Nr. 201. Dienstag, 2. September 1913. 132. Jahrgang. Mb acher Zeitmg P»i!«»»»»«N»N«p«l». Nil Poslv«r,g.' yimzjiihrig 3U ll, balbjäbrin ,l> li Im Kontor i acmzjühlin l2 ll, hnlbjühri« li K, Für dir Zustellun« w« Hau« aanzjührig L X. — F»s»v««,»,,büh»: Für llsiüs Ili!nafs bis zu vi bri t>? Z,vn»i»»»ft»»N«» beflnbet sich MilloiiöNrakr Nr, I«; dir ß!l»>akN»n Milloiiäftrakc Nr 1«, Tprechftunbe» der «rbaltioi, von « bii 1« Ub» nvrmittan«!, Unfranlierir Brirfr werben nicht annenommrn, Manuskripte mcbt zurüsgeftellt. Telephon-Ur. der Pedaktion 52. Amtlicher Geil. Nach dem Nmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 30. August 1913 (Nr. 201) wurde die Weitcrverbreitung folgender Preß. erzeugnisse verbotm: Nr. 7 «Wahrheit und Recht» vom 22. August 1913. Nr. 231 <Ärbciter.geitm'8» vom 23. August 1813. Nr. 82 und 83 «I00,000 Pfunden beschlossen worden. Außerdem hat die Türlci, nm ihrc militärischen Bc dürfnifse zu decken, in den erwähnten elf Monaten in wiederholten Zahlungen von dcr Dcttc ftublique 1,5) Millionen auf den Anteil erhalten, dcr ihr von den Erträgnissen dieses Instituts zukommt, ferner 500.000 Pfunde von dcr Lcnchtturnigcscllschafl für ihren Anteil an deren Einnahmen, wofür die Konzessionsdaucr dcr Gesellschaft um 25 Jahre verlängert wurde. 300.U0U Pfunde erhielt dcr Staat von der Bagdadbahn-Gesellschafl, 500.000 Pfunde von einer ausländischen Finanzgruppc als Gc-gcnwert für die Börse in Galata und die Kaserne ans dem Tarimplatzc, die ihr verlaust wurden. 244.000 Pfunde, die ihm von den 5>0 Millionen zukamen, die Italien der Dctte ftubliguc unter dem Titel der Kapitalisierung dcr Einnahmen von Tripolitauicn und Benghasi ausgezahlt hat, eine Million Pfunde von der Tabalregic gelegentlich dcr Verlängerung der Konzcssionsdaucr um l5> Jahre, 7.i.000 Pfunde wurden von der Stadtpräfck-tur für den Verlauf dcr Kais von Kadilöj eingenommen, weitere 80.000 Pfunde ebenfalls von der Stadtfträscktur für die Abtretung der Verwaltung der Gasbeleuchtung in der Hauptstadt. Wie ans dem voranstellenden ersichtlich ist, konnte die Türtci ihren militärischen und anderen Bedarf in den letzten elf Monaten ans cigcncn Mitteln decken, ohne zum Auslande ihre Zuflucht zu nehmen. An ßerdem verfügt sie noch über andere Hilfsquellen, die noch nicht angegriffen wurden. Die Türlci braucht demnach, wie hier erklärt wird, einen finanziellen Voylolt nicht allzuschr zu fürchten. Es seien die ausländischen Interessen in der Türlei, die darnnter am meisten leiden würden. Um nur von .Konstantinopcl zu sprechen, sind daselbst alle großen und wirtschaftlichen Handelsun:opcl nicht bezahlt, was dem ausländischen Handel zum größten Schaden gereicht. Die Summe, um die es da handelt, beträgt!i80.000 türkische Pfunde monatlich, die dcm aus-ländischcn Handel zum großen Teile entgeht. 45.000 türkische Pfunde monatlich betragen dic Gehalte der rumclischcn Beamten, die nahezu alle ohne Stellung in Konstantinopcl weilen. Die Kapitulationen in Ägypten. Zu der jetzt viel erörterten Frage der Aufhebung der Kapitulationen in Ägypten wirb dcr „Pol. Korr." aus Kairo geschrieben: Die Kapitulationen sind bekannt-lichc Verträge zwischen den christlichen Mächten und der Türlei, nach denen die auf ottomanischcm Gebiete, also auch die in Ägypten lebenden Europäer von Steuern befreit sind, dcr einheimischen Gcrichtsbarleit nicht unterstehen und ohne Erlaubnis deb zuständigen Konsuls nicht verhaftet werden dürfen. Kein ägyptischer Polizist darf die Wohnung eines Europäers ohne Begleitung eines Vertreters des Konsulats betreten. Daß dies zu Mißbrauchen und Unzuträglichleiten führen kann, liegt auf dcr Hand. Aber bereits die Einführung der Gemisch len Gcrichtshösc im Jahre 1876, die in zivilrechtlichen fällen zwischen Angehörigen verschiedener Nationalitäten zuständig sind, beschränkte die Sonderrechte der Ausländer nicht unwesentlich, und dem großen Staatsmann Nubar Pascha war cs zu verdanken, daß der juristischen Verwirrung, besonders hervorgerufen durch irrige Text-auslcgungcn der Kapitulationen, ein Ende bereitet wurde. Solange Ägypten als selbständiger Staat unter dcr Suzcränität der Pforte beftand, sind schwerwiegende Bedenken gegen diese Einrichtung nicht erhoben worden, auch von England nicht. Seit Beginn dcr britischen Okkupation (l882) aber wurde» oic Engländer zu feinden europäischer Privilegien und sahen in den Kapitulationen, die ihnen früher ein Schutz gegen orientalische Übergriffe waren, eine Behinderung ihrer kulturellen Arbeit. Jede Gelegenheit, wie z. B. die Einführung des Fünf-Fcddan-Gcsctzcs, wird benützt, gegen die Kapitulationen Beschwerden, die zumeist ganz unbegründet sind, vorzubringen. Den Engländern ist jede Einmischung europäischer Mächte in die ägyptischen Angelegenheiten unerwünscht. Sie wollen den vierzehn Kapitulationsstaaten jeden Einfluß im Lande nehmen und ihre wirtschaftliche Tätigkeit untergraben. Dazu erfcheint ihnen die At> Feuilleton. Ein seltsamer Schlangenbiß. Von Adolf Mielc. (Schluß.) Plötzlich wurde cr vo» einem lauten Krachen und Klirren geweckt. Er schreckte auf und fand sich im Dunkeln am Boden liegend. Zuerst wußte er gar nicht, wo cr war, bald aber be-fann cr sich. Er hatte im Schlaf den Tifch umgestoßen, und dabei war auch dic Lampe erloschen. Plötzlich durchfuhr ihn ein lähmender Schreck: die Schlange! Sicherlich »var das Glasgcfäß, das hcrab-neschleudert worden war, zerbrochen nnd die gefährliche Giftschlange halle ihre Freiheit wiedererlangt. Jetzt kroch sie »u» am Boden des dunklen Zeltes dahin, sie war vielleicht schon neben ihm. Das Entsetzen lahmte ihn einige Augenblicke dann entschloß cr sich und fprang auf fein Nctt. Sicher war cr hier ja auch nicht, lonutc sich doch das Reptil an dci. Füßen dcr ciseine» Bettstelle cmporschlängcln. „Hilfe! Hilfet Tenio! Zu Hilfe!" rief der entfetztc Mann. Aber allcs blieb still! Wie sollte auch jemand die Ruse hören, war doch dic Farm ein Stück cntserm »nd lag doch dort gewiß allcs i» tiefem Schlafe! Obschon vor Schrecken verwirrt, sagte sich Romeiro doch, daß es das einzige Mittel znr Rettung sei, schnell das Zelt zu verlassen. Dazu entschloß cr sich denn nnch. Zwar war er in Strümpfen, denn die Pantoffeln waren ihm entglitten, aber das gefährliche Tier lag ja vielleicht nicht auf dem Wege zum Zclteingcmg. In der eiligsten Bewegung sprang cr auf die Tür zu. Da fühlte er zu feinem Entsetzen in der linken Ferse einen scharfen, stechenden Schmerz. „Nun bin ich verloren!" Dieser lHcoanle durchfuhr ihn wic cin Schwert. Er sprang vor das Zelt hinau», und hier sah cr im hcllrn Schein des Mondes, wic Tenio, von einem Diener gefolgt, dahcrgclaufcu kam. „Tenio," rief dcr Gelehrte keuchend. „Ich bin vel-lorcn, dic Schlange ^" „Hat Euch gebissen, Scnor?" rief Tcnio im höchsten Grade erschreckt. «In die Ferse!" stöhnte Romciro, dann faßte cr sich mit männlichem Mutc. „Tenio", sagte cr, ich stehe vor meinem Ende! Mein letzter Wille liegt unter meinen Papieren. Nun habe ich noch eine Bitte an Sie. Schreiben Sie an Senorita Rita Lanero — merken Sie sich genau den Namen: Rita Lancro in Rio dc Janeiro! — Schreiben Sic ihr — hier nehmen Sie mein Notizbuch.» - Schreiben Sie: Teure Scnorita! Ticf bedaurc ich, daß cin solch nichtiger Zwist uns trenntc. Ein Sterbender sagt Ihnen, daß sein Herz Ihnen achölt hat, seit