**« >to»ua pik/an» * giKOTin».; Deutsch eZeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat _ ^ttftlrttang inb v«r»aU»»c i Greternooa »lica 5, Telephon Ib. 21 (ittfenubött) i Bejng»pre)|» fit b« Inland : vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Din, gaaj-V *tftnb1gang«n »et den i» der D»r»alt»ng s« billigsten »ebthren entgegengensmmen f jährig 160 ttn. ZSr da» v»»land entsprechende Erhöhung. Eini«ln»mmer Im l.S0 Erscheint wöchentlich zweimal: Vonnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag [ Telje, Donnerstag, den 25. Juni l93l | 56. Jahrgang Nummer 51 Erleuchtung im Weihen Hause Ueberraschend schnell ist der Versicherung des amerikanischen Unterstaatssekretärs Castle, daß die Vereinigten Staaten nicht zögern würden, beim Eintritt einer wirklich ernsten Krise Deutschland und Europa zu helfen, die Erkenntnis gefolgt, daß die Krise bereits da sei. Die Berichte des amerikanischen Botschafters in London General Dawes, seines Berliner Kollegen F. M. Tackelt und schließlich des amerikanischen Schatzsekretärs Mellon haben endlich ins Weiße Haus die Erleuchtung gebracht, daß die Probleme einer in wilden Krämpfen zuckenden Welt nicht mehr mit dem Maßstab des kühlen, kor-reiten und nüchternen Kaufmanns gemessen werden können. Die Tatsache, daß der Präsident der Ver-einigten Staaten sich dieser schon tausendfach von berufensten Persönlichkeiten formulierten Erkenntnis offiziell beugt und die Welt formell von dieser plötz-liehen und entscheidenden Wandlung seines Stand-Punktes unterrichten läßt, ist das Ereignis, durch welches die nach Europa gelangten Neuigkeiten über Amerikas Stellungnahme zur Reparation?-frage epochemachende Bedeutung gewinnen. Zwar wird man mit der Beratung dessen, was nun im einzelnen geschehen soll, nicht mehr allzu lange warten dürfen; man wird aber den plötzliche,! Wandel in Hoovers Stellungnahme zum Reparation?- und Kriegsschuldenproblem als das Entscheidende ansehen müssen. Bisher waren es fast ausschließlich demokratische Stimmen, die in den Vereinigten Staaten der wirtschaftlichen Ver-nunft das Wort zu reden wagten. Die republika-nische Partei stand geschlossen hinter ihrem Führer Hoover und lehnte ebenso kategorisch wie er jede Nachgiebigkeit Europa gegenüber ab. Wenn jetzt Hoover durch den Zwang der Ereignisse und durch die Unanfechtbarkeit der Argumente seiner besten Berater sich hat bekehren lassen, so wird man an-nehmen dürfen, daß auch der größere Teil der re-publikanischen Partei sich der besseren Einsicht nicht verschließen wird. Bei der gegenwärtigen parlamen-tarischen Lage in Washigton, wo das Repräsen-tantenhaus fast genau zwischen Demokraten und Republikanern ausbalanciert ist, wird man anneh-men dürfen, daß ernsthafte Einwände gegen Hoovers neue Pläne bezüglich Europa und seine Verpflich-hingen gegen die Verewigten Staaten nicht mehr mit Erfolg erhoben werden können, nachdem die Erkenntnis von der wirtschaftlichen Schicksalsver-bundenheit zwischen Europa und Amerika in diesem Maß und in dieser Form bis ins weiße Haus zu Washington gedrungen ist. Die Frage nach den praktischen Möglichkeiten für ein energisches Vorgehen in der von Hoover angedeuteten Richtung wird bestimmt durch die Tat-sache, daß eine Behandlung des ganzen Fragen-tompleies in den Formen und in der Ausfilhr-lichkeit, wie es etwa in Paris und im Haag ge-schehen ist, nicht mehr möglich ist. Es handelte sich darum, rasche und wirksame Entscheidungen zu treffen, durch die dann vielleicht eine ausreichend lange Atempause geschaffen werden könnte, um das ganze Problem auf eine neue Basis zu stellen. Hoover ist entschlossen, die Kriegsschulde,rzahlungen der Alli-ierten an die Vereinigten Staaten für eine bestimmte Zeit zu suspendieren und dabei gleichzeitig ein ent-sprechendes Entgegenkommen Deutschland gegenüber von den übrigen Mächten zu fordern. So haben z. B. auf Eirund ihrer Zahlungsabkommen mit den Vereinigten Staaten Frankreich und Belgien die Möglichkeit, ihre Zahlungen einschließlich der Zinsen für drei Jahre aufzuschieben, während England seine Zahlungen an Amerika auf zwei Jahre suspendieren kann. Die dann emscheidende Frage bleibt jedoch, was nach Ablauf dieser Frist geschehen soll. Wie weit die Mobilisierung des amerikanischen Kapitalsmarktes im gegenwärtigen Augenblick möglich ist, um Deutschland zu helfen, seine augenblicklichen Schwierigkeiten zu überbrücken und Dawes- und Pounganleihe nicht leidend werden zu lassen, ist eine offene Frage. Wohl hat Schatzsekretär Mellon mit einem Haushaltsdefizit von respektablen Aus-maßen zu rechnen, doch hat noch vor wenigen Wochen die siebenfache Ueberzeichnung der amerika-nischen 80<>Millionen-DollaranIeihe die Welt er-kennen lassen, welch gewaltige finanzielle Hilfs-quellen die Vereinigten Staaten sich in jedem Augen-blick erschließen können. Aber wenn man bisher an dem guten Willen Amerikas, sich um Europas Nöte zu kümmern, zweifeln konnte, so konnte man an der wirtschaft Hchen Einsicht in die Zusammenhänge zwischen dem Zusammenbruch der vielgerühmten Prosperität und der Verarmung Europas schon längst nicht mehr zweifeln. Nachdem nun das Weiße Haus die Stimme der wirtschaftlichen