(Puitnio« , rfotovici. Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Gchristlettung und Verwaltung: Preiernova »lica S, Telephon Nr. 2l (interurdan) t Bezugspreise für da» Inland: Vierteljährig 40 Din, halbjährig 80 Dw, ganz, »«tündigungen werden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig 160 Din. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din 1°50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer »2 j{| Celje, Donnerstag, den 3. August 1S3» ||j 58. Jahrgang Tagesschau Aus den südlichen Teilen des Landes werden plötzliche Wettechürze gemeldet. Es trat nach den letzten Hitzetagen eine erhebliche Abkühlung mit starten Riederfchlägen ein. Bei Zagreb fiel sogar mit Schnee gemischter Regen. Auch im übrigen Mittel- und Westeuropa ist eme plötzliche Aendc-rung des Wetters eingetreten, die Temperatur sank erheblich. Pirna bei Dresden wurde von einem folgenschweren Wolkenbruch heimgesucht. Am vergangenen Sonntag fand in Ljubljana die Feier des 1900. Todestages Christi statt. Mit dieser Feier verschmolz die diamantene Messe des Fürstbischofs Dr. Bonaventura Jeglic. Aus ganz Slowenien hatten sich etwa 30.000 Katholiken ein gesunden. Die Regierung war durch die Minister Dr. Gramer, Pucelj, Dr. Srlulj uno Matica ver-treten. Sämtliche Bischöfe Jugoslawiens waren an-wesen d. Der Bölkerbundsrat tritt am 3. August zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Er wird über den Zwischenfall zwischen Bolivien und Paraguay verhandeln. Die nächste ordentliche Böller- bundsversammlung beginnt am 27. September. In einer stürmischen Nachtsitzung beschloß am vergangenen Samstag der Steirijche Landtag die Annullierung der nationalsozialijtijchen und kommu-nistischen Mandate, aber auch derjenigen des stein-scher, Heimalschutzes und des Heimatdlocks. Der österreichische Bundespräsident hat aus Borschlag de? Heeresministers und auf Beschluß des Ministerrates sich entschlossen. Bundeskanzler Dollfuß zum Inhaber des historischen Regiments „Tiroler Kaijerjchützen" zu ernennen. Die Schützen sollen fortan „Dollsußjchützen" heißen. — Auf der einen Seite beruft man sich auf die Tradition, auf der anderen Seite bricht man sie. Man erfährt nichts darüber, ob die bisherigen Kaijerjchützen ihren neuen Namen mit Begeisterung tragen wollen. Der österreichische Vizekanzler Winkler erklärte in einer Rede, die er kürzlich in Oberösterreich hielt, daß die Staatsbeamten in Oesterreich ihre Gehälter im August in vier Monatsraten ausbezahlt be-kommen. Aus Berlin wird gemeldet, daß Ostpreußen bis auf die beiden glößten Städte Königsberg und Elbing von Arbeitslosen frei ist. Der jüdische Boykott in England ist mindestens vorläufig gescheitert. Die von den radikalen Juden angenommene Entschließung zur Ausrufung eines allgemeinen jüdischen Boyiotts gegen deutsche Waren und deutsche Schiffe ist vom jüdischen Zentralkomitee nach dreistündiger erregter Debatte hinter verschlösse-nen Türen mit 110 gegen 27 Stimmen abgelehnt worden. Dem Bundesführer des „Stahlhelm", Franz Seldte ist von der obersten SA-Leitung der Dienst-grad seines SA-Gruppenführers verliehen worden. Das IS. Deutsche Turnfest der Deutschen Turnerschast wurde am Sonntag mit Riesenaus-Märschen und einem gewaltigen Mossenturnen be-endet. Reichskanzler Hitler war persönlich erschienen. Seiner Ansprache lauschten rund «100.000 Menschen. Kürzlich wurde die am 1. Mai auf dem Tempelhoser Felde bei Berlin gepflanzte „Hinden-burgeiche" von Bubenhänden zerstört. Da die Poli-zei annimmt, daß diese Tat von Kommunisten be-gangen wurde, so ist als Gegenmaßnahme ange-ordnet worden, daß sämtlichen kommunistischen SchutzhäsUingen für drei Tage das Mittagessen ent-zogen wird. Weltwirtschaft im Umbau Die Londoner Weltwirtschastskonferenz, die mit vielen Hoffnungen und großem Pomp die besten Wirtschaftsfachleute der Welt für Monate zusam' menführte. ist zu Ende. Das größte Wirtschafte' Parlament aller Zeiten hat — versagt! Und sonder' barerweise weint ihr niemand nach, nur Macdonald der englische Ministerpräsident und Vorsitzende der Weltwirtschaftskonferenz; aber er tut es auch nicht hauptsächlich darum, weil sie unter seiner Leitung gar keinen Erfolg zeitigte, sondern weil sie ihn seine ganze Nervenkraft gekostet hat, daß er sogar daran denkt, das. Ministerpräsidium niederzulegen und einen wichtigen Gesandtenposten zu übernehmen . . . Es hat keinen Zweck, irgendjemandem die Schuld an dem Mißlingen der Weltwirtschaftskon-ferenz aufzubürden. Sie ist und bleibt ein Symptom» ein deutliches Zeichen für. die Weltwirtschaftslage. Denn, ließe sich die Weltwirtschaftslage so einfach entwirren, dann hätten es die Wirtschaftler in Lon-don getan. Daß sie es nicht fertigbrachten, ist ein Zeichen dafür, daß es auf dem bisherigen Wege der Konferenzen nicht weitergeht. Aber es ist damit auch bewiesen, daß etwas neues kommen muß, das an die Stelle des bisherigen Systems der Berstän-digung oder besser gesagt der NichtVerständigung und Verständigungelofigkeit tritt. Zuerst muß sich der Gedanke durchdringen, daß die