er Sie kennen gelernt. Mcinc schwerfällige Art hat mich immcr gehindert, cs Ihnen zu sagen. Haben Eic diese Worte geschrieben, Tcnio? Ich danke Ihnen, ich dank? Ihnen herzlich. Nun will ich mich niederlegen!" Der völlig Erschöpfte sehte sich aus eine kleine Erhöhung neben dcm Wcgc nieder. „Daher warcn Tic immer so tranrig, Scnor?" fragte Tenio. „Ich hätte nie davon gesprochen, Tcnio." erwiderte Romeiro, „aber nun, da alles aus ist, nun mag sie es erfahren!" Völlig ermattet Icgte sich Romeiro alls dcn Nodcn. Tenio fühlte ihm dcn Puls. „Ihr Herzfchlag ist gut, Senor," sagte er. „Einerlei, es ist ja doch zu Ende! Nun meMel» wegen, so oder so, hier oder wo anders!" Indessen kamen zwei Diener mit Lampen herbei. Tcnio untcrsuchtc die Wnnde, obwohl Romciro wehren wollte. „Das ist lein Schlangenbiß!" sagte, dcr Farmer, „das ist eine Schnittwunde wie von Glas!" Dcr Farmer betrat nun mit einer Lampe in der Hand und von einem der Diener begleitet, das Zelt. Da sah er die Giftfchlange in einer Ecke zusammengerollt liegen; sie hob dcn Kopf nnd zifchtc ihm entgegen. Mit einem Schlage des Stockes, den er mitgenommen hatte, tötete er das gefährliche Tier. Dann sah cl 'den Vodcn an zwischen Bett und Eingang und erblickte da die Scherben dcr zerbrochenen Lampe; an einem waren leichte Blutspuren zu erkennen. AIs cr zu Romeiro zurückkehrte, hatte sich dieser von seinem Schrecken erholt. Die kleine Schnittwunde wurde bann gereinigt und verbunden. „Dcn Brief fenden Sie natürlich nicht nb, Tcnio!" fagtc Romciro noch, und der Fanner erwiderte: „Selbstverständlich!" Nach einer Besprechung mit seiner Frau aber, der der Gelehrte wegen seines freundlichen, humanen Wesens auch sehr sympathisch war, schrieb cr dennoch ohne Ro-niciros Wisfcn an Nita Lanero. Nicht lange darauf traf von dieser an den Gelehrten ein Aries ein, in dem sic die kleine Zwistigkeit bedauerte und die Hoffnung misspracl,. daß er nun ball» wieder nach Rio zurückkehren möchte. Sie freute sich schon auf die Erzählungen seiner Erlebnisse; es würde ihr dies die beste Unterhaltung in ihrem jetzt sehr zurück« gezogenen Leben sein. Romeiro war hocherfreut und cr machte seinem Gast-slrunde scherzhafte Vorwürfe, daß dieser nun doch geschrieben hatte. Daß später Romriro seine Forschcrtätigleit auf weniger gefährliche Gegenstände ausdehnte, dafür sorgte dann nicht nur sein Abfcheu, den er gegen die Gifb schlangen gefaßt hatte, sondern auch feine junge Frau. „An einer einzige» Schlange solltest du dir genügen lassen!" sagte sie ihm bisweilen scherzend, und er er-widcrtc: „Nun, es sind ja noch mehr Tiere aus der Arche Noah da!" Laibacher Zeitung Nr. 201. 1834 2. September 1913. schaffung der Kapitulationen nötig. Die Ägypter aber sind überzeugt, daß die Engländer, unter Ausschaltung der einheimischen Elemente, die Rechtssprechung allein an sich reißen wollen, um so einen weiteren Schritt vorwärts zu tun zur Erklärung des Protektorates oder der völligen Annerion. Kommt es zu einem Verzicht der Mächte auf die Kapitulationen, so ist ein solcher nur gegen bedeutende Kompensationen denkbar, T>ic einheimischen Gerichtshöfe, befangen von politischen und religiösen Vorurteilen, sind bis jetzt noch nicht imstande, europäischem Tun und Denken gerecht zu werden. Wenn auch die höheren Stellen in der Verwaltung und im Iustizdienst mit Engländern besetzt sind, so sind in den unteren doch Eingeborene tätig, die der üblichen Bestechung allzusehr zugänglich sind. Die Europäer und ihre Arbeit würden ohne Zweifel der Willkür polizeilicher oder richterlicher Instanzen ausgesetzt sein und des Schutzes entbehren, den sie unter den Kapitulationen genossen haben, wenn ihre Rechte nicht init allem Nachdruck in einer unumstößlich sicheren lind jede eigenmächtige Auslegung ausschließenden Weise festgesetzt werden. Politische Weberftcht. L a i b a ch, 1. September. Der „Sächsische Landesdienst" meldet: Zu der am 1ö, Oktober stattfindenden, von dem Deutschen Patriotenbund veranstalteten feierlichen Einweihung des Völ» lrrschlachtdenlnml,? bei Leipzig hat der König von Sachsen Einladungen an den deutschen Kaiser, an sämtliche deutsche Vundesfürsten und freien Städte, sowie an den Kaiser von Österreich, den Kaiser von Rußland und den König Gustav von Schweden gelangen lassen, die sich sämtlich in zusagendem Sinne geäußert haben. Der deutsche Kaiser, die deutschen Bundesfürsten und die Vertreter der freien Städte haben ihr persönliches Erscheinen zugesagt mit Ausnahme des Herzogs von Sacksen-Mei-ningen, der sich wegen seines hohen Alters durch den Erbprinzen vertreten läßt, während sich der Kaiser von Österreich durch den Erzherzog-Thronfolger Franz Fer« dinlmd, der Kaiser von Rußland durch den Großfürsten Cyrill und der König von Schweden durch den Kronprinzen vertreten lassen werden. Man schreibt aus Saloniki, 26. August: Es wird mehrfach bestätigt, daß an den Gerückten über eine Spannung zwischen Griechen und Terben nichts Wahres sei. Tie Tätigkeit der serbischen Propaganda in Monastir werde von den serbischen maßgebenden Behörden selbst nicht für ernst genommen, wenn sich auch nicht leugnen läßt, daß dadurch dock) die griechischen Interessen geschädigt würden. Was die griechische Demobilisierung anbelangt, müsse man bedenken, daß Griechenland zur Besetzung der neu errungenen Gebiete einer Armee von ungefähr 30.000 Mann bedürfe, weshalb sich die Demobilisierung nur auf einzelne Truppenkörper erstrecken wird. Der Umstand, daß besonders in den Kämpfen gegen die Bulgaren sehr viele griechische Offiziere gefallen, viele verwundet noch in den Spitälern liegen, bringe l es mit sich, daß man an eine Beurlaubung von Offizin ren nicht schreiten könne, zumal einer größeren Anzahl derselben Urlaube aus Gesundheitsrücksichten bewilligt werden müssen. Wie man aus Rom meldet, macht die Befestigung der italienischen Herrschaft in Lybien andauernd günstige Fortschritte. Mlt besonderer Befriedigung wurde die Nachricht über die jüngst erfolgte Besetzung von Ghe mines begrüßt, welcher Ort einen wichtigen Punkt der Cyrenaika bildet. In Tripolitanien ist die Kolonne Miani nach einem beschwerlichen Marsche in Socna angekommen. Die Notabeln dieses Ortes zogen den Truppen bis Hamman entgegen, um ihre Unterwerfung unter das italienische Regime zu erklären. Tagcsncuigtcitcn. — (Ein chirurgisches Kunststück.) Unter dem Titel „Ersatz von Fingergelenken durch Zehengelenke" be> schreibt der Kieler Chirurg Prof. Gäbell in der „Münchener Medizinischen Wochenschrift" eine interessante Operation, die er an einem Geiger vorgenommen hatte. Nach einer technisch besonders schweren Übung verspürte der Geiger Schmerzen im kleinen Finger der linken Hand, die nicht mehr wichen. Schließlich tonnte der Violin-sftieler den Finger beim Spiel nicht mehr gebrauchen. Die ärztliche Untersuchung ergab eine schwere Entzündung des einen Fingergelcnkcs. Da andere Mittel versagten, entschloß sich Göbell, das kranke Gelenk durch ein anderes, gesundes zu ersetzen, und bestimmte dazu das Zwischengelenk der linken zweite» Zehe, das in Form und Größe am besten geeignet schien. Das kranke Fingergelenk wurde entfernt, das Zwischengelenk der Zehe un-eröffnet freigelegt, ausgesägt und an den Finger angefügt. Das kunstvoll verpflanzte Gelenk heilte so gut ein, daß der Patient bereits nach zwei Monaten