(Porto bat bezahlt.» Mm 9ssB=s=B^sssms!r—~-^ss=! Erscheint wöchentlich zweimal: Donner-rtag and Sonntaq früh. — -----' ♦•öttltfriwnfl »-Ü ÄeraflitHUB: alica Kr. 6. Sticp^oaii. — Attlftn hl <}«!># es 3«ibea i» der '-Jrnsaüsa* Bettchaag billign« *»Mi»t«n enrge«erqeiio»»«a * 11 * 6 * T>»t t f« 5rir So» Iiland rtfTtfHOhrtfl Din 10 —. daibjUrtg Din 20 -. jaai|a«ry Dia40.—. *St dai SMiaad afeMfcnÜM «Tti^aan. - ®<*,eUt Dia -.50 Kummer 35 Sonntag den 30. April 1922 4. [47.] Jahrqanu An der Wirge drs örutfchk« Vereines. Die am VituStage in unserem Parlamente an-genommene RechtSverfossung, »eren oberster Grund, satz die Gleichstellung aller Staatsbürger vor bin» Gesetz« verbürgt, fand uns Deutsche Sloweniens in einem Zustand« völliger politischer Ohnmacht. DaS unberechtigt« Mißtrauen der Behörden gegen unsere Nation wirkte sich nach dem Umstürze in der «st-losen Auslösung unserer bestehenden nationalen und politischen Körperschaften aus, deren Schicksal auch die meisten deutschen kulturellen Vereinigungen teilten. Düse Unterdrückung jede« Zusammenschlusses brachte uns Deutsche um die Möglichkeit, uns gegen da« Mißtrauen der Behörden erfolgreich zu wehren, weil uns ein berufene» Sprachorgan «angelte, das, ge-stützt aus da« vertrauen der gesamten deutschen Be> völkerung. das Unrecht bekämpft und am Aufbaue des Staates im Rahmen von Recht und Gesetz loyal teilgenommen hätte. ES war unS also nur möglich, unsere staatsbürgerliche« Pflichten in »er Einhaltung von Rahe und Ordnung und pünktlicher Bezahlung der Abgaben zu suchen, während un» die Erfüllung der idealsten Bürgerpflicht, die Wahrung der staat». grundgesetzlich gewährleisteten Gleichberechtigung oller Staatsbürger, verwehrt wurde. Gestützt auf die in unserer Verfassung verbürgte Berein»freH«it wurde dieser Tage der LerrinSbehörde die Bildung des politischen and wirtschaftlichen Ber. eineS der Deutschen in Slowenien angezeigt. Unter den Gründern des Vereines befinden sich Bürger von Maribor, Eelje und Ptuj, die einerseits das vollste Vertrauen der deutschen BevölkerungSschichte» genießen und deren politische Makellosigkeit ander» >eilS der Behörde gewährleistet, daß der Verein Als Weger an der Krönt. \ Feldpilat Han« Ramor, K»!edje. IV. Bei »einem Einrücken in Aisovizza fand ich fot-geade Piloten bet der Kompagnie: Reppal, Kranke, Nrmrth, (5ertöy und Sie»». Zu ersterem lernte ich einen äußerst schneidigen, draufgängerischen, jedoch sehr vorsichtigen Piloten kennen, von dem in meinen folgenden Berichten noch oft die Red« sei» wird. Er stürzte nach zweieinhalbjihrigem Frontdienste in Eger als Fluglehrer durch die Schuld eines neu» eingerückten Schüler« tödlich ab. Kranke wdr ruhig und selbstbewußt, jedoch keia Kamerad. Durch sdaen Umgang mit Höheren eat« fremdete^ er sich on« ganz; allerdings zu seinem Vorteile, denn er erreichte dadurch mehr al» wir alle in hundert erbitterten Lustkämvfen. Ein tragisches Ende wartete seiner, al« er, mit allen Auszeichnungen geschmückt, nach langjährigem Frontdienste al« Einflieger nach Fischamend Iran«-feriert wurde. Bor mir liegt ein unscheinbarer Brief, an meine Adresse gerichtet und »on ihm geschrieben. Sein Iahalt ist eine TrauungSanzeige, auf welcher nur der Tag der Trauung einzusetzen gewesen wäre. Ein furch1l»areS Verhängnis durchkreuzte den schönsten Tag und Schritt seine« Leben«. staatstreu, jedoch auch volkstreu, unerschrocken und fest seine Ziele verfolgen werde. Dr» Statuten gemäß ist der Sitz »es Vereines in Maribor als der stärksten deutschen Besiedlung in Slowenien. Die großzügige BereinSiätigkeit, die sich über ganz Slowenien erstreckt, besteht unter an»erem in der Wahrung der deutschvölkischen und wirtschaftlichen Rechte, in der Beteiligung an den verschiedenen Wahlen und ermöglicht auch di« direkt« Borlage von Wünschen und Beschwerden au die höchsten Regierungsstellen. Dieben nationalen Minder« heilen angepaßten Statuten sind gleichlautend mit jenen des politischen und wirtschaftlichen Vereines »er Slowenen in Körnten, der bekanntlich in Deutsch« österreich von den Behörden unbehindert seine Tätig« k«it entfaltet. Der Grund der Entlehnung dieser Slatulen ist in dem Bestreben zu suchen, bei unseren Behörden keinen Anlaß zu erneutem Mißtrauen zu erregen und sich von vorneherein deren Wohlwollen zu sichern. Dem Vereine, der sich die Förderung der Ge-samlpartei der D«utsch«n unseres Königreiches zum Ziele setzen wird, wünschen wir an seiner Wiege ein erfolgreiches Gedeihe». 1. Mai. \ Als schönster Monat gilt in unseren Gegenden seit altersher der Monat Mai. Die junge Natur steht im Blülenschmuck und es ist keia Zufall, daß die Menschheit am Ersten dieses Monates sich der Sorgen des Alltages zu entschlagen versucht. Die organisierte Arbeiterschast hat diesem Streben Aus-druck verliehen, indem sie den 1. Mai zum Tage »er Ruhe, zum Ehrentage der Arbeit erkoren hat. In früheren Jahren und Jahrzehnten stand dieses Datum stets im Zeichen des heftigen SampseS Unter der Trauung«anzeige steht von der Braut FrankeS geschrieben: „8. 2. tödlich verunglückt, Fisch amend." „Tabori.Pllot Nemeih, Bollblutungar und große Freind von Rum" (wie er sich selbst vorstellte), war eine der bekanntesten Figuren unter dea Fliegern der alten Monarchie. Ihn sehen und lachen, war ein«. Zwei Tage nach meiner >r.kunft bet der Abteilung, wollte er sich wegen irgendeine« Sörzer Kittel« er-schießen. Da er vor Lukübung der Tat ein entsprechende? Quantum Rum (eineinhalb Menageschalen) zu sich genommen hatte, verwechselte er »ie Brust mit der Hand und durchschob sich letztere. Wir schliefeck schon, al« er in» Zimm»r kam und un« mit den Worten: »Servu«, geh' ich aus« andere Welt" weckte. In Unkenntnis dessen, was er gemacht, glaubten wir, e« folge wieder ein Witz von der Sorte wie damals, wo er von Flöhen und Wanzen gepeinigt um zwölf Uhr nacht« aufsprang und mit seiner Mauser-Pistole auf die lieben Tierchen ttommelfeuermäßig zu schießen begann. Repral bemerkte al« erster, daß er blutete; wir verstanden nun seine Worte. Da er auf unsere Fragen keine Antwort gab und sichtlich bleich wurde, rissen wir ihm die Kleider vom Leibe und schickten um den Arzt. Der link« Oberarmknochen war total zertrümmert. Während d«r Anlegung de« Notverbande« schrie er jämmerlich; darnach sing er sofort wieder rrit seinen »er Massen sür Lohnforderungen und politische Rechte. Die Umzüge, die sich durch die Straßen