Weltwirtschaft sich gegenwärtig nach ihren eige-nen inneren Wirtschaftsgesetzen umbaut, nach 'einer neuen Form sucht, sich anders reguliert als bisher und daß die Krise der Ausdruck dieses Umbaus ist. Diese Krise wäre auch ohne den Weltkrieg eingetre-ten. Sie hängt in starkem Maße mit dem ständigen Anwachsen der Zahl der Menschen, mit der Um-stellung früherer Rohstoff- und Agrarländer auf eigene Industrie, mit der steigenden Mechanisierung und Ausschaltung der Arbeitskraft der Menschen-Hand aus dem Arbeitsprozeß und vielen örtlichen wie provinziellen Faktoren zusammen. Nicht zuletzt wird die Weltwirtschaft gehemmt durch das politische Mißtrauen und den politischen Haß der Völker untereinander. Der Krieg hat also nur eine Ent-Wicklung beschleunigt, die an sich nicht aufzuhalten gewesen wäre. Er hat an dem Gebäude der Welt-wirtschaft den Riß plötzlich verursacht, der sonst erst langsam und unmerklich aufgebrochen wäre. Die Weltwirtschaftskonferenz wollte diesen Riß verschlie-ßen und das ist ihr mißlungen, weil das ganze Gebäude baufällig geworden ist! Es ist das trau-rige Verdienst der 2000 Wirtschaftler in London, den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben, Inzwischen geht das Leben weiter, ohne Rück-ficht auf tief wissenschaftliche Erklärungen und Kon- Weltwirtschaftskonferenz ferenzen. Da und dort in der Welt beginnt man bereits den natürlichen Umbau der Weltwirtschaft zu erkennen und durch richtige Magnahmen zu för-dern — aber durch die Tat zu fördern, nicht durch Konferenzen . . . Man erkennt, daß die rasende Entwicklung der Industrie und der Wirtschaft in den ersten Nachkriegsjahren eine Scheinblüte war. die Millionen von Menschen in den Arbeitsprozeß einschaltete, aber nachdem die Scheinkonjunktur vorüber war. wieder unbarmherzig und unaushalt-sam abstieß. Millionen von Arbeitslosen waren die eine Folge, Millionen von Verbrauchern, die da-durch aus dem Handelsprozeß ausgeschaltet waren, die zweite Folge. Produktionsrückgang Schließung von Betrieben ... so ging es weiter. Inflation?-furcht und Goldanhäufung an einzelnen Stellen förderten die entstehende Geldknappheit und alles zusammen nannte man dann, als das Unglück da war, bescheiden und unverbindlich „Weltwirtschaftskrise". Schuld ist keiner daran, die Wirtschaft hat ihre eigenen Gesetze. Was geschieht aber nun? Wohin steuert die Entwicklung der Weltwirtschaft? Die Anzeichen mehren sich, daß die bisherige Wirtschaftsform, gebaut auf der Initiative des Einzelnen, immer mehr an Bo-den verliert und der Staatswirtschaft Platz macht, d. h. die Volkswirtschaft weicht der planmäßigen Staatswirtschaft. Vorzeichen hierzu sind Mussolini, Hitler und in den letzten Wochen auch Amerikas Präsident Roosevelt. Der Staat wird also langsam Initiator und Träger großer Unternehmungen. Er greift mit seiner Macht in die Wirtschaft ein, um die Arbeitslosig-keit zu vermindern und zu beseitigen, und sucht da» bei dem ganzen Staate zu nützen, indem er große öffentliche Arbeiten durchführen läßt. So drängt die Entwicklung der Wirtschaft die einzelnen Staaten dazu, ihre Staatswirtschaften von Grund auf neu aufzubauen. Daß dies geschieht, beweisen die Pläne großer öffentlicher Arbeiten in allen Kulturstaaten. Und erst dann, wenn jeder Staat, der als gewich-tiger Weltwirtschaftsfaktor in die Wagschale fällt, diesen Umbau in seiner eigenen Wirtschaft vollzogen haben wird, wird man sich wieder verständigen können. Dann wird es aber keine Riejenkonferenz mehr geben können, fondern einige wenige ver-antwortliche Männer werden zusammentreten müssen. Die Entwicklung der Weltwirtschaft weist also den Staaten einen neuen Weg. Wohin er nicht führen darf, zeigt Rußland. Wie der neue ?veg gehen muß, zeigen die deutschen Erfolge. Sieben griechisch-katholische Bischöfe haben an die Welt einen Hilferuf für die verhungernden Massen der Ukraine ergehen lassen. „Die Ukraine kämpft mit dem Tode", heißt es in diesem Aufruf, „ihre Bevölkerung stirbt an Hunger aus. Das auf Ungerechtigkeit, Betrug, Unglaube und Depravation aufgebaute menschentötende System des Staatskapi» talismus brachte das einst so reiche Land an den Rand des völligen Ruins." Aus Brüssel wird gemeldet, daß kürzlich die Seile des Ballons, mit dem der Ingenieur Cojyns einen Stratosphärenflug zu unternehmen gedenkt, an mehreren Stellen angeschnitten worden waren. Die Ausführung des geplanten Fluges hätte sicher mit einer Katastrophe geendet. Man vermutet, daß dieser Sabotageakt mit mehreren anderen Anschlägen der letzten Monate zusammenhängt, u. a. auch mit dem Brand des französischen Lurusdampfers „Atlantic". Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 62 Vorläufiges Handelsabkommen Jugoslawien—Deutschland Neue Verfügungen zur Weizenausfuhr nach Deutschland Nach fünfmonatigem vertraglosen Zustande wurde in den jugoslawisch-deutschen Wirtschaftsbe-Ziehungen am vergangenen Samstag eine vorläufige Vereinbarung getroffen in Form eines unkündbaren viermonatigen Provisoriums auf Grundlage der Meistbegünstigung. Wenn es nach vier Mo-nalen von keiner der beiden Parteien gekündigt wird, so verlängert sich die Gültigkeit automatisch. Es enthält außer der Festsetzung der gegenseitigen Meistbegünstigung für den Warenverkehr keine wei-teren Bestimmungen. — Unberührt von diesem Mkommen sind die neuen Verfügungen des Finanzministers über die Weizenausfuhr nach Deutschland. Die Weizenausfuhr aus Jugoslawien nach Deutschland kann auf Grund einer besonderen Bewilligung der Nationalbank zu Lasten der Forderungen deutscher Staatsbürger geschehen, wenn diese Lasten aus dem Warenverkehr entstanden sind. Jeder Exporteur ist jedoch bei der Ausfuhr verpflichtet, bei demjenigen jugoslawischen Zollamt, über das der Weizen aus-geführt wird, den Gegenwert des deutschen Weizen-zolles zu erlegen, der in diesem Augenblick in Deutschland in Geltung ist. Der so hinterlegte Zoll wird dem Exporteur rückerstattet, wenn er dem Zoll-amt, bei dem er den Betrag hinterlegte, die deutschen Zolldokumente vorlegt, durch die er beweist, daß der Weizen tatsächlich nach Deutschland ausgeführt wurde. Für den Fall, daß der Exporteur innerhalb von 45 Tagön den Beweis dafür nicht erbringt, daß der Weizen nach Deutschland ausgeführt wurde, wird, ihm gegenüber Artikel 19 der Verordnung über den Verkehr mit Devisen und Valuten an-gewendet. Auslanddeutsche Studenten im Reich Der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hat der preußischen Studenten-rechtsverordnun;? vom 12. ?lpril 1933 folgende Bestimmung beigefügt: „Deutschen, die nicht die Reiche angehörigkeit besitzen, werden durch die Mitglied-schaft zur Deutschen Studentenschaft keinerlei Verpflichtungen gegenüber dem Deutschen Reich oder seinen Ländern auferlegt, die mit den Pflichten gegenüber dem Lande ihrer Staatsange-hörigkeil unvereinbar sind. Dies gilt insbeson-dere für die Erziehung der Studenten zur Wehr-hastigkeit und zur Einordnung in die Volksgemein-schaft durch Wehr- und Arbeitsdienst und Leibes-Übungen". _ Keine gemeinsame Fahrt zum Allgem. Deutschen Katholikentag nach Wien Allen, die sich für eine gemeinsame Fahrt zum Allgemeinen Deutschen Katholikentag nach Wien schon gemeldet haben und sich noch anmelden wollen, wird bekannt gegeben, daß eine organisierte gemein-same Fahrt aus besonderen, schwerwiegenden Grün-den nicht stattfinden wird. Es steht natürlich jedem Volksgenossen frei, als Einzelperson zu dieser Zeit nach Wien zu fahren. Nähere Auskünfte erteilt das Generalsekretariat des Katholikentages in Wien I, Stephansplatz 6. Dort sind auch die Ausweise zu bekommen, mit denen jeder einzelne eine Fahrpreis-ermähigung auf dem Schiff und auf den öfter-reichischen Bahnen, ebenso auch freies Visum nach Oesterreich genießt. Mit dieser Mitteilung hat der Vorbe-reitungsausschuß seine Tätigkeit beendet; seine Vermittlung kann nicht mehr in Anspruch genommen werden. Am 31. Juli ereignete sich in Brünn im Hotel „Europa" eine folgenschwere Explosion, die mehrere Menschenleben forderte. Wie verlautet, ist die Katastrophe dadurch entstanden, daß ein Lebens-müder eine Ekrasitpattone in selbstmörderischer Absicht zur Explosion brachte. Aus Stadt und Land Die „Slujbene Novine" vom 26. Juli enthalten das Gesetz über die Organisation des Feuerwehrwesens. Das Gesetz besteht aus 100 Paragraphen und tritt mit dem Tage seiner Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft. Neuer Lehrplan für die Volksschulen. Der Unterrichtsminister hat auf Grund der Para-graphen 42 und 44 des Volksschulgesetzes einen neuen Lehrplan für die Volksschulen vorgeschrieben. Der neue Lehrplan, der im „Prosvetni Glasnik" veröffentlicht werden wird, tritt am 1. September nächsten Jahres in Kraft. Das Rot« Kreuz ruft zur Hilfe. Der Ljubljanaer Gebietsausschuß des Roten - Kreuz -Vereins hat einen Aufruf erlassen, in dem er auf die große Not in den Bergreoieren von Trbovlje, Hrastnik und Zagorje eindringlich hinweist und an die Mildtätigkeit der Bevölkerung appelliert. Neben Geldspenden werden auch Kleider und Wäsche gerne angenommen. Geldspenden sind an den Gebietsausschuß des Roten - Kreuz - Vereins in Ljub-Ijana, Wolfova ul. 12, auf Postsparkassenkonto Nr. 11.862, zu richten, während Kleider und Wäsche dem Ortsausschuß des Roten - Kreuz -Vereins in Trbovlje eingeschickt werden mögen. Die Spenden werden ausschließlich für die Ernährung der notleidenden Arbeiterkinder in den Milchküchen von Trbovlje. Hrastnik und Zagorje verwendet. Eröffnung des Flughafens von Ljub-ljana. Der neue Flughafen in Maria Devica v polju bei Ljubljana wird am 20. August nach« mittag mit einer großen Flugveranstaltung und einem feierlichen Empfang der ersten Fluggäste eröffnet werden. Die Flugzeuge werden Festgäste aus Salzburg, Klagenfurt, Beograd, Zagreb und Susak nach Ljubljana bringen. Der Feier werden u. a. Vertreter der österreichischen Bundesregierung, die Bürgermeister von Salzburg und Klagenfurt, Vertreter der Oesterreichischen LustoerlehrsgeMschcift, der jugoslawischen Regierung, des Parlaments. mehrerer Stadtgemeinden sowie Vertreter des Aero' klubs beiwohnen. Die Planierung des 500.000 m' umfassenden neuen Flugplatzes, ver es ermöglicht, Ljubljana in den internationalen Flugverkehr cinzu-schalten, kostete 300.000 Dinar, der Bau zweier moderner Hangars 900.000 Dinar. Arbeiter empfehlen Mahnahmen zur Linderung der Arbeits- und Wirtschaft», not. Die. Zagreber Organisation des Jugoflawi-schen Arbeiterverbanves befaßte sich auf einer dieser Tage abgehaltenen Versammlung mit den wichtig-sten Fragen der Wirtschaftskrise und nahm eine Entschließung an. in der folgende Ataßnahmen zur Linderung der Arbeits- und Wirtschoftsnot empfohlen werden: 1. Ausschreibung von großzügigen öffentlichen Arbeiten, die aus staatlichen, banschaft lichen und Gemeindemitteln bestritten werden sollen. 