ohne Schwierigkeiten spielen und wenige Monate später wieder in einem Konzert auftreten konnte. — (Immunisierung gegen Cholera.» Um bei Säugetieren eine Immunisierung gegen die Cholera erreichen zu können, haben Pottevin und Viollc Experimente an Affen vorgenommen. Nach der „Umfchau" gaben die beiden Forscher Meerkatzen zunächst schwefelsaures Natron ein und führten dann unter Anwendung einer Sonde eine Kultur von Choerabazillcn in den Magen des Affen. Nach wenigen Tagen erkrankten die Meerkatzen an einen: Leiden, das in seinen einzelnen Erscheinungen mit dem Krankheitsverlauf der Cholera beim Menschen im wesentlichen übereinstimmte. Bei den ersten Versuchen trat regelmäßig der Tod des Versuchstieres ein, als jedoch die Zahl der Vazillen verkleinert wurde, überstanden die Affen die Ansteckung. Im Verlaufe längerer Zeit regelmäßig eingeführte ganz kleine Mengen virulenter Cholerakulturen bewirkten, daß die Affen den Kranlheitsstoff assimilierten und gegen Cholera immun wurden. — (Der Schah im Baume.) Eine mertwürdissc kleine Geschichte wird dem „Gaulois" aus der rumänischen Hauptstadt Bukarest gemeldet. Ein armer Mann, der beauftragt war, einen alten Baum umzuhauen, fand >,!>. dein hohlen Stamm einen Topf mit Goldmünzen aus verschiedenen Jahrhunderten gefüllt. Ohne sich seiner Entdeckung sehr zu rühmen, nahm er den Schatz unter den Arm und brachte ihn an einen sicheren Ort. Auf irgend eine Weise aber bekam die Behörde Wind von der Sache und verlangte die Herausgabe der Münzen. Da sich der glückliche Finder weigerte, so ist es zu einem Prozeß gekommen, denn der Wert der Goldstücke soll sehr beträchtlich sein. Der arme Mann verteidigte sich auf Anraten seines Advokaten damit, daß zwar im Gesetz die Ablieferung aller Wertsachen festgesetzt sei, die man im Erdboden finde, das aber von einem Baume in keinem Paragraphen die Rede sei. Wie die Bukarester Richter entscheiden werden, steht noch dahin. Der Besitzer des Grundstückes aber hat sämtliche Bäume umhauen lassen, ohne freilich auch nur einen roten Heller zu finden. — (Einen eigentümlichen Stiertampf) konnten vor einigen Tagen die Einwohner von Toledo schell, näm lich einen Sticrkampf im Hotelvestibül, Ein berühmter Stierkämpfer stand in dem Portal eines Hotels, als ein Vichtreiber mehrere Stiere vorübertrieb. Der Stierkämpfer kam auf den Gedanken, die Tiere in seiner üblichen Weise zu reizen. Er hatte dabei den Erfolg, daß sich ein junger Stier mit gesenktem .Kopfe aus ihn stürzte. Der Stierkämpfer wich in das Vestibül zurück, wohin ihn der Stier verfolgte. Ein Handwerker, der dem Stier im Wege stand, wurde von dem wilden Tiere beim ersten Ansturm mit den Hörnern ausgespießt und weit über den Platz weggeschleudert, wobei er schwere Wunden davontrug. Der Stier richtete nun seine Wut gegen den Stierkämft fer, der den Kampf annahm und bereit war, ohne Vor-bereitungen i» dem Hotelvcstibül seine berühmte Kunst zu zeigen. Er wurde dazu noch durch die Menschenmenge angefeuert, die sich sofort ansammelte. Der seltsame . Kampf dauerte einige Minuten. Dabei wandte sich das Tier, da ihm sein Peiniger stets geschickt entwischte, mehrfach gegen die Zuschauer und verletzte einige von diesen. Der Stierkämpfer war aber immer wieder sofort zur Stelle, um die Aufmerksamkeit und die Wut des Tieres auf sich zu lenken, was ihm auch gelang. Nach einer endlosen Quälerei glückte es ihm dann, den Stier so schwer zu verwunden, daß er, erschöpft durch den Blutverlust, zusammenbrach. Die Menge heulte geradezu vor Vergnügen über das unentgeltliche Schauspiel. Man feierte den Stierkämpfer, trotzdem durch seine Schuld mehrere Personen schwer verletzt worden waren, wie einen Helden und sammelte Geld, damit er dem Vieh-trciber das getötete Tier bezahlen konnte. Der Treiber zog glücklich von dannen, und der Torero hatte bei seinen Vorführungen in den nächsten Tagen infolge der gelnn-genen Reklame wohlgefülltc Häuser. — (Einc Tierliebhabcrin en gros) ist mit der kürzlich verstorbenen Millionärin M, M. Warpachouskaja dahingegangen. Sie bewohnte ganz allein ein Einzelhaus an der Morskaja. Das heißt, ganz allein lebte sie nicht, denn außer ihr beherbergte das Haus noch etwa 40 Hunde und Katzen, wobei jedem der Tiere ein Einzelzimmer zur Verfügung stand. Sie führten ein Leben wie nur im Schlaraffenland, wurden prächtig gefüttert und hatten besondere Bedienung. Wie die „Äir/. Vjed." erfahren, konnten die Passanten täglich einen Fuhrmann vor dem Hause halten sehen, der zu nichts anderem bestimmt war, als die nrculichen Katzen spazieren zu fahren. Dann stand die alte Dame am Fenster ihres Palais und sah zu, wie die Tierchen ihre Spazierfahrt unternahmen Der Polizei ist nun die angenehme Pflicht erwachsen, für das weitere Fortkommen der verwöhnten armen Waisen zu sorgen. Ob sie wohl mit der nötigen Liebe ans Werk gehen wird? Irrungen. Von O». H3. ApplV'ton. Autorisierte Übersehung. (Nachdruck oerv°«li) (20. Fortsetzung.) Das scheint ziemlich klar. Nun komme ich noch auf diese Zeugin zu sprechen, die im Untcrsuchungstermin vernommen worden ist. Wie hieß sie gleich? Eva Rhodes. Jawohl, Eva Rhodes. Sie haben, ihre Aussage gehört, daß sich zwanzig Minuten vor sieben ein Mann und eine Frau im Atelier gezankt hätten? Jawohl, das weiß ich. Meinen Sie, daß man sich auf iihw Zeugnis ver. lassen kann? Das möchte ich wohl annehmen. Was wissen Sie von ihr? Nichts Nachteiliges. Sie ist eine recht hübsche und liebenswürdige Frau — eine Witwe — sie ist stark in Thornhill verliebt. Ich habe Grund zu glauben, sogar etwas mehr, als ihm angenehm ist. Ich verstehe. Verpflichtungen, die ihm jetzt etwas lästig sind. Das ist nichts Ungewöhnliches. Nun, als Sie im Atelier ankamen, sah da Herr Dixon überhaupt erregt aus? Anfangs kam mir's so vor, aber dieser Eindruck verschwand bald wieder. Hatte er schon den Mantel an und den Hut auf? Jawohl. Und er drängte Sie, dazubleiben? Gewiß tat er das. Und Sie plauderten und tranken zusammen, wie's alte Freunde zu tun pflegen? Das taten wir. Er schien nicht zu wünschen, daß Sie bald weggehen möchten? Im Gegenteil, er nötigte mich, zu bleiben und zu warten, bis er wiederkäme. Das ist ja eben das Sonderbare und Merkwürdige an der Sache. Das ist wahr, wenn er gewußt hat, daß Ihre Frau dort war. Beale strich sich einen Moment nachdenklich das Kinn. Die ganze Geschichte ist höchst eigentümlich, Herr Toylc. Haben Sie Ihre Dienstboten genau examiniert über das Tun Ihrer Gattin an jenen, Tage — ich meine, bevor sie das Haus verlassen hat? Ja — aber vielleicht können Sie noch etwas mehr herausbringen, und Philipp stand auf und klingelte. Ihre letzten Anweisungen hat sie dem Zimmermädchen gegeben. Es wird am besten sein, wenn Sie sie selbst fragen. Als das Mädchen eintrat, warf es einen flüchtigen, ängstlichen Blick nach dem Inspektor. Dieser Herr ist von Scotland Yard, sagte Philipp Doyle, und er wünscht, daß Sie ihm alles genau erzählen, was sich am Tage des Mordes hier zugetragen hat, nachdem ich weg war. Jane wiederholte nun, was wir bereits früher mitgeteilt haben. Inspektor Veale hörte bis zum Schluß aufmerksam zu. Haben Sie nichts vergessen? sagte er dann. Nichts, Herr. Sind Sie dessen auch ganz sicher? Oh ja, Herr, vollkommen. Denken Sie noch mal genau nach. Aus ihrem verwirrten Benehmen wurde es ihm zur Gewißheit, daß