der Städte und Jndustrieorte bewegten, waren eine Heer-schau des organisierten Proletariates und «ine Drohung für die bevorzugten Beruse und Klaffen. Diese Kundgebungen schienen di« Menschheit in zwei große Lager zu spalten, welche durch keinerlei er» kennbare geistig« Zusammenhänge miteinander ver« bunden waren. Es ist selbstverständlich, daß die zweite stärkere Gruppe die Veranstaltungen am 1. Mai mit Mißtrauen betrachtete und in jeder Wiederholung dieses Feiertage» eine neue Srieg»-erklärung argwöhnte. Aber es ist ander« gekommen. Der Umsturz, der mit so vielen Vorurteilen aufräumte, hat d«r organisierten Arbeiterschaft auch aus diesem Gebiete Zugeständnisse gemacht. Die sozialdemokratische Partei ist nach »em Kriege in vielen Staaten au» der rein negierenden Stellung herausgetreten und zur Mitarbeit am Ausbau mancher großer Staats-und Bcmeinwesen berufen worden. Die politisch« Ungleichheit war» ia weitem Umsange beseitigt uad an Stelle d«r Vorrechte einzeln«! Familien »i« Gleichwertigkeit jede» einzelnen Menschen ohn« Unterschied »es Berufes und der Abstammung gesetzt. Die Löhne der Arbeiter wurde» derart erhöht, daß sie ihnen «rn verhältnismäßig bekömmliche» Dasein ermög, lichen. Hiedurch ist di« Kluft, di« zwischen den Gesell-schastSklassen gähnte, zum Teile zugeschüttet worden und nun zeigt sich, daß trotz aller Gleichmacherei doch niemals und nirgend» eine völlige Gleichheit erreichbar sein wird. ES sind bloß teilweise die Rollen vertauscht worden; denn jene Stände, die früher auf Grund langjährigen Studium» bevorzugt schienen, find heule die Proletarier ihrer Arbeit ge-worden und haben erkannt, »aß sie, um ihr Lo» zu erleichtern, sich organisieren und da» Beispiel der Spässen an und wollte auf jeden Fall (e« war »eh« Uhr nacht«) mit Aviatik Looping machen. Nach seiner Heilung kam er in» Hinterland uad wurde später, trotzdem er der größte Rumvertilger seiner Zeit war, al» Postflieger auf der Strecke Wien—Budapest eingeteilt. Dort stürzte er, wahrscheinlich nach Einnahme de« entsprechenden Quantum« bei Kunststücken un-mittelbar oter dem Boden mit einem vollbeladenen Poststugzeuge samt Beobochter »öllich ab. Certöy, später mit mir zugleich Lehrer ia Klagen-furt, war ein äußerst schneidiger und tapferer Flieger — aber nur im Hinterland«! Bon Beruf Ehauffeur, war er ein Hochstapler sondergleichen. Letztere« kam un« bei dea berühmten Wurmverordnungen über Schnell- und Laagsamsahren sehr zustatten. Er mar« firrte al« Korporal mit den größten und raffinierteste» Flrmmersternen, di« er auftreiben konnte, einen Offizier und Odtrleutnant derart gut, daß wir beim Schnell-fahren niemals einen Anstand hatten. Nachdem er eineinhalb Uebtrfeindflüge tapfer ab-solviert, macht: er mit Lloyd eine Kraxe und hitte von da an alle möglichen und unmöglichen Krankheiten, jedoch nur solange, bis es im Befehle stand, daß er at» Fluglehrer ia» Hinterland abzugehen habe. Au« der Zeit, wo wir zusammen in Kligensurt waren, werde ich später viel Jiteressante» un» Pi« kante« über diesen eigentümlich-» Menschen zu erzählen haben. «Seilt 2 CUUet Zeitung Hummrt 35 manuellen Arbeiter nachahmen müssen. Es ist in der Natur begründet, daß die politisch und wirtschaftlich Schwächeren sich zusammentun und durch da» Ge-wicht ihrer zusammengesaßten Zahl ihre gemei». samen Forderungen zur Geltung zu bringen suchen. Die Geschichte der Sozialdemokratie ist ein treffender Beweis, wo» zielbewußte Organisation zu leisten vermag. Wa» aber für soziale und wirtschaftliche Truppen i« einem S«aat»verbanbe gilt, da« trifft auch sür nationale Minderheiten zu. Der einzelne voll«, genösse ist schwach uad hilflo« und findet, wenn er sich zur Abwendung einer Unbill an die maßgebenden Männer der Mehrheitsnation wendet, im besten Falle ein mitleidige« Achselzucken. Hierin mußte Mandel geschaffen werden. Auch der Deutsche in diesem Lande muß im gegebenen Falle genau so behandelt werden, al« ob er ein slawischer Staat«-bürger wäre. Für ihn dürfen die schönen Worte von der Gleichberechtigung nicht bloß auf dem Papiere stehen, sie müssen durch die herrschende Praxi» In-halt und Leben gewinnen. Wie zersprengte Fähn-lein leben insbesondere die Deutschen ia Slowenien ia den einzelnen Orten und Sprachgebieten zerstreut und waren bis vor kurzem, wenn wir von der kärg-lichen Presse absehen, von keinem einheitlichen Willen geleitet und von keinem einheitlichen Wunsch beseelt. Jedem einzelnen von uns wohnt aber das Bewußt-fein inne, daß wir einen Rückhalt brauchen, um vor unserer Geschichte, vor unS selbst und vor unseren Kindern in Ehren zu bestehen. Dieser Rückhalt ist, wie wir mit Freuden feststellen, geschaffen worden. Die Partei der Deutschen wurde Ende Jänner dieses Jahre« unter den Schwaben in der Woiwo-dina gegründet. Wenn sie auch ihre Vertreter noch nicht in da» Parlament entsenden konnte, sie wird sie entsenden, so stellt sie doch schon heute eine Macht dar, die ihren blanken Schutzschild über die Deutschen dieses Staate« hält. Ja der Einigung liegt Kraft und Wehr. Wir freuen unS, daß sich nun auch die Deutschen Slowenien« in einem Bereine gefunden haben und daß wir am ersten Tage de« FrühlingSmvnateS Mai davon Sunde geben konnten. Die Sowjetarmee nach ihrer Reorganisation. Der Petersburger Berichterstatter der Wochen-schrift „Deutsche Zukunft" schreibt in deren 16. Folge über die Armee der russischen Sowjetrepublik. Wir entnehmen den intereffanten Bericht dem Ljubljanaer Slovenec: Zar Zeit de« Umstürze» flog er »on Klageafurt mit einem Kampfflugzeuge ab und soll ia der West-stctcrmark beim Kunstfliegen ober dem Haus« seiner „Flamme* tödlich verunglückt sein. Der einzig« Ueberlcbeade von den Ftldpiloten der damaligen 4. Kompagnie außer mir ist <9i<4j, der al« biederer Schlossermeister tn Iarek bei Ne»Iatz im glück-lichen Familienkreise lebt. Biel hatte nicht gefehlt uad auch er wäre ein Opfer seine« Berufe« geworden und zwar zur Zeit, wo er al« Lehrer in Neusatz eingeteilt ober seiner Heimat herumflog und abstürzte. Da e« weder ihm noch mir gegeben war, über Ungerechtigkeiten ,u schweigen, hatten wir in der der-gangenen Veljaviciyadentpoche viele« gemeinsam zu erleide». E« freut mich, wenigsten« einen Zeugen zu haben, der meine Fronterlebnisse und die damit zusammen-hängenden Ereignisse, die ich In den folgenden Be-richten schildern werde, bestätigen kann, da er daran beteiligt war. Dem letzten