Vernunft zu der seinen gemacht hat, wird man auch annehmen dürfen, daß man jetzt dort aus die Männer hören wird, die den Zusammenhang der Dinge zuerst zu erkennen vermochten und zuerst auszusprechen sich getrauten. Alan wird in Washington sich schon jetzt darüber klar geworden sein, daß die zu ergreifenden Maß-nahmen nicht das Ziel haben dürfen, die europäischen Schuldner gerade nur so weit gesunden zu lassen, daß sie wieder imstande sind, einige Jahre lang zu zahlen. Man wird sich vielmehr — gerade als ein nunmehr um eine wichtige Erfahrung reicher gewordener Kaufmann — sagen, daß die einzig sinnvolle Ausgabe nur die sein kann, aus dem Widersinn der Verstocktheit in unerfüllbare Verpflichtungen und uneintreibbare Forderungen heraus-zukommen in eine neue Welt, in der wieder die natürlichen Gesetze des freien Wirtschaftsablaufs gelten. Wenn Hoovers Wandlung der Auftakt zu einer solchen Wandlung des wirtschaftlichen und also auch des politischen Gesichts der Welt wird, so wird damit in der Tat eine neue Epoche der Welt- und Wirschaftsgeschichte begonnen haben. Politische Rundschau Inland Veränderungen in der Regierung Infolge Ukases S. M. des Königs vom 19. Juni sind nachfolgende Veränderungen in den Mi-nisterressorts eingetreten: Zum Minister für Handel und Industrie wurde der bisherige Minister ohne Portefeuille Dr. Kosta Kümanudi ernannt; zum Forst- und Bergwerksminister der bisherige Ackerbau-minister Dr. Stanko öibenik: zum Minister für öffentliche Arbeiten der bisherige Forst- und Berg-werksminijter Ing. Dusan S e r n e c; zum Minister ohne Portefeuille der bisherige Finanzminister Dr. Stanko ö v r l j u g a; zum Minister ohne Portefeuille der bisherige Minister für Sozialpolitik Nikola Preist; zum Ackerbauminister der bisherige Mi-nister ohne Portefeuille Dr. Mirko Neudorfer; zum Finanzminister der bisherige Gesandte in London Dr. Djordje Djuric -, zum Minister für So-zialpolitik und Volksgesundheit der Universitäts-Professor Dr. Nlarko Köftrencic in Zagreb. Die Veränderungen in den Ressorts erfolgten in voll-kommener Einvernahme mit allen Mitgliedern der Regierung zum Zweck noch intensiverer Arbeit in allen Wirtschaftslagen. denen die Regierung die größte Aufmerksamkeit zuwendet Mit einem zweiten Ukas wurde der Rücktritt des bisherigen Handels-minister? Iuraj Demetrovic zur Kenntnis ge-nommen, der mit diesen Veränderungen in den Ressorts nicht einverstanden war. Zugleich wurde der zurückgetretene Minister mit dem Orden Stern Karadjordje III. Klasse ausgezeichnet Liquidierung der Agrarreform S. M. der König hat am 22. Juni das Gesetz über die Agrarreform und die Liquidierung des Großgrundbesitzes sanktioniert. Unter die Agrarreform fallen im Draubanat Besitze mit 347 Katastraljoch, im Savebanat in den Bezirken Valpovo, Virovitica, Donji Miholjac, Djakovo, Rasice, Osijek, Slatina und in den nördlich der Donau gelegenen Bezirken des Donaubanats sowie auf dem Gebiete der Städte Pancevo und Zemun solche mit 521 Katastraljoch. Das Gesetz bezieht sich auf jenen Besitz, der das angegebene Maiimum übersteigt, sowie auf jene Besitze, die über 10t) Joch bebaubaren Bodens «Aecker, Wiesen, Weingärten, Hopfenfelder, Reis-selber und für andere Kulturen geeignete Weide-gründe) enthalten und die die Besitzer nicht selbst bearbeiten, sondern in Pacht geben. Besitze, die in mehreren Bezirken einem Besitzer gehören, werden als ein Besitz angesehen und wird dem Besitzer das Maiimum in jenem Gebiete zugewiesen, wo er es selbst wünscht, und zwar in jener Höhe, wie sie das Gesetz für dieses Gebiet vorschreibt. Ausland Die Botschaft des Präsidenten Hoover Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika Hoover hat eine Botschaft erlassen, demzufolge er der Welt die Suspendierung aller Re-qierungsschulden an Amerika für die Dauer eines Jahres anbietet unter der Bedingung, daß eine gleiche Aufschiebung aller Zahlungen der den großen Gläubigermächten geschuldeten zwischenstaatlichen Schulden Platz greift. Die Botschaft des amerika-nische Präsidenten, mit der indirekt eine Einschaltung Amerilas in die Frage der Reparationen gegeben ist, hat in der aanzen Welt Sensation und beson-ders in Deutschland große Freude hervorgerufen. Die Erleichterung, die Deutschland nach dem amerikanischen Vorschlag zuteil würde, belauft sich auf etwa 1500 Millionen Mark. Schwierigkeiten werden nur von Frankreich erwartet, das von Deutschland über 800 Millionen Mark zu bekommen hat, von denen es 400 Millionen an Amerika zu zahlen hätte, so daß der Ausfall 400 Millionen in diesem Seite 2 Deutsche Zeit»»g Nummer 51 Jahr betragen würde. Indessen ist nicht anzunehmen, dak Frankreich eine gemeinsame amerikanisch europäische Aktion verhindern könnte. In England ist Hoovers Vorschlag geradezu enthusiastisch ausge-nommen worden. Die Blätter bezeichnen ihn als die größte und edelste Tat seit dem Waffenstillstand. Die Newyorker Börse reagierte auf die Erklärungen Hoovers über die Weltwirtschaftskrise mit einem Anziehen der Kurse, das sich in Kursgewinnen bis zu 17 Punkten äußerte. In den führenden Völker-bundkreisen in Genf hält man den Schritt der Vereinigten Staaten für eine der größten