sie etwas verheimlichte, und er stellte nun eine Frage aufs Geratewohl. Ist es nicht Tatsache, setzte cr sein Verhör fort, daß Frail Doyle einen Brief geschrieben hat, nachdem Ihr Herr in die Stadt gegangen war? Jane bekam einen solchen Schrecken, daß sie eine Stuhllehne erfaßte, um nicht umzusinken. Einen Brief, den Sie zur Post gebracht haben, fuhr der Beamte in strengem Tone fort. Ja, lam es endlich zögernd heraus, Ich dachte mir's. Nun, an wcn war dieser Brief adressiert? Ich — ich — kann's nicht genau sagen, Herr, stammelte sie. Wirklich, ich kann's nicht ^- Machen Sie - machen Sie — Sie dürfen nicht ctwa glauben, mit mir spasscn zu können. Sie haben doch sicher irgend eine Erinnerung an den Namen und die Adresse. Ja, Herr, es war an irneno einen Frank. Dixon? Das kann ich wirtlich nicht bestimmt sagen. Ich entsinne mich nnr noch des Namens Frank und eines Ateliers, weiter kann ich mich gar nicht erinnern. Es könnte aber Diron gewesen sein? Jawohl, Herr, das wäre möglich. Ich habe mir alle Mühe gegeben, mir den Zunamen wieder ins Gedacht-nis zurückzurufen, es ging aber nicht, und deshalb habe ich lieber gar nichts davon gesagt. Ich hatte keine böse Absicht dabei, daß ich das verschwieg, ich versichere es Ihnen ganz aufrichtig. Nun wohl, ich verlasse mich alls Ihr Wort. Weiter habe ich nichts mehr zu fragen, Fräulein. Als die beide» Männer allein waren, blickten sie sich einander schweigend an. Philipp Doyle war aschgrau geworden wie eine Leiche. Woher wußten Sie das? fragte er und stieß einen tiefen Seufzer aus. Ich wußte es nicht, ich vermute es nur. Ich glaube, ich bin nun auf der richtigen Spur. In der nächsten Minute war cr fort. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 201. 1835 2, September 1913. (Einc kuriose Trauung.) Man schreibt aus Ncw- yorl: Tic Zahl der seltsamen Trauungen in Amerika ist jetzt durch die Eheschließung Mschcu Herr» Winficld Burrows Sifton und Frau Jeanne Donaldson Kirwan um cine ncuc Sensation bereichert worden. Das junge Paar ließ sich i» diesen Tage» im Automobil auf der Straße trauen, untcr dem Lichte einer elektrischen Bogen-kunve. Die Braut, eine Tochter des verstorbenen Vizepräsidenten der Eric-Eisenbahn Donaldson, konnte trotz ihrer zwanzig Jahre auf dein Gebiete der exzentrischen Trauungen bereits auf Erfahrung zurückblicken, denn schon einmal im Jahre 1910, verließ sie heimlich während einer Neisc in England ihre Mutter und brannte in die amerikanische Heimat durch, um dort schleunigst einer» jungen kanadischen Offizier namens Kirwan zu heiraten, der ebenso wie seine Gemahlin, achtzehn Lenze zählte. Dic Ehe wurde bald darauf als ungültig erklärt, worauf die junge Dame jetzt die Scharte ausgewetzt hat. Ihr neuer Gemahl, dem sie ebenfalls heimlich und ohne Wissen der Mutter die Hand zum Ehebund reichte, feierte mil ihr in Ncwyorl ei» Vrautmahl, das aus Schokolade-eis bestand, dann stieg man in das Automobil und fuhr nach Milburnc in New-Icrscy, wo der Bräutigam bis zum Eintreffen des bestellten Geistliche» »ach Zeit fand, ein Noscubukett zu kaufen, so daß die Eheschließung im Automobil immerhin sozusagen ein festliches Gepräge trug. — md wie sie die ver schieden?» Mradc von Verletzungen zu beliaudel» haben, bis ärztliche Hilfe a» Ort und Stelle ist. Natürlich werden die Kinder auch darauf aufmerksam gemacht, wie sie ein „brennendes Haus" verlassen sollen und wic sie sich im Augenblick cincr Schisfskatastrophc zu verhalten habe». Interessant ist ferner, daß die Kleinen auch über die Gefahren, die einzelne Ncrusc mit sich bringen, regelrecht micnticrt werden. Auch dem Gebiete der ersten Hilfe bei Uliglücksfällc» ist ein Teil des Lchrftlanes gewidmet, »ud zahlreiche .Kinder hatten schon Gelegenheit, ihre Kenntnisse praktisch zu erproben und bei Leuchtgasvergif-tungcn nnd Vrandwunde» erfolgreich zu intervenieren. Dieser Uutcrrichtsgegcustand soll von nn» a» nicht »ur in sämtlichen Schulen der Vereinigten Staate», sonder» auch in ganz Eligland eiügeführt werde». — (Nach derKur.» Ein gutgellcidctcr Herr i» de» besten Jahren, dem eine dicke goldene Uhrkctte über dem Näuchlein baumelt, betritt den Sclchcrladen, in dein die Mamsells alle Hände voll zn tun haben. Der Herr wartet bescheiden in einer Ecke, bis die Neihe an ihn komnn. Endlich ist es so weit, und eines der Frcmlcin fragr den Herrn nach seinem Begehr. -- „Vitte, legen Sie mir einen Schinken zu sechs Kilo vor!" bestimmt der Herr. Das geschieht. Der Herr betrachtet ih» prüfend, und das Fräulein fragt: „Darf ich ihn einpacken?" - „Nein, danke," erwidert der Herr, ich wollte »ur mal sehe», wir viel ich im Nadc abgenommen habe?" — », welche in einem Eisenwerke an Stelle einer alten, mit direkter Kohlenfeuerung betriebenen Glühcrei errichtet wurde. In der alten, niedrigen Glüherci waren die Arbeiter argen Belästigungen durch Hitze, Flugasche und die Kohlenoxyd, schweflige Säure u. dgl^ e»ihaltcndcn Abgase ausgesetzt. Unter diese» schädlichen Einflüssen litt insbesondere die Bedienungsmannschaft der in den tiefen Gruben unterhalb des Fußbodens gelegene» Kohlenfeuerungen. Alle dicsc Nachteile wnrdcn durch den vollständige» Umbau und die Einführung der Gasheizung beseitigt. Die ncuc Glühcrci befindet sich einer geräumigen, hohe», mit Wellblech gedeckten Hnllc, welche durch eine Dachlatcrne und durch großc ciscrnc Fenster belichtet ist. Die Ventilation erfolgt durch die in der Dachlatcrne u»d in den Fenstern angebrachten Klaftftflügel. Die Hallcn-miltc durchläuft ein breiter unterirdischer Nedienungs-gilng für die Gasfeuerungen der einzelnen Ofen der an beiden Enden mittelst bequemer Stiegen zugänglich ist und desse» Belichtung und Lüftung durch mehrere große und »lit Eiscugitter» geschützte Öffnungen erfolgt. Da» Gas wird den Generatoren der Martinhüttc cuwommcn' allc im Heizlanal gelegenen Gas und Preßluftleitungen sind bei jedem Ofen mit Eiplosionsllappcn ausgestattet. Zum Einsetzen der schweren eisernen Glühtöpfe in die Ofen dient ein durch den ganzen Raum laufender und elektromotorisch betriebener Fachwerkkran. — Wesentliche Verbesserungen der Vetricbsverhältnisse sind ferner in cincr Kcttcnsabril zu verzeichnen, in welcher einige Betriebsabteilungen, die bisher i» unzulängliche» Lokalitäten nnkrgcbracht ware», i» zweckmäßige, der Gewerbe-Hygiene völlig entsprechende Neubauten verlegt wurden. - Eiuc Holzstoff- u»d Zellulosefabril modernisierte ihre Abteilung für Holzzerklcincrung und erzielte in beiden Betrieben eine »amhastc Verbesserung der Raum und Bclichtungsvcrhältnissc. indem sie die vielen alten Sor-tnraftparatc und Schüttelsiebe durch zwei Zentrifugal-sorliermaschincn ersetzte. — Bei Errichtung'von neue» kleingewerblichc» Werkstätten wurde die erfreuliche Wahrnehmung geinacht, daß ma» immer mehr bestrebt ist, allcn an derartige Anlagen zu stellenden hygienische» Anforde-rungcn Rechnung zu tragen, was insbesondere bei Bäckereien, Schlächtereien und Flcischhaucreicn nottut. Die im vorjährigen Berichte a» dieser Stelle erwähnten mangelhafte» Bctricbsläumc einer Gerberei wurde» heuer umgebaut; desgleichen wurde das alte, baufällige Gebäude einer motorisch betriebene» Kiftentischlcrci gänzlich rekonstruiert. lFm-tsl'kunq folgt.) — in Stangen sowie in Angelegenheit dcr Erncnnuno. des Ortsschulaussehers in Ledine der Erledigung