag ins Herz seines Herzens ver-setzt worden wär,'! — Ist dieß aber Gleichberechtigung, wenn unter den nunmehr in das Küstenland gewiesenen Beamten eingeborene Italiener sich befinden, Italiener, die im lombardisch - venetianischen Königreiche r^cht gut ihren Platz ausgefüllt haben würden, die aber hier-lands nicht zu brauchen sind, wie dieses die Unterbehö'r-den selbst und mit allem Nachdrucke dem Ministerium berichtet haben? — Warum also begünstiget man eine Nation auf Kosten der andern? Warum gewahrt man der einen das, was man der andern versagt? Etwa, weil die eine durch ihre sinnlose Empörung sich einer solchen Begünstigung »vürdig gemacht hat, oder weil man die andere, schwergeprüfte aber treubewährte für so scla' visch halt, daß sie ihren Nacken nicht schütteln werde, wenn man den Fuß auf demselben setzt?! — Wir aber glauben, daß sich Ungerechtigkeit noch immer selbst bestraft hat, denn nie und nimmer kann »s sich eine ganze Nation im Angesicht? des ihr gegebenen Versprechens gefallen lassen, daß durch ähnliche Maßregeln ihr freier Entwickelungsgang gewaltsam unterbrochen, und der Lebensnerv ihres erwachten Na. tionalgefühls auf solche Art unterbunden werden sollte. War aber die Eingangs gedachte Maßregel in ihrer Ausführung verfehlt, so frägt es sich nun, welche Rücksichten hätte das Ministerium im Auge behalten sollen, um diese Schwierigkeit befriedigenden lösen ? — Es sey uns erlaubt, hier zu bemerken, daß wir die Rücksicht des Dienstes höher stellen, als alle andern. Jene Beamte daher, die unter der Mittelmäßig» keit stehen, ode,v gegen welche sonstige Bedenken erhoben werden konnten, wären vorerst auszuscheiden gewesen, weil es nicht angehen kann, Diustesstellen an minder Fähige zu verleihen, dort, wo sich für selbe vollkommen Fähige voifmden. Zwischen den an und für sich Tauglichen aber hätten wir die Unterscheidung gemacht, ob sie selbst früher Schritte gethan haben, uach Italien zu kommen, oder ob sie, ohne ihr Zuthun, unter den, alten Systeme auS Laune ihrer Obern dahin geworfen wurden Es widerspricht weder der Gerechtigkeit, noch der Billigkeit, auf die erstere Classe den Grundsatz: l'2«»« nocet äomino, anzuwenden, zumal die dahin gehörigen Beamten durch eine vergleichsweise viel schnellere Beförderung bereits entschädiget wurden, sonnt zum Nachtheile Anderer doppelt begünstiget erscheinen, wenn sie in gleicher Eigenschaft und gleichem Range nun zu-tückberufen würden Hier also hätten wir O.uiescirun-gen eintreten lassen und die Betroffenen aufgefordert, nach Maßgabe ihrer, im Concurswege mit andern Bewerbern zu erweisenden Befähigung um jede Stelle sich zu bewerben, di« anzusprechen sie sich berechtiget glauben. Jene Staatsdiener aber, die ohne ihr Ansuchen oder Zuthu» nach Italien gewiesen worden sind, hat-wir ohne Weiters mit gleichem Range ü, di« deutsch-erblandischen Provinzen zurückgerufei,, dabei jedoch die Rücksicht der Nationalität nie aus dein Auge verloren, sondern jeder Provinz seine Landeskinder zugewiesen. Um dem Vorwurfe der Inconsec,:,enz zu begegnen, hätten wir mit dieser Maßregel jene vereiniget, die vielen in den deutschen Provinzen und im Küstenlande befindlichen fremden Beamten ihrem Heimachslande zuzuweisen, um auf solche Art ein Gleichgewicht in der Strömung herbeizuführen, durch welche der Staats-dienst gefördert und den Forderungen der Nationalität schuldige Rücksicht getragen worden wäre. Wir erwarten es daher von dem Gerechtigkeitsgefühle des Justizministeriums, daß es diese Winke nicht unbeschtet werde vorübergehen lassen; wir erwarten es von den Vertretern des slowenischen Volkes, daß sie selbst darüber wachen werden, damit ihren Com!