K Und Ordentliche Nachl Wie man disen vorgestUen Werg Kalvarij/ Mit andächtiger Betrach» tung deß schmertzhafften Kreutz-Weegs JESU LHRISTI Attffund abzusteigen/und bey einem jedem Geheimnuß die beygesetztenGebettlein mit An¬ dacht ordentlich verrichten solle. aEAAGOANAAGAOODAM Laybach/bey Adam Friderich Reich¬ hardt/ Laa. Buchdruckern» >V' r' ' ' - .Mch ^bZZ -< Das Erste Gch.i'mnuff. Die Beurlaubung Lhristi von Maria. Gebektt GMCHmertzhafftLgste Mutter l ich bemitleydige von innersten her- Yens Grund die Verbrechen¬ de Bettübnuß / welche du in deinen Mütterlichen Hertzen empfunden/ als dein eingebohrner allerliebster Sohn / von dir den letzten Abschied genom¬ men/ und dir den letzten Urlaubs Kuß gegeben hat/ mit Bethemung/ daßdu rhn nicht werdest suchen/ als unter den Henckers-Knechten der Juden/an A » dem _ demStammen deß schmählichen Creu- tzes. Durch Visen deinen Schmertzen bitte ich dich/ erbarme dich meiner ar¬ men sündigen Seelen/in meinem letz¬ ten Abschied von diser Welt/ und be¬ gleite sie in die ewige Glückseligkeit/ allwo ich dich mit deinem lieben Kind ohne End loben / ehren und preysen möge/ Amen. Vatter unser/2lveMatta. Das II. Geheinmuß. Die Reinigung Marir. Gebe«. MS Maria l Du süsse Mittlerin ! O du gütige barmhertzige Mutter! Du bist meine Hoffnung und Tröste¬ rin! O du freundliche/holdselige und liebliche Jungfraudu bist das schöne/ fürtreffliche und heiligsteWcibs-Bild/ Heil. Mutter GOttes ich ermahne dich der grossen Freuden/ als du nach der sechsten Wochen in dem Tempel gangen/ und die Reinigung empfan¬ gen/ wie wohl du derselben/ als die un- —- Eck ) G ( _ befleckte Jungfrau/ nicht bedürfftest. ' Hcist du dein liebes Kind GOrt sei¬ nem Htznmlischen Vatter auffgeopf- fett: icMWe dich/ um deiner groffm Freuden willen/ sey unser getreue Für¬ sprecherin/ und erwürb uns die Gnade deß Heil. Geistes/ daß allezeit durch das Opffer der Hell. Meß/ in welcher dein geliebter Sohn GOttes geopffert wird/ für die Sünd der gantzen Welt/ unser Seel/ Leib/ Ehr/ und Gut/ auch unser verstorbenen Freunde Seelen/so Meicht noch in derPeyn und Straff GOttes seyn/ samentlich auffgeopffert werden/ vor dem Angesicht GOttes/ mit uns haben mögen die ewige Freud und Seeligkcit/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria« Das HI. Gcheimnus. Das letzte Abendmahl Lhchri deß HErrn. G-b-tt. WrIebreichestcr Heyland/ sanfftmü- M thigster JESU/die Grösse dei- A z «er _ O (Z r> _ ver unendlichen Liebe gegen uns ar¬ men Adams - Kinder muß ich abneh- men an meisten aus difen/ daß du nicht allein verlanget hast für uns zu ster¬ ben/ sondern nach deinem heiligen Leib zu einer Speiß/ und dein rosenfarbes Blut zu einen Tranck zu geben/ verley- he uns gnädiglich/ daß dises dein heili¬ ges Abendmahl mir zu einer Starck der Seelen und Weeg - Zöbrung zur Ewigkeit an meinen letzten End möge dargereichet werden/ der du lebest und regierest/ von Ewigkeit zu Ewigkeit / Amen. Vatter unser/Ave Maria» Das IV. Geheirnrmß. Der auff dem Oel > Berg Blut-schwitzende JEsu. Gebett. MH l An Oel-Berg betrübtester JG- fu/ durch dre allerbitterste Angst vnd Noth/ so du für mrchgroffenSün- der «ck) G (AM _ der f Sünderin^ in Garten Getfema- m hastaußgestanden/ durch die Ver¬ lassenheit auch deß Göttlichen Trosts/ durch dein unendliche Liebe / mittels welcher du den bittern Kelch deß blutig schmertzlichen Leydens vor uns elende Creaturen angenomen/ und zu sterben dir gnädiglich hast gefallen lassen/ bitte ich deine unendliche Güte/ du wollest durch deine blutige Schweiß-Tropfs fen meine erfchwachte Seel erquicken und stärcken/ damit ich wider alle meine Feinde