Narodna in univerzitetna knjižnica v Ljubljani 138243 LilTi/bei J.Ti-mtCMUlty in "Wien Das Mausoleum Kaiser Ferdinand H, O r ö f und seine Umgebungen, historisch«topographisch«statistisch dargestellt. Cl n Vers u ch v <^ n TNiMed der philosophischen Fakultät an der l. ».Hochschule in Graz, und Ehrenmitglied des Musilverems für Steyermarl. Nit vier lithographltten Ansichten, einem Panorama und einem Plane von Graz. Gräz, Nj37. 2m Verlage bei F. W. Damian und V5. Sor^e. ^ <^ ^/,H 138243 Zauberkessel von Gräz l — Wer hat geschmeidiget Dich zum Feengebieth? — Graz, dicht umschlungen mit Rosenhainen und Auen, Ist ein funkelnder Talisman. Joseph v. Hammer. 52.e 4> VI « XII «4c Seite VI. Vcrwattungs-Behörden. ^.. Civilverwaltung. K. k. politische Landcsstcllen und Behörden, Ka» meralbthörden, Civil- und Kriminal-Iustizbe« Horden, ständische Behörden, Grundgenchte, Advokaten 2c..................., . . 176 L. Kultus und geistliche Behörden 189 c. Militärverwaltung.......195 VII. Wissenschaftliche BildungS« und Erzie« hüngs» Anstalre»!. K. k. Unlvcrsität, t, k. Gymnasium, Prlest««' haus und Convict, k. k. Musterhaupt-, Bürger-, r Sonntags- und Trivial-Hchulcn, k. k. Kadetten« ' Kompagnie, k. k. Erziehungehaus, Iohanneum, kaif. und stand. Bibliotheken, k. k. Ackerbau-und Landwirthschafte - Gesellschaft, Leseverein, privat - Erziehungsinstilute, Hauslehrer, Sprachmeister, Buchhandlungen und Druckereien, Leihbibliothek und Antiquar.............200 VIII. Politische und gelehrte Blätter, Alma- nache und Kalender, welche in Graz erscheinen..................2^1 IX. Kunstalistalten. Der Musikvcrein für Steyermark — die stsnh.^ Z.ichnen-Akademie —die stand, und andere Bil« dergallerien und Kunstsammlungen — die stand. Vtfilschule — die Schwimmschule — stand, untz andere Tanzmeister — stand. Fechtschule — Mu« sit- und Zeichnenmeister — lithographische Institute — Kunst - und Musikalienhandlungen ?c. 2^ X. Alphabetisches Verzeichniß der in G?«z lebenden Schriftsteller und Künstler; nut kurzer Bezeichnung des Faches, worin sie bisher öffentlich aufgetreten sind........ . «60 XI. Ansialten zur Sicherheit und Bequemlichkeit. Beleuchtung, LeuerlöschanMten, Brandvers.che, ^» Illl «^e Elite rung, Post« und Bothenwesen, Gasthäuser, Kasschhäustr, Landkutscher, Fiacker, Tragsessel n. 266 Xll. ?lnstalten der Wohlthätigkeit/ und Humanität. , DaS k. k. Versatzamt — Armenbetheilungsverein i — steyerm. Sparkasse — k. k. Gebär- und Findelhaus — Irren« und Siechenhaus —> Stiftungen — Pensionsinstitute — außerordentliche Unterstützung der Armen «..........285 Xil.1. Sanitätsanstalten. Physikat, Aerzte, Wundarzte, Geburtshelfer, Wehemütter, Apotheker, Spitäler, Bäder und Mineralwässer, Gottesäcker............30t XIV. Handel, Gewerbsindustrie und Fabriken. Zahl und Klassen der Handelsleute, Fabriks» Niederlagen, Fabrikanten, Gewcrbtreibende, ( Märkte.......................2l5 XV. Oeffentliche Spektakel und Vergnügungen. Theater, Konzerte, Redouten und ander« Bälle, n adcliches Casino, Fischer« und Annafest, Schci-bensch'eßen lc....................222 XVI. Alphabetisches Verzeichniß derjenigen Grazer, welche seit den letzten 3a Jahren dluch Adel und Titel, durch Orden, Medaillen, andere Belohnungen und Privilegien besonders cmsge« zeichnet worden sind. I. Verzeichniß derjenigen, welche durch Adel und Titel ausge-jclchnet worden sind................323 II. Verzeichniß derjenigen, welche durch Orden und Medaillen ausgezeichnet worden sind.............Z2l 4>» XlV «« Seite III. Verzeichn iß derjenigen, welche Belohnungen oder Belobungen erhalten haben................Z36 IV. Verzeichn iß derjenigen, welchen seit Jänner 4800 bis gegenwärtig ein Privilegium verliehen worden ist 392 Inhalt der zweiten Abtheilung. Seite z. Das Berg schloß Gösting.............351 2. Die Waideirche Straßcngel...........Z57 2. Das Cisterzienscrstift Rein............360 4. Die Ruinen der Thalburg...........Z75 5.,Das Schloß Eggenberg.............37? H. Die Einöde, der Grottenhof, St. Ioh. und Paul 392 ?. Schloß und Kirche St. Martin........3M 8. Straßgang und St. Florian..........397 9. Das Tobelbad mit feinen Umgebungen .... q<>5 10. Das Schloß Premstätten und der Thalerhof . /»1/, N. Der Puntigam und ^elbkirchen.........416 12. Die Liebenau und Fernitz............yi? HZ. Ct. Petrr, Frcischloß und Moosbrunn . . . . 443 ich. Waltendorf und Lustbühel............H19 H5. Der Ruckerlberg und Sparberebach....../,2l) 16, Maria-Trost...................^22 1?. Die Platte....................42? 48». Die Klause Maria-Grün............ ^28 49. St. Ulrichsbrunn und die Antritz......' . .' a^i 20. St. Gotthart und St. Veit . ."........i,II Beschreibung des Panorama von Gräz und seinen Umgebungen...................yZ5 Die vorzüglichern und seltneren Pflanzen der Umgebung von Gräz................hZg Nachträglich« Berichtigungen............i»!»Z I. Literatur zur Geschichte und Topographie von Grä'z und seinen Umgebungen. >i\ brahaml, P. a. S. Clara ord. Eremit. S. HußU3lini 6izcalc, 5uäa, der Erz-Schelm, in welchem i'ol. l,I7 beigedruckt, die zu Grä'z in der Stadtpfarr gehaltene Dantprcdigt übcr die ^680 allda ausgebrochene, und durch die Verlobniß der heil. Dreifaltigkeit-Säule auf dem Platz, abgewendete Pest-Seuche. Alanus, Document a Antiquaria cle Origine et Fundatione Asceterii Huncnsis. dntbält: Tom. I. 530 Urkunden vom Jahre 1t29 bis 1Z93/ mlt 2llc» Seiten. 'I'uni. II. Urkunden. 'I'o>n. ill. Urkunden. Andre Hesperus. Ein Naticmalblatt für gebildete Leser. lj. P^g, bei Calve. 1«l2 bis 1822. Anker, M. I., kurze Darstellung einer Mineralogie von Steycrmark, oder systematische Aufzählung steycr-märkischer Fossilien mit Angabe ihrer Fundörter, und ihrer technologisch - ökonomischen Nutzbarkeit. Grciz 1809 bis 1810. 8. 2 Hefte. Annalen der Literatur und Kunst in den östreichischen Staaten, h. Wien, bei Anton Doll. Anniis primus Imperil Austriaci, duodecim »«ensium Divi Terdinandi III. imperio expectas. Graecki. SBd SESibmonflttten, 16Jü. lol. l ^;?o,lelsn, Peter und Johann Edle von, lnneröstreichische Hofkammerräthe, ciclvl« lunä^K!- üiolllva re^itillelUinarnm. 27Z1. L Theile. Manuscript. Archiv für Geographie, Historie, Staats-und Kriegskunst. Von Iostph Frciherrn v. Hormayer. Wien, seit l81U. h. Bei Anton Straust. Bartsch, Johann, 45L7 zu Gräz herausgegeben und., denen löblichen Ständen, in Sleyer dedicirte Saumeister, I. E. von, Versuch einer Sta-atsge-schichte von Sreyermark,, von den ersten Zeiten nach Ch. G. bis auf den im Jahre 12^6 erfolgten Tod Friedrichs des Streitbaren, des letzten Herzogs von Oestreich und Steuer. 6. Nien 17Z0,. bei Schulz-Gasthrim. Benditsch, Dr. St, Historisch-medizinische Erzählung über die Nervensieber - Epidemie, welche in den ersten uicv Monathen des Jahres 4 810 in der Hauptstadt Gräz geherrscht hat. 8. Graz 1810, bei Johann Andreas Kienrcich. — — Topographische Kunde von der Hauptstadt Nraz, oder: Aufzählung der merkwürdigsten Gegenstände, welche auf das Leben, die Geistescultur und die Gesundheit der Einwohner dieser Stadt den nächsten Bezug haben. 8. Gräz 5808, bei Johann An-dreaS Kienrcich. Beilagen des allgemeinen ZeitungMattcs für Inner« östreich. Gräz, bei Widmanstettcn. Beiträge zur Lösung der Preisfrage des' Durchlauchtigsten Erzherzogs Johann für Geographie und Historie Inneröstreichs im Mittelalter. In zwei Heften. U. Wien NN9, bei Anton Strauß. Blätter, vaterländische, für den östreichischen Kaiserstaat. Von mehreren Geschäftsmännern verfaßt. Redigirt uon Schultts und Host. Ohms, dann bis an ihr Ende von Dr. Franz- Sartori. Seit 4Z0L< Wien, bei Strauß. Eonpardi Michaelis. Underii Graccense» Aca« demiei suo Sanquine Purpurati. 8. Graecii 1727, W id in aus leiten. Briefe eines franzosischen Offiziers, geschrieben im Jahre jUOU aus Steycrmart, Käriithcn, Italien, der Schweiz, Bayern und Salzburg. Herausgegeben von dem Verfasser der Briefe über Frankreich und Italien. 9. Leipzig 18U3, bei Pet. Ph. Wolf. Cäsar Aqu. Julius, Beschreibung des Herzog-lhums Steyermark, des alten und neuen lHräz. In 2 Banden. 8. Gräz 1773, bei Ios. Mor. «echner. '--------Staats- und Kirchengeschichte des HerzogthumK Steyermark. In 7 Bänden. Gräz 17L6, bei Franz Ferstl. 1-------■ Annales Ducatus Styriae, cum adjecta fmili- »narum Provinclaruru liavariae, AuMriae, Carin-tliiae, Saiisburgi, Aquilcjue etc. Hisloria inquanlum ea ad re$ Styriae illustranda» conducere vidctur, ex antiquis hisloriae raonumenlis cullecii. Tomilll. Set »ievte Zi)til- Urn aU Manuscript tiad) SSicn unb W)uvb.e üertocen. Graecü, typis imeredum "Wid-maustadii. 1768—'1777. C a 11 e s P. S i g i s m xi n d i. Annales Austriae ab ultima aetali» meinoria ad Habsburgicae Gcnti» principes dedueti. 2 Steile. 5EBun. Folio, 1750. Curelichz Laurentii de, narratio ilineris in Slyriam, Carinlluam , Carnioliara. H. Viennae 1681. Crusius Christian. Topographisches Post-Lexicon aller Ortschaften der k. t. Erbläuder/ Wien 1799 — 1800, bei Schmidt. Nankret«, DuciU,,'! Zt^r!»«, carinliiize et dar-"'nliae. ^.,n,le1nll!u»l. Landtarlc. Des V° to vi ch, P. Joannes, e Soc Jesu Saecülum Graecense etc. Deyerlsberg, Georg Jakob Gdl v., Grbhul-dtgung der Stcycrmark unter Kaiser Karl VI. I'uUo. Gräz 1723, bcl Widmanstctten. EneUi Raymundi, Canon. Begul. S. An-gttsti. Hisloria ordinia Equitum Xeuiomcorntii. i * Enenkel Jausen, Fürstenbuch von Oestreich und Steyerland. In Druck 1618 gegeben durch Hiero-nimus Mcaiser. Erb er, P. A ntonii, Topograpliia Ducatus Styriae cum Ducalus Styriae tabula. — — Styria ter Felix Religione, Fertilitate et De- liciis- 8. Graecii 1727 , Widmanstelten. Erbhuldigung des löblichen Fürstenthums Steyer in dem fünfzehn hundert und zwanzigsten Jahres, beschehen sammt Handlung dcr Landtag dcsstlben-mals gehalten, mit etlichen ihren Freiheiten, Lands-handvest und beruff der Ordnung in gemeinen Hand-tierungen. Augsburg 28. Sept. 152ä. —> Graz H566, Widmanstettcn. 2te Aufl. Geb hard, Ioh, N,, Verzeichnis; der von dem Jahre 480/» bis 1819 auf meinen botanischen Reisen durch und in der Steyermark selbst beobachteten, gesammelten, und, bis auf wenige, bereits in meinen Centurien getrocknet gelieferten Pflanzen; mit der Angabe ihrer Standorte, Wlüthezcit, Dauer, und des so viel als bisher bekannt gewordenen Nutzens oder Schadens, nebst der gebräuchlichen pharmaceutischen Benennung. Grä'z 1821, bei Gebr. Tänzer. <3eoieic1i ?etri, I^e^e^ta (^irmiuio^ico Dlp?a» >na,!ca. h Theile. I^oi. Frankfurt 17W — 174». Gerichts-Ordnun g, peindlich, des löblichen Fürstenthums Stcycrland. Im Jahre H57i, verbessert. 3 Theile. 5«I. Augsburg 15N5, bei M. Manger. Gerich ts-Ordnung des löbl. Fürstenlhums Steyer, wie vor der Landcshassptmannschaft und dem Schrannen-gericht procedirt werden sollc. Rcformirt im Jahre 1622. loi. München 1622, bei N. Heinrich. Gräff, Ioh. Christ, Versuch einer Geschichte der Criminal-Gesetzgebung, der Land- und Banngerichte, Torturen, Urfehden, auch des Hexen- und Zaubcrwc-scns in der Stcyermark. gr, 8. Gräz 1817, Miller. Gr»»ncli»s, C a r o 1 ii s , Germaniae Austriacae seu Topograpliiae pars prior, Austria, Styria. 8. Viennae. 1750, Tratlner. Z Hammer, Jos. von, Zeichnungen auf einer Ncise von Wien über Trieft nach Nencoig, und von da zurück durch Tyrol und Salzburg im Jahre 179U. 8. Berlin 4U00, bei I. D. Sander. Hanaueri, Amandi Cariofilani. Rclatio perse- cuiionis etc. 1601, 4. Han si z, p, Pauli. Styria gloriosa, sive Serenissi- morum ducum Styriae memoria fracto calamo adum- brata anno fundatac Univcrsitaiis Graecensis secu- Jari. 1785. Han thaler Chrisostomus. Recensua Diploma* tico - Genealogicus Arcliivi Campililien-is. 2 S£t). mit Äupfcvn. 503ien 18i9, bet 2inton ©tvauf. Herberstein, Sigism. L. H. in, actiones suas a puero ad annum aet. 7 4. coimnentariolo reliquit, Viennae, 156Ü. Fol. Herberstein, Siqismund Fr eil), v., Würze, daraus Carl und Ferdinand, die römischen Kaiser und Könia, erwachsen, k. ». tl'0"l 1552). I'. r«l?. Hevenesi P. Gabrielis e societ Jesu, Styriae Ducum Mcmoria ab Ottocaro usque adLeopoldum I. Historia ducum Styriae in tres pattes divisa. Fol. Graecii, "VVidmanstetten 1738. Hormayer, Io s. Freiherr von, Oestreichischcr Plutarch, oder Leben und Bildnisse aller Regenten und der berühmtesten Feldherrn, Staatsmänner, Gelehrten und Künstler dcs östreichischen Kaiserstaates. In 20 Heften. 8. Wien 1UU7, bei Anton DoU. -^ >- Historisch - statistisches Archiv für Süddeutsch-land. 2 Theile. L. Frankfurt und Leipzig. ILU? »- 5808. Hormayer zu Hortenburg, I o s. Freiherr ?o». Taschenbuch für die vaterländische Geschichte !N 4 Jahrgängen. Wien, bei Anton Doll, 2K11. Hormayer und Mc d ny a n sky, Freiherrnv., Taschenbuch für vaterländische Geschichte. 8. Jahrg. ^aeck, H. I., Reise nach Wien, Trieft :c. im Sommer und Herbst 1824. 4. Theile. 3. Weimar 1822 — 1824. 6 Jakob, Probstdes Stiftes Staynz. Gründlicher Gcgenbcricht auf den falschen Bericht und ver-mainte Erinnerung Daniels Rungy, Wittenbergischen Professors, von der tirannischen päpstlichen Verfolgung des H. Evangelii in Steyermarkt, Karndtcn und Krain. /». Gräz 1607, Widmanstetten. Jenny, Rudolph Edler v., Handbuch fur Reisende im östreichischen Kaiserstaate, ä. Wien 1822, Doll. Joan neu ms Iahrberichte von 1812 —> 1826. Iüstel, I oh. Aloys, Domprobst und k. k. Gub, Rath. Predigt bei der Weihe der Fahnen der fünf Bataillone der Landwehr des GräzcrkreiscS. Am 2^l, März 1809. y. Aalchbcrg, Johann Ritter v. Sämmtliche Werke. ? B. 8. Wien 1816, bei Gerold. palender, Schreib-, Graze r is ch er, neuer, auf das Jahr 1760, 1761, 1762, worin r. conrzäi Beschreibung des Herzogthums Steyer bis auf Alber-tum I,, nedst dem Berz^ichniß der Sleyrischen Jahrmärkte und Kirchtage. Kautzner, Johann Karl, Wanderungen zu den Gottesäckern in den Umgebungen der Stadt Gräz. FerstUschc Buchhandlung 1L27, 8. Kindermann, I. K., Nepertorium der steyermärki-schen Geschichte, Geographie, Topographie, Statistik, und Naturhistori«. 8. Gräz 179«. Miller. —. — Beiträge zur Vaterlandskunde für Inneröstreichs «Einwohner. 2. Bde. 8. Gräz 1790, Leykam. — — Der Freund des steyermärkischen Volkes. Beiträge zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse unter dcmsclben. 2 Bande. 8. Gräz 1737, Fcrstl. --------Historischer und geographischer Abriß des Her- zogthnms Steycrmark, mit einer Karte. L Gräz I7ä7, Fcrstl. — — Vaterländischer Kalender der Stcyermärker. 8. Gmz 1800 und 1801, Kienreich. <--------die fünf Kreiskarten von Steyermark, gestochen von Junker 1789. ? Kleyle, F. I., Nückerinuerungen an eine Ncise in Oestreich und Sleyerinart. L. Wen 1Ul^, Beck. KoIl m ann, Ignaz, das fünfte Jahrhundert der Kirche Mnria zu Fernitz im Troste ltna. 8. Gräz. "- — Der Aufmerksame, ein Volksblatt,, seit 4842 bei Andr. Leykam, K u m a r, I. A., Versuch eincr vaterländischen Geschichte Ottokar dcs VI., ersten Herzogs von Steycrm. 8. Graz 2808, Kicnreich. "- ^— Mahlerische Streifzüge in den Umgebungen der Hauptstadt Grä'z. lj. Gräz 1315, Eerstl. Kunitsch, Michael., Biographien merkwürdiger Männer der östr. Monarchie. In 6 Bänden. 8. Gräz, Gebr. Tanzer. -> >-- Biographie des L. G. Biwald, der Wrltweieheit und Gottesgclehrtheit Doctor, ehemaliges Mitglied' des Iesuiter-Ordens, Professor der Physik ?c. Gräz 1L08. 8. Gebr. Nanzer, Kurz, Franz, Oestreich unter Kais« Friedrich dcm IV. 8, Wien 1812, Doll. —- — Oestreich unter dem Könige Qttokar und Albrecht I. u, Lmz 18l6, Haslingcr. ^amormaini, 1\ G u i 1 i e 1 m i. Sodalis Augustus seu, Ferdinandus Sccundu», Primus Almae tongre-gationis Majoiis Cnaecensw Soc Jesu Sodalis, et Protcclorujn apendice, I, de Sepultura Perdinandi Secuudi; II. de Consecratione Muusolael, ac Elea-clio Sodalium a prima Sanquinis l\eligionisc£ue praerogativa illuslrissimorum. Land- und Hofrecht eim-r Ersamcn Landschaft des löbl. Fürstenthums Steyer. New uerfaste Reformation daselbst, im I, 1574 aufgericht. I'«I. Gedruckt 15L5, in Augsburg bei M, Mangcr. Land Hand fest des Herzogthums Steycr, loi. Gräz ^lb!)7, Nidmanstctten. ■Langetl, Ignatius. Mausolaeum GracccnseTet-■dinandi II. Moinanorum Imperatoris, Mariae Antvae Serenissimae Conjugis, nec non Joannis Caroli Ar-chi Ducis A.usuiae. Ü. Graecul732, "WidmuiutetteJiu ■>}■> 8 *«■«■ L a n g c 11 , Ignatius, Templum Aulicum Societal» Jesu Divl Acgidii, urbis Graecensis Patroni Basilica. 8. Graecii 1733, Widmanstetten. Leardi Peter, Denkwürdigkeiten der k. k. Haupt-und Dechantci - Pfarre Straßgang in Steyermark. 8. Gräz 1825. — — Geschichte derErzbischöfe von Salzburg, Bischöfe von Seckau lc. Gräz 1818, Tusch. Lehr, P. Alani ord. cislerc. Hun. Genealogia Ottocarorum Comitum , et Marchionuru Styriae, nee non Gueschorum veterum ac poslerorum; Item Series D. U. Abatum Runensium, eorumrjue fact a illustrata Subsidio Diplomatum ac aliorum aulhea» ticorum Scrintorum Mss, Lichten stern, Joseph Max. Freiherr von, Archiu für Welt-, Erde- und Staatenkunde, ihre Hülfswissenschaftcn und Literatur. Herausgegeben 1811 — 1812. 6. Wien im cosmographischen Institute. — — Archiv für Geographie und Statistik, ihre Hilfswissenschaft und Literatur. 6. Wien, im Kunst-und Industrie - Eomtoiv. 1801 — 1LU5. — — Statistisch , topographischer Landschematismus beS Herzoglhums Steyermark. 8. Wien 1818, bei Heub-ner und Volke. — — Allgemeine Uebersicht des Herzogthums Steyer-mark, in Rücksicht seiner geographischen und physikalischen Beschaffenheit; seiner Cinwohncr und ihrer Kultur, Gewerbe, Künste, Wissenschaften und Handlung, seiner religiösen, politischen, weltlichen und militärischen Verfassung und Geschichte. 8. Wien 1799. Macher Joannes. Graecium inclyii Ducatus Siy-riae Metropolis, Topographice Dcscriplum. Fol, ©raj 1700, bei SOBtbmanjletten. Made ho, l\ Urbani, Styriae Collegia et Mona-steria praecipua, Mscr. Marian. Geschichte dcr ssanzcn östreichischen weltlichen und klösterlichen Klerisei beiderlei Geschlechtes. Herausgegeben aus den Sammlungen des Ioh. Wendt 9 von Wendenthal. 8. Wien 1785 — 1/88, gedruckt mit Sonlcithnerischen Schriften. Mayer, K., Versuch über steyermärkische Alterthümer und einige merkwürdige Gegenstände. 3. Gräz 17L2, Ferstl. Mitterdorfer, Scbastianus. Fabula Breviter Complectens Historiam Topograpliicam Graecii, 8. Graecü 17Ü1 , "Widmanstetten. Montzelo, Johann Adam von, Erbhuldigungs-act imH.Steyer, wie solche Kaiser Leopold I. am 5. Juli 1660 ist abgelegt worden. Gräz, Widmanstetten 1«90 1'«l. Muetingtr, Ludovicus, Suada Graecensis An-striacae Gloriae devota, 8. Graecii 1698, "Widmanstetten, Muchccr, Alb. von, Prof. und Capit. des Be-nedictinerstiftes Admont: Das römische Noricum. 2 Bände. 8. Gräz 1825, Müller. Panegyric us Augustissitiius manibus Leopol- di I. consilio et industria magni etc. 4- Graecii 1705, Widmannstetun. Pei, P. Hieronymi, Scriptores Rerum Austria« carum Vetere» et Genuini. Pusch, Sigismund, Diploraataria SacraeDucatus Styriae. "------Clironologia Sacrae Ducatus Slyriae, 8. Graecii 1715, "Widmanstetten. Prevenliuber, Valentin. Annales Styrensis, Äauch, Adrian us, Rerum Austriacaruni scrip- tore,, l». Wien 1793, Stachel. Rausch, vom Ursprünge des Gnadenortes Mar. Trost. 8. Gräz 1315. ^°sa centifolia. Prhni Saeculi Academic! Grae-censis. Sponreib, Wenzeslaus. Einer ehrsamen Landschaft in Steyer Registratoren wahrhafte Beschreibung, was von der Fürstl. Durchlaucht Erzherzoginn Carls zu Oestreich Hochzeitlichen Haimführung m der Hauptstadt Grsz in Steyer, vom 17. August ms «us den I. Sept. des Jahres 15?t sich ereignet. Gräz bei Bartsch. Stmssengel. Narratio Historico Poetica utriutquc "J h;iamatingae Jmaginis etc. Sc. unabcnds - Anhänge der Grsszer - Zeitung vom Jahre 1796 ^- 1611. Spindler, Belrübles Liebs-Andenken d« vo>, Gott und den Menschen allezeit beliebten weiland röm. kaiserl. Maj. !c. Leopolbil., bei pflichtschuldiger Abstattung dreitäglicher Nrauerbegängniß einer hochlöbl. Gräzerischen Universität und Collegii dcr Jesuiten. Den ersten Tag in einer Lobrede vorgestellt am 25. Juni 1705. /j. Gräz, Widmanstetten. Straßc u g elberg in Steycrmark, Geschichts^ Verfassung des berühmten und uralten Gnadenhauses, auf dem sogenannten, 8. Gräz, Widmanstetten. Ckiz; e uon Gräz. In 2 Heften 8. Gräz z 792. Sartori, Dr. Franz. Skizzirte Darstellung der physikalischen Beschaffenheit und der Naturgeschichte des Herzogthums Steyermark, 8. Gräz 1806, Ferstl. --------Neueste Geographie vo» Steyermark, mit ihren statistischen, physikalischen, industrielen, topographischen Denkwürdigkeiten. 8. Gräz 1816, Ferstl. — — Neueste Reift durch Oestreich ob und unter der Enns, Salzburg, Mrchtesgaden, Karnthcn und Steyermark; in statistischer, gcogr., naturhist., ökonom., geschieht, und pittoresker Hinsicht lc. 4 Bände. 8. Wien 1811, Rlnon Do«. Schmutz, Carl, historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. In k Th. gr. 8, Gräz, gedr. bei Andreas Kiem-cich 1822. T'^innm rerteotiim, oder dreifaches Helligthum zu Maria Straßengel ober Gräz. Unger, I. Carl, Reise durch östreichische und steyer-märkische Gebirgsgegenden. 8. Wien 1803, Vichler. UniversitatisAlmae acCeleberriraaeGrae-censis Lustrum Primurn usque ad Undecimum. Balvasor, Johann Weich ard Freiherr. Ehre des Herzsgthums Krain. Y Theile. 4**- 11 *** Visch«r, Georg Mathui. Styriae Duratus Fer-tillssinii nova Geographical descrintlo. 167 8, £anb3 tarte. —- —- Tonographia Ducatns Stvriae. Gräz 1681, Winklern^ I< B, von, Chronologische Geschichte des ^erzogth. Stcyermark. 8. Graz 1820, Ferstl. -- — Niograplnsche und litcrarische Nachrichten von den Schriftstellern lind Künstlern, welche in dem Herzogthume Steyermark geboren sind, und in oder außer demselben gelebt haben oder noch leben. 8. Gräz 18U1, Ferstl. Wildenstein, Grnest Heinrich Graf von, Landess^mmlungen deo Herzogthums Stcyer. WartiNlZer, I., Kurzgefaßte Geschichte der Sleyer« ^ mark. 2. Auflage. 8. Gräz 1826, Ferstl. 3 eiler, I^nerariuni 6er!ullniae. Zeitschrift, steye r m ärkische, seit 1821 heraus« gegeben vom Ausschusse des Lesevereins zu Gräz. Zeitung, Grazer, scit 1785. Herausgegeben vo» Andreas Leykam. Mit Amts - und Intclligenzblät« tcrn. l». 42 II. Kurzgefaßte Chronik von Grciz. ^s kann in diesem Werkchen, das überhaupt nicht historischer Untersuchung, sondern nur gefälliger Zusammenstellung des bereits Erforschten, zu Nutz und Frommen des größeren heimischen und fremden Publikums in Graz, gewidmet ist, nicht die Rede davon seyn, eine vollständige pragmatische Geschichte dieser Stadt zu liefern; daher wir uns darauf beschränken, soweit wir glaubwürdige Daten besitzen, dieftlben in chronologischer Ordnung anzureihen und so die Geschichte von Graz bis auf die neueste Zeit herabzuführen. Wir beginnen da mit einem Jahre, in welchem urkundlich Graz das erste Mal genannt wirb. Denn obwohl aus den hicr gefundenen römischen Denksteinen, aus der Verbindung der Geschichte unserer Gegend mit jener von Oestreich und von Untersteyer hinlänglich hervorgeht, daß Graz bereits den Römern beranntwarund vielleicht sogar von ihnen erbaut worden ist, so haben wir doch keine bestimmte Nachricht aus jener Zeit, die wir in die Reihe unserer Chronik aufnehmen kannten. Eben so wenig und noch weniger Bestimmtes wissen wir über die Schicksale unserer Stadt auS der Zeit, in welcher die Steyermark von den au6 Osten herüber wandernden Völkern überschwemmt, und so oft der Tummelplatz ihrer Schlachten mit den Römern und unter sich wurde. Eln Strahl von Licht erglänzet in jenen Tagen, cüs die Franken, die sich endlich einen bleibenden Wohnsitz jenseits des Rheins gewonnen, sich auch dieß-seits immer weiter verbreitet hatten, endlich mit den in unserer Gegend hausenden Avaren in Kampf ge-riethen, Carl der Große besiegt sie um das Jahr 794, treibt die mit ihnen Anfangs verbundenen Winden über die Dräu zurück und besetzt nun den ganzen eroberten Theil zwischen der Dräu und der Raab mit deutschen Colonisten: Bayern, Sachsen, Franken, ja sogar Friesen. Nun mögen vielleicht die Ruinen der RLmerburg auf dem Schloßberge solche Ansiedler dazu bewegen, hier auf's Neue sich anzubauen. Bayern mägcn es wohl seyn; denn Gräz erhält den Nahmen Bayrisch-Grä'z,der ihm bis zum fünfzehnten Jahrhunderte in Urkunden bleibt i als Gegensatz zu dem windischen Gräz jenseits der Dräu. 881. In einer Urkunde vom 1^», O> 17 «5b 5255. 13. Jänner. Großer Gerichtstag in Grcsz. Da« bei erscheint als Landrichter Gottfried von Marburg. 4256. Steyermark wird von den ungarischen Statthaltern, dem Grasen Stephan von Agram, und Katold von Lindau so sehr gedrückt, daß Herzog Stephan selbst nach Grä'z kommen muß, um die entstandenen Unruhen zu dämpfen. In dieser Zeit wird von den steyermärki-schen Edlen und der Geistlichkeit, in der Person deS Grafen Heinrich von Montfort, der erste gewählt. Er erhält die Ver- pstichWU, über die Recht? des stey ermärkischen Volkes zu wachen, und sür das Wohl und Glück des Landes zu sorgen. 1259. Die Steyermarker verjagen binnen 11 Tagen alle Ungarn, und rufen den König Ottokar wieder herbei. Ottokar kömmt am 25. Dez. nach Gräz. Die Stände huldigen ihm i er macht nun seine Anordnungen, und setzt den Vock von Rosenberg zum Statthalter ein. 2262. 3, Juni stirbt eben dieser Vock von Rosenberg, und wird in der alten Pfarrkirche St. Aegyben begraben. Ottokar ernennt nun Bruno, Grafen von Schaumburg, den berühmten Bischof von Ollmütz, zu seinem Statthalter in der Steyermark, der sich auch fast beständig in Gräz aufhält. 2270. Wird Burchard von Klingberg Statthalter der Steyermark. 2274. Im Aprill kömmt Ottokar selbst nach Grä'z, und ernennt den Mttot Zawisch zum Statthalter. ^76. Nachdem die Stcyermä'rter gegen die drückende Regierung Ottokars, den allverehrten Kaiser Rudolph von Habsburg herbei gerufen, und beinahe das ganze Land übergeben hatten, wird nur Gräz von der böhmischen Besatzung hartnäckig vertheidigt. u2?7. Bestätiget Kaiser Rudolph am 21. Jänner den Steyermärkcrn alle ihre Freiheiten und Rechte, und setzt bei ftinir Anwesenheit in Gräz Otto von Lichtenstein als Landeshauptmann, und den Abt Heinrich von Admont als Landschrciber ein. H279. Kömmt K^istr NudcIpH nach Gräz, und hätt am 2. Oct. einen allgemeinen Land- und Gerichtstag. 1280. Zu Ende dieses Jahres kömmt Kaiser Rudolph mit seinen Söhnen Albert und Hartmann, seiner Tochter Clementine, ^ dem Erzbischofe Friedrich von Salzburg, den Nischösen von Passau, Seckau und Lauant, den Grafen von Sayn, Leiningcn und Werdenberg, und einer großen Anzahl des ostreichischen und steyermarkischen Adels nach (tzraz. Er halt hier seinen seitlichen QinzMHurch das Eisen-Thor, und <>mpfÄngt im 3andhauWUit größter Pracht die Huldigung. Ein Hochamt in der Kirche zu St. Aegyden endigt diese für Gräz so denkwürdi->ge Festlichkeit. 1281. Reiset im Anfang des Jahres der Kaiser mit seinem Gefolge wieder von Gräz ab. Gr ernennt zum Landesvcrwcfcr in Oestreich und Stcyermark seinen Sohn Albert, den er auch am 1. Jänner 1282, so wie Rudolph seinen zweiten Sohn, mit diesen Ländern, Kram und der windischcn Mark belehnt. Mit Albrecht beginnt die Reihe der Beherrscher Stcyermarks aus dem Hause Hamburg. In einer Urkunde vom 27. Februar desselben Jahres bestätigctKaiscr Rudolph der Stadt Gräz die Rechte und Freiheiten, welche sie etwa unter den Herzogen Leopold und Friedrich bereits genossen hat: die Niederlage der Handelsgüter, bann das Recht, daß die Würger weder von dem Hauptmann in Steycr, noch von andern Amtleuten, fundern nur von ihrem Stadtrichter gerichtet werben sollen, endlich die Mauth« freiheit in denjenigen Städten, die auch zu Gräz niauthfrei sind ?c. H291. Kommt Herzog Albert nach Gräz. Die Steyer-märker begehren von ihm die Entlassung aller Schwaben, die Bestätigung ihrer alten Freiheiten u. s. w. Albert widersetzt sich ihren Forderungen, und die Versammlung geht unzufrieden auseinander, worauf eine Verschwörung gegen Albert ausbricht. 5292. Wird der Friede mit den Stauden hergestellt. 19 I2M. Wirb unter dem Stadtrichter Volkmar die Satt« lerzunft in Gräz gegründet. 1295. Große Vermählungs-Feierlichkeit zu Grätz. Dlt Tochter Herzog Alberts, Anna, wird mit Herrmann, Markgrafen von Brandenburg, durch den französischen ' Gesandten, Bischof von Bethlehem, getraut. Die Herzoginn Elisabeth, Gemahlinn Alberts, wird in hiesiger Burg von einer Tochter, Katharina, nachmals die Gemahlinn Carls, Herzog von Calabrien., entbunden. 4298. Albert, zum römisch-deutschen Kaiser gewählt, überläßt die Steyermark seinem Nohne Rudolph. 1301. il. Juli bestätiget Herzog Rudolph in Gräz die Freiheiten der Bürger?» ausgenommen die Mauth und die Niederlage derjenigen Güter, welche zum eigenen Bedarf verführet werden. 1307. Stirbt Herzog Rudolph in Böhmen, und Friedrich der Schöne folgt ihm in der Steyermark. 1209, Ulrich von Wallsce, ein schwäbischer Ritter, und seine Gemahlinn, Diemut von Rohrau, stiften ein Dominikaner-Nonnenkloster in St.Leonhard bei Gräz. 121 h. Kömmt Elisabeth von Arragonicn, die Gemahlinn Friedrichs, nach Gräz. 121L. Befindet sich, während deö Waffenstillstandes mit Bayern, Kaiser Friedrich in seiner Burg w Gräz. 1218. Gegen Ende des Jahres kömmt Friedrich wieder nach Gräz, um sein Heer vollzählig zu machen, und ven zehnten Theil aller geistlichen und weltlichen Gü' ter, zur Fortsetzung des Krieges, einzubringen. 1320. Friedrich abermals in Gräz, wo er verschiedene Landesverordnungen erläßt. 1327. 2. Febr. stirbt Herzog Heinrich, Friedrichs Bru« der, zu Gräz-, wird Anfangs bei den Minortten beigesetzt, dann aber nach Ko'nigsfelden überführt. 1329. Befindet sich Friedrich wieder in Gräz, wie aus mehreren Schenkungsurlunden an Stifte und Klöster hervorgeht. 4220. 15. Jänner stirbt Friedrich der Schone auf dem Schlosse Gutenstein in Oestreich. Ihm folgt sen» »55 20 <55 Bruder Albrecht der Weise, der seinen jünger« Bruder Otto zum Mitregenten annimmt. 2224. 29. Sept. stellt Herzog Otto zu Gräz mehrere Urkunden aus. H222. Erhalten die Gräzer-Bürger dieselben Freiheiten in Hinsicht der Zölle, wie früher schon tnc Bürger von Fürstenfeld hatten. 1226. Erläßt Herzog Otto der Stadt Gräz alle Steuern vom 2^. Juni angefangen auf drei Jahre, mit dem Bedinge, daß sie im ersten Jahre 120, im dritten Jahre 60 Mark Silber zur Verschönerung der Stadt verbauen M^n, und befiehlt, daß hiezu alle Hausbesitzer, Edle und Unedle, wle auch die Juden beitragen sollen. 122«. Herzog Albert gibt zu Gräz der Steycrmark neue Gesetze. 5229. Herzog Otto erkrankt in Gräz, und wird in einer Sänfte nach Wien gelragen, wo er am 26. Februar stirbt. 1245. Befiehlt Herzog Albrecht, daß, da so viel östr. Wein nach Gräz gebracht wird, Niemand mehr solchen einführen dürfe, ausgenommen die Herren und Klöstcr, oder andcre ehrbare Leute zum eigenen Gebrauch, und die Bürger der Neustadt ihren deutschen Wein. 12^8. 25, Jänner. Starkes Erdbeben in Gräz. 1257. Befiehlt Herzog Albert, daß im Umkreise der Stadt auf eine Meile Niemand als die Bürger Wein schenken darf; den sie da finden, soll ihnen verfallen seyn. 1253. Herzog Albert stirbt am 20. Juli in Wien und ihm folgt sein Sohn Rudolph It,, der Prächtige oder Sinnreiche genannt. zI6ll. Herzog Rudolph kömmt nach Gräz und läßt sich mit großer Pracht huldigen. Zugegen sind dabei der Erzbischof von Salzburg, der Bischof von Gurk, Passau, Chicmsee, Seckau und Lauant, der Pfalzgraf Albert von Kärnthen, die Grafen Meinhart und Heinrich von Görz, die Grafen von Ortenburg, ClllI, Pfannbcrg, von Waldsce, die Herren von StadcH, von sichtcnstcin, von Pettau, von Swben-berg, Osterwitz, Lanoenberg, Nauchcncck u. a. m. Rudolph ertheilt bei dieser Gelegenheit im Lehenhofe mehrere Lehen. 5261. Bestätiget Herzog Rudolph der Stadt Gräz die Niederlage der Kaufmannsgüter, das Bruct-recht über die Mur nn't zwei Gräzer - Pfennig für einen geladenen Wagen; bestimmt ihre Gerichtsbarkeit auch außer der Stadt, und zwar von Nicdertobcl übcr Lcutzendorf, dem Graben, St. Leonhard und Harmsdorf wieder gegen Tobel :c. 126e». Verordnet Herzog 3iudolph, daß alle diejenigen, welche Häuscr oder Güter in der Stadt besitzen, wenn sie gleich auf dem Lande wohnen, wie die übn-gen Bürger und Besitzer, und zwar auch von ihrem Gut auf dM Lande, zur Schatzsteucr beitragen müssen, mit Ausnahm? derjenigen, die im herzoglichen gcschworncn Rathe sitzen. 5365. 26. Juli stirbt Herzog Nudolph in Mailand. Ihm folgen in der Regierung feine zwei Brüder Albert m. mit der Locke und Leopold der Biedere. 1266, Erläßt der Landeshauptmann Ulrich von Walsee eine Müllerordtnmg fur Gräz. 1267. Kommen bcide Herzoge nach Graz und stellen hier verschiedene Urkunden aus. 5572. Beide Herzoge sind wieder in Graz und geben verschiedene Verordnungen: über die Juden, den Handel und die Aufrechthaltung des Landfriedens. 2273^ Werben die Kaufleute von Gräz von allen Mäuthen und Zöllen im ganzen Lande, bis auf Widerruf, befreit. 1275. Befiehlt Herzog Albert den Bürgern von Brück, daß sie von den Gräzer - Bürgern keine Mauthen nnnehmcn dürfen, wohl aber die Gräzcr zu Gräz von den Vruckcr - Bürgern, weil dieses Geld zur Ausbesserung des Stadtgebäudes verwendet werden wüsse. o» 22 ««. 157?. MsiÄtigt Hwxog Albert die alten Privilegien der Stadt. 1379. Theilungsvertrag zwischen den beiden Herzogen, wodurch Leopold alleiniger Herr von Stcycrmark, und dieses das erste Mal von Oestreich getrennt wirk. IZllO. Leopold ist in Gräz und befördert die Schifft fahrt stromaufwärts auf der Mur. 1282. Ernennt Leopold den Herrn Rudolph von Prankh zum Landesverweser in Steyermart, dcr seinen Sitz in Gräz aufschlägt. 1285, Erlaubt Herzog Leopold, daß, da die Bürger von Gräz eine Wrücke in Gräz und eine in Frohnlei-ten zu erhalten haben, sie von jedem Wagen 2^ Pfennige, von jedem geladenen Saumpferde I Pfennig als Brückenzoll nehmen dü-rfen. 1236. 9. Juli fällt Herzog Leopold in d^r Schlacht bei Sempach gegen die Schweizer. Herzog Albert von Oestreich übernimmt die Regentschaft im Namen Wilhelms, des unmündigen Sohnes Herzog Leopolds. 1292. Befiehlt Herzog Albert, daß in dem Vurgfried Jedermann, dcr dort ansässig ist, Steuer zahlen muffe, und daß dort Niemand Kaufmannschaft noch Gewerbe treiben dürfe, außer mit Genehmigung der Bürger.. 1595. 29. August stirbt Herzog Albert ill. Herzog Nilhelm d>er Freundliche übernimmt die Regie-» rung von Steycrmark. 