Erlauterung zum Schonschreiben in Bezug auf die Schreib- schrift der von A. Razinger und A. Žumer ver- fassten und im Verlage von Ig. v. Kleinmayr u. Fed. Bamberg erschienenen Fibeln: „Slo- vensko - nemški abecednik 11 und „Abecednik za slovenske ljudske šole.“ „Die Aneignung einer deutlichen und gefalligen Handschrift ist das Ziel des Schreibunterrichtes an der Volksschule. Zur Deutlichkeit der Schrift gehort vor allem, dass jeder Buchstabe vollstandig dar- gestellt werde, so dass kem Punkt, kein Strich, kein Bogen, keine Schleife daran fehlt, dass ferner die Grundstriche kraftig und stark hervortreten, die verbindenden Haarstriche dagegen zart und fein er- scheinen. Die Deutlichkeit der Schrift ist weiters in der parallelen Lage der Buchstaben zu einander begriindet." Mit genauer Beriicksiclitigung dieser Bestimmungen des Lelir- ganges ist in den beiden Fibeln die Schreibschrift durchgefiihrt worden. Die darin vorkommende Methode ist iibrigens schon zu wiederbolten nialen Gegenstand von Beratbungen und Beschlussfassungen seitens der Lebrerscbaft Laibachs geivesen. So hat man sich in der Lehrer- conferenz der zweiten stadtiscben Volksschule vom 16. Miirz 1878 dahin geeinigt, nach der Schreibmethode, die nun in den Fibeln vorkommt, den Schreibunterricht zu ertheilen, da nach dem Lekrgange an Lehr- anstalten, an \velchen mekrere Lehrkrafte wirken, der Schreibunterricht einheitlich zu ertheilen ist. Weiters ist die Erlauterung dieser Schreib¬ methode Gegenstand einer eingelienden Besprechung im krainischen Landes-Lehrervereine gewesen und gleichfalls in der Bezirks-Lehrer- conferenz des vorigen Jahres einstimmig gutgeheissen worden. V}0oti£lg 9 - — 2 Da diese Schreibmethode vielen noch zu wenig bekannt ist, folgen bier einige Andeutungen und Erlauterungen. Im ersten Scbuljabre soli man bei jedem Gegenstande moglichst elementar vorgehen und mit dem Leicbtesten beginnen. Das Leicbteste bei der Scbrift ist der gerade Stricb, und dieser bildet als Schatten- stricb den Hauptbestandtbeil der Bucbstaben. Da das Scbreiben dem Zeicbnen enge anverwandt ist, so kann man einen Vergleicb zwischen diesen beiden Gegenstanden zieben. Jedermann weiss es, dass man friiher das Zeicbnen auf eine Weise in der Volksschule betrieben bat, durcb welche man keine Eesultate erzielte oder nur bei solcben Scbtilern, die dafiir ein ausgesprochenes Talent besassen. Der Grund hiefiir lag darin, dass man nicbt vom Leicbtesten und Bekannten, namlich vom Punkte und der geraden Linie, ausgegangen ist. Damit ver- feblte man das Ziel des Zeicbnens. Wie \vird beutigen Tages nacb den gesetzlicben Bestimmungen das Zeicbnen in der Volksscbule vorgenom- men? Die Antwort darauf finden wir in Grandauers Zeichenbeften, auf \velcbe eben der Ministerialerlass vom 6. Mai 1874, Z. 5815, be- kanntlicb biuweist. Der grosse Wert Grandauers Metbode bestebt darin, dass er vom Bekannten, von den in den stigmograpbischen Zeicbenbeften vorkommenden Punkten ausgebt und so den Anfangern eine Stiitze gibt, um ja nicbt fehl zu ziehen. Obwobl diese Stiitze von Heft zu Heft successive abnimmt, so bndet man selbst in der Oberstufe solcbe Andeutungen; beispielsweise sind Blattformen mit geraden Linien ausgefubrt. Durch diesen Vor- gang \vird das Kind vor Febltritten bewahrt, und wenn es solche begebt, erkennt es sie leicht, um sie weiterbin zu vermeiden; denn nacb einem padagogiscben Grundsatze ist es zebnmal besser, Fehler zu ver- biiten und zu verbindern, als Fehler zu verbessern. Gerade so, wie beim Zeichenunterrichte der methodische Gang nothwendig ist, eben so ist er beim Scbreibunterricbte unerlasslicb, und daraus wird es auch dem Berufsmann klar, warum in den oberwahnten Fibeln diese Bucbstabenformen