ritterlich streikten/und in allen Widerwertigkeiten meinen Willen mit dem Göttlichen Willen in meinen Lebs-Zeiten vereinbahren könne / in meiner Todt-Angst verlasse mich nicht und bewahre mich vor allerZaghafftig- keit/und Vcrzweifflung/der du lebest und regierest in Ewigkeit/ Amen, Vatter unser Ave Maria. Das V. Geheimnuß. Der harte StoßundIahl Christi über die steinemeBmcken in den Bach Cedron, Gebett. _ Eck) G /ZV _ Gebett. MS! Mein gefangener IEsu/ Hey- »M land YLrr und GOtt/in dem ich betrachte/wie ungestüm und sport¬ lich dieHenckers- Knechte undLotters- Buchen dich über die steinerne Bru¬ cken in den Bach Cedron hinabgestos- sen/ dergestalten/ daß du durch disen unmenschlichen Fahl / deine heilige Hand/ Knye/Füß/Finger undStrick/ mit denen du härtiglich gebunden wa- rest/in den steinern Grund deß Bachs/ als in ein Wax hast eingedruckt beher- tze ich von dem innersten meiner See¬ len/jene maniche schwehre Fahl/so ich vermeffentlich in die Sünden gethan hab/ und dardurch muthwilligerWeiß mich in Verdammnuß gestürtzet. Aber ich bitte dich/ durch disen deinen schmerzlichen uyd schmachvollen Fahl/ hebe mich gefahlenen wider auss/ aus meinen Sünden / und erhalte mich durch deine Gnade/ daß ich nimmer¬ mehr in einige Todt-Sund fahle/der du lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit/ Amen. Vatter unser/Ave Maria« Das __ Daö VI. Geheimnuß. Die Vorstellung Lhristi vorden HohemPriefterAnnaö. Gebett. MS Mildgüttigster IEsu/ sanfftmü- thigstes Lamblein/ du hast von dir selbst gesagt: Mein Vatter hat mir gegeben allen Gewalt auffErden/ und dannoch fragt dich derVohe-Prie- ster/wer hat dir Gewalt geben zu lehr- nenin der Synagog? O IEsu! dn Lehrer aller Lehrer/der du von dir selbst gered hast/ich bin der Weeg/dieWahr- heit/ und das Leben/ und umb der Wahrheit Willen must du den harten Backenstreich vor Annas dem unge» rechten Priester erdulten/ wie schmertz- lich dir disergefahlenscy/ ist daher mir allbekannt/ weilen du dich weder in der Geißlung/ weder in der Crönung/ we¬ der an den Creutz/ noch in den Todt selbst beklagtest / sondern nur Visen Streich wehemüthig beseufftzest/ spre¬ chend : Warum schlägst du mich? ach A 4 sanfft- .___ Eck) D (2L-__ sanfftmüthiger IEsu! verleyhe mir durch disen deinen so harten Backen¬ streich/ damit ich dich als den wahren Weeg allzeit iiebe/ auffdich als die un¬ endliche Wahrheit glaube vestiglich/ und auffdich als das ewige Leben un- wanckelhafft hoffe/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Da6 VII. Geheimnuß. Wie der ErtzEngelGabm el Mariä den Gruß verkündiget hat. Gebett. l^CH grüffe dich du allerseelr'gsteGe- bährerin GOttes l Jungfrau Maria' eine Königin der Engel und der Himmel/mit dem Gruß / mit dem dich gegrüst hat der Engel Gabriel sprechende: Gegrüst seyst du Maria! voll der Gnaden/ der HErr ist mit dir/ der Heil.Geift wird über dich kommen/ und die Krafft deß Allerhöchsten wird dich überschatten / darumb wird das/ was aus dir gebohrm/derSohnGOt- tes _ G (Za-_ tes geheissen. Ich grüsse dich Königin der Himmel / ich bitte dich durch die Freud / die du hattest / da du deinen Sohn ILsum Christum ohne allen Gchmertzen/ mit Jungfräulicher Rei¬ nigtest gebührest ; du wollest uns er¬ freuen in allen Aengsten und Nöthen/ darum O Heil.Maria und gebenedey- te Iungfrau/in deine Treu/ und in dei¬ ne Gnad / und in deine Barmherzig¬ keit befehl ich mich/deinen unwürdigen sündigen Diener/ und bitte dich/ Q Rose aller Rosen/ daß heut über mich scy der Frid/ der dieselbe Nacht war über dir/ da du deinen Sohn gebüh¬ rest/ und verleyhe mir / daß ich behal¬ ten und bewahret sey vor