politischen Inittativen seit Kriegsende und erklärt, daß es sich hier wahrscheinlich um einen entscheidenden Wende-punkt handle. Ein Brief Hindenburgs an Hoover Bezüglich eines Schreibens des deutschen Reichs-Präsidenten Hindenburg an Präsident Hoover erklärte der amerikanische Staatssekretär für Aeußeres Stirn« son nachfolgendes: Seitdem die finanzielle Lage in Deutschland hier Gegenstand des Studiums wurde, hat Präsident Hoover sich bemüht, möglichst genaue und authentische Informationen zu erlangen. Er erbat sich daher kürzlich von der deutschen Regierung eine derartige Information, wobei er den Wunsch ausdrückte, daß sie von höchster Stelle kommen möge. Hierauf erhielt er AnWort in Form eines vom Präsidenten v. Hindenburg an ihn gerichteten Briefes, dessen Inhalt er als vertraulich und nur für ihn selbst bestimmt betrachtet. Im übrigen stimmt diese Information mit dem allgemein bekanntgegebenen Gesamtbild überein, das die Regierung aus anderen amtlichen und privaten Berichten gewonnen hat. Gerade noch zur rechten Zeit Der frühere englische Schatzkanzler Sir Robert Hörne erklärte einem Vertreter des Londoner „Daily Telegraph": Hoovers Botschaft ist gerade noch zur rechten Zeit gekommen. Die Lage in Deutschland wurde in der letzten Zeit sehr ernst. Irgendeine Aktion mußte unternommen werden, wenn man ein deutsches Finanzchaos, das sich über ganz Europa hätte ausdehnen können, vermeiden wollte. Zustimmung und Bedenken Während alle in Betracht kommenden Staaten dem Vorschlag Hoovers beistimmen dürften, England sogar begeistert, machen sich in Frankreich große Widerstände bemerkbar, obwohl auch hier die Börse mit einer Haussebewegung geantwortet hat. Wie wenig die wirtschaftliche Misere Europas in Frank-reich auf Verständnis stößt, zeigt am besten der Umstand, daß in den Wandelgängen des Parlaments behauptet wird, Deutschland werde die eingestellten Zahlungen vor allem für seine Bewaffnung^) ver-wenden' Es sei nicht gerecht, von Frankreich einfach zu verlangen, daß es auf 3 Milliarden im Jahr verzichtet. Loyd George hingegen erklärte: „Wenn mein Antrag vom Jahre 1922 angenommen worden wäre, daß alle Kriegsschulden gestrichen werden sollten, wäre es nicht zur heutigen Weltwirtschaft?-krise gekommen." Die infolge Hoovers Vorschlag auf den amerikanischen Börsen eingetretene Baisse-besserung bedeutet eine Zunahme des amerikanischen Volksvermögens von mehr als einer Milliarde Dollar. Wie den Franzosen ein großes po-litisches und finanzielles Geschäft entgangen ist Daß die Franzosen es eher aus einen völligen Zusammenbruch Mitteleuropas ankommen lassen, als auch nur um Haaresbrette von ihrem politischen Kurs abzuweichen, das haben die jüngsten Vor-gänge bei der Stützung der Wiener Kreditanstalt deutlich gezeigt. Bevor sie Oesterreich die Stützungs-summe zusagten, verlangten sie eine völlige Unter« werfung Oesterreichs unter das wirtschaftliche und poltti che Diktat Frankreichs. Das sollte die drakonische Stra e dafür sein, daß Oesterreich zu seiner wirt« schastlichen Rettung sich mit dem Deutschen Reich über eine gemeinsame Zollpolitik verständigen wollte. Aber sie haben sich damtt ins eigene Fleisch ge-schnitten. Denn das große politische und finanzielle Geschäft ist ihnen entgangen. England hat über Nacht die notwendigen 150 Millionen vorgestreckt. Das schnelle Dazwischentreten Englands ist zum großen Teil darauf zurückzuführen, daß eine Reihe Einflußreicher Finanzleute In London mit der ständischen Südostpolmk nicht im geringsten einver-fanden sind und Europa davor bewehren wollten, daß es in den Strudel des wirtschaftlichen Zusam« menbruches gestoßen würde. Die neue österreichische Regierung Bundespräsident Miklas ernannte am 20. Juni den Landeshauptmann von Niederösterreich Dr. Karl Buresch zum Bundeskanzler. Die übrigen Mit-glieder der Regierung sind: Vizekanzler Nationalrat Polizeipräsident Dr. Johann Schober; Justiz: Nationalrat Dr. Hans « ch ü r f f; Unterricht: Landtagsabgeordneter Dr. Emmerich Ezermaki soziale Verwaltung: Nationalrat D. Resch; Finanzen: Minister a. D. Dr. Josef Redlich: Land- und Forstwirtschaft: Dr. Engelbert Dollfuß; Handel und Verkehr: Nationalrat Eduard Heinl: Heereswesen : Nationalrat Karl Baugoin; Inneres: Nationalrat Dr. Franz Winkler. Die neue Re-gierung stellt die Wiederholung der alten Regierungs-koalition dar mit nur geringen Veränderungen. Habsburgerrestaurierung als Mittel gegen den Anschluß Der italienische Nationalistenführer Eoppola befaßte sich dieser Tage in der römischen Revue „Politica" mit der Frage des Anschlusses, der nur so lange zu verhindern sein werde, als das Verhält-nis der Kräfte andauert, aus dem die Friedens-Verträge entstanden sind. Die einzig mögliche Ver-Hinderung des Ausschusses sei die Wiedereinsetzung der. Habsburgermonarchie in den beiden verbündeten Staaten, im neuen Oesterreich und im neuen Ungarn. Niederlage der bulgarischen Re-gierung bei den Parlamentswahlen Die Regierung Ljaptschess ist bei den am Sonntag in Bulgarien durchgeführten Parlaments-wählen mit 68 Mandaten aegen 150 Mandate des Oppositionsblocks in der Minderheit geblieben. Die Regierung Ljaptscheff wird zurücktreten. Aus Stadt und