2. Gesetzliche Einführung der verpflichtenden 40-stündigen Wochenarbeit, verteilt auf fünf Tage, sowie der 36-stündigen wöchentlichen Arbeitszeit für Schwerarbeiter. 3. Gesetzliche Einführung der verpflichtenden Arbeitslosigkeit-, Alters-, Jnvaliditäts-und Sterbeoersicherung der gesamten Arbeiterschaft. Eine weitere Entschließung befaßt sich mit den Zahlungsschwierigkeiten der Geldinstitute, die auch zum großen Teile an der schwierigen Lage der ge-samten Wirtschaft schuld sind. Deshalb wird eine Nationalisierung aller Geldinstitute im Lande ge-fordert, zwecks Flüssigmachung des nötigen Kapitals, ober eine Abstempelung der Banknoten bei gleichzeitiger progressiver Besteuerung aller Inhaber von Bargeld. — Die verlangten Nachnahmen weisen unverkennbar auf das deutsche Beispiel hin Akademikertagung in Apatin. Wir weisen nochmals auf die vom 24. bis 27. August in Apatin stattfindende Tagung des Landesver-bandes der Akademiker Südstawiens hin. Die Teilnehmer der Tagung werden bei Apatiner Fa-milien in gastfreier Weise untergebracht werden, die Verpflegung erfolgt gemeinsam in einer Gastwirt-schaft. wobei die Kosten für Mittag- und Abend-essen zusammen höchsten» 18 Dinar betragen werden. Wie schon angekündigt, sind Vorarbeiten im Zuge, um auch den Reichtum an Volkstrachten, der in der Umgebung von Apatin noch vorhanden ist, im Rahmen der Veranstaltungen ebenfalls entsprechend zur Geltung zu bringen. Es werden alle deutschen Akademiker sowie alle, die an der Apatiner Tagung teilzunehmen gedenken, ersucht, schon jetzt diese ihre Bereitschaft an Franz Hamm, Novisad, Ungargasse 76, bekanntzugeben, damit man die Organisationsarbeiten reibungslos durchführen kann. Dies ist besonders wichtig, weil allfällige Fahrpreis-ermäßigungen nur dann wirksam beantragt werden können, wenn entsprechend viele Anmeldungen vor-liegen. Wichtig für Auslandreisende. Amtlich werde» alle Reisenden, die ins Ausland fahren, aufmerksam gemacht, daß sie an den Reisezollstativ nen den amtlichen Organen die Höhe ihrer Zah-lungsmittel anzumelden haben, die sie mit sich führen. Wenn Reisende diese Anmeldung bei den Kontrollorganen nicht vornehmen und feststellt wird, daß sie die Devisenvorschriften verletzt haben, so sind strenge Strafen zu gewärtigen. Hans Frh. von Gagern als Jagdmaler Zagdbilderausstellnng im Rahmen der Mariborer Festwoche Der im Rahmen der Mariborer Festwoche stattfindenden Jagdaus st ellung sehen nicht nur die Jäger, sondern auch das breitere Publikum mit großem Interesse entgegen. Die Jagdausstellung wird einen interessanten Querschnitt über dieses volks-wirtschaftlich außerordentlich bedeutsame Gebiet liefern- Gleichzeitig wird eine Jagdbilderaus-st e l l u n g veranstaltet. Erfreulicher Weise ist es dem veranstaltenden Ausschuß gelungen, einen in unserer Mitte lebenden heimischer Maler, dessen Name im eigenen Lande noch nicht jene allgemeine Beachtung gefunden hat, die er weit über die Grenzen unserer engeren Heimat im Auslande bereits genießt, für die Ausstellung zu gewinnen. Es ist dies Hans Freiherr von Gagern, ein Bruder des be-kannten Schriftstellers Fritz von Gagern, der in ländlicher Stille auf seinem Sitze in Thurn am Hart emsig an seinen Werken schafft. Wir freuen uns, den Jagdmaler Hans von Gagern und seine, von tiefem Naturempfinden und vielfältiger Beobachtungs-gäbe zeugenden Werke kennenzulemen. Hans von Gagern wurde im Jahre 1877 im Schloß Mokrice bei Brezice geboren. Er ist ein Ur- enkel des in Slowenien ansäßig gewesenen Mäzens Siegismund Freiherrn von Zois, und er dürfte seine künstlerische Begabung wohl dieser Abstam-mung zu verdanken haben. Nach dem frühen Tod« seines Vaters kam er in die strenge Obhut des be-rühmten Reitergenerals Baron Bechtolsheim, für den es nur einen Lebenszweck gab, die Reiterei. So mußte Gagern, der schon als Kind das regste Interesse für Malerei bekundete, nach hartem Kampfe seinen Wunsch, die Malerakademie zu besuchen, ausgeben und wurde auf Befehl des strengen Onkels zum Militär gesteckt. Die fünf Jahre, die er als Berufs-offizier in verschiedenen Kavalleriestationen Galizien» und Kroatiens verbrachte, waren dennoch nicht ver-lorene Zeit, denn er legte den Bleistift nicht aus der Hand. Im Gegenteil, die Militäneit gab ihm für seine humoristischen Studien viel Anregung und Stoff. Seine militärischen