1286. Verordnet Herzog Wilhelm, daß über Erbgüter im Nurgrecht zu Gräz Niemand richten soll, als der Stadtrichter, und wer eines Burtrechtcs Jahr und Fag an nuz und Gewahr sitzt, soll fürpaß dabey bleiben, auch sollen der Juden Gcltbrief der Stadtrich-ter und der Iudenrichter mit einander besiegeln und nicht einer allein. In demselben Jahre verordnet Herzog Wilhelm, daß kein fremder Handelsmann sich mit Detailverkauf abgeben dürfe. Eben so, daß am Mittwoch jeder Woche den ganzen Tag Fleisch undBrsG vonrN!Nde nach Gräz gebracht und verkauft werden dürfe. Auch bcstätigt Herzog Wilhelm den Verboth Herzog Albrechts wegen Einfuhr der östreichischen Weine, und auch die übrigen Rudolphischrn Privilegien dieser Stadt, und erweitert die Gerichtsbarkeit der Vür-, ger auch über das Dorf bei Tobel. l^0l. Verordnet Herzog Nilhelm, daß die Bürger von Gra'z von ihrer Kaufmannschaft, welche sie von Iu-denburg zu Wasser oder zu Land herabführen, keinen Wechsel, von jenen Waaren abcr, die sie über den Sömimring oder nach Ungarn führen, Wechsel zu bezahlen hatten. l'i02. Herzog Wilhelm reiset durch Grä'z nach Laibach, ' seine Braut Johanna von Sicilien abzuholen. l^06. 15. Juli stürzt Herzog Wilhelm in Wien vom Pferde und stirbt unbecrbt. Sein Bruder Herzog Ernst, der Eiserne genannt, wird Regent von Stcyermark. 1407. Erhalten die Burger in Gra'z das Recht, jährlich einen Richter aus ihrer Mitte zu wählen. Derselbe soll die Gnade haben, durch drei Jahre über das Blut zu richten, auch ihm Bann und Recht verliehen seyn, doch sou er dem Landschreiber in Steyermart gerecht zu richten schworen. 1l»u9. Verbiethet Herzog Ernst in Gräz den Kleinhandel ausländischer Kaufleute. 1l»>2. Ernst zieht mit viclen Edlen der Steyermark nach Palästina und bringt auf der Mickrcise aus Poh-len die Cimburg, Tochter des Herzogs in Maßovicn, durch ihre Stärke berühmt, als seine Gemahlinn mit. 2"^<. ltt. Jänner. Großer Lanbtng in Gräz, auf welchem Herzog Ernst den Ständen ihre Freiheiten bestätigt, und auch die Grbhuldigung empfängt' 1l»l8. Verordnet Herzog Ernst, daß die Bürger vor kem Schrcumcngericht, und nur vor ihr eigenes Stadtgericht gezogen werden dürfcn, daß Niemand mehr, weder'Prälaten noch andere Geistliche und Edelleute, Herren, Ritte« und, Knechte, noch ihre Holden und Leute, sondern nur die Bürger Kaufmannschaft treiben sollen; ferner, daß an Sonn-und Feyertag - Märkten niemand fremder, weder Wein schänke, Tuch verschneide, noch Vieh verkaufe, daß alle Gasthäuser und Taferncn,. die nicht von Alters her bestanden, aufgehoben seyen ?c. Die nämliche Urkunde gebiethet auch, daß kein Schwab, Salzburger noch andere Gäste in Steyermark kleinen Handel treiben dürfe, und so es Jemanden erlaubt wäre, wird es widerrufen; die außerordentlichen Zölle werden aufgehoben, die geistlichen Herren und Ritter, wenn sie in Städten und Märkten Besitzungen haben, zur gleichen Besteuerung angewiesen, und bestimmt, wie es zu halten, wenn Juden den Christen Geld schulden, oder Christen an Juden. t^2i. 16. October versetzt Herzog Ernst die vorhin durch Nudolph für Brück bestimmte Niederlage der Kausmannswaaren wieder nach Grsz. 192^. 10. Juni stirbt Herzog Ernst zu Vruck an der Mur und wird zu Rein begraben. Ihm folgt sein ältester, aber erst neunjähriger Sohn Friedrich IV. unter der Vormundschaft seines Oheims Fried? richs von Tyrol, 1428. Verleiht Herzog Friedrich den Bürgern von Grä'z, gegen jährlich am St. Martinstag abzuliefernde hundert Viertel Korn und hundert Hübner, das Landgericht mit allen Rechten und Hoheiten bis auf Widerruf. HHZ3. Friedrich IV. befindet sich mit feinem .Vormund in Gräz. Hi»35. Bswitligt Herzog Friedrich, daß in Gräz am Samstag, wie bereits am Mittwoch, Wochenmarkt gehalten werden dürft, und befiehlt, daß der Zins zur Verbesserung der Stadt verwendet werden solle, und daß die leeren und baufälligen Häuser der Edelleute entweder von ihnen neu erbaut, oder der Stadt zum Schalten und Walten übergeben werden sollen. HHZ6. Reiset Herzog Friedrich, nachdem er schon im vorigen Jahre die Selbstherrschaft seiner Länder angetreten hatte, nach Palästina, woher er in zwei Jahren zurückkehrt. Herzog Friedrich übergibt an die Bürger von Gräz um fünfhundert Pfund Pfennige auf immer die Mauth zu Landschach. l^0. 2. Februar wird Herzog Friedrich zum deutschen Kaiser gewählt, und übernimmt auch die Vormundschaft über den Sohn des verstorbenen Kaisers Albert II., den nachgebornen Ladislaus. ilNl. Bestätigt Kaiser Friedrich den Bürgern von Graz das Necht, jährlich einen Rath zu wählen. In demselben Jahre verleiht Kaiser Friedrich der Stadt Grä'z, weil selbe viel Gebäude an Mauern, Zwingern und Graden um die Stadt herzustellen hätte, einen Jahrmarkt auf St. Philippi und Iako-bi mit den nähmlichen Rechten, wie jener zu St. Ilgentag (St. Aegyden). Zugleich gibt er der Stadt die Bewilligung, ihre Briefe und Urkunden mit rothem Wachs zu siegeln*). Auch bestätigt Kaiser Friedrich alle alten Privilegien der Stadt. ilNZ. 26. December nimmt Friedrich in Gräz die Erbhuldigung an und bestätigt alle ständischen Freiheiten. 1^8. Befiehlt Kaiser Friedrich, daß die Prälaten und Adelichen in Gräz entweder ihren Hauszins von eil nem halben Pfund Pfennig mit l2 Pfund ablösen, «der gleich den Andern ihn fortbezahlen sollen. Am Montag nach St. Ulrichstag desselben Jahres befreit Kaiser Friedrich das von den Bürgern zu Gräz nächst der Iubengasse daselbst gekaufte sogenannte Kanzlei-.raus, neben des Christ. Kieschrotters Haus, welches sie zum Stadthaus bestimmt, von aller Steuer, und bewilligt, daß sie daselbst ein« Tafern halten, Malvasier und andere wälsche Ve« tränke darin verkaufen und verthuen dürfen. Auch soll mit solchem Getränke in der Stadt nirgends anderswo aehandelt werben. Ferner wird ') DamahX «in desonoer«? Vorzug. 2 5>» 26 «<« ihnen bewilliget, einen Frohnkeller und eine Frohn-> wage zu haben. Montag vor St. Mcwgareth befiehlt Kaiser Friedrich, auf die Beschwerde der Bürger von Gräz, daß außer ihnen Niemand daselbst Wein ausschä'nken dürfe, außer er fände sich mit ihnen durch Besteuerung ab. Auch trägt er dem Bürgermeister und Rath der Stadt Gräz auf, von den Herren, Wirthen und solchen Bürgern, welche im Herrenhause (Landhause) Weinschank treiben, die gbeich« Steuer abzufordern. In demselben Jahre befiehlt Kaiser Friedrich, daß künftig allzeit zu Weihnachten vier Räthe aus den Vierern und zwei Vierer aus den Gemeinden der Stadt Gräz gewählt werden sollen, welche dann dem Landcsfürsten, oder in ftiuer Abwesenheit dem Land« schreiber huldigen, und den Eid ablegen sollen. zy50. Friedrich erbauet die heutige Domkirche in Gräz. Hh5). 20. December reiset Kaiser Friedrich mit seinem Bruder Albert, seinem Mündel Labislaus, mit meh< rercn Bischöfen und einem grosicn Gefolge von Gräz nach Rom und Neapel, woher er im Mai des fol« genden Jahres zurückkehrt. 4Y53. Im Juni zieht Kaiser Friedrich mit seiner Fa« milie und dem ganzen Hofstaate, worunter auch sein Geheimschreiber Aeneas Sylvius, nachheriger Papst Pius II,, nach Gräz in die von ihm neu er» baute Burg. Er gibt der Stadt neue festere Mauern und Schanzgräben, erbaut das Vicedomhaus und mehrere andere Gebäude. An allen sind seine symbolischen Buchstaben: ^, L, I. 0. II. noch heute zu sehen. Gräz ist von nun an die Residenz, nicht bloß deS sieyerm. Herzogs, sondern auch des römisch-deutschen Kaisers, zilKZ, Der Kaiser bauet zu Gräz den Franziskantrn ein Kloster auf dem Platze des nachmaligen Klosters der Dominikancrimun in St. Leonhard. >»>» 27 «<» l^l)^. ^m Dienstag nach dem Neuiahrstag meldet Kaiser Friedrich aus Wiener - Neustadt der Stadt Gräz seinen Dank für ihre Theilnahme und ihre Danksagung zu Gott, wegen seiner Rcttung aus den Handen seiner Feinde, und für ihre geleistete Hülfe. In demselben. Jahre wird Steyermart zum dritten Male mit Oestreich vereint. Friedrich hält sich nun bald in Kien, bald in ^ Gräz auf. ^65. 16. März wird zu Gräz die Tochter des Kaisers, Kunignnde, geboren, nachmals die Gemahlinn Alberts von Bayern, und weit berühmt wegen ihrer Schönheit und ihren Geistesvorzügen. ^66. Wird auf Veranlassung Kaiser Friedrichs, in Gräz in der Herrcngasse bei der Kapelle zum heil. Blut, ein Dominikaner-Kloster erbaut, und die Ka, pelle in eine Kirche umstaltet. 1^71. 22. Aprill werden unter den beyden Murthd'ren Andreas Vaumkirchcr und sein Freund Andreas Grei» senegger enthauptet. 557g. Wcgen gänzlichem Misswachs in Steyermarl auch Thcurung und Hungersnot!) in Gräz. 20. November desselben Jahres stirbt zu Gröz ber Landeshauptmann von Nierenstein. "NO. Die Ungarn und Türken streifen verheerend Ms an die Thore von Gräz. Die Vorstadt St. Leonhard sammt den Schlössern Graben, Hinterfcld, Pickelbach, Lithenau, Hintercgg werden in Schutt gelegt. Die Kirche heil. Kreuz (zum Lanbestrost genannt), auße« Gräz, wird ganz zerstört. »VZ. Stirbt Kaiser Friedrich am t9. August in Linz, nachdem er die Steyermark 69 Jahre beherrscht hatt,. Sein einziger Sohn, der deutsche König Ma»i-MNian, folgt ihm als Herzog der Stcycrmark. ly95. Kömmt Maximilian nach Gräz, und sorget als weiser Regent für den Handel und die Wohlfahrt des Landes. 2596. Am 19. März verbannt Kaiser Maximilian, nach dem allgemeinen Wunsche der Sttpermärker, d,e 2 * 5->» 23 «<<- Juden auf immer aus Gräz und dem ganzen Lande. Für den dadurch der Regierung entgehenden Iuden-zinö zahlen die Stände 28000 Gulden. 4500. Bestätigt Maximilian der Stadt Gräz die von Kaiser Friedrich ertheilten Privilegien. Am 7. September großer Landtag in Graz wegen den Zwistigteitcn zwischen den Ständen und Städten. Der Landvogt in Schwaben und Obrist-Bicedom in den nieoeröstr. Erbländern, Jakob Landau, Laoiölaus Prager, Erbmarschall mKärnthen, Sigmund Schwein-pücth, Andre von Spangstein zu Lamberg, Leonhard von Ernau, Vicedom in Steyer, und Heinrich Eberbach, Pfleger zu Radkersburg, kön'igl. Rath und Verordneter auf dem Landtag, bestätigen, daß es unwiderruflich dabei zu bleiben habe, was früher durch die Grtheilungen der Freiheiten für Städte und Märkte in Hinsicht der Beisteuer von Prälaten und Adel, und dcs Wcinschankcs bestimmt worden sey. H515' Ist Kaiser Maximilian in Gräz und ertheilt im gemahlenen Hause, damals Maximilianhof genannt, verschiedene Lehen. Er führt die ersten Dikasterien und VolizeisatzunZcn, und die erste Armcnanstalt ein. ^-c. ^cnc große Vermählungsfcierlichkeit in der Burg zu Gräz, Sigmunds Freiherrn von Dietrich-stcin mit Barbara Freiinn von Rottal. Zugegen waren dabei Wladislaus, König von Ungarn und Böhmen, Kaiser Maximilian, Anna, die Braut des Erzherzogs Ferdinand, Sigmund, König von Pohlen, Maria, Prinzessinn von Spanien, und Ludwig, Kronprinz von Ungarn und Böhmen. 2516, Bauernaufstand in Unterstcyer («lai-a Krau^ genannt). Sigmund von Dietrichstein und Georg von Herbcrstcin schlagen endlich die Bauern bei Pettau; fünfzehn Rädelsführer sammt zehn Haupt-Icutcn und 126 andere Empörer werden in Gräz enthauptet. 1517. Sigmund Freiherr von Dietrichstein errichtet zu Gräz den Orden des heil, Christophs wider das damals so häufige Laster des Trinkens und des Fluchens. 5»» 23 <-5<- ^^ls). 12. Juni stirbt in Wels der großherzige treffliche Kaiser Maximilian. "20. 2/!. Juni kommen die von Kaiser Carl zum Empfange der Krbhuldigung bestimmten Abgeordneten, Casimir, Markgraf von Brandenburg-, Johann Jakob, Freihcrr von Weerspcrg-, Georg, Truchscs von Waldburg, und Simon von Psirth'nach Gräz, und werden mit grofer Pracht empfangen. Am folgenden Tage ist Landtag in Gräz, bei wttchem die zahlreich versammelten Stände auf ihren alten Freiheiten beharren, und fordern, daß die Abgeordneten, wle sonst dic Landcsfürsten vor der Huldigung, die Freiheiten des Landes beschwören sollen. Nachdem dieß geschehen, wird am 1. Fcbr, dem Kaiser Carl v (in Steyermark Carl I.) dir Erbhuldigung fererttch geleistet. 252l. 2«, Aprill überläßt Kaiser Carl auf ocm Nttchs-tage zu Worms seinem Brudcr Ferdinand mit andern Ländern auch die Stcyermark Erzherzog F e r-dinand I. lommt noch in diesem Jahre nach Gräz, und nimmt dic Grbhuld'gung an. 252ll. 22. April! bestätiget Erzherzog Ferdinand d« Privilegien der Stadt Gräz. l520. Luthers Lehre wird vorzüglich durch Scyfned und Jakob vonEggenbcrg und durch den Magister Varthol. Picca in Gräz verbreitet. l522. Die Türken kommen gegen Gnde Septembers in die Nähe von Gräz', die Bürger verlassen dic Stadt, und ziehen auf den Schloßberg, worauf Ibrahim Pascha mit seinem Heere in die Stadt einrückt, selbe plündert, und das zum Theil neugebaule Landhaus niederbrennet. Sie stürmen auch die Festung, aber vergeblich-, weßwegen sie endlich die Stadt wltder verlassen, Alles um Gräz verwüsten, die Dörfer Feldküchen und Premstatten abbrennen, bis sie zuletzt auf dem Fernitzer-Felde durch Ioh. Katzianer, Ioh. Un-gnad, und dcn Ritter von Aucrsperg und Relchen-burg im Angesicht der Stadt Gräz eine große 3N«-drrlage erleiden. 8000 Türken bleiben auf dem Platze, mehrere Tau« send Christensklaven werden befreit, eine Menge Wassengerathe, Gepäck und Kostbarkeiten werden er« beutet. Ein in Grä'z zurückgebliebener alter Tartar wird auf eine hohe Stange gebunden, durch die Stadt getragen, und in der Carlau mit brennenden Fackeln, Stecken und Steinwurfen geto'dtet *). H5«w. 20. Mai stirbt in Gräz Sigmund Freiherr von Dietrichstein, gewesener Landeshauptmann und Statthalter der inneröstr. Länder. Er wird, nach dem Nefchle Kais. Maximilians, ihn mit seinem Dietrichstein auch noch im Grabe zu vereinigen, nach Neustadt abgeführt, und dort neben den Kaiser beigesetzt. Jak, von Eggenberg widmet seinen Garten sammt dem schönen'Hause (jetzt das Paradeis) zur Ginrich, tung einer protestantischen landftä'ndischen Schule, das Stift genannt. 15'itt bis l562 werden neue Basteien um Gräz gebaut. 4551. Ferdinand hält sich öfters in Gräz auf, und bestätigt hier verschiedene Stiftungen. HS6U. Post in Gräz. 1561. Stiftet Kaiser Ferdinand das kaiserl. Spital ln Gräz am Kreisamtsgebäude. 156^». 25, Juli stirbt Kaiser Ferdinand in Wien. Sein zweitg?borner Sohn Carl folgt ihm in Steyermarl. Erzherzog Carl II. kömmt nach Steyermark, läßt sich huldigen, bestätiget dabei die Freiheiten der Stände, und wählt Grä'z zu seinem ordentlichen Aufenthalt, wo er eine könig-l. Pracht führt. Im nämlichen Jahre ziehen einzelne Jesuiten durch dic Steyermark, und predigen mit besbnderm Erfolge .auch in Gräz. 4565. 16 Jänner errichtet Carl in Gräz den sogenannten geheimen Rath über ganz Innerüstreich, mit ') Zum Andenken an dies, Ereigniss wurde b!s zum ?,. Juni in Gr«,< ein anc^lst^pflcr, auf e»>c Stande ^ dl'nc,-, soqenamucr T>'rtar»!c>!ni an, Ioh.lnnlsabcndr ourck dir Sti'Ot gnragrii/ und cndl'ch in der^arlau vcrvranüt. einem Präsidenten an der Spitze, später die geheime Stelle, dann die Deputation, 1?l»g die Repräsentation, endlich das Gubernium genannt; auch errichtet er eine Hofkammer und eine inneröstr. Regierung, nun das AppeUationsgericht. 15?i. 10. Sept. prächtiger Einzug des Erzherzogs mit seiner neuvermählte» Gattinn Maria von Bayern in GrHz. 257^. Die Pest in Gräz. Am lh. Aprill stirbt zu Gräz der Obersthofmcister und steyermärt. Fcldhciuptmann Caöpcr von Hcrbcr-stcin, einer der vorzüglichsten Staats- und Kriegs-Männer seiner Zeit. 1572. Erzherzog Carl läßt zu, daß durch die Erzherzoginn Maria und durch den Hofkanzler Wolfgang Schranz die Jesuiten nach Gräz kommen. Er räumt ihnen die Kirche und den Pfarrhof St. Aegydcn ein, und übergibt ihnen auch die Schulen, um so durch diesen thätigen Orden auf dem sanften Wege der Belehrung dle alte Kirchenordnung und Ruhe herzustellen. Am.16. August desselben Jahres wird in Gräz die Erzherzoginn Anna, uachhcrige Gemahlinn Sigmunb III., Königs von Pohlen und Schweden, geboren. 25?e». Carl läßt das sogenanüte eiserne Thor zu Gräz, mit Beihülfe der Landstände, ganz neu bauen und befestigen; er beschleunigt den Bau des Iesuitcn-Col-legiums, und legt den Grund zu einer Stiftung fü« arme Studenten, die, später von Ferdinand II, vermehrt, den Nahmen des Ferdinandcums erhielt -. auch «laßt er eine besondere Gerichtsordnung, die Land-und Hofrcchtsordnung genannt, eine peinliche Land-» genchtsordnung, und viele andere Gesetze zur Wohl-lahrt des Landes. Am io. November desselben Jahres wird in Gräz ""Erzherzoginn Maria Christine, nachherige Ge-mayUnn Signmnd Vathory's, Fürsten von Siebenhür« 'gen, geboren, ^' ^herzog Carl führt die höheren Wälle und Gräben um die Stadt, und umstaltet das Nergschloß ln elne förmliche Festung nach der neueren Vefcsti-gungskunst. Am iz. Juni desselben Jahres wirb zu Gräz die Erzherzoginn Katharina Renate geboren. 5577. 13. März wird in Gräz die Erzherzoginn Elisabeth geboren. Erzherzog Carl ernennt die Kirche zu St. Aegy-den in Gräz zu seiner Hofkirche und übergibt sie den Jesuiten. Er erläßt eine neue gute Polizeiordnung und ertheilt gesetzliche Vorschriften über Hochzeitmahle, Taufmahlzciten, Einladungen u. s. w. und gibt eine eigene Kleiderordnung heraus. In Letzterer heißt es unter Anderem: „Die Bischöfe werden ersucht, ihre Geistlichen zu einer ihrem Stande angemessenen Kleidung zu verhalten; den Bauern ist alles Gold und Silber zu tragen untersagt, den gemeinen Bürgern zwey Ringe mit oder ohne Edelsteine, ftdoch nicht über zehn Gulden im Werthe, gestattet. Die Bürger vom Rath und altem Geschlechte, die Advocaten und Kanzleiverwandtcn, Ossiziere u. f. w. dürfen Tuch tragen, wovon die Elle zwei Gulden kostet, und sich einen Schmuck von zwanzig Gulden beilegen. Die Doctoren werden dem Adel gleich geachtet, welcher unbeschränkt ist." 2578. 9. Februar Landtag zu Brück, auf welchem der Erzherzog Carl, wegen der Hülfe gegen die Türken in Gräz und andern Städten, die freie Ausübung der protestantischen Lehxe gestattet. Zur Bedeckung der Gränzen setzet Carl einen «igec n?n Hofkriegsrath zu Gräz nieder. Franz von Poppendorf ist der erste inncrostr. Hofkriegsraths - Präsident. Am 9. Juli wird in der Burg zu Gr5z der nach- , herige Kaiser Ferdinand II. geboren. 5579. 9. Juli wird zu Gräz Erzherzog Carl geboren. 1580. Im Landtage zu Gräz erwählen die Stände den Magister Hieronymus Peristerius zum Rector, und den Magister Casper Kratzer, einen ausgetretenen Jesuiten, zum Vicerector ihrer Schule; Kratzer muß -'?) 33 «<-: aber, auf Befehl des Erzherzogs, sammt seiner Gattinn das Land verlassen. 14. Dezember stirb Graz der Landeshaupt- mann Johann Herr vo., ^chärfenberg. ^ ^5^1. 22. März wird zu Gräz die Erzherzoginn Greg",« ria Marimiliana, nachherige Braut König Philipp III. von Spanien, geboren. Die Streitigkeiten wegen der Glaubensfreiheit dauern fort. Carl beharret auf seinem Entschlüsse, daß die lutherische Religion nur in dem Landhause zu Gräz geübt werden solle und daß er die öffentliche Schule in Gräz nicht zugeben könne. 4582. Carl verbiethet dem Rath und der Bürgerschaft alle Winkelzusammenkünfte, und den Viirgern, mit ihren Kindern bei dem lutherischen Gottesdienste zu erscheinen. läLZ. Die deutschen Ritter errichten, aus Anlaß der heftigen gegenseitigen Verfolgungen der Religion wegen, am Leech zu Gräz eine allgemeine Frei- und Zufluchtsstätte. 17. November desselben Jahres roird zu Gräz der ^herzog Maximilian Ernst geboren, nachher Groß-" meister des deutschen Ordens. 558Y. 23. Mai wird zu Gräz Maximilian Graf von Trautmannsdorf geboren, der sich durch glückliche Vollendung des westphälischen Friedens in ganz Europa einen unsterblichen Namcn gemacht. 25. Dezember wird zu Gräz die Erzherzoginn Margaretha, nachherige Gemahlinn König Philipp III. von Spanien, geboren. In demselben Jahre ordnet Carl eine Commission an, alle Pfarren mit katholischen Priestern zu besetzen, und läßt aufs neue den schärfsten Verboth er-sehen, bei dem Gottesdienste der Lutheraner im Stifte A Gräz zu erscheinen. '58t,. Carl errichtet in Graz eine Nrt von Universität und übergibt sie den Jesuiten, sie wird, nach dem Geiste der damaligen Zeit, von den Päpsten Sir-raz wird von der verwitweten Herzoginn MarG " ein Kloster der Clarisserinnen, zu Allerheiligen genannt, verwandelt. 4H^ 36 ««-i 16«5. 10. März. Ferdinand laßt in der schon seit der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts bekannten Wid-manstetterischcn Buchdruckerei eine neue Zehentord« ining drucken. In Gräz die Vermählung der Erzherzoginn Con-stantia mit Sigmund m., König von Pohlen. 1606. Pest in Gräz. 1607. 7. August brennt in Gräz der ganze dritte Sack ab. Das größte Fcuer, welches man in dieser Stadt kennt. 1608. 23. Juli wird zu Gräz Erzherzog Ferdinand, nachmals römisch-deutscher Kaistr geboren. 5Am 49. Sept. deöselbcn Jahres wird dic Erzherzoginn Magdalene, Schwester Ferdinands, zu Gräz von dem päpstlichen Nuntius mit Paul Orsinus, im Namen des Großherz, von Florenz Koömus III., vermählt. 1610. Wird zu Gräz die Erzherzoginn Maria Anna geboren , nachmals Gemahlinn Maximilians I>, Chur: siirsten von Bayern. 1611. Wird zu Gräz die Erzherzoginn Cäcilia Renate geboren, nachherige Gemahlinn des Königs von Poh-lcn, Wladinlaus iv. I6l3. ^8. Mai. Geboren zu Gräz der Jesuit Philipp Müller, Doct. und Prof. der Philosophie und Theologie, Lehrer und Beichtvater Kaiser Leopold I., philos. und theolog. Schriftsteller. Gestorben den?. Aprill 1676. 1615. Werden die barmherzigen Brüder nach Gräz gerufen. 1619. 20. März stirbt Kaiser Malhias in Wien. Erzherzog Fcrdinund bekömmt jetzt auch Oestreich, und beide Herzogthümer bleiben mm auf immer vereint. Gräz hört auf die Residenz der steycrmärkischcn Lan-desfürsten zu seyn, und die HSchsten Regierungsstellen werden von Gräz nach Wien übertragen. Am 28. August wird Ferdinand in Frankfurt zum römischen Kaiser erwählt, am 9. Sept. gekrönt, und kömmt darauf nach Gräz. 1622. t. Nov. Geboren zu Gräz Marimil. Gandolf, Graf von Kucnburg, nachheriger Cardinal und Erz» 55» 37 57. Ctirbt zu Wien Kaiser Ferdinand III. i ihm folgt Leopold, in Steyermark der V, dieses Namens. "59. zz. Sept. Geboren zu Gräz Ioh.- Fries, Jesuit und Dichter. 5660, Kaiser Leopold reiset von Wien nach Steyermark, wird am 23. Juni von bcn Ständen bei St. Gott' hard empfangen, und halt Abends seinen prächtigen E'nzug in Gr3z. Am 5. Juli erfolgt die feierliche Huldigung in Gegenwart des ErzHerz. Leopold Wll- )5» I8 <«» helm, des Herzogs Carl von Mantua, ber spanischen und venetianischen Gesandten, der sämmtlichen Stände, Geistlichkeit und eines zahlreichen Gefolges. Am 20. August macht der Kaiser eine Reift nach Görz und Trieft, und trifft am 15. Oct. wieder in Gräz ein, wo er noch zwei Tage verweilt. 166'i. Ist Sebastian Haupt als erster bürgert. Buch» Händler in Gräz bekannt. 1665. 12. Aprill stirbt zu Gräz der Issuit Lconhard Bachin, gewescncr Prof, der Philosophie und Theologie zu Wien und Gräz, Kanzler der Universität Graz und Beichtvater der Kaiserinn Leopoldine. Theologi, scher Schriftsteller, 1668. 10. Jänner erscheint eine Fratschler-Ordnung, mit der Weisung, 2 Meilen um die Stadt des Vorkaufs sich zu euthalten. t67y. Entdeckung der Verschwörung deä Statthalters in Stl.'yermark, Ioh. Erasmus Graf von Tättenbach, mit den ungarischen Nebellen, durch einen Bedienten desselben. In Ta'ttenbachs Hause in Gräz findet man für 6000 Mann Waffen. I6?l. 1. Dez. Enthauptung Ta'tknbachs vor dem Rath« hause in Gräz. 1673. 11. Oct. Kaiser Leopold kömmt nach Graz zur Vermahlung mit Claudia Felicitas, Tochter des Erz« Herzogs Ferdinand Carl von Tirol. Die Trauungsseierlichkcit c,fol gestorben daselbst am 7. Oct. 1787. H72U. ll. Nov, Geburtstag in Gräz des berühmten vaterländischen Geschichtschreibers Aquilin Julius Cäsar. Stirbt 1792. 4722. 19. Nov. Geboren zu Grsz, Leopold Edler von Auenbrugger, Doct. der Medizin, Dichter und me--dizinischer Schriftsteller; starb 1?9L 1. Dec. Geboren zu Gräz der Jesuit Franz Xav. Veigel, Prof., dann Missionar zu Quito in Indien, und Schriftsteller. t?24. 11. Aprill erläßt Carl eine Verordnung in Betreff der Bettler, des Schubes, der Aufhebung der Müßiggänger u. s. w., und befiehlt ein Armenhaus in Gräz zu bauen. H?28. 16, März. Landtag zu Gräz wegen der Huldigung. Kaiser Carl VI., seine Gemahlinn und seine "cilfjährige Tochter, nachherige Kaiserinn Maria Theresia, mit dem Herzog Franz von Lothringen, dem Herzog Pius von Savojen und einer sehr großen Anzahl von Fürsten, Grafen und Gesandte, treffen am 23. Juni Mittags zu Frohnleiten ein, wo sie üon einem Ausschuß der Stände, und Nachmittags in St. Gotthard von sämmtlichen Ständen und dem Adel empfangen werden. Abends erfolgt der glänzende Einzug in Gräz. Am 6. Juli geht die Huldigung, die letzte Feierlichkeit dieser Art zu Gräz, mit großer Pracht vor sich. Der Kaiser hält sich noch bis -16. August in Gräz auf, und belustiget sich mit der Jagd, geht an diesem Tage nach Klagcnfurt und Laibach, kämmt am 2Y. Sept. wicdcr nach Gräz, wo sich die Kaiserinn mit der Prinzessinn indessen aufhielt, und kehrt am 5. October mit seinem ganzen Hofstaate nach Wien zurück. 1729. 2l. Juni. Geboren zu Grä'z Ludwig von Person, k- k. Gub. Rath, Hoftamm. Procurator, Director der Wr. Fakultät und Schriftsteller. 20. Nov. Geboren zu Gräz Jakob Mazzioli, berühmter Kanzelrebncr. 5732. Der Kaiser laßt ein Strafhaus zu Gräz erbauen. 27IH. 9. März. Geboren zu Gräj, Jos. v. Canal und Ehrenberg, Exjesuit, Domherr und Consistorialrath bey St. Stephan in Wien, vorzüglicher Kanzelredner und Schriftsteller. Bauernaufstand um Gräz. "25. 2^. Juni geboren zu Graz Georg Jg. Freiherr von Metzburg, k. k. Rath und Professor der Mathematik an der Universität zu Wien, aus dem Jesuitenorden, Geopraph und Mathematiker. 59. Juli stirbt in Gräz der Jesuit Sigm. Pusch, Professor der Philosophie und Theologie, Kanzler der Universität und berühmter historischer und theologischer Schriftsteller. ^27. Bauernaufstand um Gräz. Der Feldmarschall, Prinz von Hildburghausen kömmt nach Gräz, die Unruhen zu dämpfen. l?l»0. 2u. October stirbt in Wien Kaiser Carl VI. und beschließt den Mannestamm des Hauses Habsburg, ^eine Tochter Maria Theresia folgt ihm vermög ber pragmatischen Sanction in der Regierung sämmtlicher Erblande; sie nimmt ihren Gemahl FranzHer« z^g von Lothringen zum Mitregenten auf, 2791. HI, März große Feierlichkeit in Gräz wegen der Geburt Kaiser Joseph II. Feierlicher Umgang, Dankopfer und Beleuchtung. a, October flüchten, wegen Annäherung der Preußen, die verwitwete Kaiserinn Elisabeth und die Erzherzoginn Maria Anna, Schwester der Kaiserinn »»» H2 <^e Maria Theresia, von Wien nach Gräz, wo sie bis zum Frühjahr 17^2 bleiben. H?«. Aloys Bertholdi, Stadtpfarrer zu Gräz, begrün, bet das Pnestcvhaus daselbst, H?hh. 26. December geboren zu Gräz Joseph Albert Huber, Weltpriester, Dichter und Jugend-Schriftsteller. 1755, 13. Februar geboren zu Gräz Joseph Gottfried Schiemann, dramatischer Künstler und Schriftsteller. 50. September Geburtstag zu Gräz des gefeierten k. k. Hofschanspielers Franz Varl BroOmann, gestorben 5812. 5746. 15. November gebcren zu Gräz Franz Leopold Freiherr von Metzburg, k. k. Administrator in der Moldau und Walachei. 2747. 2H. Jänner Geburt zu Gräz Sigmunds Freyh. von Schwitzen, k. k. Staats- und CoufcrenzratheS, Ritter des St. Stephan-Ordens lc. H?50, 2H. Jänner geboren zu Gräz die berühmte k. k. Hofschauspielerinn Marie Rosalie Nouseul, gestorben 1äl)y. 22. Mai geboren zu Gräz Silvester Vogtner, k. r. Professor und theologischer Schriftsteller. 2l>. December geboren zu Gräz Joseph Gabriel, Dr. und Professor der Theologie, und Schriftsteller. 1751. 12. Jänner geboren zu Gräz Franz Edler von Zeiler, Dr. der Rechte, k. k. Hofrath und Ritter dcs königlichen ungarischen St. Stephan-Ordens, berühmter jurid. polit. Schriftsteller. H?52, 12. März geboren zu Gräz Joseph Philipp, Haupt-Pfarrer und Dechant, Kanzelreoner. z?S5. 6. Mai geboren zu Graz Johann Ant. Ecker, Miniaturmahler und Landkartenzeichner in Wien. lh. Juli geboren zu Gräz Christoph Freiherr v. Schwitzen, k. k. Gubernial-Rath, ökonomischer und juridischer Schriftsteller; staub 22. September 1736. 2?. August geboren zu Gräz Johann Michael Schweighofer, der Rechte Doctor, juridisch'politischer Schriftsteller. 45-> HZ «, Literat und Schriftsteller, gestorben am 12, Dezember 1802. 1758. H/l. Jänner Geburtstag zu Gräz des Joseph Eustach König, Dr. der Rechte, Dichter und juridi« scher Schriftsteller. 25. Juli geboren zu GrZz der Wettpriester Io» hann Jakob Gabriel, bekannt als vorzüglicher Katechet und Kindcrschnftstcller. 1753. 1. August geboren zu Gvaz Ignaz Richarv Nilsiing, der Philosophie Dr., Mitglied der gelehr« ten Gesellschaften zu Erfurt, Görlitz und Parma; der Humanitätsgcstttschaft zu Prag :c., und k. k. Gu« berniairath. Berühmter historischer, politischer und ökonomischer Schriftsteller. t6. December geboren zu Kaindorf bey Gräz Leo» pold Tä'rtelgruber, Dr. der Urzneikunde, k. k. Gu-bernialrath und Protomedicus in Brunn, Schrift« steller; starb am 2Ä. August IN08. N60. 1. März Geburtstag zu Gräz der Katharina Iacquet, k. k, Hofschauspielerinn und vortrefflich« Künstlerinn; gestorben 1786. "61. 23. Mai geboren zu Gr«z Maria Thad. Graf von Trautmannsborf-Wtinsbcrg, k. k. wirkl. geheimer Rath und Kommand. des Leopoldordens, Erz« bischof in Ollmütz, theologischer Schriftsteller. ^8. October Geburtstag zu Gräz des Fürsten Franz ^on Rosenberg, k. k. General der Kavallerie, Ritter des goldenen Vließes, geheimer und Hofkriegsrath, Kommand. des Maria Theresienordens :c. ^7L2. 28. Jänner Geburtstag zu Gräz des Gerhard Wilhelm Gutta, k. k. Hofftcretär und Schriftsteller. 30. Mai Geburtstag zu Gräz Sr. Excellenz des Herrn Grafen Gundacker von Wurmbrand, Stuppach, Obcrsthofmeistcr bei Ihrer Maj, der Kaiserinn ?c, :c. z?6Z. 22. Jänner Geburtstag zu Gräz des um die Typographie Oestreichs so hochverdienten Joseph Vinzenz Degen, Edlen von Elscnau, k.k. nied. östr. Regierungsrath, Director der Hos- und Staatsbuchdruckerei in Wien, 20. 2lprill geboren zu Gräz Wenzel Haan, Professor der griechischen und lateinischen Literatur zu Krackau lc., Dichter. z?6y. ia. April! geboren zu Gräz Maximilian Gig-mund Freiherr von Baumgarten, k. k. General :c,, militärischer Schriftsteller. li Juli Geburtstag zu Gräz des sehr geachteten Vorstehers der k. L. Lycealbibliothek, Markus Sandmann. t?65. Die Kaiserinn nebst ihrem Gemahl Franz l., dem römischen König Joseph, und mehreren Prinzen und und Prinzessinnen kommen nach Gräz und halten sich einige Tage im Schlosse Gggenbcrg auf. 1766. Geburtsjahr der großen mimischen Künstlerinn Friederike Bcthmann, gcborne Unzelmann aus Gräz, gestorben in Berlin!8l5. 1769. Wird auf Befehl der Kaiserinn in der Carlau ein Arbeitshaus errichtet. 1770. Der kaiserliche Hof und der Großherzog Peter Leopold von Toökana halten sich ein« Zeit lang in Gräz auf. 16. Febr. geboren zu Gräz Anton Fröhlich Edler von Fröhlichsthal, Dr. der Arzneikunde, k, k, Hofarzt, Senior der med. Fakultät in Wien, und be«, rühmkr med. Schriftsteller. 5772. 28. Febr. Geburtstag zu Graz des Grafen Vinz. von Vathiany, k. k. geheimer Rath und trefflicher Schriftsteller. 1. Mai geboren zu Gräz Herr Math. Anker, Professor und Kustos am Iohanneum, Mineralog unb Schriftsteller. 1773. 6. September A'ufhcbung der Jesuiten, dercn sich im Collegium zu Gräz eben 123 befinden. Ih«e Besitzungen werden zum Besten des Studienfondes eingezogen. 16. October Einzug dcs Pater Redemptor mit 93 aus türkischer Sklaverei befreiten Christen, worun« ter ein Mann aus Granada mit lU^l Jahren. 47 75. 16. Jänner Nachmittag um 2 Uhr ein so starkes Erdbeben in Gräz, daß sich die Mauern der Festung spalten. 9. Juli Geburtstag zu Grä'z des großen Orientalisten Joseph von-Hammer, k. k. Hofrath und Hofdolmetsch, Besitzer des persischen Sonnenlöwen-Ordens :c. ?c. II. October Geburtstag zu Gräz des ausgezeichneten juridischen Schriftstellers Maximilian Alois Fttger, k. k. Appellationsrath, Dr. der Rechte und Professor des Natur- und Kriminalrechts aus dcr Universität zu Lemberg. t. November geboren zu Gräz Herr Joseph Neubel, ausgezeichneter Kupferstecher in Wien. 1775. In Gräz wird die k. k, Normalschule feierlich eröffnet-, auch wird das alte Rcdouten- und Schauspielhaus gebaut. 1777. 5. December Geburtstag zu Grä'z Sr. Excellenz des Grafen Carl von Inzaghi, Guverneur In Ve-- nedig lc. lc. 5780. 29. November stirbt in Wien die große Kaiserinn M. Theresia, Ihr folgt Kaiser Joseph ll. "^l. Kaiser Joseph erlaubt den Juden, die Grazer Jahrmärkte zu besuchen. ^'82. 9. Jänner reiset der Großfürst Paul Pctrowilsch, nachmaliger Kaiser von Rußland, mit seiner Ge-tnahlinn durch Gräz nach Trieft. Am 19. März kömmt Seine Heiligkeit Papst Piuö ^l. nach Gra'z, wohnt im Lambrechterhofe (dem jetzigen allgemeinen Krankenhause), und setzt am andern Tage, nach zu Maria-Hüls angehörter Messe, seine Reise nach Wien fort. 0>> H<3 <^<^ O. Mckrz geboren zu Grä'z Herr Joseph August Stark, Director der ständischen Kunstakademie in Gräz, und geschätzter Historicnmahler. 18. Aprill. Die inneröstr. Regierung zu Gräz wird in ein Appellationsgcricht verwandelt und tömmt nach Klagenfurt; dagegen erhält Gräz das heutige Landrecht. Die Carmeliterinnen unü die Clarisserinnen zu Grä'z werden aufgehoben. Die Universität zu Grä'z wird in ein Lyceum verwandelt. 47LZ. WM Kaiser Joseph in Grä'z.ein Erzbisthum er» richten, es kömmt aber nicht zu Stande. In dem gewesenen Jesuiten, Lollcgio wird ein General-Seminarium für den Clerus von ganz Inneröstreich errichtet. Die Trinitaricr, Dominikanerinnen und Kaputiner ßu Gräz wcrdcn aufgehoben. Muhamed Ben Abdul Maler, der Gesandte deS Kaisers von Marocco an ocu. Kaiser Joseph, reiset durch Gräz nach Wien. In Gräz wird eine Grundsteuer « Regulirungö« Commission errichtet, 4730 aber wieder aufgehoben. H7La, Joseph II. hält sich im September durch 6 Tage in Gräz auf. Ein Armcninstitut wird in Gräz eingeführt. 17 85. Andreas Leykam errichtet eine neue Buchdrucke-rei, und gibt die noch bestehende Gräzer Zeitung heraus. 4786. Erbaut Caspar Anbr. v. Iakomini die schLne Vorstadt in Gräz, die seinen Namen führt. Im Juni erfreut Kaiser Joseph durch mehre«« Vage die Gräzer mit seiner Gegenwart. In Gräz wird eine öffentliche Lehrschule der Sei, b HI <«b ftn von Ugarle, und dem Hofrathe Freiherrn von Hingenau nach Gräz. Er bleibt 12 Tage in dieser Hauptstadt, während welcher Zeit er sich als mildreicher Monarch und wohlthuender Vater zeigt. Er hält täglich Conferenzrath zum Besten des Landes, besucht die Festung, das Militärspital lc, 180«. 25. Jänner stirbt in Gräz Graf Anton von Szapary zu, Nagy-Michaly, tais. königl. Feld-Zeug- Meister» Wird in Gräz unter der Leitung Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Johann und Sr. Excellenz des Grafen von Saurau ein Landwehr-Bataillon errichtet. 1L09, I^l. AprillV Eine große Akademie zu Gräz zum Vortheile der uon den im Felde stehenden Landwehr-männern zurückgelassenen Familien. 