« tenten nicht fremde, untaugliche, weil der Landessprache nicht machtige Beamte aufgebürdet werden ; wir erwarten es von den vielen slavischen Vereinen, daß sie Verwahrung einlegen werden gegen diese Maßregel, wodurch der freien Entwickelung des National Lebens hemmend vorgegriffen wird; wir erwarten es endlich von dem Ehrgefühle jener Beamten selbst, daß sie eine Stellung lieber aufgeben werden, als im Angesichtc eines, für seine Sprache und seine Institutionen begeisterten Volkistammes eine traurige Rolle zu spielen, um die wir sie wahllich nicht beneiden. Ein Mitglied dea Swucnell-Vtrtins ,n Gör; Die freie Presse. ^H>ls in den Blüthctagen der Democi'atie die Iourna. listen Wiens jedes nicht ultra klingende Wort der Mitglieder der legislativen und erecutiveu Körper auf's anatomische Brett legten, in's Detail zersetzten und nach dieser Operation zur „Vereinbarung" einer Erhebung des Volkes au den Pranger stallten, ali man mit blutigen und flammenden Lettern dem Prinzipe des Ultra-Radicalismus huldigte: da waren wir mit dieser Methode der Proselytenmacherei „icht einverstanden, denn wir erblickten in diesen Männern wohl eifrige Anhän ger der Volkssache, aber keine künftigen Heilande, die, anstatt die alten Formen über Bord zu werfen, ill diesen Tagen der Gefahr das auf den Meereswogen von dem Sturme der Verwirrung umhergeschlcuderte Schiff deS Vaterlandes gerettet und geleitet hätten nach einem sichern Bord, nach dem Bord einer festen Constitui-rung! — Die Liebe zum Volke, die Liebenach neuen, zeitgemäßen Institutionen riß auch die von der Freiheit begeisterte und schwärmerische Jugend mit sich fort zum Götzendienste ucopistischer Tendenzen, und man schaarce sich um sie her, brachte Opfer und streute Weihrauch vor den Heroen: doch donnerte sie in diesen seligen Zei, ten keine mahnende oder warnende Stimme zum Selbstbewußtseyn , zur Wirklichkeit empor; ihre Augen, von Wonne trunkeu, durchdrangen nicht die Nebel, die ih-neu die Tiefe des Abgrundes verbargen, vor den, sie standen und herabzustürzen drohten, kein von Lebens-erfahrung kluger Manu erbarmte sich der von Enthusiasmus erfüllten Jugend, um ihr die Worte ins Ohr zu raunen: »Haltet ein mit eneren Opfern, stillt die glühenden Herzen, denn das Volk ist euerem Streben nicht hold ! Aus diesem Mangel einer leitenden Geisteskraft ging also die Democratic, mag man immerhin iu'ma-qyarischen Umtrieben den Grund der tragischen Octo-ber-Ereignisse suchen, durch sich selbst zu Grunde, und dennoch kaun mau ihr das Verdienst und den Ruhm nicht abwendig machen, daß sie alle Völker mit der Gluth der Liebe und Gleichberechtigung umfaßte, daß sie alle Nationen zur Freiheit und Humanität eman-cipireu wollte. Als sie nun darniederlag, besiegt und gebrochen von dem unerwarteten Erfolge des Kampfes, da tauchte die conservative Presse aus dem Scheinleben der Dunkelheit wieder kühn ans Tageslicht empor, beschimpfte den besiegten Feind nut unehrlicheu Wo, ten, weil ihr Gegner todt ist und sie auf keinen Widerstand, keine Opposition zu stoßen fürchtet, während sie nicht bedenkt, daß es schon in dem von Cultur entfremdeten Miitel-alter Pflicht der Ehrlichkeit war, offen und entschieden, Mann an Mann den Kampf zu wagen, den» unbe. wehrten Gegner eine Waffe in die Hand zu drücken, um das Gottesurtheil zu entscheiden; doch damals gab es keine Cultur, aber Ehrlichkeit; jetzt wollen wir Cul-tur besitzen, aber keine Ehrlichkeit! Schwere Rüge muß >ch daher führen gegen jene Verfechter der conservati-ven Presse, welche so manches ehrlich gemeinte Wort der verblendeten Jugend persifiiren und in engherziger Kleinheitsträmerei über Gefallene spottende Redcn