-67. Dienstag den 28. August 1836. D l I V r i e n. ^eine 3)lajcstät habcn mit a. h. Entschließm>g vom 20. Juli l. I. dem Handelsmanne Joseph Anton Lavison, den bisher ihm provisorisch anvertrauten General-Consulsposten in Marseille, gegen den Bezug dcr tariffmäßigen Consular-Gebühren, definitiv zu verleihen geruhet. Laibach am 18. August 1836. TNien. ven 16- August. Heute treten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kulscmm von Österreich dic Ncisc nach Prag an. Das Nachtquartier wird heute zu Poisdorf (5 V« Po-"cn), morgen zu Brunn (4V« Posten) genommen, :n welcher Hauptstadt Ihre Majestäten am 18., 19. «nd 20. August verweilen. Am 21. wird die Rcise bisLcutomischl (5^ Posten), am 22. bis Kh-niggrätz (4 Posten) fortgesetzt. Fünf Tage, der 23., 24., 25., 26., und 27. Auguste sind zum Aus-tnthalte in Königgrätz mit Excmsioncn nqch Kladru b und Iosephstadt angesetzt. Am 28. verfügen Eich (3 Posten), am 23. ^a)'Brandeis (^Posten) und von da, nach zireitäglgcm Aufenthalle (M. und 31. August), am 1. September in das noch anderthalb Posten entftnitc Prag. ^, Im Allerho'chstcn kaiserlichen Gefolge befindet sich Se. Ercellenz der Obersthofmeister Ihrer Ma--jestat der-Kaiserinn und Reisc-Oberlcilcr, Graf von Dietri'chstcZ^; der Vorsteher der innern Kammer Er. Majestät des Kaisers, Oberst Graf von Segur; Ihre Excellenz die Obcrsthosmcistcrinn ihrcr Majestät der Kaiserinn, Landgräsinn von Fürstcnberg; Se. Excfllmz der k. k. Gencra^Major und GetM'al-Adju, tant Sr. Majestät des Kaisers, GrafCIam-Marti nitz; dcr k. k. geheime Cabinetts-Dircctor, Freiherr ron Martin; der k. k. geheime Eabinctts.-Ossiciül Schrank; der Dienstkämmcrcr Sr. Majestät des Kaisers, Graf von Esterhazy; der Flügel-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers,Kämmerer und Oberst-Lieut^ nant, Freiherr von Moll; der k. k. Leibarzt, Hofrath Edlcr von Naimann; der k. k. Fondcaffen-Director und Neisc-Ncchmmgsführer, 3utter von Scharff; die k. k. geheiiucn Cabineits-Officiale L u r und Ruprecht; dcr k. k. Lcibchyrurg Semlitsch; der f. k. Hoscaplan Bragato; der k. k. Hofcoll« trolloramts-Adjur.ct Magner. __ DenNeisezug bil° den im Ganzen 24 Wägen, und auf jeder Poststaticn werden 86 Pfcrdc erfordcn. (Wai.d.) Mkirn. vrn 18. Nugust. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserinn sind, von Poisdorf kommend, und nachdem Allcrhöchstdicselbcn bei Sr. kais. Hoheit dem Herrn Erzherzog (ü arl in dem Schlosse Selowitz das Mittagsmahl eingmoimnen hatten, gestern um ö'/a Uhr Nachmittags >im erwünschtesten Wohlseyn in Brunn eingetroffen und mit unbeschreiblichem Jubel empfangen worden. An der Linie der Stadt geruhten Ihre Majestäten die Bewillkommnung des Gouver.- -neurs und mährischen Landeshauptmanns, Grafen von Ugarte, an dcr Spitze dcr mährisch-schlcsischen Dc. p'.ltcnion allcrgnädigst aufzunehmen. Von der Linie bis in das .Landhaus mhnii Ihre Majestäten durch die aufgestellten Reihen des Militärs und der herbeige-'strömttn ftcudigst ergriffenen Bevölkerung dcr Vorstadt Al'brünn und dcr Stadt, Schritt für Schritt u:^ ttl dem laulesien Ecgenszurufc der treuen Bewohner 266 dieser Hauptstadt. Vor dem Stadtthore, wo eineAb-theilung der k. k. Garnison und des bewaffneten Bür^ gercorps aufgestellt war, wurden Ihre k. k. Majestäten von dem Magistrate und den Gemeinderepräftn-,tanten, am Stadtthor^ selbst von dem commandiren-^en Generalfeldzeugmeister Grafen von MazzucheNi, . ^:d im L«:dhause an den in die zu Ihrem Empfang ' .bertiteten Appartements führenden Treppen von den Landesbehörden, dann dem Olnüitzcr Fürst-Erzbischof ^ Grafen von Ehotek und dem Brünner Bischöfe Hofrath von Gindl an der Spitze des Domcapitels ehrerbiethigst empfangen, und von den Chefs der Behörden in Ihre Appartements begleitet, wo Letzteren das Glück zu Theil wurde, sich Ihren k. k. Majestäten vorstellen zu dürfen. Hierauf, geruhten Ihre k. k. Majestäten auf dcm Walkon Sich dem jubelnden Volke zu zeigen, und die Truppen defiliren zu lassen, sofort aber sich in Ihre Appartements zurück zu ziehen und Abends um 8'/2 Uhr eine von der Bürgerschaft mit einem Fackelzuge dargebrachte Eantate allergnä-digst auszunehmen. (Öst. B.) Frankreich. - Der Moniteur vom 5. meldet: »Einer telegraphischen Depesche zufolge ist der König von Neapel gestern Morgens um 9 Uhr von Metz abgereist, nach'-dem er die dortige Kathedrale besichtigt