23. Mai. Erzherzog/ Johann kömmt mit der italienischen Armee nach Gräz, wo er bis zum 23. verweilt. Am 20. Nachmittags um ? Uhr verkündet die große Glocke auf dem Schloßberge den Einmarsch der Franzosen, Das Hauptquartier des den rechten Flü-gcl der italienischen Armee kommandirenden Generals Macdonald kommt von Brück i» die Hauptstadt, mit ihm die Generäle Grouchy, Vroussier, Serras, Pactod, Sochüc und 2lb h, Jänner verlassen die letzten Franzosen Gräz, und am 13. ziehen die kaiserlichen Truppen wieber ein. 30. September treffen Se. Majestät dcr Kaiser und die Kaiserinn in Gräz cm-> so am 3. October S e. kaiserliche Hoheit dcr Krön- prinz Ferdinand, welche sich bis ll. hier aufhalten. 22. treffen Se. Majestät der Kaiser und die Kaiserinn von einer Reise durch Untersteycr wieder in Gräz ein, und kehren am 25. nach Wien zurück. 26. November stirbt zu Gräz Philipp Haan, Doctor der Medizin und ausgezeichneter Chemist. 20. December stirbt zu Gräz Herr Mathias Jacob Winkhlcr, der Theologie Doctor, Dompfarrer und Director der theologischen Facultat am Lyceum zu Gräz; theologischer und juridischer Schriftsteller. Hön. Wird das Landesmuscum, dem hohen Stifter zu Ehren Iohanneum genannt, eingerichtet. iL^!2 im August bildet sich zu Gräj ein Verein zur Unterstützung der zurück gebliebenen Angehörigen der vor dem Feinde stehenden Truppen. 10. September durch anhaltende Regengüsse eine unerhörte Ueberschwemmung der Mur. Abends nach 9 Uhr stürzt die gedeckte Murbrücke ein. 15. September. Die Erzherzoge Ios. Palatin von Ungarn und Johann kommen mit der Großfürstinn Katharina von Rußland, nachherige Königinn von Würtemberg, nach Gräz, und verweilen daselbst einige Tage. 1-Lia. 3. Mai stirbt zu Gräz Herr Ambros Schlüssel-berger, Domherr und beliebter Kanzelrcdner, 3. Juli allgemeine glänzende Friedenöfeier zu Gräz durch drei Tage. Hyronimus Nuonaparte, gewesener König von West-pfählen mit seiner Gemahlinn und einem glänzenden Gefolge, dann seine Schwester Mist, gewesene Fürstinn von Lucca, kommen nach Gräz und bewohnen bis 6. August das Schloß Eggenberg. 2845. 11. Jänner feierlicher Empfang zu Gräz des aus dem Felde zurückkehrenden tapfern und ausge-zeichnetcn National - Infanterie - Regiments Ehastellcr, welches aber am 14. März neuerdings nach Italien abmarschirt. l6. MZrz. Der Groffherzog von Wennar unt, dcr Prinz von Sachsen-Koburg kommen nach Gräz und falten sich hier einige Tage auf. 5L15. H. Jänner stirbt in feiner Vaterstadt Gräz bet ausgezeichnete Kupferstecher und Director dcr ständischen Zeichnungsakademie, Johann Veit Kauperz, Mitglied der k. k. Akademie der bildenden Künste i« Wicn, und der großherzoglichen Akademie zu Florenz, geboren den 15. Juni 1741. 29. November Prinz Leopold von Sicilien reiset wlt seiner Gemahlinn Clementine, Erzherzoginn von Destreich, durch Gräz nach Neapel. In Gräz bildet sich der jetzt bestehende Musikverein. 5^7. In Gräz versammelt sich ein Wohlthätigkeit» verein zur Unterstützung der armen Unterthanen, wo-iu der gnad ig «Monarch mit einer Summe von 100000 Gulden unterzeichnet. . 20. October. Der Kaiser und die Kaiserinn, ln Begleitung des Dbcrstrammerers Grafen v. Wrbna , ^es Staats- und Conserenzrathcs, Feldzcugmcistcrs Freiherr» von Duka, des Staats- und Confcren-ra-tyes Freihcrrn von Stift u.a.m., kommen in Gräz an, wo sie vom Eriherzog^Ivhann empfangen werden. 21. October. Der erhabene Kronprinz Oestreichs trifft in Gräz ein, begleitet von seinein würdigen Hofmeister F. M. Grafen von Nellegarde. 5. Nov. Der um Thron und Staat so Hochverdiente "twister Fürst von Mettcnnch kommt in Gräz an. d^^ November. Der Kaiser, die Kaiserinn, so« l^iog Johann nebst den übrigen hohen Pcr-, nen rechn, begleitet von den Segenswünschen der > 56 «<* 23. Aprill. Der k.k. F.M, L. Freiherr von 2i»a o'n, vncll äl cÄz»lan^ reiset durch Gräz. 2. Mai reiset der Herzog Ferdinand v.Würtembe:g, F. M. und General-Gouverneur von Oestreich, von Ttiest hier durch nach Wien. Die Grenadier-Division Vogelsang von Prag, rückt in Gräz ein, und wird aufs Feierlichste empfangen. 9. Mai wird im ständischen Theater die Oper »Agnes Sorel" gegeben, welche der Lompositeur Herr Gyro-wetz, k.k. HoftapeUmeister selbst dirigirt. Seit 15. Mai gibt die berühmte gymnastische Kunst» lerfamilie Ravel ihre Vorstellungen im Theater. 26. Mai und 1. Juni lassen sich die berühmten Tonkünstler H. H. Böhm und Pixis im Theater hören. 5. Juni kömmt die berühmte Sängerinn Fräulein Therese Sessi nach Gräz, wo sie sich in mehreren Akademien und ist der großen Oper „die Vestalin" hören läßt. 29 Juni feiert der hiesige Stadtpfarrer und Probst, Herr Joseph u. Gröller, 80 Jahre aU, seine 50« jährige Priesterschaft. q. Juli trifft die berühmte Hofschauspielerinn Sophie Schröder in Gräz ein, und tritt zuerst als Medea, dann als Elvira in der «Schuld", als Sappho lc. auf. t2. Juli feiert in der Kirche Maria »Hülf der alte ehrwürdige Professor HusM seine Secundiz. 10. September stirbt in Gräz Ge. Excellenz Herr Dismas Graf v. D,ietr,ichstein, ivirkl. geheimer Rath und Kämmerer, Command, des östr. LeopoldordenS/ Obcrstlandjägcrmeister im Herzogthume Steyermark und Grbmundschenk im Hcrzogthume Kärnthen, ?5 Jahre alt. 6. October stirbt Herr Joseph Edler v. Hammer/ jubilirter k.k. inneröstr. Gubernialrath und Staats Meradministracor, der Vater unsers berühmt. OrieN' talisten, und selbst geschätzter Schriftsteller, 81 Jahr« a't. 4-» 57 «5o 13. October. Mad. Kath. Hyde-Plomer, die dec rühmte engl. Sängerinn, trifft in Gräz ein und läßt sich in einer Aiademie hörcn. 15. October kömmt Le. kaiscrl. Hoheit der Erzherzog Johann nach Gräz, welche Stadt er am 3. November wieder verläßt. 16. December nach Mitternacht bedeutende Feuersbrunst in der Ncuthorgaffe. 17. December veranstaltet die hier liegende Artillerie, zum Andenken ihres verstorbenen General-Directors, des F. M. Joseph Grafen v, CoUoredo, eine kirchl. Trauerfeierlichkeit in der Mariahülfcrkirche. An eben diesem Tage stirbt Herr Ignaz Wastel, stand. Nechnungsrath, ein ausgezeichneter Literal und Kritiker, 26. Dec. eröffnet der k. k. Kunstreiter üe L.^Ii seinen cllcnz ^)'mnÄ!,licuz in der kleinen stand. Allee. 31. Dec. wird das erste Mal das Neujahrsfest für die Armen gefeiert. llN9. 12. Februar wird mit großer Festlichkeit die voa den Ständen neu hergestellte Thurmuhr auf dem Schloßdcrge vom Herrn Landeshauptmann das crste Mal in Bewegung gesetzt 23. März. Feierliche Einsetzung der k. k, steyerm. Landwirthschafts-Gesellschaft, durch Se. kais. Ho-hcit den Erzherzog Johann, in Gegenwart der obersten Autoritäten, >2. Mai Nachmittag um 2 Uhr trifft Se. kaisert. Hoheit der Großfürst Michael von Nußland in Grsz "u, und setzt seine Reise n.ich Wien um 5 Uhr fon. 26. Mai trifft der berühmte Dichter und großher-zoglich hessische Hofrath Friedrich Ludw. Zach. Werner M Gräz cin, und nimmt seine Wohnung in Maria-Trost; wo er bis 2U. October verweilt und unter großem Zulaufe predigt. ' 7- Juni kömmt der berühmte Tonkünstler Herr Moschcles in Gräz an, wo er bis 26. des l. M. verweilt und mehrere Male sich auf dem Forte-P'ano hörcn läßt. 3 " 4».> 5L «" 12. August kömmt Herr Lange, k, k. Hoffchauspie-ler, in Graz an. 9, September. Graf v. St. Leu (gewesener König von Holland), der sich mehrere Jahre hier aufgehalten hatte, verläßt Gräz und reiset nach Rom. 51. September verläßt Se. Excellenz der Bischof von Stein am Anger, Leopold Comogy de Pcrlak, Gra'z, nachdem er sich mehrere Nage daselbst aufgehalten. 6. Dec. reiset Se.Hohett Prmz von Montfort mit seiner Gemahlinn, gcborncn Prinzessinn v. Wü'rtcm-berg, durch Gra'z nach Trieft. 21. Dec. Abends treffen Ee. königl. Hoheit Prinz Leopold beider Sicilien mit seiner Gemahlinn Clementine, Erzherzoginn von Oestreich, hier ein, und setzen am andern Tage Ihre Reise nach Wien fort, 27. Dec, kömmt der Herzog », Otranto mit seiner Familie in Gräz an, und verläßt die Stadt am 23. wieder. 4820, 15. Februar kömmt der junge ausgezeichnete Tonkünstler Freiherr von Braun in Gräz an. 22. Mai stirbt Se. Excellenz Ferdinand Maria Graf v. Attcms, Landeshauptmann in Steycrmark ic. 24. Mai kömmt Herr Jäger, Opernsänger, von Wien nach Gräz. 5. August kömmt Se, kaisepl. Hoheit Erzherzog Franz Carl in Gräz an und verweilt hier bis 12. 8. September. Se. kaiscrl. Hoheit Erzherzog Johann treffen in Gräz ein. 20. Sept. Se. Durchl. Prinz Philipp zu Hessen-Homburg, k.k. F. M. L., reisen hier durch nachPadua. HO. November wird dem verstorbenen k. k. F. M-und Hoftriegöraths - Präsidenten, Fürsten Carl zu Schwarzcnberg, in der Domkirche cine große Trauer-fcierlichkcit abgehalten. 1821. Z. Jänner Abends kömmt Se. Majestät der Kaiser und I. Ma j e stä r die Ka iser i n n in der Burg zu Gräz an, und verlassen dieselbe wieder am andern Morgen. . -'-)-> 53 «5c- 5. Jänner kömmt Se, Majestät Alexander. Kaiser von Nußland, in Gräz an, und verläßt diese Stadt, nachdem er alle Merkwürdigkeiten derselben betrachtet, am 6. wieder. 6. Jänner reisen durch Gräz nach Laibach der Graf Capo d'Istria, der Graf von Nesselrode, k. russischer Minister, Graf Pozzo di Borgo, k. russischer Gencraladjutant u. a. m, 7. Jänner passiren durch Gräz der russische General Graf von Czernitschef, und Graf de la Fcrron-nays, k. französischrr Bothschafter am russischen Hofe. 7, Jänner rcisct hier durch uach Laibach, Marquis Caraman^, k. französischer Bothschafter am östreichischen Hofe. L. Jänner setzt I. kais. Hoheit die Erzh. Maria Clementine, Gemahlinn des Prinzen Leopold von Sicilien, die am vorigen Abend hier eingetroffen, Ihre Neise nach Laibach fort. ä. Jänner. Graf v. Bernsdorf, k. preuß. Staats-Minister, reisct hier durch nach Laibach. 1ü. Jänner. FürstoonHardenbcrg, k.preuß. Staats-Kanzler, reiset hierdurch nach Laibach. 16. Jänner. Feierliche Installation des neu ernannten Landeshauptmanns Ignaz Grafen von At-tcms lc. ?c. 2Z. Jänner reiset durch Gräz Lord Vane Stewart, k- großbrit. Bothschaslcr. ^l. Februar treffen die kais. Hoheiten der ^ronprinz Ferdinand und Erzherzog Franz "" Nachmittags hier ein, und setzen am 2. Ihre ^nse nach Laibach fort. 16. Februar kehren beide kaiserl. Hoheiten von j^"^ch zurück, beehren Abends das Theater mit v°^st Ihrem Besuche, und reisen am andern Morgen "ach Wien ab. 8. Upriu wird ein Te Deum für die glückliche nouendung des Kriegs in Neapel in hiesiger Dom-"rche abgesungen. ,'>-> 6o «<«. lsi. Aprill kömmt der k. k. Hofschauspieler Herr Koch nach Gräz. 6. Mai reiset der sicilianische Bothschafter Fürst v. Ruffo hier durch nach Wien. 1. Juni kömmt der berühmte Komiker und k, k. Hoftapellsänger Herr Jg. Schuster nach Gräz. 3. Juli tömmt Herr Jäger, berühmter Tenorist, von Wien nach Gräz. 5822. 16. Jänner stirbt in Gräz der Freiherr Joseph Adalb. von Moskon, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, ausgezeichneter Pomolog. 5. Juni Morgens um 6 Uhr stirbt der Abt des Zistcrcienscr Stiftes Rein, Joseph Abund Kundschack, k. k. Rath :c., im 69 Lebensjahre. 17. Juni stirbt Dr, Johann Neuhold, Hof- und Gerichts-Advotat, Central - Ausschuß der Landwirth-fchaftsgesellschaft in Stcycrmark, Mitglied der Acker-baugescllschüft in Kärnthen lc.; juridischer Schriftsteller und Occonom. t, Juli reiset der berühmte Tonkünstler Spontini von Berlin durch Gräz nach Nom. 3. Juli kömmt der ausgezeichnete k. k. Hofschauspieler Herr Heurteur nach Gräz, 19. Juli reiset Se. Durchlaucht der regierende Fürst von Nassau durch Gräz nach Wien. 2U. August k^mmt die berühmte Sängerinn Therese Sessi nach stiräz. 2'4. August wird in der «Pfarrkirche bei St. Andrä eine große Traucrfeierlichkeit für den k. k. G. F, Z.M. Hyronimus Graf v. Eolloredo - Mannsfeld abgehalten. 2l. August Morgens vor N Uhr, schreckliche Pulver-Erplosion in dem Specereimagazine des gräflich Vrcuner'schen Hauses in dcr Stempfergasse; die Gewalt des Puluers schlägt die Mauer nach der Stempfergasse, jene nach dein. Hofe, und die Mauer des nebenstehenden Hauses mit solcher Gewalt durch, dasi sogleich die beiden Stockwerke über dem Magazine einstürzen, und 5 Menschen unter ihrem Echuttc be-grc^en. 1822. H. Jänner Nachmittag um 3 Uhr kommen Se. Majestät der König beider Sicilicn in Gräz an, steigen in der Burg ab, und verlassen selbe wieder am andern Morgen. 23. Jänner. Der berühmte Tonkünstler auf der Guitarre, Herr Legnani, kömmt in Gräz an. 10. Aprill kömmt der hochwürdige Herr Erzbi-schof von Zara, Johann v. Nowack, in Gräz an, und verläßt diese Stadt wieder am 12. H. Mai kehrt nach beinahe Ijährigcr Abwesenheit das Regiment Chasteller aus den neapolitanischen Staaten nach Gräz zurück, und wird mit vieler Freude empfangen, 30. Juni stirbt Cajctan Maria Wanggo, gewesener Obcramtmann, Secrctär des Freiherrn v Man-dell, Central - Ausschuß und Kassier der k. k. Land-wirthschaftsgcscllschaft in Steycrmark, Dircctionsrath des stcyermärkischen Beamten-Pensionsinstituts, Assessor des Gcorgikons zu Kcßtely :c., mit der goldenen Ehrenmcbaille; jurid. und öconom. Schriftsteller. .17. Juli kömmt HerrAnschütz, k, k. Hofschauspieler, mit seiner Gattinn nach Gräz, wo sie bis 9. August verweilen, und durch ihre Gastvorstellungen dem kunstsinnigen Publikum sich ewig theuer machen. 27. August. Se. Hoheit, Herr Georg Prinz von Hessendarmstadt, kommen uon Trieft nach Gräz, 2^. 25. 26. September werden die dreitägigen Ere-quien für Ec, Heiligkeit Papst Pius VII. mit großer Feierlichkeit in der hiesigen Domkirchc gehalten, 9. November wird das Tc Dcum für die Wahl ves neuen Papstes Leo des XII. in hiesiger Dom-"rche abgesungen. In der Ehristnacht brennt das Theater - und Re-douten-Gebäude ganz ab. 26. December stirbt in Gräz der würdige und all- vcrchrte Doctor und k, k. Professor des römischen und des Kirchcnrechts, Franz Johann Ulbrich. ""- 26. Jänner kommen Se. furstl. Gnaden der Vrz- vlschof von Salzburg, k. k. geheimer Rath und M«- «>> 62 «<-<- tropolit der Provinz Eteyermark, August Gruber, nach Gräz, und werden hier auf'e Feierlichste empfangen. Itachdem Hochsclbc sämmtliche geistliche und Schulan-staltcn besucht, verlassen Sie die Stadt wieder am 23. 27. März stirbt Herr Franz Xav. Gmeincr, der Philosophie und Theologie Doctor, k. k. Rath und jub. Professor der Kirchengeschichte, ausgezeichneter theologischer und historischer Schriftsteller. 10. Mai kömmt der berühmte Tenorist Herr Jäger nach Gräz. 18. Mai. Se.fürstl. Gnaden Herr v. Luschin, Fürst-Bischof von Trient, reisen durch Gräz. 23. Juni kömmt der t, k. Hofschauspieler Herr An-schütz nach Gräz, wo er bis l5. Juli verweilt. 5, Juli. Herr Kettcl, t. k. Hofschauspieler und die unvergeßliche Mtte. Müll«r kommen nach Gräz. zc». IM trifft der k. k. Hofschauspielcr, Herr Wil-hclmi in Gräz ein. 22. Juli kömmt die berühmte Sängerinn Mtte. Henriette Sonntag nach Gräz, wo sie bis 21. Aug. verweilt und Jedermann durch ihre Kunst und Lieblichkeit entzückt. 15. August zündet, bei einem heftigen Gewitter, in der Vorstadt Lend eine Scheuer, und bricht so-' gleich in helle Flammen aus. 2?. August bedeutende Ueberschwemmung in Grä'z-, die Mur nimmt eine Ecke der Ursuliner - Bastion hinweg. 2. September kommen die beiden indianischen Äquilibristen Mooiy Same in Gräz an. 27. September kömmt Se. Durchlaucht der regierende Fürst zu Hohenzollern-Hcchingen nach Gräz. 3t< October. Feierlicher Einzug Sr. fürstl. Gnaden dcs Hochwürbigen Herrn Nomanus Bischof von Scckau :c. in die Hof- und Domkirche zu Gräz. 11. November stirbt Joseph Schallgruber, Doctor der Medizin, Professor der theoretischen und gerichtlichen Arzncikunde am k. k. Lyceum zu Gräz; ausgezeichneter medizinischer Schriftsteller. t825. 5. Marz Concert des berühmten Flötenspielers Herrn Scolaczcck und des Herrn Iäll, Virtuosen auf dcr Violine, eines gcbornen Steycrmärkcrs. t?. Aprill kömmt die berühmte gymnastische Kunst-lcrfamilie des Hcrrn Ravcl in Gräz an. 8. Juni. Herr Fischer, k. baicrischer Hofsänger, kömmt mir scincr kunstreichen Tochter nach Gräz. 1. Juli kömmt Mllc. Müller, die verehrte und bewunderte kais. königl. Hofschauspiclcrinn, wieder nach Gräz. Ä. Juli trifft dcr berühmte kais. königl. Hofschau-ipielcr Herr Löwe in Gräz ein. t7. August dirigirt der k, k. Hofkapellmeister Wei-gel, zu seinem Vortheile, die von ihm componirte Oper: «der Corsar aus Liebe." 2U. August um halb h Uhr Nachmittags treffen S e. M aj cstä t u n ser aller gn äd ig stcr Kaiser und I. M. die Kaiserinn auf allerhöchst Hhrer Rückreise aus Italien in Gräz ein. Nach aufgehobener Tafel geruhen Se. Majestät das neue Theater zu besichtigen, und dann, sowohl den Chefs der Behörden, als auch den sich zahlreich meldenden Personen aus allen Ständen, bis in die Nacht Audienzen zu ertheilen. Am folgenden Morgen setzen I, I. M. M., nach angehörter heiligen Messe, um dreiviertel auf ? Uhr, «on den heißesten Segenswünschen der treuen Gräzer begleitet, Ihre Reise nach Wien fort. 21. August um Z Uhr Nachmittags kommen Ihre a;s. Hoheiten der Erzherzog Franz Carl und höchst- "k" Gemahl'nn Erzh. Sophie in dieser Hauptstadt un. Des Abends beehren Hochdicselben, in Vcglei-lung Ex. kais. Hohhcit des Erzherzogs Johann, das MMch beleuchtete Aushülft-Theater mit Ihrem Be-lucye, und werden mit dem freudigsten Iubelruft empfangen. Am folgenden Morgen verfügen sich die beiden Erzherzoge auf den Schlosiberg, besichtigen dann "as Iohanneum und den Bau des neuen Theaters :c. Um 1 Uhr Mittage setzet das Erlauchte Paar die Reise nach Wien fort. 18. Scpt. stirbt Se. Excellenz der hochwürdige Herr Gotthart Kugclmeicr, Prälat von Admont, kais. königl. wirklicher geheimer Rath, Ritter des östr. kais. königl. Leopoldordens, stand, Verordneter, Curator des Ioanncums :c, :c. 21. October kömmt der neue Commandirende, Sc. Durchlaucht Prinz von Hessen-Homburg, kais. königl. F. M. L. :c,, in Gräz an, H826. 11, Februar kömmt Herr Rauscher, Opernsänger von Prcßburg, nach Graz, und erntet, besondere in der Oper Armida, den größten Beifall. Iss. März werden, wegen betrübenden Nachrichten über die Gesundheit Sr, Majestät des Kaisers, in allen Kirchen der Stadt öffentliche Gebethe, mit Aussetzung des Hochwürdigsten, für die Erhaltung des so theuern Lebens angeordnet; die mit einem von Sr. fürstlichen Gnaden drm Bischof von Seckau in der Hofkirche um 9 Uhr abgehaltenen Segenamtc beginnen, welchem alle Behörden, die H. H. Stände, die gesammtc Schuljugend und ein zahlreiches Publikum mit inniger Rührung beiwohnen. 17. März wird Abends, zur allgemeinen Freude der Gräzer, eln Bericht ertheilt, durch welchen dieselben aus ihrer Angst über das Befinden Sr, Majestät des Kaisers gerissen werden. Der allgemeine Jubel zeigt sich vorzüglich im Tbea^ ter, als auf das Begehren des Publikums vor elnem aufgestellten Bilde des Monarchen das Volkslied : »Gott erhalte Franz den Kaiser," gesungen wird. Nachdem dcr Hymnus schon ein Mal abgesungen, und wegen Anfang des Stückes das Bild hinweg geräumt ist, muß auf dringendes Verlangen der Anwesenden die Festlichkeit wiederholt, und das Volkolicd noch ein Mal gesungen werden. Der Ausdruck der Liebe und des Dankes für die Erhaltung des geliebte» Landeevaterö erhebt sich bis zum nie gehörten Jubel. 20. März. Feierliches Dankamt und Te Deum und allgemeines Fest für die Wiebergenesung Sr. Majestät des allerg nä digsten Kaisers, UnserS geliebten Landeövaters. Hl. 12. 1). Juni Jubiläums-Prozession, bestehend aus allen Pfarrgemeinden des Stadtbezirkes und der Vorstädte, der gesammten Schuljugend, den Hand« Werkszünften, den Schülern deö Gymnasiums und den vier Fakultäten des hiesigen Lyceums, einer großen Anzahl von Adel, Beamten aller Stellen und andern Honoratioren ; wohl gegen 25U00 Menschen. 20. Juni stirbt Andreas Kautschitsch, der Philosophie und Theologie Doctor, Domherr-Senior u. läonsistorial-Rath, im ?a. Jahre. 16. Juli kommt der L. e. Hofschauspieler Herr Löwe und Mad. Löwe nach Grssz. 22. Juli kommt Herr Ravel, gymnastischer Künstler, nach Gräz. 17. August kommt We. Excellinz, der Gouverneur von Venedig, Graf Inzaght nach Gräz. 12. September trifft Se. königl. Hoheit der durchl. Erzherzog Franz, Herzog von Modena, von Wien hier ein, und reist am andern Morgen wieber fort nach Italien, 66 III. Geographische und physische Lage von Graz *). Voden,/ Klima, Wittmuigskllnde, Krankheiten und Sterblichkeit. ^Vräz, elne der ältesten Städte des östreichischen Kaiserstaates, nach Wien und Prag die blühendste und volkreichste in den deutschen Erblanden, k. k. Provin-zialhauptstadt des Herzogthumö Steyermark, liegt unterm ^7", ^^, zZ" der nördlichen Wrcite, und 25", 53^, I<^" östlicher Länge, um 2^, «2" in ZcittheUen westlicher, als die gegen den Stephansthurm zu Wien gezogene Mittagslinie, von der Insel Fcrro, fast in de» Mitte des Landes, an beiden Ufern der rauschenden Mur. Sie gehört zu denjenigen Städten Deutsch, lands, die sich cincr vorzüglich gesunden und angenehmen Lage erfreuen, und ihre Umgebungen verdienen wohl mehr, als manche andere hochgepriesene Gegend, gerühmt und besucht zu werden. Sie liegt «) Ein orientalischer Gftronist, Shosofsade. der im s.'<5<^ zchntcn Jahrhundert Mlt dcm mrüschon ^cere vor Mäi stand. ncnnt Gr.,j d.e alte Rc„v,.iz v.s Köniqs ° wllche nut Wc!nbcr<,cn u»d Waiden,, mit G,irtm und ^tl0crli dn Wahrheit o.s Auospruches Moh^n «"s dewics D?e Welt scy d.s unglaudigcn Paradies,-Die Franzosen pflegten iu^sagcn: l^'«bl i»vlUt- 5»» 67 ««« «ahe an der natürlichen Gränze zwischen bcr rauhen und romantischen Obersteyermark (gcwiß nicht minderer Ne» achtung werth, als die Gebirge der Schweiz), und den üppigen Thälern und Hügeln voll köstlicher Reben von Untersteycr, und ist so nicht bloß der Mittelpunkt des Landes in geographischer und politischer Hinsicht, sondern vereinet auch üi ihrem Schooß und ihrer Nahe fast all dasjenige, was im obern Lande erhaben, im unteren reihend ist. Höhlen und Ruinen, hohe Tannenwälder und wallende Saaten, Alpen und Wcingebir-ge, Waldkapellen und lustige Sommerhäuschen, dunkle Schluchten und unüberschbare Fernen, Alles vereinigt sich hier, um Gräz und seine Umgebungen zum horr« Ochsten Aufenthalte, zur Lieblingsstadt jedes Freundes schöner Natur zu machen. Die Ebene, in deren nördlichen Theilen sich Gra'K wit seinen Vorstädten ausbreitet, ist von der Weinzierl, brücke bis zum Mildonerberge, d. i. von Norden nach Suden, gegen 4 Meilen lang und über eine Meile breit, rings mit kleinen Hügeln und Bergen umschlos-sen/ hinter welchen sich gegen Norden und Westen die yshcren Gebirge von Öbersteyer und Ka'rnthen erheben, und von der breiten, hier viel« Auen und Inseln bildenden Mur, der Länge nach durchströmt. Sie besteht aus aufgeschwemmtem Sandgesteine; "e Hügel und Berge rings umher aus Thonschiefer, Kalkgestcine und Sandsteinen (Uebergangögcbirge). So wie das Feld, so trennt die Mur auch die ^"" t« zwei fast gleiche Theile. Bcide Ufer sind b/ft- zweier Brücken und mehreren Ucberfurthcn in .Handler Verbindung, cine dritte Brücke, nämlich lne Kettenbrücke, wird eben jctzt vorbereitet. Das Wasser der Mur, fast in allen Brunnen der bes t, ist hart und rein. Sie ist reich an Fischen, ponders HauchforcUen, hier Huchen genannt, die eine ^eyr bedeutende Größe erreichen. Ihres starken Laufes vegcn, friert sie, auch bei der strengsten Kältc, nie- :>> 62 «<< malö ganz zu. Darum kann sie auch fast daS ganze Jahr hindurch befahren werden, was für die Zufuhr mancher Bcdürfinsse in dicser Stadt von großer Bedeutung ist. Gräz erhält auf der Mur aus Oberstrycr,, mittelst Flößen und Plätten, Mineralproducte aller Art, besonders Eisen, dann Salz, Holz und Steinkohlen. Die Nur hat abcr auch für das ganze Land besondere Wichtigkeit, da, sowohl von Gräz, als von den Städten in Untersteycr, der Handel mit eigenen Lande6«rzeugnisscn nach Ungarn, Slavonien und der Türkei auf diesem Flusse sehr lebhaft betrieben wird. Einst wurde die Mur auch aufwärt« befahren, wle mehrere Zollregistcr und Urkunden beweisen; jetzt hält man es für eine bare Unmöglichkeit. Der Fluß trägt durch seinen raschen kauf auch sehr viel zur Reinigung 'der Achmosphü're der Stadt bei, obwohl sie ohnehin schon eine sehr gesund« Luft enthält, was bei einer Erhebung von 179 W. Klaft. über der Fläch« des asiatischen Meeres wohl natürlich ist *). Die reinste und wahrhaft erfrischend« Luft athmet man auf dem, von der Stadt fast rings umgebenen, noch 50 Klafter höheren Schloßberge, wovon wir wei« ter unten ausführlich zu sprechen gedenken. Die durch die Nähe schneebedeckter Gebirge manchmal, selbst im Sommer, erzeugten kalten Winde, und den dadurch herbei geführten schnellen Wechsel der Temperatur abgerechnet, ist auch das Klima von Gräz höchst glücklich zu nennen. Nach den fleißigen Beobachtungen der Herren Rospini, ist seit 10 Jahren der höchste und tiefste ') Nach Dr. Vest ,'Steyerm. Zeitschrift?. Heft, Seite I5o, ist ver mittlcre Barometerstand u°n Gräz aus die Obcne deZ Hauptplahcs reduzirt.^,? Wiener Linien, folglich d,c Scchohe des ebenen Thales von «Zjräz i«? , W Klft. (Hcrr Obrist von FaUon gibt sie zu i?g Klafter an). Gräi l,c,qt also bettausic, um 2«,!° hoher als Wien, l?«,»' niedriger als Innsbruck, ö5,5« nidrigcr als Salzburq ?o,«« hoher als Rom. 69 Thermometer- und Barometer - Stand folgender gewesen: Thermomet e r. Barometer. B. N. 1816 — Kälte 42" Wärme 23« 28 I 26 IN 1817 — - 85" - 22" 23 2 2? — 1618 — - 13" - 24° 28 4; 2? — 1819 — - 12« - 25« 28 2» 2? 2 1820 — - 17" - 22" 28 6 26 3 1821 — - 12° - 21" 28 8 27 t 1822 -> , 7« - 25" 25 6 26 9 1823 — « il»" « 22" 28 7 26 9 582lz — - no - 26" 28 a 26 9 1825 — - 10" - 25" 23 11 26 9 1826 — « 111" - 25° 28 3 2? 3 Die mittlere Wärme in Gräz ist beiläufig ?«, 5 R., folglich das Klima ein sehr gemäßigtes *). Die Abweichung der Magnetnadel betragt 15", 50 M., und die Länge eines richtigen Pendelschwunges H5272 Linien. Die Zahl der regnerischen und heitern Nage ist im Durchschnitte fast gleich. Gewitter Iidt es häusig und sk sind, vermög der physischen Lage der Stadt, hier oft sehr bösartig **), daher die meisten höher liegenden Gebäude schon seit vielen Jahren mit Blitzableitern versehen wurden. Der längste Tag in Gräz ist 15 Stund, 50 Min.; der kürzeste 8 Stund, 26 Min. ***). ') Die qrösite Kälte, deren man in Gräz gedenkt, war im Jahre n^o, ,vo man am » Mai noch üver hart gefror«« nen Schnee nach St. Florian wallfarthete; lm Ianre l?«I, wo am «. Jänner Früh 0er Thermometer aufi«l/5». Und m, Jahre l"i»l, wo am «6. December der Thermom« tcr auf 2l, unter dem Eispuncte stano. Im letzten Som« wer, so wie i«?', zeisste der Thermometer aver auch o<» .,. über ,2» oder dem Oispuncte. , « . > >,, ) Vei einem Donnerwetter im Iul, t«?6, soll es ln der ...^Stadt l» Mal einaefchlaqen haden. ^ ««.«««». ") Die hi,c»el im Often der Stadt verzogern den Sonnen, aufqima beiläufig um 2 Minuten, die Verge >n WesitN aber ve^schleunigen 0«n Untergang um ll Minuten. Bci einem so glücklichen Klima und so herrlicher Lage ist es gewiß begreiflich, wenn wir nicht allein den Boden sehr fruchtbar, sondern auch die Vegetation sehr üppig heißen. Kleineres WAopret aller Art, Mastvieh, das schönste Geflügel, die besten Gattungen Weihen , Korn, Hafer, Mais und Heidckorn, und andere Fetdfrüchte, sehr schmackhaftes Obst, alle in Deutschland bekannten Gattungen von Gartengewächsen, Wein, kurz was zur Be< friedigung sinnlicher Bedürfnisse nöthig scheint, gedeihet und wuchert hier in üppiger Fülle. Sin gänzlicher Mißwachs und daraus entstehender Mangel an Lebens» beoürfnissen ist hier, obwohl leichte Fröste und kalte Winde, wie schon berührt, durch die nahen, fast dreiviertel Jahr mit Schnee bedeckten Gebirge erzeugt, manchmal, besonders dem Heibekorn und den Weinbergen bedeutenden Schaben machen, niemals zu fürchten; eben so wenig, wie das Entstehen einer Seuche. Einige Krankheiten gibt es freilich auch, dle den Gräzer fast jährlich plagen, und eben in der Beschaffenheit der Luft ihren Grund haben mögen, als: Husten, Katarrhe, Lungenentzündungen, rheumatische Affectionen aller Art, Gicht und Glicdersucht, die Ruhr, Fieber und Nervenschwache; selten aber entstehen, wie wir schon gesagt, epidemische Krankheiten; nur durch mehrere zusammentreffende Umstände, wie ter Typhus in den Kriegsjahren 179^, <79?, 5793, 5806, 1810 und 181h, wo sich aber eben der wohl, thätige Einfluß des Klima's zeigte, indem nur solche Personen dauon befallen wurden, die sich der unmittelbaren Ansteckung ausgesetzt hatten. Die orientalische Pest kennt man, Gott sey Danl, nicht mehr; obwohl sie in den Jahren 1572, 1606, i6Z9, 46/N und 1680 hier stark gewüthet. Es ist daher bei der überhaupt gesunden Constitution der Gräzer die Sterblichkeit viel geringer, als in andern gleich großen Städten. «.»"> 71 Nach den genau geführten Todtenlisten der in dcm Pomerium der Hauptstadt Gräz vom Civile und Militär in den Jahren 181« bis 1826 verstorbenen Personen kann man annehmen, daß im Durchschnitte täglich kaum 2 Menschen sterben, was bei ciner Bevölkerung vvn mehr als 40000, allerdings eine erfreuliche Erscheinung ist. Es starben n5mllch: Im Jahre 1814, mannl. 1054, weißl. 1036. Summa 2110. - - 1815, « 1707, - 843< - 2550. - , 1816, - 1407, - 901. - 2308. - - 1817, - 763, - 640. « 1409. - » 1818, - 667, - 522. - '1183. ' « 18l9> - 556, - 478. - 1024. - - 1820, - 578, - 476^ - 105«,. - " 1821, - 521, - 469. - 990. - ' 1822, - 561, - 509. - 1070. - - 132Z, - 424, - 413. - 867. - - 1324, - 762, - 691. - 1453. - - 1825, - 998, - 877. « 1875. Geboren wurden in denselben Jahren: 2m Jahre 1814, männl. 80?, weibl. ?44. Summa 1551. - « 1815, - 922, - 777. « 1699. - - 1816, - 821, - 767. - 1593. - 1817, - 552, - 511. - 1063. - 1318, - 568, - 5U4. « 1072. ' - 1819, >- 610, - 497. , 1107. ' " 1820, - 659, - 603. < 1262. ' ' 1821, - 573, - 581. < 115,. « 1822, ° 567, - 493. « 1065. ' 1823, « 560, - 554. - 1115. ' « 1624, - 842, « 795. » 1637. " 1825, - 891, - 776. - 166?. ' ' 1826, - 481, - 465. - 366. ,5» ?2 «<» Endlich wird es Vielen nicht uninteressant seyn, hier auch die Trauungsliste von denselben Jahren zu finden. Im Jahre 1819...........453. . , 1815...........4??. , , 1816...........415. . , 1817.......... . 2i»l». , . 5Nl8...........2??. , - 1619...........297. , . 1820...........Z05. . . t821...........«80. . « 1822...........Zt)6. , , 1823...........I03. , » 1824...........401. - - 1825...........408. « - 1826...........216. 7o IV. Größe, Bevölkerung und Lcbcnsvcrhältnisse. Allmallger ?lnbau der Stadt. — Flächeninhalt, Lange und Breite derselben. — Hänserzahl, Zinsertragniß. — Zahl und Classen der Be« wohner. — Religions - und National-Verschiedenheit. — Sprache. — Kleidung. — Physische, intellectuelle, ästhetische und gesellige Bildung. — Charakter der Grazer'im Allgemeinen. — Das Leben in ökonomischer Hinsicht u. s. w. selche Gestalt Graz' zur Zelt der Römer gehabt Mben mag, läßt M. tragen, und von mehr als 40009 Menschen bewohnt werden. So wie die Häusermasse, so hat auch die Bevöl-kerun g seit mehreren Jahren sehr zugenommen. Aus der untenstehenden Tabelle, die aus den jährlichen ConscrlptionsUstcn gezogen ist, ersieht man, daß vom Iah« 1810 bis iiicw«. 1325 die Bevölkerung von Gräz, trotz den Krlegsjahren. 1812 — 4L16, um 6655 Menschen zugenommen habe. T a b e l l e über den Bevölkerungsstand im Griizer« Stadtbezirke in nachstehenden Jahren. Jahr. Geistliche. Ältliche. Veamtc und Bauern. ftn des maNNl. Geschlecht«. Summa 0e5 ' männlichen Geschlechtb. Das weidlich« Geschlecht überhaupt. Toiai-Summa der Frelnde. ^lü I,z z,z ^. ^^ 2 »3-5 1l«51 1?1^, «»?«« «o«, ^^ t«« 7,7 22, lHzn l« 1°!,? 13?l3 l«Hll>> 32l3N «'«Ä ^l« il7 ,z^, 22,'. in; l, ^««3 l3«2« i««?5 2l3»l ^3'^ ^^ 1«^ «5l «1« 1253 «« illVi 1,1«« l8l2L 3«ll> l3!'. ^^^ l5I ««5 g^i ^232 3? t2, Szapary, Welscrsheim, Goes, Herberstein,,Dietrichstein, Wagensberg, Kuen-burg, Bathiany,, Kottulinsky, Thurn,, Schönborn u. a., dann: die Freiherren uonMandell, Iuritsch, KonigsbruN/.Egky^c., Unter den Ritterfamilien zeichnen sich vorzüglich aus: die Herren von Friedau, Kalchberg,. Hammer,, Fraydenegg „ Thienfeld, Vart-na u. a. m. Die meisten der erstgenannten Familien leben ent-' weder immer hier, oder sie bringen doch wenigstens den größten Theil des Jahres,, vorzüglich dcn Winter, wo sie nicht auf ihren Gütern sind, hier zu. Sie gehören, nicht-bloß ocr Geburt nach, sondern auch wegen ihrer höheren geselligen Bildung, zu den Vorzüglichsten Bewohnern der Stadt. Einige von ihnen machen bedeutenden Aufwand,, sind aber auch Freunde der Literatur und Kunst, unterstützen dieselbe, und wissen sich durch einen hohen Grad von' Humanität allgemein beliebt zu machen. Ein würdiges Vorbild haben sie in dieser Hinsicht an dem Präsidenten der Stände, Ign. M, Graf von Attcms> Excellenz?c. lc. 4->» ,77 ««« 327 Beamte und Honoratioren. Daß es in dieser Classe ganz vorzügliche und sehr interessante Menschen gibt, wirb Mcmand läugnen, der überhaupt den sogenannten Mittelstand zu würdigen versteht. Hicher gehören ^a die sämmtliche,» Staatsbeamten, die Professoren, Doctoren :c. Sollte es in einer Stadt, wo so viele,hohe Behörden sich befinden, wo so viel Bildung herrscht, und diese Bildung und Aufklärung in allen Zweigen des Wissens und der Kunst von der Regierung und ihrem ersten Stellvertreter so lebhaft unterstützt wird, wohl an Individuen mangeln, die dieser Classe einen besondern Vorzug geben könnten? Nein! Gräz darf auf diese Classe seiner Bewohner nicht minder stolz seyn, als aus die früher Genannten,.und sich auch in dieser Hinsicht kühn,an die Seite der anderen,Prouin« zialstäote Oestreichs -stellen. 52?? Bürger. Der Bürgerstand verdient nicht minderer rühmlicher Auszeichnung. Er ist größienthcils wohlhabend und besteht meistens aus ehrenwerthen soliden Männern. Es ist ein gutmüthiger gediegener Schlag Menschen, der seinem Erwerbe ruhig nach-geht, und noch die Reinheit seiner Sitten erhalten hat. 26 Bauern; in den Vorstädten .ansässig ;und größten- theils auch Gewerbe treibend. 