Land Stand der „Deutschen Schulstiftung". Bis zum 22. Juni haben die Zeichnungen für die „Deutsche Schulstiftung" laut Ausweis der Land-wirtschaftlichen Zentraldarlehenskasse in Novisad die Summe von 1,225.144 Din erreicht. Die gründende Versammlung der „Deutschen Schulstiftung" findet am Montag, dem 29. Juni (Peter und Paul), um 10 Uhr vor-mittags in der Bürgerlichen Schießstätte in Novisad statt Auf je einen ganzen Baustein (1000 Din) entfällt eine Stimme. Jugoslawische Goldstücke. Auf Grund eines einstimmigen Beschlusses des Ministerrates hat der Finanzminister eine Verordnung über die Prägung von Goldstücken mit dem Bilde S. M. des Königs und I. M. der Königin sowie über deren Ausgabe in den Verkehr erlassen. Hagelschlag in Ljubljana und Zagreb. Am Sonntag nachmittags ging über Ljubljana und Umgebung ein schweres Gewitter mit Hagelschlag nieder, der in der Umgebung großen Schaden an-richtete, während die Stadt selbst ziemlich verschont blieb. In Kamnik wurden der 25-jährige Arbetter Rudolf Valjavec und seine Braut, die 20-jährige Arbeiterin Johana Balantic, vom Blitz getötet. Am gleichen Abend fiel auch über Zagreb und Umgebung ein furchtbarer Hagel. Hagelkörner von Nutzgröße fielen so dicht, daß sie geschaufelt werden konnten. Die Ernie ist vernichtet, auf den Feldern sieht man nur Getteidestoppeln. Man schätzt den Schaden vorläufig auf 2 einhalb Millionen Din. Der Schaden der Unwetter mit Hagel im Draubanat, deren sechstes in diesem Monat am Sonntag gewütet hat, wird auf 20 Millionen Din geschätzt. Der Kapitän des Dampfers „Kara-djordje", der voriges Jahr vom italienischen Dampfer „Morosini" gerammt und schwer beschädigt wurde, ist vom Präsidenten der polnischen Republik mit dem goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet worden. Wie erinnerlich, fuhren damals polnische und tschechische Sokoln auf dem „Karadjordje" mit. Hartniicki ge Verstopfung. Ttckdarmtaiarrli. Blähung«, beschwerden, Magenverstimmungen, allgemeines ftranthntS gefühl werden lehr oft durch den Gebrauch des natürlichen ..Zra»z-Iosef" Bitterwassers — morgens und abends je ein kleine« Sla« — beseitigt, Aer»tliche ,>achgrohe« legen davon Zeugnis ab, daß da» ^ran, .josef-Wcmer selbst bei Reiz-barteil de< Tarnet schmerzlos nnrtt. Da» ^rauz^osef Bitter wasser »st in Apotheken, Drogerien und kpezernhandlungen erhältlich. Justifizierung in veograd. Am 18. Juni wurde im Hofe der Stadt Beograd der frühere Beamte 3. Kategorie des Kriegsministermms Sve- tomir Novakovic gehängt. Er war am 30. Mai wegen Verrates militärischer Geheimnisse an eine fremde Macht jtum Tode verurteilt worden. Der frühere französische Präsident Falliöre« ist am 22. Juni im Alter von 90 Jahren gestorben. Es war vom Jahre 1906 bis 1913 Präsident der ftanzöfischen Republik. Celje Einschreibung in die beiden städtischen Volksschulen in Celje. Der Ortsschulausschuß CeljeStadt verlautbart: Die beiden städttschen Volks-schulen in Celje haben die Einschreibung der neu eintretenden Schüler und Schülerinnen (l. Klasse» am Dienstag nach dem Feiertag Peter und Paul, d.i. am 30. Juni, und zwar von 9 bis 12 Uhr vormittags und von 3 bis 6 (15—18) Uhr nach-mittags in den beiden Kanteten im ersten Stock der städtischen Volksschule. Aufgenommen werden in die Schule vor allem Kinder, die vor dem 1. Sep-tember dieses Jahres schon das siebente Jahr voll-enden werden; jüngere Kinder werden nur auf-genommen, wenn sie körperlich recht gut entwickelt sind und wenn auch noch Platz sein wird. Die Einschreibung der Kinder in die Schule wird nur auf Grundlage der amtlichen Geburtsdaten der neu eintretenden Schüler und Schülerinnen wie auch des Beweises ihrer Heimatzuständigkeit erfolgen. Zufolge der gesetzlichen Vorschriften werden in die beiden städtischen Volksschulen nur jene Kinder aufgenommen, deren Eltern in der Stadt Celje wohnen. Die Umgebungsjugend würde in die städtische Schule (Vater staatlicher oder städtischer An-gestellter) nur unter der Bedingung aufgenommen werden, wenn sich die betreffenden Eltern vorher die Bewilligung der Entlassung von Seite des Otts ausschusses Celje Umgebung erwirken und wenn das Kind mit ausdrücklicher Bewilligung auch der städtische Ortsschulausschuß aufnimmt. Einschreibung der Kinder in die deutsche Parallelabteilung. Im gleichen Erlaß verlaut-bart der städtische Ortsschulausschuß bezüglich der Einschreibung der Kinder in die deutsche Parallel-ableilung folgendes: Am gleichen Tage, d. i. am Dienstag, dem 30. Juni, findet auch dieEinschreibung der deutschenKinder in die deutscheParallelabteilung statt; diese Einschreibung ist jedoch bloß von 9 bis 12 Uhr im Konserenzzimmer der städtischen Volksschule. Die deutschen Eltern müssen dieselben (oben angeführten) amtlichen Daten (über die Geburt und die Heimatszuständigteil) mitbringen. Alle Be-stimmungen, die oben für die slowe-nischen Klassen angeführt wurden, gelten auch für die Einschreibung der neueintretenden Schüler und Schüler-innen in die Minderheitsabteilung: an diesem Vormittag müssen aber alle Kinder (also aller Klassen) angemeldet werden, die nach dem Gesetz das Recht haben, die Minderheitsabteilung zu be> suchen, und es wird