hatje. __ Se. Majestät wird sich einige Stunden in Verdun aufhalten, um das dort in Besatzung liegende Earabinierre^ gimcnt in Augenschein zu nehmen, und dann geraden» wegs nach Paris sich begeben. Über Gibraltar erfährt man, daß die französischen Kriegsschiffe Scipio und Herminic am 5. Juli in der Güy von Tanger vor Anker gegangen sind. Oberst dk la Rue, der Abgeordnete des französischen Hofes, war nach Mequmez abgegang-n, wo ihn der Kaiser, von Marokko empfangen wollte. Marschall Clauzel hat am 7. August Paris verlassen, um sich nach Algier zurück zu begeben. Er wird sich zunächst mit den Vorbereitungen der Expedition nach Const a ntine beschäftigen, welche nächsten Herbst vor sich gehen soll. Der König von Neapel hat auf dem Wege von Verdun nach Llermont cinem Menschen, der halbvcr-schmachtet im Straßengraben lag, das Leben gerettet, . Es war ein Voltigeur vom 44. leichten Infanterieregiment, der nach dem Lager von Compiegne unterwegs war und aus Erschöpfung hinter seinen Kameraden zurückblicb. Als dcr König von Neape! ihn im Vorbeifahren, ansichtig wurde, licß er, sogleich halten und nachsehen. Der arme Mensch war bmits ohne Be- wußtseyn; man setzte ihn in clnon der kömglichen Wagen, und brachte i!)n so nach Clermont, wo er sich wieder erholte und von dem Muge reichlich beschenkt entlassen wurde. (Ost. B.) Die Negierung hat Befehle nach Toulon und Port.-Vendre gesandt, um die Abfahrt der für die Ar-mee'von Afrika bestimmten Verstärkungen zu beschleunigen. Marschall Gauzcl meint, gegen den 25. Scpr. mit zahlreichen Streitkräften den Atlas überschreiten, und vor Ende Octobers die Expedition gegen Eonstan-tinc zu Ende bringen zu können. Ein Eorps vni 10,000 Arabern soll sich bei diesem Feldzua/ den französischen ^Truppen anschließen. (Allg. Z.) Der Impartial enthält folgenden Artikel: »Di« Verstärkungen für die Fremdcn-Lcgion weiden sich un, glücklicher Weise keineswegs, wie man behauptet hat, auf 10-, 12- oder 15,009Mann, sondern bloß aus4» bis 5000 belaujen. Die Legion im Ganzen wird nur aus einer, einzigen Brigade oder zrpei Regimentern, zu 2000 Mann jedes, bestehen, wozu noch einige Reiterei und eine Abtheilung Artillerie kommen soll. Der Anführer, welcher sie anstatt des Generals Ber-nclle comm^idircn soll, ist dem Vernehmennach bereits ernannt. Es ist jedoch nicht dcr Sieger von der Sickack, welchen einige Blätter dazu,destimmcn wollten, sondern ein ehemaliger Oberst des Kaiserreichs, der sich durch ehrenvolle Dienste bekannt gemacht has. Es sind zwei französische Kriegsschiffe, ein Linienschiff und eine Fregatte, von Tanger im Reiche Fez und Marokko mit dem von der französischen 3?s. gierung an den dortigen Kaiser abgeschickten Obersten de la Rue angelangt. Der Oberst wurde, als cr an das Land, stieg, von den Forts begrüßt, der Pascha Tanger mit der Besatzung.empfing ihn am Ufer. Nach den zum Empfange des Gesandten in Mequinez ertheil, ten Befehlen .hofft man, daß die zwischen Frankreich und Maroffo bestehenden Irrungen sich werden beilegen lassen, und das Handelsinterresse nicht darunter leiden werde. De la Rue ha!, seitdem das klemere sei., ner Kriegsschiffe nach Frankreich.abgeschickt, um, bevor er etwas abschließt, einen Verhaltungsbefehl zu er-langen. (W. Z.) DerEclaireur von Toulon berichtet: der Ka-xuWn-Pascha, dem man die Absicht einer Landung zu Tunis unterlegte, sey nach Constantinopc! zurückb» rufen; ein türkischer Kutter habe diesen Befehl überbracht, den uge befanden sich 115 Passagiere, von dmcn etwa 20 die Beine gebrochen haben. — In Neu-Braunschwcig ist in der Nabe von Frederiktown ein Wald in Brand ae-rathen, dessen Fcucr mit furchtbarer Wuth u:n sich greift. Die Atmosphäre war zum Ersticken mit Dampf angefüllt. , (Allg. Z.) M c H? i r ö. Den neuesten Nachrichten aus Mcxico zufolge, war General Unea zum Generalissimus der gegen Texas opcrirendm mcxicanischen Armee ernannt wordm. Nach Briefen aus Tampico vom 11. Juni, welche das bnttische Kriegs schiffComus ub erd rächt hat, war dort der Befehl angelangt, alle mmcamschen H^ -fen an der Ostküste zu schließen. Man glaubte, dicstr Befehl sey durch ein Gerücht verursacht worden, dem zufolge in New-Orleans cine Erpedition zu Gunsten von Teras ausgerüstet würde, um eins Invasion an ei.'.em Thcileocr Kl.slc zu bcwcrlstelligcn. Nk?.iucur: Fr. Lau. Oeinrich. Vorleger: Ign.;; M. (?vler v. Till in m^zir.