gevvahlt worden sind. Gerade so, wie die mit geraden Linien ausgefuhrten Blattformen der Wirklichkeit nicbt entsprecben, sonderu erst nacb und nach abgerundet werden miissen, ebenso verhalt es sicb mit dem scharf abgegrenzten Scbattenstricbe. Das Kind bat iiberall an den Linien Anhaltspunkte und weiss genau, von wo und wie weit es zu zieben habe. Dr. E. Petzoldt sagt in seinem Handvvorterbuche fiir deutsche Volksscbullehrer: Bis in die Mitte des vorigen Jahrhundertes tvar das Schreibenlernen nichts, als ein gedankenloses Nachachmen der Buchstaben 3 ohne alle Methode und Disciplin. Mechanismus und Schlendrian waren die dominierenden Momente der alten Methode, obgleich es niclit an einigen, freilich mer sehr vereinzelten Versuchen fehlte, das Schreibenlernen zu vervollkommnen. Dahin ist besonders Albrecht Dur er s Schrift: „Unterweisung der Messung mit Zirkel undRichtscheit (1538)“ zu zdhlen, loorin er unter anderen nachunes, dass die Schrift aus drei Elementen bestehe: der geraden Linie, dem Kreisbogen und dem Quadrat, und ivodurch er den ersten Grund zur sogenannten genetischen Methode, die somit als der erste Fortschritt im Schreibunterichte zu betrachten ist, legte. Diese drei Elemente, welche auck in der Folge von namliaften Padagogen angenommen woruen sind, waren auck kei der Wakl der Metkode der Sckrift in den beiden Fibeln massgebend. Kehrsagt: Jede Schreiblehrmethode muss in folgenden dreiPunkten ihren Schmrpun/ct haben: 1.) Der Lehrer sorge f ur griindliches An- schauen und scharfe Auffassung der Buchstabenformen. Das ist filr den Schiller nicht allein das Erste, sondern aucli das Wichtigste. Wenn dem Schiller nicht das geistige Bild der Buchstaben klar und deutlich vor der Seele stelit; wenn der Schiller nicht eine scharfe Erkenntnis der Elemente, aus denen der Buchstabe besteht, erlangt hat: dann fehlt allem Schreibunterrichte der naturgemdsse Unterbau. 2.) Der Lelirer halte consegumt auf genaue Nachahmung des ciufgefassten Jdeals. 3.) Er ver- nachlassige die redite Uebung nicht. Jeder Buchstabe muss so lange geiibt werden, bis jeder erforderliche Zug sicher und gelaufig, fast unbewusst richtig und mechanisch gut geschrieben wird. Um also eine griindlieke Ansckauung und sekarfe Auffassung der Buckstakenformen zu ermoglicken, musste in der Fibel die scharfe Ab- grenzung der Tkeile der Buckstaben ersichtlieh gemacht werden, was auck vollkommen der Bestimmung des Lekrganges „Grun dstricke kraftig und stark, die verbindenden Haarstriche dagegen fein und zart“ entsprickt. Wenn die Striche der einzelnen Buchstaben geistiges Eigenthum der Schiller geworden sind, dann versekwindet von selbst die scharfe Abgrenzung. Damit das Kind die Abgrenzung sehe, musste dieselbe beibehalten \verden. Angenommen, dass diese Ab¬ grenzung nicht ersichtlieh ware, so wiirde der Anfanger verfiihrt werden, den Schattenstrich bis zur Linie zu ziehen, und dann ist innerhalb der Linien die Kriimmung unmoglich. Den Schulern vollkommene, schone und gefallige Buchstabenformen vorzuschreiben ist nicht sckwer, aber ganz zwecklos, wenn dieselben nicht nachgeahmt werden kdnnen. r 4 Man war daher bestrebt, in die Fibel nur solche Formen aufzunehmen, an denen die Zusammenstellung der Theile ersichtlick ist und die daher auch vom Anfanger naehgemacht werden konnen. Jos. Heinrich sagt in seiner Fibel beziigiich der darin entbaltenen Schreibbuchstaben: Die in der Fibel gebrauchten Schreibbuchstaben sind die vereinfachten Tusfschen Formen. Sort/e der folgenden Classen ist es, die auf der Unterstufe gewonnenen Schriftformen zu glatten und iceiter zu bilden. Uebrigens wird jeder Schulmann zivischen den hier und den von ihm gebrauchten Schriftformen die Vermittlung