bemerkt, daß später keine Einschreibung in die deutsche Ab-teilung mehr stattfinden wird. — Im Sinne des § 57 des Gesetzes über die Volksschulen verlautbart "(den Erlaß über die Einschreibung in die slowenischen Volksschulen und in die deutsche Abteilung) für den Ortsschulausschuß Celje-Stadt: der Vorsitzende Dr. Alois Gorican. Wichtig für die Eltern schulpflichtiger deutscher Kinder. Im Zusammenhang mit dem oben veröffentlichen Erlaß über die Einschreibung in die deutsche Schulabteilung in Celje machen wir die Ellern schulpflichtiger deutscher Kinder noch beson-ders und dringend darauf aufmerksam, daß für die Einschreibung am Dienstag, dem 30. Juni, vormit-tags von 9—12 Uhr, nicht nur jene Kinder angemeldet werden müssen, die jetzt erst schulpflichttg werden, d. i. in die I.Klasse kommen, sondern über-Haupt alle Kinder, die für die deutsche Minderheitsabteilung (gesetzliche Be-dingung deutsche Familiensprache) in Betracht kommen. Solche find diejenigen, die die deutsche Schulabteilung bereit» im vergangenen Halbjahr besucht haben, aber auch alle jene, die aus irgendeinem Grunde während des letzten Schu! jähre» nicht eingeschrieben wurden. Jeglicher Art Auskunft erteilt bereitwilligst Herr Rechtsanwalt Dr. Walter Riebl, Presernova ulica 5, l. Stock. Wir fordern alle Eltern und Erziehungsberechtigten auf das dringendste auf, daß sie am Einschreibeta^ dem 30. Juni, unbedingt vorder Einschreibe- Nummer 51 Deutsche Zeitung Seite 3 kommission erscheinen, deren Mitglieder auch zwei vom Herrn Banus ernannte Vertreter der deutschen Minderheit sind. Für die neu in die 1. Klasse einzuschreibenden Kinder mögen sofort die oben geforderten amtlichen Belege (Geburtsschein und Heimatsnachweis > be-schafft werden. Dank T. M. des Königs und des Mi-nisterpräfidenten für die Begriifjungstele-gramme von der SO-Jahrfeier unserer Feuerwehr. Der Obmann des Jugoslawischen Feuerwehrverbandes hat nachfolgendes Dankschreiben vom Hofminister Jeftic erhalten: „G. M. der König hat mit Zufriedenheit die Ausdrücke der Erge-benheit und Liebe, die von der 60-Jahrfeier des Bestandes des Feuerwehrvereines in Celje entsandt wurden, empfangen und mir aufzutragen geruht, den Teilnehmern an der Feier seinen Danl auszu-drücken." Der Chef des Kabinetts des Minister-Präsidenten schrieb: „Der Herr Ministerpräsident hat das Begrüßungstelegramm der Feuerwehr-männer des Draubanats, das vom Verbandsausflug des Jugoslawischen Feuerwehrverbandes geschickt wurde, erhalten und mir aufgetragen, den Mit-gliedern seinen Dank auszusprechen." Die Maturitätsprüfung am hiesigen Realgymnasium, die am vergangenen Freitag be-endet wurde, haben alle angemeldeten Kandidaten, 22 an der Zahl, bestanden, während 2 Kandidaten schon vor der Prüfung aus Gesundheitsgründen zurückgetreten waren. Vorsitzender der Maturakom-Mission war als Vertreter des Unterrichtsministe-riums der Professor der höheren pädagogischen Schule in Beograd Herr Svetislav Petrovic. Die INamen der Abuturienten sind nachfolgend«: Zoo-nimir Bozic, Günter Drolz, Marian Fink, Helmut Gorinsek, Johann Marek, Anton M ast n a k, Martin Ma stnak, Radoslav Miklic, Eduard Osojnik, Josef Petermann, Wilhelm Petricek, Ludwig Poto cnk, Alois Praunseis, Alenka Prekorsek, Nada Radic, Oskar Reddi, Theresia Sernec, Johann öemrov, Dusan Valencii, Friedrich Vehovc, Maria Zabu-kovsek und Albin Zupanc. Minister i. R. Dr. Vekoslav Kukooec Ehrenmitglied des Gewerbevereins in Celje. Auf der außerordentlichen Generalversamm-lung des Gewerbevereines in Celje am 22. Juni wurde der Minister i. R. und Rechtsanwalt Herr Dr. Vekoslav Kukooec mit Rücksicht auf seine Ver-dienste um den Gewerbeverein und das Gewerbe-heim auf Antrag des Herrn Jernej Golcer ein-stimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Die Ehren-mitgliedsdiplome für die Herren Dr. Kukooec und Ivan Rebek wird der Malermeister Herr Stojan Holobar in Celje und die Rahmen der Tischler-meister Herr Miha Vrenko anfertigen. Die Di-plome werden den neuen Ehrenmitgliedern gele-gentlich der Eröffnung des Gewerbeheimes am 19. Juli überreicht werden. Banus Dr. Maruöic besichtigt die Hagelschäden. Am Sonntag fuhr Herr Banus Dr. Maruöic über Gornji Grad nach Mozirje und in die anderen Orte, die von den letzten Hagel-schlügen am meisten gelitten haben. Er versprach der schwer betroffenen Bevölkerung überall seine Hilfe. In Celje schlössen sich ihm Herr Bezirks-hauptmann Dr. Hubad und der Landwirtschaft«-referent Herr Jng. Dolinar an, in deren Begleitung er dann Amartno v Rozni dolini und Dramlje be-suchte. Diese unglücklichen Gemeinden wurden übrigens gerade nach dem Besuche des Banus wiederum von einem schrecklichen Unwetter heim-gesucht, das noch das vernichtete, was vom letzten Hagelwetter übriggeblieben war. Bitte eines armen Invaliden. Der Ortsausschuß Celje des Verbandes der Kriegsin-validen veröffentlicht: Dem I00w/Oigen ständigen Invaliden Ivan Joanusa aus Jagnjevec, Post Radece bei Zidanimost, der an der Piave am Rück-grat schwer verwundet wurde, ist im November 193V die Jnvalidenpenfion eingestellt worden, weil er vor fünf Jahren wegen kaufmännischer Krida in geringfügiger Weise bestrast worden war. Trotzdem diese