52953 Gewcrbslcute, Dienstbothcn ?c., des männlichen Geschlechts, die zahlreichste und darum auch die ge-2 Aschteste Classe. ^u Frauenzimmer. Es sey erlaubt, hier einiges ""er die Frauen in Gräz zu sagen. Den Ruhm, ^n das weibliche Geschlecht von Gräz schon vor lausend Jahren, in Hinsicht seines Aeußcrn, cr-Mlten, behauptet es ganz sicher auch noch heut zu ^"Ie. Zwar kein griechischer, aber ein niedlicher «pplger Wuchs, ein schönes, meistens dunkles Haar, ^"sanftes, sprechendes Auge, und eiue gesunde 'Nsche Gesichtsfarbe, verbunden mit einer kra'ftl-gen Carnation, machen auch jetzt noch, daß man d;e ^azcrwnen im ganzen Kaiserstaate mit Vorzug zu ,5-> 7'I ««^ nennen pflegt. Auch erfüllen sie als Hausfrauen und Mütter ") ihre Bestimmung, und sind also immer nützliche Glieder des Staates. Bemerkenswert!) ist unter andern auch die, aus der Conscriptionstabeke ersichtliche, immer zunehmende Mehrzahl der Frauenzimmer in Gräz. Dazu kommen noch 2996 hier wohnende Fremde *'). Sämmtliche Bewohner von Oraz bekennen sich zur katholischen Religion; nur etwa 300 derselben, meistens Fremde, bilden eine evangelische Gemeinde. In Hinsicht der Nationen ist die deutsche bei weitem vorherrschend, obwohl sich auch sehr viele Wenden aus den untern Theilen der Eteyermark, stit her Vereinigung des lomb. venet. Königreichs mit dem ostr. Kaistcstaate auch viele Italiener, besonders Studier«^ de, bann Kramer, Ungarn u, s. w. hieraufhalten. Es ist daher die deutsche Sprache die allgemeine der Gräzer; nur Schade, daß sie noch so wenig rein und gut gesprochen wirb. Eme rauhe, harte Mundart h«t sich so sehr in Gr5z einheimisch gemacht, und wird mit einer solchen Vorliebe behandelt, daß die bessere gebildetere Aussprache wirklich viel seltener gehört wird, als man bei der sonstigen fortgeschrittenen Bildung vermuthen sollte. Besonders gibt sich das weibliche Geschlecht wenig Mühe, eine sanft klingende Sprache sich anzugewöhnen. Man hört weit öfter fremde Sprachen, vorzüglich italienisch, rein und süß von den schönen Lippen tönen, als unsere, doch gewiß nicht minder werthe Mutter" .spräche. Außer der italienischen wird auch in den Meren Ständen die französische, und, obwohl noch selten, t>ie englische Sprache cultiuiret. In Hinsicht dcr Kleidung halten sich die GräzeV Hanz nach den Wiener - Moden. «) Wenn nur die li,bcl» lassen. ") D, außer bei den Bauern, nicht mehr. Auch die bürgerliche Tracht der Frauen und Mädchen, die so gut kleidete, ist seit 40 Jahren ganz verschwunden. Der Luxus ist ziemlich bedeutend *) und ruinirt auch hier gar manchen Ehemann, obwohl noch häusig dcr reinere Geschmack, der den Luxus anderwärts oft wenigstens zum Gegenstände der Bewunderung macht, vollkommen mangelt. Der Gräzcr hat einen festen, gediegenen Körperbau, und, wie die Gebirgsbewohner überhaupt, eine dauerhafte Gesundheit, Er ist, im Durchschnitte, nicht sehr groß,, aber breitschulterig, bräunlicher Gesichtsfarbe und dunkler Haare. Er hat ein ruhiges, fröhliches Gemüth, und einen richtigen gediegenen Verstand. Wissenschaften sind allgemein verbreitet, und gute, den Geist aufklärende Bücher werden auch in den untern Classen jetzt gern gelesen. In Hinsicht der Kunstbild uug ist er etwas weiter zurück, denn er hat, bei dem fuhlb««,, Mangel an Kunstmustern in Gräz, wenig Gelegenheit, sich'auszubilden, und se.inen Geschmack zu verfeinern. Musik wird am meisten betrieben-, die plastische Kunst ist dem Gräzcr noch fast Mmd. Die gesellige Bildung hat sich aus dem Grundcharakter des Grcizers leicht entwickelt; cr ist em Freund von Gesellschaft und offener Mittheilung; er besucht gerne öffentliche Feste und Spcttakel, und NM eben so gern bei Tische oder Abends einen Kreis N?s n?" Freunden um sich. Tafeln, Souses, Spiel, ^'^chaftsbälle und Kaffeekränzchen werden häusig uegeoen; besonders Lustpartien in die Gärten lmd an» säi" ^"gedungen der Stadt, zur Erquickung in der o?^^ Nutur, werden im Sommer fast täglich ange-ronet. Da genießt der,gutmüchige Gräzcr sein ^eben in ^ ^er^?'° KleiyererdlNliig Erzh. Earls vom Jahre i5N in ,,^"^ Kaiser Loop« 81 <55 Aufwand« das angenehmste Leben führen kann *). Sind auch die Preise der Gewerbsarbeiten nicht so sehr herabgesunken, so sind es doch die der Viktualien, wie in keiner gleich großen Stadt. Es kostet im Durchschnitte: Korn der niederöst. Mctzen 1 fl. 23 kr. <3. M., Weitzen 1 fl. 45 kr., detto türkischer (Mais) 1 st. 12 kr,, Gerste i st, 4ü kr., Hafer 58 kr., Haidckorn 1 fl, 5 kr., Hirse 2 st. Zu tr>, Bohnen 3 ft. 24 kr,, Erbsen 10 fl., Linsen 9 fl, 20 kr., Erdäpfel das Viertel 20 kr., Mehl bas Maßl iü — 42 kr., Brot das weiße zu 1 Pfund 23 Loth 4 kr., betto das schwarze zu 3 Pfund 10 Loth ^ kr., Rindfleisch das Pfund ohne Zuwage 6 kr., Kalbfleisch 8 — 10 kr., Schweinfleisch 6 bis ll kr , ein tlewes Lamm 26 kr. — 4 fl., Seife das Pfund 10 kr,, Zuckers kr., Kasseh 48 kr., Milch die Maß 2 — 5 kr, Butter das Pfund 12 — 15 kr , Gchmalz 13 -" 25 kr., Speck 10 kr., Eier das Stück ' kr., Hirschfleisch das Pfund 20 kr., Rehfleisch 22 kr., ein Hase 20 kr., ein Schnepfe 20 kr., Wein die Maß 8 — 56 kr. der Beste 1 fl,, Obstmost 6 — 1« kr., Bier 5 — ^ kr., Holz die Klafter hartes t» ft. 20 kr. — 6 ft., dclto weiches I — 5 st, Vei so billigen Preisen, bei der großen Lebenslu-Mgkeit und Behaglichkeit der Gra'zer ist es wohl kein, Wunder, wcnn auch viel consumirt wird. Zum Behufe der neuen Akzise wurde im Jahre 1826 dle Consumtion der Hauptstadt Gräz veranschlagt: anw s ^"'"k/ Rhum und Punschessenz auf 20 Eimer, -"osoglio, Liqueur und vcrsüßtcn geistigen Getränken auf E'" Pfunv Vaumökl......is bi« 13 Heller. '»Spiel französische Karten ... 9 - i« « «,.?'" Gnlvcn >>attc 2 Schlllinss, — 1 Schilling ? >/' ^'"i^r. — 1 Kreuzer 8 HcUcr; s°m,t t Gulden ««» Nach der Fleischsahunc, vom i!,. November <«?« kostete '" «raz 1 Pfund Rineficisch « kv., — l Pfund .«'ilb^ N^'sch ,? fr. . - 1 Psunv LämmernrZ , kr. , — t P,u», ^ <0al>er auch v^n jeher 0er Zug oer Pensionisten und W't-«en «ach dcm litden Gräj. ».> 62 <" 225 Em. 10 Maß, an Branntwein «nd Branntweingeist auf 62b Em. 10 Maß, an Wein und Weinmost auf 81264 Em., an Obstmost auf 218/» Em. 20 Maß, an Meth auf 190 Em., an Bier auf L2206 Em., an Essig auf 62U0 Em., an Rohitscher Sauerbrunn und sonstigen Mineralwässern auf 1007 Em., an Olivenöl)! auf 2110 Ctn., an Lein- und Kürbisöhl auf 989 Ctn., an Hanf» und Leinsamen auf 740 Cln,, an Weitzen und Spelz auf 8492^ Ctn., an türkischem Weitzen auf L700 Ctn., an Roggen und Halbfrucht auf 18200 Ctn., an Gerste und Spelz in Hülsen auf 19491 Ctn., an gerollter Gerste auf 865 Ctn., an Hafer in Körnern auf 1577? Ctn., an Wcitzcn, Korn, Gerste, Hafer und Stroh auf 3415 Ctn. 15 Pf , an Haiden auf 5052 Ctn., an Hirse oder Pfennich auf 120 Ctn., an Haiden, Hirse und Pfcmnchbrei auf 155 Ctn., an Klcesamen auf 2500 Ctn., an Bohnen, Fisolen oder Zisern auf 586 Ctn., an Erbsen und Linsen auf 227 Ctn., an Erdäpfeln auf 10598 Ctn., an Reis ohne Hülsen auf 1037 Ctn. Ü4 Pf, an Mehl auf 823 Ctn,, an Brot auf 624 Ctn., an Ochsen auf 6265 Stück, an Kühen auf2037 Stück, an Kälbern auf 16947 Stück, an Schafen auf 310 Stück, an Lämmern auf 7515 Stück, an Schweinen auf 13615 Stück, an frischem Fleisch auf 1L5 Ctn. 92 Pf,, an einyesalzenem geräuchertem Fleisch auf 72 und da vorzüglich dcr Urthurm. Nach dieser allgemeinen Andeutung wollen wir nun die ganze Stadt in ihren einzelnen Theilen beschauen, und zwar zuerst die innere Stadt und dann ihre Vorstädte. ^. Innere Stadt. Eintheilimg, Thore, öffentliche Platze und Gassen, Kirchen, Klöster, Kapellen und andere Gebcm, de, Brunnen und Garten. In Osten, Süden und Westen umlagert die innere Stadt den Schloßberg mit einer Anzahl von ^20 Häusern. Sie ist rings mit Mauern und Schanzen umgeben, dle zuerst von Kaiser Friedrich III. 1WZ, dann unter Ferdinand I. von 15^« —< 1562, endlich von Carl il. 257l», »on Ferdinand II. 1625, und zuletzt noch 1675 nach den Grundsätzen der neueren Vcfestigungskunst gebauet, aber von Kaiser Joseph II. zum Eingehen bestimmt worden sind. Die Stadt wird in drei Hauptthcile oder söge-nannte Viertel eingetheilt. Das erste, das Vurg-t/"tel, umschließt die Nummern 1 — 1> 87 « 82 «55 Das Neuthor, worauf später ein großes Gebäude aufgefllhrl wurde/ unterhält die Verbindung zwischen dem Kälbcrnenvicrtel in der Stadt, der sogenannten kleinen Schanze, und der Murbrücke im Süden der Stadt, und wurde erst bei Anlegung der neuen Festungswerke, bei welcher Gelegenheit man das Kälbcrne-vicrtel zur Stadt zog, erbauet. Das Eise nth or, welches von der Herrengasse in die Iakomini-Vorstadt führt, wurde im Jahre 1575 von Erzherzog Carl II. erbaut, wie uns folgende, darauf besilldliche Inschrift lehret: B. O. M. A. D. Carolo II. Arcliiduce Austriae, Duce Eurgundine, Styriae, Carinlhiae Carnioliae Com. Tyrol. Goriiiae etc. P. P. P. feliciter Regnante, auxiliantibus Pro* vincialibus construciuin, Anno u Christo nulo MDLXXV. Doiwinus fortltudo raca. Fortes fortuna juvat. Es erhielt wohl den Namen »das eiserne Thor" wegen seiner Stärke und Festigkeit, und ist besonders darum merkwürdig, weil vor demselben sonst die Landcs-fürsten von den Landständen empfangen, und feierlich in das Landhaus zur Huldigung geleitet wurden. Als im Jahre 1278 Kaiser Rudolph von Haböbura. vor demselben angekommen war, fand er es verschlossen. Der Abt Heinrich von Admont sprach eine feierliche Rede an den Kaiser, der, von allen Großen und Edlen dieses Landes umgeben, auf dem jetzt ganz bebauten Felde hielt, und, nachdem er den Ständen die Aufrechthaltung ihrer Privilegien zugesagt hatte, unter dem Jubel des Voltes durch die nun geöffneten Pforten in die Stadt zog. Ober demselben befinden sich einige Gefängnisse für Inquisitcn der Polizeidirection. Unten ist die Polizeiwachstubc, so wie in dem neuangebauten Hause die Polizcicaserne. Die Brücke wurde im Jahre 2825 in einen Damm mit eisernem Geländer verwandelt. Das Burgthor, welches von der Burg in die St. Leonhardtcr - Vorstadt führt, wurde wahrscheinlich 55-> 83 <-<-b schon von den steyermärkischen Herzogen aus dcm Haust Babenberg erbauet; wie noch das schöne, in Marmor gehauene östreichische und stcyermärtische Wapen der« selben an der inneren Scite dcs Thurmes anzeigt. Es bestand hicr bis zum Jahre 1^79 eine Brücke; von diesen, Jahre aber bis ,17U7 führte in die Vorstadt kein Weg durch dieses Thor, Im gesagten Jahre wurde es wieder geöffnet, und von dem Zimmcrmeister ^hrist. Ohmeyer jun. eine schöne Brücke über den, hier über 15 Klafter tiefen, Stadtgraben gebaut. Mit der Zeit wird diese Brücke ebenfalls durch einen Damm, welcher bereits begonnen wurde, und größtcnthcils auS dem Bchutte des im Jahre 1825 abgebrannten Theaters entstanden ist, ersetzet werden. Das Paulusthor, in das Gcidorf führend, stand sonst in der Nähe.dcs Saurau'schen Hauses und der einstmaligen Kirche .des heil. Paulus (woher der Name) ; dort, wo noch der Bogen, einige Reste eine« Hohen Mauer und mehrere Thürme den alten Umfang d«r Etabt zclgcn, unl> »vuvds,?rst,durch Ferdinand il. 2625 errichtet, wie die Inschrift: I'eiclinilncia et ^Vlarlae ^nnae H^clli^ucibu» ^u«lr!a« eto. nnniinein Iioo g«1 »kluto»» latiiae, ^ra^n^In» ti, exzirucluin e»t. bezeugt. Ueber demselben besteht seit dem Jahre 4825 das ^tabsstoHhaus; es ist daher auch stark mit Wache be< '^t und gut erhalten. 2 Das Sackthor wurde im Jahre 4625 mit meh« ^ A.B"iteien, zum Schuhe der Stadt von der Nord« ^,1^te, erbaut, und dient zur Verbindung der drei ^acke ^ der Stadt, mit dem am östlichen User der Mur «ettgenen Theile der Grabenvorstadt. Die Inschrift lautet: A. M. DC. Eerdioaudus II« D. XXV. Rom. Imp, S. Aug. Es bildet hier, zwischen den Fluß unb den Schloß« berg hinein gedrängt, drn einzig möglichen Zugang. Der Anblick desselben ist, u tr r S , i«, Äugelst 1825 so genannt, an der Westseite des .Theaters. Nachdem dieser Platz mit vielen Kosten geebnet worden, soll auf demselben eine metallene Statue Sr. Majestät des Kaisers aufgestellet werden. DerTummel platz, einst der Turnierplatz st^yer-märlischer Ritter und Fürsten, auf welchem sich Herzog Leopold am 26, December l194 ein Nein brach und dadurch das Leben verlor. Auch fand hier ftner berühmte Sackkampf dcs Frcihcrrn Andreas Eberhard von Rau-dcr mit dem nicht minder starken spanischen Ritter, um Helena, die schöne Tochter Maxim. II. von der Gräfinn von Ostft'iesland, Statt, bei welchem Rauher seinen Gegner mit vieler Muhe; im Beiscyn des ganzen Hofes, in einen Sack steckte, und zu den Füßen seiner dadurch errungcncn Braut niederlegte. Der Karmelitenplah, in Hinsicht der SrSsie, her nächste nach bem Hauptplatze. Auf drmselbcn ist das Oarnisons-Spital, früher ein Karmeliteu-Kloster, das grast. Vathianische und dat grast. Hcrbcrstcin'sche Haus«. 5» 9t «e Der Ursulaplatz mit der Kirche und dem Kl«» ster der Frauen der heil. Ursula, und mit dem sehr an« sehnlichen Gebäude Sr. Excellenz des Hcrrn Landes» Hauptmanns Grafcn von Atttms. Die Herrengasse, die breiteste und schönst« ln der Stadt, die gerade vom Hauptwachplatze bis zum Eiftnthore führt. In derselben befindet sich die schön« Fronte der Gtabtpfarrtirche, die Hauptmauth, die Häuser des Freiherrn von Mandctt, der Grafen Ättcms, b"s ^anbrecht, das ehrwürdige Landhaus, das stand. Zeughaus, das Schuch'sche Haus, deffcn Außenseite mit sthr merkwürdigen Frescogcmahlden bedeckt ist, und eine Seite des Rathhauscs. Die Bürgcrgasse, einst die Iesuitengasse genannt, mit dem änlichen Damenstifte, dem Nospini» scheu Hause, dem Gebände der berühmten Trautmanns« dorfe, dem fürstl. Schwarzenberg'schen Hause, dem 2ersatzamte, der Kriegskanzlei, dcm Conuicte und be» Doinkirche. In dcr Hofgasse ist die k, k. Vu»g, eme Seit« des Doms, das Theater- und Nedoutengebäude, die Bibliothek, daö k. k. Zeughaus, das Gymnasialgebäud« u. s. w, Die Paulusthvrgasse mit dem Irrenhaus, dem Gebäude dcs Grafen von Herbcrstein, dcm allge» weinen Krankenhaus, dcm Gebär, und Findelhaus ,e. Im ersten Sacke sind die Wohngebäude bev ^afen von Herbcrstein, Attcms ic. ^ 2u A^fg^g des ersten Sackes steht eine Dreifal, ,^^?^)tssäule, die 168U, wcgen der Pest, errichtet, ftuher mit ä Statuen von Heiligen umgeben war. ein«, l.^ Stempfergassc, die ihren Namen von '«, " biirgerl. Familie des sechzehnten Jahrhundert« ^«l, enthalt ebenfalls schön« Gebäude, worunter die uroße Lcykam'sche Vuchdruckcrcy. vnn Neugasse, mit den Häusern der Grafen """ Weisersheim und des Herrn von CesNcr, dcm "5 "sanusgebäude, der Bildergalerie und ZeichnungS« 4-» 92 «<-«- Sie entstand, als im Jahre ^83 Math. Bischof von Scckau, den durch die Ungarn und Türken vertriebenen Bewohnern von St. Lconhard, seinen großen Garten längs der Stadtmauer zu neuer Ansiedlung überließ. Die Naubergasse, von dem ehemaligen Rau» berhof, dem jetzigen Johanncum, so genannt, mit dem Amtsgebäudc,dcs k, k. Tabalamts und dem äZorauer-Hofe :c. Die Sporrgasse, schon im Jahre 12^9 unter diesem Namen bel'annt, gehört zu dem ältesten Theile der Stadt, und enthält unter anocrn das Gebäude der Trafen von Saurau, das ehemalige .Augustinerkloster und den sogenannten Esclstall. Das Pfarr- und .Frauenga ßch e n, ,einst der Wohnort der,Juden. Vor etwa /lo Jahren zählte man m Gräz noch k'm Mal so viele Kirchen und Klöster als jetzt; die meisten sind seitdem aufgehoben .und zu .anderen Zwecken verwendet worden. Die innere Stadt umschließt jetzt ? Kirchen, ,? Kapellen, t Mönchs« und i Nonnenkloster. Der Dom, nahe am Burgthore, ist ein halb gothisches Gebäude aus dem fünfzehnten Jahrhunderte. Schon in der fränkischen Vorzeit stand auf diesem Platze ein Kirchlein zum heil. Aegydius (bekanntlich der Schutzpatron der Zranken), .durch mehrere Jahrhunderte die Stadtpfarre. Kaiser Friedrich der Friedsame, 'dem Gräz so viele Verschönerungen verdankt, begann den Bau dieser neuen Kirche im Jahre 1^,50, «nd vollendete ihn in 6 Jahren. Er setzte zum Andenken über den Hochaltar die Jahreszahl I5Il0. und die Buchstaben ^. L. I. 0. 17. *), über den Hauptemgang das steyer., östr. kais. •) a uitrUe T?st jmp«raTo f^rbi i-rnivd««. JxUm JLjidreich 1st Uestroieh Unterthan. 93oti 2fnCeffH so aužstefegf: Atiittiaö -jpsteoilitur in /Ribera -r niverium, Hei Jjjhrea l»t U«»lroioh V olU und portugiesische Wapcn (letzteres zu Ghren der Kaiserinn Eleonore, einer gcbornen Prinzessinn von Por-tugall) und wieder jene symbolischen Buchstaben. Die Kirche ist durchaus von gehauenen Steinen «rbaut., Ihre Länge beträgt 192 Fuß, die Breite L9 und die Höhe 81. Sie ist durch 3 gothische Pfeiler in drei Schiffe getheilt; das Sacrarium ist um ^ Stufen erhöht^ im Hintergründe ruht ein großer Chor auf " Pfeilern, und auf demselben befindet sich eine große vollstimmige Orgel., Der Fußboden, ist ganz mit Marmor belegt. Der Hochaltar wurde zuerst durch die Erzherzo-ginn Maria im Jahre 1602 von Holz, ganz vergoldet, im Jahre 17Z3 aber ganz von Marmor erbaut. Den ersten Stein dazu legte der Nettor Magnisicus der Uni« versität, FranciscuS Molindcs, im Jahre 1720. Der Altar führt die Aufschristi lUc lleum käara, enthätt ein Altarblatt von I. F. P., darstellend den heil. Aegy-^ius, Schutzpatron'der Stadt, und ist mit mehreren guten, von italienischen'Künstlern aus weißem Marmor gearb-eiteten Ctatucm besetzt: Hinter dem Hochaltar befinden sich die Eingeweide beS Erzherzogs Carl mit, der Aufschrift:- Anno MDLXX.XX. obiif Serenissimus ArclilduX Carolus Auttriae- etc.. cujüs ■ corpus in Seccovicnsi Eccleiia , Inlestina> vero -hie: condita sue re.- Links neben dem Hochaltar sind die Oratorien für "fn kaiserlichen Hof und, die Hofbeamten. Gegenüber "n gutes Bild von,Peter de Pomis, den gekreuzigten ^enünd und die ganze Familie des Erzherzogs Carl um ">"ben darstellend,,mit der Aufschrift-.^ ^arolu, Austriadum Dux,-Bojorumcjue Maria, Hac cum Prole sibi te pie Christe, sacrat. ^uia tuis alls requies et sanguine sparso, His nive candidior, crescere vita potest, ft Caelo cum fratre Parens, par« altra Matrem *laestam, et juxt* aia» ilia pignu» habent. Der Marien-S«iteiialtar, in dessen TaKcrnackel das Allerhcttigste aufbewahret wird, wurde von Sigm. Friedrich Grafen v. Trautmannsdorf jßZi errichtet, und enthält ein großes schcnswerthcs Altarblatt, «den Gruß des Engels" von Peter de Pomis, und mehrere gute Statuen. In der Nähe desselben befindet sich auch daS Grabmal des Stifters. Der gegenüber stehende Altar, dem h. Ignaz und der h. Anna geweiht, wurde von Gottfried Freiherrn von Stadl in, Jahre 1619 errichtet; cr gleicht ganz dem vorbeschriebenen, und hat ebenfalls ein Bild von Peter de Pomis. Neben demselben befindet sich auch das Grabmonument des Stifters. An den beiden vor-derstan Pfeilern stehen, die Altäre des h. Andreas und der h. Dreifaltigkeit, beide im Jahre 5620 am 2. Juli vom Bischof von Seckau Jacob II, eingeweiht. Die erste Kapelle liuks ist dem heiligen Rochus und Sebastian geweiht. Sie wurde, wie die Inschrift bezeugt, im Jahre 1621 von Thomaß, Bischof von Lai-bach und Statthalter zu Graz, dem Doctor Casu. Sitnick, des Erzh. Carl Regierungs-Rath, zu Ehren erbaut; im Jahre 1718 aber mit neuen Mahlereien geschmückt. Die gegenüber stehende Kapelle, den. heil. Jungfrauen Apollonia und Margaretha geweiht, wurde im Jahre 1621 von Gißbert Voß von Vossenburg auS Amsterdam, des Kaisers Ferdinand ll. Rath und Leib" arzr, erbaut, und für sich und seine.Familie zur Grab« statte bestimmt. Im Jahre 1695 wurde sie aber von Georg Herrn von Stubenberg, geheimen Rath und Landeshauptmann in Stcyermark, erweitert und mit Statuen und Mahlerei sseschmückt, vo:y Bischof vo« Seckau Graf von Thun der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht, und zur Grabstätte des genannte« Stubenbe^g und seiner Gattinn bestimmt. Die Kreuzkapelle wurde im Jahre 1667 von Abund Fnih. v. Inzaghi erbaut, und im folgenden Jahre, vo" Max. Gandolf, Bischof v. Ceckau, aus den Grase" von Kuenburg, eingeweiht. Das darin stehende- Kruz<-six wird von- den Kennern geschHp. Die Kapelle dcö h. Franz Xao. Mlrde ün Jahre ^l659 durch Grafen, Rudolph von Saurau, k. geheim. Rath, errichtet und am 25. Nov. von Ioh. Markus, Bischof von Sectau, eingeweiht. Das Altarblatt soll von einem neapolitanischen Mahler herrühren. In den beiden wcis'marmornen Sarkophagen beinl ^lufgang zum Sacrarium befinden sich die von Papst Pius V. an Kaiser Ferdinand übersandten heil. Leiber der heil. Märtyrer Vincenz und Martin, und der heil. Marenti-a, mit ?.inem Arm der heil. Agatha, die am 7. Mai 1L17 hier feierlichst beigesetzet wurden. Uebcrdieß bewahret die Kirche noch mancherlei Reliquien und Kostbarkeiten. Fast in der Mitte derselben erhebt sich die im Jahre 1710 erbaute Kanzel, von welcher am ersten Fastensanntage desselben Jahres der damalige Bischof von Scckau, Franz Anton Graf von Wagensbcrg, zum «rsten Mal dem Volke das Wort Gottes verkündete. Außer den schon, berührten Grabmälern befinden sich, sowohl in als um die Kirche, noch viele andere, wovon wir die wichtigsten nur kurz bezeichnen wollen. Links vom Hochaltar, der Grabstein Caspar Frcih. von Hcrberstcm ?c., und seiner Frau Wandula, gcb. von Monsdorf, vom Jahre 1576. In der Nähe desselben, der des Nudolph Freih. von Par, Hartberg und Grottenstein lc>, vom Jahre 1626. In der Nahe des Marienaltars, der Grabstein des Burggrafen Hermann Wilh. von Dona, vom Jahre 1627. ^ In der Nähe des Ignazi, Altars, ein Monument ^"°. schwarzem Marmor des Maximilian Breuner, «rny, in Sliding lc. ,,vom Jahre 1625. Andem vordersten Pfeiler das Monument des Casp. ^"u"er, Freih, z„ Stibing ?c., vom Jahre 1570. tn l.- dritten Pfeiler der nämlichen Seite das Epi« npyrum des deutschen Ordensritters Joseph von Rau< "ach, vom Jahre 1571. .An dem zweiten Pfeiler der anderen Seite, Ka» yarma von Trautmannsdorf, geb. von Guttenberg, "vm Jahre 1552. ,5» 96 < den-Händen^der Jesuiten'blieb die Kirche, bis nach Aufl)ebung'derselben'1786, als KaiserIoseph Il.hiee den Sitz des Seckauer-Domkapitels ") gründete, und eine eigene D'ompfärre-'errichtete. Der Erste, der die Würbe eines Dompfarrers bekleidete, war .Herr Joseph Max. von' Heipl',. Domherr und Consistorial - Nath', diesem folgte'1799 Mathias Iac. Ninkhler, der Thco" logic Doctor, Domh. und Consist. Rath; 1810 Iostph Hasenhütl, Domh. und Consist. Rath-, endlich 2823 Herr Joseph Scheidele, Domh. und Consist. Rath. , Als Hofkirche war sie auch oft der Schauplatz großer «) Siehe steyermärkische Zeitschrift, Heft ,. Seite t n. ") Sich« ^fNp«ttung dann dcr Vermählung der Erzherzoginn Magdalena mit dem Großherzog von Florenz, durch den päpstlichen Nuniius Selvago; — endlich der Huldigung Kaiser Leopolds am 5. Juli 1660 u s. w. Der Gottesdienst wi-cd in dieser Kirche gewöhnlich in folgender Ordnung gehalten: an Sonntagen ist die erste Messe im Sommer um halb, 5 Uhr, im Winter um 6 Uhr; die erste Predigt um halb 7 Uhr, die Segcnmesse um 7 Uhr, das Choral-amt um 9 Uhr, die spätere Predigt um halb 10 Uhr, und das Hochamt um 10 Uhr; die Vesper Nachmittags um 4 uhr. Das Mau soleum gleich neben dem Dome, leider ganz verborgen. Hier stand einst eine alte kleine Kapelle der heil. Katharina, die man im Jahre I6llz abbrach, um cincn geräumigen Platz für die neu zu errichtende Grabstätte Kaiser Ferdinands II! z.u erhalten. Als man zu graben, anfing, fand man mehrere Münzen vom Herzog Leopold dem Heiligen, woraus man schließen könnte, 7^ unter seimr Regierung die Kapelle war erbauet ^. .^aS ganze Gebäude ist von gehaltenen Qüaderstü-«en lm korinthischen Style erbaut. Die Fa«M pran-u nnt Säulen und Statuen, und man kann schon där-7"s auf das prächtige Innere schließen. Das Dach ist Mnz nnt. Kupfer gedeckt; auf dem Thurme, von wel-?/m mcm eine s^r hübsche Aussicht hat, befindet sich "er rais. Zepter, auf der größeren Kuppel der RcichZ-psel mit dem Kreuze, auf der andern über der kais. ^"llft. der gekrönte Adler mit Schwert und Scepter; 5 alles fthr reich vergoldet. Ober dem Eingänge stehen die Worte: Caesareum Mausoleum Divi Ferdinantli II. Roman. Imper, Stae Catliarislae V». M. Sacrum. Das Innere hat die Form eines Kreuzes, ist ganz mit Stucco überzogen, und der Plafond mit bildlichen Darstellungen der Tugenden und Thaten Ferdinands, und mit den Wapen des Hauses Oestreich geschmückt. Der Fußboden ist von schwarzem und weißem Marmor. Der Hochaltar ist der heil. Martyrinn Katharina geweiht. Auf dem Marienaltare links sieht man ein sehr schönes Bild von Veluzzi. Von dem rcchten Arm der Kirche gelangt man in eine runde Halle, und von hier steigt man über eine steinerne Stiege in die Gruft hinab, welche folgende Aufschrift führt: lerDlnanDVs seCVnDVs pie VIXIt, pie oblft.- Nachdem man die letzte Stufe hinab gekommen ist, sieht man links an der Mauer ein ganz kleines blecher-nes schwarzes Täfelchen, das die Ruhestätte der unglücklichen Prinzessinn vonArtois, Maria Theresia, bezeichnet. Sie starb hier in Gra'z am 2, Juni 1905 in ihrem fünfzigsten Jahre, und liegt in etnem dreifach verschlossenen Sarge tief in der Mauer. In der Mitte der geräumigen und schön gewölbte« Gruft steht ein großer, roth marmorner Sarkophag mit den darauf ruhenden Statuen des Erzherzogs Carl und seiner Gemahlinn Maria von Bayern, in welchem der einst bei den Clarifscrinnen beigesetzte Körper der letztgenannten Erzherzoginn ruhet. Links neben dem Altare liegen in der Mauer die Ueberreste des Stifters selbst. Er starb am 15. Februar l627 in Wien, und wurde am 21. März, unter Begleitung des Hofstaate« und hundert Armen, bis an die Gränze der Stey«^ »nark geführt i hier empfingen ihn Maximilian voN Herbcrstein, und Gottfried von Eibeswald im Nam<" «5» 99 ««» der steyerischcn Ctände. Der Fürst von Eggenberg be« gleitete denselben mit einem Gefolge von 20 Wägen, deren jeder mit sechs Trauerpferden bespannt war. Der Leichnam Ferdinands wurde von den nämlichen 6 Schim» meln gezogen, deren er sich in seinem Leben gewöhn« Uch zu bedienen pflegte. Bei der Hofkirche in Gräz erwarteten thn 8 Prälaten und 20 aus dem höchsten Adel, welche ihn übernahmen und in das Mausoleum trugen. Hier wurde er zuerst in einen Sarg von Holz, dann von Kupfer, und endlich von Zinn mit folgender Inschrift gelegt: D. Ferdinandus, Romanorum Imperator Semper Augustus Germaniae, Ungariae , Bohemias, Rex. Arcln Dux. Auslriae. Dux Burgundiae, Slyriae, Carinlhiae, Carnioliae, Comes Tyrolis, Habsburgi et Goritiae etc. Darauf wurde in der Hofkirchc vom P. Math. Bastianchich, Kanzler der Universität zu Gra'z, eine la° «mische, von dem Hofprcdiger Thomas Dueller eine beutsch?, und von P. Leonhard Banhin eine italienische ^rauerrede gehalten, und von dem Bischöfe von Gurl «e gewöhnlichen Ceremonien verrichtet. Das Herz des Kaisers wurde in eine goldene -Luchse verschlossen, und in der Kirche zu Allerheiligen der Asche seiner Mutter beigesetzt, woher eö aber nach Aufhebung jener Kirche, sv wie der Körper der Erz-Herzoginn Maria, in das Mausoleum übertragen wurde. «, Februnni auno Christi 1631. S * «H» 100 ««5 Die untere: Diesem Grabmale gegenüber ruhet die sterbliche Hülle der am 8. März 4616 entschlafenen Gemahlinn Kaiser Ferdinands, Maria Anna. Die beiden Platten haben folgende Aufschriften: Die obere: Maria Anna bavariae dux, I'erdinandi arclii ducis Austriae Conjux lectissimav.. Quam pielas dementia modesda lecissent hnmortalem. Kisi mortales essemus, Ohiit die octava Marlii anno Cltristl 1616 V Annos aata 31 menses ire». Die untere:. , Näher, an der Stiege liegt der ^jährige Erzherzog Johann Karl), der beiden Vorigen Sohn. Die ihn be--zeichnenden Platten führen folgende Aufschriften: Die oberem Joannes Carolus arclii dux Auslriaa; Ituparatoris Eerdinandi 11 Ex JVIaiia Anna Jilius; Ulriusque virtutui» liaeres. In flore juvenlutis obiil^. Et ni«ritis mnturuSi Kaius est coelo Poslridie natalis dominl, Anno Christi I619 Aetaiis suae 1^; ■Die utvtcvc: Consumtuatus in bievi Explevit tempora inttlta. In einer Nische der Wand stehen hinter Eisengitter in goldenen und silbernen Gefäßen die Herzen Kais^ Ferdinands und seiner Gemahlin»/ der Maria Anna, der Erzherzoginn Maria, des im Jahre I6l6 gest, Erzherzogs Max, Ernst, und des Erzherzogs Johann Earl; in !»> 101 «n Jahre 1^(i6 nämlich wurde der Prc-und ? " "°" -^"s" Friedrich nach Gräz gerufen, -hcil ^? ^'" Iudenwcge die Wohnung und Kapelle zum ' -alme eingeräumt. Aus dieser Kapelle baulen M ^» 102 «" unter ihrem Prior P. Alexander Buhl die heutige Stadtpfarrkirche, und blieben hier bis zum Jahre 1536, wo sie nach St. Andrä, in der Murvorstadt, übersiedelten. Der Gottesdienst in dieser Küche wird in folgender Ordnung gehalten: Sonntags ist die erste Messe um halb 6 Uhr, das Hochamt um halb HU Uhr, die Gegenmesse um II Uhr, und die Vesper Nachmittags um 5 Uhr. >An Wochentagen ist dieselbe Ordnung, nur ohne Hochamt. Die Kirche zuMaria Himmclfahrt der P. P. Franziskaner, mit einem großen, jetzt wieder in Ausnahme sich befindenden Conv?nie. Das Kloster gehörte seit dem Jahre I22l, wo Leopold ill. es unter dem Namen „Maria Himmelfahrt an der Mur" erbaute, den Minoriten. Als aber Mathias von Ungarn Gräz mit einem Ueberfall bedrohte, und d:e in St. LeonharH wohnenden Dominikanerinnen die Franziskaner auf dem Tummelplatze aus ihrem Kloster verdrängten, mußten die Minoriten ihr Haus mit Letzteren theilen,, und sich endlich zum Theil sogar gefallen lassen, auf den Vorschlag des Erzherzogs Maximilian und auf Be» f,hl des Papst Alexander VI., seit 7. Mai 1515 die strengere Regel der Franziskaner anzunehmen. Dieser Orden war unter Kaiser Friedrich III. lm Jahre 14k3, durch die Bemühungen des berühmten Johann Capistran, nach St. Leonhard bei Gräz ge« kommen; im Jahr« ic»9ä wurde er durch Kaiser Mar^ milian und die Kaiserinn Maria Blanta in die Stadt, in das nachherige Kloster der Dominikanerinnen auf dem Tummelplätze, und endlich in das heutige Kl«^ ster versetzt. Die Kirche hat 12 Altäre und Kapellen, biethet aber wenig Merkwürdiges dar. Der Hochaltar, mit einem hübschen Bilde der Himmelfahrt Maria, wurde im Jahre 161« erbaut, ebenso die Kapelle der heil» Anna, durch Johann Galler Frciherrn zu Schwan-berg, als Begräbnißplatz für sich und scine Familie' Die Oehlbergkapelle errichtete 16^5, und die Kapellt des heiligen Antonius von Padua, drei Jahre später, Johann von Kaltenhaustn; die Kapelle der schmerzhaft -»»5 193 «c<- tm Mutter Gottes, Johann Seiße, Landschaft - Sekretär, im Jahre 1650. In letztere kam die gnadenreiche Statue, welche Anna Maria, Mutter Kaiser Ferdinands II., aus Vaiern nach Gräz gebracht halte. Im Kreuzgang befindet sich eine uralte Kapelle des heiligen Jakob, die schon lang vor dem Kloster hier soll gestanden seyn. Viele alte Grabsteine und Grüfte sind sowohl in der Kirche als in den Gängen zu finden Zu dem Thurme wurde 46,56 der Grund gelegt und I6l,5 derselbe vollendet. Er ist der größte der Stadt. Pfarrer und zugleich Vorsteher de« sämmtlichen Franziskaner - Convent« ist jetzt der fromme, biedere P. Antonius Ortuer. Die erste Messe ist hier um halb 5 Uhr-, Frühprcdigt um 6 Uhr; Segcnmessc um 8 Uhr; Spätpredigt um 9 Uhr; das Hochamt um 1U Uhr', Vesper um 4 Uhr Nachmittags. Die Kirche und da,S Kloster der F. F. Ursu-^nerinnen befindet sich im zweiten Sacke. ^ Dieser fromme wohlthätige Convent soll um das ^ayr 1686 gegründet worden seyn. Die ersten drei Jungfrauen wurden von Wien, andere von Görz gcru->en, und ihnen ein ganz einfaches Haus zur Wohnung angewiesen. Mehrere Wohlthäter, besonders eine Grä-Nnn von Leslie, geborne Fürstinn von Lichtenstein, und «Me Gräfinn von Wagensperg machten bald einen grö-Aren Bau möglich -, wozu denn auch der Bischof von «eckau, Johann Ernst, den Grundstein legte. Im Iah« Mart^ ""^ das Kloster durch das Testament der Gulk ^"bres, gebornen von Niedenaus, mit ^7615 nMi f ' ^ fundirt, und seitdem, da man die Iwcck-fa/ desselben allgemein anerkennt, durch mannig» s^e Unterstützung erhalten. Die Kirche hat eine hüb« ck» «a?ade, ^ ^^ ^.^ ^.^ ^^ überall weibli-ki» ^°^'gkeit und Reinlichkeit. Es ist an derselben " »enesiciat, Herr Athanas Gerstcr. z, , ^' Gottesdienst wird in folgender Ordnung gc< ^reit: erste Messe um 6 Uhr-, Predigt um 10 Uhr; ^'nmess« um halb 11 Uhr; Vesper um k Uhr. -»-'-> 16^ <^l Der Convent zählt jetzt, nebst der Oberinn, Matec Coleta, 22 Frauen und lu Schwestern, und beschäftiget sich ausschließend mit der Erziehung und dem M« törichte der weiblichen Jugend in Gräz ^). Die Vormalige Augustinerkirche zum heil. Paul im gräfl. Saurau'schcn, jetzt Quenzlcrschen Hause, in der Sporrgasse, soll nach der des heil. Thomas auf dem Schloßberge (die aber nun zerstört ist) die älteste Kirche in Gräz seyn. Wann diese Kirche gegründet worden, ist gänzlich unbekannt; doch ist es wahrscheinlich, daß hier zuerst, in dcr Nähe der Festung, eine Kapelle, und dann, bei größerer Bevölkerung der Stadt, eine Kirche, St. Paul im Walde genannt, erbaut worden sey. Nach Verbreitung des Luthrrthums wurde sie eine Zeit lang von den lutherischen Bürgern zu ihrer Kirche bestimmt, bis sie endlich 1588 Herzog Carl fcincm Hofkaplan Pater Aurelius Mantianus, aus dem Eremiten-Orden des heiligen Augustin, sammt dem daneben stehenden Hause schenkte. Aurelius nahm sogleich mit einigen Genossen Besitz von der Kirche und dem Haust, und gründete ein Kloster, welches bald sich vergrößerte In dcr Folge aber gericth, gegen das Jahr H6M, dieser Convent abermals, durch die Zunahme des Luthcrthums, in Verfall, bis Kaiser Ferdinand II. ihn um das Jahr 462(1 mit 500 Gulden jährlicher Einnahme fundirte und so wieder in Aufnahme brachte. In selbem Jahre ward der untere Theilder heutigen Kirche, zu welcher man auf einer schönen breiten Stiege von 60 Stufen gelangt, erbaut, >md im Jahre H62l vom Grafen von Lamberg, Bischof zu Seckau, eingeweiht. Nach Auf« Hebung des Augustiner-Ordens bezogen 1789 die Kar« mcUten daö Kloster, und nachdem auch diese aufgehoben wurden, erkaufte es Sigmund Graf von Saurau um 728U Gulden, und vereinte es mit dem nebenstehende» großen PallaM. Im Jahre I82l wurde die Kirch« der evangelischen Gemeinde in Gräz zum einstweMae« Wethhause, bis das neue gebaut war, übergeben. Mt ist sie akademische Kirche geworden, und der Gottesdienst ') Siehe bei den Erziehungsanstalten. >>> 40Z <<-«' wird hier Sonntags um L Uhr für die Schüler des Gymnasiums, und um halb 10 Uhr für die beiden philosophischen Jahrgänge dcr Universität durch die k, k. Professoren der Neligionslehre besorgt. Die ehemalige Kap uz i nerkir che, zum heil. Anton l)ou Padua, aus der Stiege in der Pau-lusthorgasse,^ wurde von Ferdinand il erbaut, von dem Bischöfe von Adria, dem Grafen Portia, 10. August Hßoo der Grundstein gelegt, und von Martin Bischof zu Seckau den 2. October 1602 gcweihct. Das Kloster entstand durch Lanrenz von Brundus, der sich diesen Platz von Kaiser Ferdinand erbeten hatte, Und wuroe bald der Sitz des Provinzials über die 35 Klöster von Inncröstreich; im Jahre 1783 aber zu einem Irrenhaus verwendet. D^s Hochaltarblatt der Kirche ist von Peter dc Pomis, das Allerheiligendilo von WeiMircher. Eine «Zisterne im Kloster «ar sonst gewöhnlich, ihres trefflichen Wassers wegen, zum Ge-vrauche des Hofes geschlossen. Auch hier ist ein Bene-'^at, Herr ^nton Stephanschitsch, angestellt, und dcr Gottesdienst wird in folgender Ordnung gehalten: täg-Uch lst um L Uhr, an Sonntagen auch um 9 Uhr cinc liesse, und die Vespcr Nachmittags um 2 Uhr. Die KapeIle i n der Burg, chemalö zum (Äe-vrauche des hier wohnenden Hofes, besteht als solche gar nicht mehr. Die Kapelle im k. k. Convicte ober dem ^ogen in dcr BürgcrMe, durch welche der Verbin- ungsgang zwischen dem Pricstcrhause und den Orato- lll^/"^ Satristei des Domes geht, dient noch zum brauche der Seminaristen, Riiv Kapelle im Kri egs geb äude, in der ^urgcrgasse, ist stit Aufhebung des attcn Lonvictes Dam^'^ ^ amenstifte, dem ehemaligen Kloster der «u^^anerinncn, ist ebenfalls eine Kapelle, die noch ^brauche der Stiftsdamen dienet, die v» r Kapelle im Landhaus? ist zu klein, um "^sammelten Stände zu fassen i daher bei dc» Land- ä ** 4»» 406 <-«» tagen die feierliche Messe vom Erbhofkaplan, dem jeweiligen Prälaien von Rein, in dcm daran stoßenden Sclale abgehalten wird. In derselben feierten einst die protestantischen Landstände bei geschlossenen Thüren ihren Gottesdienst. Die Kapelle im Iohanneum, größer alS die vorigen, war schon in früherer Zeit unter dem Namen der Leslie-Kapelle bekannt, und wird fortwährend von den Bewohnern der benachbarten Häuser besucht, Sie enthält ein sehenswerthes Altarblatt, die Taufe Christi vorstellend, von dem Director der stcino. Zeichnungs - Akademie, I. Stark. Der Gottesdienst wnd täglich um 7 und u Uhr, Sonntags um 9 Uhr abgehalten. Die Kapelle in der Residenz des Bischofs dient nur zum Privatgebrauche des fürstlichen Bewohners. Sie ist einfach, aber geschmackvoll. Die k. k, Burg, ein alterthümlichcs, unregelmäßig gebautes Schloß, an dem östlichen Ende der Stadt. Den ersten Grundstein zu dieser Burg legten höchst wahrscheinlich schon die alten Trungauer, und wohnten hier, wenn sie, vom Stammschlosse Stcyer aus, eine Bereisung ihrer großen Markgrafschaft und der wichtigen Besitzungen um Gräz vornahmen. In den Mauern dieser Burg walteten oft die tapfern und frommen Na-benberger, als sie das reiche Erbe der Sienermark mit Oestreich vereinigt hatten. Hier hausten auch viele Söhne Habsburgs, denen die unerschütterliche Treue der Steyermark so oft in den gefahrvollsten Augenblicken ihres Regentenlebens Hülfe und Trost gewährte. Sie ist die Wiege des durch Ferdinand II. erneuerten Regentenstammes aus dem Geschlechte der Habsburger, denn dieser Kaiser wurde am 9, Juli 1578 hier geboren. Aus ihr erhielten beinahe alle Thronen Europa's durch hier geborne Prinzessinnen neuen Glanz und neue Dauer. So wurde hier geboren: den 16. August 15?Z Mzh. Anna, nachmalige Gemahlinn König Sigmunds von Pohleni 10. November 157^» Erzh. Maria Christina , nachherig« Gemahlinn Sigmund Bathorys / 5)-> ^07 "lN''ü toi,t lnelne Either, und die Stimme vertrocknet "l vor Schn,crz nl'^r 0c>, Hinrrttt D^s Gcrichtcrorste? >,^° und w«>jV„ Lclnl-rs Nav, Nlsim des Eoh"eö Radi ?,,">°u, wclchcr in scmc l'ivi.i^ ^ohininq adziuiss, 0cn '.,'! U")„tcn Taz; dc2 Mcxiats Imn i», Jahre !