Vorgesetzten haben freilich sein Talent nicht immer nach Gebühr gewürdigt. Gagern mußte oft die Subordinationsverletzungen seines Bleistiftes schwer büßen, wofür ihn allerdings das Hallo seiner Kameraden entschädigte, mit dem jedes neue Skizzenalbum bejubelt wurde. Nach dem Tode des strengen Vormundes konnte Gagern endlich den bunten Rock mit dem Maler-kitte! vertauschen und zog nach München, wo er bei Prof. Walter Tor sowie Simm und Nagel lernte. Besonders letztere, weit bekannt als Zeichner der „Fliegenden Blatter", förderten fein Talent und als die ersten flotten Bilder Gagerns in Münchener Kunstsalons Absatz fanden, stieg das Selbstvertrauen. Nachdem er die Malerakademie absolviert hatte, hemmte wohl die Bewirtschaftung des elterlichen Besitzes das künstlerische Schaffen, doch mag gerade diese Tätiakeit auch beigetragen haben, daß Gagern, der sich m seinen jungen Jahren vor allem der Humo-ristik und Karikatur widmete, immer mehr auf sein Gebiet, die Tier- und Jagdmalerei gelenkt wurde. Viel Erfolg brachte ihm die Jagdausstellung in Zagreb im Jahre 1925. Die Oeffentlichkeit in Slo-wenien lernte ihn auf der Messe in Ljubljana 1931 kennen, an der er sich mit vorzüglichen Jagbildern beteiligte, die berechtigte Anerkennung fanden. Ga gern widmete sich nebenbei auch der Illustration deutscher und fremdländischer Fachblätter. Die Leser der bekannten Zeitschrift „Wild und Hund" kennen , und schätzen ihn als humorvollen Jagdlarifaturister. I sowie als tiefempsindendcn Naturbeobachter schon ' seit vielen Jahren. Auch in Frankreich ist Gagern nicht unbekannt, denn er hat sich dort durch die Nummer 62 Deutsche Zeitung Seite 3 ty&e&eti sarg'S ^"^KALODONT Celje • Schulrat Prof. Karl Duffek t« Die ?!achricht vom Tode Prof. Duffeks wird viele Lefer an gute alte Zeiten erinnern. Er hatte ja durch viele Jahre am hiesigen Stadtgymnasium aufs ersprießlichste gewirkt und besonders viel herz-liche Dankbarkeit bei den Zöglingen des Studenten-Heims erworben, dessen Leitung lange Zeit in seinen und seiner Frau bewährten Händen gelegen war. Prof. Duffek ist am Montag den 31. Juli im 81. Lebensjahr in Mödling bei Wien verschieden. Seiner Familie ist die wärmste Teilnahme seiner hiesigen alten Bekannten und Freunde sicher. Von der Schriftleitung. Mit unserer heutigen Folge hat die Schriftleitung der „Deutschen Zeitung" Herr Dr. Erich Petschauer über-nommen. Herr Dr. Ferdinand Hribovschek, der das Blatt vorübergehend leitete, kehrt in die Schrift-leitung des „Deutschen Volksblattes" zurück und verabschiedet sich auf diesem Wege nochmals von allen freunden und Brannten. Evangelische Gemeinde — Gustav» Adolf-Fest. Anläßlich der Jahresversammlung des Protestantisch-kirchlichen Hilfsvereins in Slo-wenien und der Umwandwng dieses Vereins in einen Zweigverein des Jugoslawischen Gustav Adolf-Haupwereine» wird Samstag den 5. August, abends halb 9 Uhr in der evangelischen Kirche ein Fest-abend stattfinden, an dem zwischen wertvollen musikalischen Einlagen ein Feftoortrag von Heim Pfarrer Hellmut May (früher Hrastovac in Slawonien) über „Das Ringen schwäbischer Bauern um Glaube und Heimat" gehalten wird. Außerdem hält Herr Bischof Dr. Popp oder sein Stell-Vertreter und Herr Dr. Fritz Zangger Begrüßung»-ansprachen. Ein Vortrag des Ortspfarrers handelt über „Aufbruch und Erneuerung im deutschen Prote-stantismus". — Sonntag, den 6. August, wird um 9 Uhr (nicht 10 Uhr vormittags) ein F e st g o ttes-dienst abgehalten, bei dem ebenfalls Pfarrer Hellmut May die Festpredigt hält und ein Frauentenett ein Lied von I. S. Bach singt. Um 11 Uhr findet unter dem Vorsitz von Herrn Senior ' Baron und Senioratsinspektor Dr. Kieser — Maribor die diesjährige Senioratstagung statt. Zu den Veranstaltungen ist jedermann herzlich eingeladen. Es ist noch lange nicht alles Malz- kafiee, was so aussieht! Beim Einlauf von echt Kachreiner-Kneipp achten Sie bitte immer auf das Pfarrerbild und die Unterschrift: Seb. Kneipp. prächtige Bebilderung der Flaubert'schen Ballade „St. Julian der Gastfreundliche" einen sehr guten Namen gemacht. Die Bilderausstellung, die uns Gagern in der Mariborer Woche bringt, zeigt den Künstler in der verschiedensten Technik, in Oel, Guache, Pastell, Kohle und Federzeichnung. Es ist ein Wahrer Genutz diese Bilder zu sehen. Sie vermitteln, oft auf ein« jachste Weise tiefempfundene Naturstimmungen, die mit einer Wärme und Plastik dargestellt sind, wie sie nur dem reifen Künstler gelingen. Besonders sei auf seine in Kohle ausgeführten Arbeiten hinge-wiesen, mit welchen er uns zeigt, wie sich durch diese einfache, leider heute stark vernachlässigte Tech-nik vieles erreichen läßt, ja, daß beispielsweise gerade Winterstimmung auch in farbiger Ausführung kaum duftiger und wahrer zum Ausdruck gebracht werden kann, als durch diese primitive Schwarz-Weiß-Tech-nik. Daß der Künstler auf richtige Zeichnung bei Darstellung von Bewegung hohen Wert legt, kommt wohl in jedem seiner Bilder zum Ausdruck und darin erkennen wir eben den scharf beobachtenden, naturverbundenen Jäger, dem