Strafe nach dem Gesetz gelöscht ist und keine gesetzliche Folgen hat, wie das Strafgesetz sagt, wird ihm die Invalidenpension bestritten, weil die Tatsache nicht beseitigt ist, daß er als Invalid bestraft wurde. Der Genannte ist Familienvater mtt kleinen unversorgten Kinder, ohne jede» Vermögen und lebt mit seiner Familie in äußerster Not. Da er betteln nicht darf» was soll « tun? E» wird die Bitte an mitleidig« Herzen gerichtet, ihm da» Leben zu ermöglichen bis zur Zeit, wo a die In» validenpension wieder bekommen wird. Für den Ausschuh der Schriftführer: Kovac m. p. Eingestellter Fuhrwerksoerkehr am Hauptplatz. Ab 22. Juni weiter bis auf Wider-ruf ist der Hauptplatz wegen des Marktverkehrs von 6 Uhr früh bis 11 mittags für den Wagen-verkehr gesperrt. Der Wagenoerkehr über den Slomskov trg und die Kapuzinerbrücke wird sich bloß durch die Gosposka bzw. Kocenova ulica abwickeln. Todesfälle. Im städtischen Armenhaus ist am 21. Juni die Stadtarme Rosa Bracic im Alter von 75 Jahren gestorben. — Im Allg. Kranken-Haus starb am 20. ^uni der 60-jähnge Besitzer Kaspar Kores au» Zetale bei Konjice. — Ferner starb am gleichen Tag der 32-jährige Besitzer Miha Grohar aus Arclin, der sich am 29. Mai die Luft-röhre durchschnitten hatte. — Im Allg. Krankenhaus starb am 21. Juni die 65-jährige Besitzerin Ursula Ropotar aus Medlog bei Celje. — Am 22. Juni starben ebendort die 36-jährige taubstumme Gemein-dearmeRosaliaAmbrozausPonikva und das 1-jährige Arbeiterssöhnchen Wilhelm Belcel aus Gaberje. Maribor Schweres Automobilunglück in Krce» vina bei Maribor. Am Sonntag zwischen drei-viertel zehn und zehn Uhr abends stieß der dem Gastwirt Herrn Simon Klug in Pesnica gehörende Lastwagen, der vom Obstgroßhändler Herrn Sreiko Krajnc aus So. Lenart gesteuert wurde, über den Leitersberg herunterkommend, mit voller Wucht in den Zaun der Wurstwarenfabrik Wögerer. Der im gleichen Moment die Straße daherkommende 30-jährige Eisenbahnbeamte Drago Cebular wurde vom Auto erfaßt und in den Graben geschleudert, wo er mit schweren Verletzungen in der Bauchgegend bewußlos liegen blieb. Das Auto selbst wurde eben falls schwer beschädigt, es erlitt einen Achsbruch und beide Vorderräder wurden durch die Wucht des Anpralles weggerissen. Es ist wirklich nur einem Zufall zuzuschreiben, daß die 20 auf improvisierten Bänken auf dem Lastauto sitzenden Personen nicht zu Schaden kamen. Der bewußtlos im Graben liegende Eisenbahner wurde durch zwei hinzugekom-mene Bürger der Stadt aus dem Graben geholt und mittels eines Privatwagens ins Allg. Kranken-Haus überführt, wo er gegen 2 Uhr früh seinen Verletzungen erlag. Evangelischer Gottesdienst. Am Sonntag, dem 28. Juni, findet um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche in Maribor der evangelische Gemeinde-gottesdienst statt. Todesfall. Am vorigen Samstag ist der Schuldirektor Herr Jgnaz Löschnigg nach längerem Leiden in Graz verschieden. Herr Direktor Löschnigg war längere Zeit hindurch in Pobrezje sowie in Tezno bei Maribor als Lehrer und zuletzt als Oberlehrer tätig und übersiedelte nach dem Umstürze nach Oesterreich, wo er dann in Feldbach als Schuldi-rektor bis zu seiner Erkrankung wirkte. In allen Orten, in welchen er wirkte, war er eine äußerst populäre, allgemein geschätzte und sehr beliebte Persönlichkeit, fltoch dem Umstürze sahen ihn alle nur ungern scheiden. Nun deckt auch ihn der grüne Rasen. Den Hinterbliebenen unser tiefgefühltes Beileid! Der Mörder Jofip Likavec verhaftet. Am 18. Juni wurde die 55-jährige Pächterin der Restauration auf Schloß Trautenburg bei Leutschach Josefa Magdalena Hölmbacher in grauenhafter Weise ermordet. Der Mörder stahl drei Banknoten zu 100 Schilling, um 200 Schilling Kleingeld, einen schwarzen Rock und einen grauen Hut. Als er im gestohlenen Gewände stech aus der Straße bei Arnfels dahinmarschierte, wurde er von der Gendarmerie verhaftet und dem Gericht in Arnfels j eingeliefert. Der Mörder ist identisch mit dem im Jahre 1895 in Ataribor (Me!je> geborenen arbeits-losen Bäckergehilfen Josip Likavec. Er hat den Mord bereits eingestanden. Die Spielautomaten, die in allen Kaffee-sowie in vielen Gasthäusern seit Monaten aufgestellt waren und sich eines lebhaften Zuspruches der Gäste erstellten, wurden dieser Tage durch die politische Behörde verboten. Sv. Marija v PuSeavs (Maria in der Wüatc) — für Erholung»- und Ruhebedürftige. idyllisch gelegen, auf halbem Wege ▼on der Eisenbahnstation nach Hv.LoTrenc na l'ohorju. Herrliche Spaxierginge, vonj Fichten- u. Tannanwald umgeben, vorzügliche Verpflegung pro Tag Din 40.—, gute bürgerliche Küche. Hoehachtuiig«voll Am alle Kor*«., Berichtigung. Bezüglich des unter der Rubrik „Maribor" in unserem Blatt Nr. 43 vom 28. 5. 1931 auf Seite 3, Spalte 3, unter der Ueberschrift „Stürmische GremialHaupwenammlung" veröffentlichten Artikels schalten wir auf Grundlage und im Sinne der Bestimmungen des Artikel» 26 und der folgenden des Pressegesetzes nachfolgende Berichtigung ein: „Die am 21. 5. 31. stattgefundn« Hauptversammlung des Gremiums der Kaufleute in Maribor war nur eine Fortsetzung der am 28. 3. 