^? nach dt'r s^,'''k" Za!)l; isc,!dst>'!, Iavre. Sc>»e <»r»It «ey umschlungen mit 0en V^iden des «etxns, ^,mn i 0->» 110 «<5 man hielt ihn für den Grabstein eines Prinzen von Jerusalem. Aus der berührten Uebersetzung und Erklärung aber erhellet, daß er in das dreizehnhundert neun-undachtzigfte Jahr der christlichen Zeitrechnung gehört, und nichts anderes als der Grabstein eines Vorstehers und Lehrers einer jüdischen Gemeinde ist. Er wurde -nahe bei Gräz iu der Carlcm, wo bekanntlich die Juden eine Stadt gegründet hatten, gefunden. In der Burg befand sich sonst auch eine prächtige Bibliothek, in welcher viele kostbare Manuscripte aufbewahrt wurden, die aber schon im Jahre 1^,5 nebst der grcisi. Stahrcnbcrgischen nach Wien kam. Eben so ging es den Gemählden, welche sonst die Säle und Gänge schmückten, und worunter viele von berühmten Meistern sollen gewesen seyn. Aus der alten Kunstlind Waffenkammcr führte man nur die besten Stücke nach Wien; alles Uebrige wurde im Jahre'H?65 östent-lich versteigert. Auf jeden Fall bleibt dieser alte Fürstensitz höchst interessant, und es ist nur Schade, daß darüber so wenig historisch Begründetes aufzufinden war. Die zunächst an der Burg liegenden Häuser in der Burggasse gehörten einst ebenfalls dazu, und standen mit ihr in unmittelbarer Verbindung, Das Landhaus, dessen Hauptfronte in die Herrengasse, die eine Seite in das sogenannte Landhaus-gäßchen, und die Rückseite in die Schmiedgasse gehet, ein altes, schwarzes, sehr ehrwürdiges Gebäude, in welchem sich sämmtliche stand. Behörden befinden. Es erhielt seine gegenwärtige Gestalt im fünfzehnten, sechzehnten und siebenzehnten Jahrhunderte, indem die Herren Stände mehrere benachbarte Häuser nach und nach ankauften und zu ihrem Bedürfnisse" umstatteten. So kauften sie im Jahre 4/!2?i von dem Bürger Heinrich Ernst das Haus sammt der Lchenschaft, die Kapelle in der Hcrrengasse, die Kanzlei genannt; im Jahre l5<9 das Haus des Gregor Reinwald in der Schmiedgasse; im Jahre 1524 das Haus des Ulrich ,»» 411 ««» Holzer um 600 Pfund Pfennige; im Jahre 159«, nach Auösterben der alten Ritterfamilie Rindscheit, deren Haus in dcr Schmiedgasse-, und im Jahre 1629 daS Haus der Freiherren von Ratmannsdorf. In der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts wurde dasselbe durch eine Fcuersbrunst gänzlich zerstöret; nach im Archive vorhandenen Rechnungen aber vom Jahre 1557 -— 4567 wieder hcrgrsteUN wo es wahrscheinlich sy gebaut wurde, wie es heut zu Tage iu sehen ist. Es nimmt einen bedeutenden Raum ein, umschließt zwei große und zwei kleine Höfe, und hat in den drei Stockwerten viele weite und schöne Säle, worunter sich bie sogenannte grüne Stube, das ist der Saal, wo bie Landtagsversammlungcn, die öffentlichen Prüfungen über die vaterländische beschichte, die Versammlungen der kais. königl. Landwirthschaftsgesellsthast und des Musilvereins gehalten werden, besonders auszeichnet. Diesem zunächst ist der Rittersaal, der einst mit sammt-Elchen Wapen der stcyermärkischen Adelsgeschlechter ge« lchmückt war, seit dem Jahre 1325 aber im neueren Geschmacke gemahlt und dccorirt worden ist. Nebst ben berührten Wapen befanden sich sonst auch in den verschiedenen Sälen des Landhauses mehrere Gemählde, Welche Schlachten, Belagerungen und andere merkwürdige Begebenheiten aus der steyermärtischcn Geschichte darstellten, nun aber verloren gegangen sind. Hier wird auch die Originalurkunde, vermög wel» ,^n Herzog Ottokar auf dem Oeorgcnberge im Jahre 286 die Steyermarb an den Babenbcrgcr Leopold hergab, bann der steycrm. Herzogshut, der sonst in f^Vurg aufbewahret, im Jahre 1785 nach Wien ge-^lt, am 10. Mai 1790 aber wieder nach Gräz zu« ncr gebracht wurde, und der steyerm. Lanoschadenbund ^,"n sehr kunstvoll gearbeiteter Pokal) aufbewahret *). '^ ^«^'^ Gegenstände <« sehen wüüscht, hat sich an den »» 112 «5l In dem Archive, dessen Vorsteher der gelehrte Historiker Hr. Joseph Wartinger ist, liegt noch ein großer, bisher wenig benutzter Sckatz geschichtlicher und statistischer Daten über das Vaterland, Ober dem Thore in der Hcrrengasse steht ein kleiner alterthümlich geformter Thurm mit einer guten Uhr und mit dem fteyerm. Wapen geschmückt. Neben diesem Thore sowohl, als auch neben dem in der Schmiedgassc, ist eine große Tafel mit einem dabei gel-mahlten entblößten Schwerte zu sehen, die folgende Inschrift enthält: «Mit der Fürst!, Durchlcicht Grzherzogens Carl zu »Oesterreich unsers gnädigsten Herrn und Landesfür-»sten gnädigsten Vorwissen, wcssens und ratification «hat Ein Er. Hochlöbl. - Laaft dieses Hcrzogthum »Stcyn-b im Landtag unter andern auch dahin verschlossen, und Befehl gethann das Niemand wer er »auch seyn mag, sich unterstehe, in dicscm hoch be-»freytcn Land-Haus zu rumorn, die wöhr Tolch, »oder Brodmesser zu zucken, zu balgen, und zu schlangen, gleichfalls mit andern Wöhren ungebühr zu „üben, oder Maulstreich auszugeben, sondern hierin-«nen aller Gebühr, und Bescheidenheit mit Worthen, «und werken zu gebrauchen, welche aber darwider «handeln, das dicftlbe nach Gelegenheit des Verbre-»chens an Leib und Leben unnachlässig sollen gestrasset «werden, darnach sich mäniglich zu richten. »Acium ©vufc ben 20. Sebruarit 1588, »Renovatum ben 12. 3tpriit 169'I." An dem Landhause angebaut und mit demselben in Verbindung ist das stand. Zeughaus, wovon wir „och im VI, Abschnitt zu sprechen gedenken. Ober dem Thore desselben in der Hcrrengasse befinden sich nebst dem steyerm. Panther auch die Wa-pcn: des Hanns Cbrist. Freih. v. Myndorf/damaliger Präsident des Hoftricgsraths, dann des Andrä, Probst zu Rottcnmann, Wilh. Freih, v. Raitmannsdorf, Eh-renrcich Graf von Saurau, Wottfr. Freih, v. Eybcs-wald, mit der Iahrszahl ^. V. ll6^N, und auf beiden -»»H- 115 ««» Seiten zwei kolossale Statuen des Mars unb der Minerva. Das Rathhaus auf dem Hauptwachplatz-e, fast im Mittelpunkte der Stadt, der Sitz des Magistrats UNb all feiner Behörden. Schon in einer Urkunde vom Jahre 1275 ist die Rede von einem Stadthaus, welches der Ausbesserung bedürfte. In cln^ u^kund" nom Jahre M48 bestimmte Kaiser Friedrich III. das sogenannte alte Kanzlei-Haus neben der alten Iudengajse, zunächst des Christ. Zue-schrotters Haus, welches die Bürgerschaft gekauft hatte, zum Rathhause, befreite es uon allen Abgaben, erlaubte, in demselben einen Frohnkcller und eine Taferne iu halten, worin Malvasic^ u. a. walsche Getränke ausschließend verkauft And ausgeschänkt werden sollten. ^>b dieses Nathhaus auf demselben Platze gestanden, wo das jetzige steht, war nicht zu erforschen, obwohl das »or dem Jahre 1807 hier gestandene ein sehr altes An-schen hatte. Im genannten Jahre wurde durch Christ, stabler das n«ue prächtige Gebäude, eine wahre Zierde des Platzes, erbaut, und kostete über I5U0U0 Gul-°en, welche mittelst einer neuen Steuer auf den in Mäz einzuführenden Wein eingebracht wurden. Es hat 2 Thore, wovon das eine auf den Platz, das andere in die Herrcngasse führt Ober dem ersten ruht eine große, zu öffentlichen Publicationen bcstimm-^ Altane auf 8 steinernen Säulen, die zugleich diesem Vaupteingang etwas Imponirendcs geben. Obcr dem in k Sl-ockwerke am Dache befindet sich eine Gallerte, ocren Mitte eine schöne Uhr, und über derselben das ^apen der Stadt und des Herzo.gthums,ein feucrspcien-^° gehörntes Pantherthier oder Stier in kolossaler ^"ße. An den beiden Enden der Gallcrie stehen die Saturn der Geschichte und der Gerechtigkeit mit mehre-^n Genien umgeben, von dem geschickten Bildhauer ^agon gearbeitet. Im großen Rathssaale 4m ersten Stockwerke wird "ler anderen auch das alte Gerichtsschwert gezeigt. 45» 414 <«» welches die früheren Stadtrichter bei Amtsverrichtungcn zu tragen pflegten. Das Mittclband der Scheide zeigt das steyerische Wapen, erhaben und vergoldet-> die Hülse den kais. Adler, Es ist ganz mit Inschriften bedeckt, die zugleich eine Quelle für die Geschichte des Gräzer-Ma« gistrates sind. Das ständische Theater- und Redouten-Gebäudei in der Hofgasse, der k. k. Universitäts-Bibliothek gegenüber. Nachdem das sonst auf öem Tummelplatz gestandene Theater, wegen seiner Lage nächst dem Pulvermagazine, gefährlich, für die zugenommene Volksmenge zu klein und zugleich baufällig befunden wurde, wurden die Stande mittelst Zuschrift des k. k. inncröstreichischen Gubcrniums vom h. December H?7U aufgefordert, sich zu äußern, ob sie den Bau eines neuen Schauspielhauses auf sich nehmen, oder hierzu wenigstens einen Vorschuß zu leisten sich geneigt fänden, und sie ließen sich zu Letzterem herbei, wenn die allerhöchste Bewilligung dazu erfolgen würde. Während man über die Weise des Baues, ob das alte Haus der Witwe l>icclnelll abgelöst, oder ein neues angekauft werden sollte, sich berathschlagte, erfolgte die allerhöchste Entschließung mittelst Hoftanzlei-Decret vom 27. Februar 1772, daß den Ständen der ganze Bau des Schauspielhauses und Redoutensales gegen Bezug des Lntröe überlassen bleibe, jedoch mit dem ausdrucklichen Beisatze, daß die k. k. Hofstelle keine Veranschlagung der Baukosten auf oen Unterthan zugehe , und daß diese daher auf anderem Wege z« decken seyen. Es berichtete baher dcr ständische Ausschuß unterm 20. August 1773, daß die Stände nach dem Willen Sr. Majestät den Thcaterbau übernähmen und als Locale den Viccoom-Garten vorschlügen, welcher dann auch mit Ministerial - Banko - Hofdeputalions - Rescript 6e äaw Wien 28. October 477a und Gubcrnial - Inli-mat se llalo 22. November 1774 h^ Ständen ßl-ui, zu obigem Zwecke übergeben wurde. 55» 113 «5( Es begann der Bau unter dem Landeshauptmann Leopold Grafen von Hcrberstein, verordneten Amtsprä» sidcnten Ignaz Graf Kazianer, verordneten Rälhrn: Johann A«ton, Probst des Stiftes Stainz, Carl Graf von Trautmannsdorf und Franz Edlen von Licrwold, deren Wapen sich sonst an der Noroerfronte dco Schau» spielhauses befanden, jetzt in dem neuen Hause rückwärts eingemauert sind. Den Vau selbst leitete Herr Franz Anton Graf Inzaghi. Das Theater war, nachdem es in dem Laufe von H7 Jahren seines Bestehens mehrere Abänderungen und Verbesserungen erhalten hatte, in der letzten Zeit vor dem Brande von 1823 drei Stockwerke hoch; in gleicher Höhe mit dem Parterre waren 4 Logen, im Hin« tergrunoe des 4. Stockes die Hofloge, übrigens im l. Stocte22, im 2. 2^, und im Z., welcher eine Gallcrit bildete, 4 Logen. Von erstern wurden dem jeweiligen Unternehmer mehrere durch Kontrakt zur eigenen Be« nützung überlassen, die übrigen blieben den Ständen, nach der Anciennität durch Vormerkung, gegen einen bestimmten Zins vorbehalten. Im Ganzen faßte dieses Theater im Parterre, Logen Und Gallerte gegen eilfhundert Zuscher. Der Redou« tensaal, sammt Neben- und Speisezimmern im 2. Stock, nahm gegen 15UU Personen auf. Da der Fußboden des Redoutensaales mit dem ersten Rang der Logen in Weichem Niveau war, so wurde bei festlichen Gelegen» heiten ein Podium ober dem Parterre und der Bühne »ur Redoute umstaltet. Im Ganzen war dieß Theater s«t gehaut, doch keine Stiege gewölbt, und da^Thea-»ergebäude von jenem des Redoutensaales durch koine yeuermauer geschieden. Die Hcitzung geschah mittelst Defen, welche theils im Parterre, theils unter demselben angebracht waren. Der unglückliche, in der Nacht vom 2a. auf den 25. December HL22 ausgebrochene Brand zerstörte das G«' baude gänzlich. Die H. H. Stände entschlossen sich aber schnell, vlescn Erheiterungsort so bald als möglich wieder herzu» 55 > <16 <<-< stellen und es wurde zur Verfassung der Plane die Ho^-kanzlei-Bewilligung vom 26. Jänner 182^» ertheilt, welcher die allerhöchsten Entschließungen vom 27. December 1824 und 5. Jänner 1825 über die Art der Erbauung nachfolgten. Zur ProjeMnmg der Herstellung und zur Verfassung der Pläne ersuchten die Stände den k. k. Herrn Hofbaurath von Nobili, sich Hieher zu verfügen, und nachdem demselben von Sr. Excellenz dem Herrn Landeshauptmann der Wunsch geäußert wurde, daß wegen Vermehrung der Bevölkerung auf Vergrößerung des Raumes, jedoch mit Beibehaltung der Hauptmauern, Bedacht genommen werocn möge, so wurden diesem Wunsche gemäß die Pläne von dem k, k. Herrn Hof-baurath verfaßt, und es erlaubt nun der Raum des Theaters den Eintritt von ^l^o bis 2500 Zuschern. Das Theater besteht nebst d,em Parterre aus <» Stockwerken: in ersterem befinden sich l2 Logen und ein Amphitheater, worauf ein Theil der Sperrsitze angebracht ist; im 1. Stocke sind 20 Logen und die große Hofloge; der 2. enthält 22, und der 3. 4 Lagen nebst einer Gallerie als sogenannten 2. Platz; der 4. hat bloß Sitzbänke. Im Ganzen bestehen also 58 Logen,, ohne Einrcchnung der großen Hofloge, Sperrsitze sind im Parterre und Amphitheater 92. Die Bühne erhielt eine besondere Erhöhung, damit die Dekorationen, ohne sich zusammen zu rollen, ganz hinauf gezogen werden können, welches die Auslagen des Baues sehr vermehrte. An der W,cmd ober der Bühne ist der kaiserliche Adler unk das stcyermä'rkische Wapen, ryld zu beiden Seiten desselben die Brustbilder der größten Dichter, Tonkünsiler und Schauspieler der neueren Zeiten angebracht. Den obersten Raum nimmt ein allegorisches, auf die Kunst sich beziehendes Gemählde ein. Der Ncdoutensaal wurde durch einige kleine Abänderungen der vorige.« Form, durch eröffnete Kommunica-tionen und durch einc Art Gallerie so erweitert, daß nun gegen 58U0 Menschen darin Platz finden. Lithl.fi J Trmfferulcy in W« Das Ständische TSifmter Jirtit Jtf A.A. B urš, dem Dome und der VnirerfiCät. »>» 117 <<-t Er ist nach neuestem Geschmacke gemahlt, mit Spiegeln und Lustern dekorirt, und mit allen Bequemlichkeiten versehen. Als besondere Wohlthat ist zu bemerken, baß die siegen und prächtigen Vorhallen eben so wie der Saal, ble übrigen Ammer' und das Theater, mittelst 4 Meißner sch^^ Oefen, beheitzt werben, welche überall gleich-Mäßige Wärme, verbreiten. . So ist das Gebäude solid hergestellt. 7 Stiegen sind gewölbt. Zwischen dem Podium, dem Schauplatz, dem ^cdoutcnsaal, Mahlersaal und Scenen-Magazin sind »euermauern aufgeführt und mit eisernen Thüren und Bat» «n versehen. Ueberhaupt wurde die ganze Projektirung ^6 k, k. Hofbauraths von Nobili nicht nur zweckmäßig, «ondcrn auch nach dem Geschmacke der Zeit und mit üUcr Vedachtnahme auf Gemächlichkeit ausgeführt. Durch die Dcmolirung der nahe gelegenen Häuser und Herstellung des Franzensplatzes wurde das Theater von fast allen Seiten frei gestellt, und die Fußgeher er-pletten einen eigenen Ausgang an der Fronte der Hof-6a>ie, dig FFHrendkn aber an der Seite des Franzens-platzes, wo sich auch die Wägen aufzustellen haben, sa, ^ Fronte des Rcboutcnsales führet eine lateini-icye Aufschrift, welche über dsn Brand und die Me-dcraufbauung Aufschluß gibt. Die zweite Fronte ist mit dem stcyevmärlischen Wapen geschmückt. ^ di. z«^." ^"'^"^^^"ka^^^ Ausführung des Baues — ^! ^^lschaffung der Geldmittel — wurde nach reifer Erwä- U/^s dicklich gelöst, ohne die Domestikalkasse oder irgend "ne Klasse der Kontribucnten in das Mitleid zu ziehen, ll9 « ^2l) <«-< studierende Jünglinge, das noch bestehende k. k. Eonvict, und spätev auch das Pricsterhaus der Seckauer-Diözese von Sr. Majestät unserm allergnädigsten Kaiser hier erpichte t. Es führt daher di« Aufschrift: Ili5tl5, inß«niiz, »laiibu«, vovit krall« oiscu» ll. 180Z. Das Johanne um, einst dev Rauberhof genannt, seit dem Jahre 1812 aber nach tmn hier bestehenden National-Museum, mit dem jetzigen Namen geschmückt. Seine frühere Wsnennung hatte das Gebäude von jenem steycrm. Riesen, dem berühmten Auorä Eberhard Freih. v. Rauber, dem treuen Gefährten und Liebling Kaiser Maximilians II,, erhalten. Das Bild dieses ungeheueren Mannes, dessen Bart bis zum Voben, und wieder zurück bis zum Gürtel reichte, wird noch in einem der Zimmer aufbewahrt. Seine außerordentliche Stärke, sein Kampf mit dew Juden am Hofe Erzherzog Carls, und jener Sackkampf auf dem Tummelplatze, haben sich noch als Volkssaget» im Munde der Grazer erhalten. Er starb im Jahre 2575, 68 Jahre alt, auf seinem Gute Petronell in Ungarn, in dessen Pfarrkirche man noch sein Gradmal zcigt. Der Rauberhof kam nun an das Stift St. L^m-brecht, und im Jahre 163^ an die FcmiUie der Grases von Leslie, welche auch am 19. Jänner 1685 den heu^ tigen Garten, der damals eine Gemeindwiese war, vom Stadtmagistrat erkaufte. Nach dem Aussterben der Leslie, mit dem Grafen Anton, am 22 Februar HU02, kam diese Besitzuilg an die Fürsten von Dietrich-siein, von welchem sie endlich im Jahre igjj die Hr"' Stände zur Einrichtung des National-Museums er-kauften. Von Letzterem wird im VII. Abschnitt- weitläufig gesprochen werden. Die k. k. Kriegskanzlei in der Bürgcrgalse Nro. 54, ein altes großes Gebäude, in welchem siH «inst das von Erzherzog Carl im Jahre 4576 fül 5->"> 121 «55 Studierende gestiftete, und ebenfalls von den Jesuiten geleitete Convict befand. Im Jahre 1591 übergab Erzherzog Ernst demselben die von den Mönchen verlassene Earthause Gayrach, um von deren Einkünften klinge Studenten, die man ^Iumn«» A^rienüe» nannte, zu erhalten. Dieses Collegium wurde im Jahre 1775 aufgehoben, und d« Stiftung in Handstipendicn verwandelt. Ober den Thoren sieht man noch das Brustbild deS Stifters und die alte Aufschrift: Collegium archiducale convictoxum et aluutnorum socictatis Jesu. . Das Freiherrlich Spieg elfeld'sche Haus W der Burggasse Nro, h» ^ Man sieht an demselben zwischen dem ersten und zweiten Stockwerke einen runden antiken Stein, auf A^Hem ein geharnischter Römer in erhabener Arbeit >«y befindet. In diesem Gebäude war einst das kais. Aennigamt. . Das Haus der Edlen von Fraidenegg, in °er Vurggasse Nr. 6, ist bloß des Saales wegen, worin ^er steyerm. Musikvcrcin seine Ucbungskonzerte hält, bemerkenswcrth. Das Haus der Grafen von Trautmanns-°°rf, in der Vüraergasse Nr. 25, mit dem Wapcn des ^rühmten Maximilian von Trautmannsdorf geschmückt, ^.lcht wegen prächtiger Architektur, noch wegen impo-f"""der Größe, obwohl es sich in drei Gassen erstreckt, hmid "^" dem Geschlechte, welchem es seit Iahr-,.;^^n angehört, verdient dieses Gebäude ausge-i"c!)l^t zu werben, Nro i ^ lliospinische Hauö, in der Vürgergasse Von'^' ^^^s große Haus ist ganz in die ehemalige, ^ .'«^edrich dem Frkdsamcn erbaut? Kirche der Do-in ,. "^'ülnen, aus dercn daneben stehendem ö:l-stcr geha^^.^l das Damenstift geworden ist, hinein Db?,. / "^ """ "°ch rückwärts deutlich ersehen kann. Und k- fetzigen Einfahrt befand sich sonst der Thurm, " yMer demselben, wo jetzt der Hof, die Begrab- e ,» 132 «" Nlßstätte des Convents. Im Vrdgcschoß ist die auSgc-zcichnctc Fabrik physital. Instrumente der Gebr. Ro-spini, und auf dem Dache ein kleiner astronom. Thurm NNt einer grüßen lluinei-H ukücur». Das ad cliche Damenstift in der Vü'rgergasse Nro. <6. Dieses Gebäude, das einst einen weit grä-ßeren Umfang und einen Garten, auf welchcm jetzt mehrere benachbarte Hauscr stehen, hatte, entstand, als im Jahre 1^5 Kaiser Friedrich der Friedsame den Franziskanern hier ein Kloster erbaute. Die Franziskaner blieben im Besihe desselben, bis sie es im Jahre 1üi5 an die Dominicanerinnen übergeben mußten. Von Letzteren, aus welchen die Stiftsdamen geworden, wird im XII Abschnitt weitläufiger gesprochen werden. Das Kannrath'sche Haus auf dem alten Tabakamtsplatz Nro. l i2, ehemals der Wohnsitz der Grafen von Kottulinsky, und noch früher der Hof deS Stiftes Po'llau in Qbersteyer, das nun aufgehoben ist. Es kam zu diesem Stifte unter dem gelehrten Probste desselben, Johann Ernst von Ortenhofen, der H742 starb, und wurde von seinem Nachfolger, dem letzten Probste von Pöllau, Carl Grafen von Brcuncr, ausgebaut. Das Haus des Hrn. Math. Prath e ng e y «r, in der Stempfergasse Nro 122, gehörte einst der grast. Familie von Wildenstcin, die dahin einen römischen Denkstein bringen ließ, den man zu ebener Erde «m der Stiege mit folgender Inschrift sehen kann: Insequens, Senilis. Et Censoria. Tevina V. F. Sibi. I>t Ingenuae. Terti F. Insequentis Matri. Et Maximfano, Maximi. F, Vilrico. Nebcr demselben befinden sich die Brustbilder »o" 2 Mannern, 2 Frauen und 2 Kindern in römisch" Tracht. »»> 123 «55 In der Hausflur befindet sich auch ein Denkmal aus neuerer Zeit, auf welchem ein geharnischter Ritter, ""e Frau und das Stubenbcrg'schc Wapen mit folgender Inschrift zu sehen ist: 256Z. II. v. klubenkorA, H ^v 6ulenderß nnä ^ Das Kr eisam t s g e b a u de, in welchem bis zum >!ayre igu« das in dcr Mitte des achtzehnten Iahr-yunderts, vorzüglich durch den Stadtpf^rcr zu Gräz Älols Vcrtholdi, gestiftete, und im Jahre 1778 durch vcn Bischof von Seckau, Johann II, Philipp 0iraf von Spauer, besser dotirte Priesterhaus bestand Bas Haus des bürgl, Tischlermeisters ^?anz Knollmaye r, in der Meßnergasse Nro. ^81. H^lr war das, vom Kaiser Ferdinand I. am 1^». Nov. ^l, für i2 Männer und l^ Frauen mit jährlichen "evenüen von 21^1 Gulden gestiftete, Kaiser-Hofspiral. >. ^^s sogenannte gema h lt e Ha us in der Herren- 2n>st Nro. 20'^. Es hieß einst der Lehenhof, weil hier die falser bei ihrer Anwesenheit in Gräz gewöhnlich die "yen zu ertheilen pflegten; wie z B. Kaiser Friedrich ' ^n Jahre 1^,52 ?c. Später nannte man dieß Haus UH den Maximilianshof. In neuerer Zeit gehörte es /r Familie Laturner, die dessen Außenseite und den Hof ^/l»2 durch den, Mahler Maicr um 1000 Dukaten mit «reskogemählden schmücken ließ; daher dcr jetzige Name. «.Das Kollonits'sche Haus, in der Schmicogasse. ^"^5 Erhard von Pollheim hatte, nach Vertreibung von? > ""^ ^^>^ bas sogenannte Iudcl-IudenhauS diesem ?^ Maximilian zum Geschenke erhalten. Au« einem V -" ""'^ ^'" Christ. Heibergcr Haus und aus welck ^ ^^"^ entstand das nunmehrige große Gebäude, Gall/v °" ^' October 1620 Hanns Will). Freih, v. s^.f^ "uf Schwanbcrg, dem Sebst. Pfncißel, Land« kau/t ^ ^" ^^'"^ und seiner Gattinn Barbara ver» H°^s - ^°" welchen es am 1. Febr. 16<<0 an Otto "ttied von Kollonits kam. seit i«^ Vorauerhof, in der Naubergasse ^ro. 280, ^«i2Z «in Eigenthum des Staates und Sitz dee e * -»->» 42^l «<^ kaiserl. königl. Kameral- und Kriegökassen, der Staats-Buchhaltung :c. Es wurde im Jahre 1676 von Ioh. Mich., Abt des vom Markgrafen Ottokar VI. am 9. August 116Z gestifteten Klosters regul. Chorherren, zu Norau in Odcrstcyer, erbaut. Das kaiferl. königl. Tabakamts-Gcbäu-d e, in der Raubergasse Nro. 27«, einst das Eigenthum der 11hl), von Adelram von Waldegg, gestifteten Abtei Scckau bei Iudenburg in Obersteyer, Nach Aufhebung derselben am 20, April! 1790 wurde dieses schöne Gebäude an Privaten verkauft, endlich aber vom Staate zu gegenwärtiger Bestimmung wieder eingelöst. Im Hofe zeugen noch einige steinerne Wapen von den alten Eigenthümern. Der Slainzerhaf, in der Gasse gleichen Namens Nro. 285, einst ein Eigenthum des im Jahre 1229 von Lcutold von Wildon und seiner Gattinn Agnes von Lichtenstein gegründeten, nun aufgehobenen Chorherren-stiftcö des heil. Augustin zu Stainz, 5 Meilen südwestlich von Gra'z. Das Gebäude derkaiserl. königl. Oek 0 n 0-mie - Kommission, in der Neuthorgasse, einst cin Nonnenkloster der barfüßigen Karmclitcrinnen. Stift terinn dieses Klosters war Eleonora Gonzaga, des Herzogs Vinzenz l. von Mantua Tochter, Kaiser Ferdinands e Gräfinn '^7! Hcrbcr,iein, Obersthofmeisterinn, der Frcih. von Zerodi,,, und der Ordensprovinzial Pater Alexander «>» 125 lstanden und merkwürdig geworden. Jakob von Eg- U ndcrg hfs^ß ^^ ^^ ^^ sammt einem Garten. Alö tett 5""^ von Gräz sich entschlossen, eine eigene pro- ^?"Me Schule zu errichten, gab er im Jahre ,5'W w>^ Sitzung dazu her. Die neu errichtete Schule "roe das Stift genannt, und gewann sehr bald emen "senden Nuf. Die vorzüglichsten Lehrer und Pre- uer waren: David Taner, Ieremias Hombcrger, "^par Kratzer, der Dichter Gabclmann, Regius, CW' ^» 126 ^^ trius, Peristenus, Papius u. a. Im Landtage <580 erwählten die Stande den Magister Hyronimus Peri^ sterius zum Nettor, und den Kaspar Kratzer zum Nice-Rektor ihrer Schule, welcher Letztere aber auf Befehl des Erzherzogs <3arl bald die Stadt verlassen mußte. Unter Ferdinand II. im Jahre 159U, als fast alle wieder in den Schooß der katholischen Kirche zurückkehrten, löste natürlich auch diese Schule sich auf, und die Gc< bäude standen einige Jahre hindurch leer. Am 2. März 16',2 übergaben 1>c die i^nocöstänoc der Witwe des Erzherzoge ^arl- urid Fcidinands Mutter, Maria roN Bayern, und diese ließ aus der alten Schule ein Nonnenkloster für Kl,,risssrim>en, und aus der darneben stehenden lutherischen Kirche eine katholische herstellen. Papst Clemens VIll, bestätigte diese Stiftung, und ertheilte zugleich die Erlaubniß, die erste Kolonie aus dem bayerischen Kloster bei St. Jacob im Anger kommen zu lassen, welches auch am 10. November H60Z geschah. Am 25, desselben Monats wurde die Kirche ,om Fürst-Bischof von Seckau, Martin Breuner, z" Ehren Aller HeiUgcn ^v«U ka sch^n s^t 15^ cine Ka^ pelle zu Allerheiligen und ein kleines Hospital darneben gestanden war) feierlichst eingeweiht. Am 1, Juli 160Z stellten Maria und ihr Cohn, Kaiser Ferdinand, einen großen, im Archive des ^ohanncumö noch im Original vorhandenen Stiftungsbricf für dieses Kloster der Kla-risserinnen aus. Eö wurden demselben zum Unterhalt 50UU Gulde« jährlicher Einkünfte auf das Salzamt »^ Aussce angewiesen, und das Dorf St. Margarethen bcl Marburg, und zwei Weingärten, von allen Abgabe" befreit, übergeben; dafür erhielten die Nonnen die Verpflichtung, für die Fürsten von Oestreich und Baycrn jährlich /j Vigilien, mit .'-rmenspende, zu feiern. Die Z"A der Nonnen ward auf Z6 bestimmt, vermehrte si? aber, so wie das Kloster durch vielfache Geschenke richer wurde, bis auf ^0 und 50. Die Obforge iiber das Ganze erhielten die Priester der Straßburger P^ vinz, bis nn Jahre 1687, auf kaiserl. und päpstl. ^ fehl, die Väter der östr. Provinz sie übernahmen, u"° 1,» 127 «' zu diesem Ende auch noch eine Wohnung für 6 Beicht» Väter an das Kloster angebaut wurde. Die Stifterinn «"aria, die den größten Theil ihres Lebens in dem-se'ben zugebracht hatte, wurde auch nach ihrem Tode, "M 29. Aprill KM1, hier beigesetzt Später kamen "uch die Herzen ihres Sohnes Ferdinand II und stiner Gemahlinn Eleonore, so wie ihres Enkels Ferdinand ">., hierher. Im Jahre 17 U2 wurde das Kloster a'.if-6e.)!)bcn, aus der Kirche das große schöne Ezeik'sche (srühcr Sartorische) Haus gebaut, und das Convents« ^bcnide, das Paradcis genannt, ebenfalls an einen "Nvatcn verkauft, Der Admonter - Hof, im Vadgäßchcn Nro. 296, schon durch lange Zeit das Eigenthum des um die Verbreitung der Religion und der Wissenschaften in Cteycr« nark so hoch verdienten Bcncdictincr - Stiftes zu Ad-"ont im Gnnsthale, welches im Jahre l0?l» durch Gebärd, Erzbischof von Salzburg, gestiftet, und zuerst durch Mönche aus St. Peter in Salzburg bevölkert wurde. Schon im Jahre l372 kommt eine Spur von einen "esem Stifte gehörenden Hause ln Gräz vor-> gewisser '1l, daß Abt Albrecht II. dasselbe 1,^1 zu dcm h^uti-3«n Aomontcr-Hofe umstaltete. Es dient zur Woh« "Ung des Prälaten und der Stiftshcrren, welche in ^az gröytentheils am Gymnasium und an der Univer->Uat angestellet sind, Mit diesem Hofe ist die sogenannte Bruckgült verbunden. er«», Das gräflich Attems'sche Wohngebäude, im pH? .^act Nro. 28U, gehöret seiner Größe und seiner Städ/^" Bauart wegen zu den ersten Gebäuden der von d '""b gegen Ende des vorigen Jahrhundert webre ^l-oßvater des gegenwärtigen Besitzers au« ' "en kleinen Gebäuden errichtet. Nro ??"> Prandstätter'sche Haus, im ersten Sack tes w - ' einst ein Eigenthum des Zisterzienser-Stif-9rc.f ^" I'^st Gräz. Im Jahre 116'1 schenkte Mark-Gräf ^^ ^"> Stifte Nein, unter dem Abt Gerlacl, dawit " Dunkenstcin, einen Hof zu Gräz nn Sacke, ^ es Hort ein Haus mit einem Keller erbauen -»->» 123 «<» könne. Dazu erkaufte das Stift im Jahre 1293 noch eine Hübe von der Bürgerinn Wolfhilde, und auf diesem Grund und Boden erbaute endlich, um das Iah-?2'i6, dcr Abt Herwig das nunmehrige Stiftshaus, welches aber Abt Placidus Mailly, am Anfange bes achtzehnten Jahrhunderts, ganz veränderte und im neueren Geschmack herstellte. Nachdem das Stift unter Kaiser Joseph auf eine Zeitlang aufgehoben wurde, kam diese Besitzung durch Kauf an die Grafen von Dielrichstein, und endlich an den jetzigen Eigenthümer. Das Ferdinandeum, in der Färbergasse Nro. )05, worin jetzt die Musterhauptschule, einst aber ein Erziehungshaus für arme Studenten war, zu welchem Erzherzog Carl im Jahre 157^ den Grund legte. Weil Ferdinand li. diese Stiftung in der Folge weiter ausdehnte und besser dotirte, so wurde sie nach ihm das Ferdinandeum genannt. Ein besonderer Unterstützcr desselben war auch Georg Stobäus, BischofzuLaoant. Damit verbunden war ein« Musikschule, deren Zöglinge den Chor in der Hofkirch« versehen mußten. Im Jahre z??5 wurde auch diese Unjtalt aufgehoben. Die Grenadier - Kaserne, ebenfalls in der Färbergasse Nro. 106, einst das Molk'sche Haus, dann seit dem Jahre 1776 das Waisenhaus, endlich während dem Baue des neuen Rathauses der Sitz aller M<^ gistratsbehördeu, und zuletzt Kaserne. Das Haus des Herrn von Fekondo, in bet Hofgasse Nro. 42, war einst das Münzhaus von Grä> Das deutsche Haus, ein altes großes Gebäude in der Sporrgasse Nro. 78, Eigenthum der deutsche" Ordens-Kommende am Leech, mit dem Wapen derselben geschmückt, der Sitz ihrer Kanzleien, und »«'" Theil die Wohnung ihrer Beamten. Es wurde '"' Jahre 1690 von dem Komthur Seifried Graf v. S^ rau angekauft und eingerichtet. Das Saurau'sche Haus in der Sporrgassl/ gerade an dem alten Paulusthore Nro. 75. '»5 429 <cnren dcr Anwesenheit der Türken im Jahre ^2, wo Ibrahim Pascha in diesem Hause soll ge« wohnt haben, aber durch die Kugeln der auf den Gchloß-"'g gefliichteteu Bürger auch daraus vertrieben worden 2m Innern sind große schöne Sale, ein geräumi» 6^ Hof, und rückwärts am Schloßberg ein sehr an,;c-^hmcr Garten. Mn Gang fiihrct hinüber in die Kir-")e der Augustiner auf der Stiege; gleichsam dieHaus-tapclle. Der Esels stall, in dcr Sporrgasse Nlo. 16. uf dem Platze dieses schönen und geräumigen, an die ^tt Stadtmauer angebauten Hauses sollen früher die Wallungen für die Maulthiere des kaiserlichen Hofes gewcsen seyn ^ daher dcr blzarre Name. .Das N c ck enza un'sch e Haus, in der Pau- "blhorgassc Rio. t^2, ein burgähnlicheö Gebäude auf ^ ""feinen Anhöhe nahe am Schloßberge, einst außer cn Mauern der Stadt gelegen, nun vom Staate ge» ""ft und mit dem allgemeinen Krankenhause verbunden. ^ Das einstmalige V iccdcm - Ge b ä ude, auf dem ^"^enöplahe Nro. 36, von Kaiser Friedrich III. ge-- ietzt der Sitz der k. k. Staatsgüter-Inspection. Kloste-^ ^a-rnisonsspital, einst ein KHrmellter« Nro 5>> ""^ ^^" "°^ ""^ Letzterem benannten Platz« Ct,^?"Karmelit«n kamen im Jahre 1623, vom Bischof von m -Y. "°" Ehiemsce empfohlen, nach Gra'z, wurdrn gen V Fürsten von Eggenberg auss Beste empfan- , und einstweilen im Minoriten Kloster aufgenom-na«< ,."'" 