zugeführt. — . den. Die Gäste begaben sich zur Besichtigung der deutschen Schulvereinsschule nach ^i-la und wanderten von dort unter Führung des Verbandobmannes, Herrn Dr. St au dach er, und des Schriftführers, Herrn Prof Hille, sowie anderer Ausschußmitglieder und Hcrrcn aus der deutschen Gesellschaft nach „Bellevue", wo sie von dem herrlichen Ausblicke entzückt waren. Von hier aus begab sich die Gesellschaft ins Kaiser Franz Ioseph-Iubilüumstheater, wo sie von dem Vertreter des Teutschen Theatervereines, Herrn Inspektor R. Ohm-Ianuschowsky, begrüßt und in die verschiedenen Räume geführt wurden. Im festlich erleuchteten Zu-schauerraume hielt letzterer einen Vortrag in knappen Umrissen über die Geschichte des Deutschen Theaters in den letzten 20 Jahren. Die Gäste äußerten unverhohlen ihre volle Anerkennung über den schönen Kunsttcmpel und den geschmackvollen Zuschauerraum. Nach Besichtigung der Nömermaucr, wo Herr Lehrer Uhl die nötigen Erklärungen gab, besichtigten die Gäste die Erdbebenwarte, deren Einrichtung Herr Fritz Klau er eingehend erörterte. Es wurde nun das Anastasius Grün-Denkmal in Augenschein genommen, der Tonhalle der Philharmoni-scyen Gesellschaft ein kurzer Besuch abgestattet und dortselbst das Dantschreiben Beethovens bewundert. Am Abend fand eine gesellige Zusammenkunft im Kasino statt, der Vertreter deutscher Vereine und viele Deutsche beiwohnten. Die Gäste wurden durch den Obmann des Deutschen Vereines in Laibach. Herrn Dr. Ambro-sitsch, mit herzlichen Worten begrüßt, worauf Herr Dr. Grul in ihrem Namen ebenso herzlich dankte, In der Glashalle wurden die Gäste durch die Vorführung prächtiger Lichtbilder, den hier bereits bekannten wunder- schonen Photograph ischen Aufnahmen des Herrn Emil Klauer aus der oberkrainischen Alpenwelt aufs freudigste überrascht. Die Lichtbilder erklärte Herr Professor Nizzi. — Sonntag vormittags besichtigten die Gäste das Museum, deutsche Schulen, bestiegen den Schloßberg und besuchten noch andere Sehenswürdigkeiten Laibachs. Nach einein im Kasino eingenommenen gemeinschaftlichen Mahle setzten sie mit dem Untcrkraine», Zuge unter Führung des Herrn Generalsekretärs G e i-ser die Reife nach Gottschec fort. Sie sprachen sich über den liebenswürdigen Empfang und das Gesehene in äußerst anerkennenswerter Weise aus. — (Ein Bortrag über autogenes Schweißen.) Die Firma Kassowitz Match „Ilirija"..Krainbl,ra..» Über dab am Sonntag ausgetragene Fußball-Malch, das mit dem Resultate 6:2 zugunsten der Reservemannschaft der Lai-bacher „Ilirija" endete, wird uns berichtet: Das sonntägige Match, zu dem die „Ilirija" ihre Reservemannschaft der nicht kompletten, aus Krainburgcr und aus derzeit in verschiedeilen Oberlrainer Sommerfrischen wei-lcnden anderwärtigen Fußballisten zusammengestellten Mannschaft stellte und die Gegcnmannschaft sogar mit zwei eigenen Spielern komplettierte, brachte manche Neuigkeit und auch Überraschung aus diesem Sport-gebiete. Vor allem wäre zu betonen, daß das Publikum an die derzeit bei der „Ilirija" eingeführte Spielweise noch nicht gewöhnt ist und daß viele das ruhige Kombinationsspiel mit Faulheit verwechselten und infolgedessen in der ersten Spielhälfte mit dem Resultate 2:2 gar nicht zufrieden war. Dazu verleitete sie insbesondere der Umstand, daß die Gegenmannschaft, augenscheinlich an ein solches Kombinationsspiel auch nicht gewöhnt, planlas auf dem Spielplätze hin nnd her lief und sich so schon in der ersten Halbzeit ganz ordentlich auspumpte. Ein weiterer Umstand, der sich m Laibach zum erstenmal zutrug, war der, daß die Gäste den Spruch des Schiedsrichters nicht anerkennen wollten und in der zweiten Halbzeit bereits nach 18 Minuten den Spielplatz verließen. Ob die Gäste da sportlich vorgegangen sind, ist sehr zweifelhaft. Gewiß ist nur das eine, daß die Gäste dadurch einen Beweis ihrer lockeren Disziplin lieferten — ihr Kapitän war für die Fortsetzung des Spieles, einzelne Spieler jedoch dagegen! — und daß ihr Vorgehen beim Publikum den berechtigten Anschein eweckte, als wollten sie dadurch ein Debacle für sich verhüten. Zuletzt soll nicht unerwähnt bleiben, daß bei diesem Wettspiel auch das zum erstenmal in Laibach der Goalmann samt dem Balle ins Tor hineingedrängt wurde und daß auf diese Weise ein Goal entstand. — Über den Verlauf des Spieles wäre anzugeben: Das Wettspiel wurde mit einem rauhen Angriff der „Ilirija" auf das gegnerische Tor griffe, bis es in der 25. Minute den Gegner glückte, Folge hatte. Nun wechselten durch längere Zeit die Angriffe, bis es in der 25. Minute» den Gegnern glückte, mit einem Durchbruche auszugleichen. Die „Ilirija" war infolgedessen sichtlich bemüht, die Führung zu gewinnen. Ihre scharfen Angriffe verwandelte jedoch die gegnerische Verteidignng in erfolglose Eckstöße. In der 31. Minute glückte den Gästen ein neuer Durchbruch durch die weit vorgerückte Verteidigung der Ilirija und auch aus diesem Durchbrüche gelang ihnen ein Tor. Die Angriffe der „Ilirija" wurden von nun an noch schärfer. In der 34. Minute wurde bereits der zweite Ball bei einem Eckstoße wunderschön eingeköpft, und nun folgte bis zun. Torwechsel ein systematisches Kombinations'-, für die Gegner jedoch ein Ermüdungsspiel der „Ilirija". Die eiste Halbzeit endete deshalb unentschieden. Nach Torwechsel wurde das Spiel sofort einseitig und es begann eine Goalregenperiode. Die Gäste waren sichtlich ermüdet und mußten sich daher auf die Verteidigung beschränken, die jedoch gänzlich versagte, denn in der 4., 6., 14. und 18. Minute wurden durch schönes Kombinationsspiel Tore errungen. Und nun brachen die Gäste das Spiel unter der Vorgabe ab, dah der rechte Flügel der „Ilirija" die Torlinie bereits überschritten und erst dann den Ball zentriert hätte, was jedoch nach Aussage der Augenzeugen der Wahrheit nicht entspricht. Den Veweis hat dieses Wettspiel sicherlich geliefert, daß beim Fußballspiel die wichtigste Stellung einer wohldurchdachten Kombination zukommt und daß die Körperkraft der einzelnen Spieler nur von untergeordneter Bedeutung ist. — Das Match leitete als Schiedsrichter Herr Dr. Verce. Dem Wettspiele wohnten gegen 200 Zuschauer bei. ~ lZur Hclmnss des Weideweseno in Unterkam.» Wir erhalten folgende Mitteilung: Vorgestern fand die feierliche Einweihung der neuen auf der Travna gora bei Soderschitz gelegenen genossenschaftlichen Hutweide statt. Die dortige Viehzuchtgenossenschaft hatte auf dein hohen Plateau zwischen Soderschitz nnd Laserbach 67 Besitzern gehörige Gründe zusammengelegt, um dadurch etwa 140 Joch Hutweiden zu gewinnen, die bereits zur Weide benutzt werden. Die Weihe wurde durch den Landesausschußbeisitzer Dr. Lampe vollzogen, und hierauf fand bei zahlreicher Beteiligung der Bevölkerung auf der Hutweide eine instruktive Versammlung über die Viehzucht statt. Der Gründer der Viehzucht-Genossenschaft, Üandtagsabgeordneter B a r t 0 l, begrüßte die anwesenden Vertreter der Behörden, den Reichsrats- und Landtagsabgeordneten Jall, <" sowie die verschiedenen benachbarten unterkrainischcn Genossenschaften, die sich zur Besichtigung der genossenschaftlichen Hutweide eingesunken halten. Landesausschußbeisitzer Doi°-tor Lampe erörterte die dringende Notwendigkeit des gemeinsamen Wcidens zwecks Hebnng der unterkraini scheu Viehzucht und legte dar, in welcher Weise die