31. be-gonnenen Hauptversammlung, welche auf Grund eines damals gefaßten Beschluß« unterbrochen werden mußte, um einer gleichzeitig erwählten Revisionskommission Gelegenheit zu geben, die am 28. 3. 31. in mehrfacher Hinsicht kritisierte finanzielle Gebahrung und administrativ« Leitung des Gremium» durch eine gründliche Revision zu überprüfen. Dem langjährigen Obmann, H. Vilko Weiil, welcher keineswegs deshalb im vergangenen Ge-schäftsjahre seine Stelle als Vorstand de» Gremiums niedergelegt hatte, um der erwähllen Revisionskom-Mission bis zur Neuwahl das Feld zu räumen, sondern dessen Rücktritt mehrere Monate früher, und zwar zur Zeit, als er um ein gerichtliches Ausgleichsverfahren angesucht hatte, erfolgt war, war von keiner Gruppe als Gegenkandidat H. Per-havec gegenübergestellt worden, welcher lediglich als von den Mitgliedern der genannten Revisionskom-Mission erwählter Obmann deren Arbetten lettete. H. Perhavec hat im Verein mtt den übrigen Mitgliedern der Kommission und einem beigewgenen Buchsachverständigen pflichtgemäß die beschlossene Revision durchgeführt, wobei tatsächlich die Ge-schäftsgebahrung in zahlreicher Hinsicht als teilweise sogar sehr beanständenswert befunden wurde, wie dies aus dem Sachverständigen- und Revisionsbericht hervorgeht. , Der Sachverständige konstatierte u. a., daß das Baargeld in der Kassa im Tagesdurchschnitt von Din 28.000. - zeitweise sogar über Din 40.000. -übermäßig den täglichen Bedarf überstieg, daß Behebungen und Einlagen auf Einlagebücher der Geldinstitute im täglichen Bedarf nicht begründet waren, daß eine detaillierte Durchsicht des täglichen Kassaverkehres und der täglichen Kassasaldi» die Vermutung zuläßt, daß das verfügbare Baargeld ständig zu Außergremialzwecken verwendet wurde usw. Daß daran die veraltete Buchführung nicht die Schuld tragen kann, ist wohl klar! Die Wahlen, mit deren Ergebnis man sich so hochfahrend brüstet, sind statutenwidrig - diktatorisch durchgeführt worden und haben deshalb dagegen mehrere hochangesehene Kaufleute bereits an die kompetente Behörde eine Beschwerde eingebracht. Bei welchem Teile unserer Kaufmannschaft und Bevölkerung ein Abstimmungsergebnis: 161 Stimmen für H. V. Weirl, 13 Stimmen für H. Perhavec, mit großer Befriedigung hat zur Kenntnis genommen werden können, ist wohl klar, wenn man sich vor Augen hält, daß H. Perhavec, welcher als mehrjähriger jugoslavischer Kriegsfreiwilliger und Mitkämpfer bei Solun an der Schaffung Jugosla-viens aktiv mitgeholfen hatte, einem loyal und patriotisch Gesinnten wahrscheinlich niemals als „Fremder, welcher erst spät nach dem Umsturz hier aufgetaucht ist" erscheinen kann. Z odl. spostovanjem Dr. Irgolic als Vertreter des H. Perhavec Jakob." Potrjujem pooblastttev: Jakob Perhavec. Ptui ,1 Inspizierung der Frw. Feuerwehr. Am Sonntag, dem 21. Juni, inspizierte ein hoher Funktionär des jugoslawischen Feuerwehrverbande,. Herr Podstarosta Vengust, die hiesige Frw, Feuer-wehr. Es ließ die Wehr um 13'/, Uhr zu einem Stadtfeuer alarmieren und gab die Annahme, e» stünden zwei Häuser in der Drav»ka ulica in Flammen. Unter dem Kommando des Hauptmann-stellvertreters Jng. Franz Celotti rückten sogleich der Autolöschzug. eine Schiebeleiter und zwei Schlauch-wagen au» und waren sechs Minuten später am angenommenen Brandplatze. Nach weiteren drei Minuten schoßen bereits mächtige Wasserstrahlen über die Dächer. Herr Podstarosta Vengust äußerte über die Raschheit und das präzise Arbeiten der Wehr seine vollste Zufriedenheit und gab den Befehl zusammenzuräumen und einzurücken. Nach Abhaltung eine» Rappone» im Rüsthofe marschierte die Mannschaft in» Rüsthous, woselbst Herr Pod-starosta Bengust nach Inspektion aller Geräte in Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 51 einer Ansprache der Mehr seine Anerkennung und Zufriedenheit ausdrückte und hierauf dem Herrn Hauptmann Steudte für feine langjährigen Verdienste um das Feuenoehnoesen das Ehrcndiplvm des kroatijch-slawonischen Feuerwehrverbandes in Zagreb überreichte. Herr Hauptmann Steudte dankte tief-gerührt und nahm die Glückwünsche der versammelten Mannschaft entgegen. Grohfeuer in Apate. Am 14. Huni um die Mitternachtsstunde meldete man, daß im Süd-west von Ptuj eine mächtige Feuerröte zu sehen sei. Eine Minute nach Mitternacht lärmten die Alarmglocken und schon fünf Minuten später verließ der Autolöschzug unter dem Kommando des HauptmannstellVertreters 2ng. Franz Eelotti die Stadt. In Ajxüe standen 4 Objekte in Flammen und waren bei Eintreffen der Wehr teilweise bereits bis auf die Mauern nieder-gebrannt. Unsere Wehr griff den Brandherd sogleich mit zwei Schlauchlinien an und es gelang, das Feuer rasch zu lokalisieren und bei einem Nebenhause da» Durchbrennen der Decken zu verhindern. Nachdem alle Glut erstickt und jede Gefahr für ein neuerliches Aufflammen beseitigt war, erfolgte um 2 Uhr 15 die Heimfahrt. Außer unserer Wehr waren auch die Feuerwehren von Sv. Lovrenc und Hajdina erschienen, deren Spritzen jedoch wegen Verschlammung ihre Tä-tigkeit bald einstellen mußten. Es hat sich wiederum erwiesen, wie nötig die Anlage von Zisternen für Feuerlöjchzwecke wäre. Die Matura am Realgymnasium haben am vergangenen Freitag nachfolgende Kan-didaten