^ R«» Mittwoch den 25. August 1880. XIX. Jahrgang. Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — sül Marburg ganzjährig k fl., halbjährig » fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr.; filr Zustellung _ins Hau« monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 sl.. halbjährig 4 ft.. vierteljährig 2 fi. JnsertionSgebühr 3 kr. per Zeile. StkUtrschrailbc anstatt Nrsorm? Marüurg, 24. August. Der Finanzminister soll kein Freund der Steuerreform sein und auch nicht mehr die Absicht haben, die Erhöhung der mittelbaren (indirekten) Steuern zu beantragen. Duna-jewski hofft, mit den Steuern, die bereits aus uns lasten, bessere Einnahmen zu erzielen, wenn die Gesetze und Verordnungen strenger durchgeführt werden. Die Kunde von diesem Plane wird nur den Stammgenossen des Finanzministers angenehm klingen; die Übrige Wählerschaft der Rechten sieht sich enttäuscht, da ein feierliches Versprechen nicht erfüllt werden soll. Wir haben uns mit diesem Versprechen nie getröstet — auch für den Fall nicht, wenn dasselbe ernst gemeint wäre. Eine Steuerreform beim Fortbestande der jetzigen inneren und äubereu Politik bringt uns keine Erleichterung. Dem Steuerpflichtigen ist mit der Reform nicht gedient, wenn diese nur bezweckt, die Bürde zu vermehren. Die progressive Vermögens- und Einkommensteuer als einzige unmittell,are (direkte Steuer) z. B. ist wisienschafilich die gerechteste; praktisch kann aber diese Steuer so drückend sein, ja noch drückender, als die jetzigen alle zusammen, wenn das niederste Betrefsniß zu hoch ist für die Leistungsfähigkeit der Pflichtigen und die Gegenleistung des Staates zu gering — wenn die Steigung des Steuersatzes nicht in richtigem Verhältnisse stkht zu Vermögen nnd Ein« kommen. Arbeitet die Steuerschraube noch wirksamer als bisher, so hat dies für uns den Vortheil. dab das jetzige System sich selbst untergräbt und in die Brüche geht — dab die Steuerträger in den Reihen der Gegenpartei von dieser absallen und bei den nächsten Wahlen mit anderen Programmen es versuchen — mit Programmen, welche von der Rechten gar nie aufgestellt werden köiinen. Für Oesterreich ist keine Politik wichtiger, als eins Finanzpolitik, welche die Volkskräfte schont tmd stärkt — im Gegensatze zur Fiskal» Politik, die keinem Staate verderblicher werden muh, keinen mehr abschrecken soll, als Oesterreich. Die Thätigkeit der Steuerschraube liefert Nägel znnl Sarge des Ministeriums Taaffe, zum Sarge des ganzen Systems und die Bahn wird frei für eine Steuerreform ohne Schraube. Franz Wiesthaler. Zur ^Zeschichti? ,>'8 Freiherr von Helfert, Bach-Thun'-schen Angedenkens, verhandelt mit denFül)rern des tschechischen Hochadels und wollen dieselben thätig sein sür die Ernennung des echtfärbigen Ultramontanen zum Kultus- und Unterrichts» minister. Hat Konrad von Eybesfeld vielleicht aus diesem Grunde erklärt, im Wahlkreise Marburg nicht zu kandidiren? Wird Oesterreich'llngarn die Okkupa^ tion ausdehnen, oder nur die Okkupalions« truppen vermehren? Zu einem von beiden drängt die bisherige Orientpolitik und wird die albanische Frage, sobald sie brennend geworden, nach allen Seiten die Enthüllung auch dieses geheimen Planes bewirken. Leo XIII. hat in seiner Allokution gegen Belgien den Diplomaten ausgezogen und sich mit dem Zeuge seines Vorgängers gerüiiet. Was hier diesen; Staat widerfahren, muß jeder andere besorgen, der seine Jugend nach eigenem Bedürsnih unterrichten und bilden will. Gleichwie aber Belgien trotz Verwersung und Verdammung des Schulgesetzes entschlossen ist, seinen Weg zu gehen, so mögen auch andere Staaten diesem Beispiele folgen. Vermischte Ztachrichten. (Geistige Ueberanstrengung bei ermüdetem Kshirne.) Eltern und Gl)m-nastal'Prosejsoren soUtsn noch vor VeMn dee Winter«SemesterS recht fleißig nachdenken über die bcherzigenswerthen Worte, welche ein deutscher Gelehrter gelegentlich der eben abgel)al-teneu 52. Versammlung deutscher Naturforscher in Baden'Baden gesprochen. Die Schnl-Hygieine — sagte daselbst Dr. Treichler — hat bi« jetzt fast nur den Körper vor Schaden zu bewahren gesucht. Da die Schule es doch hauptsächlich mit der Gehirnthätigkeit zu thun hat, so ist es sehr wahrscheinlich, daß für die Psychologie und Psychiatrie ein reiches Material vorliegt, darüber zu wachen und ihre warnende Stimme zu erheben, daß die Thätigkeit und Anstrengung des Gehirnes bei dem Schüler eine normale, sei und nicht zu späteren tiefgehenden Krank" heiten Veranlassung gebe. Die Gelehrten zeigen sich hier egoistisch, ste beobachten den Nachthett an den eigenen und fremden Kindern, sind ober so sehr von ihren Spezialstudien, von ihrem Beruf und Vergnügen in Anspruch genommen, dab sie zusehen, wie die Gesundheit einen unersetzlichen Nachtheil nimmt, was besonders bei den Töchtern zn beklagen ist, welche durch Etikette uud Vorurtheile noch viel ungünstiger gestellt sind. Nach Dr. Treichler's Erfahrungen hat der habituelle Kopsschmerz bei Knaben und Mädchen bedeutend zugenommen, er zertrümlnert viel Leben«glück und LebenSmuth, sührt zu Anämie und geistiger Verstimmung; was aber das Wichtigste ist, er drückt manche hochbegabte, genial und poetisch angelegte Kinderseele auf das Niveau einer midmuthigen Arbeiterseele herab. Die Aerzte und Psychologen haben bi« jetzt dieser Affektion, sowie der Schul-Hygieine überhaupt viel zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet, und es wäre, meint Treichler, ein verdienstliches Werk deutscher Naturforscher-Versammlungen, dies zu ändern. Wenn es auch ungleich schwieriger ist, über den habituellen Kopfschmerz bestimmte statistische Daten zu sammeln, als über die Kurzstchtigkeit, so haben Aeui l l e t o u. Ein NkvolutionSr. Von Julius Grosse. iKartse^nttg.) Gleich daraus Härte Lasleur seine Frau heftig schellen: „Ist das eine Manier, in die Häuser einzubrechen! Herr Lafleur ist nicht zu Hause, Herr Lafleur ist nicht zu sprtichen, heute nicht, morgen nicht; sür solche Leute gar nicht!" Zu gleicher Zeit trat sie in das Zimtner und raunte ihrein Manne zu: „Ich bitte Dich — nimm Dich zusammen. Der Mensch sieht gesährlich aus und läßt sich nicht abweisen." Ihr aus dem Schritt folgte sin junger, hochgewachse»»er Mann. ^Aber Uebe Frau — ich will ja kein Almosen. Es ist ein Mißverständniß, ich versichere Sie. . Kaum hörte Lafleur diese Stimme, als es ihn seltsam durchzuckte. Eilig kam er an die Thür getrippelt und spähte in den dunklen Hausflur. „Mich dünkt", murmelte er vor sich hin, „diese Stimme hat nur eine Fomilic in dcr W^lt. — Bitte, treten Sie etn, mein Herr, treten Sie ein. Meine Frau wird gleich Licht anzünden." „Alter, ehrlicher Lafleur", kam es zurück, „kennt Ihr mich denn nicht mehr. Euren Viktor Deville, der vor Euch aus dem Sattel saß, den Ihr fechten und reiten lehrtet, der Euch einmal mit detn Floret verwundete, da an der Schulter — und wo Ihr lachend sagtet: ,den Stoß wünschte ich tiefer, aber dann dem Rodes« pierre!^" Die Wirkung dieser Worte war elektrisch. „Viktor!" rief der alte Mann, „Herr meines Lebens — unser jimger Herr bin ich denn blind geworden. Heiliger Gott, dab ich das noch erleben sollt — Frau — der kleine Viktor unser kleiner Viktor, von dem ich Dir so oft erzählt habe. — Sie entschuldigen, Herr Marquis — in diesem Aufzuge — Frau, mein Tovpe — mein Jabot — meinen Nock mit den Trcfseu — und mehr Lichter, Frau, mehr Lichter vor allen Dingen!" „Beruhigt Euch nur, aller Freund", sagte Viktor beschwichtigend, „schickt Eure Frau lieber fort, eine Flasche Wein zu holen und einigen Jmbib mi« geht es miserabel!" Die Frau machte gro^e, mihtrauische Augen, ging ober doch auf veu Wink ihres Mannes, oas Verlangte zu holen. „Lafleur, ans zniei Worte'', sagte jetzt Viktor rasch. „Ich wollte mit Euch allein reden. Ihr müßt mir eine Zuflucht gewähren, wenn auch nur auf einige Tage — ich bin ein Verfolgter, mein Lel)en steht auf dem Spiel — mein Leben, an dem mir erst seit gestern etwas gelegen ist. O, mein alter Lafleur, welche Zeiten, welche Schicksale, doch still, sie kommt zurück — heute nur Ruhe, Schlaf und Erquickuug morgen sollt Ihr Alles ersahren!" Zu diesem Augenblicke trat die Frau wieder herein, zündete einige Lichter an und servirte auf dem weißgedcckten Tische ein reichltchea Abendessen, über welches sich Viktor Deville sofort hermachte. Der alte Lafleur war vor Schrecken über jene hastigen Worte des „kleineu Viktor" zuerst fast betäubt. Gern hätte er scincn jungen Herrn jetzt näher betrachtet, wenn nicht bie Thränen seine Augen verdunkelt hätten. Nachdenklich sab er in seinem großen Sorgenstuhl und faltete die Hände, indeß Viktor mit gierigem Heißhunger zulangte. Niemand sprach ein Wort während dieser seltsamen Szene, denn die neugierigen Fragen der Frau fanden entweder keine Antwort oder nur ein kurzes: „Morgen, liebe Frau — morgen." Mit flüsternden Worten halte Lafleur seiner Frau mitgetheilt, daß der Herr Marquis die Nacht über b?i ihnen zubringkn würde, und doch verschledene Unterjuchungeu in Darmstabt, Paris und Neuenbürg ergeben, dab ungefähr ein Drittel der Schüler an demselben leidet. Die HaupLucsache ist wohl geistige Nt'beran^ strenttnnv, Nachtarbeit und der Umstand, dab die Eltern viele Nebenfächer, namentlich di^ Musik, zu ernstlich belreibsn lassen. Ein zmeitee grobes Uebel der höheren Schulen besteht darin, dab durch die wissenschaftliche Ueberladung und durch zu viele Fächer dcr Schüler genöthigt ist, auch bei ganz ermtldelen Ganglienzellen in die Nacht hinein fortzuarbeiten, was einen ähnlichen Zustand in, Gehirn hervorrufen muh, wie dies slir die Muskeln eintritt, wenn der Bergwandercr nach langem Tagmarsch noch stundenweit in der Nacht gehen mnb, und zwar täglich. Treichler weist nach, daß diese Methode des heutigen Unteriichtea nicht dlos eine Quälerei und Kranklieitsulsache, sondern auch eins ganz nutzlose Arbeit ist, welche statt Versicherung des Wissens Verwirrung in dasselbe bringt, es isi die Arbeit der Danaiden oder das Wklsser-tragen im Siel'. Die Psychologie kann nach-' weisen, daß bei rationeller Arbeitszeit und Uebung des Denkens und Gedächtnisses der Gewinn, welchen der Schüler mit in das Leben binauöuimmt, ein viel größerer sein wird, als bei der heutigen Methode. (Militärmarsch über eine Pab-höhe.) Aus Trient wird der „N. Fr. Preffe-geschrieben: Bei den großen Schwierigkeiten, welche der Uebergang über die Bocca di Brenta selbst den einzelnen Touristen bereitet, bürste nicht uninteressant sein, zu ersahren, dab eine größere Truppe Soldaten mit Sack und Pacl von Trient her über diese Pabhöhe herabgestiegen ist. Eö waren dies 160 Soldaten und 3 Offiziere des in Trient garnisonirenden 47. In» santerie-Negiments Li^^elhosen (Steirer), welche diesen aus fünf Tage anberaumten UebungS-marsch unternommen hatten. Mit Sack und Pack, vollständig feldmäbig ausgerüstet, zog die Truppe von Trient aus und marschirte durch die Vuco di Vela, über Terlago nach Covelo, von wo der Ausstieg auf den Monte Gaza und von demselben der Abstieg nach Molveno ge-inacht wurde. Früh Morgens des zweiten Tages wurde von Molveno aus der Ausstieg durch das Valle delle Seghe angetreten. Dann ging es weiter aufwärts über Moränen, große Felsblöcke auf steilen Abhängen, die einzeln überklettert werden mußten, drei Stunden fort, bis die Malga Seloata erreicht ward. Von dort in weitern drei Stunden fortwährend über Moränetl bis zur Schneegrenze. Aus diesem Wege sieht man über dreißig Wasserfälle, welche aus Felsenlöchern herausspringen. Das krystaU» klare, kalte Wasser diente den Soldaten als erfrischende? Ladcttunk. Daß frifcher Schnee ge^ fallen war, erleichterte deu Aufstieg liber den dab ste debhalb ein bezeichnetes Zimmer in Ordnung setzen sollte. Kopfschüttelnd war die Frau hinausgegangen nnd kopfschüttelnd wieder hereingekommen. Endlich war der junge Herr mit seiner Aiiendmahlzeit fertig und erhob sich. „Jevt, Alter, zeige mir meine Koje — mir fallen die Augen zu, ich bin schon mitten im Schlafe. Gott im Himmel sei Dank, daß ich doch einen treuen Menschen gesnnden habe. Gute Nacht, Madame, gute Nacht. Morgetl erzähl' ich Euch mehr." Lafleur führte seinen Gast eine kleine, enge Stiege hinauf, durchschritt einen schnialen Gang utid trat dann in ein kleines — nur mit einem Ausgang versehenes Zimmerchen, dessen Fenster nach dem Hose führte. Eö war eine von den zahlreichen Vorrathskammern des Hofes, und der Geruch von frischen Aepfelr, die in großen Massen dort aufgespeichert waren, that den Sinnen dcs jungen aus dem Lande erzogener» Edelmannes wohl -- selbst der Geruch des dichtanstoszenden Taubenschlages störte ihn nicht und erinnerte ihn on die Eindrücke seiner Kindheit und Jugeich, die ihm der alte Losteur heute so lebendig zurückgerufen. Schon halb im Schlaf, entkleidete sich Viktor kaum, sondern warf stch, wie er war, auf das ländliche, aber reinliche Bett. Lasteur wünschte seinem jungen Herrn herz« Gletscher, so daß in einer Stunde die di Arenta (2547 Meter) erreicht war. Dieser Sattel ist nicht länger als 30 Schritte und etwa 12 Fuß breit zwischen den steilen Wänden der Cima Tosa uird des Monte Eresole. Nach einer lzalbiiündigen Nast wnrde zum Al'rutschen über den Gletscher an der Nordseite kommank^irt. Etwa die Hälfte dcr Manilschast, welche Line-mann'jch»'. Spaten mitsührte, setzte sich auf diese Schaufeln, die llebrigen rnachten ohne eine solche Unterlage die Partie mit. Die Steirer setzten sich lnstig in Nutschordnung, nnd nun ging es unter läutern Hnrrah über den Gletscher in 20 Minuten hinab, währeltd der Ausstieg drei Stunden ersorderte. Vom Nande des Gle« tschers gebt es wieder über eine Moräne. Der weitere Abstieg geht über zwei Terrasien steil ab, zurneisl im Walde. Auf der ersten, dern Valle di Arenta Alta, wurde eine Stnnde Nast gehalten und abgekocht. Nach besorgter Mahlzeit ging es l)!nab zur Vcema Bassa rmd nach Pinzolo. Der Marsch von Molveno bis hieher hatte, die Nastzeit mitgerechnet, 14 Stunden in Ansprnch genommen, ohne Nastzsit II V2 Stunden. Die zäs)en, arlSdanernden Steirer hatten also vollführt, was dies- wie jenseits der Bocca die erfahrensten Bergsteiger für unmöglich gehalten. Am fünften Tage kam die Truppe wieder nach Trient zurück. Es mag bernerkt werden, daß arrf dem ganzen fünftägigen, überaus anstrengenden Marsche stch auch nicht Ein Mann marode gemeldet und auch nicht der kleinste Unfall sich ereignet hatte. (Preistarife in Gast hü ufern.) Durch einen Erlaß der Statthalterei an die Bezirks-hauptrnannfchaften wird nunnrehr an die strenge Handhabung der Polizei^Ordnung für Steiermark vom 28. September 18b3 eririnert. Nach derselben sind die Gast- und Schanklvirthe verpflichtet, in ihren Gewerbelokalitäten Preistarife Über die von ihnen verabsolgtcn Speisen und Getränke zur öffentlichen Einsicht auszulegen und sich in der Berechnung genau nach diesem Tarife halten. Dieser Erlaß erfolgte auf Ansuchen des Fremdenverkehrskornites, an welches mehrfache Klagen von Passagieren gelangt sind. ZUMillijer Krichle. (Spende.) Der Kaiser hat den Gemeinden Deschno und Stopno im Bezirke Marburg wegen Mißernte und Epidemie 300 fl. gespendet. (Kaiserfest.) Von Maxau wird uns ge-schrieben: Aus Anregung des Lehrkörpers wurde auch in unserem Markte zum fünfzigsten Geburtsfeste Sr. Majestät des Kaisers erne würdige Feier abgehalten. Am Vorabend wurde der Ort festlich beleuchtet; die Häuser waren beflaggt, von den Hügeln erglänzten Freudenseuer und »V . .................I !,!!»»!>>«!, »»>, «II» lich gute Nacht und trat seinen Nückzug an, von tausend wirren Gedanken und Empfindungen bewegt. Als er wieder in das Zimmer des Erb-geschobes trat, stand seine Frau hochaufgerichtet mitten im Zimmer, die Hände in den Hüften gestemmt rnld das Antlitz geröthet. Frau Lafleur war keine boshafte oder hartherzige Frau, aber eine sehr ängstliche Persou; außerdem hatte sie --- wie es auch vielen, «rn nicht zu sagen den meisten anderen Frauen geht, der Aerger übermannt, ihre Neugier so wenig besriedigt — ihre Fragen so geringschätzig abgkwiesen zu sehen. „Jetzt sage mir, Mann", begann sie, „was soll das Alles bedeuten?" „Geh' zur Nuh' Marion, Du wirst es ja morgen ersahren. ^s ist ein Unglücklicher!" „Ein Unglücklicher. — Sieh' mir in die Augeu, Lafleur, das glaubst Du selber nicht." „Ah bah, was soll ich glauben?" „Ich will es Dir sagen, was Du glaubst. — Ein Verbrecher ist es — ein schwerer Verbrecher!" „Ah bah, ein Deville — ein Marquis ein Verbrecher. Als ich noch Portier war auf Schloß Deville „Da warst Du schon so einsaitig wie heute. Du nimmst mir die Augen nicht aus dem die Mnsikbande liurchzog die Kaiserhymne und auriere Musikstücke spielend unter vern Krachen der Pöllec den im sestlichen Gewände prangenden Markt. TagreveiUe u,id Pöllerschüsse verkündeten den nahenden Morgen und nach einem solennen Hochamte rnit „'so endete mit passender Schulfeier das schöne Fest. (Nechnung Über das Volksfest.) Die Einnahnren, welche mit dem Volksfeste vom 18. d. M. erzielt worden, betragen 368 fl. 74 kr., die Ausgaben 34f) fl. LI kr., der reine Gewinn beläuft sich demnach auf 22 fl. 13 kr. (Blitz und Brand.) In Tfcherovetz bei Saucrbrnna schlug der Blitz in ein Bauernhaus uud zündete. Das Mohngebäride, Stall und Tenne sammt Getreide und Heu wurden ein Raub der Flammen. Bei der einsamen Lage hoch im Gebirge war Nachbarhilfe unmöglich. (iüranntweinsä ufer.) Dcr Bauernsohn I. Tfcheppe in Langenthal zechte am vorigen Sonntag mit drei Kameraden im Gast-Haufe und wurde ihm von denselben die Versicherung gegeben: sie zahlen, was er zu trinken vermag. Tscheppe goß fünf Viertel Liter Branntwein hinter die Binde und zwar noch Vormittag. Einer von den Dreien wollte den Besoffenen heimschleppen, legte ihn jedoch unterwegs zur Thüle eines Hauses und entsernte stch. Die Bewohner hatten Erbarmen mit dem Besinnungslosen und trugen denselben in die Stube. Alle Gegenmittel, welche angewandt wurden, bliebet; ohne Ersolg — um 11 Uhr Nachts war der zwanzigjährige Bursche todt. (Zaubersalon.) Me Vorstellungen der Farniire Schöpl haben eine besondere Anziehrmgs-krast, so dab alle Plätze kurz vor Beginn der Vorstellung vollständig besetz! sind. Die Experimente sind neu und interessant; besonders die korresponbirenden Uhren und das wrrnderbare Gedächtniß des Frl. Schöpl erregten allgemeirr Erstaunen, und werden die letzten zwei Vorstellungen gewiß auch ein zahlreiches Publikum finden. (Theater.) Die in ganz Europa rühmlichst bekannte Künstlerin „Miß Wanda" im Vereine mit Mr. Frankloff und Gefellschast, welche auf sämmtlichen größeren Bühnen des Kontinents mit außerordentlichem Beifall debu-tirten und gegenwärtig im Stadttheater zu Graz allabendlich bei ausverkauften Häusern angestaunt werden, kommen aus ihrer Durchreise über Triest nach Rom in unsere Stadt uud werden am hiesigen Theater Freitag, Samstag und Sonntag Vorstellungen geben. (Reichsraths-Wahl. Kandidatur.) Wie uns mrtgetheilt worden, soll als Kandidat der slovenisch-klerikalen Partei Herr Bezirksrichter Levitschnik in Pettau austretel». Kopse. Wie sah der Mensch aus — es ist ja zum Entsetzen. Trägt ein Marquis solchen Bart und solche Haare, traut sich ein Marquis mich kaum anzrlsehen — und was siir ein Anzug, als wenn er sich im Walde herumgewälzt, als wenn er aus einer Nauserci entflohen wäre. Sicht so ein Marquis aus — ein Edelmann — ein chilicher Meltsch? „So hdre doch auf mit Deinem Geschwäß. Du weißt ja, daß er zu den Enngranten ge» holt, doch was verstehst Du von der Politik—" „Von dcr Politil, jel)t doch — 0 Du machst mich nicht dümmer, als ich din. Die Emigranten, ja wohl — das waren die Adeligen zur Zeit, als die Guillotine im Lanve umherfuhr. Jetzt hat stch's rricht mit Emigranten. Deßhalb braucht er Niemand zu fürchten. Hat der Konsul sie nicht zurückberusen, die Emi« granten? wir lesen auch unsere Zeitungen. Und wenn es ein Emigrant war, der hat sein Gold nöthiger als sür eine Flasche Wein. Da sieh' der, was er mir gegeben hat, einen alten Lonis-dor." „Mein Gott —- die Marquis von Deville wäre,» immer reiche Lente. Was ist da zu erstaunen. Er schenkt Dir morgen noch mehr, wenn Du Naison hast." „Ich danke sür des Teusels Gold", rief die Frau, „und was Hab ich noch gefehen, als (Heimische Arbeit.) Der hiesige Uhr» macher Herr Michael Gsrerer hat eine Stock-lihr verfertigt, mit welcher er die Landesaus-stellullg in l^^raz beschicken wird. Das Uhrwerk isl zehn Zentimeter hoch, vier Zentimetsr tief und sieben Zeiitimeler breit; es geht vieizehn Tage lantt mit Ziltndergang und senkt sich um zwölften Tage aus der Höhe des Werkes ein Fähnlein zmn Zeichen, dab in zwei Tagen die Uhr ablause. DaS Zifferblatt trägt den Namene-zug: „M. Gsrerer in Marburg", weist die Prager Zeit mit Sekunden, die Pes^er- und die Pariser Zeit, Datum, Wochentag und Monat, Auf- und Niedergang der Sonne, Sterne, Mondesviertel und Jahreszeiten. Das Gehäuse besteht aus geschliffenem Glase mit gläsernen Säulen an den El?en ,tt:d läht die ganze Mechanik sehen. Der untere und obere Theil dieser Uhr ist von Messing und vergoldet. Den o!)cren Theil krönt eiile alterihümliche Festung mit vier Mann unl) einem Offizier, die sich um 6 Uhr Morgens, 12 Uhr Mittags und K Uhr Abends zum lZ^ebet stellen; der Trommler schlägt die Gebetstunde. Der Posten vor dem Thore geht aus und ab und wende! sich regelmäßig um. Die Figuren haben eine Größe von zwei Zentimetern. Herr Gsrerer stellt diese Uhr in seiner Auslage (Burgplatz, Haus des Herrn Girstmayr) von heute an vier Tags lang zur Schau und sendet dieselbe am 29. August nach Graz. Der Preis kieträgt 50lj fl. (Traubenkur.) In Sauerbrunn wird am 15. September die Traubenkur beginnen. 'P'sp. Die Reichsroths,Ersatzwahlen — sechzehn an der Zahl — sollen im Laufe des Nächsten Monats stattfinden. Alle Blätter Italiens nehmen wegen Tunis Partei gegen Frankreich. Die Pforte hat sich fttr die Abtretung Dul-cigno's entschieden. GeValtmaßregeln gegen die Albanier sind nicht in Aussicht genommen. Zwischen türkischen Truppen und ausständischen Hellenen hat ein Zusammenstoß und ein größeres Treffen stattgesunden und sind in letzterem achtzig Soldaten theils getödtet, theils verwundet worden. Die Hungersnoth in Mesopotamien fordert zahlreiche Opser. Aont Nüchertisch. Auk Reform der Armtiipslege i« Oesterreich. Von Dr. Maximilian Steiner. (Wien, Alsred Hölder, 1880.) In Gemeinden und Landtagsstuben sühlt man längst die Nothwendigkeit, unsere Armen-pslege zu resormiren, ohne bisher die Sache am richtigen Orte angepackt zn haben, denn es er sich blickte, um seine Serviette auszuheben, die ihm heruntergefallen war, da l litzte etwas in seiner Brusttasche — ich sage Dir . . „Nun, was meinst Du denn?" „Waffen hat er bei sich, Mordwaffen — Dolche, Pistolen und Granaten!" Diesmal erwidcrte der alte Laflenr nichts, denn er hatte gejchen, wie Viktor, bevor er sich zum Schlaf niederlegte, einen Dolch und eine Pistole neben sich aus den Stuhl g^-legt hatte. „Und was ist das!" rief plötzlich seine Frau, indem sie sich bückte und ein Tuch unter dem Tische hervorzog. „Heiliger Jesus, ein Tuch mit Blnt befleckt . . Entsetzt stierte der alte Laflenr aus das weiße Batlistluch, das allerdings einige blutige Flecken zeigte. Es war das Sacktuch, welches slch Viktor an jenem Brunnen bei der Varriüre von Monceaux nm den Arm gebunden hatte, unr die Blutung der unbedeutenden Wunde zu stillen, die er sich am Kutschenschlag geriffen hatte. Zwar hatte er es vorsichtig entfernt, als er Andllty und das Haus des alten Bedienten betrat, aber es mochte ihm durch irgend ein Ungefähr beim Essen aus der Tasche gesallen sein. Den» erschrockenen Alten stand der Mund offen, aber so leicht ließ er sich doch nicht zu einem alten Weide machen. ^ „Dummes Zeug", fehlt an Muth, mit detl bestehenden lZlnrlchtungen zu brechen. Um so größer ist die publizistische Pflicht, diese wichtigste aller soizalen Fragen zu erörtern und den vorlvaltendcn Menschellfreund« lichkeit^zusel bei Licht zu besehen. Weil man dies bislier vermied, ist es so weit gekommen, dab unsere ganze Armenpflege, die private wie die öffentliche, auf ein simples Almofenspenden hinausläuft, jeder höhere Zweck der Armenpflege ignorirt wird. Man spendet und glanbt dadurch seiner Pflicht Genüge zu thnn. Das ist aber falsch und zweckwidrig, denn Almosenspendon hcibt unter gewissen Umständen nur die Verarmung desördern. Dies gilt ins-besm^-re von der offiziellen Arnienpflege, welche in den «leisten Kommunen Oesterreichs Wien an der Spitze fast auaschliehlich iu ein systematisches Almosenspenden ausgeartet, ja als solches gesetzlich normirt ist. Hiebsi gehen aber die Armen zu Grunde und die Kommune leidet darunter. Die Armuth vermehrt sich; die Gemeindeglieder müssen die offiziellen Almosen-spenden als Gemeindesteuern bezahlen und ousierdem direkt Almosen spsndcn, weil die Zal)l der Armen progreffiv zunimmt und der Gemeindesäckel nicht mehr hinreicht. Die Kommune Wien z. B. verausgabt jährlich 3-59 Mill. Gulden sür Armenzwecke, dls privaten Wohlthätigkeitsvereine tragen 0 5 Millionen bei und die Millionen, welche durch Eiuzelne verabreicht werden, machen gewiß mehr als diese beiden Beträge zusammen. Dennoch reicht dies Alle« nicht au«; jeder Besitzende kann es beobachten, dab alljährlich die Zahl der Vittenden steigt und die Noth der ärmeren Klasse bedeutend zunimmt. Gegen solches Anwachsen der Armuth in den größeren Gemeinden gibt es in unserer Gesetzgebung nnr ein einziges Hilfsmittel: den Schul). Er wird nnt besonderer Sorgsalt kul» tivlrt, und man nimmt alle Fortschritte des modernen Vörteh^swesens in Anspruch, um das Virement zwischen den Hilfsdedilrftigen der diversen Gemeinden und Kronländer zu besorgen. So wurden in den fllnf Jahren 1370/74 nicht weniger als 42.997 Personen au« Wien ab-und 20 272 Personen nach Wien zugeschoben. Man tran«portirt die Armen hin und her und macht sie dadurch noch ärmer und hilfsbedürftiger; vermindert ihre Arbeitskrast, erschüttert ihre Moral und weiß genau, daß die Abgeschobenen immer wieder zurück nach den größeren Städten gravitiren, weil sie in ihrer Heimatsgemeinde weder Hilse noch Arbeitsgelegenheit finden können. Man hat das Recht der Freizltgigkeit akademisch in die Grundgesetze ausgenommen, gibt aber jährlich 2—3 Mill. aus, um dasselbe sür die ärmeren Klassen illu« sorisch zu machen. Diese uud andere Uebelsiände werden in sagte er achselzuckend, „kann er nicht Nasenbluten gehabt haben. Was geht Dich und mich das Alles an." Ader eil» gellendes Gelächter unterbrach ihn. „Was es uns angeht, sein Nasenbluten — sreilich nichts, wir süttern den Herrn und bringen ihn zur Nuhe sammt seiner Nase. Aber wenn die Gerichte an das Haus klopfen — wenn sie schreien aus der Straße — wo ist der Mörder wo ist der Galeerensklave, wer l)at ihnl Uliterjchlupf gt'gcben? -- Dann heißl'S, der brave Lafleur, sein Hehler und Beschützer, ja seiu Thcilnchmer am Mord! Freilich geht's uns nichts an, sreilich nichts, bis wir vor den Gcrichteu stehen und eingesteckt werden in eisernen Kettei» —" „Ah bab, Weibergeschwätz, mag es sein, was es will — was soll ich Venn jetzt thun.'' „Aus der Stelle gehst Du zum Maire", entschied die Hausfrau, „und machst Anzeige von dem Verbrecher." „Frau, Du bist ein Satan ich soll den Sohn meines armen Herrn verrathen, meinen kleinen Viktor." „Von Verrath ist keine Nede, Du thnst nur Deiuc Pflicht oder Du wirs^ uns Beide ungllicklich machen — hat er Nasenblnten ge« habt, so wird sich das vor Gericht schon erweisen. — Nasenbluten! — Aber das sage ich dem vorliegenden Buche besprochen, und durch statistische Zahlen und Hinweisungen aus die Praxis der Armenpflege illustrirt. Als Gegensatz werden die Ntsormen dargestellt, welche in England seit K0 Jahren, in Deutschland seit 10 Jahren durchgestthrt werdcn, ols deren wichtigstes Moment der Verfaffsr die Verstaatlichung der Armenpflege hervorhtil'!. Dieselize ist in England zur Waljfhelt geworden, in Deutschland wird si.' angestrebt und zum Theil verwirklicht. Epochemachend war L'?, als 'uan zusrsi in den Dreibiger^Jahren die Ver,^a!lllng des Armenwesenü in England den frciwilligett Armenpflegern au'!t der Hand nahm und siv bezahlten Beamten anvertraute. Der Chef dcii Armenwesene iu London bezieht einen Ja!)reZ--gehalt von 20^000 fl., wodurch die Bedeutung dieses Postens unzweii^entig j^tilennzeichnet wird. Damit hatten die Heucheleien ,ind Sclbst-tänschungen ein Ende, welche bei uns auch heute noch durch die freiwillige Armenpflege gefördert werden; allerdinizs ist dies unvermeidlich, wo Advokaten. Kaufleute und Handwerker ihre abgenützten und unzureichenden Kräste der Lösung der schwierigsten sozialen Probleme zu widmen — vorgeben. Freilich ward in England dieser Fortschritt: die Uebertragung der Armenpflege an bezahlte Staatsbeamte aus einem weit festeren Untergrunde zuwege gebracht, als der ist, welcher unser Armenwesen tragt. Der Anspruch aus Armenunterstützung ist nämlich in England durch den ordentlichen Ntchler zu entscheiden, während bei uns die Berwaltungsbeamten eine schwer zu erreichende, in ihrem Verdikt willkürliche und unzuverlässige letzte Instanz bilden. Seit einiger Zeit scheint man endlich auch in Oesterreich das Schädliche der kommunalen Armenpflege zu spüren. Landtage und Vereine besaffen sich mehr als sonst mit einschlägigen Fragen; aber an die Verstaatlichung der Armenpflege will doch Niemand gehen. Man führt Prozesse gegen unredliche Armenräthe, ignorirt jedoch, daß freiwillige Armenräthe keine Zeit und Lust haben, die Armen wirklich zu pflegen. Man gründet Vereine geg«n Bettelei, erläßt aber gleichzeitig Landesgesetze und Instruktionen, welche die öffentliche Hilseleistung zum Almosen qualifiziren. Dabei unterliegen die Kommunen der nicht mehr auszubringenden finanziellen Last. E« wäre hohe Zeit, die symptomatische Behandlung der Armenzustände zu verlassen und da« allein richtige und radikale Heilverfahren einzuschlagen, welche« nur in der Ver-staatlichung der Armenpflege zu suchen isi. Gingefandt. An den gescheidteu Redakteur des Slov. GoSpodar! In Ihrer letzten Nummer sagen Sie, daß Redakteur Wiesthaler die Leser der Mar. Dir Mann — entweder Du gehst zum Maire oder ich lege mich nicht zu Bett — einen Mörder in meinem Haus zu wiffen, der vielleicht ersahren hat, daß wir uns ein paar Hunderte erspart haben — ah, mir schaudert die Haut." „Frau, Du versündigst Dich schwer — ein Deville und ein Näuber -- Du welsjt nicht, was Du redest." „Was Deville der Tensel heißt Devllle! — Du bist alt und Deine Allgen sind blind. Und wenn er auch ein Marquis nnd ein Edelmann, wir haben vornehme Nauder und Mörder anch schon erlei't; bah, ich bin Bürl^ern; von Frankreich — ich Hab' genug blnten jehen von dem Gelichter — mir macht das keiile Gänsehaut mehr. — Also was linrd es? — Wirst Du gehen oder nicht? O, riegle nur die Thllr zu, so sprinae ich zum Fenster hinaus und mache einen Halloh, der die ganze Nach-barschast aus die Beine bringt. Wir wollen doch sehen, was mich davon abhaltcu will!- Lafleur wischte sich den Schweiß von seinem Angesicht. Er war im heftigsten Kampfs mit sich selbst. Gortsejtung solgt.> burger Zeitung mit sozial-demokratijcher Kleie absttttere'» da Äe jedenfalls auch ein Leser dieser Zeitung sind, so finde ich es doch recht komisch, daß Sie sich auf die Art zu den Sch...... zählen, es ist dies eben Geschmacksache, ein gebildeter Leser wird dies nicht thun; man kann daraus entnehmen, aus maß sttr Geschöpsen die Redaktion des Slov. KoSpodar besteht, dcirum etwas vorsichtiger in der Wahl der Worte. Ein Unparteiischer. Was eilirm iu Äiarbnrg aNtS passiren lanu. Ein junges, musikalisch gcbildctiS Fräulein aus sehr guter Familie kommt von Graz nach Marburg mis Erholung; da sie als Siingtrin schou lisi riiugen MolMhntigkcitS-Concertcn in Grliz mitgewirkt und die Musik ihie grösttc Freude, so übte sich dciö Fräulein cbm in cincr ^pern-Arie, clls man arrogant genug war, daö Früulcil, wegen ihrcS Gesangrs im eigenen ^Limmer zu insultiren. Ich überlasse eS den geehrten Lesern dieses Blatteö, über dies bnben-hnftc Benehmen zu urtheilen. (VZ0 Heute Mittwoch sindet im ' üer 8ckiil eine große brisltiille VorsteKu«».^ statt. Ansang 8 Uhr. — Mvrgen Donnerstag: Letzte Vorstellung. (V3k WMtistkatte II. Klajje giltig bis 5. Septemb. nach Bittach—TarviS— Venedig—Mine—Trieft—Laibach zn verkaufe» um »8 fl. (937 Zn übecnehmcu in der Expedition. MWawsk 93S bestehend auS 125 Nummern alterer und neue^ rer Werke, billig zu verkaufen. Näheres tm Comptoir d. Bl. KW Mar ^ferde-Urustgeschirre (Überbraucht) werden zu kaufen gesucht. Anträge wollen im Hotel »Erzherzog Johann" abgegeben werden. (932 Gesucht Wied ein solides einfaches Mädchen, welches sich auch im Geschäfte verlvenden läßt, zur sofortigen Aufnahme. (938 Auskunft im Comptoir d. Bl. Ein Gewölbe ist in der Draugasse Nr. 6 zu vergeben. (931 Anzufragen bei I. Stark am Hauptplotz. Ein Haus sammt Nebengebäude mit Garten und Acker-grund in lebhafter Gegend des Bezirkes Drachen bürg an der BezirkSstraße längs der kro-nlischcn Grenze, wo jeßt der Eilenbahnban in Aussicht steht, in welchem daS GreiSler» und Wirthsgeschäft mit gutem Erfolg betrieben wird, ist wegen Familienverhältnissen preiSwiirdig zu verkaufen. (939 Auskunft wird ertheilt im Comptoir d. B. I KiislliM »»' Mlzriike. 898) iVS. Olo tiofsl'tißtiZ» Aödsll tiiomit. I^aodriebt vou clom lIinZ(zIibi^eu ikros (»Moll, rvstp. Vklwltt, (Zr^MsvntLis lite., 6os Herrn vvolelisr am 23. ^u^ust 6. .7. um 2'/^ Il^ir Z^'rü^l im lU. I^sdonsiiiltro sokworou l^oiäea uliü I'^mpt'anZ 66r twil. Ktsrl)osal!ramont« in sin kosuorog .lenkioit.» nddornt'vn wiircle. Das I.mnkkndeßsiin^lnkg üntlet Dienstag de» 24. lZ. AI. 5 Ukr ^k^ekmiitAx^s vom 'I r.'