meiner ehemaligen Kampfgenossen auf diesem Wege Heil und Sruj. (Fortsetzung folgt.) Die Reorganisation der Roten Armee ist fast beende». vollkommen durchgeführt ist sie bisher in folgende« Gebieten worden: im Schwarze Meer-Gebiet rechts vom Dnjeper, im nördlichen Kaukasus, im unteren Ural, ia Petersburg und vitedSk; bi« zum 15. April 1922 muß sie auch in allen übrigen Gebieten durchgeführt fein. Nach der Rcoraainlalion wird die Sowjetrepublik über eia aktive« Heer von 1,300.090 Mann verfügen. Die neue Armee ist ia keiner Hinsicht mehr die frühere Rote Armee. Die politischen Kommissäre sind abgeschafft; an ihrer Stelle wirken die revo-lutionären Armeeiaspektionea, die ungefähr dieselben Ausgaben und Rechte besitzen, wie die früheren staat-lichen Koatrollore. Da« Dienstalter für Kommando. Personen ist folgendermaßen festgesetzt: Jnstruktoren erster Klasse (frühere höher« Stabsoffiziere) bis 45 Jahre, Jnstruktoren zweiter Klasse (Stabsoffiziere) bis 55 Jahre, verantwortliche Jnstruktoren (Generäle) bis 65 Jahre. DaS neue Pensionsgesetz entspricht vollkommen dem alten, bloß daß die heutigen Preise in Betracht gezogai werden. Die Jnfanterieformationen sind nach dem alten System eingerichtet mit dem Unterschiede, daß als Grundziffer die Zahl drei dient. Ein Regiment besteht aus neun Kompagnim, darunter drei ArbeitS« kompagnien, die gleichzeitig al« Reserve gerechnet werden. Drei Regimenter bilden eine Brigade, drei Brigaden ein« Division, drei Divisionen eine Armee. Die Rote Armee umsaht jetzt zwölf Frontarmeen und drei Armeen sür besondere Verwendungen. Jeder Infanteriedivision ist eine Artilleritbrigade zugeteilt, die anS einem schweren oder Haubitzenregiment und zwei leichten Frldkanonenregim«ntern besteht. Jede« ^cldkanonenregimeat zählt sech» Batterien mit je sech« Geschützen. Außerdem finden sich bei jeder Armee: eine Kavalleriebrigad«, ein schwere« Artillerieregiment und eine technische Brigade (ein Sappeur-, ein Eisenbahn- und ein Fliegerregiment). Jede ArmeebastS besitzt überdies eine Tankbrigade und eine Frachten-automobilbrigade. Armeekaders wurden bisher an folgenden Orten ausgestellt: Kijew (RechtSuferarmee). JekaterinoSlaw (Schwarze Meer »Armee), Rostow (KaukaiuSarmee), LitebSk(Norddnjeper.Armee), O«Sk (Westsibirische Armee), JrkutSk (Ostsidirische Armee) und MoSkau (Zentralarmee). Da» Werk der Reorganisation haben ia der Hauptsache WerschowSky. Potapow. Gutor und Tscheremiiow geleitet, die oberste Kommandogewall befindet sich aber in den Händen TrotzkiS selbst. Die neue reorganisierte Arm« bleibt weder, wa« Kraft noch waS Ausbildung anbelangt, hinter der früheren russischen Zarenarmee zurück. Deutscher und französischer Kullureinknß. Der tschechische UnivnsitätSprosessor Radl gelangt In einer Untersuchung über den deutschen und franzö-fischen Kultureinfluß zu folgenden Ergebnissen: „Die Deutschen werden früher oder später in der internationalen Gesellschaft ihren Platz behaupten. Und e« wird kein untergeordneter Platz sein. Haben doch die Deutschen auch jetzt ihren Luther, Kant, Goethe und sie brauchen nur zu tönen zurückzukehren, um au« ihnen sür sich neue Ideen zu schöpfen. Unsere Kulturvergangenheit ist vom Deutschtum« ab-hängig, im Staate haben wir eia viertel Deutsche, die kulturell so weit halten wie wir selbst, sich aber auf ihre Brüder im Reich« stützen. Unser« ganze lange Nordgrenze, der ganze Westen, ein großer Teil der Südgrenze ist von Deutschen umgeben. Außerdem ist die magyarische und die jugoslawische Intelligenz in kultureller Beziehung deutsch orientiert; sie sprich« und liest deutsch. Was hilft gegen diese« Faktum — der Lrsrr mög« di« Landkarte anschauen — die kulturelle Hilfe Frankreichs? H«ute werden wir von Frankreich in kultureller Hinsicht unterstützt. Und wie äußert sich dies« Hilse in unftrkm Kulturleben? Die Haupterscheinungtn de« tschechischen Geistesleben« nach dem Kriege sind: der Sozioliamu« (der Kommunismus) und der ildfall von der Kirche. Konnte sich unser Volk in diesen Kämpfen auf irgendeine französische Idee stützen? Man findet nicht eine Spur französischen Einflüsse«. ES ist über-raschend, wie wenig der französische Geist im vergleich mit dem deutschen Geist« bei unS zur Geltung kommt; eS überrascht unangenehm, weil un» die Befreiung von der Vorherrschaft der deutschen Kultur dringend nottut. Hat aber Frankreich Mittel zu Gebote, um den deutschen Kultureiofiuß zu bekämpfen? Und hat Frankreich zu einem solchen Wettkampfe die not- ' wendige Luft? Ebenso wie tu politischer Hinsicht Frankreich auf der Forderung, die FriedeaSverträge restlos zu erfüllen, besteht, al» ob die Welt bei diesen Fritden«»erträgen für immer stehen geblieben wäre, ebenso steht Frankreich im Kulturkampfe gegen Deutschland. Die französischen Kurse helf«« hier weniq, wir wollen französisch« Ideen hören. Für die Zukunft ist nicht anzunehmen, daß die franzö-stsche Kultur au« Mitteleuropa den deutscht« Einfluß wisentlich verdrängen würde. In diese Situation stellen wir jetzt unser« Republik mit ihrem deutsch' feindlichen Antagonismus. Wa« kann die Folge sein? Ich will gar nicht darüber schreiben. Ich «eine, daß wir un« au« nationale« Gründen mit unseren Deutschen verständigen müssen. In der Politik gegen-über unseren D.'utsch«n dürfen wir nicht die Politik Frankreichs gegenüber Deutschland betreiben, weil wir diese Politik nicht aushalten würden." Dies« Ausführungen sind beachtenswert, weil sie au« der Feder «in«» so auSgez«ich»eten Beobachter« und unabhängige« Beurteilers stammen, wie e« Professor Radl ist. Sie bedürfen aber einer nicht unwichtigen Ergänzung. Warum hat Frankreich der Tschechoslowakoi keine J»een geboten? Weil e« außer einer einzigen Idee kein« hat. Di«s« einzig« Idee aber, die de« staatlichen Absolutismus, dem da» franzö stsche Volk verfallen ist, in welcher Hocm immer e« regiert, beziehungsweise geleitet wird, gerade diese einzig« absolutistische J»ee. die Frankreich noch eigen ist und die da« deutsch« Volk seit zwei Jahrtausenden bekämpft, ist nicht geeignet, die Tschechoslowakei zu gewinne«, denn gerade in diesem Punkte steht da« Slawentum dem Deutschtum weitaus näher al« dem französischen Geiste. Die babylonische Spracheuverwirrnng in Versailles. ' Die Berliner Historikerin Dr. Margarethe Rot-bart hat im Deutschen Verlag für Politik uad Geschichte ihr Buch mit dem Titel „Dir großen Bier an der Arbeit* erscheinen