abgelegt: Dsuban Ladislaus, Fegus Ignatz, Goricki Stefan, Knez Josef, Kostanjevec Bogomir, Kosar Zlata, Krajnc Josef, Krusic Franz, Nemec Johann, Plohl Jakob, Sorman Gabriele, isekrlak Tiberius, Tretjak Angela und Zajsek Maria. Betonierung der Draudrücke. Unter der umsichtigen Leitung des bekannten Straßenmeisters Herrn Smrckar wird seit einer Woche unsere Drau-brücke gepflastert. Die halbe Seite der Brücke.ist bereits fertiggestellt und wird nach Trocknen der Zementmasfen die weitere Hälfte der Brücke sofort in Angriff genommen werden. Wirtschaft u.Verkehr Generalversammlung der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft. Die Generoloersamm-lung der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft genehmigte unter dem Vorsitz des Präsidenten Andre Luquet, Ehrengouverneur der Bank von Frankreich, die Bilanz für da» Vorjahr und beschloß die Verteilung einer Dividende von 25 Dinar pro Aktie. Die Kooptierung des Präsidenten Luquet als Verwal-tungsrat bestätigte die Generalversammlung. Aus dem Jahresbericht der Trifailer Kohlenwerksgesell-schaft ist ersichtlich, daß das Geschäft im Vorjahre beträchtlich zurückgegangen ist. Als Ursache hiefür werden besonders die Begleiterscheinungen der allgemeinen Wirtschaftskrise und zwei sehr milde Winter angeführt, die eine Verminderung des Absatzes bewirkten. Außerdem l)«rt>en die Staats-bahnen ihre Bezüge bedeutend vermindert. Deswegen hat die Gesellschaft die Kohlenförderung erheblich eingeschränkt. Im verflossenen Geschäftsjahr ist die Kohlenprodultion in den Trifailer Revieren um rund eine halbe Million Tonnen oder 28 Prozent, die Ze-menterzeugung um über 10 Prozent zurückgegangen. Gewerbeförderung. Ihrem ftüheren Beschlusse gemäß, ein Institut zur Förderung des Gewerbes zu errichten, entsendet die Beograder Gewerbekammer ihren Präsidenten Stojanovic und ihren Sekretär nach Deutschland zum Besuch derartiger Institute in Berlin, Hannover und Karlsruhe. T)ie Reise erfolgt noch im Laufe dieses Monats. Deutsch-jugoflawifcheHandelstammer. Laut Bericht des Instituts zur Förderung der deutsch-jugoslawischen Wirtschaftsbeziehungen haben die deutschen Wirtschaftskreise den Wunsch nach Gründung einer deutsch - jugoslawischen Wirtschafts-kammer geäußert, die ihren Sitz in Berlin und Beograd oder auch nur in Beograd hätte. Ihr Hauptzweck wäre Förderung der jugoslawisch deutschen Wirtschaftsbeziehungen. Internationale Agrarbank. In Paris trat die jüngst vom Völkerbund gegründete Jnter-nationale Gesellschaft für landwirtschaftliche Hypothekarkredite zum ersten Mal zusammen. Amerika gibt kein Geld mehr. Für ausländische Anlerhen kommt heute der amerikanische -Geldmarkt so gut wie nicht mehr in Betracht. Während dieser Markt, der noch vor wenigen Jahren fast die ganze Welt finanzierte, noch im vorigen Jahr 400 Millionen Dollar Auslandsanleihen plaziert hatte, betragen die Auslandsan-leihen in den fünf Monaten des heurigen Jahres bloß 2.8 Millionen Dollar. Dies ist jedoch kein Zeichen der Schwäche des amerikanischen Geld-markte», sondern nur Reserviertheit gegenüber den ausländischen Werten. Sport Das Meisterschaftsspiel um die Meister schaft des Draubanats, das am vergangenen Sonntag auf dem Sportplatz der Athletiker zwischen diesen und S. S. K „Maribor" ausgetragen wurde, endete mit dem Siege der hennischen Athletiker 2:1 (1:0). Trotzdem die Athletiker infolge Verletzungen und Einrückungen einiger ihrer besten Spieler mit 4 Reserven antreten mußten, konnten sie der kvm plett angetretenen „Maribor"-Mannschaft einen eben-bürtigen Gegner stellen. Ganz hervorragend schlug sich die Hintermannschaft mit ihrem unverwüstlichen Tormann, wogegen das Vorspiel infolge der er-wähnten Einstellung der 4 Reserven nicht den richtigen Zusammenhang erreichen konnte. „Maribor" bot eine ausgeglichene Mannschaft, welche lediglich infolge Versagens vor dem Tore einige Chancen nicht ausnützen konnte. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Herrn Cimperman in umsichtiger und einwandfteier Weise geleilet. Deutsche«, rein sprechendes Fräulein nehme ich über die Ferien zu zwei Schulkindern über den Tag. Angebote mit genauen Angaben der Verhältnisse unter „Baden 36284* an die Verwaltung des Blattes. Junger Beamter Kommis militärsrei. mit mehrjähriger Praxis, deutscher, slovenischcr, serbokroat. and französischer Korrespondent, flotter Stenotypist sucht Anstellung. Qefl. Anträge an die Verwaltung des Blattes._36278 Das allerbeste und billigste alkoholfreie Erfr iscb aiigs • Getrct ntc der Gemischtwarenbranche, mit schönen lanjrj. Zeugnis, Kautionsfähig bis 20.000 Din, sucht Stelle, auch auswärts gegen massige Gehaltsansprüche. Zuschriften erbeten unter .Verlässliche Kratt 3<>287" an die Verwaltung des Blattes. 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Juni um 17 15 Uhr am Evang. Friedhofe Grai, Berlin, Königsberg i. Fr., Klagenfurt, am 21. Juni 1931. St&dliftche BeglattoBffMBstalt, slrar. Grazbachgasne 48. Theo Gutmann geb. Lauenstein Gattin Enphrosyne Gutmann Schwester Irraintrant K läppenbach Enkelin itgtntiacr, fteraulftfbct rat fedmftlntn . Jfftt bis ®rai in Odie. — Druck und •tute Gchidlo in .Wrja- tn feist. sie-