allen schädli¬ chen Zungen/ und für allen weltlichen Schanden / jetzt und alle Weeg / als deine Jungfräulichkeit beschlossen ge¬ wesen ewiglich/ durch denselben deinen SohnISsumChristum unserntzErrn Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Das D crs- Das VHI.Gcheimnuß. Lhnstus wird von Annas zu Layphas geführt. Gebett. Allerdemüthigster IEsu! wann sM ich gedencke der vielfältigen U- beln/so dir im Hauß Cayphas wider¬ fahren seynd / wie übel du allda von gantzen Rath empfangen / und Lracti- ret worden bist / was falsche Übel sie über dich außgaben/ und alles mit fal¬ schen Zeigen bekräfftigten/ wie Cay¬ phas dich wahren GOLt einen Got¬ teslästerer gescholten / und dich das ewigeLeben deßTodtes schuldig/sambt dem gantzen Volck falsch erklähret und geurtheilet hat/ und das du diß alles wegen meiner mit höchster Gedult übertragen hast/ so erbricht mein Hertz vor lauter Mitleyden gegen dir in tau¬ send Stucken/ und dancke dir so treu¬ lich als ich kan/ daß du meinetwegen so schmählich tractiret/ und fälschlich an- geklagt hast werden wollen/ und bitte dich _ „ dich du wollest mir gnädiglich verzey- Heu alle meine Sünden/ so ich in Got¬ teslästern / Schelten/ Fluchen und Schwören wider dich begangen hab/ und dein Göttliche Gnad verleyhen/ daß ich an statt dergleichen Sünden dich hier zeitlich und dort ewiglich lobe und benedeye/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria. DasIX.Gcheilnnuß. Die Verspottung Lhristi inHaußLayphaS. Gebett. MU MergedultigsterIEsu/nach dem duvon Höhen-PriesterCayphas ein Gotteslästerer geurtheilet wärest/ wurdest du in Angesicht deß gantzen Raths von denenHenckers-Knechten/ und Lotters-Bueben mit Villen Strei¬ chen auff dein Heil. Haubt / in dein Heil. Angesicht/ auss dein Hönig - süs¬ sen Mund / Nosenfarbe Wangen/ an gantzen Leib erbärmlich zerschlagen / Zerrauftet/ zerspiben/ mit stinckenden Speich- Speichen biß in Halß hineinÄusser deß Raths wurdest du als der grosse Narr mit auffgesetzter Narren Kappen verspottet / mit verbundenen Augen härtiglich in dein Hei!. Angesicht ge¬ schlagen/ um dich als einen Propheten zuvernarren: und mit einen Wort so unerbärmlich mit dir umgangen seynd/ daß du es biß an den Jüngsten Tag nicht offenbahren wiist/ O mein JEsu! in Betrachtung diser harten Strei¬ chen/ und unmenschlicher Verspeymnd Verspottung/ wie scham-roth wird ich/ dann ich erkenne/ daß meine Sünden/ seynd jene Streich/ mit weichen du ge¬ schlagen/ seynd jene Speichel/ mit wel¬ chen du verspiehen/ seyn jene Narren¬ kappen - mit welcher du verspottet worden bist/ weil ich aber weiß/ O him- lischer Vatter/ daß JEsus dein Gött¬ licher Sohn diß alles für meine Sün¬ den/ und meines Heyls wegen freywil- lig gelitten/ deßwegen in Vereinigung der Lieb mit welcher JEsus difts alles angenommen/und dir auffgeopffert hat/ opffere ich dir auff alles/ was er in Hauß -GF) G _ Hauß Cayphas Guts gethan / und Übels gelitten hat/ mit demüthigster Bitt/ du wollest Walles zu Verzey- hung meiner Sünden/und zur Bezah¬ lung meiner Straffen auffnehmen/und mir zu ewiger Seeligkeit gereichen las¬ sen/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Das X. Geheimnuß. Die Gefangnuß Lhristi dcß HErrn. Gebest. MNschuldigsterILsu/wie schmertz, hasst muß ich dich als die unend¬ liche Freyheitin disen tieffen/ unter¬ halb den Mördern und Bößwichten Schächern Gefangnus ligenden und finstern Kercker/ als einen ja grösten Ubelthätter gefangen/ gebunden/ und gefässelt betrachte: Ach nreine schweh- re Sünden/ach meine große Laster/ dise haben dir die Feffel angelegt / die Ketten und Bande gejchmidet/ und dich in disen