lassen. Es wird darin d«r Verlauf der Fri«denSkonfer«nz von verfallt« g«. schildert. DaS Kapitel .Wie die Verhandlungen ge-führt wurden' handelt vom Sprachengewirre, da» unter den Vertretern der Staaten herrscht«. Lloy» George und Wilson verslanden nicht Französisch. Orlando nicht Englisch. Der einzige, der im Rat der vier beide Sprachen beherrschte, war Eiemeaceau. All« anderen war«» aus Dolmetscher angewiesen. Der französische Außenminister hatte zu Beginn der Konferenz die französische Sprache al« verhand. lungSfprache vorgeschlager. Wilson und Lloyd George «raten dagegen auf. Der erstere erklärte Englisch sei die offizielle Sprache de« britischen Imperium«, der v«reinigten Staaten, d«« fernen Osteu«, also der überwiegenden Mehrheit aller Bewohner der Erde. Orlando plädierte für Italienisch. Clemenceau meint«, «S sollt«« alle drei Sprachen gleichberechtigt sein, aber Französisch bei grundlegend«» Beschlüssen der allein mag^edcnve Text. Schließlich kam man überein. Französisch und Englisch al» gleichberechtigt anzuerkennen. So mußte jeder Beschluß in die andere Sprache übersetzt werden; der Gang d«r Verhandlungen wurde verschleppt, da jede Angelegenheit zweimal durchgenommen werdtn mußt«. Im Rat der Zehn gab e« Mißverständnisse die Menge infolge der Un-kenntiii« der Sprachen. Im Biererrat ging «« leichter, da Elemenceau, Wilson und Lloyd George Englisch sprachen; nur Orlando mußte der Dolmetsch«? ununterbrochen in« Ohr tuscheln. Deshalb war er immer nervös und vollkommen abhängig von Ele-menceau. Er stimmte immer dem Franzosen bei, so daß ihm der französische Vorsitzende oft gar nicht sagt«, um wa» e« sich handle, da er überzeugt war, daß Orlando einverstanden sein werde. Wilson uad Orlando konut«n überhaupt nicht miteinander verkehren. De» größten Ansehen» auf der Konferenz erfreute sich der Leutnant Maatoux, der die meisten Sprach«« beherrschte, ein vorzügliche» Gedächtais hatte und Wilson und Lloyd George wertvoll« Ja« formationea gab. Mantour war ferner der verläß-lichste Uebersetzer, der auch die Fehler d«r großen Männer geschickt verbesserte. Der Vurengeaeral Botha sprach Englisch und Holländisch. Ueber Pai.c schreibt Dr. Margarethe Rotbart: „Der serbische Delegierte Pas!? sprach nicht Englisch und seia Fran-zösich verstanden bloß einige." Die Delegierten ver-standen also einander nicht und deshalb wurden in den Protokollen und Beschlüssen große Böcke ge- Nummer 35 schssien. Manche« würd« von den Delegierten üb«r • hön uad manche» beschlossen, von dem der oder jener richt wich)?, ob e« angenumtant oder abgelehnt woid^n ie>. Aus bieget Friedenskonferenz herrschte manchmal ein babtzloiitjchtä Durcheinander. Die Delegierten ermüdeten schließlich so sehr, daß sie apathisch wurde». Rur daraus wird mancher B:schluß »erstäudiich, der sonst ganz unbegreiflich erscheint. Die Ausgabe war schrecklich schwer und zu ihrer Ueberwindung wären andere fräste und Umstände notwendig gewesen, al» da waren. MMsche Rundschau. Inland. Di« Einteilung des Staate» in Derwaltungsgediete Da» Beograder »miSblat« »erlaulbarte am SS. April den vom Könige unterschriebenen UkaS uoer die BerwaltungSeinieilung de» Staate», der in 33 und nicht, wie ursprünglich gemeldet, in 26 Gebiete eingeteilt wird. In da» BerwaltungSgebiet Ljubljana fallen: Ljubljana, die politischen BezirkShauptmuun-schasten Ernomelj, Kamnik (mit Ausnahme der Ge-meinden Molnik, Trojane und «öpitalii, die nach Maribor gehören). Sranj, Lotevje (Osilniea sällt an Karlovac), Kiiko, Ltlija. Ljubljana Umgebung. Logatec, Nooo mesto, Radovlj ca, ferner die Gericht» bezirke ©ujice, Sevnica. Laöko (»it Ausnahme der Gemeinden «i. Rupert, Beliki Samen und Mröna sela. Zum Gebiete Maribor gehören: die Städte Celje, Maribor, Ljutomer, Ptuj. serner Prevalje, Slovcujgrabec, der GerichlSbezirk Kozje, der Gerichts-bezirk ttelje, vraniko, Gornjigrad, «ömaije, die Gemeinten Ä. Rupert, Trojane, Motnik und ^pitalik. Schließlich »a« ganze Pickmurje und Medjimurje. Eine slowenisch- demokratische Stimme über das Verhältnis Jugoslawiens zu Ruhland Der Ljublj naer Slov^nSki Narod schreibt in seiner Folge vom 23. April an leitender Stelle über die jugoslawische Politik gegenüber Rußland unter anderem folgende»: Sowjetrußland betrachtet heute da» Königreich SHS al« ein Zentrum russen feindlicher Politik, rechtfertigt un» aber Damit, daß unser Staat heute noch ein bttnde» Werkzeug Frankreichs ist, da» un» in »tn Kamps schicken will, um sich den vor-herrschenden politischen Einfluß in Europa zu sichern. Wir haben un» an die Gi vßmacht Frankreich angelehnt und unter seiner Führung versucht, wenigsten» ein kleiner Faktor zn werden. Aber Frankreich nützt un» bloß al« Mittel zur Erreichung seiner eigenen Ziele a»S. Wo e« jedoch um unsere vitalsten Interessen ging, haben wir gefühlt, wie sehr uns der Rückhalt gegen die unberechtigten und imperialistischen For. ' ei un gen unserer mächtigen Gegner fehlte. Hätten »ir dies oder jene» Rußland für uns gehabt, wür-den wir die Niederlagen iu Rapallo, in Albanien und in Fwme nicht erlebt haben. Die Erfahrung hätte uns schon lehren müssen, daß wir au» Paris uicht »ehr zu erwarten haben al« warme, freund-schaftliche Sympathien. E« wäre äußerst notwendig, daß unsere Politik gegenüber Rußland einer gründ-lichen R Vision unterzogen werde. Im Interesse Frankreich« iegt e» nicht, daß Rußland ein einfluß-reicher politicher Faktor in Europa werde, für uns jedoch ist de« nicht bloß Interesse, sondern unbe-dingte Notwendigkeit. Wir haben nur die Wahl: entweder Rußland unser Rückhalt und unser Freund — oder Rußland unser Feind. Für welchen Kur» mag sich unser Staat entscheiden? Ausland. Die beiden Lager. Frank vanderlip, der Beobachter Amerika» in Geuua, schreibt in der vossischen Zeitung: Der englische Premierminister scheint entschlossen zu sein, beim Betreten de» heimatlichen Bodens offen jiijii geben, daß die Konferenz nichts von Bedeutung er. reicht habe. Er wirb aber feinen politischen Erfolg darin suchen, seinen englischen Landsleuten und ganz Europa die wahre Ursache diese» Fehlschlage« dar-zulegen. AI» diese Ursache wird Frankreich hinge, stellt werden. Man wird, wenn e» zur Verwirklichung diese» Plane« kommt, diese» Land öffentlich al« den bösen Mann brandmarken, der auch diesmal wi: so oft schon den Mißerfolg verursachte. — Auf die Brandrede Poincarv« in feinem Geburtsorte Bar le-Duc