9- October 1628 gab ihnen Kaiser Ferdi-N,ein das Recht, im ganzen Lande Almosen zu sam« "/ und am II. Aprilldes folgenden Jahres erthettte 6 " "» 130 «" ,r denselben einen Stifts- und Freiheitäbrief, wodurch s>> ansehnliche Vorrechte und die Mittel zur «Erbauung ih:vä Klosters erhielten. Scchs Tagc ssiattr erließ der Kaiser an den Fürsten von Eggenberg, den Freiherrn uoü Brauner und an die Hoframmcr in Äraz den Befehl, die zur Errichtung des Karmeliten-Klosters geschenkte, den, Stadtthore gegenüber licgenoe töourliae sammt dem att.n Bollwerk, dann auch die um einen anständigen Preis zu erkaufenden, ncbcnliegendcn und zu dem Gebäude nothwendigen Häuser, wie auch einen Kanal von dem in die Burg rinnenden Nasser, den Karme-Uten in ihr Eigenthum zu übergeven und die gemachte Snfrung, und die ertheilten Gnaden und Privilegien zu schirmen und zu schützen. Die ersten vier Häuser, welche bei Erbauung de5 .Klosters al.gckduft wurden, waren die des Ulrich Burg--hart, deö Martin Friedrich, der Amia Katharina Egg»-' und der Marmiliana ZolUnger, über w.lche die Stadt^ pfarre beim heiligen Blut das Domnnum hatte. In d^'r, Folge wurde noch dazu, von den deutschen Rittern, das Gladesische Haus gekauft. Im Jahre ib,5ä vcr« kaufte der Hofkr. Rath Casnedy zu Bärncgg den Kac-" meliten eine Wiese am Paulusthore, welche derselbe von der Iudilh, Witwe dcs berühmten Hof- und Kam" mermahlers Peter de Pomis *) gekauft hatte. So hatten die Karmeliten den Raum zusammen gebracht, auf welchem chr Kloster sammt Garten und Umgebungen entstand. Sie ecbauten eine ansehnliche Kirche, in welcher unter Anderen die Familie Hcrberstcin in die Ungarn gekonnneu. Sie war im Frieden von u^?8 an Mathias von Ungarn als Braut versprochen, leses Versprechen aber, neuer MißlMigkeitcn wegen, "lcht gehalten worden. Nun wollte der in Leibnitz ste« Ande Obrist Maubitz von Czcrnyhor, mit Hülfe zweier -«"rather unter der Besatzung, sich Nachts des Schlosses "nd der Prinzessinn bemächtigen; allein die Wachsamkeit 5° ^chloßhauptmünns Ulrich von Graben vereitelt« ' ^"schlag. «th> l m Jahre 1532, als gegen Ende September« tettet ^"^" "^ ^"'^" Scharen G'äz umlagerte, den ^ ^^ ^^ Bürger mit ihren besten Gütern auf die ^^^^ä' vertheidigten denselben hartnäckig, bis und ^> ^^ gezwungen wurden, vor Hanns Katzian^r Bes ^""^ Ungnad von Sonnet zu fliehen; worauf die Vck? i 6 des Gchloßberges auch an der siegreichen flacht bei Fcrnitz lebhaften Antheil nahm. n f vorzüglich durch dieses letzte Factum von der Wich- "«N des Schloßberges überzeugt, wurde auf dcmsel- hen, wit die, im standischen Archiv vorhandenen Nechnun« gl'n von Hans Straffclder beweisen, vom Jahre I5^tz— 1^i59, nach den Grundsätzen des neucn Kriegswesens, eine neue Festung erbauet. Franz von Povpenborf entwarf den Grundriß, und Ludwig ungnad Frcih. zu Sonnek, Weichhart Freih. von Äucrsperg, Pangratz Freit), von Windischgräz, Michael von Rindsmaul, Mich. v. Eprenau, Erasmus Mager und Johann Fernberger leiteten den Bau, der auf Unkosten der Landstande gcfuhrct wurde. Einige erbeutete Elephanten und tricgsgefangene Türken leisteten dabei wesentliche Dienste. Die alten Gebäude wurden, bis auf die Ringmauer, vier llcine Thürme an der Abendseite und den Wartthurm der Bürger, niedergerissen, die Bäume um die Thomas-Kirche gefallt und so die Gestalt des ganzen Berges verändert. Nun wurde der Schloßberg allgemein für unüber^ windlich gehalten. Rupprecht Freiherr von Eggenbcrg, röm, kais. königl. span. Feldmarschatt, k. k. gehm. Rath und Befehlshaber der slavon. und kroat. Gränze, wurde der «rste Hauptmann des k. k. Hauptschlosscs Graz. Ihm folgte 1572 Pangratz von Windischgräz :c. Nach dem Siege der Schweden zu Iankau, 1655, sandte Kaiser Ferdinand III. seine Familie und viele Nagen voll Schätze, von Wien in die Festung Gräz, wo si« bis nach vorüber gegangener Gefahr verweilten. Ein im Jahre H6KU auf dem Schloßbcrge ausgt" brochenrs Feuer wurde zwei Taae lang nicht gelöscht, weil man das Zerspringen des nahe stehenden Pulver« tHurmes fürchtete, und verwüstete einen großen Theil der Gebäude. Sie wurden bald wicder hergestellt, und für künftige Fälle der Pulvertliurm nach Gosling verlegr. Nun blieb der Schloßberg ohne bedeutende Ereig/ nisse, bis im Jahre i'Uä Kaiser Joseph II, ihn zum Eingehen bestimmte. Nach der neuesten Belagerungs" kunst schien er kein vortheilhaftcr Platz mehr und «6 sollten daher die Kosten der Erhaltung gesparet werden- Die Festung wurde darum auch im Jahre l?9?< heim ersten Einmarsch der Franzosen, gar nicht benützt. 45» 435 ««» <3ben so im Iahrc 1805, wo aber doch Napoleon räth-lich fand, dem Marschall Marmont die Sprengung derselben anzubefehlen. Sie wurde nicht ausgeführt, weil der Friede dic feindlichen Truppen bald entfernte, U^bcr diese Geringschätzung erhaben zeigte sich aber der Cchloßberg im Jahre 1809. Erzherzog Johann besetzte ihn in diesem Jahre, "ach seiner Rückkehr aus Italien, mit 5Ul) Mann, ^lzüglich steycrm. Landwchrc und 26 Kanonen, unter dem Befehle des Majors vom Genietorps Franz von Hacker zu Hart. Am 23. Mai langten darauf die Frau« ö^sen in Hräz an und begehrten die Ucbcrgabe der Festung. Bei standhafter Weigerung schaffte Marschall Macdonald 300 Sturmleitern herbei, und ließ in der ^acht drei Batlcrü'n, auf dem Graben, im Wurm« brandgarten und vor demselben an der Straße, errichtn, und den Schloßbirg ringsum mit Feldwachen Aschen. Am 13, Juni früh wurde bekannt gemacht, ^aß um l2 Uhr die Belagerung beginnen werde, welch« °ann auch wirklich beinahe ? Tage und Nächte fast ununterbrochen fortdauerte. Es wurde während dieser Z"t einige Mal gestürmt; jedoch immer vergebens. ^ Den 21. Juni zogen die Feinde ab; die Garnison "v Echlosibergeö zeigte sich in der Stadt, und erhielt °urch dle beiden stand. Deputirten, den Grafen Ignaj v°n Attcms und Ritter v. ^alchberg, ein Geschenk von ^000 Gulden. Rek ^" ^' ^"' kehrten die Franzosen zurück — die fiel e'^ ^""b sich neuerdings im Blockadczustand un» endlich doch dem Feind in die Hände. Qei>»- '^ ^' ^"^ wurde sie in Folge des zwischen des -l ""b Ürantrcich abgeschlossenen Waffcnstillstan« Seit^ ^^^^^"- ^^ Uebcrgabe geschah östreichisch« f«int° bl"ch den General Freiherrn von Zach, unl, Gar, s ^^^ durch den General Vandamme. Di, »ini - ^og mit allen militärischen Ehren ad, und 5«,l ^u^drrt Würtembergcr bcse,ztcn dic verlassene "'>lung. z;^ ^H^ ^^^ ^^ Theresienkreui «n» ->H-> 4)6 <<-b wurde Aaron-, mehrere Unterofsiciere lind Gemtine bekamen die goldene und silberne Ehrenmünze. Die Franzosen stellten im Monat August die Werke wieder her, und machten sogar einige Verbesserungen; im November und December aber wurde Alles, auf Befehl Napoleons, wieder zerstört und sämmtlich« Mauern und Schanzen gesprengt. Nur zwei Thürme, der eine wegen der großen Glocke, der andere wegen der Uhr, wurden von den Bürgern der Stadt durch Verwendung, an den Warschall Macdonald, erhalten. Nachdem die Feinde ihre Wuth gestillt hatten und abgezogen waren, sah die Regierung sich, durch den gräßlichen Anblick, selbst veranlaßt, das noch stehend oder hängend Gebliebene der Festungswerke hinweg zu räume». Die Materialien wurden zu andern Bauten verwendet oder vertauft, und so fast alle Spur der Burg und Festung vernichtet, Der Berg kam endlich in den Vcsitz der Stände und erhielt die Bestimmung eines öffentlichen Spaziergan« geö, wofür erst Enkel, und Urenkel recht dankbar seyn werden. Mehrere sehr bequeme Wege wurden angelegt und mit Bäumen bepflanzt, der noch übrige Schutt hin« weg geräumt oder zweckmäßig verwendet, und was nicht zur öffentlichen Benützung nothwendig schien, an Privaten zur Anlegung von Gebäuden und (Härten verlauft-Dadurch begründeten die H. H. Stände auch eine eigene Schloßberg - Gült. Man gelangt zu dem Berge am bequemsten über den Karmelitenplatz. Ist man von hieraus, vorüber an einem viel besuchten Gasthause des Hrn Helle, bis zum Uhrthurme gestiegen, so hat man elwas mehr als die halbe Höhe des ganzen Beiges erreicht und geiießt bereits eine wunderschöne Aussicht über die östl., sudl-und westlichen Umgebungen der Stadt Gräz. An einer Ecke des Thurmes findet man ein Wapc" «us Stein gehauen mit einem einfachen Adler und der' Jahreszahl 1552; welches sonst über dem ganz ge' sprengten zweiten Thore der Festung eingemauert:var. »»» 137 ««5 Dieser Thurm diente den Gräzer Bürgern einst als eine Warte, war ihr Eigenthum und hieß daher »der Bürgcrthurm. ' Er ist untcr Anderen auch als die Geburtsstätte des berühmten k. k. Hofschauspiclers Brockmann merkwürdig. .. In demselben befindet sich seit dem Jahre 1822 ^e erste vollkommen genaue Thurmuhr. Sie wurde "Urch he», verstorbenen Uhrmacher in Gräz Ios. Geist, ^if Befehl der alles Nützliche gern unterstützenden H.H. Stande Stcyermarks, hier eingerichtet. Hcrr Geist vewerkstclligte durch die glückliche Idee, den eigentlichen ^ettmefser von dem Räderwerk der Thurmuhr so abzu« londern, daß zwar, durch ein Zwischenwerk, jenes auf buses einwirken, nicht aber umgekehrt dieses zurück« wnken kann, daß dieselbe allen sonstigen Hindernissen, Aklche dem richtigen Gange der Thurmuhren entgegen '«hen, als z. V.: Wärme, Feuchtigkeit, Wind n. vollkommen entaeht. Man findet nämlich da eine fleißig ausgeführte «Monomische uyr, deren Pendel, auö gut ausgebackenem, W Oehl ausgekochtem und mit Firniß überzogenem H^lze, den nachtheiligen Aenderungen der Temperatur lUcht unterworfen ist, und somit auch die kostspieligen compensations-Pendel ganz entbehrlich macht. Sie ist in einem hölzernen. mit Strohdecken gut gefutterten Kasten unbeweglich aufgestellt. Alle Mi-Nuten geschieht, mittelst einer einfachen Auslösung in °ern Zwischcnwerke, ^ ^^ wodurch das alte Räder, nute» ' Thurmuhr, und sonach auch sämmtliche Mi-versn^g^ derselben in Bewegung kommen: Hierauf ! nkt d^s alte Räderwerk ganz in Unthätigreit bis der "^^" Minute, wo es "durch einen neuen Zug dies«^s"°'"^M "l)r wieder getrieben wird. Auf «u t, k '""^ ^ alte Uhrmaschine, ohne einen Pendel Uhr ?' ^ ^^'? gleichförmigen Gange der astronomischen w ^^^ ^"k Minute genau nachkommen, ltl,^ .^ b"scr Thurmuhr werden täglich alle andern "vren der Stadt gerichtet. ^» 433 «5» Auch hängt hier jene uralte Glocke ^)> welche einst da« Zeichen ^ur Hinrichtung deü Andreas Vaumtircher und Greisencgger, des Grafen v. Tatten^ach und an» derer Unglücklichen gab. Auch wurde sie gewöhnlich zum Gottesfriedcn-Läuten, dann zum Ein- und Ausläuten des Jahrmarktes, zu welchem letztcrn Zwecke sie jetzt noch verwendet wirb, gebraucht u. s. w. Geht man vor. hicr gegen Norden hinauf, so kommt man au s den Platz, wo, in der Nahe des vor einigen Jahren, von Herrn Dr. Hödl, angelegten Gartens (in welchem sich der nun verschüttete, von Türkenftlauen bis auf dc-S Nlucau der Mur gegrabene Brunnen befand) das dritte, und gerade unter der Feuerwachhütte, wciler oben, das vierte stark befestigte Thor stand. Zwischen den beiden Thoren hatten die Aufseher der Gefangenen ihre Wohnungen, und gleich darneben, wo man noch bedeutende Ruinen sieht, standen die (Gefängnisse selbst. Unter den Gefangenen, welche aus früherer Zeit bekannt sind, zeichnen sich aus: Niklas von Grottcndorf, der den Prinz Ladiölaus PostHumus auf der Reise nach Neapel zur Flucht bereden wollte; l^»92 Balthasar von Eggenbcrg, kaif. Münzmeister, der auch durch das heimliche Gericht soll hingerichtet worden seyn i 1603 Christoph und Friedrich von Windischgräz, welche mit ihrer Mutter Hypolita am 2. und 3, Aprill die Burg Waldstein gegen die Kaiserlichen hartnäckig vertheidiget hatten, und den Pastor Paul Odontius nicht ausliefern wollten, sammt ihrem Schloßvogte i 1607 die bayerischen Prinzen als Geißeln i 1K7U Grasmus Graf V0N Tattendach, die Gemahlinn des Mitvcrschworenen Gra« sen von Zrini, die auch i67l wahnsinnig daselbst ge-siorben ist; 17H8 der F. M. Graf von Seckcndorf u. a. M> Auf der letzten Spitze odcn, gegen Gösting zu, steht auf demselben Platze, wo einst das Frauenzimmer-Strafhaus, eine Schanke, bei welcher man des herrlich- ») Sie wurde unter dem Schlosiliauptmann Hanns von ^^ thcnberq iüs? q>'si0ss>'ii, und >st ,n ^n,^ uxt^r dl'„l N«" men: 0>c Lmnftciisslockc, da sl,,' t^gl,ch ><,» l l Uhr Nacht», zur Sperrung oer G"sth«»ftr, gclautet w,rl», bek»,nnt. 5»» 133 «<» sten Tnbltckes der Obersteyerischen Gebirge sich erfreuen kann. Dle Zisterne, die m.in auf dieser Terrasse, von Akazien umpflanzet, fleht, befand sich einst in der Mitte des Schloßplatzes, der auf dcr ganzen Westseite von den Kasernen eingeschlossen war. Weiter hinab, vorüber an der Feuerglocke, wo sonst das Haus dcs Profosen "and, gelangt man zu den Ruinen dcr Kirche, einst "n römischer Tempel, dann dem heil. Thomas geweiht Und von den Franzosen zerstört -"), und zu dem Thurwe, auf welchem die größte Glocke des Landes, die so» genannte Lisel hängt. Diese Glocke, welche, ohne den Schwengel, i60 Cnt. wiegt, wurde auf Vcfchl des Erzherzogs Carl von dem Gräzer Glockengießer Mart. Hilgcr im Jahre l58? ge« äosse». Sie fühN die Aufschrift: Vocor campana Hunquui» praedicans vana, Annuncio festa Mortaliumque funesta Cum venit tempestas. Alios ad templum voco E^o (amen lioc nianeo loco. Sie wurde anfangs, vermög Hofkammer-Dekret vom 2. September lb70, an Sonnabenden und Vorabenden von Warienfestcn, zur Litanei, welche bei dcr Ma« ^tensäule auf dem Karmclitenplatz, zum Andenken des "ei Et. Goltharc über die Türken erfochtenen Sieges, Ehalten wurde-, dann abcr, vermög Dekret vom 9. De« tember desselben Jahres, täglich Abends geläutet, laa ^^ ^^ Befreiung Wiens von dcr türtischen Be« t<^l-?^ wurde mit 11. März ilM< befohlen, sie "gllch stich und Abcndb um 7 Uhr zu läuten. ..Baiser Joseph II. stellte im Jahre 178^ dieß Ge- 'U" gänzlich ein. Allein nach Eroberung der Festung ^ngrad erwirkten sich die Gräzer die Erlaubniß, zum "»'denken dieses Sieges ihre geliebte Glocke wieder lau- l" zu dürfen. Und so tönet sie denn nun seit vielen ') Wanim haben die edlen Gräzer nicht auch vies«« Dt«em"l "es Mttnhums gerettete — »>» 140 «45 Jahren taglich um 7 Uhr Früh, 22 Uhr Mittags unb ? Uhr Abends, und ist auf mehrere Stunden im Umkreise ein stets willkommenes Zeichen zur Arbeit, zum Gebeth und zur Ruhe. In diesem Thurme befand sich sonst auch ein großes Orgelwerk «das steyerische Horn'' genannt, und das Gerippe eines Elephanten, welcher beim Bau der Festung thätig mitgewirkt hatte-, beides ist verloren gegangen. Geht man von hier wieder hinab, so gelangt man zu einer gut erhaltenen Bastci, c.nst „die Katz" genannt, wo sich die 6 zu Feuerlarm bestimmten standischen Kanonen befinden. In dem daneben stehenden Häuschen findet man eine recht gut gearbeitete plastische Darstellung der alten Festung vor ihrer Zerstörung, und unter demselben die größte, nun als Keller verwendete Kasematte, in welcher auch das heimliche Gericht (die sogenannte eiserne Jungfrau) bestanden haben sott. Ein anderer Spaziergang, der, weil er bequemer ist, noch mehr besucht wird, ist die sogenannte große Allee, die zunächst um die Stadt vom Eisen- zum Burgthor, und von hier wieder bis zum Paulusthor und Schloßberg läuft. Als im Jahre 478a der ganze Stadtgraben unb die Bastion Nro. 6 in das Eigenthum der H. H. Stände gelangte, erhielt der damalige stand. Bauinspcctor Ioh. H» Ritter v. Formentmi die Verwaltung dieser neuen stand. Realität und verpachtete dieselbe stückweise als Futter-gründ und Weideplätze. Aus den eingehenden Pacht-geldcrn bildete cr eine eigene Kasse, und legte endlich den H. H. Ständen einen Plan vor, aus obiger Kass« am Glacis eine Kastanienallee anzulegen. Im Jahre 1787 erfolgte hiezu'die Bewilligung/ und Formentini säumte keinen Augenblick, das Werk in Ausführung zu bringen; und so lam diese schöne Allee/ wie wenige Städte Deutschlands eine gleiche auszuweisen haben, zu Stande. Seitdem sorgen die H. H. Stände auch unaufhörlich für die Erhaltung derselben u"d für die beständige Gbnung des Ganges, Im Frühjahr, VUh.bri J.TrenclVnsfc^- mWWiv. T>ev JaltouvvivijpTatfc* . «» 1^1 <<» wenn noch kein weiterer Ausflug zu wagen ist, versammelt sich hier, besonders an Sonntagen Vormittags, die ganze schöne Welt von Gräz. Für die Fahrenden wurde später, auf Befehl des bclmaUgen Gouverneurs Grafen von Welsberg, von der Vcnldirection rings um das Glacis eine, aber nicht ^ gut gedeihende Lindenallee angelegt. N. Die Vorstädte. Emtheillmg derselben, Platze und Gassen, Kirchen, Klöster, Kapellen und andere merkwürdige Gebäude, Brücken, Brunnen, Gärten und Spa» ziergange :c. Gräz hat 4 Vorstädte: a. die Iakomini-^rstadt; k. die Mü n z grab e n v orsta d N c. die ^l- Leonhard^rv orstadti ci die Murvorstadt, "ue 4zusammen enthalten 2216 EonscriptionsnunMern, wozu aber noch viele neugcbaute, ungezählte Häuser k°mmen. ». Die I a ko miniv orstadt. . Die Iakominiuorstadt bat j «8 Nummern, und macht ^N einziges Viertel aus; Viertclmeister ist derzeit Herr "lathias Fume, in der Iakominigasse Nro. lU6, Man gelanqt zunächst durch das Eistnlhor, auch urch ^^^ Neuthor, aus der innern Stadt in die- Mb«. S^ zahlt 2 Plätze und 10 Gassen, darun- von c»^'" ^ b/l Iako miniplatz als der schönste d f "^ ^ ^^ ^^ Iatomini- und die Gleis- lergasse sehr vortheilhaft aus. <> . ^U^ Verherrlichung des neuen Platzes wurde im N 4^2 <<^ »Dieser Grundstein trug einst die schwere Last eines christlichen Denkmales der Dankbarkeit, errichtet von Kaiser Leopold dem Ersten / nachdem durch einen bei St. Golthard an dem Flusse Raab, unter dem tapfern Heerführer Montecuculi, übcr die heranbringenden Türken, nach christlicher Zeitrechnung 166^ den 22. Julius, erfochtenen Sieg, Steyermarr und diese seine Hauptstadt Gräz von ihrer nahen Zerstörung glücklich gerettet wurden." »Ueber ein Jahrhundert stand dieses Denkmal auf dem hohen Platze vor dem untersten Thore des hiesigen Nergschlosses, als es unter der Regierung des Kaisers Franz des Zweiten, auf Verwenden des Landes-Verordneten Andreas Edlen von Iakomini, zur Verschönerung eines von ihm benannten öffentlichen Platzes, im Jahre 1796 hierber übersetzt wurde, bei welcher Uebersetzung der damalige hohe Landesverwal« ter, Philipp Graf von Welsbcrg - Rcitenau , den 2. Iunius 1796 diesen Grundstein feierlich gelegthat." Am 1Y, August, als am Vorabende des Marienfestes, wurde die Säule eingeweiht, und bei dieser Gelegenheit der Platz und alle benachbarten Gassen beleuchtet. Das Fußgestell derselben ist von Marmor, 9 Schuh 8 Zoll lang und breit, und 8 Schuh il Zoll hoch. Auf den ll Seiten liest man folgende Inschriften: Monumentuni voti de iminaculata conceptione edi'1 Anno MDCLXIV. 2 Febr Victoria super Rabam inaminen» avertit excidiu*11 Sequitur aim a pax. sityria, quod jurasli grata, si vis servari , serva. Ponte ad Ossecum succenso tardantur Turcae, i»cC deinde proximi noc>nt Ueber diesem Fußgestell erhebt sich d?r Sa'ulenstuhl, 6 Schuh 9 Zoll hoch; dessen Würfel ist aus einem eiN< zigen Stücke, das 95 Centner wiegt. Er hat ein< mit obiger Schrift fast gleichlautende Aufschrift. AM diesem Säulcnstuble ruhet die 180 Centner schweb Säule von Metall nach korinthischer Ordnung, sch^" und regelmäßig gearbeitet. Die ganze Säule hat " Klafter Hohe, unten 2 Schuh und oben 1 Schuh und 9 Zoll im Durchschnitte. Die Höhe der darauf stehenden reich vergoldeten Statue beträgt 11 Schuh 2 Zoll. Die ganze Höhe des Monuments also 8 Klafter 2 Schuh ^ Zoll. Die mit großen Schwierigkeiten verbundene Nebersetzung dieses Denkmals, vorzüglich die Wiederaufstellung des schwebn Säulenschaftes, wurde durch den Steinmetzmeister Patt bewerkstelligt Eine Kirche, Kloster oder Kapelle hat diese Vorstadt durchaus nicht-» daher deren Bewohner ge« noHiget sind, entweder in die Stadtpfarre oder zu "cn Dominikanern im Münzgraben in die Kirche zu gehen. Dagegen besitzt sie ein, für die evangelische Ge-^ Winde von dem Baumeister Michael Mareck im Jahre ^24 erbautes, recht hübsches Beth haus am Ende der Meisborfergasse. Gebäude hat die Iakominivorstadt mehrere sehr Aöne, worunter das große Iakominihaus, jetzt ^lgenlhum des Herrn Rößler, bei weitem das schönst« lst; besonders, da es nun ganz renovirt und mit ^cm schönen Frontispicc, worauf ein Basrelief vom «"Vf. Klieber in Wien, versehen worden. An die Geschichte dieses Gebäudes knüpft sich über« Vauvt die Geschichie der Entstehung dieser Vorstadt. Das Geschlecht der Iakomini stammt aus «lume, wo Cäsar Iakomini im Jahre 162'l von Kaiser «erd^and den Adelöstand erhielt. Sein Urenkel, Caspar Tb? s^ """ Iakomini, wurde von der Kaiserinn Maria er m - ^66 in den »iitterstand erhoben, und nachdem vank ^"" ^" Untersteyer gekauft hatte, in die "^Mannschaft dieses Herzoqthums aufgenommen. E' ie,w/1 °".^^ ber seinen Namen durch die Erbauung !cl/ ^"lichen Pallastes, durch die Gründung einer Klonen Vorstadt im Jahre 17L6, und der Herrschaft "euhof verewigte. s^ ^lin Sohn, Andreas Ritter uon Iakomini, ständi» '^'r Verordneter, verkaufte aber zuerst die Herrschaft an «.>.> Il^ ^<< ben Grafen Alois von Trautmannsdorf, und dann das Haus an den jetzigen Besitzer *). Einen bedeutenden Theil der den Platz umschließenden Gebäude bauete etwas später der Graf von Wildenstein, wie noch sein Wapen bezeuget. Ein schönes Gebäude ist das zum eisernen Mann, dann das sogenannte scharfe Eck AnfangS der Heustadelgasse, so wie das daran angebaute, bcin» Anfange der Iakominigasse, zum Herkules genannt. Ein nicht minder schönes Gebäude ist auch das Gasthaus zur Stadt Trieft auf dem Platze, am Anfange der Gleisdorfergassc; in dieser Gasse das von Mühlwerth'sche Haus, und am Ende derselben die S tr affin ger'sche Kammfabrik ?c. In der Reitschulgasse befindet sich die stand. Reitschule; jetzt auch dadurch merkwürdig, daß in derselben vom Jänner 182^ bis October l825, während dettl Bau des neuen Schauspielhauses, Thalia zur Noth und Aushülfe ihren Sitz aufgeschlagen hatte. Die zu diesem S>^ de angeschafften Dekorationen lc sollen nun in den stand. Bad- und KurortNohitsch in Untcrsteyer gcbrachtwerden. Unter den Brunnen verdient jener im Hofe des großen Rößlcr'schen Hauses vorzüglich bemerkt zu werden, da er mit der Statue einer Nymphe geschmukt ist, welche dem trefflichen Bildhauer Prof. Klieber in Wien Ehre macht. Obwohl in dieser Vorstadt fast jedes Haus sein eigenes Gartchen hat, so ist doch keiner darunter besonderer Erwähnung werth. Auch beinahe jedes Gast" haus hat hier einen Garten oder wenigstens geräunü-gen Hof mit Bäumen besetzt, wo man der freien Luft und der Kühle sich erfreuen kann. Der größte daru«-ter ist der Pachler'sche Garten in der Neuthorgasse Nro. 143. ») C. A. von Iakommi fauste den foqenanntcn Nl'lihof vo." dem Augustmer-Kloster di'i St. P.ntt am Schloi'l'"^ und namite darnach die ucucülstanoene sehr IittrachtU"? Herrschet. " Sie ist nun auch um 3?«ni, Gulden W. W. von ^' Vcsitzcr ocs Hausts gekauft worden; Zum Spaziergangc dienet die Allee dcr sogc-nanntcn kleinen Schanze, zwischen dem Neuthore und dem Iakominiplatz; dann die Alleegasse, die aber nur im höchsten Sommer zu betreten rathsam ist, "" sie im Frühjahre am längsten eisig, im Herbste ^M ersten ftlicht ist. Man hat eben aus letzterer Ur->ache und um den im Sommer sehr heißen Platz zu "^meiden, im vorigen Jahre eine neue Allee angelet !Ur Verbindung der großen Allee mit dem Eisenthore. b. Die Münzgraben Vorstadt *). Diese Vorstadt, im Süd-Osten der Stadt gelegen, zahlt 291 Haus-Nummern, und wird in zwei Viertel "«getheilt: das erste, mit l2Z Häusern, ist das Gräz-^.ach-Viertel; Viertelmeister derzcit Herr Thadäus Schlosser, Hutmachcrmeistcr in der Miinzgrabengasse ^o- 26I. — Das zweite, mit 163 Häusern, ist das ?ch6rgela,asse - Viertel; Vicrtclmeistcr derzeit ?^r Joseph Wagner, wohnt Anfangs dcr Münzgra-"ngasse Nro. zil. ,7 Obgleich diese Vorstadt durch die vielen dazwischen egenden Gärten sehr ausgedehnt erscheint, Mit sie Nä!>"^ ^ Gassen. Die Häuser, besonders in der "ye der einie, sind größtenthcils klein und unan- '^nltch; doch gibt «s mehrere große und schön« Ge- ""Ude darunter. h ^ie Kirche bei St. Anna und das Kloster an », "iniianer liegen fast am Ende der Vorstadt °" Straße nach Fernitz. Mar^!« ^'" ^"^'^ ^'''^ b?r Landeshauptmann Ioh. Aua!,',v ^^ ^- Hcrberstein das Kloster dcr barfüßigen hatte?^'^ ^' Johann nächst Herberstein gestiftet zuführe "^' " ^ ^ ^"^ b^" Drden in Gräz cin< S'e soll is,re„ 'Reimen we,^>i vcr '.'«slen Münzen. Vie cinst 7 446 Zu diesem Entzwecke übergab er den Augustinern im Jahre 1655 sein in der Ungergasse für 2650 Gulden von Johann Fried. Hillebrand getauftes Sommerhaus sammt Garten. Darauf kamen nun die heil Vater bei Kaiser Ferdinand III., dem Erzbischof zu Salzburg und dem Bischof von Scckau um die Erlaubniß ein, ein Kloster und Kirche zu Ehren der heil. Mutter Anna erbauen zu dürfen. Der Kaiser, so wie die beiden Prälaten, willigten unter der Bedingung ein, daß man noch alle Ucbngcn, welche bei dieser Angelegenheit zu sprechen hatten, befragen sollte. Als dieß geschah, erklärten sich die meisten anderen Ordenögemeinden, der Erzpricstcr zu Straßgang, die Pfarrer von St. Leonhard und St. Peter, und endlich selbst der Stadtrath dagegen. Ja die Widersacher dieser Unternehmung gingen so weit, daß sie auch in Rom unterm 11. Jänner 1658 eine» förmlichen Verboth erwirkten; und am i». November 1661 erließ Kaiscr Leopold I. den Befehl, diese Geistlichen von Gräz gänzlich abzuweisen. Um nun die Gegner zu besänftigen, erklärten die Augustiner, sich des Sammclrcchtcs zu begeben, und bewiesen, daß sie bereits ein Vermögen von 29UU» Gulden besäßen, wodurch ihr Unterhalt gesichert wäre- Auf dieß und auf die Bemühungen des Grafen Herberstein ertheilte am 10. Mai 1666 der Kaiser seii^ Einwilligung, mit der Bedingung, daß ein der Fortl-fikation nicht nachthciligcr Ort gewählet, und die ohN^ hin armen Bewohner dicser Vorstadt nicht durch d^ Almoscnsammeln belästiget werden sollten. Jetzt wurde auch das in Rom erwirkte Verbot zurück genommen, und es erschienen allmälig die G'^ willigungen der übrigen Befragten. Die Augustiner begannen schleunigst den Bau ihl«s Klosters. Da sie ihr bisher bewohntes Haus der 3^ stung wegen nicht benutzen durften, so kauften sie daä" im Jahre 1668 ein am Ende des Münzgrabens gf^ genes Haus sammt Garten von der Eva Obergme'"^ rinn für LW Gulden, und die anstoßend? Wiese saw«" »»> 147 «" Vaumgarten von der Freiinn Maria von Iauerburg für WU Gulden. Am l2. October desselben Jahres, früh um 10 Uhr begab sich der Kaiser Leopold, in Begleitung des span, und venet. Gesandten, des Obersttämmerers Grafen v> Lamberg, des Grafen Czernin, des Grafen Johann Mar. vo>r Herberstein, des gestimmten Hofstaates «nd ^lbst der Llerisei, unter feierlichem Gepränge auf de>» Bauplatz, um den Grundstein zu lcgcn„ In letzteren wurden 3 mit anpassenden Inschriften ",^sehene Denkmünzen gelegt: eine goldene vom Kaiser, ^ne silberne vom Domprobsten zu, Salzburg, Polikarp trafen v. Kuenburg, tm Namen seines Erzbischofcs, und eine dritte im Namen der Augustiner. Der Hammer und die Maurerkelle, womit dieß geschah, wird noch l" Kloster aufbewahret. Der Bau ging nun durch Unterstützung vieler Wohl-tyäter, besonders des Math, Schässcr von Schäffcnburg, ^?sch vorwärts, so, daß das Kloster im Jahre 4682, ^e Kirche aber sammt den beiden Thürmen im Jahre ^«8H vollendet wurden. Besonders trug auch dazu bei, ^ eben damals hier anwesende berühmte Prediger P. Die förmliche Einweihung geschah aber erst im Jahre i>,95, den vierten Sonntag nach Ostern, vom Fürst ^"schüf von Seckau, Franz Anton Grafen v. Wagcnsberg. .. Als bei der Pest im Jahre 16UU sich die Mönche lefts Klosters, besonders der P. Daniel und P. Severin, ^." °« leidenden Bewohner der Eladt, mit eigener ibno ""s, so sehr verdient gemacht hatten, gab man d^.?' gerührt von dieser Thätigkeit, den Revers, wo-zurü si ^'^' ^^ Sammelns begeben hatten, auf immer Aus«, ""b nun begann das Kloster an Wohlstand und ""Wien zuzunehmen. sches la" später auch ein philosophisches, theology da« «."< . juridisch - kanonisches Studium Hieher, und Gebäude warb um ein Stockwerk erhöht. tet!l.'^'" ^"^" ^^2 erhielt die Kirche durch die Un« Nutzung her großen Maria Theresia «inen neucn 7 ' 59» 4^8 «<» Hochaltar. Im Jahre 1808 mußten aber die bisherigen Bewohner dicscs Klosters nach St. Johann bei Her« berstein wandern, und die Dominikaner von St. Anocä aus d«r Murvorstadt tamen hierher. Eine Magdalena von Weißtircher und noch einige kleine Bilder werden in dieser Kirche von Kennern geschätzt. Pfarrer und zugleich Prior ist derzeit P. Domini-kus Bölzberger. Der Gottesdienst wird in folgender Ordnung gehalten: täglich um halb 6, um ? und halb lj Uhr Messe i an Sonn- und Feiertagen Messe um 6, um ? und halb 4l Uhr, Predigt um 9 Uhr, Amt uw 10 Uhr; Nachmittags Litaney um 5 Uhr. Unter den Gebäuden dieser Vorstadt ist vorzüglich bemerkenswert!), die neue bürgerl. Schieß« statt Nro. 2?»6 in der von ihr benannten Gasse. Sie wurde im Jahre 5 795 von der hiesigen Schützengesell-schaft mittelst Akzien erbaut, und am ,il,i!, elr., gefunden hab^' Eine große Unannehmlichkeit eines Theiles die!. Vorstadt ist der sogenannte Gräzüach, der aus b» Vereinigung des Stiftingbaches mit der Nagnitz bei ^ Leonhard entsteht, und sich, nachdem er oic M^zgrade - ,>» 149 «" Vorstadt von Osten nach Westen durchsiosscn und dieselbe von der Iatomini« Vorstadt getrennt hat, in der Ncuholdauc in die Mur ergießt. Die Unannehmlichkeit besteht darin, daß dieser Bach einen großen Theil des ^cchres wasserleer ist, oft aber plötzlich so anschwillt, ^ er mehrere Gassen überschwemmt, die niedrig Agenden Häuser feucht macht und manchmal bedeutenden Schaden anrichtet-, wie z. B. im Jahre 1796 "- s. w. Ucber denselben führen zur Verbindung der beiden ""Mdte mehrere Brücken und Stege. . Unter den vielen Gärten zeichnet sich vorzüglich ^r von dem berühmten Pomologen, dem Freiherrn "lbert von Moscon angelegte aus, jetzt Herrn C. Ed-len von Bissing eigenthümlich, in der Schönaugasse s"- l??. In demselben befinden sich, nebst einer gro-^" ausrechneten Baumschule, Treib- und Uebcnvrn-«rungshauser und viele seltene Gewächse, die der edle, °" Nüh entschlafene Freiherr einst mit unendlicher Lle- und Sorgfalt pflegte. . Eii, «hemals sehr besuchte <^^aziergang die« ^ Vorstadt ist der, in die sogenannte Schön au, ^"em Gasthause mit Garten, wo man allerlei Erfri-'Mngen erhätt. Von hier aus führt ein angenehmer Pfad durch ^dusche und Felder in die, nach dem vortrefflichen ^ekonowc,, und geschätzten Advokaten Ioh Nep. Neuhold, ^nannte Neuholdaue, welche, wenn sie mehr besucht wer!^ "^ vollem Rechle der Gräzer-Prater genannt kowl " ^""te. Der nächste Weg führet durch die Ja« ,-"/"'. - Vorstadt längs dem Gräzbache dahin. Es ist Wit A^ich große Anlage mit Alleen und 3aubgängen, I^f ^senplätzcn und Baumgruppcn längs dem Unken nn <- rauschenden Mur. Einst war diese Aue < fa^""tagcn besonders, sehr lebhaft besuche man stille ^frischungcn und Musik-, jetzt suchen diesen Fr,. Üblichen Aufenthalt großtentheils nur denkende unde der Natur, studierende Jünglinge und manch« "n verliebtes Pärchen. «»> 4H9 ««« «. Die Vorstadt St. Leonhard, Geydorf und Graben. . Die St. keonharder - Vorstadt ist dreimal so groß als die vorige, und noch weit ausgedehnter, indem sie d^ei Viertel, und eine XnzM von 622 Hausnummern umschließet, und dazwischcn große Gärten und Spaziergänge Enthält. Es tonnte füglich jedes der drei Vier» tel, St. Leonhard, das Geydorf und der Graben, eine für sich bestehende Vorstadt ausm'achen. . Das Viertel St, L e o n h a r d, im Osten der innern Stadt, wohin man zunächst durch das Burgthor gelangt, zählet jctzt 493 Häuser. Viertelmeistcr ist der" zeit H,', Ignaz Licbcnwein, Realitätenbesitzer in der St. beonhardergasse Nro. 5U9. ' ' ,, Einst war dieß die größt« Vorstadt von Grä), «Nv sie ist auch noch hrut zu Tage, theils wegen ihrer r«i-tzenden Laye, theils wogen ihrer historischen Merkwürdigkeiten, eine der interessantesten von allen, die u^ sere Hauptstadt umgeben. , , - ' Als im Jahr? ^>U7? Kaiftr Rudolph von Hab^ bürg nach Gräz lam, befand sich in seinem GefoM mit mehreren anderen schwädischen-Nittcrn, auch ^^ tapfere und ilugc Ulrich von Wallsce mit einigen sein^ Anverwandten, denen es nial/rscheinlich, wie noch he"l vielen Fremden, hier so wohl gefiel, daß sie Gräz n^ mehr verließen, sondern sich anzusiedeln suchten. V'A Uch erhielten sie im Jahre :2M vom Kaiser Albr. I^chehcnen Ermordung des Kaspar Eisen« die «^ ^^ der Medizin, und durch dasselbe führte öuni E'?"^° Hauptstraße von Wien nach Gräz b:S ie Pfarre gehört zum Dekanat der Hauptstadt-Pfarre. Als Pfarrer sind bekannt: Andr. Pikl, Lorenz Faber, Jakob Fuercr, 1514 Heinrich Saler, dann 1759 Alois Porzaga, 1810 Gcorg Schweiger, Ili15 Georg Teng-ler, ilN9 Jakob Kutsche«. Der Gottesdienst wird hler in folgender Ordnung gehalten: um 5 Uhr ist die erste Messe, um 9 Uhr an Sonntagen Predigt, um 10 Uhr Amt i um ^ Uhr die Vesper» Rings um die Kirche besteht noch der alte Gottes« acker für die Bewohner der drei Viertel St. Leonhard, Oeydorf und Graben, für den aber vor einigen Jahren, wegen der zunehmenden Bevölkerung, eine neut Stät" bestimmt worden ist. Die Leechkirche, welche ihren Namen von dem ^ der Nahe fließenden Bach, einst »der Leech" genannt/ erhielt, wurde durch Herzog Leopold von Oestreich un Vteyermark gegründet. Dieser Herzog war näm^ zu Bamberg, als im Jahre 12(11 der Leichnams Kaiserinn Kunigunde gehoben und heilig gesprochn wurde i er beschloß bei dieser Gelegenheit zur Ehre b< neuen Heiligen, eine Kirche zu bauen und bestim"',, dazu einen Hügel nächst seiner Stadt >.Nayrisch-G"i' Der Bau wurde im Jahre 1202 vollendet u" Leopold gab zur Untcrbaltung l, Meierhöfe am P" ^ bei SchiUingsdorf, im Schaftthal, am Rothbach" Neustift. ' . Im Jahre 1233 am 28. November übergab H^l Friedrich ll. dicsc Kirche den Brüdern des Spital« heil. Maria zu Jerusalem; besta'ligte die Stiftl>"9 , seines waters, schentte dazu noch die MeiertM 45» 135 «c» ckau, Ulehmgen, Wulfingsdorf und Metzendorf, und ertheilte den neuen Besitzern verschiedene Privilegien; so z, B. befreite er sie von aller Mauth zu Wasser und zu Lande, von aller weltlichen Gerichtsbarkeit, und gab ihnen das Nrcht des blutigen Pfennigs ^) für ieden in ihrem Bezirke Erschlagenen. Kaiscr Friedrich ^> bestätigt« am 10. Februar 4236 diese Stiftung; so wie Kaiser Friedrich III. im Jahre 1529, Herzog Rudolph im Jahre 1Z6U, Herzog Albrecht III. im Jahre IZK5, die Herzoge Wilhelm und Albrecht 4s<80, Baiser Maximilian 1^90, und endlich lZrzhrrzog Carl ^^^ alle Rechte und Freiheiten dieser kommende be«^ tätigten und sie noä) vermehrten. Als um das Jahr 125^1, während dem Streite Aischen König Bela von Ungarn und Ottokar von Böhmen, die Krieger des Ersteren die Stcyermark verwüsteten, wurde auch die Leechkirche zerstört und erst 1^85 wieder, und zwar in ihrer heutigen Gestalt auf-gcoauet. Dazu ertheilten Romuald, Erzbischof zu Bari, ^ucn Jenen einen vollkommenen Ablaß, welche zur Er, "auung derselben etwas beitrugen. . Das wichtigste Privilegium aber, welches die deut->^en Ritter am Leech, die Kaiser Rudolph in seinem ^Nege gegen Qttotar die treuesten Dienste geleistet vatten, empfingen, war jenes, welches erstgenannte« ^cnscr am 19. März 1278 in Wien zu ihren Gunsten "theilte, und welches vom Erzbischof von Salzburg "" nämlichen Tage bestätiget wurde. Ritt ^"^6 diesem Privilegium hatten die deutschen "er solide Rechte und Freiheiten empfangen: durf/ 6/ ^ Recht, daß sie eine Schule aufrichten "rslen, in welche Jeder, aus welchem Stande und e er ^^ immer sey, aufgenommen werden konnte. lelf,l> "^' b"ß sie die Schulobrigkeiten und Lehrer ' ^ r wablcn, und nach Belieben absetzen konnten. Der ^>cr nahm alle Schüler und Lehrer in seinen und '^ ?