leicht herstellen konnen. Fine Fibel, die jedem Lehrer in jeder Hinsicht entspricht, kann es nicht geben, iveil eben auf diesem Gebiete jeder Schulmann seine be- sonderen Ansichten hat. (Pag. 39.) In der Fibel konnte man sick an eine streng genetische Reihenfolge bei den kleinen Buchstaben nicht halten, da man sonst fiir die ersten Leseiibungen wenig Štolf hatte. In der hier beigegebenen Zusammen¬ stellung der Buchstaben ist die streng genetische Reihenfolge der Buchstaben eingehalten. Vorangeschiekt den eigentlichen Schreibiibungen sind einige Vor- iibungen. Die Uebungen I, II, III und IV sind nur auf der Schiefer- tafel durehzufuhren. Sie bezwecken, dass die Schiller sich mit den Raumverhaltnissen vertraut machen und dadurch einen Begrift' von der Lage und Lange der Linie erhalten. Diese Uebungen sind in den ersten Schultagen fleissig zu wiederholen und konnen nach Ermessen des Lehrers beliebig ausgedehnt werden. Kellner sagt: Diese Voriibungen situl von grosserer Wichtigkeit, cds es auf den ersten Anblick scheinen mochte. Es ist ein grosser, durch triibe Erfahrungen bezahlter Irrthum vieler Lehrer, dass fortgesetzte, mehrjahrige Uebung im Schreiben endlich eine gide Handschrift bringe, und dass man daher im Anfange audi mit ganz schlecht geschriebenen Buchstaben zufrieden sein miisse. Kinder lernen nur dann gut schreiben, wenn ihr Auge geiibt ist und wenn die Hand mllig dessen Blicke und Masse folgt. Alle weitereu Uebungen werden sowokl auf der Schiefertafel als auch spiiter in den Tlieken durchgenommen. Die Schiefertafel muss auf der einen Seite vierlinig und gentigend weit, auf der zweiten Seite qua- dratisch liniert sein. Die Theken miissen ebenfalls weit liniert sein, wie zum Beispiel die siebenzeiligen von Musil oder Grubbauer. Die Uebungen V bis XII sind die eigentlichen Voriibungen zum Schonschreiben und miissen ihrer Art und Wichtigkeit wegen langere Zeit geiibt werden, da aus denselben alle Buchstaben gebildet vverden 5 konnen. Schon in Uebung III ist der Grundstrich zu allen Buchstaben und die Lage derselben gegeben. Da Uebung V die wichtigste von allen ist, folgen Mer einige Andeutungen. Vor allem muss ervvahnt werden, dass das Tkekenschreiben mit dem Scbattenstriche be¬ gi nn en soli; denn wenn mit dem Haarstriche begonnen wird, so halten die Schuler die Feder unrichtig, da sie mit dem Aufstriche die Feder drehen, indem ihnen bei richtiger Haltung dieselbe keinen nach ihrer Meinung geniigend starken Strich gibt, und so gevvohnen sie sich an eine unrichtige Federlialtung, vvelckem Uebelstaude dami schwer ab- zuhelfen ist. Bei Uebung V lasse der Lehrer 1.) die Schuler die Feder an der oberen Linie ansetzen; 2.) befeble er anzudriicken und auf 3.) erst die Linie zielien. Nur dann erzielt er den regelmassigen Sckatten- strich. Dieser soli iiberall gleich stark sein, genau von Linie zu Linie gezogen, und die gehorige Lage baben. Hat der Lehrer diese Uebungen mit Erfolg iibenvunden, so kann er mit gutem Gewissen zu den Buchstabenformen iibergehen. Was bat er dadurch erreieht? 1.) Wenn der Grundstrich (Scbattenstricb) riehtig gezogen ivorden ist, so muss unbedingt die Feder riehtig gekalten worden sein, und wenn dies der Fali, so kann 2.) der Haarstrich unmbglich zu einem Schattenstrich ausarten; 3.) erhalten alle Buchstaben dieselbe Lage, da diese nur vom Scbattenstriche abhangig ist. Durch die gemigende Einiibung des Sckattenstriclies ist daher auch der Anforderung des Lehrganges Geniige geleistet, dass die Buch¬ staben eine parallele Lage kaben sollen. In den weiter folgenden Uebungen sind Andeutungen, welche aus der Uebung selbst erklart werden konnen. Z. B. ist in Uebung IX die parallele Lage des Aufstriches zum Abstriche durch punktierte Linien ob — cd angezeigt, was fiir alle Buchstabenverbindungen Gel- tung hat. Was die Verbindung der Schatten- mit dem Haarstriche anbelangt, so finden wir in Dr. E. Petzoldts Hamhvorterbuch Folgendes: Die Starken (Schattenstriche) sind der Schatten und die Schdrfen (Haar¬ striche) das Lichte der Schrift. Ohne den ersteren ist die Schrift eine Kritzelei. Zur Erreichung der gleichen Starke, Lage und Scharfe ist bei Ausfuhrung des Grundstriches streng darauf zu achten, dass derselbe gleich stark und nicht etwa keilformig ist; ferner sehe der Lehrer darauf, dass der Haarstrich aus der Mitte des Grundstriches herausgezogen toerde und sich scharf unten und oben an die Eclcen des Grundstriches anschliesse.“ 6 Buchstabe ,t‘ : Der Querstrich ob ist nahe an der Linie zu fuhren, damit er desto leichter parallel mit derselben gezogen werden kann. Buchstabe ; Bei der Entstehung desselben aus dem ,o‘ ist vom Punkte a der Aufstrich zur Linie zu fuhren, anzudriicken und an dieser Linie zuriick der Schattenstrich, damit die Lage des¬ selben und die Entfernung vom ,o‘ die richtige ist. Dasselbe gilt von ,d‘, und ,q‘. Buchstabe .j': Die untere Schlinge soli bei ah am brei- testen sein und der Aufstrich an der Linie sich mit dem Abstriche kreuzen. Buchstabe ,c l : Der Punkt entsteht iiberhaupt nie bloss durch den Druck der Feder, sondern dadurch, dass eine kleine Ovallinie gebildet wird, ivelcke von selbst verschmilzt. Dadurch erkalt der Punkt die schone Rundung und die richtige Lage. Buchstabe ,e‘: Dieser kann gebildet \verden durch die Abwei- chung des geraden Aufstriches oder aus dem ,o‘. Buchstabe .s 1 : Es ist jedermann bekannt, dass die Bildung des ,s‘ die schwierigste ist. Vorliegend besteht dieses aus vier geraden Linien und der Krummung mit dem Punkte. Der erste Strich ist der Aufstrich; von der obern Linie die kurze Entfernung bis zu a, an dem Aufstricke zuriick, ist der ziveite Strich, vod a nach b der senk- reclite dritte, von b herab der Grundstrich mit der Kriimmung und dem Punkte der vierte. Die Ecken bei a und b verschivinden in der Folge von selbst. Buchstabe ,C‘ : Die Schlinge ist an bestimmte Punkte gebunden, da dieselbe in der Regel sehr vvillkiirlich und unformlich geschrieben vvird, wenn Anhaltspunkte fehlen. Die Schlinge wird in der Mitte zwischen den obern zwei Linien begonnen, nach links, dann abwiirts bis zur Linie und ein wenig an dieser nach rechts gezogen und mit dem Aufstriche fortgefahren. Buchstabe ,JE l : Die Schlinge ist hbher zu machen als beim ,C‘. Nach der Einbiegung des Grundstriches nach rechts muss parallel zur Linie so weit nach links gezogen iverden, bis man in die Richtung des oberen Grundstriches gekoinmen ist, und dann ist der Grundstrich fortzusetzen. Wenn dies nicht beachtet wird, so droht gewohnlich der Buchstabe nach riickwarts zu fallen. Buchstabe ,«7‘; Der Grundstrich zu diesem ist anfangs ganz gerade zu zielien, da die Ausschweifung zu viel ausarten wiirde und sich doch in der Folge von selbst ergibt. Die untere Schlinge liegt 7 an der Linie, wird dann nach aufwarts bis zur Mitte und dann parallel zur Linie nach rechts gezogen. Der Punkt an dieser Schlinge ist vermieden worden, da einerseits derselbe schwer zu macben ist und eigentlick niclit in die Schrift gehort, andererseits der Buebstabe dureb die einfacke Scklinge nur an Sckonkeit gewinnt. Die Seklinge soli lieber langer als zu kurz sein. Beim Buchstaben ,U ist die Bildung desselben durck ge- rade Linien angezeigt, wodurck jeder Strick an die Linien gesttitzt und daker leickt nackzubilden ist. Die untere Schlinge des ,jC‘ soli mogliekst schraal sein. Bei ,T‘ ist der zweite Strick wieder durck gerade Linien an¬ gezeigt, damit die Scklinge nickt ausarte. Bei ,P‘, ,JR i und ,B‘ gilt dasselbe beziiglick der obern Scklinge aber dieselbe soli breiter sein als beim ,T‘. Buebstabe ,D‘ ; Die untere Schlinge wie beim ,B‘, der Aufstrick ist sodami mogliekst nake an dem Grundstricke zu fiikren und vor der obern Linie der Grundstrick zu dureksekneiden. Die obere Schlinge ist an der obern Linie, dann von dieser parallel zum Grund¬ stricke bis zur Mittellinie, an dieser nach rechts nake an den Gruud- strich und endlicb parallel zu diesem nach aufwarts zu zieken. Bei einigen Buchstaben sind zvveifache Formen angegeben. Sckliesslich sei ausdriicklick bemerkt, dass bei der Wahl der Buchstaben und bei der elementaren Ausfiihrung derselben in der Fibel nur deren Genesis massgebend war, dadurck werden andere Formen, wie auck schon J o s. Heinrick bemerkt, durchaus nickt ausgeschlossen. Es ist hier derselbe Fali, wie bei Dr. Hillardts „Sckreibunterricht nach der stigmographischen Metkode 11 , worin er sagt: Wenn die Schiller neben den stigmographischen Schreibheften auch andere mit vorgedruckten Muster.zeilen, z. B. die Greiner’schen beniitzen, so werden sie, durch diese Anhaltspunkte an scharfes Auffassen und genaues Nachbilden geivdhnt, selbst die von den eingeprdgten Formen ubweichenden aufmerksamer und genauer nach¬ bilden. Laibaeh im Juli 1880. N avod o lepopisji z ozirom na pisavo, katera se na¬ haja v „Slovensko-nemški abecednik 1 ' in v Abe¬ cednik za slovenske ljudske šole,“ katera sta se¬ stavila A. Žumer in A. Razinger, a abecednika založil Ig. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg v Ljubljani. „Namen lepopisnemu pouku v ljudskej šoli je, da se mladina pri¬ vadi razločno in lepo pisati. Da je pisanje razločno, je pred vsem potrebno, da se vsako pisme (črka) izraža popolnoma tako, da mu ne manjka ne točke, ne črte, niti obloka, niti zapone, dalje, da so glavne poteze krepke in razločno vidne, a tanjke, lasne črte, ki jih vežejo, nežne in drobne. Da je pisava razločna je dalje potreba, da so pismena vsporedno drug poleg druzega, t. j. da je njihova lega enakomerna." Oziraje se na te določbe učnega reda je pisava v omenjenih abecednikih točno izpeljana. Učitelji ljubljanskega mesta so se uže čestokrat o metodi, ki se v njih nahaja, posvetovali in o njej skle- povali. Tako so se pri učiteljskej konferenci na drugej mestnej deškej šoli dnč 10. mareija 1878 zedinili o tem, da hočejo v lepopisji poučevati po metodi, katera se sedaj nahaja v abecednikih, ker učni red zahteva, da mora se na učilnicah, na katerih je več učiteljev, poučevati v lepopisji po enem ravnilu. Ta metoda je bila tudi odobrena v okrajnej učiteljskej konferenci mesta ljubljanskega minolega 2 leta (1879), ko je bil razgovor o tem, da se v prihodnjem šolskem letu uže začne poučevati po novih abecednikih. Ker pa morda ta pisava ni vsakemu dovolj znana, naj slede tukaj nekatere opombe in razjasnila. Prvega šolskega leta se mora vsak predmet kolikor moči jedno- stavno predlagati, ter začeti se ima s tem, kar je otroku najlažjega. V pisavi pa otrok najlažje zadane ravno črto; iz tč pa so poglavitno sestavljena vsa pismena. Ker je pisanje v ozkej zvezi z risanjem, sme se tedaj oboje primerjevati. Vsakdo vč, da se je poprej na ljudskej šoli v risanji poučevalo tako, da se nij ničesa doseglo ali k večemu pri takih učencih kaj, ki so bili v to posebno sposobni. Vzrok temu je bilo, da niso začenjali pri najlažjemu in znanemu, namreč pri točki (piki) in ravnej črti. S tem so pa zgrešili namero risanja. Kako se poučuje dan danes po postavnih določbah v risanji na ljudskej šoli? Odgovor na to nam dajo Grandauerjevi risanjski zvezki, na katere, kakor znano, kaže ministerski razglas dne 6. maja 1874, št. 5815. Kar Grandauerjevej metodi poglavitno veljavo daje, je to, da začenja z uže znanim, namreč s točkami, katere so na pikčastih risanjskih zvezkih in tako daje začetnikom naslombo, katere ne morejo zgrešiti. Dasiravno na- slomba od zvezka do zvezka po stopinjah odjemlje, nahajajo se vendar še na vrhnji stopinji taki migljaji, na primer so slike listov izpeljane z ravnimi črtami. Tako se zavaruje, da otrok ne zgreši prave oblike, ako jo pa, lahko se zave in se za naprej varuje pomote, ker znano pedagogično pravilo je: „Desetkrat bolje je, pomotam se izo¬ gibati in se jih obvarovati, kakor zboljševati jih.“ Isto tako, kakor pri poučevanji v risanji, prav tako je neogib- ljivo potrebno metodično pohojevanje pri pouku v lepopisji. Iz tega pa spozna strokovnjak, zakaj so se odbrale v omenjenih abecednikih take oblike za pismena. Kakor namreč slike listov izpeljane z rav¬ nimi črtami niso istinite, temveč se morajo polagoma okrožiti, isto tako je z debelo senčno črto, ki je strogo omejena. Na črtah ima povsod otrok točke in natanjko ve, od kod in kako daleč ima potegniti. 3 Dr. E. Petzoldt pravi v svojem „Handworterbuch fur deutsche Volkssckullehrer" : Do srede pretečenega stoletja so v pisanji poučevali samo tako, da so črke potezovali brez vse metode in brez vsacega reda , a pri teni nijso nič mislili. Pri stari metodi sta gospodovala mehanizem in površnost, dasiravno so posamezni poskuševali zboljšati to poučevanje. Teni se posebno prišteva Albreht Diirerjev spis: „ Unteriveisung der Messung mit Zirkel und Richtscheit (1538)“. Tam dokazuje med drugim, da pisanje sestoji iz treh prvin; te so: ravna črta, krožni oblok in kvadrat. S tem je on prvi postavil podlogo tako zvanej genetičnej metodi, ki velja tedaj za prvi napredek v pisavnem pouku. Te tri prvine, katere so pozneje sprejeli tudi vešči pedagogi, bile so merodajne takrat, ko se je odbirala metoda za pisanje v teh dveh abecednikih. Kehr pravi: Vsaka pisalna metoda mora imeti svoje težišče v naslednjih treh točkah: 1.) Učitelj naj skrbi za to, da se oblika pismen temeljito ogleda in ostro sprejme. To učencu nij le prvo, marveč tudi najbolj vazno. Ako učenec nima v duhu pred svojimi očmi sliko pismena in je popolnoma ne ogleda; ako mu nij strogo znano, iz ka¬ terih prvin je pisme: potem 'manjka vsakemu pisalnemu pouku naravna podlaga. 2.) Učitelj naj dosledno gleda na to, da se sprejeti uzdr na- tanjčno posnema. 3.) Naj nikar ne zanemarja prave vaje. V vsakem pismenu naj otroke toliko časa vadi, da slehern potreben potegljdj iz¬ peljujejo varno in urno, tako da se skoraj ne zavedajo, zakaj da mora to pisano biti tako in ne drugače. Da je tedaj moči, oblike pismen temeljito ogledati in ostro sprejeti, treba je bilo v abecednikih posa¬ mezne dele pismen ostro omejiti in poočitati, kar se popolnoma vjema z določbo učnega reda: „Glavne črte naj bodo krepke in močne, a vezalne črte tanjke in nežne." Ko so si namreč otroci izpeljavo črt na posameznih pismenih popolnoma prisvojili, potem zgine sama ob sebi stroga omejitev. Da otrok vidi omejitev, mora vidna biti in zato se je tudi v abecednikih pri¬ držala. Recimo, da ta omejitev nij razvidna, bi učenec glavno črto potegnil do riže in na tej je nemogoče črte okrožiti. Nij ravno težko učencem napisati lepih in mikavnih pismen, a brez namena je vendar le, ako jih otroci ne morejo posnemati. Zaradi tega sprejele 4 so se v abecedniku le take oblike, na katerih je razvidna sčstava posameznih delov in katere tedaj začetniki lahko posnemajo. Jožef Heinrich pravi o zadevi pismen, ki se nahajajo v njegovem abecedniku: Oblike za pismena, ki se tukaj v abecedniku nahajajo, so po Tustu , samo da so še bolj jednostamo izpeljane. V poznejših razredih naj se pa skrbi, da se oblike, kakor se nahajajo na spodnji stopinji, oglodajo in dedje izobrazijo. Sicer pa bo vsak učitelj lahko našel srednjo pot med temi pismenimi oblikami in svojimi. Abecednika, ki bi slehernemu učitelju v vsakem obziru ugajal, ga nij in ga ne more biti, ker tukaj ima vsak školnik svoje posebne misli (str. 39). Ravnati se v abecednikih pri malih pismenih strogo po gene¬ tičnem redu nij bilo moči, ker bi bilo sicer za prve vaje v branji premalo berila. V priloženej sestavi ravnalo se je pri pismenih strogo po genetičnem redu. Pred pravimi pisalnimi vajami so nekatere predne vaje. Vaje 1, II, III, IV naj se izpeljujejo le na ploščicah. Imajo pa namen, da učence seznanijo s prostorjem, da dobč pojem, kako imajo ležati vrste in kako imajo biti dolge. V teh vajah naj se prve šolske dni otroci pridno urijo; učitelj tudi te vaje, ako se mu primerno zdi, poljubno razširjuje in pomnoži. Keliner pravi: Te predne vaje so veliko bolj vazne, kakor se na njih vidi pri prvem pogledu. Mnogo učiteljev, katere le žalostno izkustvo zmodri, je tega napačnega mnenja, da se konečno pride vendar-le do lepega rokopisa, ako se otroci neprestano več let v pisanji vadijo in da smemo od kraja zadovoljni biti se slabimi pismeni. Otroci se nauče lepo pisati le tedaj, ako jim je oko vajeno in ako roka rada gre'za njegovim pogledom in merjenjem. Vse nadaljue vaje naj se izpeljujejo na ploščici in pozneje tudi po zvezkih. Ploščica naj bode na jednej strani štiririžna. Riže imajo biti široko vsaksebi. Na drugej strani naj ima četverokotje. Zvezki morajo imeti tudi široke riže, kakoršne so n. pr. Musilove ali Grub- bauerjeve sedemrižne. Vaje V do XII so prave predne vaje k lepopisji in ker so zelo važne, naj se otroci dolgo časa v njih vadijo, ker se iz njih vsa pismena lahko izpeljujejo. Že v III. vaji je poglavitna črta — 5 — vsem pismenom. Ker je V. vaja najvažnejša med vsemi, naj se je tukaj nekoliko omeni. Pred vsem mora se opomniti, da se. pisanje na zvezkih začne z debelo (senčno) črto; ako bi se namreč začelo z drobno črto, bi mnogo otrok pero držalo napak, ker s potegljajem navzgor bi pero sukali, ker bi jim, kakor mislijo, ne naredilo dovolj močne črte, ako bi ga prav držali in tako bi se privadili pero napak držati; temu obraniti je pa pozneje prav težko. Pri vaji V. naj ukaže učitelj učencem: 1.) Nastavite pero na zgornjo rižo; 2.) pritisnite je; 3.) potegnite črto. Le s tem doseže pravilno debelo črto. Ta naj je povsod jednako debela, natanjko od riže do riže in ima naj pravilno lego. Ako je učitelj te vaje vspešno izvršil, postopati sme do oblik za pismene. Kaj je s tem dosegel? 1.) Ako je učenec po¬ glavitno črto pravilno naredil, je gotovo pero prav držal, ako se je pa to zgodilo, ne more biti druga lasna črta (črta navzgor) nikdar debela. 3.) Vsa pismena imajo enako lego, katera odvisi le od debele črte. Ako so se otroci te črte dovolj priučili, zadostuje se tudi ter¬ jatvam učnega reda, ki pravi: „ Pismen a morajo imeti v spo¬ vedno lego.“ V naslednjih vajali so opombe, ki se dado razlagati iz vaje same. Tako je n. pr. v IX. vaji vsporedna lega črte navzgor k črti navzdol zaznamovana z nabodenimi vrsticami ab = cd, kar ima veljati za vsako zvezo pri pismenih. Kar se tiče zveze debele z lasno črto, najdemo v dr. E. Pe- tzoldtovem „Handw6rterbuch“ naslednje: Debeline (senčnate črte) so senca in ostrine (lasne črte) so svitloba pisave. Brez prvih je pi¬ sanje čečkanje. Da se doseže jednako mer na debelina, lega in ostrina, je treba strogo gledati takrat, ko se izpeljuje poglavitna črta, na to, da je jednakomerno debela in ne poostrena, kakor klin; učitelj naj tudi. gleda na to da se lasna črta izpeljuje iz srede poglavitne črte in ostro spodaj in zgoraj prilega robovom glavjie črte. Dimne ,t\ Povprečna črta ab se ima izpeljati tikoma riže, da se s tem lažje vsporedno ž njo izpelje Dimne ,a l . Ta črka se izpeljuje iz ,o‘. Od točke a se navzgor potegne do riže, potem pritisne in debela črta naj se na tej črti iz- r 6 — pelje, da se prava lega doseže in je daljava od ,o‘ pravilna. Taisto velja od ,d\ ,(/ in ,y l . Pisme J 1 . Spodnja zanjka naj bo pri ah najširja. Črta navzgor naj se na riži križa s črto navzdol. Pisme ,c‘. Pika se nikdar ne nareja tako, da se pero pritisne, marveč s tem, da se naredi mala okrožena črta, ki pa se sama za¬ lije. Tako pa postane pika lepo okrogla in ima pravilno lego. Plsme ,e‘ more se narediti, ali da se črta navzgor nekoliko na desno izbokne, ali pa se tudi naredi iz ,o‘. Pisme ,s l . Vsakemu je znano, da je najtežja med vsemi črkami. Naš ,s‘ je iz štirih naravnih črt in iz krivine s piko. Prva črta je črta navzgor; od vrhne liže nekaj malega do a po navzgorni črti nazaj je drugi potegljaj; od a proti b tretji navpični potegijaj; od b navzdol četrta (poglavitna) črta s krivino in piko. Robovi pri a in b prenehajo sami ob sebi. Pisme ,<7‘. Zanjka je vezana na določene pike, ker jo otroci navadno samovoljno in kaj malo lepo izpeljujejo, ako ni toček, na katere se ozirajo. Ta zanjka se začne v sredi med dvema zgornima rižarna, potem se izpelje najprej na levo, potem doli do riže in po tej nekoliko na desno, kjer se zveže s črto navzgor. Pisme ,JE‘. Zanjka začenja se višje, kakor pri ,C‘. Ko se po¬ glavitna črta vpogne na desno, mora se vsporedno z rižo izpeljati na levo, da se pride v enako namero zgornje poglavitne črte in potem se še le nadaljuje poglavitna črta. Ako se ne gleda na to, hoče črka navadno vznak pasti. Pisme Poglavitna črta zanj naj se pri začetnem pisanji vleče naravnost, ker bi jo otroci preveč izbočili, a pozneje se sama ob sebi izboči. Spodnja zanjka se izpelje po riži in se potem po¬ tegne navzgor do srede in potem se vsporedno z rižo na desno vleče. Pike na tej zanjki nij; nekaj se težko pravilno naredi in prav za prav ne spada v pisavo, nekaj je pa pisme lepše, ako je zanjka jednostavna. Zanjka bolje da jo daljša, nego da je prekratka. Pisme .II gre izobraževati iz ravnih črt; vsaka črta se na¬ slanja na riže in se lahko ponareja. 7 Pismo ,L\ Spodnja zanjka naj bo kar moči ozka. Pismo , T. Tukaj zopet kaže 2. črto izpeljati iz ravnih črt, da se zanjka ne spači. Taisto velja pri ,J*‘ ; ,_R‘ ; kar se tiče vrhnje zanjke, a vendar naj je ta širja, kakor pri ,T‘. Pismo ,JD‘. Spodnja zanjka je jednaka , ZT-ovi; črta navzgor naj se potem vodi kolikor moči po poglavitnej črti in ta naj se pre¬ reže pod zgornjo rižo. Vrhnja zanjka naj se izpelje na zgornej riži, potem od le-te naprej vsporedno s poglavitno črto do srednje riže, a od te na desno blizo poglavitnej črti in poslednjič naj se vspo¬ redno s to navzgor potegne. Pri nakaterih pismenih je dvoje oblik. Konečno naj se določno opomni, da so se odbrala le taka pis¬ mena, ki so začetnikom lahko izpeljavati. V abecednikih se je po¬ glavitno gledalo na to, kako se pismena izpeljujejo in sestavljajo. S tem pa nijso izključene, kakor vže J. Heinrich opomni, dru¬ gačne oblike, marveč učitelj naj si jih sam odbira. Tukaj je prav tako, kakor pri Hillardtovem „Sckreibunterricht nach der stigmo- graphischen Methode 11 , kjer pravi: Ako učenci poleg pikčastih pisank rabi tudi take, pri katerih je uzorni pis tiskan, n. pr. Greinerjeve, privadijo se po teh točkah, da bistro sprejemajo in natanjčno izražajo. Se celo tiste oblike, ki so drugačne od priučenih, bolj pazljivo ogle¬ dajo in bolj natanjko izražajo. V Ljubljani, meseca julija 1880 r / I E. III. •{Caiiifinpisaina Klein s. Kovač vLjubijani