erfolgte rasch die englische Drohung, ohne Aftgero diejenigen bloßzustellen, die die Konferenz «it Absicht zum 'Scheitern zu bringen wünschen. — Stiller Zeitung Lloyd George hat am 26. April im Einvernehmen mit Schanzer dem französischen Vertreter Barchou mitgeteilt: „ES ist unmöglich, daß die Entente al» Einheit fortbestehe, wenn einzelne Mitglieder auch sürderhin unabhängig von den anderen Drohungen in die Welt rufen därseu. Wir kommen nicht darum herum, daß wir uns oor allen Dingen über die Probleme einigen müssen, an die die Rede Poin-carvS gerührt hat. Ich schlage daher vor, daß sich alle Signatarmächte de« Betrages von Bersaille» alsbald in Genua versammeln, um über da» Pro-dlem der Sanktionen, ihre Anwendung und ihre Begründung ein sür allemal schlüssig zu werden." Trotz de» heftigen Widerstände» der Franzosen dürste diese Konferenz Ende nächster Woche stattfinden, da die Mehrheit der Signatarmächte dafür ist. Damit ist die R-paratiooSfrage aufgerollt und die Welt vor die größte Entscheidung gestellt worden. Italienische Politiker über die Konferenz von Genua. Der römische Berichterstatter de» Berliner Tage-blattcS Dr. Han» Barch unterhielt sich dieser Tage mit sührenden Politikern Italien« über die Konferenz von Genua. Wir lassen einzelne, besonder» inter-essante Aeußerungen hier folgen. Der Hauptschrift-leiter de» Nitti-Organ» Paese, Abgeordneter FcanceSco Eiccoti, erklärte unter anderem: Die heutigen franzö-fischen Machthaber mit Poincarö zusammen sind sich ihrer verbrecherischen Mitschuld am Kriege bewußt und sühlen daher die Notwendigkeit, die Welt davon zu überzeugen, daß einzig und allein die deutschen Imperialisten den Krieg verschuldet haben und daß Deutschland Meinem SanitätSkor»ou umgeben werden müsse, damit ein neuer Krieg unmöglich gemacht werde. Die Behauptung ist dumm, daß es in Genua verboten sei, die Frage der Revision der Reparationen zu verhandeln, die im engsten Zusammenhange steht mit dem Wiederausbau von Europa. — Der bekannte Publizist und Hauptschriftleiter der römischen Tribuna, Morello-Rastignac meinte, daß man in die Konferenz von Genua keine zu großen Hoffnungen setzen dürfe. Der in Cannes ausgearbeitete Entwurf des europäischen Wiederaufbaue» sei infolge des französischen Wider-standeS und der Boulogner Beschlüsse gegenstandslos geworden. Die Männer, die in Genua diesem Ent-wurse neue Kraft und Autorität gewinnen möchten, seien dieselben, welche die Konserenz von Paris einberufen hätten. Und diese Männer feien die eigensüchtigste« und gewalttätigsten, die die diplomatische Geschichte kennt. — Der General Bencivenga glaubt, daß man in Genua die schreckliche Wahrheit erkennen werde, daß Europa vor dem Untergange stehe. Diese Wahrheit werde auch jenen Böllern und Polttifierern die Augen öffnen, die noch immer in den Illusionen der Kriegspropaganda und der Feindschaft leben. Die Revision des Bersailler Friedens sei im dringenden Interesse ganz Europa« gelegen. Der Führer der sozialistischen Partei Abgeordneter Turaii riet dem Fragesteller kurz, er möge sich, da die Welt in einer Art Verrücktheit lebe, an seinen parlamentarischen Kollegen Dr. CazzamaUi wenden, der ein bekannter Irrenarzt und Leiter eine» Irren hause» sei. Ein belgisches Urteil über die englisch« Politik. Die belgische Zeitnng Nation Beige schreibt in einer ihrer letzten Folgen über die jüngsten Ereignisse aus der Konferenz in Genua. Da» Urteil diese» französisch'chauvinistischen Blatte» interessiert vor allem deshalb, weil e« in seinen letzten Sätzen die Absichten der Franzosen unzweideutig in Erscheinung tiefen läßt. Da» Blatt bedauert e», daß England nicht von vernünftigen Staatsmännern geleitet werde. Wäre England im Jahre 1914 so kraftvoll vor gegangen, so hätte Kaiser Wilhelm II. nicht gewagt, den Krieg zu erklären. (Wo wären da doS 45jährige sehnsüchtige Warten ttlemer.ceai«« und die Bemüh mgen PoincaröS geblieben?) Deutschland wäre schon seit drei Jahren zerschnitten, wenn nicht in Europa und vor allem in England Phantasten an der Herrschaft wären. Pole» wäre voll Kraft und die Randstaaten wurden da« kommunistische Rußland kirre macheu. Nach der Reihe--. AuS Genua wird gemeldet: Die Italiener habe» einen betonteren Vollzugsausschuß gcdild.-t, dessen Aufgabe die Festigung und Er» iierung der russisch italienischen Beziehungen bildet. — Der Berliner Lokalanzeiger berichtet, daß auch die Rumäne» und Tschechoslowakei, die russische Regierung gebeten hätten, mit ihnen einen ähnlichen Vertrag abzuschließen, wie mit Deutschland. — In englische-, und ameiikantschen Kri'en in Genua nrnise dieser Tage die Nachricht » Gunsten ihre» Kirchenbaue« veranstaltet. Die GesellschastSräume de» Hotel« Union waren in erlesenem Geschmacke ausgestattet. Namentlich der wertvolle, reiche Teppich'chmuck in den Lauben de» großen Saale» gab ia Einklänge mit den Blumen-und BeleuchlungSordnungen dem Hause ein wirklich festliche« «»«sehen. Die gelanglichen Darbietungen der Opernsängern Frau Maja de Strozzi-Peii, auf dem Flügel meisterhaft begleitet von ihrem Ge-mahle Herrn Bela von Pecid, wurden durch rauschende Beifallsbezeugungen und Blumenfpen»en belohnt. Die Marburger Militärkapelle unter der de-währten Leitung ihre« Kapellmeister« Herrn Herzog tat ihr Beste», ihrem ausgezeichneten Rnfe zu ent-sprechen. Da» Fest zeichnete sich durch feine Vornehmheit au», ganz t» Sinne de« edlen Zwecke«, zu dem e» gegeben wurde. Bon der Ltirnfront de» Saale» leuchtete da« farbenprächtige Gemälde der zukünftigen Kirche in den Saal, dessen Ausschmückung »on künstlerische» Geschmacke Zeugnis ablegte. Nach Beendigung des Konzerte» trat unter den Klängen der Militärkapelle der Tanz in seine Rechte, der die Gäste bi« in die Morgenstunden ersreute. Alle» i» allem können sowohl Veranstalter al» Gäste mit dem Feste der ortho»oxen Kirchengemeinde sehr zu. frieden sein. Die ersteren, daß ihre Bemühungen sür den kulturellen Zweck «ms das tieft und bankbare Berständni» der Gäste trafen und einen vollen Erfolg erzielten, die letzteren, daß ihnen soviel Schöne» geboten wurde, dessen sich alle oft und gerne er-innern werden. Zu dieser Veranstaltung wäre» auch die Deutschen in verbind cher Weise eingeladen worden. Sie sind in großer Zahl und umso lieber erschienen, als sich zwischen ihnen und den hiesigen Serben ein gute» V:rhältni» gegenseitiger Achtung entwickelt hatte. Den Dank dasür abzustatten war, den Deutschen dam.t eine angenehme Gelegenheit ge» boten und sie haben gern« Gebrauch davon gemalt. Dagegen l-hnt sich ein großer und maßgebender Teil der slowenisch!,, Oeffentlichkeit gegen bie taktvolle Haltung aus. die'bei den Lorbereitungen und auf dem Feste selbst von allen Seiten beobachtet wurde. Gegen eine solch- Stellungnahme unsere Aussafl«,g zu vm treten, wäre nmso ist, weil man un» a» de« entscheidenden Stellen ja doch nicht verstehen will. Wir berühren den Punkt nur, um zu sagen, daß e» den Deutschen gewiß ferne liegt, aufdringlich er-scheinen oder gar störend auf da» Eiuvernehmen der Staate natioren ein®irfen zu wollen, und daß darum die bisherige Zurückhaltung auf unsere Arbeit, Eigen-art und Geschlossenheil vielleicht doch ben un» wi»rigen Verhältnissen angemessener ist. Deutsche Tl>«at«rauffllhrung in Sem lin Au» Sewiin wird un» geschrieben: Am Montag den 18. April, veranstaltete der verband der deutschen Hochschüler in Manbor hier iu unserer Stadt em« Aufführung vo'.i MjherFör^r» ©tubentenläck ,llt» Celte 4 Eilli er Zeitung Nummer 36 Heidelberg", da» vor ungefähr 20 Jahren aas allen | deutschen Bühnen gespielt wurde und damals schon alle Herzen eroberte. Die Aufführung fand im großen Saale de» Hotel« „Zentral' statt, der bis ,ii,n letzten Plätzchen besetzt war. Die Studenten hatten da« Stück auf da« beste vorbereitet und hätten sich damit auch auf jeder großen Bühne sehen lassen können. Von ven einzelnen Leistungen wollen wir nur als besonder« gelungen hervorheben: Herrn jur. Loui« Stanck al« Erbprinzen. Herrn lechn. Bauer al» Staat»«inister, Herrn Dr. Kleebinder als Doktor Iütinei, Herrn Schumann al« Kammerdiener Latz. Besonder» gelungen war auch Herr med. Auglitsch in der Rolle oce Kellermann, doch hätten wir ge-wünscht, daß er sich in den Einzelheiten etwa« »ehr Zurückhaltung auferlegt hätte. Entzückend war die Darstellerin der Käthi. besonder« in den Schluß szenen, während sie sich in den ersten Auftritten einigermaßen von ihrem lebhaften Temperament hinreißen ließ. Die Studentenszenen wurde» mit selbstverständlicher Lebenswahrheit und viel Humor dargestellt. Die zahlreich erschienenen Besucher lohnte» die gelungene Aufführung nach jede» Akte mit wohlverdientem Beifalle. Unter den anwesenden Zu-schauern bemerkten wir auch eine Anzahl von Mit-bürgern slawischer Nationalität, die die Aufführung mit sichtlichem Anteile verfolgten. Au die Ausführung schloß sich ein Tänzchen an. da« bi« in die Morgenstunden dauerte. Das gikaquartett ersucht un», dem kunst-sinnigen Publikum unserer Stadt auf diesem Wege den innigsten Dank sür da« große Znterefle auS> zusprechen, da» den Künstlern in Eclje entgegen-gebracht wurde. Dte hiesigen Konzerte werden dem Zikaquartett ewig unvergeßlich bleiben und e« wird ihm stet« zur Ehre und zur Freude gereichen, in Telje zu konzertieren. Frühltngslledertafel Wie wir bereit» mitteilten, findet die FrühlingSliedertasel de» E.M.G.B. am 6. Mai im großen Saale de» Hotel» Union statt. D«e BortragSordnung dieser mit Spannung erwar-teten Veranstaltung umfaßt eine Reihe von Früh-UngSliedern. Unter anderem wird eia gemischter Chor WeinzierlS reizenden Walzer.FrühlingSzauber" mit Orchesterbegleitnng zum Bortrage bringen. Frau Dckior Zvsefiae Hoisl hat ihre Mitwirkung in lieben», würdiger Weise zugesagt und wird, begleitet von Herrn Dr. Fritz Zangger, folgende Lieder singen: „Im Mai- von Dr. Wilhelm Kieozl, „Frühlings, nacht" von Schumann. »Frühlingsglaube' von Schubert und „Er ist'»" von Hugo Wolf. Zwischen den Liedervorträgen wird da» Orchester de« Elüier MujikvereiueS ein neue» Programm spielen. Die bisherigen Proben versprechen eine» schöner, uad genußreichen Abend. Marburger Männergesangverein. Au» Maribor wird un« berichtet, daß der dortige Männer-gesangvcrein am 28. April um 8 Uhr abend» im Götzsaale unter Leitung seine« ersten Ehotmeisier» Herrn Hermann Frisch seine heitere Liedertafel ver-anstaltet. Au» dem reichhaltigen, geschmackvollen Programme entnehmen wir, daß neben Männer-«hören auch Sinzellieder vorgetragen werden und die komische Operette von Franz von Supp6 „Zehn Mädchen und kein Mann" zur Aufführung gebracht wird. Den Orchesterteil besorgt di« MiltiSrmufik. Nach der Abtuung der BortragSordnung findet ein Taaztränzchen statt. Evangelische Gemeinde. Im Gottesdienst a» Sonntag, den 30. April, 1V Uhr vormittags gedenkt Vikar G. SDJay zu predigen über „Ein Kampf mit Gott". Anschließend Juge»l>go!teSdienst. Die Slaoenska danka d. d., eröffnet am 2. Mai 1922 in Eelje (Pnä rnova uiica 3) e»e Filiale. Die SlaveuSka banfa in Zagreb ist durch die Fusion mit der Jugoslawischen Unionbank >u Ljubljana (gewesene Marburger SSkomplebavk) »ine der stärksten Bankanstalten des Reiche» geworden. Die Kiesige Filiale wird sich mit allen ein-ichlägigen Geschäften besassen. Erhöhung der Postgebühren für das Ausland, die von der Presse für den 1. April angekündigt wurde, tritt, wie un» nun vom hiesigen Postamt mitgeteilt würd?, am I. Mai In Kraft. Ausgab« und Vidtcrung von Reife-päsfen. Wie un» die kgl. BcztrkShauplmaunschast >n (Leise mitteilt, erfolgt vom 1. Mai on die AuS-gäbe ui'.d Bidierung von Reisepässen bei der Poli-zeiabteilung der Bezirkshauptmannschaft in Eclje, BrvarSka ulica Nr. 1, und zwar sür den ihr unter-liegenden Amtsbereich: Stadtgemeinde Eelje und von der Umgedun^Sgemeinde Eelje für die Orte Breg, Gabe« je, Lava, Liste und Zavodna. Parteien, die Im augeführten Bereiche wohnen, werden ausgefvr de«, sich in Paßangrlcgenhkiten vom l. Mai 1922 an direkt an die Polizeiabteilung der Bezirkshaupt-mannfchaft un» nicht mehr an die Lezirkshaupi« Mannschaft selbst zu wend.n. Kriegspenfions-Liquidatur in Ljubljana. Die parlamentarische Kommission sür die Reduzierung und Ueberprüsimg der Staatsbeamten hat zufolge einer Intervention de» Minister» sür soziale Fürsorge beschlossen, die KriegSpensionS-Liquidatur in Ljubljana nicht aufzuheben, sondern sie noch weiter bestehen zu lassen, wie e» rm Rechnung»-veranschlage sür da» Zahr 1922 vorgesehen ist, va begründete Ursachen sür ihren Weiterbestand vor-Handen sind. Soldatenmeuterei in Pleolje. Die Beo-«rider Politika meldet unter dem 26. April au» Plevlje (Sandschak): Heute haben die Solvaten de» hier garnisonierten Infanterieregimente» Nr. 43 ge meutert, der Aufruhr wuide aber bald unterdrück«. Die sofort eingesetzte Untersuchung ergab, daß die Meuterei da» Ergebnis einer gewissenlosen Agitation in unserem Heere ist. Die Garnison bilden fast nur Kroaten. Diese verabredeten sich, durch die Ein» flüsterungen fremoer Agenten verleitet, die Kaserne auf ein gegebene» Zeichen zu verlassen und nach Kroatien zurückzukehren. Am 23. April sand die letzte endgültige Besprechung der Verschwörer statt, ia der der 25. April al» der entscheidende Tag an-gesetzt wurde. Ein auf dem Hofe der Kaserne abge-seucrter Schuß sollte daS Zeichen sein. Und so ge-schah e«. Am 25. April krachte am Kasernhose da» Schußsignal, worauf die Soldaten au» allen Zug«-zimmern mit ihren Gewehren auf den Hof eilten und sich zum Admarfche sammelten. Bei dieser Ge-legenheit wurden an 300 Schüsse abgegeben. Teil« mit Gewalt, teil» durch Zurede» gelang e», die Soldaten wieder in die Kaserne zurückzusühren. Die Untersuchung der Gewehre ergab, daß dloß au» »»- Jesähr 30 geschossen wurde, obwohl allerding« alle charf geladen waren. Wie sich der Ljubljanaer Zutro melden läßt, soll der Bericht der Politika übertrieben sein. Die Kroaten erklärten, sie hätten keineSsall» an eine Meuterei gedacht, sondern sie wollten nur in ihre Heimat zurück, um dort weiterzudienen. Der Zwischenfall sei lokaler Natur uad ohne politischen Hintergrund. Lande» GeWerbeausstellung in Ma-ribor. Der Slowenische Gewerbeverein in Maribor veranjtaltet im Jahre 1922 eine große .Lande». GewerbeauSstellung", an der sich alle Gewerbetreibenden und Industriellen al» Aussteller beteiligen können, deren Wohnort auf dem Gebiete der frühere» Sterraarf, im Prekmurje und im Mießtale gelegen ist. Wie un» die Leitung de» genannten Gcwerbever-eine» mitteilt, wurde festgestellt und beschlossen, die AuSstillung in der Zeit vom 3. bi» zum 17. Sep-tember abzuhalten. Sie verfolgt den Zweck, da» heimische Gewerbe und die Industrie zu heben und nach außcnhin die Konkurrenzfähigkeit und gute Oua lltät der heimischen Erzeugnisse zu beweisen. Wir werden von Zeit zu Zeit nähere B r ch>e über diese im allgemeinen Interesse liegende Au» »Ihm > bringen. Die Miriderheitssprachi ö«r tfche. chischen Armee Wie die Biü. »ve No-viny melden, hat der tjchechoslowakisil ister für nationale Verteidigung einen Erlaß h gegeben, wonach sich die Mannschaften auch in ihr - Mutter, spräche melden können. Diese Bestimmung gilt sowohl sür aktive Soldaten wie sür Reservisten. Eine serbische Stimme zum deutsch-russischen Vertrage. Die Neusatzer radikale Zastava bezeichnet die Konferenz von Genua alS eine Versammlung von Staatsmännern, die sich die Zerstückelung de» russischen Leichnam« zum Ziele geatzt haben. Da» sei ein gejährliche» Spiel, den« die Zeit werde bald komme», da Rußland seme autoritative Stimme erHeden und die Herren Kon-sereuzteilnehmer fragen werd».: „Meine tz/rren, wa» haben Sie gesagt?" Dann werden auch Lloyd George die Knie zuiern. Dann iverde Rußland in Warschau. Prag, Sofia, Beograd und Bukarest anfragen und daraus dürfen die Vertreter der klein:» Entente nicht vergessen. Brusfilou, zur Konferenz von Genua. Der bekannte General Brussilow schreibt in der Moskauer JfweStija, er habe mit Stolz von der Stellungnahme der russischen Delegation in Genua Kenvini» genommen. Dieser Stolz sei nicht der eine» Bolschewiken, sondern der eine» russischen Patrioten, der sehe, wie man mit dem neuen, au» der Revo-luüon geborenen Rußland im Auslande mehr und mehr rechnen müsse. Der deutsch russische Vertrag gefährde den Frieden nicht, sondern diesen gesährde die Gegenseile, die Deutschlan» mit Repressalien be drohe. DaS Schicksal der Konferenz hänge davon ab, ob Lloyd George genügend Nüchternheit und Selbstbeherrschung finden werde, de« entfesselten Appetit zu mäßigen Rußtand sei sowohl aus va» Scheitern al» aus die Fortsetzung der Konferenz gesaßt. Spar!. Athletik - Sport - Klub Eelje gegen Sportni Klub Eelje 1 i 1 (0 : 0), Ecken 10:1 für Athletik. Die Athletiker haben die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. Auch von den beiden Ersatzleuten hat man sich, dea Ofterre-sultaten zufolge, etwa» mehr erhofft, al» bei diesem Wettspiele geboten wurde. Bor allem leitet du Mannschaft an einer gewissen Ueberhebung, die sich bisher nie al» gut erwiesen hat. da ja auch schlechte Mannschaften oft uad oft einen schwer zu bezwiv, genden Gegner abgeben. Lobenswert ist die Ambition, mit der der Sportni Klub ein Wettspiel vom An-fange biS zum Ende durchspielt. Bei einigen der Athletiker ist Ambition überhaupt nicht vorhanden. Die Umstellung in der Mannschaft hat sich, wie die erste Hälfte de» Spiele» zeigte, nicht bewährt. E« war «n planloses Herumschießen. Die Stürmer, de-sonder» der L>nk»auven, waren nie am Platze uuv konnten sich in keiner einzigen einheitlichen Aktion finde». Der Recht»außcu lief, so oft er dea Ball be-kam, von der Mitte biS zur Ecke statt zum Tore, strengte sich betm Ueber spielen voa 3—4 Gegnern wirklich sehr an, ohne jedoch nur die geringste Schuß-schanze sür die Innenstürmer herauszuarbeiten. Der RechtSvcrbinder war bei diesem Flügel eine Rall. Der linke Läufer auch für einen langsamen Flügel viel zu langsam und zu gemütlich, etwa« Anstrengung würde ihm nicht geschadet haben. Ueber die Verteidigung ist nichi» zu sagen, sie war ihrer Ausgabe gewachsen, etwa« mehr Fühlung mit dem Tormauue wäre aber sür schärfere Spiele anzuraten. — Der Spielverlauf war kurz folgender: Anfang« ziemlich offene» Spiel. Die beiden Tormänner bade» öfter« Gelegenheit einzugreisen und verhindern jeden zähl-baren Erfolg. So endet die erste Spielhälfte 0 : 0. Nach Seitenwechsel verstärken die Athletiker da» Mittelspiel und erlangen dadurch langsam eine ficht, bare Uebermacht, die sich im Eckenverhältnisfe deutlich ausdrück'. Bei eine» schnellen Durchbruche erreicht der Sportni Klub die Führung. Run drängen die Athletiker immer heftiger, bi» der Recht»verdinber eine» scharfen Schuß andringen kann, der dem Tor-manne au» den Händen springt und vom Mittel-stürmer sicher verwandelt wird. ES folgen noch einige Ecken gegen den Sportni Klub, die, durchweg« schlecht geschossen, von der Mitte nicht ausgenützt werden können. Der Schiedsrichter sehr gut und einwandfrei, seine Eatscheivuagen sicher und voa ge-naaer Regelkennini» getragen. Wtrtlcha»l und Verkehr. Erleichterungen für die Ausfuhr von Fleisch nach Italien. Laut Mitteilung der Za» greber Handel»- uad Gewerbetammer hat da» Fi-»anzministuiu« de» Königreiche» Italien bewilligt, daß die Verzollung uad die San >lät»kontr olle de» Fleische», da» au» Jugoslawien eintrifft, ia den Zollämtern der einzelnen größeren Städte Italiens, anstatt, wie d»S bisher der Fall war, aa den Grenz, zollämtern vorgenommen wird. Die Verzollung kann vorlauft; bei d:n Zollämtern in folgenden Städten durchgeführt werden: Turin, Trieat, Novarra, Mailand. Como, Genua, Venedig. U»ine, B?rona, F!o> reuz, Rom und Trust. Geflügelausfuhrbewilligung. Da»Ai»,r,. Ministerium bewilligte die Aussuhr von Geflügel gegen Bezahlung in starker Valuta. Deutsche Reparationsautomobile Da» BerkehrSministeriam in Beograd hat eine besondere Kommission zusammengesetzt, welche die »em Verkehr«. Ministerium nach einem Beschlusse der Reparation»-kommission zugeteilten Automobile von Deutschland aus Rcchnunq der Reparation zu übernehmen hat. Eine Luftfahrzeugfadrtl» in Arod a /S In Brod an der Save wird außer der Waggon-fabnk auch eine Fabrik zur Herstellung von Aero-planen gebaut werden. Ihre Gründer find die SchiffSbauwerst in Kraljevica, die deutsche Waggon-fabrik Pathe, die Fabrik für Luftfahrzeuge ia Hamburg und einige heimische Banken. Die jugoslawische Handelsflotte am saßt 151 Schiffe, von denen 32 für große Fahrt geeignet find. Organisiert ist die Schiffahrt in elf jßMBBMC 35 großen Gesellschaften unk einigen kleineren lokaler Natur. De« stärksten Verkehr hatte 1921 Split •it 823.208 Tonne». Die tschechisch-jugoslawischen Handel»-beziehungen. Die im Laufe der jüngsten tschechisch, jugoslawischen Verhandlungen getroffenen verein« Gärungen fassen eine Verständigung über folgende Gegenstände ia» Auge: Gegenseitige Rechtshilfe, Arbittagegerichte, gemeinsame Handelskammer, direkte Tarife auf den Eisenbahnen, Besserung de« Donau« verkehre«, Zollvertrag, Organisation de« Geldverkehr««. E« wurde auch festgestellt, daß die Tschechen zwar gute Industrielle find, die Wiener jedoch eine bessert panbelfOrganisation besitzen. S« werde daher noch ziemlich lange dauern, bi« der direkte Verkehr Jugo« slawieu« mit der Tschechoslowakei auf die entsprechende Höht gebracht werden Knne. Ctllier Zeit»»g Wirtschaftskrise in der Tschechoflo. wakei. Der böhmische Jndustritlltnverband ver-handelt« dieser Tage in Prag über die Wirtschaft«, krise in der Tschechoslowakei. E« wurde festgestellt, daß im ersten Vierteljahre 1922 viermal soviel Konkurse angemeldet wurden, al« im ganzen Jahre 1920. Die Zahl der Arbeitslosen beträgt 59.000. Die Produktion ist von achteinhalb aus viereinvitrtel Millionen Meterzentner gefallen. Die Donauschiffahrt. Zu den Frage», die die in Bukarest tagende Donaukonferenz erledigen soll, gehört auch der Plan, die Donau von Regen«, barg bi« Ulm schiffbar zu machen. Die Dvnaukonferenz hat nun beschlossen, zur Sicherung der Schiffahrt längst der Donau Telegraphen, und Telephonlinien zu errichten. Die einzelnen Staaten werden auf Seite 5 diesem Wege täglich ihre Meldungen über dea Wasser stand au«tauschen, m außergewöhnlichen Fällen, wie Neberschwemmung. Eisstoß usw.. eventuell öfter« de« Tage«. Die Delegierte» Rumänien« schlagen vor, durch Funkentelegraphe» alle wichtigen Punkte dt« Donauuser« zu verbinden. Man hofft, daß die inter-nalionaltn Verbindungen, die infolge de« Kriege« vom wirtschaftlichen Gebiet aus da« militirifche geleitet wurden, in da« ursprüngliche Geleise zurück« geführt werdin und eine feste Verblödung zwischen allen Staaten bilden werden. MeiftbegünftigungsabKommen zwi-sehen Deutschöfterreich und Bulgarien. Die Wiener Zeitung bringt am 21. April den Noten-Wechsel zwischen der beulschösterreichischen und bulga-rischen Regierung vom 9. März über ein Meist-begünfligung«abkommen beider Staaten. Sechste« Kapitel. Am selben Abend fand ein großer Ball im Grand-Hotel Babylon statt. Er wurde im „Goldenen Saale- abgehalten, einem riesigen Raume, der zum Hotel gehörte, doch tau» damit in Verbindung stand und jedenfalls weit weniger exklusiv war als da« Hotel selbst. Theodor Rackjole wußte nichts über die Sache, außer daß Mr. und Mr«. Sampson Levi die Veranstalter seien, die diesen Lall ihren Freunden zu Ehren gaben. Er wußte nicht, wer Mr. und MrS. Sampson Levi waren, und niemand konnte ihm mehr über sie sagen. alS daß Mr. Sampson Levi ein hervorragendes Mitglied jene« Teile« der Börse sei, der im Börsenjargon der „Kaffern-ZirkuS" heißt, daß seine Frau eine üppige Dame mit gebogener Nase und vielen Brillanten sei, und daß sie sehr reich und sehr gastfreundlich seien. Theodor Racksole wollte an diesem Abende keinen Ball in seine» Hotel haben, und kurz vor dem Diner war er nahe daran Besehle zu erteilen, den „Goldenen Saal' schließen zu lassen, die ganze Ballsestlichkeit zu verbieten und Mr. Sampson Levi auszusordern, seine Ansprüche auf Schadenersatz zu beziffern. Er hatte drei Gründe für solch ein vorgehen: ersten« fühlte er sich nieder-gedrückt und beunruhigt; zweitens paßte ihm der Name Sampson Levi nicht; und dritten« hatte er das verlangen, diesen sogenannten Plutokraten zu zeigen, daß ihr Reichtum ihm nichts bedeute, daß sie mit Theodor Racksole nicht machen konnten, was ihnen beliebte, und daß es Theovor Racksole ein Kinderspiel wäre, sie und den ganzen „Kaffern-Zirkus" als Draufgabe aufzukaufen. Aber eine innere Stimme warnte ihn. daß solch ein herrisches vor-gehen vielleicht in Amerika, dem Lande der Freiheit, gestattet, doch iu England niemals geduldet würde. Er sühlte instinktiv, daß eS Dinge gebe, die man in England nicht tun könne, und dav sein vorhaben eine« dieser Dinge sei. So fand der Ball also statt, und weder Mr. Sampson Levi, noch seine Gattin ahnten, wie nähe sie da«an gewesen waren, in den Augen ihrer tausend Gäste, die sie für jenen Abend in den .Goldenen Saal" deS Grand-Hotel Babylon geladen hatten, eine höchst lächerliche Rolle zu spielen. _(Fortsetzung folgt.) Tausende Menschen in allen Ländern der Erde verwenden seit 25 Jahren Feiler's ^Elsa-Fluld" als KOSMETlKUM aur Pflege der Zähne, de« Zahnfleische«, der Kopfhaut, eia Zusatz zum Waschwaaser. da e« wegen seiner antineptischen, reinigenden, erfrischenden Wirkung ron günstigstem Kin-fluase ist. Ebenso beliebt ist es als triftig», sehr wohltuende Elurelbung für die Glieder, den Rücken u. g. w. Es ist weitaus stlrkor und wirksamer als Franrbrantwein u. das beste Mittel dieser Art. Tausende Anerkeunungen! Samt Pak-kung u. 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