keines Wildes Eigen-art, sei es Fuchs in Hungerlaune, führende Hirsch-kuh, sichernde Gams oder lauernde Wildkatze, verborgen bleibt. In den flotten humoristischen Zeich-nungen dokumentiert sich so recht das scharfe Er- Bergwerkbetriebsleiter floan Fojan f. Im hiesigen Allgemeinen Krankenhause verschied am 31. Juli d. I. der in weiten Kreisen bekannte Bergwerks-Betriebsleiter Ivan Fojan im 55. Le-bensjahre. Das Leichenbegängnis findet heute Donnerstag statt. Der Trauerfamilie unser Beileid. Neue Amtsstunden im Städtischen Polizeiamt. Das Städtische Polizeiamt von Celje bringt zur Kenntnis, daß die Amtsstunden von Montag den 31. Juli bis 7. Oktober d. I von 7,30 Uhr bis 13,30 dauern. Unereelles Geschäftsgebaren von Rei-senden und Hausierern. Die Vereinigung der Kaufleute für d'e Stadt Eelje teilt uns mit: Es kommt immer öfter vor, daß fremde Agenten und Hausierer unberechtigt private Parteien besuchen und ihnen verschiedene schlechte Manufakturwaren an-bieten, die meistens italienischen Ursprungs sind. Diese Händler gehen so vor, daß sie ohne Unter-schied alle Waren mit englischen Warenzeichen ver-sehen und sie als „echt englisch" zu höheren Preisen als den üblichen verkaufen. Die Hausierer reden sich dahin aus, daß ihre Waren aus verschiedenen Konkursen stammen oder daß sie dieselben auf der Ljubljanaer Messe gekauft haben, was den Tat-sachen nicht entspricht. - Das Kaufpublikum wir hiermit vor diesen Reisenden und Hausierern gewarnt und gebeten, stets daran zu denken, daß es bei den heimischen Geschäftsleuten bekannt bessere Ware zu billigeren Preisen zu laufen bekommt. — Die Leiter der verschiedenen Aemter und Schulen wie anderen Anstalten werden noch besonders da-rauf hingewiesen, daß jedes Hausieren in ihren Gebäuden gesetzlich verboten ist. Das Hau-sieren ist nicht nur unzulässig für Manufakturwaren, sondern auch für alle Arten anderer Waren wie Kanzleimaterial, Galanterie usw. Maribor Mariborer Festwoche. Wie wir bereits berichteten, beginnt am Samstag den 5. d. M die „Mariborer Festwoche". Da» Programm steht nun-mehr fest und enthäU eine Reihe von zugkräftigen Veranstaltungen. Vor allem sind die Ausstellungen bemerkenswert wie die Fremdenverkehrs-ausstellung, die Jagd ausstellung (wir verweisen auf unseren heutigen Artikel über den Jagdmaler Hans von Gagern), die Gartenbauausstellung usw. Eine Reihe von sportlichen Veranstaltungen wird sicher ein interessiertes Publikum finden, zumal sie sich sehr abwechslungsreich und spannend gestalten dürsten. Auch die Kunst kommt in hohem Maße fassen von Bewegung, das gute Gedächtnis und die Gabe, dies dann auf dem Papier zu verwerten. Gagerns humoristische Albums mit den köstlichen Jagdszenen drängen geradezu zum Vergleich mit WUhrim Busch, der freilich — und leider — kein Jäger war. Da ist ihm Gagern entschieden weit überlegen. Durch einige treffliche Landschaftsstim-mungen, die schon mehr als reine Staffage find, sagt uns der Künstler in klarer, ungezierter Sprache, wie er die Natur als Jäger sieht, was er an ihr schätzt. Wir haben Gelegenheit, mehr als 40-jährtge Jägererfahrungen gepaart mit dem Talent des Tier-malers uns vor Augen zu führen und gerade die Jägerwelt, die es so oft bedauert, die auf ihren Streif- und Jagdzügen gesammelten Eindrücke nicht bannen zu können, möge diese Ausstellung nicht versäumen. Möge dem Künstler auch in der Mariborer Jäger- und Kunstliebhaberkreisen ähnliche Sympathie entgegengebracht werden, wie er sie sich in Zagreb und Ljubljana erworben. Der veranstaltende Aus-ftellungsausschuß verdient besondere Anerkennung dafür, daß er uns die Möglichkeit geboten hat, da» Wirken und Schaffen Gagerns selbst kennen zu lernen. Die ausgestellten Bilder werden jedenfalls reichlich zum Erfolge der gesainten Veranstaltung beitragen. _ zu Worte. Besonders erwähnt sei die Aufführung des historischen Schauspiels „Die Grafen von Cilli" vor dem Rachaus und ein reichhaltiges Konzertprogramm. Für die auswärtigen Gäste der Mariborer Festwoche sind zahlreiche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Maribors vor-bereitet. Denkschrift gegen der Ankauf der Burg. Die Mariborer Wirtschastskreise hoben ge-gen den Ankauf der Burg protestiert, indem sie bei der Stadtgemeinve eine Denkschrift überreichten. Es wird darin festgestellt, daß außer den notdürftigsten Instandsetzungsarbeiten noch mindzstens zweieinhalb Millionen Din^r zur Einrichtung der Burg als Amtssitz des Magistrats erforderlich wären. Sollte sich der Kaufvertrag nicht mehr rückgängig machen lassen, so wollen die Wirtschastskreise der Transaktion zwar keine Schwierigkeiten entgegensetzen, sie verlangen jedoch, daß durch den Ankauf der Burg den Steuerzahlern keine neuen Steuerlasten entstehen. Der Verein der Staatspensionisten gibt zur Kenntnis, daß verschiedene Firmen, Rechts-anwälte und Badeorte den Vereinsmitgliedern nicht unbedeutende Nachlasse gewähren. Das Verzeichnis dieser Firmen liegt im Vereinssekretariat Vrbanooa ul. 59 zur Einsicht auf. Weitere private Pfandleihanstalten dürfte Maribor, wie uns berichtet wird, bereits demnächst erhalten. Eine alte, noch aus der Friedenszeit stammende, besitzen wir ja. Nun liegen bei der Stadtoerwallung zwei weitere Gesuche vor, die sich um eine solche Konzession bewerben. Die Strahenpflasterungsarbeiten vor der Franzistanertirche wurden, wie uns berichtet wird, anläßlich der bevorstehenden Festwoche von Mari-bor eingestellt, um den erwarteten großen Verkehr nicht zu behindern. Damit jedoch die Arbeiterschaft nicht zum Feiern gezwungen ist, werden die Pflasterung?-arbeiten am Ende der Aleksandrova cesta vom neuen Postzollamt weiter bis zur Stadtgrenze fortgesetzt werden. Die neue Fahrbahn der Aleksan-drova cesta wird durchaehends eine Breite von 12 Metern aufweisen, wodurch sich zu beiden Seiten breite Bürgersteige ergeben werden, wie man dies bereits jetzt aus den gelegten Randsteinen ersehen kann. Die Bahnüberfahrt in Studenci bei Maribor gesperrt. Am 3. und 4. August ist der Bahnübergang in Studenci bei Maribor vollkommen gesperrt, da die Eisenbahnverwaltung umfangreichere Reparaturen an den Geleiseanlagen vornehmen wird. Aus diesem Grunde muß zur Erreichung der Orte Limbus, Bistrica und Ruse die Frankopanova, Preradoviteoa ulica und die Radvanj-ska cesta benützt werden. Die genannten drei Straßen werden an diesen Tagen besonders bezeichnet sein. Badeverbot. Au» Maribor wird uns gemeldet: Da sich tn der letzten Zeit im Fischteich von Betnavo (Windenau) Badeunfälle wieder häufen, wurde das seinerzeit erlassene Bade-verbot erneuert. Folgenschwere Kirchweihrauferei. Aus Maribor wird uns berichtet: In So. Martin bei Vurberg, wo eine Art Kirchweihfest abgehalten wurde, kam es zu einer folgen-schweren Schlägerei. Der Gastwirt Amer hatte um eine Musiklizenz angesucht und diese trotz Warnung durch die Gendarmerie erhalten. Um 4 Uhr Räch-mittag gerieten die Burschen von Zgornji und Dolnji Duplek wegen eine» Frauenzimmers hart aneinander. Die Gendarmen Vinzenz Kralj und Nikola Mocioar begaben sich zum erwähnten Lokal, welches ersterer kurzerhand betrat, um Ord-nung zu schaffen. Kaum erblickte ihn der bekannte Gendarmenhasser Ambroz Schwarz, als er auch schon den bekannten Kampfruf der Untersten« „Auf bk" ausstieß, was für die Anwesenden das Signal zum Angriff auf den Gendarmen bedeutete. Im Nu war er umringt und ihm Gewehr und Bajonett entrissen. Plötzlich sauste eine volle Literfiasche an den Schädel des Gendarmen Kralj, Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 62 datz er blutüberströmt zu Boden sank. Mit Mühe und Not erhob er sich, zog seine Dienstpistole und feuerte einige Schüsse ab. Der 48-jährige iUcm> besitze? Posirak stürzte mit einem Bauchschutz »den. Sein Sohn, der nach der Pistole gegriffen Schutz...... ein dritter einen Beinschutz davontrug. Nun war zu iöi hatte. erhielt einen durch die Hand, während bald Beruhigung eingetreten. Der Bürgermeister von So. Martin. Kostanjsek, der Wort darauf legt, durch die Presse festgestellt zu wissen, daß dabei die Bevölkerung von So. Martin vollkommen unbeteiligt war, überführte die Verwundeten ins Krankenhaus nach Maribor. Montag ging eine Gendarmeriepatrouille unter Kommando des Gen-darmerieoberleutnants Knezevic von Maribor an den Tatort ab und konnte in kurzer Zeit vier der Hauptbeteiligten verhaften, die dem Kreisgerichte in Maribor eingeliefert wurden. Da die Verwundung Postraks sich als sehr schwer erweist, so kann unter Umständen dieser Zwischenfall, der durch ein luenzimmer hervorgerufen worden war, ein Menschenleben fordern. Ptuj Gestorben. Frau Maria Kasper, geborene Turk, die Gattin des Sparkassendirektors i. R. Kasper und Mutter des Hauptschriftleiters der „Mariborer Zeitung" Udo Kasper, ist in Budina bei Ptuj nach längerem schweren Leiden im 57. Lebensjahre verschieden. Das Begräbnis findet heute Donnerstag um 4 Uhr Nachmittag auf dem städtischen Friedhof in Ptuj statt. Den Hinterblie-denen unser Beileid! Drucksachen für Handel, Induntrie u. Ueworb« liefert prompt Yareinsbachdnickerei „Celtja" Wirtschaft ».Verkehr Aktive Handelsbilanz in der ersten Jahreshälfte Da» Aktivum beträgt rund 140 Millionen Dinar Unsere Ausfuhr im Juni l. I. belief sich auf 256.628 Tonnen Waren (im Juni vorigen Jahres waren es 189.558 Tonnen) im Wirte von 252,2 Millionen Dinar <246,7 Mill.) Der Menge nach war somit die Ausfuhr im Monate Juni l. I. um 35,4 v. H. (67,070 Tonnen) grötzer als im ieichen Zeitraum des vorigen Jahres, während die ertsteigerung trotz der bedeutenden Mengen«-höhung gegenüber dem Juni v. I. nur 2,2 v. H. (5, 5 Mill. Dinar) ausmachte. Zieht man in Be-tracht, datz der Juni schon in die tote Ausfuhr-saison fällt, so darf man sagen, datz der Ausfuhr-Handel im Juni im grotzen und ganzen zufrieden-stellend war. Die Handelsbilanz sieht allerdings ungünstiger aus, denn die Einfuhr im Juni l. I. war grötzer als im gleichen Zeitraum v. I. Es wurden im Juni l. I. 73574 Tonnen (im Vorjahre 67.538 Tonnen) im Werte von 250 Millionen Dinar, gegenüber 203 Millionen Dinar im Juni v. I., eingeführt. Trotz der erhöhten Einfuhr ist aber unsere Handelsbilanz auch im Juni l. I. noch aktiv geblieben, freilich blotz um 2,2 Millionen Dinar, während sich das Aktivum der Handels-bilanz im gleichen Zeitraum v. I. infolge der da-maligen starten Tadakausfuhr auf 43,8 Millionen Dinar stellte. Unsere Handelsbilanz in der ersten Jahres-Hälfte 1933 ergibt ein Aktivum von rund 140 Millionen Dinar. Zieht man in Betracht, datz die eigentliche Ausfuhrsaison erst in der zweiten Jahres-Hälfte beginnt (Ernte), weshalb die Handelsbilanz in der ersten Jahreshälfte gewöhnlich passiv aus-fällt, so mutz dieses Aktivum als ein ziemlich zu-frievenstellender Erfolg bezeichnet werden. Die Tschechoslowakei vernichtet Hopfen-Vorräte. Aus Prag wird gemeldet: Die tschecho-slowakische Negierung hat die Bewilligung zur Ver-nichtung eines Teiles des Sydikats-Hopfens der 30-er-Fechjung erteilt. Seinerzeit waren etwa 60.000 Zollzentner 30-er-Hopfen vom Hopfensyndikat zu Stützungszwecken aufgekauft worden. Die in den letzten Monaten eingetretene Verstärkung der Nach-frage nach Hopfen hat es ermöglicht, auch aus diesen Beständen einen Teil abzustoßen. Von den restlichen Mengen wird nun ein Achtel bis Neuntel demnächst vernichtet werden. Die gelbe Wirtschaftsgefahr. Der Ab- satz japanischer Waren in den europäischen Ländern steigt von Monat zu Monat. Einfallstor für Japan ist namentlich der holländische Markt. Japanische Glüh-birnen werden in Holland für 2,8 Cents angeboten, während holländische Birnen 30 Cents kosten. Die japanische Ware ist also rund zehnmal billiger als die holländische. Auch japanische Fahrräder finden in Holland, besonders aber in den holländischen Kolonien, mehr und mehr Eingang. Die japanischen Industriellen betreiben ein regelrechtes Dumping mit der Absicht, zunächst ins Geschäft zu kommen. Diese japanischen Geschäftsmethoden verdienen die Aufmerksamkeit der alten Industrieländer Europas. Sport A-team : B-team s : 2 (0 : 0). Im ersten «U4 wahlspiel tonnte die A Mannschaft nach leichter Ueberiegen-heit in der zweiten yaldzeu den Sieg an sit dringen, ob» wohl sich die Tordifferenz dein Spielverlauf g«c>enuder ui hoch auswirkt und auch die B-^!annicha'! gute» Können leigte. Ta» Spiel wurde von Herrn Svetek sehr gut geleitet Militär tean. : ZK Celje & : 3 (4:1). D,e Mititärmannschaft, die besonders m der ersten HaldM ei» sehr gutes Spiel zeigte, tonnte ©R (feilt, der mit einigen Reserven angetreten war. iicher besiegen. T«S «piel wurde von Herrn Tonet streng objektiv geleitet. LEIPZIGER HERBSTMESSE 1933 Beginn am 2 7. August AI le Auskünfte erteilt IMG. G. TÖNMIES, LJUBLJANA Ovorakova ulica Nr. 3/11 — Telephon Nr. 2762 oder die Geschäftsstelle des Leipziger Messeamts Beograd, Knez Mihajlova 33. ä Tüchtige Wirtschafterin »US guter Familie wird als Stütze der Ilauafrau, Beschliesserin. Beaufsichtigung von Gesinde und Wirtschaft zu alleinstehender, älterer Dame auf entlegenes Schloss in Slovenien gesucht. Offerte unter Gehaltsansprslche und Lebenslauf an die Verwaltung des Blattes unter Nr. 37595. Mädchenpensionat Schloss St. Hubertus, Amatetten, Oesterreich. Hnurwirtnehaft, Wiener FeinkQche. X&hen: Oaitenb*u,Oetlü|?eUu<'bt; Sprachen, Mimik, Kunstgewerbe ; Tennis, Tanzen, Kelten, Feobtci), Wintersport. Monatlich 200 Schillinge. Prospekt 12. Für Sommerfrischler schöne möbl. Wohnung, 3 Zimmer (daron 2 gossenseiiig), im ersten Stock, Mitte der Stadt, samt Benützung des Kachengeschirre«, sofort zu vermieten. Wo, sagt die Verwaltung des Blattes. 37696 ] bis 2 Zimmer für 4 Personen nur in Celje, Kflchen-und Geschirrbenützung sowie Schlafgelegenheit für das Dienstmädchen, wird ab 1. August gesucht. Zuschriften an Rechnungsdirektor Dr. Franz Egger, Waltendorf bei Graz, Sonnenstrasse Nr. 4. Im tiefsten Schmerze geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht von dem Ableben unseres innigstgeliebten herzensguten Gatten. Vaters, Bruders und Onkels, des Herrn ivan fojan Bergwerks-Betriebsleiters welcher am 31. Juli um '/,12 Uhr nachts nach langem schwerem, mit Geduld ertragenem Leiden im 55. Lebensjahre im allgem. Krankenhause in Celje Verschieden ist. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird am Donnerstag, dem 3. August um 5 Uhr nachmittags in der Leichenhalle des städtischen Friedhofes eingesegnet und hierauf nach evang. Brauche im eigenen Grabe bestaltet. Split-Celje, am I. August 1933. Die trauernde Familie und alle Verwandten. .. ... B H Par - und Vorschussverein registrierst Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung •_ f^sy}I/j C*1 r*}~\trii "tfff 1T Gegründet im Jahre 1900 '*• V*»Ci/C V^iwk/// ««y * fostsparkasse/(onto•Xjubijana /fr. 11.176 / Girokonto bei der Jfarodna banka, Filiale Jflaribor / Telefon 213 interurban Einlagenstand Din 42,000.000, Jahresumsatz Din 300,000.000 Gc schäftsstunden täglich von 8 bis ^1 Uhr trvitx, Verleger und Herausgeber: VereinSbuchdruckerei .Celeja' in Celje. — älerantrcovtlicti für den Herausgeber und verantwoaticher Schriftleiter: Dr. Erich Petschauer in Celje. Wr die 7ruckerei verantwortlich: Guido Schidlo m Celje.