Viehzucht vom Ackerbauministerinm und vom Landesaus' schussc unterstützt wird, Namens der Regierung begrüßte die Anwesenden der t. k. Nezirkskommissär Marquis G 0-zani, der dem Weidcwcsen den beste» Erfolg wünschte. Der landschaftliche Genossenschaftssetretär Dr. Lovro Pogal'nik sprach über die Bedeutung des Genossenschaftswesens, während Ingenieur Nataj als Dele-vierter der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft der Versammlung die technische Veranstaltung und die wirtschaftliche Bedeutung der Hntwcide auf der Travna gorn auscin-sindersctzte. Visher befanden sich bereits 120 Stnck Jungvieh ans der Weide, die in drei Abteilungen zerfällt. Das Jungvieh hat sich aus den Weideplätze» gut gekräftigt und schön entwickelt. — Alls dem Plateau zwischen Soderschitz nnd Laserbach, dessen Seehöhe gegen 1000 Meter beträgt, gibt es »och ausgedehnte Grundstücke, die sich zu einer Hntweidc für fast I000 Stück Vieh vereinigen ließe». — ,Der Sternhimmel im September.) Mit dem Herannahen des Herbstes mehren sich die funkelnden Sternbilder an unscrcm Himmel. Außer Andromeo«, Perseus und Fuhrmann sind jetzt unter den Fixsternen anch Dreieck, Widder und Stier (Aldebaran, Plejadcn und Hyaden) höher am östlichen Abendhimmel zu sehen. Bootes, Krone, Schlange nnd Schlangenträger sinken immer früher über den Westhorizont hinab. Unter den Planeten verschwindet Merknr schon bald nach Monatsbeginn wieder vom Morgcnhimmel, am 3. Septemve», früh morgens findet man ihn nahe über Regulus im Löwe», am 16. um 4 Uhr nachmittags ist der Planet in oberer Konjunktion mit der Sonne. Venus ist zunächst 3, zuletzt nur noch 2V2 Stunden lang Morgenstern. Jupiter geht immer früher nnter, zuletzt ist er nur noch 3'/l Stunden nach dein Sinken der Sonne zu erblicken. Saturn und bald nach ihm Mars steigen in später Abendstunde über den Nordllsthorizont empor. Der Freund der Gestirne ver-säume nicht, falls das Firmament wolkenfrei ist, an den Abenden des 22. und 23. den Vorüberganc, des Mondes an Saturn und Mars zu beobachten. Die Tichtbarleils-daucr des Mars nimmt von 5'/^ bis auf 7'^ Stunden, die des Saturn von iM auf 8V2 Stunden zu. Die Svnne tritt am 23. September um 5 Uhr nachmittags aus dem Zeichen der Jungfrau in das der Wage (Herbstanfang.) Eine partielle Somienfmstcrnis, die jedoch nur im südöstlichen Südafrika, auf Madagaskar und in den Süd-polargegcnden sichtbar ist, vollzieht sich am 5. September morgens von 3 Uhr 53 Minuten bis 4 Uhr 52 Minuten mitteleuropäischer Zeit. ^ (Die übcrfüllunss der ilfterrcichischen Lehranstal« ten.) Während die Bevölkerung Österreichs in den letzten 20 Jahren nur um ein Viertel zugenommen hat, ist der Besuch der mittlere» und höhere» Lehranstalten weit stärker gestiegen. Es betrug -die Zahl der Mittelschüler im Jahre 1893 79.382, im Jahre 1913 «57.989, zusammen 98,8 Prozent,- der Uniuersitätshörer im Jahre 1893 l 1.520, im Jahre 1913 25.820, zusammen 115,6 Prozent; der Techniker im Jahre 1893 1983, im Jahre 1913 98N, zusammen 39,2 Prozent; der Hörer der Bodenkultur im Jahre 1893 177, im Jahre 19l3 989, znsam-men 458,7 Prozent. Von den Universitätshörern ist die Zahl der Juristen in diesem Zeiträume um 8462, die der Mediziner um 1142 und die der Theologen um 206 ge-wachse», während sich die Zahl der Philosophen nahezu vervierfacht hat. — (Vinisse Details vom letzten Markte.) Am vergangenen Samstag wurden von drei Wipftachcrn 126 Schachtel» mit Obst und Weintrauben auf den Markt gebracht, wo die Ware rasch abgesetzt wurde. Ein Kilogramm Weintrauben kostete 64 bis 80 /». Auf den Markt gelangten auch vier Wagen mit Kartoffeln; 100 Kilogramm kosteten 6 /v. Es waren auch drei mit Kraut-köpfen bcladcne Wagen auf dem Markte erschienen; 100 Krautköpse waren um 10 /< erhältlich. Ferner waren acht Vrennholzsuhrcn auf dem Markte, die Klafter kostete 19 /<. Die sonstigen Viktualienftreise hielten sich auf der gewöhnlichen Höhe, nur beim heimischen Obste konnte ein Sinken der Preise wahrgenommen werden. — In der verflossenen Woche wurden von der Marktbehördc 9618 Eier mittelst elektrischen Lichtes untersucht: hiebei wurden 21 Stück als verdorben konstatiert. !«:—. — (Vom Manen ssestürzt.) Samstag stürzte der 43 Jahre alte Arbeiter Anton Ferle auf der Römn straße aus eigenem Verschulden vom Wagen und brach sich das linke Bein. Laibacher Zeitung Nr. 201. 1837 2. September 1913. * «Zur Vollsbcwcnunn in ttrnin.» Im politischen Bczirle Krainburg (52.8W Einwohner) fanden im zwei. ten Quartale l. I. 88 Tranungcn statt. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 410, die der Verstorbenen aus 228 darunter 72 Kinder im Alter von der Geburt Ins zu 5i Jahren. Ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren er-reichten 27, von über 70 Jahren 5l Personen. An Tuberkulose slarben 46, an Lungenentzündung 14, an D'fth-therit>5 1, an Keuchhusten 3, durch zufällige tödliche Beschädigung 4 und durch Selbstmord (i Personen-. alle übrigen an verschiedenen .Krankheiten. Ein Mord oder Totschlag ereignete sich nicht. —>'. * «TanitäreS.» Über den Stand der Infektionskrankheiten in der Periode vom 22, Juni bis 19. Juli kamen uns nachstehende Daten zu: Mit 15,1 aus der Vor-pcriode übernommenen Fällen wurden insgesamt 343 (471 i» der Vorperiode) Infeltionslrankc gemeldet. Von 1M.000 Einwohnern waren demnach 07 (02 in der Vor-Periode) infektiös erkrankt. Von den Erkrankten sind 29 ^ 8,4 Aus Krainburg wird uns unter dein Gestrigen geschrieben: In der nahe gelegenen Ortschaft Gorenjc ereignete sich am verflossenen Samstag ein trauriger Fall, der dem 68jährigen Grundbesitzer und Arbeiter der Karl Pollalschcn Lederfabrik Franz Kalmuck vulgo Polajnar aus Gorcnic das Leben kostete. Der Genannte war eben von seiner TagcSarbcit heimgekommen, als ein Fuhrwerk vor scincm Hause an hielt. >talin^el, der vor dcm .hause erschien, sprach einige Worte mit dem Wagenlcnlcr und streichelte dabei das Pferd: dieses aber versetzte ihm mit dem Hintcrhufc eine,» derartigen Stoß in den Unterleib, das; er sofort bewußtlos zusammenbrach und noch am selben Abende starb. Kalmuck war bereits 25 Jahre in der Fabrik Pollak tätig gewesen. - en Brandwunden erlege»».) Am vergangenen Samstag fiel die drei Jahre alte Wlrtstochter Maria Nouak in Moste bei Laibach zu Hause in einen mit siedender Tupfte gefüllte,, Topf und zog sich so schwere Verlegungen zu, daß sie am folgenden Tage im Landes-spitalc starb. ^ n 5). September nach Quebec und Montreal. Dampfer „Oceania" am 6. September nach Newyork. Dampfer „Columbia" am 18. September nach Patras, Almeria, Las Palmas, Rio de Janeiro, Santos, Montevideo und Aucnos-Aircs. Dantpfcr „Kaiser Franz Josef I." am 20. September »ach Ncwyorl. — (Verstorbene in Laibach.» Iofcs ^nidar^u, Aus-schcrssohn, 10 Monate; Theresia Urbanija, Eisentrödlc-rin, Ahncljeva cesta 10; Johann Osterman, Tischler in der Sftinnfabrik, 78 Jahre; Maria Aagar, Großhändlerstochter, 1 Monat; Johanna Toma^N', Vefitzersgattin, 35 Jahre. — (Wie ausgewechselt) ist jed«r, der früher änaI-lich nach Entleerungen spähte und seit dem Gebrauche von Taschners Hunyadi Ianos-Bittcrwasser, das angenehm, prompt und sicher wirkt, auf die gewünschte Erleichterung rechnen lann. Mit dem Wohlbefinden des Körpers geht dann geistige Frische und Regsamkeil Hanv in Hand. Kopfweh, Mißstimmung, gallige Zornausbrüche, die fchon so viel Unheil angerichtet haben, sind für immer beseitigt uud vermieden. Die Hartleibigleit soll und muß eben behandelt werden. Man denke daher im eigensten Interesse, wenn man Neigung zu habitueller Obstipation hat — nnd wer hat sie nicht i» unserem Zeitalter der „sitzenden Lebensweise"? — an den Gebrauch des Huuyadi Ianos-Bitterwasscrs. 2345 2—1 Theater. Kunst und Literatur. — (Abschiedsvorstellung der Frau Damlova.» Wir erhalten folgende Zuschrift: Heute abends nimmt Frau Auguste Danilova Abschied von der slovcnischcu Bühne in Laibach, an der sie durch volle 27 Jahre mit einer einzigen Unterbrechung von zwei Spicliahren gewirkt hat, da sie in den Saisoncn 1908/09 und 1909/10 dem slovc»ischen Theater in Trieft als Leiterin angehörte, so daß sie also mit ihrer Abschiedsvorstellung zugleich die Feier des Abschlusses einer 25jährigen Tätigkeit an ein und derselben Bühne vereinigt. Durch die hiesigen Theatervcrhältnisse. die ihr sürdcrhin keine Existcnzmög-lichlcil mehr bieten können, znr Answanderung nach Nordamerika veranlaßt, wo sie dnrch ihrer Hände Arbeit ein Auskommen linden will, nimmt sie zugleich Abschied vom Laibachcr Thcalerpublitum, daß in ihr zeit ihrer Vühncntätigtcit eine erstklassige heimlsche Nühnenkraft schätzte und ehrte. Neben ihrem Galten, dem Regisseur und Schauspieler am Laibachcr slovenischcn Theater, Anton Ecrar-Danilo, der gerade in der verflossenen Saison das Jubiläum seiner 35ijährigen Zugehörigkeit zum Laibacher Theater beging: ncbc» dcm Regisseur und Schauspieler der Agramer landschaftlichen Bühne Ignaz Noi>t-nil, der cl'cnfalls heuer daS Jubiläum seiner 30jährigen Bühiieütätigleit ai> den Theatern in Laibach und Agram scierlc, und neben dem volkstümlichsten slovenischen Regisseur und Schauspieler Anton Verov^cl, der in d« vorige» Saison das Jubiläum seiner 2l>jähria,en Vüh-ncntäUgtcil an den slovenischcn Theatern in Laibach und in Trieft beging, ist Frau Auguste Danilova die erste slovenische Schauspielerin, die hervorgegangen aus den bescheidenen Thcatervcrhältnisscn der alten C'italnica-bühnc in Laibach, durch eifrige Arbeit an ihrer Vcr» volltomnuiung cinc hohe Stufe echter Darslellungstunst erreicht nnd sich durch ihr vvn schauspielerischer Intelligenz getragenes und ausgeglichenes Spiel bei der Öffentlichkeit zu warmer Anerkennung und dauernder Sympathie cmporgerungen hat, ohne, durch ihre Erfolge verleitet, der Bühne, an der sie groß geworden, untreu werden zu wollen. Es entbehrt nicht tieferer Tragik, wenn Frau Danilova in der Zeit ihrer vollen Reise nnd knapp vor Ginbruch des Lebendabcnbs von einer Bühne und einer Öffentlichkeit scheiden muß, denen sie ihre besten Lebenskräfte gewidmet. Im Jahre 1886 in die Schar der ersten slovcnischcn ständigen Schauspielertruppe eingetreten, absolvierte sie nnter Leitung des Regisseurs Iguaz Bor-tuit ihre ersten Rollen als Fräulein Gostl-<>cva noch im alten Laibachcr Theatergcbäude am .Kongreßplatz, bildete sich dann unter der genannten Leitung auf der Thcatcrbühne in dex Laibacher l'italnica in der Schcllenbnrggassc weiter aus. wo der slovcnischc Thca-terverein „Dramatwno oru^tvo" seit dcm Jahre 1887, da am !7. Februar das Theater am Kongrcßplatz abgebrannt war. bis zum Jahre 1892, wo das jetzige landschaftliche Thcatcrgcbäude eröffnet und seinen Zwecken übergeben wnrdc, seine allwöchentlichen Theaterabende veranstaltete, und trat seither in schier ungezählten Rollen auf der Laibachcr landschaftlichen Bühne im Eharaktcr-, Liebhaberinnen- und Hcroincnsach, in tlassifchen Tragödien, Schauspielen. Vollsstückcn, Lustspielen und Prosen, mituutcr sogar in Operetten aus. Viel bemerkt wur^ den ihre Nora. Fedora. Donna Teodora, Maslova n. a., vorzüglich waren ihre dcrbbäucrischcn Frauengcstaltcn („Biberpelz"), Matronen, Salon- nnd Anstandsdame» ^ lnrz: Fran Danilova war als „nmer rollcnsichcrc, pflichteifrige Schauspielerin der besten Qualitäten eine der Hauptstützen des slovcnischcn Theaters in Laibach. Wenn' schon geschieden sein muß, so möge sie das Bewußtsein mit hinübcrnchmcü, daß ihrer die Öffentlich lcil in der Heimat mit ancrscnncndcr Dankbarkeit gedenkt! Telegramme des l. l. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Der neue Landcspriisident in Salzburg. Wien, 1. September. Wie amtlich verlautet, «st der Sektionschcs im Ministerium des Innern Dr. Felil S ch m i t t - G aste i g e r zum Landesprasidenten m Salzburg ernannt rrwrden. Dr. Schmitt-Gafteiger ist im Jahre 1805 in Marburg an der Dräu geboren, trat nach Absolvierung der juridischen Studien im Jahre 1869 bei der Statthallerei in Graz in den Staatsdienst ein. Hier stand er eine Reihe von Jahren bei der Landesstelle sowie auch bei mehreren Bezirkshauptmcmnschaften im politischen Verwaltungsdienste in Verwendung, bis er im Jahre 1899 zur Dienstleistung in das Ministerium des Innern einberufen wurde. Im Jahre 1904 wurde Doktor Schmitt-Gastcigei mit der Leitung des Präsidialbureaus dicfes Ministeriums betraut, in welcher Funktion er bis zum Vorjahre tätig war, worauf er an die Spitze einer Sektion des Ministerinms des Innern gestellt wurde. Per neue Landespräsident ist unvermählt. Nichtbeftiitissunst eines Bürgermeisters. Wien, 1. September. Wie das l. t. Telegraphen» Korrespondenzburcau erfährt, hat die am 19. August er-solgtc Wahl des Maximilian Grafen Manci zum Bürgen meister der Stadt Trient die Allerhöchste Bestätigung nicht erhalten. Dementi. Berlin, 1. September. „Vorwärts" veröffentlichte ili^ seiner Nummer vom 29. August eine Zuschrift aus Vraunfchweig, worin gesagt wird: Aus welfüscher Quelle, die gute Beziehungen zum Gmundener Hofe unterhält, wissen wir, daß Wilhelm 11. kurz vor der Trauung, um im Bundesrate die Schwenkung leichter zu inachen, den Herzog von Eumberland zum öffentlichen Verzicht auf Hannover zu bewegen fuchte. Als Gegenleistung wurden dem Cumberland der Generalsrang und die Uniform der Garde-Kürassiere angeboten. Dennoch lehnte er ab und drohte, mit seinem Sohne unter Hinter' lassung der roten Husarenjackc nach Gmunden zurückzureisen. Es kam nicht zum Bruche, denn die Kaiserin vermittelte; aber die Spannung zwischen Berlin und Gmunden ist noch nicht behoben. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" stellt demgegenüber fest, daß daran kein wahres Wort ist. Ziehung. Budapest, 1. September. (Ungarische Rote Kreuz-Lose.) Der Haupttreffer mit 20.000 Kronen fiel auf Serie 184 Nr. 60. * Die Cholera. Sarajevo, 1, September. Der Eholerastand vom 30. August ist folgender: Insgesamt in den einzelnen Ortschaften 24 Kranke, 2 Verdächtige und 3 Relonvales-zentcn. 3 Perfonen find gestorben. Odessa, 1. September. Da in Eherson Erkrankungen an Cholera vorgekommen sind, wurde die ärztliche Unter» suchung der aus Eherson einlangenden Personen sowie ihres Gepäckes angeordnet Der Panamafanal. Panama, 1. September. Die letzte Barriere des Panama-Kanales an dem am Stillen Ozean gelegenen Ende ist gestern gesprengt worden. Am Dienstag will man damit beginnen, die letzte Barriere am atlantischen Ende des Kanales zn zerstören. Die Unruhen in (shina. Petersburg, 1. September. Die Petersburger Telc^ grafthcnagcntur meldet aus Schanghai: Nanking ist heute vo» den Rcgierungstruftpen eingenommen worden. Die Aufständischen entflohen durch das südliche Tor. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. L; ":-V -^ßamnagner \ pQemq/täeg\ ! Steckenpferd- ^^ FilienlnU'chseife nach wie vor unrntbehrlich für eine rationelle Haut- u, Schlin. heilSpslea.e. Tägl, Anerlsmilmqsictil. » 80 ll übecall Vorrat, DIE VERLOBTEN nach dem berühmten literarischen Werke von Alleilandro Manzoni, 6 Akte, Spieldauer 2 Stunden. Samstag 6., Sonntag 7., Montag 8., Dienstag 9. Sept. Vorstellungen um 3, 5, 7, 9 Uhr, Sonntag 10 vorm. Laibacher Zeitung Nr. 201. 1838 2. September 1913, China-Wein mit Eisen Hrgl«nUoh« ^nMt«ltaiic WUn 19O6: Stutipreit und Ehrtfltylt« ur gttowi Mein lie. A.ppHtt«ir«jeiii©t, nerrei- •ttrkfftto u»d WutrerW- itftttlt Mittel Ar RekoRvaltszmteti =»= ¦ ¦¦¦ **>¦ and Blutarme von ItitHohm Atttoritftten bMtmn «mpfoklen. VQrzqjHely 6e»chmack. Vietfmeh primltwi. üb«r 8000 irztlloht Qitaobtent J. SERRAVALLO, k.i. k. H#fli«f«raiit, Trieste. Angekommene Fremde. Hotel „Elefant". Am 31. August. Baron Folld. Gutsbesitzer, s. Gemahlin. Gürz. — Ritter von Nurger, l. l. Depositen-Offizial; Dr. Uhlirz, Universitätsprofessor, s. Gemahlin; Strohmaier, Techniker; Rosenberg, Reisender; Vita, Chauffeur; Graz. — Dr. Sattler, Fabrikant. Schüningen. — Pflug, Fabrikant, Straßburg. — Ronneberg. Bürgermeister, Lühenburg, Holstein. - Wappenheim, Landrat, Cassel. — Starel, Stadtamtsrat, Lübeck. — Heintze, Regiernngsrat, Halle Saale. — Rosenack, Techn. Rat; Geiser, General'Selretär; Funle, Kaufmann; Graus, Banlbeamt«; Verlin. — Isseßer, Forstamtmann, Zorrach, Baden. — Dr. Lämle, Arzt, München. — Gumpert, Zahnarzt, Heidelberg. — Dr. Grube. Privat, Dresden. — Hanke, Privat, Köln. — Perthes, Prokurist, Gera.Reuh. — Scheibler, Gastwirt, Salz. bürg. — Ritter von Glaser, k. u. k. Rittmeister, s Sohn, Mr.. Neustadt. — Dr. Gnerrera, Rechtsanwalt, Catano. — Oblasser, Privat. Trieft. — Katoliniö, Privat, Splitt, Dalmatien. — Neufeld, Beamter, s. Gemahlin, Fiume. — Goldfuß, Beamter, i. Tochter, Klosterneuburg. — Poiiölu. Professor, Pilsen. — Schmidt. Betriebsleiter, s. Gemahlin. Pilsen. — «ausek. Forst, beamier, Sternberg. — Altenburger, Beamter, s. Gemahlin; Dr. Schmidt, Private; Leurer, Reisender; Steiner, Reisender; Stanger, Reisender; Rödl. Reisender; Wien. — Bresina, Rsd,, Neumarltk. Am 1. Scptembe r. v. Struppi, Priv.; Hering, Architekt, s. Gemahlin und Chauffeur, Fiumc, — von Pohlberg, l. t. Ministerilllveamter, Wolfsberg. — Dr. Hecht, Redakteur, samt Gemahlin; Schick, Prokurist, s. Gemahlin; Mattanovich, l. u. l. Major, s. Gemahlin; Negnier, Beamter, s. Schwester; Reiter, Kfm.; Bauer, Oberlehrer d. R. s. Gemahlin; Steinbrenner, Vergrat. s. Familie; Fr. Ofterfels, Priv.; Nagl. Zack. Hirsch. Rsde., Wien. — Arnold.»Rsd.. Graz. — Brunner, Rsd., Tetfchen. — Ebcrt, «sd., Nürnberg. — Lendner, Rfd., München. Honegger, Fabrikbesitzer, W.'Neustadt. — Fr. Peschaut, Di< rettorsgattin, s. Kinder, Berlin, — Dr. Ielouset. Oberbezirks^ arzt, Radmannsdorf. — Peter. k. u. l. Hauptmann; Beuer, l. u. t. Kadett. Reichenberg, — Plaichinger. «ehrer, Knittclfeld. Fr. Fischer. Priv., Laibach. — Fr. Griesler, Priv.; E. Albrecht, Zanier, Sumann, Lol, Kflte.; K. Albrecht, Rsd., Trieft. — Läwin, Rsd., Nagy.Kanisza. Grand Hotel Union. Am 31. August. Oberwalder, Fabrikant, Domschale. — Dr. Magon; Susado, l. u. l. Oberst; Baöiö, Bankbeamter, Fiume. — Dr. Schneller; Millas, Privat; Kardas. Rsdr., Budapest. — Dr, Drey; Dr. Gal; Struhalo, Darzaweh, Katz, Menzelcs, Weiß, Paumstengel, Weisel, Pinlas, Vlau, Neumann, Schmibler, Richter, Sigl, Goldmann, Schlesingcr, Lang. Tandler. Hamschal, Rsde.; Dr. Ielinek. Professor; Schweisheimer, Stu» dent; Pratmatz, Privat; Ritschl, Kfm., Wien. - Dr. Wuchrer, Professor, München. Am 1. September. Danät, Fabrikant, Brunn. — Harvatic, Gerichtsratswitwe; Meyer, Kfm.. Agram. — Doktor Subelz; Heller, Stamitsch, Private; Löwi. Mautner, Kftte.; Richter, Schön, Steeg, Bayer, Tcunenbaum, Heizner, Fischer, Meohitz. Rsde.. Wien. -^ Dr. Reisner, Prof.; Amster, Ing.; Haas, Rsd., Graz. — Mahar. Chicago. - Altschul. Privat, Portorose. — Albeito. Papp, Private. Trieft. — Müller. Privat, Rovigno. — Schönauer, Rsd,, Budapest. ^ Kätert, Nsd., Rcicheiiburg. — Rüpschel, Rsd.. Cilli. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehühe 306 2 m. Mittl. Luftdruck 736 0 mm. u ^R RZ-3 ^ ^, >. «nstch! Z3Z ^ d Z.3A Z" ^Z« . 2 U. N. 736 6^ 2b 8 windstill ! tnlw. hnter 9 U. Ab. Zb 7, 19 3 SW. schwach ^ bewöltt 2>7 U. F. ^ 36 4^ 14-b NO. schwach ! wolkenlos s 0 0 Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur betragt 19 7", Normale 16 9°. Wien. l. September. Wettervoraussage für den 2. Sep-tember für Steiermart, Kärnten und Krain: Vorwiegend heiter, Gewitterneigung, wenig verändert, Lotalwinde. Herr» schendes Wetter anhaltend. Einjähriger kommerzieller Faohknri für Frauen und Fräuleins. Dieser dor Neuen "Wiener Handelsakademie, Wien VIII 2, Hamerllngplatz, angegliederte Nachmittagsknrs wurilo mit Beginn (ücbcö Schuljahres neu organisiert. Aufnahme finden ohne Rücksicht auf die Vorbildung solche Damen, die das 16. Lebensjahr erreicht oder dieses im laufenden Kalenderjahre erreichen. Prospekte gratis beim Portier oder per Post durch das Sekretariat. Für Auswärtige sind entsprechende Kosthäuser vorgemerkt. 3453 a Kino „Ideal". Programm für Dienstag, Mittwoch und Doxllerstag: „Die Süßwasser-Schildkröte", wissen-schaftlich. „Die Größenfrage", Lustspiel. Path.^Iournal. „Frihchcn ist verschwiegen", hochkomisch. „Das menschliche Krokodil", VatiMfilm. „Das Geheinmitz der Värenschlllcht" oder „Der Steinbruch", Kriminal-Novelle. „Moritz lmd scm Freund", hochlomisch. — Samstag, Soimtaa,, Montag und Dienstag: „Die Verlobten", sieben Ätte. 2400 Meter Filmlänge, zwei Stunden Vor-führungsdauer; bei allen Vorstcllungeu. ''<^2 Das MObeletablissoment Franz Doberlet Laibach, Franziskanergasse Nr. 8 empfiehlt Möbel jeder Art in solider Ausführung und zu billigem Preise Kinderstertckchkeit »iiümt ab, wsini der Zäugliug no» «»brffinu mit I»r. v. 1'r«. ll »»«?»,, lir»l», der mit Walztee jriue « gesuubeu Kinder aufziehen lieft. Per Pust da» »eniastc 5. Palet k '/< ><»? sranlo für 4 l(, 5 I^.Postvale! il lü Palet ,0 X franlo, '/< ><«-Pale! LO d «bcraN. auch bei «au<-leuteu uuter Vlaile «>»«>»»,. Hauptdcpots in Wlen i» den Apotticle» Trul'icz»: Echönbruuncrstlllsie 10», Nadehlliplah 4, Ipsefsläd!«-strasie 25; in Oraz: Oacistlaße -!, ,v,ü7 l>7 (iloboko razžalošÈeni javljamo vsem soroduikom in prijateljem pretužno vest, da je naša srèno Ijubljena in jiepozabna raati, oziroiiia tašèa, babica in prababica, goapa Alojzija l\?anc roj. Lipic uradnikova vclova preminula danos po dolgi mucni bole/ni. stara 80 lot. l'ogrel) predrage rajnice bo due 1. septembra 1913 popoldne ob 5. uri na tukajšnjem pokopališèu. Sv. rnaše zadušnice se bodo služile v župni <;erkvi v JzoJi. V Jzoli, due ;-J0. avgusta 1913. Globoko razžalošèene rodbine : Ivane, Wendler, Brüschweiler. Richter, Èièigoj. Aktienkapital: 150,000.000 Kronen. Seldtlnligtii |tgei ElnlajtbOclier und Im Konto - Korrast; ßewlhrung van (rttflten, Eikonpia von Wechtoln ote. File der K. K. priu. Oesterreicliisclieii in Laibach Crel-flnstalt fir Wei und Bewerbe Prešerengasse Nr. 50. < *< Reserven: 95,000.000 Kronen. Kauf, Verkauf i, Beldnaig in Wert papieren; BBnenordrei; Verwaltuni von Depot«; Safe-Oepetlti; Mllltlr- HeirattkaiitloniB etc.