tieffen und finsternKercker ge- _ -Vck) G _ gefänglich eingezogen. O du Zuflucht meiner Seelen / lasse dise Unbild so ich dtrzugefügt/ mir nicht zu ewigen Ge- fangenfchafft der Höllen gereichen/son- dern weilen du auß Liebe für mich hast wollen leyden/ lasse mich auch deiner Barmhertzigkeit geniessen/und entbin¬ de mich durch deine Gefangenschafft aller Banden der Sünden/ damit ich ftey eingehe in dem Himmel/ Amen. Vatter unser/Ave Maria. Das XI. Geheimnuß. Die AlMiehlMg der Klei, der/ oder Entblössung Ahristi zur Geißlung. Gebett. MS Allerschönster / allerzüchtigster / aller schamhafftigster ILsu / der du um meiner Unzucht und Sünden willen hast wollen deiner Kleyder der- gestaltcn außgezogen werden/ Daß du auss össentlrchen Platz vor jedexmänni- glich nackend und bloß dargestellt wor¬ den. Bitte ich dich durch dise Außzie- hung hung deiner Kleyder / verleyhe mir Gnad/ daß ich alle meine unzüchtige sündige Gewohnheiten außziehen mö¬ ge/und durch dise deine allerschamhaff- teste Entblössung alle meine unzüchti¬ ge Schand-Thaten/ so ich wider dich die Zeit meines Lebens verübt hab / verzihen und nachgelassen werdm/hier zeitlich und dort ewig/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Das XU. Geheimnuß. Die Geißlung Lhrisii. Gebett. Mk Grosser GOtt / cingemenschter »W Heyland/ gedultigstcr JEsu t Der du alle Geschöpff bekleydest/ wie schmertzhafft siehe ich dich deiner Kley- dung entblösst/ und als ein Lamblein unter den blutigen Geissel-Streichen wegen meiner Sünden und Laster ver¬ wundet/ hier wird ich zu Schanden / durch den weissagenden Propheten : Die Sünder haben auff meinen Nu¬ cken gesshmidet/icharmeErd-Würm- B lein «F) G fM lein und undanckbahres Gcschöpff hab dich entblösset/ Ruthen und Geissel ge¬ bunden/ Hand angelegt/und dich al¬ so schmertzlich verwundet/ in aller tief- fester Demuth fall ich zu deinen Heil. Füjsen/und mit zerknirschten Hertzen bitt ich um Verzeyhung / du wollest dein heiligmachcndes vergossenesBlut an mir nicht lassen verlohren werden/ sondern schreib mich ein mit selben in das Buch der Lebendigen/ Amen. Vatter unter/ Ave Maria. Das XIH.Gcheimnuß. Die Lrömmg Lhnsii. Gebett. MS Du König aller Königen ! O NE Herrscher aller Herrschern l O geliebter der Himmel/ und der Erden Gebieter l von dessen Hochheit/ Ma- jestät/und Herrlichkeit/die Außcrwäl- tcn himmlischen Geister selbsten erzit¬ tern/ wie schmählich wirst du umb mei¬ ner Sünden willen mit spitzigen Dör¬ nern gecrönet/ und mit einen lähren Rohr/ ___ Rohr/ O unendliche Weißheit! vcr- lacht: Durch dise deine so grosse De- muth/ und Erntederung/bitte ich dich/ aus den innersten meines Heryens/ du wollest meine arme Seel vonallenDör- nern der Sünden befreyen/ und ihr die wahre Rosen - Cron ewiger Freuden und Glückseligkeit auffsetzen/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Das XIV. Gcheimnuß. Der Juden Rath wieder Khristum. Gebett. Du zum Todt verurtheilter JT- su/ in Betrübnus meiner See¬ len fall ich vor dir nider / und in Er¬ barmnuß meines Hertzens erinnere ich dich jenes erschrecklichen Urtheils/ so der Jüdische- Rath unrecht über dich außgcsprochen/daß du nicht allein als ein Ubelthätter deß Todts solst schul¬ dig seyn / sondern nackend und bloß zwischen zweyen Mördern/als der grö- ste Ubelthater auffgehencket werden B 2 Und _ _. Und diß Urthei! willig wegen meiner Seelen-Heyl außgestanden: Und wei¬ len nun kommen wird über mich/jene meiner Seelen erschröckliche Stund/in welcher ich vor dir Zu Gericht gestellt/ wegen meiner Miffethaten billich muß geurtheilet werden/ bitte ich dich/gleich wie ich jetzt diß dein ungerechtes Ur- theil behertzige/ und mit dir deffentwe- gen ein Mitleyden trage / du wollest dich alsdann meiner erbarmen/ und em gnädigesUrtheil nicht deß Todts/ son¬ dern deß ewigen Lebens sprechen/ Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Das XV. Geheimnuß. Lhriflus rastet an der Säulen. Gebest. MK Armer von der Geißlung gantz abgematter/ und an der Säulen rastender ILsu / mit betrübten Her¬ tze«/ und mitleydenten Gemüth fall ich vor dir auss meine Knye / und bette dich _ MF) G (ZV _ dich an/ als den wahren eingebohrnen SohnGOLtesdeß himmlischen Vat¬ ters/ ob du schon da sitzest unter der Säulen / gleich wie ein geschlachtetes Lämblein in deinen eygnen Blut/und liehest so erbärmlich aus/daß sich auch das unvernünffttge Vieh deiner er¬ barmet/ und diß ist deine Rast. Eben durch dise deine heilige Rast an der Säulen; bitt ich dich/ mache/daß ich nach diser elenden und mühsammen Wanderschafft diser Welt/ möge ewi¬ glich rasten in der himmlischen Glory/ Amen. Äatter unser/Ave Maria- Das XVI. Geheimnuß. LLLLNOK). Gebett. Schönheit deß Himmels / und Zierde der Erden! Du Freud der Engeln/ und Glückseligkeit aller Außerwählten! Mildester IEsu! ich siehe dich vorgestellter/ als einen Men¬ schen/ aber durch die blutige Wunden/ B z Mar- Marter/ und bittere Schmcrtzen/ ist dein Heil. Menschheit dermassen ver- gestalltet/ daß ich dich meiner Seelen Brautigamb fast nicht mehr erkenne. O wie ist verwundet deinHeil. Haupt/ wie verdunckelt der Glany deiner Aus gen/ wie übergossen mit eygnen Blut Dein gantzer Leichnamb ! O schmertz- haffkester Heyland ! weil ich bemitleys Dige deine blutige Marter / erbarme Dich auch meiner armen Seelen / auff Daß sie nimmermehr die Gestalt der Unschuld verliehre/ sondern allzeit dir wohlgefällig in denTugenden lebe und sterbe/Amen. Vatter unser/ Ave Maria. Das XVII. Geheimnus. Den unter den schwehren Lreuß zum erstenmal)! fallens den Christum. Gebett. WM Liebreichester IEsu! Du eintzige WA Lieb meiner Seelen/wie schmerz¬ lich betaureich/ daß dir meine grosse und _ ich in deinen Leyden und Sterben empfangen / ich fall nider auf meine Krlye in aller tieffester Demuth/ und sag darumben Danck deinen Himmlis fchen Vatter/ und weil du nachdisttt deinen erhaltenen Sieg und Victvrim vnaußsprechticher Glory gegen Him¬ mel gefahre bist;bitteich dich du wollest mir nur ein Tröpfflem jenerSüsse ein- güffe/welche dieAltt Vatter durch dei¬ ne Gegenwart gensssen/damit in deine Diensten ich destomehr ereyffert 5 war- tent dir die gantze Substantz meines / Leibs / und derSerlen zu deiriknDien- -M _ E)G (ZA _— sten J medme / und verzöhre alle mei¬ ne Krafften in Lob und Benedeyung deiner glorwürdigstm Aufferstehunq / und glorreichesten Himmelfahrt. Als¬ dann hoffe ich / du werdest mich nach deinen Gefallen zu dir in dein Reich aufnehmen / und mich deiner ewigen Glory und Freuden gemessen lassen/ Amen. Vatter unser / Ave Maria. Das letzte Geheimmrb. Gebett. Wtz Du Glorwürdige IungfrauMa- d? rial Ich ermahne dich der gros- sen überflüssigen Freuden/Ehren/und Würden/ die du an Seel und Leib an der Heil. Oesterlichen Nacht empfien- gest / als dein geliebter Sohn nach sei¬ nen bittersten Leyden und Sterben/ wie ein Sieghaffter König/ dir erstlich erschienen / auch seinen Heroischen/ Glorificierten Leib zu einem höchsten Trost gezeiget. O FreudenriecheMut- ter j Laß mich geniessen -ergrossenLi¬ ber- _O (>v verflüssigen Freuden und Gnaden / und erlange mir / daß meines Her- tzens-Begierd von GOtt erfüllet/ und mein Gebett nach meiner Noth- durfft erhöret werde / durch JEsmN Christum unfern HErrn / Amen. Vatter unler/ Ave Maria.