>-?,". e'"" auf dem <^n»iv „!id Boden d^s Orde»s<,a'i^j '-rschlaü^» wurde, dekanun sic für o,c Lclchcnlchau'l Pss' 55» 454 ««» te< heil. römischen Reichs unmittelbaren Schutz, und befahl, daß Keiner von dem Stadt- oder Landgerichte, sondern nur von dem Ordens - Komthur untersucht und gerichtet werden sollte. Von dieser Zeit an besaß die Komthurei am Leech fine Art Universität, die lange in einem ziemlich guten Zustande sich befand. Es wurden Grammatik, Nhetorit, Theologie, Musik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie gelehrt; aber leider ist uns von den Lehrern u. s. w. gar nichts bekannt. Bei diesem blühenden Zustande der Kommende ist es begreiflich, daß sich auch die Besitzungen derselben *) und insbesondere die Gebäude rings um die Kirche sehr vergrößerten, wie denn auch wirklich Nachrichten vorhanden sind, daß letztere einen bedeutenden Raum einnahmen. Aber theils die schon berührten Zerstörungen, theils die Verordnungen der Fortification, z, N. vom Jahre 1663, 1u69 und 16L5, in welchem letzteren Jahre sogar das Komthurhaus abgebrochen, und nur die Kirche wegen ihres ehrwürdigen Alters geschonet wurde/ machten alle fast spurlos verschwinden. Im Jahre 158Z, als die Religionsstreitigkeitcn in und um Gräz begannen, errichteten die deutschen Her' ren ein Asyl, welches aber 1775, wie alle übrigen, wieder aufgehoben wurde. Eine Tafel in der Mauer des kleinen, zur Wohnung des Nenesiziatcn und einiger Blödsinnigen bestimmte^ neueren Hauses an der Strafe, führer daher noch folgende Inschrift: »Merket, in diesem bcs deutschen Ordenöhaus haben die Steyerer ihr Asillum vnd Zuflucht von vnd jU^ «) ßs erhielten z. V. die deutschen Herren am «,. Aprill "^ v. U,r,ch <5r.i!"schof v. Sal>»ura die Kirche St. Io"""" bei Stubcnberg, welche Schcnfunq ,lmen Papst Ul^aN'' der IV. «m ?. Aprill i26!bc,mt>>ue. ,« Im Jahre ä3°i schenkte jhnm Verthold, Truchsest »"" Emmcrlierg, oie bcrn?orf. ,. 1202 lausten sie ei»c>, Weingarten zu .ncrmam'sdor,» spater erhalten sie LxMmnitn in Iaüerbcra, Or°ttc^ vorf, Lichtcnel, Oberdorf, Wylssderg, Iiauendcr«- K«lch unv Htirchwiclen ,c. '» 4Z5 ««» Rechten, vermVg gemeiner Landeshandvcst. Johann Kobenzl de Prossegg Komendator. A. 15U5." Zu dieser Kommende, die beiläufig einen Flächeninhalt von 78?8 Joch umfängt, gehören jetzt 13 Gemeinden, theils im Grazer-, theils im Bruckcr-Kreise. Die Reihe der Landestomthurcn zu Gräz am Leech gibt Schmutz nach Duelly u. a. Quellen auf folgend« Weift an: 12l»7 Konrad v. Osterna. 1250 Konrad v. Imer-lehn. H286 Konrad v. Tettetbach. 129'4 Heinrich v. Manstach. I29lj Heinr. o. Glcina. 15U6 Her« Mann v. Lesche, 1316 Hrmr. u. Geldclin. Otto v. Wolchenmark. Ieske v. Matschau, HZ31 Ulrich Chienbcrch. 1355 Hermann Kundorfer. 13^2 Hanns v. Rmckenberg, 13^« Paulus . . . 1360 Bernhard ' . . 5361 Hanns v, Rumpcnheim. l13?L Fricdr. v. Wobarth, 15L2 Ulrich v. Grabenbach. H3U^ Mörth der Phlucs, 138U Stephan Strobein. 1393 Nalrab v. Schärfenbcrg, 1^U2 Iobst u. Sachsenhauscn. 1^0?^ Vtter Lintzcr. ii,^/<, Hanns Kercnbcrger. 1'N^ Johann v, Lenz. ^«20 Sigm, Ramung. 1^2'i Ioh. Anewcil. 1i^ Ioh. Kobcnzl v. Prosseg. 1^96 Marquard ^ety. v. (Zgfh. ^^5 Maxmil. Ernst, Erzh. von Weltreich. ^^9 ^^, Rudolph v. Gemingen. 163? ^ottfr. v. Schrottenbach. 16^2 Ioh. Jak. v. und iu Dann. 1662 Ioh. Kaspar u. Anbringen. 166» ^«org Gottfr. Freih. v, Lamberg. 1672 Christ, v. Anecken. 16N5 Seyfried Graf v. Saurau. 17W ^'cobald Heinr. Graf v Goldstein. 1719 Guidoball) ^raf v. Stahrembcrg. 175? Ioh. Ios. Graf v. danach. 17^ Carl Graf v. Colloredo. 1732 Alois »»» HZ6 «<-< Graf v. Harrach. Nach dem Tode des Letzteren wurde im verflossenen Jahre der F. M. L, Graf v. Haugwitz, Inhaber des in Grä'z garnisonircndcn Infanterie-Ilegimenls I^ro.öti, zum Qomthur gewählt. Die Kirche mit ihren beiden, die Spuren des hohen Alterthums an sich tragenden Thürmen, mit cbcn so alten, romantisch tonenden Glöä'chen behängt, stehet min, da das Thal rings umher ausgefüllet ist, zwar auf keinem Hügel mehr, aber doch auf einer erhöhten, runden Terrasse, dem einst mit Mauern und Graben umgebenen Fricdhofe, von welchem man, bcsonders rückwärts, eine der lieblichsten Aussichten in die nahen Gärten und auf die entfernteren Berge genießt, DaS Innere ist zwar klein, aber hell und freundlich. Die darin aufgehängten Wapenschilde, die wehenden paniert und die gcmahlten Fenster geben so vielen Stoff zur Erinnerung an die graue Vorzeit, daß jeder Freund der Geschichte gewiß gerne barin verweilt. Darum hat auch unser vaterländische Dichter und Historiker, der am 2. Februar des l. I. 1827 nach langen Leiden verblichene Ioh. Ritter v. Kalchberg, sich schon vor mehreren Jahren in einem, in Versen abgefaßten Gesuche an die Komthurci, hier eine Ruhestätte erbcthen, und auch wirtlich schon gefunden. Nebst dem Letztgenannten, dessen Grabhügel sich an der rechten äußern Kirchmaucr, neben dem geharnischten Manne von Stein, befindet/ ruhet hier nuch der berühmte Chemist Dv. Spek, dessen Denkmal in der Kirche, dem Settcncingange gegenüber, zu sehen ist. An der äußeren nördlichen Wand wurde, auf Veranlassung des ehemaligen Prof. der Geschichte am Lyceum, Schneller, von den Studierenden eine schön gegossene ciscrne Platte zum Andenken ihres Mitschülers, des im Jahre 2K2Z zu früh verstorbenen Dich/ ters Carl Schröckingcr, eingemauert, deren Aufschrift gewiß keinen Freund aufblühender Talente ungerührt lassen wird. Schön wär' es, wenn so der kleine, an sich sch"", merkwürdige Raum, nach uno nach der Sammelplatz all "»?» 157 «" icner Manner würde, die in Grä'z sich durch Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet haben *). Der Gottesdienst wird täglich um 8 Uhr gcbaltcn. Bencsiziat ist an dieser Kirche gegenwärtig der hochw. Hl- Ioh. Baptist Hackl, pens. Pfarrer von Preding. Unter den Priva t g e b ä ud e n zeichnen sich vor« züglich aus: die schöne Villa Nro, 502, in der Mitte "nes auÖgedclMcn Parts am Glacis, der Freiinn Io< s^pha u. Mandell, gehörig. Dann unweit davon an der Straße Nro. 5U6 ein Minder gro^s, im neuesten Geschmacke erbautes Haus, da6 theils wegen seiner Eleganz, theils wegen des kunstsinnigen Eigenthümers und Erbauers, des Freih, von Stcrnbach, bemerkt zu werden verdient. An der Ecke der St. Leonharder-Gasse steht ein langrs großes Gebäude, der grüne Anger genannt. Es wurde von dem Gräzer Braumeister, dem als erster ^mmandant der Bürgermiliz bekannten Richard Sceba« A" im Jahre 119? aufgeführet, und sollte nach seinem ^auc eine Front bis zur Leechkirche bilden. Der Tod "ber ließ diesen Plan nicht zur Ausführung gelangen; " starb 1U05. Jetziger Eigenthümer ist Hr. Ignaz "ebenwcin, ein würdiger Nachfolger jenes Patrioten. Jenseits des, die St. Leonharderaasse durchschnei-^Ndcn Baches sieht man ein zwar nicht großes, aber slides Haus Nro. 512 mit einem schönen Mumengar-^n und Parte, das vorzüglich seines jetzigen erlauchten ^wohners wegen angeführet werden muß. Es ist die Ahnung des erhabenen kaiserl. Prinzen, deo in «^nz Gteyermark mit Ehrfurcht und Vlcbe umnannten Erzh. Johann. Weiter gegen St. Leonhard hinauö, in derselben ^>tt, steht ein großes Freihaus mit einem schönen, venders wegen der entzückenden Lage interessanten garten; ein Eigenthum des geschätzten Advokaten Dr. «r. Dirnböck. Diese Realität gehörte sonst dem Fer- ') Emc aito Sa^e crzäklet auch, dast der bcriU'Mte Andreas «"»nunch^r h,^r d^lgcftyt worden scy. —'i -,.>» 158 ««° dinanbeum, und diente zum Sommeraufenthalte der Zöglinge und Lehrer dieses Instituts. Roch weiter hinaus, schon in der Nähe der Kirche, findet man rechts am Wege ein ansehnliches Haus mit einem großen Galten und englischer Anlage unter der Nro. 500. Graf Jos. Mar. v. Herbcrstein kaufte dasselbe im Jahre Ib55 von Ioh. Hillebrand um 2(550 Gulden, und wies es den zur Begründung eines neuen Klosters nach Gräz gerufenen Augustinern zur einstweiligen Wohnung an. Als Letztere im Jahre 1675 endlich das neue Kloster im Münzgraben bezogen, behielten sie diese Besitzung und verwendeten sie zu einem Spitale ihrer kranken Brüocr. Spater kam sie an die Jesuiten, und nach Aufhebung derselben an die altbürgcrliche Familie der Prugger. Nunmehriger Besitzer ist der ausgezeichnete Oebönom und Pomolog, Hr. I o h. D u m-reicher Edler v. Oestreicher, der auch den Garten zu einem der schönsten und lieblichste-: umstaltct hat. Durch die herrliche Lage und damit verbunden« Aussicht ein sehr angenehmer, und durch den Namen auch historisch merkwürdiger Sommerauftnthalt ist der thurmähnliche wcitumschauende Venustempel. Er soll/ wie einst die Runoclle im Münzgraben, seinen Namen noch aus der Römcrzeit erhalten haben, und obwohl an dem Gebäude scibst keine Spur dcs Alter-tdumS vorhanden ist, so scheint doch die Lage, auf der Spitze eines sanften Hügels, mitten zwischen rei« tzcndcn Thälern, jene Meinung zu bestätigen. Ma« fand auch wirklich in seiner Nähe mehrere Münzen und andere Reste der Römcrwelt ""). Nebst den vielen angenehmen SpaziergZng«" zwischen den Gärten dieser Vorstadt, durch die Seufzerallee, unter den Erlen des Gräzbaches u.a., werden am häufigsten besucht, die unter den Namen *) Die Aussicht wird bei Erklärung des, dicscm Vuche beis«' gebcncn RundgemahlVeb beschr,cben weroen. «>» 459 4« «Milchmariandl, Milchthresel" u. s, w. bekannten Kaffehschänken, zu welchen man durch die Zin» zendorfgassc gelangt, wo man Kaffeh, (shocolade, frische «no diüe Milch und andere Erfrischungen im Grünen und in meist angenehmer Gesellschaft genießen kann. 2n der Frühe werden diese Häuschen vorzüglich von jungen Männern, die sich gerne in der gesunden kräf-^gen Morgenluft baden wollen, und Nachmittags vor« züglich yon Frauen und Mädchen oft so stark besucht, baß man in Stubs und Garten kaum mehr ein Platz« chen findet. Das Viertel Gcydorf mit 158 Häusern, nlcht so ausgedehnt als das vorige, aber nicht minder sitzend, am Fuße des Rosenberges gelegen. Man gelangt hierher zunächst durch daö Paulusthor. Vicrtclmeister ist derzeit Hr. Julius Pfoder, Realitätenbesitzcr in Geydorf Nro. ?Z2, Es soll seinen Zcamen von einem altadelichen G«« schlechte erhalten haben, das im Bezirke desselben ei» schloß besaß, aber schon lange ausgcstorben, so wie "om letzteren, wenigstens mit Bestimmtheit, keine Spur iu finden ist. Unter den Gassen ist die gerade vom Paulus» lyore gegen die Linie führende, die vorzüglichste, und yat mehrere Mne und große Häuser. Gleich am An« sänge Unks steht in dem von seinem früheren humanen ^esiher, dem 1^91 gestorbenen Grafen Gundacker ^hom. Wurmbrand-Stuppach, mitunter noch sog»< annte Wurmbrand gar ten (Windijchgarten^, eine «nsst ' ^"' italienischen Style gebaute Nilla. S« "lstand durch die, unter Erzherzog Carl hier residue»^ °n päpstlichen Gesandten, und war einst sammt dem ^artei. der schönste Sammelpunkt des Adels und der «anzen gebildeten Welt in Graz. Nun aber, feit dem ^ooejenes Besitzers, sind die Gebäude vernachlässiget, rr Garten fast verödet, und wenig Menschen besuchen ^csen einst so belebten Cpazicrgang, In dcr Billa ist "' großer Saal mit Frestomahlerci von Qualens. »»» 460 «<» Welter hinaus, am Eck der Körblergasse, findet man das gräfl. Leslie'sche Sommerhaus mit einer Kapelle und einem großen schonen Park am Abhänge des Roscnberges, der einst dem Stifle Vorau gehörte; jetzt Eigenthum Ihrer Excellenz der Gräfinn Saurau, Gemahlinn des grosien Staatbl,mzlers, auf welchen sein Geburtsort Gräz so stolz styn darf. Noch weiter hinaus kömmt man zu dem gräfl. Ignaz Attems'schen Park, der Rosenhain genannt, in welchem mchrere große Sommergebäude stehen. Die Jesuiten legten einst vorzüglichen Werth auf diese Besitzung, und ihrer Kultur haben wir die Anlage zu verdanken. Kein Freund schöner Natur und ländlicher Einsamkeit, wechselnd mit den überraschendesten Fernsichten, unterlasse, dieses Paradies zu besuchen, wozu Se, Excellenz, der humane Besitzer, gerne die Erlaubniß ertheilt. Es ist hier Alles vereinigt, was einen Landsitz, zudem so nahe an der Stadt, nur angenehm machen kann; und man darf, um ihn, ohne viele Worte, zu charakterisiren, nur kühn behaupten, daß er zu dem Schönsten gehört, was die Umgebungen unserer Stadt zu biethen vermögen. In einem der hier stehenden Gebäude ficht man noch die Kapelle, die von den Jesuiten ihrem Ordensgeneralen, dem heil. Franziskus de Borgia, errichtet wurde. Auch hatten sie in dem benachbarten Bv'kct eine sogenannt? geistliche Einöde, wohin sie sich begaben, wenn sie ihre jährlichen drei- oder achttägigen Nußudunqcn vornahmen. Das Zeichen für die Büßenden wurde mit einem Glöckchen gegcben, das an einem zweistämmigcn Baume hängt. Unfern des Rosenhaines, an der Straße nach Maria Trost, findet man «ine Zuck er sied erei. Eil, im italienischen Geschmacke errichtetes sehens-' werthes Gebäude ist die mit trefflichen Maschinen versehene Nägclfabrit drö Hrn Carl Greinitz, an der Wehr Nro. 1025. In der Nahe dc6 letzteren findet man noch die Ringel- und Schnallen-Fabrit des Hrn, Hofrichtcr unter Nro, 99U, welche jährlich auf 22 Fcuerstellen, mit 3 Schmied- und Preßmaschincn über 'Ol) Etr. Giftn vcrar« beitct;bie große Väckenmühle Nro. 99'<; die ansehnliche Kienreich'sche Papiermühle Nro. 998; die Dietrich'fche Geschirrfabrik Nro. W2ä; endlich nahe am Sackthor Nro. t05U die ausgezeichnete Glockengießerey des Hrn, Feltl. Außer dem schon erwähnten Wurmbrandgarten liegen im Bereiche dieses Viertels noch mehrere Punkte/ wohin an schönen Sommcrtagen die Grazer Welt zu lustwandeln pflegt. So z. B. auf der Höhe des Roscnbcrgeö der, wegen seiner überraschenden Aussicht auf die Stadt und die meisten Umgebungen, sogenannte »Panoramahof"' etwas näher an der Stadt das ,Türkenlag«r" u. s. w. il. Die Murvorstadt-, am westlichen Ufer der Mur, iiher welche zwei Brücken führen, mit cincr Anzahl von 1427 meist schönen Häusern. Sie wird in sechs Viertel eingetheilt: das Viertel Kalvaricnbcrg mit I2l Häusern; die Lend mit 2tt0 Häusern; Mariahülf mit 489 Häusern; St. El isab eth mit 228 Häusern; Gries mit 191, und Carl au mit 1lL Häusern, welche wir nun einzeln durchgehen wollen. Der nördliche Theil dieser Vorstadt ist das um den Kalvarienberg gelegene Viertel (Viertelmeister derzeit Dr. Ant. Nagy, wohnt an der Wienerstraße Nr. 56). Es hat ll) Gassen, worunter die längste und lebhafteste die Wienerstraße. Der Kalvarienberg, auf einem ganz ifolirt stehenden, grotesk geformten hohen Felsen, der einem Freiherrn von Maschwander angehörte, und der Austein g<- ->>> 165 <" nannt wurde, im Jahre 1606 angelegt, gehört allerdings zu den Sehenswürdigkeiten von Gräz. Auf dcr höchsten Spitze, wo die Kreuze stehen, genießt man eine wunderschöne Aussicht, und Niemand wird es bereuen, dieselbe erstiegen zu haben. Die auf dcr h-albcn Hohe gehende Kapelle ist von dem ausgezeichneten vaterländischen Künstler Math. Schiffer ausgemahlt. An den Sonntagen dcr Fastenzeit wird der Kaloarienberg von den frommen Gräzern und Gräzerinncn sehr lebhaft besucht. Pfarrer ist derzeit der hochw. Hr. Ioh. Nankel. Der Gottesdienst hat folgende Ordnung: an Wochentagen um 6 Uhr, Sonntags um 9 Uhr die Messe, um 3 Uhr die Vesper. Außcr einigen großen Mühlen und der Leykam'schen Papierfabrik ist kein Gebäude dieses Viertels besonders bemerkenswert!). In der Aue neben dem Kalvarienverge, am Strode aufwärts, wird alljährlich im Sommer ein großes Volksfest »das Iischcrfest" genannt, zum Vortheile der Armen gefeiert, wovon wir noch im XV. Absch. zu sprechen gedenken. Das send viertel liegt näher an der Stadt, "no zählt einen großen Platz und 9 Gassen, Vicrtclmei-"er lst derzeit Hr. Ios. Mark, Hausbesitzer an der Niencrstraße Nro. :U9. Auf dem großen Lendplatze steht ein Kruzifix mit Heiligen umgeben, das von dcr Bürgerschaft bei Gele-s^nhcit dcr Pest, im Jahre 4680 errichtet worden. ^. Hier befindet sich auch unter Nro. 32) die groß« "ltillerie-Kaserne. . .Die Lcnd, die- noch vor hundert Jahren, so wie ?as vorige Viertel, kaum einige Häuser enthielt, bekam ")ren Namen von dem Anlanden dcr Flöße und Plät-"N auf der Mur, welches sonst hier Statt fand-. .Sie ist lebhaft, weil die Kommerzial-Hauptstraße ourch dieselbe, so wie durch den größten Theil der Mur« ""'stadt führet. . Das Viertel Mariahülf, dessen Viertelmel->"r derzett Hr. Franz Hiick, Hausbesitzer in der Mana- 4>> 166 ««5 hlllfgasse Nro. 502, ist der schönste Theil der Murvor-stadt. Es hat 2 Plätze und 1? Gassen. Darunter verdienen bemerkt zu werden: Der zwar nicht große, aber mit ansehnlichen Gebäuden und einer Statue des heil. Johann Nep. gezierte Murvorstadtplatz. Die Brückenzeil mit einigen^ großen neuen Gebäuden und einem stark vergoldeten Kruzifix, welches 1775 errichtet wurde und die Aufschrift führt? ^-.^ DlLIelte CrVCIiiXVM. Durch diese Gasse gelangt man über die gedeckte Murbrücke in die innere Stadt, , Einst war diese ku Klafter lang« Brücke ganz von Holz, nur zur Hälfte gedeckt, und konnte mit zwei Äufzugbrücken gesperret werden. Später wurde sie ganz gedeckt, und 1752 wurden statt der hölzernen, gemauerte Joche angebracht. ^ Als man im Jahre 4813 eben beschäftiget war, ein Joch dieser Brücke auszubessern und dasselbe mit einem hölzernen Gerüste unterstützt hatte, am 13, Sept. desselben Jahres aber der Fluß fast bis an die Höhe der Brücke angeschwollen war, stürzte Abends um halb Hl) Uhr das schadhafte Joch und mit demselben fast die halbe Brücke ein. Darauf wurde die gegenwärtige, zwar auch hölzerne, aber doch schölle Brücke von dem Zimmer-meister Christ. Ohmeycr, unter der Leitung dcr k, k. Waudirektion hergestellt. Sie ruht auf doppelten P" lotten, weil man sonst nur alle Winter mit dem Auft mauern der Pfeiler hätte fortfahren können, und w^l im Sommer das Wasser gewöhnlich zu hoch steht, uM es spcrren zu können. Die obere und untere M aria h ül fgasse. Die Georgiaasse, die ihren Namen noch vo« einer hier gestandenen, im Jahre 1680 erbauten Kirche hat. Rings um die Kirche, wo jetzt lauter Gärten, war ein großer Gottesacker. Die Lcderergasse lc. Die Kirche und das Convent der P>^' Minoritcn bei Wariah ülf gehöret zu dem Ausge* -»->-> 167 <-«5 zcichnetstcn der Sehenswürdigkeiten von GrZz. Sie entstanden, als im Jahre 1526 die Religiösen des genannten Ordens aus ihrem Kloster, das ihnen schon ihm Jahre 1221 Herzog Leopold, bei Maria Himmelfahrt an der Mur, gebauet hatte, durch die P. P. Franziskaner verdränget wurden, und Seyfried, Herr v. Eggenbcrg, sie in seinem Sommerhause gütig aufnahm. Sie pflegten hier einstweilen in der Haustapelle des Gottesdienstes, bis am Ende bes sechzehnten Jahrhunderts, durch Unterstützung des Fürsten Ulrich von Eggcnbcrg und Kaiser Ferdinand II. ^U seiner frommen Gemahlinn Marianna von Bayern, ^ gegenwärtige Kirche erbauet werden konnte. Wegen °lcser Unterstützung trägt auch die Fa«ade, im korinthi-schen Style, das Wapen der Eggcnbcrger, und die in« N^e Nz.,no die kaiserlichen, Wap.cn. Im Jahre Illl l tam das gnadenreiche Madonnen« "No, von Peter de Pomis, auf den Hochaltar. Im Jahre ^li^'l erbauten die Kaufleute, zur Lösung eines Gclüb-°^6, den beiden Pcstpatroncn, Sebastian und Rochus, c>nen Altar, Im Jahre l'l«2 wurden die beiden Thür« ^ errichtet, und die Kaiserinn Maria Theresia gab 1759 erobertes Türtengeschütz zum Gusse der Glocken; endlich i,n Jahre i'69 wurde eine gänzliche Umstaltung Und Erneuerung der Kirche vorgenommen. Alle Altäre wurden vergrößert und verschönert, der Plafond wurde ?°M Ritter v. Mölr in Fresko ausgemahlt, und dann ^'n November desselben Jahres mit gvosier Festlichkeit ^e Kirche neu geweiht. Im Iahve 17 72 kam noch die '"gcn^nnte Schatzkammer dazu, die der Bischof von ^^clu, Ioh, Philipp Grif v, Spauer, einsegnete. Im ^ayre i^ig ^^ der blaue Baldachin ober dem Hoch' ""are oon Math. Schiffer gemahlt. ^ Die Kirche bewahrt, nebst den Grabstatten der Für« >«n von Eggenberg, der Grafen von Mersberg, der '""rcn von Stubenberg, der Grafen von Rindsmaul A '> w., auch mehrere interessante Kunstgegcnstände, z. ^- emen heil. Michael von Schmidt, einen Heiland am "^uze von Peter de Pomis, eine Madonna, eiuen heil. ""Nan u. a., von Kollmann »> -»»-> 163 «<-«. Auch erhielt sie durch den Fürsten Ioh. Ulrich von tzggenberg vom Papst Gregor xv. den heil. Leib des Märtyrers Arthemius und des heil. Donatus. Im Convent ist ei» prächtiger, von Ioh. Seyfried v. Eggenberg erbauter Saal, dessen Plafoiitgcmählde, von Maberni, und das große Wanogemählde, von Rannacher, jeden Kunstfreund anziehen nnro. Quarbian und zugleich Pfarrer ist derzeit Pater Franz Thomandl. Der Gottesdienst wird in folgender Ordnung gefeiert: die erste Messe ist im Sommer um 5, im Win' tcr um halb 6 Uhr; die Frühpredigt um 7, und die Spät« predigt um 9 Uhr; dieVegenmesse Sonntags um halb 7, in der Woche um 1l) Uhr; das Hochamt um 10 Uhr, die Vesper im Sommer um halb 6, im Winter um halb 5 Uhr. Die Kirche und das Kloster der barmher-zigen Brüder. Die Gründung geschah auf folgend« Weise: Erzherzog Maximilian Ernst, Kaiser Ferdinands II. Bruder, kam nähmlich in Gräz nach einer unglück-chen Aderlaß in Gefahr, den Arm zu verlieren. Scho" ward ihm die Abnahme desselben, als das einzige Re^ tungsmittel, angekündigt; da erinnerte man sich zufällt an den in Wien anwesenden General-Vicar der Barn^ herzigen, Gab, Ferara, der als ein geschickter Wundarzt bekannt war, und ließ ihn durch reitende Eilbothe» holen. Er kam, und stellte den Erzherzog schnell u"b glücklich her. Die Dankbarkeit des Fürsten gab nun die Veranlassung zur Stiftung des hiesigen Klosters U^l» Hospitals. Im Jahre «615 wurde in Gegenwart des ganzen H^ fts auf demselben Platze, wo sonst die Verbrecher gcrich-tet wurden, der Wohnort der Barmherzigkeit gegründet- Die Kirche ist ziemlich groß, in einem edleren Sty" erbaut, und die freundlichste und hellste in Gräz Das Blatt des Hochaltars ist ein srhr gutes Ald aus der italienischen Schule. Am ersten Seitenalt^ rechts befindet sich ein aus Holz geschnitztes Kruzifix vo" sehr hohem Werthe. 4»» 469 «o Ein protestantischer Bildhauer, dessen Name lci« "er nicht aufbewahret worden, hatte dieses Kunstwerk ^uf Bestellung für ein anderes Kloster verfertigt, «r-Mr aber die Kränkung, daß es ihm unter dem Vor« vande eines zu hohen Preises nicht angenommen wurde, ^r erkrankte bald darauf, wurde in das Hospital der °armherzigcn Brüder gebracht, und kehrte endlich hier !" ben Schooß der katholischen Kirche zurück. Als die ktz« Stunde seines Lebens nahte, übergab er zum knkmal seiner frommen Dankbarkeit sein einziges letz« ^ ^ut, das Kruzifix, der Kirche mit der Bedingung, aß jährlich eine Andacht zum Heil seiner Seele daselbst ""anlwtet werbe. Die anderen 5 Seitenaltäre haben außer einigen «Uten Bildern nichts Besonderes aufzuweinen. An die Kirche angebaut ward im Jahre 4 65l durch ^f Georg von Herberstein eine Lorcltokapelle, ganz "°H dein Muster der 5»nta ca,a selbst. H... -^m Jahre L8l? wurde, durch die Bemühungen de« ^ lors M(,^^oh^,z^,g Grünes, auf dem geräumigen v°r eine ganz neue Orgel mit 2< Registern von dem "l-gelmachcrmeister Carl Schell erbaut. ^ . Besonders wegen dem eben berührten freundlichen "° großen Chore wird die Kirche häusig zu beson-ein? Feierlichkeiten, z. B. zu den Festen des Musikver- "2 gewählt; auch hält das Rtgiment Lurem seinen Gottesdienst darin. ^ Das Klostergebä'ude ist groß und geräumig, ab,r ^^^ftndi-rer Architektur; in dem schönen Refektorium vater,^ ^'^ ein grosies Abendmahl von dem geschätzten diake'l ^" Künstler Schmidt. Historische Merkwür. 5,6^ i dcr Garten in der Strauchergaffe Nro. 560, «l" ehemaliges Besitzthum der hochgebildeten Gräfinn LaN-thirri i der ehemals Marschall sche Garten in der Neu--gasfe i dcr, große Garten am Metahof, in der alten C^ gendcrgerstraße, des Grafen von Kotulinsky :c. Ein öffentlicher, viel besuchter Belustigungsort »st der Ott'sche Garten in der Georgigasse, In deM' selben findet man einen/ iti eigemhüwlichem Style gekauten Garten - Salon. Das Viertel St. Elisabeth, zwar größ^ als das Borige, aber minder ansehnlich. Viertelmeist^ ist derzeit Hr. Alois Freystätter, in der Lazarethgasst Nro. 733. Untcr den Gassen biescö Viertels zeichnet fi"? die Dominikanergasse, die Eggenberge^ straße u. a, durch einige größere Gebäude aus, . Dieses Viertel hat 3 Kirchen, worunter ^ größte und ansehnlichste die ehemalige Dominik^ nertirche b«i St. Andreas ist. Als die schon im Jahre 1466 nach Gr6z gckom"" nen Dominikaner ihren bisherigen Wohnort nächst ^ Stadtpsarre auf Vtfthl,Erzherzog Carls, im Jahre ^bo verlassen mußten, bezogen sie die bei der Kirche zu St. Andreas in der Murvorstadt angebauten Häuser mit Beibehaltung aller ihrer vorhin genossenen Stiftungen, in der Stadt, Weil aber das alte Kirchlein für den neuen Gottesdienst viel zu enge war, so erhielten sie endlich die Erlaubniß, aus den in Deutschland und Italien gesammelten Almosen eine neue geräumigere Kirche sammt Kloster zu bauen. Der Bau begann unter dem Prior Hyazinth Zaenii im Jahre 1629, und wurde nach Z Jahren vollendet. Das Bild des Apostels und der Magdalena auf "tm (Zhor sjnd von Hackhofer, einem Schüler des «Zar-^ Maratti, gemahlte Auf dem ansehnlichen Thurme befindet sich eine gute uhr, und an der äußern Mauer sieht man noch Mehrere Grabsteine, Spuren des alten Gottesackers. Vom Anfang des siebenzehnten Jahrhunderts bis Agen Ende des achtzehnten befand sich hier auch das ^"eralstudium der Provinz, und es zeichneten sich viele "äter als Lehrer und Prediger aus. Im Jahre 1NW übersiedelten die Dominikaner in das ^ugustinertloster ^^ Münzgraben ; das Kloster wurde zur Kaserne verwendet, und es blieb hier bloß ein Pfarrer, 'erzeit Hr. Ioach. Ant, Mangin mit 3 Kaplänen. Der Gottesdienst wird in folgender Ordnung gelten: um 5 Uhr ist die erste Messe, um 9 Uhr die ^egenmesse, Sonntags um 9 Uhr Predigt, um 1U "vr Amt, und um ^ Uhr Vesper. Vl'5^ zweite Kirche isr die der ehrwürdigen F. F. "sa,li ethine rinnen am Mühlgange. t<>nft - ^"'^ HlM.cha, gcborne Fürstinn von 3ich-s«v f "' sich m't ihrem Gemahl, dem General Jakob ^as von Leslie, in den ^Niederlanden aufhielt, unl» rn wohlthätigen Orden der (zlisabcthincrinncn kennen /rnte, beschloß sie, denselben auch in ihr Vaterland ""zuführen. i^ Tie ließ daher, als sie dahin zurück gekehret war, " ^ drei Schwestern dieses Ordens, mi4 G»« 8 ' -,»-> 472 <^t nehmigung des Crzbischofö von Köln, auö Düren bei Iüllich nach Gräz kommen, und schenkte ihnen ein Hau5 in der Muroorstadt am Mühlbach. Nach vielen ausgestandenen Verdrießlichkeiten erhielten, sie nach vier, Jahren die Erlaubniß, ein, Kloster zu bauen. Nen 1l. August wurde der Grundstein dazu gelegt, und im Mai 1691 das Gebäude des Klosters und Hospitals sammt der Kirche vollendet, und letztere dem heil. üorenz, geweiht. Die Zahl der Klosterfrauen waren Anfangs nur vier, die Zahl der Betten sechs. Dazu hatten sie zwei Mägde. Ein, Kaplan besorgte den Kirchendienst. In der Folge wurde das Kloster durch viele Wohlthäter, besonders durch die Gräfinn Theresia von Wagensberg/ welche ein Kapital von 26000 Gulden dahin schenkte, zum höhern, Wohlstande gebracht, so, daß es jetzt 25 Nonnen und 25 Betten unterhalten kann. Oberinn ist derzeit Mater Magdalena Donnnika Heigelmeier; Be-„efiziat Hr, I. Strübing. Das Kirchlein ist nets, enthält aber keine besonderen Merkwürdigkeiten. Der Gottesdienst hat folgende Ordnung : um 6 Uhr ist die erste Messe, Sonntags um ^ Uhr das Amt, um 5 Uhr die Vesper. Im Krankenzimmer zeigt man einige Bilder vo» Schmidt. Im heil. Geist-Spital ist ein« kleine uralle Kirche. Schon im Jahre 1329 legirte die Kaiserinn El^ sabelh, Friedrich des Schönen Gemahlinn, dieser K"'^ und dein, Spital eine kleine Summe zur Unterhaltung derselben. Im Jahre 1W1 schenkte ein Bürger,, 3la^ mens Nicklas Eßel ob der Etsch, dem Npitale zw" Wiesen in der Griesaue, auf welche dann die Gemeinde von Oraz das alte Bürgerspital erbaute., Kaiser Friedrich der Friedfame vergrößerte, be" Fond desselben am l^ December, 1^61 ; so wie Mis"' Maximilian l, am 1. Mai 15!Z, Es bestand früher hier eine eigene Pfarre, ^ aber, nun aufgehoben und an deren^ Stelle sich " 4->» 17Z «c-c. bloßes Bencsiziuin befindet, Benefiziat ist derzeit Hr. Joseph Alois Hoßel. Der Gottesdienst wird auf folgende Weise gehal-ten: täglich um 6 Uhr die Messe, um ^ Uhr die Vesper. Unter den Gebäuden dieses Viertels ist die Kaserne in der Feuerbnchgasse. Nro. 82?,, wo bis zum Jahre ^"U ein von Math. v. Schäffenburg 1679 gestiftetes Waisenhaus bestand -*)-, der prächtige Offiziers-Pa-^Uon, in der Schulgasse Nro. ^j«', die daneben stehenden Dominikaner - Kasernen mit dem Kadetten-^ause^ i,^ kleine und große Lazarethtaserne, uralle zur ^tit der Pcst erbaute Spitäler; die Kaserne in dem tyeinüligen Neubergerhofc u. a. m. bemerkenswerth. . In der Naglcrgasse Nro. 607 haben die Stände ewen eigenen Mustergarten für die Landwirth- lchafts-GeseUschaft ""^ das Iohanncum .. DasGriesviertel hat 5 Plätze und l6 Gassen °« aber zum Theil nur aus sehr kleinen Häuschen ^stehen. Viertelmeister ist derzeit Hr. Joseph Wcissc-"lgg, in der Räßlmühlgasse Nro. 9^^. unter den patzen ist der größte der Gries platz selbst, auf wel-^m auch eine 4680 errichtete Denkfaule steht-, uulerden lassen verdienet die Griesgasse bemerkt zu werden. Die sogenannte w all'sche Kirche zum heiligen «ranz de Paula auf dem Gries, ist ein kleines un,nlt 'änliches Gebäude, das seinen Namen erhielt,, als hier "°ch in italiänischer Sprache geprediget wurde, Oder ?"-' Fronte befindet sich eine hübsche Uhr, deren Glocken "" Freien hängen. . ,""" Gottesdienst wird hier auf folgende Welse »n«.^"' l"gttch um N Uhr Messe, Sonntags Sege», "!>e um 9 Uhr; Nachmittag um 5 Uhr Vesper. fVn1javit,"strenV'Vs."" hobIjXs. MatuL- as. sCheffenbViu» p^o. DeI. r.LoiiU. ict. hVIVs. iVVkn- tVtIs, pIetatk. oi»Vs. piüit-üCiVM. iVlx, 4^>> 17^ «55 Weuer unten in dcr Armenhausgasse 3tro. 95? benndet sich das Siechcnhaus, und daneben unter Nro. 9äb ,ein Locale für ein öffentliches Arbeitshaus. Auf dem Gries Nro. 9li? hat die c^niial. 3t. Ii»n°. lle ?2„1a ihren Sitz. Man gelangt in diescs Viertel zunächst über die sogenannte neue,Brücke, die im Jahre i?L? unter der Leitung des Oberbaudirektors Kunsti, vom Hof' zimmermeister Christoph Ohmeicr »en. übcr die,Mur, zur leichtern Kommunikation zwischen der Stadt und der Muruorstadt und zur näheren Verbindung mit der ita^ liänischcn Hauptstraße, geschlagen wurde. Sie ist breit und hoch, und hat ihre Festigkeit schon bei mehreren bedeutenden Fällen, z. B. bei der Ueberschwemmung iltt Jahre 18 lZ bcwährt. In der 3lahc dcr Brücke befand sich sonst die bürqcrl. Schicßstattei jetzl stcheu da mehrere sehr ansehnliche Gcbäu-dc, worunter wohl vorzüglich die, ausgezeichnete Lewo ?) l> sche Lederfabrik angeführt zu werden verdient. Das Viertel Carlau, das südlichste der ganze" Stadt, und auf einem Node-,, der im ganzen Mittelaltcr und in der ncucren Zeit, bis sie Kaiser Marimilian l. im Jahre He,9ü aus dcr Steyermart verbannte, vl)N den Juden besetzt und bewohnt war. Nach Zerstörung dieser Iudenstadt blieb die Gegend öde und vernnldert, bis 1570 Erzherzog lZarl hier ein Jagdschloß sich erbaute- Viertelmeister ist dcrzcit Hr. Joseph Manüer, in d«r Carlauerstrafie Nro. 1027. Dieß Viertel zählt einen Platz und g Gasse»^ worunter die Car lauer- und Trifft erstraß^ die belebtesten sind. Ehemals hatten die Trinitaricr, die 17^2 "^^ Gräz tamcn, hier eine Kirche und Residenz-, jctzt b^ siMt sich hier eine Pfarre zur heil. Dreifa^ tigtcit, deren Vorsteher derzeit Herr Franz Füge^ Die Kirche ist klein und jetzt ganz neu renovirt/ ".^ aber sonst nichts Merkwürdiges, als am linken E"^ altare ein uraltes hölzernes Kruzifix aufzuwcisc". ^? Wütteö dien st wird in folgender Ordnung gehalten! lay »»» 4?3 «<-« lich um 6 und 8 Uhr Messe; Sonntags um 9 Uhr Amt und Predigt, Nachmittags um 4 Uhr Litaney. Das merkwürdigste Gebäude ist die Carlau Sie "urde, wie schon berührt, im Jahre 1570 in der Mitte eines Thiergarten« erbauet, und war viele Jahre hindurch der liebste Sommeraufenchalt des steyermärri' schen Hofes. Als endlich unter Kaistr Ferdinand II. ^az aufgehört hatte, Residenz zu seyn, verödete auch dieses Schloß. Die Gemähldesammlung, Waffenkammer "> s. w. kamen theils nach Wien, theils in die Burg zu Grä'z, «nd die Carlau blieb viele Jahre leer und ""bewohnet stehen. Im Jahre 1769 befahl die Kai-M'inn Maria Theresia, hier ein Arbeitshaus zu erachten; später ward eine Kaserne daraus, und nun ist es seit mehreren Jahren das ProuinzialstrafhauS sur Steyermarr. Außer den vielen hübschen Gartenhäusern, Mühlen ""d Fabriken, muß unter den neueren Gebäuden dieses ^'°Nels noch der große prächtige k. k, Beschälstall ^ der Köstcnbaummühlgüsse Nro. ^01 a angcführet "erden. Er wurde erst im Jahre tL22 vom Grund ^us neu gebaut, und faßt eine große Anzahl auserlc« sener Pferde. Unter den Gärten und Spaziergängen "UV der beliebte D orn sch ne id er, der Gott in-^^'sche Garten auf der Leinwandbleiche, und d« ^^2 zur neuen S chwimm sch u >, e bemerket werden. 476 VI. Verwaltungs - BeHorden. ^. Civilverwaltung. K. l. politische Landesstellen und Behörden, K" meralbehörden, Civil' und Krimmal »Justizbehörden, ständische Behörden, Orundgenchte, Advokaten !c. Politische Landesstellen und Behörden. «^ie ersten sogenannten Landesstellen wurden nach d^ Trennung Steyermarks von Oestreich im Jahre ^5^ unter Erzherzog Earl II. eingeflihret, und zwar: ^^ geheimer Rath, eine inncröstr. Regierung, eine H^^ kammer, cin Hof- und Landesrecht und andere untel^ geordnete Stellen. Diese blieben bis unter der 3^ gierung der großen Maria Theresia, bis in's Jahr l?"