füh-reu, die durch unbarmherzige Enthüllung häuslicher Verhältnisse lind kleiner Lebensereignisse das Heiligthnm jedes Menschen mir Geifer bewerfen und die Organe der sogenannten Wühler mir dem Namen der Schandblätter bezeichnen, während sie eben gerade durch ihre Schmähungen diesen Titel adoptiren; die über die gefallene Jugend kein Wort des Erbarmens und Mitleids sprechen, fonde'.n nur das hohle, teuflische: l)iu« i>n«, wenn die freie Presse nach den obigen Bemerkungen das Hei-ligthum der Menschen in den Staub tritt und nur Sonderintereflen verfolgt, dann können wir uns für-wahr keinen Vorzug wissen vor dem ehernen Mittel-alter, wo der Servilismus und die Feudalmacht sammt dem ascetischeu Spiritualismus die Menschen gemacht zu Sclaven, zu Verfechtern eines schändlichen und ob-scuranten Princips! (Prngcr Hl'tnXilalt.) Graf Wickeuburst und 5ie Wünjche der Nntersteiermark. ^beu alt in unserer Kreisstadt man sich zum Entwurf einer begeisterten Dank ' und Vertrauungsaddresse an Se. Er., Grafen Wicke „ burg, als man sich mit glühen-dein Eifer zur ehrfurchtsvollen Bitte an das Hoflager des mildeste» Kaisers vereint zur Bitt«: der Steiermark ferner das Glück zu lassen, i„ Grafen Wicken bürg die Stellvertretung und den Widerschein des väter. lichen Hauses H a b sb u ra, zu finden, druckt die Sprechhalle der „Gratzer-Zeitung" unsre Erfindungen ""b Ansichten in diesem Puncte mit einer Wahrheit alls — der wir nichts als unsere Einstimmung und Bestätigung beizufügen haben. Zwei Ereignisse haben Unverstand und Bosheit S. E, unserem Laudesgouverneur Grafen Wicken bürg, schief auszulegen versucht: Den Landsturm und den Sicheiheitsaliöschuß, oder wie man die klügste politische Anstalt für Grah in den Octobertagen nennen will Wir freuen uns, daß wir über die Idee eines Landsturmes in Graf W i ck e n b u rg's Sinne in Un« tersteier ebenso einig slud/ i>n Augenblicke ,uo Kos, snt h's verruchte Horden unseren Gränzen nahe stehen, als wir darüber einig waren ,',, den Ocrobertagen. Sicherung von Haus und Hof gegen Plünderer, Maro-deuis und Räuber jeder Art, das war, was der U>,-tersteirer unter Graf W i ck e n b u r g's Landsturm verstand und zu jeder Stunde »och versteht, während er Jeden, welcher der Sache eine andere Deutung gebe» wollte, für das erklärte, was er war — oder noch ist, für eineu Tölpel oder boshaften Schurken Der Mißbrauch des Assoc,iationsrechtes in Gratz schien uns wohl lächerlich, aber nie gefährlich, schon aus dem Grunde, 'l'eil sich nie ein Marbuiger an einem der Gratzcr Clubbs becheiligte. Daß Graf Wicken burg die tollsten und böswilligsten Schreier verstummen machte, als er sie als Mitglieder eiüer regelmäßigen Berathung zu fessesu wußte, dankt dem klugen hochherzigen Grafen die ganze Provinz, wclche die Frucht seiner Auf-opfe,uug in ungestörter Ruhe genießt. Bei uns hier gilt jcder, der den Maßstab seines Blödsiniis an dei: edelsten dcr Menschen, an Grafen Wicken bürg legt, unbedingt für das, wofür einen selchen Tadler sen, eigenes Gecniäk erklärt, für einen Schelm oder Tölpel. Hätten wir hier ein eigenes Or-gan der Presse, oder wären wir in dieser Beziehung in Gratz vertreten, so hätte Marburg, die Stadt der Toleranz, der Ordnung uud der Begeisterung für das Kaiserhans, sich in den letzte» Tagen einen andere,» Nuf gesichert, als den, mit welchem feile Gänsekiele uns bespritzten. Für jetzt sprechen wir für uns und unsere Nachbarn im Unrerlande nur Einen Wunsch, nur Eine Bitte, nur Eine Hoffnung aus: Graf W i k-keu bürg auch noch in Zukunft als Landesgouverneur! Cin Marburg« für alle gull« Unttrsteirer. Verleger: Ignaz Alois Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch.