Laibacher Zeitung. D ^."' 88. Donnerstag am 23. Juli R84K Wien. ^e. k. k. Majestät haben mittelst alle, höchster Entschlle-snxiq voin , z. h. M^ dem k. k. Gubernialrarh und Gc^ "''"l - Polizei - Dilator i" den venetianischen Provinzen, ^lois Ritter p. Call zu Roscnburg, den Hofraths-Charak-l"' allerg»ädigst -u verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschlie-suliiq vo„, 28. März d. I., dem pensionirten k. k. mährisch-^b!cnsch,'„ e,,,^.,, Kreis - Commissär, Joseph Richter, in An-^tracht seiner «ieljährigen a'lsgezcichnecen Dienstleistuna, den ^°lel eines kaiserlichen Rathes allergnädigst zu verleihe», Lmchel. ^3 e st o r r e i ch. Die „Linker Zeitungc« schreibt aus Linz vom Il.Iuli: -Hir si„d in der Lage, aus der sicherste, und zuverlässig--u^'n O.nelle „nnheilei, ^» kö„uen, daß die Feuersbrünste, Welche im Verlaufe des vlxlqe» Monats in der nächste, Umgegend vo„ Wels, dieß. u»d jeoseits der Trau», Statt fandeu, und durch ihre Wied^rboluuq in dem enqen Umkreise, so wie durch mancherlei in (^mq gebrachte Gerüchte, lebhafte Besorqnisi erregte», einer Brandlegung durchaus Nicht zugeschrieben werden k'onnei,. — Indem wir dieses zur allgemeinen Beruhigung, in so ferne eine solche überhaupt Noch uochwendia, seyn sollce, mittheilen, zweifeln wir nicht, das; die auslandische,, Zeitungen, welche von diesen Brand-fällen Kemitnisi nahmen, und darüber auf Grund einstellender Gerüchte berichteten, auch dem gegenwärtige,, berichtigenden Artikel die Aufnahme nicht versage» werdeu." Seb enstein, ll. Juli. Heute wurde unser freuud-liches Thal von eiuem Unwetter heimgesucht, welches zu dein öligst aus Orah berichtete» ein betrübendes Seitenstück ab-^ben kann. — Während schwere Gewitterwolken vom Wech-'^ her den südlichen Horizont des Thales überzogen, wur- k" »ichr minder schwere Wolkenmassen aus Südwest mit e>»er so reißenden Schnelligkeit herbeigetrieben, daß bei de- k" Zusammenstoße eine ungewöhnliche Naturerscheinung uu-"eniieidlich schien. Um halb 4 Uhr Nachmittags ergosi sich ^tzlich, vou der Wuth eines Sturmwindes ge,agt, dessen ^"nbelsällle das Thal in der Nichcung von Südwest nach -'lordost durchfegte, unter Blitz und Donner m, Srromregen von me gesehener Heftigkeit, der nach einigen Secunden'iu ^agel überging. Obgleich die Hagelkörner die Größe vo„ d^ cl "^" ^"'" "^'''cbtcn, wurde ihre Wirkung dennoch ke"t d " ^'^tigkeit deS Falle?, so wie durch die Heftig-te'sick d "^""^ ""^'^^b- Nach 3 bis 4 Minute» lös-''H der Hagel wieder iu Regen auf, der unrec Blitz u„d Donner «m't kurzer Unterbrechung bis 7 Uhr Abends fortdauerte. So viel bis jetzt durch den Augenschein wahrgenommen werden konnle, scheint das Thal von S ebenstem der Mirrelvuntt des Wetters gewesen zu sey» und insbesondere der herrschaftliche Park daselbst den heftigsten Anfall erlitten zu haben. Dioden, Fichten, Eilen, Weiden, daiunt.r Scäm-me von 2 — 3 Fuß im Durchmesser, wurden mit 5l'v Wurzel ausgehoben und umgestürzt, andere an den Krone» abgebrochen und die Kronen selbst fortgeschleudert. An der W.Nseite des herrschaftlichen s ch!oss,s find die Fenster gröfp tenlbcils zer>chmelte>t, die Jalousien zum Theil zerrissen uud wcggeschleudert, so dasi das Regenwasser sich i» die Gemächer der Stockwerke ergoß. In deu Gärte» des Dorfes ist die Zahl der vom Sturme gebrochenen oder vom Hagel zer-schlagenen Obstbäume beträchtlich, und in der nächsten Umgebung hat der Hagel an der noch nicht geschnittenen Gerste und am Mais den bedeutendsten Schaden angerichtet. Leider war wahrend des Unwetters ci» verläßliches Barometer zur Beobachtung nicht zur Hand. Tyrol Innsbruck, den l l. Juli. Dieser Tage hat uns der zum Generalmajor beförderte, bisherige Oberst des Kaiser-jäger-Regimentes, Hr. Heinrich Ritter von Rosibach, verlassen, Uni sich a» seine» neuen Bestimmungsmt Klagenfurt zu begeben. Wie sehr sich der Scheidende während seines beinahe achtjährigen Wirkens als Oberst des tyrolischcn Jäger-Regimentes die allgemeineAnerkemuma und Verehrung nicht nur bei seinen Untergebenen, sonder» im ganzen Lande erworben, davon zeugen am deutlichsten die Beweise von Achtung und Theilnahme, welche demselben bei seinem Scheide» zu Theil wurde». Schon im Mai hatte auf Ersuche» des stäiidijchen Ausschußcongresses, ^r auf diese Weise dem Hr». Obersten die Dankbarkeit des ganzen Landes für die humane und gerechte Behandlung der unter seinem Commando stehenden Landessöhne bezeuge» wollte, der Matrikelconses die Aufnahme desselben i» die tyrolische Adelsmatrikel bei Sr. Majestät beantragt; der Magi>1rat dieser Provinzial-Hauptstadt überreichte ihn» das Diplom als Ehrenbürger und ersuchte ihn zugleich, eiue von dem verstorbenen talentvollen Maler Erler in Oel gemalte Ansicht vo» Innsbruck als Erinnerung anzunehmen; die Herren Offiziere des bürgert,'.-che» Standschühen Bataillons gaben ihm zu Ehren ein Best-schieße» und widmete» ihm zur Erinueruug eine» silber»el, Becher, und die Herren Ossiciere des Kaijerjäger-Regimentes überreichten dem Scheidenden als Zeiche» ihrer Verehrung cinen prachtvolle» Gelicralsdegcü vo» ausgezeichnet geschmackvoller Arbeit. 538 Aili 29. v. M. war cms der Iägerschießstätte ei'u Festschi'e-sie,, und zngleich cine Abschiedsfeier veranstaltet worden, wozu ausier Sr. Excellenz, dem Hrn. Landesgouverncur, eine ge. wählte Gesellschaft von Honoratioren geladen war. Die herz-liche Theilnahlue, welche sich bei allen Anwesenden und i>, den Toasts auösprach, bewies, das; hier mehr als ein Prunk, daß ein Fest des Gemüthes gefeiert wurde. Möge der Hr. Generalmajor ein freundliches, wohlwollendes Andenken an unser Land bewahren, und sey es uns erlaubt, den Wnnsch auszusprechen, das; ihn einst seine Dienstverhältnisse in unsere Berge zurück führen, deren Söhne ihm mit so viel Liebe und Verehrung anhangen! Siebenbürgen. Das »Siebeubürger Wochenblatt« vom 9. Juli berichtet Folgendes: Karlsburg, 3. Inli. Unsere Stadt durch-brauete wüthend — gestern l Uhr 55 Minuten Nachmid tag — ciu von West nach Ost stürmender Orcan, deßglei-chen man sich seit einem Menschenalter kann, zu, erinnern weiß. Er wirbelte den Staub anf bis zur Wolkenhöhc, unterbrach das Tageslicht, zerriß die besten Dächer der Quartiere und des Doms. Viele hoffnungsvolle Trauben, viele Obstbäume und anderes Holz wnrden ein Opfer des zerstörenden Elements. Die anf der Marosch vor Anker liegenden Schiffe, für die man ein u»ab>vehrbares Unglück gefürchtet, blieben verschont, da der Scurm der Lange nach sie angegriffen. Auf dem Ziegelschlag dagegen sind Hütten eingestürzt, wobei über 40,000 Ziegel unbrauchbar gemacht, zwei Manner sch'ver verwundet und ein Weib so stark zerquetscht worden, daß man an ihren, Aufkommen zweifelt. Richtige Barometer haben diese Vorgänge prophezeiet. Freie Stadt Krakau. Krakau, 10. Juli. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät dcs Kaisers von Rußland fand vorgestern in einer zu diesem Zweck errichteten Feld-Capelle im Beiseyn des hier stehenden österreichischen Militärs, so wie der Militär- und Civil-Behörden, den General-Lieutenant Grafen Castiglione an ihrer Spitze, und der drei Residenten der hohen Schntz-mächte, ein festlicher Gottesdienst Statt, worauf die österreichischen Truppen in Parade nach ihren Caserne,, zurückkehrten. Italien. Nom, 2. Juli. Die Illumination, welche die Juden in ihrem Quartier zu Ehren der Krönung des Papstes veranstaltet hatten, ist außerordentlich glanzend gewesen und hat die besondere Theilnahme der Römer erregt. — Wie sehr der Papst fortfährt, durch die edelste Humanität, durch strenge Gerechtigkeit und die größte Oeconomie in seinem eigenen Haushalte bei einer wahrhaft väterlichen Freigebigkeit gcgeu die Armen die Liebe und Verehrung aUer Römer zu ge-w'umen, dürfte aus folgenden Zügen sich sattsam ergeben. Als er am Peter-Paulsfeste nach St. Pctcr fuhr, im feierlichen Zuge von Schwärn zu Fuß umgeben, nahte sich cine Frau dem päpstlichen Wagen, um ciue Supplik zu über« pichen. Eiu daneben gehender Schweizer schlug dieselbe mit dt? Hellebarde auf cine ro)e Wnsc zurück. Allein der P.,pst hatte alles bemerkt; augenblicklich dürfte die Frau sich nähern, er nahm ihr huldvoll die Supplik ab und ließ auf der Scclle den Schweizergardisten in's Gefängniß setzen. Die früheren Päpste hielten 60 Pferde; er aber erklärte, er werde sich mit 30 begnügen. Das Mittagsmahl für die Person des PapsteS war bisher mit 10 Scudi berechnet, er hat es angenblicklich auf einen Scudo (ec,va 4'^ Duca-ten) herabgesetzt. Deutschland. Ulm, lo. Inli. Die Excesse vor dem Gasthofe »Zum Mohrenkopfe« , welche vor einigen Wochen so viel Lärm in den Zeitungen verursachten und die widersprechendsten Berichtigungen und Gegenerklärungen ,'n unsern Blättern hervorriefen, kommen so eben noch einmal zur Sprache, indem in diesen Tagen das Straferkenntniß über die Betheiligcen gefällt ist. Es lantet ziemlich mild: auf 14 und 15 Tage ersten Grades und 8 Tage zweiten Grades Gefängniß; die beiden Brüder des Wirthes erhielten je 3 und 9 Monate. Belgien. Der »Commerce belge« vom I I. Juli schreibt über die Catastrophe auf der Nord-Eisenbahn: Als der Convoi gestern um 3'/^ Uhr über den Schonplatz des Unglücks fuhr, waren noch 3 bis 4 Wagen aus dem Wasser zu ziehcu. Die Nettungsarbeiten werden Tag und Nacht ohue Unterlaß fortgesetzt. Viel Gepäck und werthvolle Gegenstände, unter anderen eine Summe von 25.000 Fr., sind wiedergefunden worden. Der Adjutant des Generals Oudinot ist nicht todt, allein sein Znstand ist lebensgefährlich. Ein Sachverständiger, der Alles an Ort und Stelle gcuau beobachtet hat, berichtet: Die Bahn ist an den, Orte der Catastrophe, vollkommen gur, nicht gescmken und die Böschung unversehrt; dieselbe ist gerade und hat keine Krümmung, wie ei» nige Personen geglaubt und wiederholt haben. Eine Kette ist zerbrochen. Man kann «icht sagen und ohne Zweifel wird man nie erfahren, ob die Verrückuug von den Schienen durch den Brnch der Kette oder ob der Bruch der Kette durch die Verrückung von den Schienen herbeigeführt worden ist. Hr. Baron James von Nothschild, Präsident der I^ord - Eisenbahngesellschaft, hatte noch am zweiten Tage vor dem Unglücke seine lebhafte Sorgfalt für die Sicherheit der Reisenden und die Regelmäßigkeit des Betriebes auf der Station von Amiens bezeigt. Derselbe hatte ferner, als er das Material eines Convois besichtigte, Befehl gegeben, einen Wagen zu beseitigen, der nicht alle streng erforderlichen Bedingungen darbor, und -nicht aufgehört, den Beamten und Dienst - Inspcctoren die strengsten Verhaltlingsbefehle zu geben, um jedem Unglücke vorzubeugen. Der »Nach. Zeitung" schreibt man aus Brüssel über den Unfall auf der französischen Nordbahn: Die große Hitze, die in der letzten Zeit geherrscht, mochte dazu beigetragen haben, den Damm zu lockern, indem dessen Bestandtheile zu ei»er staubartigcn Masse zusammengebacken schienen. Muih-maßlich scheint nunmehr eine Schwelle sich gelös't und dadurch eine Schiene sich gescnkt zu haben und die Locomotwe so aus derselben gerathen zu seyn. — Schon längst hcrischtt 539 - hiev ,mr Eine Stimme über die Eilfertigkeit, mit der die Nordbahn zl, Ende geführt wurde, und Sachverständige behauptete», laut, dasi nichrere Theile derselben mit wahrer Sorglosigkeit ausgeführt worden, wobei uicht zu verwundern wäre, das, sich ein solches Unglück zugetragen. So wie die Anlage der Bchn mangelhaft, ist mich der Verwaltungsdienst ans derselben schlecht bestellt. Die größten Klagen darüber werden täglich lant und unzählige Reisende haben ihr bepack auf derselben verloren. Frankreich. Wie der »Monitenr« berichtet, begaben sich am 8. Juli Ihre Majestäten, der König und die Königin, die Her-zogin von Orleans, der Herzog von Montpcnsier, die Prin-icssin Ioiiiville, die Herzogin von Anmale, der Prinz und die Prinzessin von Salerno und der Kronprinz von Baiern von Neuilly nach St. Cloud. Abends war Schauspiel im Palais, nach dessen Beendigung Ihre Majestäten und köngl. Hoheiten wieder «ach Neuilli) zurückkehrtcu. Am 9. Juli ist tie Taufe der ncugebornen Prinzessin von Sachsen-Gotha, Enkelin des Königs, in der Capelle bcs Schlosses von Nenilli) vollzogen worden. Sie erhielt die Namen: Marie Adelaide Amelie Clotilde. Der Herzog von Aumale ist am 9. Juli in Marseille Angekommen. Aus den überdcn tramigcn Vorfallv. 8. Juli der Negierung zugekommen Bl'i'lchr^l, ergibt sich, das, im Ganzen! 3 Wä^ gen von dein etwa 2l Schuh hohen Dammc bei Arras in den Moorsnmpf hinabgestürzt waren, dessen Tiefe zwischen 9 und 10 Schuh wechselt. Davon waren zwei gewöhnliche Geväckwaggons, ein Gepäckfourgon aus der Messagericn- Untcrnehmung Laffitte - Caillard, zwei Wagen erster, zwei »weiter und zwei dritter Classe, eine Postchaise und drei Diligcnccn. Bei dem Sturze wurden acht Wagen, so wie i die Postchaise, worin sich General Oudinot befand, und der D sich wunderbarer Weise unversehrt erhielt, zerschmettert. Bis zmn 9. Abends waren in, Ganzen 13 Passagiere sammt 2 Conducteuren getödtet gefunden worden; zwri Leichen, näm- l'ch jene einer Nonne und eines Kindes, konnten aus einer "u Sumpfe versenkten Diligence noch nicht hervorgezogen wcrden. Unter den l0 Verwundeten befindet sich auch der Adjutant des G.ncrals Oudinot. Seltsamer Weise ist des l''htrn'n Wagen von zwei Diligence» zerschmettert und in den ^",,'pf eingedrückt worden, wählend aber dem Adjutanten bl'ei Rivpc-l, gebrochen wurden, konnte sich der General schwimmend retten. Der Tod der meisten Unglücklichen erfolgte durch Ertrinken; bei 30 P^sonen retteten sich durch Schwimmen. Der Conductor Hock, nachdem er sich 'selbst ans einem gesunkenen Waggcn befreit, kehrte zu vcrschiedeuen Malen an Ott und Stelle zurück und rettete so 5 Personen vom Tobe. Die Direction ernannte ihn schon am nachstl'olgen-den Tage zur Belohnung zum Obcr-Co,'ducteur. Auch der lushcifer Can« rettete schwimmend 5 Personen das Lebe»,, 'lttle,weile wurde an der Rettung der versunkenen Effec-4-ag und Nacht gearbeitet. Die meisten Verwundeten ^c« am 10. ..och in Douai. Französische und belgische Blätter melden, das; die zwei Damen, welche man für Verwandte des Generals Skrzi-necky hielt, und sich bei der Pflege der Verwundeten so sehr auszeichneten, die Fürstin Adam Czarroriöka und ihre Tochter waren, welche mit dem unglücklichen Train nach Valenciennes reis'ten, um nberOstcndc sich nach England zu begeben. Die Fürstin, welche durch einen Glassplitter im Gesichte leicht verwundet wurde, und ihre Tochter sind am 9. Abends in Brüssel angekommen. Allgemein ist man der Meinung, dasi der über Moor-gründ laufende Damn, bei Arras, auf weichein sich die Ca.-tastrophe ereignete, durch die Natur des lockeren Bodens leicht zu weiteren Unfällen Anlas; geben kann. Wegen des letzten UnMcköfallcs auf der Lyon-St. Eticnner Eisenbahn, durch welche viele Personen limlamen, wurde der Inspector des Stationsgebäudes zu halbjähriger Haft und einer Geldbuße von 500 Fr., der erste Mechaniker zu gleicher Geldbuße verurtheilt; der Director und der Inspecioi- wurden freigesprochen. Neuer s, den 5. Inli. Seit einiger Zeit herrscht m:--ter Menschen und Thieren eine epidemische Krankheit hicr, die in bösartigen Geschwüren besteht; sie ist so ansteckend, dasi ein Schlächter, welcher einer Kuh die Haut abzog, die von dem Uebel gestorben war, glal, französischer Geschäftsträger in Petersburg, hat dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten in einer vor einigen Tagen hier eingetrossenen Depesche gemeldet, dasi der Kaiser Nicolavs Ihm ausdrücklich aufgetragen habe, der französischen Regierung für die, dem Großfürsten Constantin in Toulon und Algier gewoldene gute Aufnabmc nochmals seinen Dank abzustatten und die Versicherung beizufügen, dasi der Kaiser rs mit dem grö> ten Vergnügen sehen wurde, wenu einer der französische Prinzen Rußland besuchte. — Der russische Admiral Lütte, mit dessen Flotte der Großfürst Constantin in Fiankreich war hat das Großkrcuz der Ehrenlegion erhalten. An der Börse war heute die Nachricht verbreitet, d>> Neaierunq habe cinc Depesche aus London erhalten, der zu Folge das neue englische Ministerium sich entschlossen habe, in Portugal bewaffnet einzuschreiten m,d die Ordnung ,vi^ der herzustellen. Großbritannien. Lord Palmcrston war, n^ch Beuchten vom 10. Juli, zu Tiverton wieder ins Pm lament gewählt worden. 6s findet überhaupt die neue Wahl der ins Cabinett beruf»',«» oder sonst bei der neuen Verwaltung angestellten P.n!^ mcntsglieder nicht die geringste Schwierigkeit. 540 N ußla n d. Im »Oesterr. Beobachter« vom »8. Juli lesen wir aus St. Petersburg vom 5 d. M.: Tie heutigen Zei' tunaen enthalte» das von Sr. Majestät bestätigte Programm fill' das C.reli.oiuell bei der auf do, 7, d, M festgesetzten feierliche» Verlobung Ihrer kaiserl Hoheit, der Großfürstii, Olga »nit Sr. königl Hoheit, dem Kronprinzen von Würt-telnberg All dem anberaumten Tage, > l Uhr Morgens, versanimeln sich im Pallast zu Peterhof die Mitglieder del-diriglrenden Synode und die übrige hohe Geistlichkeit, so wie die angesehenen Personen beiderlei Geschlechts, die Srabs-officiere del' Garde, der ?lrmee und der Flotte und alle Hof-sahigen Personen. Die Mitglieder der Synode und des Reichsrachs, so wie die fremden Gesandten, begeben sich vor der Ankunft der kaiserlichen Familie in die Kirche. Seine Majestät, der Kaiser, Ihre Majestät, die Kaiserin und alle hohen Mitglieder der k.n'serlichen Familie verfugen sich dann aus den innern Gemächern ebenfall) dorthin, und beim Eintritt in die Kirche werden Ihre kaiserlichen Majestäten von den Mitgliedern der Synode und der übrigen hohen Geistlichkeit mil dem Kreu; und dem Weihwasser empfangen. Se. Majestät, der Keiler, führt die Großfürstin Olga und den Kronprinzen von Württemberg in die Micte der Kirche und kehrt dann an seinen Plgß zurück; hieiauf be-hilmt die Verlobung nach dem kirchlichen Rirus, Vor dein czavischen Thore wird ein Pult mit dem heiligen Evangelium und dem Kreuze aufgestellt. Die Verlobungsringe werden vorher vom Cercmonienmeister herbeigebracht, in goldenen Schüsseln auf den Altanisch gestellt und von da zu gehöriger Zeit für Ihre kaiserliche Hoheit vom Beichtvater Seiner Majestät und für Se. königliche Hoheit, den Kronprinzen von Württemberg, pom Ol'ergeistliche» der Ar»nee und Flotte herbeigeholt. Der Metropolit nimmt die Ringe von den genannten Personen entgegen und legt sie unter dem üblichen Gebete an die Hände der Großfürstin Olga und des Kronprinzen von Würcemberg, Nun trlct Ihre Majestät, die Kaiserin heran und wechsclt die Ninge. Ietzc werden 5l Kanonenschüsse gelöst, und bei Ablesung der Gebete und bei den Ectenien werden die Großfürstin und der Kronprinz als Verlobte proclamirt. Nach Beendigung der kirchlichen Ceremonie bringen die hohen Verlobten Ihren kaiserlichen Majestäten ihren Dank dar, worauf alle höchsten Personen herantreten und ihre Glückwünsche abstatten. Darauf stM sich der neuoerlobte Bräutigam neben seine hohe Braut. Für die "ollzogene Verlobung wird von den Archireis und der übrigcli Geistlichkeit ein Dankgebet mit Kniebc-ugnilg gehalten, und wenn der Protodiacon den Gesang «f»r das kaiserliche Haus« anstimmt, werden II Kanonenschüsse gelöst. Nach Abhaltung des Gottesdienstes bringen die Mitglieder der heiligen Si)node und die übrige hohe Geistlichkeit Ihren kaiserlichen Majestäten und den hohe» V^rlobtt-n ihre Glückwünsche dar. Darauf begebe» sich Ihre kaiserlichen Majestäten und all< höchsten Personen in der frühere» Ord- nung zurück, mit dem Unterschiede, daß Ihre kaiserl. Ha-heit, die Großfürstin Olga, an der Seite ihres hohen Bräutigams gehr. Am Abende dieses Tages wird im grosiel, Saale des Palais zu Peterhof Ball seyn, zu welchem sich um 8 Uhr alle angesehenen Personen beiderlei Geschlechts, die auswärtigen Ministe, und alle hossMgen Personen ei» zufmden haben. Vor dem B.Ule weiden die dem diplomatischen Corps angehörenden Perjonei, beiderlei Geschlechts i», Saale der Kaufmannjchafr den hohe», Verlobten ihre Glück' wünsche darbringen. Während dieses ganzen Tages werden in den Kirchen die Glocken geläinet und am Abende dieNe^ side»; u,id die Stadc Peterhof illlnniimc. Am Tage nach der Verlobung, den 8, Juli, Morgens um die dazu angesetzte Zeit, versammeln sich im großen Saale des Palais zu Pcrerhof die anaesehenen Peisoüe» beiderlei Geschlechts, die Generalität, die Scabsofficiere der Garde und alle Personell der fünf ersten Classen, um den hohe» Verlobten ihre Glückwünsche darzubringen. Osmanlsclies Vloicl). Das ».lom'ül»! «!o ^«»»lnllliiloj)!«" meldet aus dcr türkischen Hauptstadt unterm 6 Juli: Die Abreise des Suire Emi»! alls Constantinopel »ach Mecca har h.'ure, als am l'^tc» des N^dschad.-Mo>,des, mik dein üblichen Gepränge Statt gefunden. Nachdem im laiscr-lichen Paläste »on Top-Kapu die religiöse» Ceremonien abgehalten worden, sehie sich der Zug um l l Uhr Vormittags unter einein unermesilichen Zulaufe von Menschen »ach dein Einschifflmgsplatzc- von Patsche-Kapussu m Bewegung. Ein Caoallerie-Regiment eröffnete den Marsch; darauf folgte ein Regiment ^'imel'- Infanterie, dam, kamen Imams zu Pferde, eine grosie Anzahl von Pallast.- Ofticiere» in großer Galla, endlich der Surre Emini unter Vortretung einer Musikbande Hinter ihn, schritt ei» reich geschirrtes Kamehl mit einem Koffer belade», der mit goldgestickter Seide und mit Edelsteine» bedeckt war, her. Unmittelbar darauf kamen mehrere Maulthiere mit Koffer» belade», welche ebenfalll) mit kostbaren Stoffen bedeckc und sehr zierlich behängt waren. Nun folgten die Diener der verschiedenen Moscheen und mehrere Kinder-Chöle, Verse aus dem Choran absingend. Den Schluß bildet..' e!» Regiment Cavallm'e sammt Linien-Infanterie. Der allenrdalben unter Weges mit tiefer Achtung empfangene Surre Einini traf in dieser Begleitung am Seeufer ein, wo er sich auf einem kaiserliche» Dampfboote vor der Hand nach Scutari einschiffte. Am lehcbenann-ten Orte sollen die Pilger aus Klein-Asien zu ihn« stoßen. Se. Excell. der außerordentliche Gesandte Preußens, Hr. ?e Cocq, wird am 9reu d. an Bord eines Dampfbootes dcs O.st^rr. Lloyd seine Urlaubsreife antreten. Das Erdbeben, welches am 23. Juni In Smyrna ver-spni t worden ist, wurde bis zu einer Entfernung von mehr als 20 Lieues i»s Innere wahrgenommen. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Klein mayr. Anhana )nr Failiacl)epSeitmlK. Vtaalöschuldv«rschl-tid. zu 5 l'^ <^ ^^,) »»» H4 detto detto « ä . <«nEM.) »o, 5j'6 »«llostt Obligation. Hofkam. 5 zu 5 p(.» 1 »'» 7jo mer.i>dIlgc>l,l'!,,d,Z!vHng5. « zu 4 '^» . l DarlrlieuS iilKiain u.Aera» i >u ä «« > 99 »>al - Obliqat. v. T,nol, Vor» l zn 3 '>« ,. l -» arlbtrqunl'Salzburg «, ,«.«^v <^a Darl.mitVeri.v.). .»3.Obligation, zu > »j»!'^. 65 >.i« tta,'l.?lcli».' pl, Htück ,570 m ^. Vl. AN 5ll.otto>iehungen. In Triest am »8. Iull ltttk: 70. 7^. 86 l7. l,2. Die !!ächst<> Zichung wnd am l. August ltt't6 in Tricst gehaltc,, wcrdcn. Vermischtc Verlautbarungen. Z. nn. etgleiche ddo. l.V Iu»l l845, ?lr. !!)'!? , erccuti^'e «up<:l'i»lulili!iltl> ^li Jänner I. I>, schuldiger 54 ft. 28 kr. 0. «. 0. , die ercculivc Fell« bictnilg der, zu Gunsten dcs Erecuicn auf der, dem Gcorss WcUaüz ciqenlhlimlichen, «ul) Uil). Nr. 2«6, 47 der Herrschaft Senosetsch dienstbaren Uniersaß, und dli Urb. Nr. 20l^35 zinsbaren, eden demscldcn glln^rigen l^a Hudc, aub dcm Schuld brirsc ddo. l3 Novelnber l^IU, Nr. 1l9, incal?u-lirttll Sa^pos: pv. l50 fl. l>. M e. ». »:. gewilli» get. und t?ie^l die beiden Tc»n,ine auf den 4. August und auf dcn «8. August d. I., jedesmal 9 Uhr Ao,-Miliag ror dicscm Genchte anberaumt worden, wozu die Kauflustigen mit dem Bclsa^e eingeladen we»den, das; dicsc Fordcrunq nur bei der zwlilen Fcil^ietung auä, un:cr dcin ^lcnnwertye hincangegeden werden wild. Die üicnaiiunt'bcdingntfse und der Grundbuchs, Mla.t können caalich dieramtv eingesehen werden. K.K. Bezirlsgericht Senoselsch am 8. Juni l 846. 3- '.,9 ()) Eilie Landrealität von etwas größerem Umfange, wobei sich em ordenttlchcs Wohnhaus befmdet, und wenigstens e>n bedeutender Theil ocs Be-sitzthums m Weingarten besteht, wlrd anzukaufen gesucht. Die portofreien Antrage hierüber wollen bis Ende dieses Monats dem Lalba-cher Zettungs-Comptoir zugesendet werden. Z. lI23. (2) Licttati 0 n von Büchern, chyrurgischen Instrumenten und sonstigen Effecten. Am W. Juli d. I. werden im Hause Nr. 171 am neuen Markte, lm ersten Stocke, dlc zum Verlasse des verstorbenen Herrn Doctors und k. k. Dtstmts - Physikers, Loren; Coppin, gehörigen Bücher, worunter fich einiqe werthvolle medicinische Werke befinden, dann chyrurglsche Instrumente und sonstige Effccten in den gewöhnlichen Amtsstunden öffentlich versteigert werden; wozu dle Kauflustigen hiemit eingela-werden. Laidach am 15^Iuli Itthtt^____ Z. ,037. (3) Bci Anton Stoppani in Stuttgart ist so eben erschi,ne,i, u»d dei ^>/« ^3el/. «?. Htlei«- »»««,»'^ ^. ,s l)ockwl>ld,qst«!, apoNo. l»!chf>i Vltllrinl« >>' Drcsdc», des b schlichen Vridnariat» >n Cichlledl und 0n U^lttilburg. 20 Bogen 8", auf Velinpapier, mil Stahlstich und HZroncedruck« Titel. Preis, dr., l5 Ngr. — 54 kr. rhein. Nach dem Urtheile Nommer und sachverständi.-ger Manner ist dieses ein vorzügliches, der Verbreitung unter allen Katholiken deulscher Zunge höchst würdiges Buch, welches sich mit zedem der besten unserer Gebetbücher messen kann. Die meisten Ge» bet,, Betrachtungen und Anweisungen zu einem gotl» seligen Leben sind so tief gedacht, so tief empfunden, und so im echt christlichen und katholischen Geiste niedergeschrieben, daß sic jedrs Herz belehren, rühren und erbauen müssen. ^ Dlc Auswahl aus den Schriften der Vater und heiligen Männer der Kirche ist durchaus eme gcluN' gene und insbesondere für unsere Zeit eine ganz praktische zu nennen. — Mi>ge es daher recht vielen ka. tholischen Christen zum Troste und zul Erbauung dienen! (Z. L«lb. Zeit. Nr. 88 o. 23. Juli l34«.) — 5« — 3, «3«. (I) Kundmachung. 1!m den vielseitigen Anfragen, die uns in Beziehung auf das von Sr. Durchlaucht, dem Herrn Fürsten von Windischgray, so eben eröffnete An-lelhen gemacht werden, lm Allgemeinen zu begegnen, machen wlr hiermit Diese Anleche gleicht in ihrer Form der hochfürstlich Esterhaw'schen und beträgt zwei Millionen Gulden C- M., welche in 100,000 Parttal-Obligationen 5 20 st. eingetheilt sind. Tue Rückzahlung geschieht durch halb- und ganzjährige Verlosungen, die jedesmal ilM 1. IUNt UNl> 1. December hier in Wien, unter Aufsicht zweier k. k. Notare Statt finden. Es bestehen besondere Prämien von 25000, 30000, 5000, 3000, 2000, 1000 )(. ft. M C. M., und die gMNgste RÜckzahlUNg einer auf 20 fi. lautenden Partlale beträgt 3t) st. m (3. ÄÜ. Zur Sicherstellung der Thellnehmer ist die Hauptschuldver- . schreibung auf die Herrschaft Stickna sammt den Gütern Czcchnil), Rowna und Rzepilz, die Herrschaften Tachau und Wlttingrett, die Güter Schos-senreit, Langendorflas und Schönbrunn, Pterschau und Urschau, die Güter Mladiegowitz, Tlssa, Tuna und Vogelfang, sämmtlich im Königreiche Böhmen, dann auf die Herrschaft Rohitsch ln Steycrmark, und auf das fürstliche Palms in Wien einverleibt. Dle verlosten Obligationen werden jechs Monate nach erfolgter Ziehung, oder sogleich gegen Abzug von ^ Procent Disconto, ausbezahlt. Alle Verwechslungs - Bureaux des hiesigen Pl^es kaufen und verkaufen diese Partial-Obligationen, wo auch Pläne gratis ausgegeben werden. Ebenso haben wir dle Emleltung getroffen, daß solche in der ganzen österreichischen Monarchie auf allen bedeutenderen Plagen durch unsere Geschäftsfreunde nach dem Course verkauft und eingekauft werden, und zwar in Laibach durch EF«ZLU. ZW« lU^AtKQ^s^^D a circa 2^ fi. dermalen. Wien im Juli 1tM. D. Jinner