^uorkaugg, Iv^arntlttZrktraslZv I^r. ans stM. Oio tivil. Loo^onmesso wirct den 25. cl. >l. Il) ^Iir in dar dissiKou Ltg..0icI^onauf1>!»Urungs. unll kocjrüis?un^'g-^n>jt»1r. Nr. 7605. Ein schon möblirtes Zimmer ist im Hause Nr. 8 Caslnogassc sogleich zu beziehen. Anzufragen parterre. 924 In meiner Buchhandlung ist eine Prakli-kantenstclle offen, tvelche ich dnrch einen fleißigen jungen Mann, der zwei Gymnasialklcifjen absol-virle, bejeßen möchte. — Eintritt sofort. Näheres brieflich. Karlstndt in .Kroatien. «RoIi. (919 Am August 18K0 Vormittags von 10 bis 11 Uhr findet in der 5lärntnervor-stadt am ExcrzierplaKc zu Folge GemeinderathS-beschlusses vom 15. Juli 1660 die Verpachtung der Grasnuhung des Exerzierplatzes mit gänzlicher Ausschließung deS Weiderechtes, auf die Dauer von drei Jahren, d. i. vom 1. Jänner 1881 bis Ende Dezember 1883, im Wege der öffentlichen Versteigerung au die Meisibie-tendeli statt. Hiezu werden Unternehmungslustige mit dem Vemertcu eingeladen, daß daS Mähen, Trocknen und Einbringen des Futters ohne Ärritirung des Militärs gescheljen müsse. Stadtrath Marburg, 16. August 1680. Der Bülgermeister: Dr. M. Nelser. Nr. 7617. Kundmachung. (922 Nr. 7607. (917 Kundmachung. . Am S. September 1880 Vormittags 10—12 Uhr findet beim Stadtrathe Marburg zu Folge GcmeinderathSbeschlusses vom 15. Jult 1880 die Verpachtung der, der Stadtgemeinde Marburg gehörigen, außerhalb der Friedhofs-berainung Poberfch von über 2 3och betragenden Aeck er auf die Dauer von drei Jahren, vom 1. Jänner 1831 bis Ende Dezember 1883 im Wege der öffentlichen Versteigerung statt. Hiezu werden Unternehmungslustige mit dem Bemerken eingeladen, baß die LizitatLons-bedingnisse während den Amtsstnnden hieramts eingesehen werden können. Stadtrath Marbnrg am 16. August 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Retser. Nr. 7614. (916 Kundmachung. Vom Stadtrathe Marburg wird zur ailge-meinen Kenntniß gebracht, daß zu Folge Ge-meinderathöbeschlusseS vom 15. Jnli 1880 ^ur Verpachtung dcS beim städtischen, vormals Ga-steigcr'schett Hauses Nr. 165 alt, 20 neu in der SchmidcreraUee befindlichen großen Gartens sür die Zeit vom 1. Jänner 1881 bis (!^nde Dezember 1883 eine LizitationS-Verhandlung am Z5. September 1830 von 11—-12 Uhr in der AmtSkanzlei am Nathl^ause stattfinden wird. Der AuSrujspreis beträgt silr den Garten jähllich O2 st. 50 kr. Unternehmungslustige werden eingeladen, versehen mit einem 10"/,» Vadium hieramtS zn erscheinen. — Die näheren Lizitationsbrdingnifle können täglich während den Amtsstunden hieramts eingesehen werden. Marburg am 16. August 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Zwei Studenten atls gutem Hause, eine Mittelschule besuchend, werden in Verpflegung und Wol)nnng genommen. Anskunst im Eomptoir d. Vl. (899 Daö k. k. General-Kommando des Grenzlandes hat das bestehende Verbot der Einfuhr von Weitrrebenstöcken und Weinrebensetzlingen von Auswärts in das kroatisch-slavonische Grenzgebiet dahin auszudehnen liefunden, daß bis auf Weiteres auch die Einfuhr von Obst jeder Gattung, insoferne solches mit Weinlaub eingewickelt zur Verseitditug gelangt, in das Grenzgebiet untersagt bleibt. Dieses wird in Folge hohen Statthalterei-Vrlasses vom 12. August 1880 Z. 12343 zur allgeineinen Kenntnis; gebracht. Stadtrath Atarburg am 17. August 1380. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Nr. 7606. Kundmachung. (918 Am September 1880 Vormittags von 10—12 Ulir findet beim Stadtrathe Marburg zu Folge GcmeinderathSbeschlusseS vom 15. Juli 1880 die Verpachtung der, der Stadtgemeinde Marburg ngenthümlichen acht Lendplätze aus die Dauer von drei Jahren, d. i. vom 1. Jänner 1881 bis Ende Dezember 1883 im Wege der öffentßchen Versteigerung statt. Hiezu werden Unternehmungsluftige mit dem Bemerken eingeladen, daß die Lizitations-bedingnifse »vährend den AmtSstunden HieramtS eingesehen werden können. Stadtrath Marburg am 16. August 1880. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Endesgefertigter erlanbt sich dem geehrten Publikum bekannt zu geben, daß er daS Dücker- und Wirthsgeschüst seines Vorgängers Herrn Ferd. Pankarter in Zellttitz mit 1. September 1880 übernehmen lvird. Ich tverde stets besorgt sein, die geehrten Kunden nnd Gäste auf das Beste zufrieden zn stellen, und bitte um zahlreichen Zuspruch. 934 Hochachtungsvoll Paul kusr. Kin schönes, ekegaul mettlitirtes Imlmer ist sofort zn vermiethen im Hause Nr. 6 am Domplatze. Eine Wohnung 915 «lktraptwyrtljch« Ktevaktip«, Druit n«d Verlag von Eduard JsvschiK w im I.Stock, Hofseite, bestehend aus 2 Zimmern, ist mit 1. September zn vergeben. Anfrage bei Franz Pichler sen. Arad. Vaillviltoa sichir, sarb- und gkruchloS. Porlion sür K Bellen 30 kr. (74ii Bci ^'crrn W. König, Apothckrr.