^ fast unverändert. In diesem Jahre aber und im '^ genden, dann unter der Regierung des erhabenen K^ s«rs Joseph II., erhielten sämmtliche Stellen ein« g""' neue viel zweckmäßigere Einrichtung. Jetzt habcn wir in Gräz folgende Civilbchorden: Das k. k. steyer märkische Gubern'U"^ in der Burg, mit einem Präsidenten, sieben Räthe"/ sieben Sekretären ?c. <>» 47? <<«> Präsident «^Gouverneur) ist derzeit St. Ercellenz Herr Franz Graf von Ha r tig, k> k. wirklicher geheimer Nath und Kammerer, Land« stund in Böhmen, Steyermart und Kärnthen, Herr dcr Herrschaften Niemee, Warienberg und Altcicha in Böhmen, dann der Lehengütcr Domaslovitz und Platt; Mitglied der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur -^eförderung des Ackerbaues, dcr Natur- und Landes« Kunde, der Landwirthschafts-Gesellschaften von Nieder, °Nrnch undStcyermarr, der böhmisch-patriotischen Gc-'^schaft der Kuostfrennde, des Vereines zur Beförderung ^ Tonkunst und des Nationalmuseums in Böhmen, dann des Musikvcreins in Stevermark :c. :c. K. k. wirklicher Hofrath Herr I. F. Nesilin« skr Ritter von und zu Schelchengraben, bandstand in Böhmen lc. Das Gubernium bildete sich aus dem von Carl II. am ^b. Dinner 1565 eingeführten geheimen Rath üb^r 2"nz Inneröstreich mit einem Präsidenten an der Spitze *), ') Schmutz gibt die Rlihe derftlben auf fos^nvc ^l?eift an: ^^'^rzog Earl c^x-mUe z»<>st Ludwig Grafen r«n Lo-vrnsteüi l dt»!se!i, folgten: '«. Septt-mbe,,' >H7<, Urlia,i Ocst-«^^' 5'^'°l """ Gurt; 0l,u 8. Auqust 15.?? Ohr,-M?ph Andreas Varon von Spaucr, V'schöf zu Gurk; 2«. September i53i Johann < Bischof von Laiback; den z„. ^>cptcmbcr 1,^33 Georg Stobau« von Paüulnü^ , üift,ss von i.ava»t; 12. Scpc^iidcr l«»3 Slgmuno Frl lhrrr von ".'"sst'ii (,n der Folge Waqniskerq)- l«. Nov^uU'.-r !6il ^°!)a,,,i I.ilov Frciderr vc>>l Lamderq. Vlschos »,'o>l ^urk; tümi, "''"^'^ i«u. Thom«,.!, V,schof v^n Ls v°n Levant; 2«, Auqust ba^,> "°^' V>!chof von Tr,-N^/',^>- Mai ^3« V.U!has.n- Fr^lx'rr v°n Oall^r; 1,?. »^lmdt!- 1832 Ioliam, HNarlu» Graf vo„ Altr,»^n. n,',7. l von Sltl.iu n 1«,^ Woüaanq Rupcrt Freü'crr ""^>ü,dv„iaul, (5»'as!!ius W>I!>llm <»raf von Salirau; ^ü„, ^'^ ''^ Ioliarin Otto Grof von Nindsinaul; i!i. lluss , - Gcorc, Klirist«,« Graf »0,1 Sauran ; ^>,>. Au-1^!« "' Acorg Friedrich Graf von Mere^rg : 3. August ,«? '^^""n Balth, Gll,f v°n Waa^'tt'berq; l». UpriU !«2- Hol>ann Ernest Graf von Vur.isthal; 2. Nooemder <,?^ Georq F,rd,nand Graf pon Fa!»l>nhaupt: << Ma» » ' >>°l,ann Ghlistopl) Graf von Wildenstein : «. M.n ??^ PodstaOkyiLichti'iistem. — Nachüem im I«hrr l?»l Ka>!^ Joseph n. die Neprasentatlon in das Gul'crnium verlva' Vclte und zugle,ch die Lt,n2ts!,nupt,nannsckaft "amit v° dand, wurde Franz Ant»» Graf von Khrvrnhullcr ^,.^e verncur unv ^an0l't>l,cn',>'tma>m. I»i Jahre »??i ^ I,«» dir Landüö!,auptma>i»säi>nt w>cd^r oavon ssctrl»nt, ° ^ Fra»j Anton Gvaf von Ssülkh zum Gouucn>»'ur ern>"'^ Ihm folgt«-,, Philipp Graf von Welspcrss-Ncirt«'"«"' ^ Jänner iLoe Franz Graf von Saurau; -l. A>'M'^l FerdinanV iV ^ von Vissmgen-Nippcnburg : 2>. Aprill <3i5 ^hi-ist«^ ^„ . von A Nau« direktion (errichtet im Jahre 17L8), in der Burg; mit einem Naudirektor, Straßenbauinspekt«, Civtt« bauinspektor, Amtsingenieuren «. K. k. Kreisamt in der Neugasse Nro. z5l, «nt einem Kreishauptmann, sechs Kommissären ic. K. k. Polizei - Direktion (1783 errichtet), ln der Fliegengasse Nro, 218, mit einem Direktor, iwei Ober- und drei Unterkommissären, zwei Aerzten«. K. l. Buche r-Revisionsamt, in der Herren« sasse im Hauptzollamtsgebäude Nro. 189. KameralbehVrden. H. k. vereinigte Zoll-, Salz«, Weg- und Vrückenmauth-, dann Getränt- und Vrr, iehrungssteu et. Gefallen - Administration 'ur Sleyermark, Illyrien und das Küstenland, im ^Veiten Sacke Nro. 22^», mit einem Administrator, °«e Assessoren, Graminaloren lc. K. t. Hauptzoll- und Ak zisob eramt, im lgenen Amtsgebäude Nro. t89 in der Herrengasse. K. k, steyer märkische Staatsgüter- In« lpektlon, im eigenen Amtsgebäude Nro, 26 auf dem vranzenspl^e. K. k. steyermärkifche Tabak- und Stäm, «^,^^fallen-Ab ministration, im eigenen Amt«« die d " ^" ^" Naubergasse Nro, 378. Dazu gehöret er»,« I"' ^' ^ General-Rechnungsdirektorium untlrHt» "nete k. k. Tabak- und Stamp«! g efäl l en-""chnungskanzlei. Par ^-^ ^ °tto gefallen-Ad ministration, i« ^ °°"sgäß) ""d Kriegszahlamt, in der Rauberg^isse -hört das Post st allamt am Iakominiplatz im Gasthause zur Stadt Trieft Nro. 50, K. k. Provinzial -Postwagens-Haupt-expedition, auf dem Iakominiplatz im Iakomini-haust Nro. 99- K. k. vereinigtes Messing v ersch le iß-, Land münz probier-, dann Gold- und Sill ber-Ein!ösungs- und Filial-Punzirungs-a m t, am Tummelplatz im eigenen Amtsgebäude Nro. 8- Livil- und Kriminal «Justizbehörden. K. t. öa ndrecht im Herzogthume Stcycrmark/ in der Herrengasse Nro. 196. Die Wirksamkeit desselben begann am 5. Juli 1782. Es besteht aus einew Präsidenten, derzeit Herr Joseph Ritter voN Arbter, Doktor der Rechte, Ehrenmitglied der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien ?c., 3 Räthen, 2 Sekretären ?c, K. k. Landtafelamt für Steyermark. Die Prozeßgeschä'fte bei diesem Gerichte und Vertretungen der Partheieu besorgen 52 Hof- und Gcrichtsadvotaten in Gräz, mit mehreren andern Doktoren der Rechte, und zwar folgende: Herr Ignaz Funk, wohnt in der Zinsendorfgasse Nro. 626. - Jakob Purgstaller, wohnt im erste? Sack Nro. 218. - Peter Hoblnigg, wohnt in der Dominika* nergasse Nro. L00. - Franz Anton Nag y, wohnt an der Wi^ ner-Straße Nro. 5^. - Joseph Vogel, wohnt am Hauptwachpla^ Nro. 209. Herr Hubert Mayerhofer, wohnt in der Sei-tzergasse Nro. 5^,2. - F ranz v. Pe ball, wohnt in der Domimka- nergasse Nro. 79^. - Anton I ah net, wohnt in der Neugaffe Nro, l/»9. - Franz Ernest Valentin, wohnt in der Sporrgasse Nro. 89. - Gcorg May, wohnt im ersten Sack Nro. 263. - Franz Xaver Dellefont, wohnt in der Sporrgasse Nro. 60. - Johann Georg Stübinger, wohnt in der Stcmpfer^asse Nro. 122. - Franz Dirnbock, wohnt in der St, Leon- hardergassc Nro. 527, (Kanzlei in dcr Bür-gcrgasse Nro. 28). - Ioh. Iud/ wohnt im Stainzerhofe Nro. ZlZ. ' Constantin Höbl, wohnt in der Bürger^ gasse Nro. 28. ^ Joseph Haan, wohnt in dcr Postgasse Nro. 562. - Joseph Schwanlberger, wohnt am Haupt» wachplatze Nro. 228. « Anton Murmey er, wohnt am Fliegenplatze Nro. 117. - Fra nz Reisinger, wohnt am Hauptwach- platze Nro. 2!1. ° V eit Obermayer, wohnt in dcr Salzamtö- gasse Nro. 20. Wilhelm Edler v. Hammer, wohnt in der Herrengasse Nro. 200. ' Joseph Knieli, wohnt in der Heustadlgasse Nro. 42. ' 2osep-h Hoffbauer, wohnt in der Schmied« gasse Nro. 216. ° Michael Okörn, wohnt am Iakominiplatz Nro. 50. - Carl Pachter, wohnt in der Her«ngasse Nro. 176. 4»» 432 <e si»v eine uralte, mit' der Gcscl''^ drs stl',i»rmärkischen KnmiNlilwesens in engster Ver"^ dunq stchenüe, oft bewährte Anstalt. Die Beschäftig"^ dieser Vannqerichte ist in der Regel, auf AnordüuNf! °,° hohen Kriminal-Oberqer,chtcs l>e, dsiicn nicht privlleg" ten Landgerichten die Kriminattmtersuchuiigen ab^ufüln^'> Jedoch werden nach Wutbesinoen des hohen Obcrcierlw^ wichtige Untersuchungen schr oft auch vo» privttcgycc,' ' ^ «nen eigenen Krnnmalrichter badende» iiandgerlw» abgerufen, und aus guten Gründen dnl B^>l«s"'^ zugewesen. mals gehörten auch die Aebtissinnen der verschiedenen weiblichen Abteien des Landes zu den Ständen, und Nohntcn den Versammlungen derselben persönlich bei. Der Herrenstand besteht aus den Fürsten, Grafen und Freiherren. Der Ritter stand aus den crbländischen Rittern. Der vierte Stand endlich, der Bürg erstand, besteh: aus einem Verordneten und zehn Deputirten der lcmdesfürstlichcn Städte und Märkte/ welche letztere ' v"r jedem Landtage dem Landeshauptmann ihre Vollmachten vorlegen müssen. Die Prälaten suchen nach dem Autritte ihrer geistl. NürKe die Aufnahme zu Landständcn an, und werden bann introoucirt. Bei dem Herren- und Ritterstandt ^ die Landmannschaft für die männlichen Nachkommen trbllch^ jedoch tonnen sie erst nach erreichter Großjäh-^ükc.it eingeführet werden. Wenn ein Landstand das erste Mal den Landtag besuchet, so hat er das Versprechen der Treue, Ergebenheit und der Beförderung des Besten des Landes und der Stände vor dcm Landeshauptmann abzulegen. . Die Ausschreibung der Landtage hängt von d»^ >>> 125 «<-» Der ständische Ausschuß besteht dermalen aus 4 Gliedern des Prälatenstandes, 5 des Herren- und 5 des Ritterstanbes. Jeder Stand wählt seine Ausschüsse allein; sie bekleiden ihre Stelle lebenslänglich und genießen keinen Gehalt. Sie müssen vom Hofe bestätiget Werden. Der Ausschuß ist der permanente kleinere Land-tag, und fein Wirkungskreis erstreckt sich über alle Ge« genstände, die nicht unmittelbar dem Landtage vorbe, halten sind. Demselben untergeordnet ist». Die verordnete Stelle. Sie ist die Vcrmd'-Zensvenvalterinn der Stände, und alle Kassen sind lhrer Aufficht und Leitung anvertraut. von Pfannberq, t?so Friedrich von Pettau, 0Au0olpl) von V^rncck, i^n Mo»i!) Walzer, i'°3 Friedrich von Vladnü,, 1,?,) Johann von Wi>'Ven , <^l? Wilhelui von Närnect, 103« Friedrich von Pettau. 11^« Leopold He^r von Vstubi-nderg, 11^ Hans ivrr von SlufttNl'cra, 1453 Georg von H,erd>'rstcin, 1<<5Z Bernhard von illchtcnstl'in, ''«« Ulrich von Graben, ,<,«8 Büheln, Graf von Dürn« stein, I,?» Freiherr von Tsch^rncml, i"5^ Georg Herr Von Losestem, i,38 'Aeinprecht von Reichenbttrg, ^?l3 Si^niund Freiherr von Dietrickssein, l,i?3 Johann Lm« denlaub , 'Prälat von Nein < i!^< Johann von Ungnad, 1555 Oeorg Freiherr von Hcrbersteln, >5,«Z Johann 5ierr von Sckarfenderq, 1,^0 Georq Frc,!,err von H/rderstein, »^28 Ioliann Oraf vo» Montsort, i,',3l ?^armilian Frei« v«rr von Schratt^nd<,ch, l'-g» Friedrich Freiherr von Her-»trstfm, iö«i Ulrich Freihl-rr von Eggenberg, i6v^ Karl '»raf ^yn Saurau, lel,3 Maxmilian Graf von Herberstem, ^«»0 Sigüiund Friedrich Graf von Trautmamisdorf, >«'H Johann Maxmilian Graf von Zerberste!» 0er jlln^ere, l««n Georg Christian Graf von Saurau, 166? Georg Herr von Stubenderg, I?N3 Georg Sl'vfrlcd Oraf vo» Dietrich« »tl',n, i?,7 (z.irl Wrichard Graf »'on Vrcuner, 12? ««-» Erbiandtruchseß: die Herren Grafen von HarbeZg. Erblandsilbertämmerer: unbesetzt. Erblandvorschneider: unbesetzt. Elblandtüchcnmeister: die Herren Grafen von Wurmbrand. Crklandfalkenmeister: die Herren Freiherren von Waidmannsdorf. Der Magist-rat *), "l« VehZrde erster Instanz in politischen, Justiz,, ^riniinal-, dann Merkantil- und Wechselgeschä'ften. ^le Vürgermeistersstelle ist derzeit unbesetzt. ') Der Magistrat wurde erst unter Kaiser Joseph II. orsta« n>>>rt. 'Früher sta»0 gewoynlM) «in Stadt^chscr a» der Spiye dcbftldcn, wovan lo^ql'ndc bekannt s<»0 : U,n das Jahr 1253 Wakkcrztti, il°l Volkiuar, ««>' Martin Rivlrarius, il«z Koxrao von Thal u»0 Konrad Vauch, 1295 ^..,2gz Friedrich a,n Okkc, lvectcr, 12,« — 1360 lkenrav Pär>,'»v>ichl>,'r. 1252 — 13«/-, Iakol' Gru>,?el, >^ ^^0 — 138', Iakov Xottenrittcr, i^!)5 Heinrich Oottschalt, ^0« Frieorich Hcrtcns^loer, iw? Martin Unkcl, Ialov Vloftiuiittcr, i'!ia Niklas Tcldl, 1,«^, Fricorich Sncvoc?, ^2« O^ristop!) Gvldciinatter, «2» Hannü oer Guftl, 1^5 <^,lir!st»py Mm,zer, 1.,« Er»ar0 Hainall^r, Wolf« ssa»g Stcyllcr, Burgcrnieister; l^>? TYottias NottaU, ^,^3 — ,<<5l Ulrich (^inpacher, ll.5^ sianns Payer, 4-,«« Ulrich Gol0sch»i,0t, <<«3 Kasper P'redcl, i^sü V^iklas Strobl, p!) Patriarch, i',üi Heinrich Ernst, ^2', Vcrn>)cnd Klrchl^imcr, i«ü3 Til'olo Brun,n'r, i7.<3 Simon Ardeucr, l,',lu Mathias varrsr, Blirgcrmelst.'r: »«'i Kaspar Yecham, i,^n Io!>an»i Konr^d R>>'thhut, ^>« (Zhristopl) Ungcr, I5ö,^ Georg <,^rcviNi,er, l5,?i 3n^?/^ <2tras,l'ur,,cr, Bürgerin«,ft»>r; i5?Z Andrras ?/,,>,' ^^^ ^^rl» Gromisser, ,i5ija A»ore Spissl. l5.s« ,«!,.^ KhistoUe,' >««8 Georq Fre», <8l« Wolf Ot^n« r,A .- " ^" HannS TeUrr^ !«<,» Mar Vcrs, <ü,i2 .Oc<>,-^,", "Ubcr vo>, Hubcnq, l«8a S<"'°n Kort!),!, , «?"? Kr, ^"" ^rüirph !i«^rnhauscr, i?l3 — i?«3 ^copol» 3 '^nch h?chopp, 113« Lor,'l,z S'^onnid ^akhcr. ^>cda-Hl^'^s/"^'""". ,?., Ioh. Mich. Weiss, z?,5-i?5, f""^»t Wmkeiüiayer, i??<> — >?33 Ioh. Andreas Ki>n>n^^, 4)» 433 ««<> Der Rath besteht aus 5 Civiljustiz-Referenten, 6 Kriminaluntersuchungs-Kommissaren, 1 Rath 139 «" Damm; ^ie Rcmschmid'sche Gült in der Stadt-. das Gut Rosenegg im Geydorfi das Gut Nosenthal am Graben', dle Gült Schloßbcrg in der Stadt; die Schmereck'sche Giitt am Graben-, die Schuch'sche Gült in der Stadt; die (Zült Schützenhof in der Leonharder-Vorstadt; die Schwandtner'sche Gült; die Tomantschger'sche Gült in der Stadt-, die Warnhauser'sche Gült in der Stadt; die oechncr'sche Gült am Graben. Auch haben noch mehrere auswärtige Herrschaften, ^ls z. B. Eggrnberg, Liebenau, Stains u. a. m., viele "Uterthanen auf dem Pomerio von Gräz. ' ^> Kultus und geistliche Behörden. In Gräz ist seit dem Jahre 178? der Sitz des ^eckauer-Ordinariats. ^, Das Bis eh um Teckau wurde von Eberhard II., ^rzbischof v»n Salzburg, im Jahre 1218, nachdem er A"n Papste Honorius III, und Kaiser Friedrich ll. von ^ohenstause» die Erlaubniß dazu erhalten hatte, über Nen Theil seines Kirchensprenqels eingeführt. Der erste im Jahre 1219 ernannte Bischof von Se« "^u war Carl, früher Probst von Fricsach *). Die er- ^Dicscm Earl folqte in der bischöflichen W>>rde Heinrich l., geweiht am 50. May i^«, im Jahre 12a» Ulrich I. < eine 3eit lanq auch Erzbischof von Ga^burg. i«6« Vcrnhard ber l., der durch dic Mn.idr Rudolphs von Habsdurq tm 'lahre 12?? o,l,- reichssürstlichr Wurde erhielte Diesen, fo!q-^ <"» 3. Mar,^ ^?3^ Leopold 1. ; am^ !«., December ru<,r l,'«l Ulrick N. , Vicrdom i>, "ll>icr!,uirf. N^ch dem Tode vcs lelzteren^ am ?». Jänner ^,6'wurdc 3r!i0r>ch >. zum Bischöfe gewählt. Um l'. ^"/luft l^iz folqte Wocho. der für die Chorherren vsn ^«nau nru.' Statute,, qab ; 1.^,^ Heinrich >>l.; l5?? Nuv< ^"^von Handed; <3,^o Ulrich ill. , aus dem Geschlechte ^,F5.c!ssenecker; 13?! Ilugustin; <^«° Ic>l,ann I-, aus Vem ^''"nechle der van Ncub'crq; l'W Friedrich N. , aus d»r l?s>'^ "°" ?>irnlck; >N5> Siqmunv vc>n Hellenes; "l, «lllcy iv., zuqlrich Protonotar des »>ns Hofs« ; «^« K"«-n"° "°n Äc.zlirlss; l^, Georg I.. auS dem Geschlechte t>er cl^..>^^' ^'^ 3nedr,ch »l.; ,15? Georg ll.; l,?, )»yr»°!,<,nn il. l i,äl VtaN)!^ Vch»'tt, dcr zugleich e»' t«- 4»> 490 «5! >- stcn Besitzungen drsstlben waren eln Haus in Salzburg/ ein alter Thurm ob Leibnitz, die Kirchen von Vonsdorf, Leibnitz, Vogau und Kirchberg an der Naab. Im Jahre 1623 wollte Kaiser Ferdinand II. in Graz ein neues eigenes Bisthum errichten, schloß deß* wegen am 2. December des folgenden Jahres einen Vergleich mit dem Erzstifte Salzburg, und bestimmte zum ersten Bischof den Probst zu Stainz, Jakob Roso-lenz, dessen schneller Tod aber alles wieder vereitelte. Im Jahre 2^83 beschloß Kaiser Joseph II. eine neue Diöcesan - Eincheilung in Innerösterreich, und be' stimmte Gra'z zum Sitze eines Erzbisthums, welcher Plan abcr nicht zu Stande kam. Dagegen erhielt daS Visthum Seckau bei Rcgulirung des Leobner Visthuw's im Jahre 1786 den ganzen Oräzer- und Marburger* Kreis, und auch den Antheil uon Letztcrem, welchen frü^ her, die Nisthümer Lavant und Görz inne hattm; und pferer Krieaer war; I5o3 Khrissoph ii.; ^.^Z Christoph "lv aus dem Geschlechte der Naudcr, fruhcr Bischof l„ l!"-d«ch; 15,!5 Georq lll.. von T'Omqcn ; ,,^3 ss!)ristoph I^' Frciyerr vo» L^mlier^ ; l.i'.6 Johann lN.; ^,?,^ P»!t^ Percicus ; i,^z G^°r^ IV . früher Bischof v°>i i.'avant! <"» Slgmun!:; !5<ü5 Mart«» Vreinicr, lin^r der merkwurv'^ sten Nischofe von Scckau; Ä«l5 Jakob, cin Neffr des »"l rigen; ^633 Johann lV., M«x Altnn.^r. cin Vruocr ^ dcr!!hmten la,s. FeldmarschaUü Ioli. Altrmaer; ,8«« M^ xinnlian Gandolf. Graf von Klniendurq, früher Visff" von Lavant, und spater Erzdisttiof von «^al^l'urc, uno M» dinal; >>>62 Wl-nztt Mraf von Hochftrchcn-, 18?!, IohaN" V., Ernst Graf von 5>)Uü, spatc,- Orzkischof von >3a^ »urg; iß,,» Rudolpl, Joseph, Oraf von Tlum: i?n« McOl«' Anton, Wraf von Wa^usl^rq, spater Visciiof '>"^ se«; "^ «'" Le^olo lll,, Graf v°>/F,r,nia". spatt>r K""'''"« und O^blschof von Salzl-urq; ,?z> Johann Vl., Pdll'p", Gras von Spauer, nachher V'schof von Vcixcn; '<'^H .V'v f" ^"^ "°" ^"°' früher Vifchof von Kö'""^ la Vohmen; <,<,3 Johann Vll. , Graf von W.'lH'^ Wanen^rq; ftarb am >)»» i^, ^?»'^'s^^'^^^" N°man.us Zanqerle, 0er am "-Z^,- far r bezirke abgetheilt. Es sind folgende: . Die Dompfarre im Burguiertel, mit den Con- ^"Ptions-Nummcrn von i bis l/ju. Pfarrer: Herr Io« ^/2cheidele, dcr Theologie Doktor und Consistorial- "'^°ohnt im Dompfarrhofe in der Hofgasse Nro.I2. hausd^^ Stadtpfarre zum heil. Blut im Land« 288 ^ "ut den Eonscriptions-Nummcrnvon I^l biö 165^ ">^ ^^'Iatomini- Vorstadt mit den Nummern l biö ter tz, ^"ncr: Herr Herrmann Neismüller, k.k. infulir- Mobst^ ^ohnt im Stadtpfarrhofe in der Herrengasse. P. z>) ^ Pfarre MariaHimmelfahrr beyden ^ln q> ^ ^lln zißka nern im Viertel Iohanneum, mit ^o^ """"ern 289 bis 420. Pfarrer: Herr Pater An« «e Ortner, wohnt im Franziskanerkloster. >>> 192 «<-«- Die Pfarre St. Anna im Münzgraben, mit den Nummern 466 bis c»5h; dann in der Gemeinde Harmstorf mit den Nummern 1 bis 27. Pfarrer: P> Dominicus Bölzberger, aus dem Dominikaner-Orden. Die Pfarre in der Vorstadt St. Leonhard, m^ den Nummern von ^55 bis 635, und im Geydorf mit den Nummern 6Z6 bis 695 und 707 bis77Z. Pfarrer: Herr Jakob Kutschera. Die Pfarre St. Johann auf dem Graben im Viertel Graben, mit den Nummern 77^ bis 78», 790 bis 8l9, 825 bis 822, 836 bis 4069. Pfarrer-Herr Math. Gaisch, geistl. Rath. Die Pfarre heil. Kreuz am Kalvarienberg, mit den Nummern 1 bis 121. Pfarrer: Herr Johann Slankel, Die Pfarre Mariahülf in der Murvorstadt iss kendviertel, mit den Nummern 122 bis WI, und in« Viertel Mariahüls von 402 bis 588. Pfarrer: P' Franz Thomandl aus dem Minoriten-Orden. Die Pfarre bey St. Andreas, ebenfalls in der Murvorstadt im Viertel St. Elisabeth, mit den Nummern 589 bis 815, und im Griesviertel von 816 bis 2002. Pfarrer: Herr Ioach, Ant. Mangin) geistl. Rath» Die Pfarre heil. Dreifaltigkeit in de«-' Carlau, mit den Nummern 1005 bis 1117.. Pfarrer! Herr Franz Füger. Nebst diesen Pfarren haben noch 10 Kirchen ih^ Nenesiziatem Es sind folgende: Die Kapelle des Armen- unö Sieche nhause" auf dem GrieSi Die Kirche der El i sa b eth in e r inn e n. Die sogenannte wälsch e Kirche auf dem Gries' Die, Kirche der U r s u l i n e rinn e n. Die Kirche des aufgehobenen Kapitzin ertl^ sters in der Stadt. Die deutsche Ordenskirche am Leech: Die Kirche Maria Schnee am Graben. , Die Kirche zum heil. Geist« Spital in "" Dominikanergasse., Die Kapelle im Strafhause in der Carlau. Die Kirche zu Maria Grün. Die evangelische Gemeinde hat seit dem Jahre 1822 ebenfalls wieder ein öffentliches Belhhaus (am Ende der Meisdorferstraße in dcr Iakomini-Borstadt) und ihren eigenen Prediger, derzeit Herr Mich. Viberauer. d. M i litarv erw alt ltn g. - Im Jahre 1558 grülldcte Erzherzog Carl II. in ^räz «inen inneröstr. Hofkrieqsrath, mit einem Präsi-denten an der Gpitz?. Dcr Erste, der diese Würde beeidete, war Ritter Franz von Poppendorf *). Im Jahre l7^i entstand daraus das Inneröstr. G e-"eral-Kommando, an dessen Spitze seit 1N25 Se. Durchlaucht, Herr Philipp Prinz zu Hessen-Hamburg, Großkreuz des ungarischen St. Stephan- ') Diesem folgten (nach Gchmuft): i5,?Z?schaz Oraf v.Thurn; l5ül «Notts. Baron Vreuner; l53i ?oh. zr,eor>cl)> Herr von Trautmannsoorf; ^nü W>l>,el>n Varon v^n Vin0»sch« Zrah; i8o'< Ioh. Jak. K!n<',Vl; I8o5. Iol,. ?sN>0r,ch voi» Meeryberq; l8li llrv,ni uo» pott,»q ^ it>,'< Wottf. Freiherr von StaDl; l«zl ErauMüs vc>n D>ltV!chstliü ^ l«>2 G^org vreiherr vc>„ ^allrr-, >«',? Gotrfried Freiherr von Falden--«aupt; l8,2 Iol,. Wtthl'l», Fre,l,,rl vo„ Wallcr; le«, Hanns Wli-rist. Kre>l>err v»n Myneorf; lß5>a Leopold Mraf von Tatcnvach; i65'> Ioh. Fliristian Fr,tett^r von d,r ^,l,cn ; i«?5 I>,fot» ^raf vogi LeZIic ^ >8^ ?fer0man!> Freiherr von StaVl ; ^^ Ioh. Marimilian Graf von Timr» ; l?o» S^!„ follUl' I°<>. «Nr.n von Grons-^'" ' de,ns^ll'in Max Ora> v^'n ^en^lilli» , m>5 zlilslzt Al, " rc,,t Graf von Heister. Hier e„0l Jahre «?" f.^ '»nerostr. .^offrieqäratl) , und l,n die Stelle deos'll'im !',^ ""N das Inneröstr. («e,iei,il - Konnnanvo , welchem t,,., , '^ '^''' Ios. Friedrich ^er^'l, von Sachsen-Hild-ssä»> ^" ' l?'.3 Earl Gustav Freiherr uo,> Klieul. vor-,'«2 ^ dll'seiu foi^f^ ^5,3 ssra!!,^ Ios. Freiherr von Andlau; ^'^ Friedrich Freche'r von L,ez.n, l?Zn F. Z. M. Frei-«^lr vo», Riese; l?26 ^eter von Lan^lois; Nsü Wenzel )»ral von Gollorevo, Michael von Mellas, Ferdinand 'Prinz r«,. ^'"''temherg-Stltttliard; >M° ^lnton Grafvon Stta? »">?, l»a« Hemrich Graf von Velle.^n'oe < ^ndivic, <.^rat i°,.^ °^""^! l«>" W,l!,el,n Freüierr von Kerpcn » "" Hranz Zlav. Prinz von Hohenzollern «Hechmgen. 9 orbens, Ritter des militär. Marien-Theresienordens, des kais. russischen St. Andreas-, St. Alexander-Newsky-und Gcorgordens vierter Klaffe, des königl. preußischen rothen Adlerordens erster Klasse, Großtreuz des königl. sicilianischcn St. Ferdinand- und Verdienst-, des chur^ hessischen Löwen- und des königl, hanöver'schen Guel-phcnordens, Kommandeur des königl. würtembergischcN Militär-Verdienst-, dann des großherzogl. hessische" Ludwigordcns, Ritter erster Klasse, k. k. G. F. M. L. und Inhaber des 19. Linien - Insanterie-Negimentsi wohnt in der Bürgergasse Nro. 2ä. Vö besteht aus 5 Departements, nähmlich: aus den> Mitiläldcpartemcnt, politischen Departement, ökonom»' schen Departement, Verpflegsdepartemcnt und Justiz/ dcpartement; mit einem Einreichungsprotokolle, Regi' stratur, Expedition :c. in der Bürgergasse im eigene^ Aintszebäube Nro. 51. K. k. Ulyrisch - in nerö streich ischeS ^"' dem Präsidium des kommandirenden Generals, mit ^ Militär-Beisitzern und 2 Beysitzern vom k. k. Laüd-rechte it., ebenfalls in der Vürgergasse Nro, 31. K, k. felbarztlich e Direktion, unter der se>' iung eines Stabs - Zcldarztes, derzeit des Doktors ustb k. k. Raths Herrn Franz Kettcrer. K, k. Feld superior! at. Feldsupcrior Hr. V^ zenz Billig. K. k, M iIitär, Stabtkommand o in der 5^ fchafgasse Nro. l53. Stadtkommandant derzeit H^. Ignaz Freiherr von Rcmisch, Ritter des östr, ^>' Marlen-Theresienordens, und Oberst; wohnt ebendastlb^ K. k. Tran sport - Sammelhaus, in der ^^ fabethincrgasse Nro. 759. K, k. Militär - Verpflegsmagazin, in °^ Schörgelgasse Nro. Z29. K. k. Garnisons.Hauptbettenmaga^^ ebendaselbst. ^ K. k. Fortifications - Distrikt s-D'lel iion, in der Sporrgasse Nro. i<6. '-» 19^ ^l-«- K. k. Artillerlefeldzeu g-Detaschement, m der Paulusthorgasse Nro. 62. K. k. Beschäl- und Remontirungs-De« partemenr, in der Earlau Nro. 983. K. k. Militär fuhr we sett scorps-3andes>-postokommando, neben der ungedeckten Murbrücke K. k. inneröstreichisches Militär gränz« ^rdons-Kommando, am Graben Nro. 9U9. K. k. st e yer märkisches Militärgränz» ^°rdons-Kommando, Anfangs der Zinsendorf-äasse. . K. k. Monturs-Oekonomie-Kommission, w eigenen Amtsgcbäude in der Neuthorgasse Nro. 4i5. Die Garnison besteht derzeit aus etwa 2800 A?nn, nähmlich: aus dem Grenadier» Bataillon Graf ^struzzi, von den Infanterie - Regimentern Lurem ">w Klopstein, aus 2 Bataillon Musketier dcs genann-^n Infanterie-Regimentes Baron Luxem Nro. 2?; 2 ^ataillon vom Infanterie - Regiment Graf Haugwitz lo> I^ . einiger Kavallerie; dann dem Stäbe und 2 ""Mpagnien von einem Regiment Artillerie lc. i<>^ Das Infanterie-Regiment Baron Luxem, im Jahre .^u^ unter Kaiser Leopold l. errichtet, führte zuerst " Namcn Graf Nigrelli, dann Baron Jungen, Prinz «n>, >"' P^r.z Baden Durlach, Graf Strassoldo, und ^vUch bis id26 Marquis Lhasteller. Es ist durch Ban-ihrer ^ ^^ innigst verbunden mit der Steyermark und Neten?^"^^^^ "'^ ^^^ sewiß zu den ausgezeich« wghrt, 5/cnserl. östr. Armee. Seine Tapferkeit be-Uiinisss ^ ""^ ^" glänzendste Weise in den letzten ita-tiüo in" F^dziigen, z. V. in der Schlacht bei Tolen-Nicin/n! ' ""^ ^ ^/ "^'" Staböofsizier bis zum Ge-in u,? V"ab, auch wegen seiner Solidität und Bildung N"cr Stadt stets willkommen gewesen, fch«« w ^^uucnt Haugwitz, ein ursprünglich itaMni« volll^^""^"' verdient ebenfalls in jeder Hinsicht "«mniene Achtung. 9* 196 Zu ersterem Regimente gehört auch bas Grazer kandwehrbataillon, das aber nun aufgelöst ist» An der Spitze sämmtlicher Truppen steht derzeit Se. Durchlaucht der F. M. L. Herr Philipp Prinj zu Hessen-Homburg lc., und Herr Alois Graf von Mazzuchelli, Kow" mandeur des östr. kaiserl. Leopoldordens, Ritter d^ östr. kais. Ordens der eisernen Krone zweiter Klasse, Offizier der französischen Ehrenlegion, Kommandeur de» großherzogl. baden'schen Verdienstordens, Inhaber des Linien-Infanterie-Ilcgimenls Nro. 10, und Division^ kommandant in Inneröstreich, wohnt in der Burg' gaffe Nro. 6. Dann Generalmajor und Brigadier Herr Gustaf l Prinz Hohenlohe-Langenburg, KominandeUk des königl ungarischen St. Stephanordens, Ritter ^' i kaiserl. russischen St, Wladimirordens dritter Klass^ ! und des sicilianischen St. Ianuariusordens, wohnt a^l dem Fliegenplatze Nro. i l^, und ^ ! der Generalmajor und Brigadier Herr 2lug^ ^ Graf Leininlien - Westerburg , Ritter des ^ kaiserl, Marien-Theresienordens, deü rönigl. französis^ militar. St. Ludwig- und des k.nscrl. russischen ^ ^ Georgordens uierler Klasse, k, k. Kämmerer, wohnt ' ersten Sack Nro. 22l, .. „ In der Stadt befindet sich außer den gcwöhnltH^ Wachtposten nur ein Bataillon Grenadiere, und i^ in der Kaserne in der Färbergasse Nro. l"^ Das Uebrige der Garnison liegt in der Muroollu in folgenden Kasernen: im O ffi z iersp a v i ll" ,^ Schulgasse Nro, 786, Z^ Kompagnien vom Infan^ ,^ Regiment Haugwitz; in der alten und neuen Do"' ^ kanertaserne, Schulqasse Nro. 7l!^» und 7^i,,B welcher letzteren Sc, kaiserl. Hoheit Erzherzog I^'^r am 1l. Juli H803 den Grundstein legten; ^„^, Waisenhauskaserne, Feuerbachgasse MO- "^ 8z Kompagnien; in der Neubergerhoskas^. ., Elisabethinergasse Nro. 759', in der Lazarethkai ne, Lazarethgasse Nro. 745 und 716. 5»> 197 ««» Bei großen Durchmärschen werden dic Truppen ?Uch in Privathäuser der Vorstädte einquartirt. Die Ulnere Stadt ist von ftdcr Einquartierung so lange be» l^it, als nicht die Last für die Vorstädte zu drückend wird. Die hiesige Garnison hat auch ein eigenes Zeug-^a«s in dcr Stadt in der Hofgasse. Es ist ein gro-^s weitläufiges Gebäude mit einem hohen gewölbten "bgeschoße und einem obern Stockivcrte voll schon Zeordneter Waffen, aber ohne besondere Merkwürdig« Nten. Qberzeugwart ist derzeit Herr Balthasar Fugcr, "M Karmelitenplatz Nro. 51, <« Außer der Stadt vor dem Paulusthore ist ein ^elbze ugamts depot voll Kanonen und Wägen, ""d auf dcr Straße nach St, Martin ist ein gleiches ^'pot und cin großes Pulvermagazin, dessen Ver-"ufsgcwölbe in dcr Stadt auf dem Tummelplatze sich "eNndet. Gegen Gösting in der Au sind mehrere P ul-°^stampfe. . Die Stände haben ebenfalls ein großes 3 e u g-^ u 6 i^ ^^. H^^.^,^^sse ne^en dem L.indhause Es uyalt in vier Stockwerken eine große Anzahl von ^lsen und Krzegsgeräthschaftcn aus dem Mlltelalter Ne^ ^^ neuern Zeit'-, viele schenbwürdige Rüstungen, t,^ wä^ische, östreichische und eroborte türtische Fah« . ", liirkischc Eäbel, erbeutete Waffen aus den Krie-^" wit Ungarn, mit den aufrühreristden Bauern in z, "^rwark ?c. Nur Schade, daß man über das Vor» Adm"" "^) so wenig historischen Aufschluß gesucht, D^^liralor ist derzeit Herr Johann Nep Ritter von Land? ' "' ^""b Bauinspcktor und Mitglied der k. k. dem N ^chaflsgesellschaft; wohnt im Landhause. Unter liche ^ ^6 Letzteren stehlt auch das landschaft-2lz M ^-anonierkorp s mit einem Lieutenant und d«n >i^"' Dieses, scit einige» Jahren, besonders durch sehr t,?-^ ^"uinspettor Franz Xaver von Kalchbcrg, ^erbßs ^ uniformirte Korps besteht aus lauter Ge-zu« ^. ^^^ und wird zur Besorgung des Zeughauses, der <^""wache ^f dem Schloßbrrge, zur Bedienung «lond. Spritzen u, s. w. gebraucht. <»» 498 «^e Auch die Bürgerschaft von Gräz hat schon lange, nebst den Werkzeugen des Friedens, chre Waffen geführt. Als im Jahre 1552 die Türtcn vor Gräj kamen, flohen zwar die Bürger mit ihren besten Hab" schaften aus der Stadt in die Vergfcstung, vertheidig' ten sich aber da so tapfer, daß die Türken endlich mit geringer Beute abziehen mußten. Die Bastionen nächst dem Oiftnthore gehörten einst, da sie von ihrem Geld« erbauet wurden, den Bürgern, und wurden auch vcl> ihnen bl'seht und vertheidigt. Eben so hieß auch die Abtheilung der Festung, wo der Uhrthurm steht, die Vürger-Bastion. Auch hatte sonst die Bürgerschaft ihr eigenes Zeughaus, und zwar nahe an den» Franziökancrkloster, Jeder neu aufgenommene Bürge«! mußle schwören, dem Landcsfürstcn und dem Magistrat gehorsam und treu bis auf das Blut zu seyn. Im Jahre 179U wurde der stcyermcnklsche Herzogshut nach Gräz zurücc gebracht. Um denselben gebühr rend zu empfangen, erhielt die Bürgerschaft vom M<^ gistrate den Auftrag, sich so viel als möglich gleich z" kleiden, und mit Ober- und Untcrgewehr versehen, sich bei dcr Linie in Parade aufzustellen. Es kam nUl eine geringe Anzahl zusammen, welche grün gekleidet und mit Iägerbüchsen versehen war. Die NcbrigeN machten eine buntschäckige Schaar aus, die mit Säbeln, Degen :c. bewaffnet war. Nl«n wurde, einmahl aus' geregt, in wenigen Tagcn durch den bürgerlichen Bra'^ meister Herrn Secbacher ein S ch ü tz e n r o r p s orga nisirt, das am nächsten Dreifaltigkeltstage schon paradü'^' Darauf errichtete der Handelestanb ein Korps K^ vallerie, welches am 15. August 1791 seinen E'"^ hielt. Endlich entstand eine dritte Abtheilung/ "" zwar als Grenadiere gekleidet. . .^, Durch mehrere Jahre blieb Herr Sccbachcr O°^ ster der sämmtlichen Vürgcrkorps. Nach seinem ^" 1605 wurde es Herr Kaspar Dobler, unter dessen A^ mando in den Jahren 1809, 1812 und l8^3 die B" germiliz sich am stattlichsten zeigte, und, in ihrew <" «H» 199 "» «gen Gifer für Kaiser und Vaterland, sehr wichtige Dienste bei den französischen Invasionen leistete. Nun, in den endlich glorreich erkämpften Jahren t>« Ruhe und des Friedens, rostet freilich das Schwert der meisten edlen Bürger dieser Stadt in der Scheide, °dcr ist ein Spielzeug des munteren Knaben geworden; "ber der wackcre Sinn, zur Erhaltung der Sicherheit und Ordnung und zur Vertheidigung des geliebten Herrscherhauses und des Vaterlanoes auch im Waffen-r°cke beizutragen, ist darum in ihren treuen Herzen "och nicht erloschen. 200 -VII. Wissenschaftliche Bildungs- und Erziehungs - Anstalten. K. k. Universität, l. k. Gymnasium, Priesterhalls und Convict, k. k. Älusterhaupt-, Bürger-, Sonntags - und Trivial - Schule»!, k. k. Ka°° detten-Kompagnie, k. k. Erziehungshaus, Io' hanneum, kais. und stand. Bibliotheken, k. k» Ackerbau, unk Landwirthschafts'Gesellschaft, Leseverein, Privat » Erziehungsinstitute, Haus« lehrer, Sprachmeiäer, Vnchhandlinigen W'" Druckereien, Leihbibliothek und Antiquar. K. k. Universität. ' ^^ie Grundlage der ^etzt wieder erstandenen Universil" ist in den freien Schulen zu suchen/ welche zu halten, Kaiser Rudolph von Habsburg den Rittern des deutsch^" Ordens am Leech im Jahre 1^7 8 erlaubte. (S. im V' Absch. die Geschichte der Leechkirche.) Diese Sckul" wurden in der Folqe in das Dominikanerkloster, dcm i^ gen Stadtpfarrhofe, verlegt, und kamen endlich, "a) dem im Jahre 1571 der Orden der Jesuiten in Oraz ^ ^ geführt worden war, in die Hände der Väter dieser^^ sellschafr. Die höhere Lehranstalt bestand um das ^a^ 1530 aus h Professoren der Theologie und 2 > ,.» 301 «5. fessoren der Philosophie/ mit einem Kanzler und einem Rettor magnisikus, der zugleich Rektor des Jesuiten-Kollegiums war. Im Jahre 158« erhob Erzh Carl, Herzog in Stenermark, diese Lehranstalt zu einer Uni-versltät und ertheilte ihr viele Rechte und Privilegien, i> B. die eigene Gerichtsbarkeit, ausgeübt durch einen akademischen Senat, Die neue Universität w^irde dann Nach der Sitte jener Zeit von Papst Sirtus V. be, Miget, die Bulle in der Hofkirche in Gegenwart des ganzen Hofes und der Landstände verlesen^ und dem ^maligcn Rektor Heinrich Colistm feürlich übergeben, ^anin Brenner, der berühmte Bischof von Seckau, ^elt bei dieser Gelegenheit das Hochamt, Theodor Bu« ^us die Predigt, und der Herzog gab darauf in der ^urg ein prächtiges Mahl. Die Universität nahm nun s°. schnell zu, daß man bald auf Erweiterung des Gebäudes und der ganzen Anstatt denken mußte, was °ann auch unter Ferdinand II. geschah, da im Jahre ^6)7 der Bau des Heutigen Uniuersitätsgebäudes be« ga»!!. Im Jahre 1592 wurden die Privilegien von ^>u damaligen Administrator von Inncröstreich, dem ^h. Maximilian bestätiget, und im Jahre iuU2 nahm Kaiser Ferdinand II. die Universität mit allen Gliedern ^selben in seinen Schutz auf, bekräftigte aufs Neue "ie Privilegien ^nter andern auch das Recht, bei Iahr-^ärtten die fremden Bücher zu ccnsoriren, die Aussicht über di« Druckereien in Hinsicht der theologischen und prosaischen Schriften zu führen ?c.), und ertheilt« k," Jesuiten die Erlaubniß, sich weltlich? Nichter zu aylcn, welche die Händel der Studenten untersuchen, ^ sie mit Kerker und Banden und selbst mit dem ^ode bestrafen konnten, Untcr den folgenden Herrsch-rn urden diese Rechte und Privilegien immer au'fs Ncue kräftiget und vermehrt, bis endlich im Jahre 178^, Nter der Negierung Kaiser Josephs II,, die Aufhebung ,^ Unlversttät erfolgte. Die Lehranstalt bekam i>etzt u»Ü> ^^^ ""^ Lyceums, und nur die theologische "° philosuphische Fakultät behielten das Recht, Dokto-" i« graduiren. Bald aber wurde, besonders seil 9 " .,>» 202 «<» der Regierung unsers, für echt« Aufklärung und Bildung in Kunst und Wissenschaft fo un ermüd et sorgenden Landes Vaters, nach den neueren Studienplänen die Anstalt so schr erweitert, daß sie schon seit mehreren Iabrcn fast gar nicht mehr von den übrigen östr. Universitäten den» Wesen nach unterschieden war, und ihr nur der Name und die Form einer solchen fehlte. Neides hat sie nun auch auf Ansuchen der H. H, Stände und der Stadt, und auf Verwendung unsers hochverehrten Lan* deschefs, des Herrn Grafen von Hartig Excellenz, von der Gnade Sr Majestät unsers Kaisers wieder erhalten. Am 19, Avrill 1827 fand die feierliche Installation der neuen Universität im Saale des Prie« fterhauses Statt, und man ist jetzt mit der vollkommenen Organisirung derselben beschäftiget. Eigentlich ist sie nur eine Universität des zweiten Ranges, indem nur die theologische, juridische und philosophische, nicht aber die medizinische Fakultät, vollständig ist. Theologische Fakultät. Früher waren an der Universität h Professoren der scholastisch-dogmatischen Theologie und ein Professor zur Erklärung der Bücher des neuen Bundes. In» Jahre 17K9 wurde eine Kanzel der hebräischen Sprache, und im Iahrc 177U eine der griechischen Sprache, der Hirchengeschichte und der geistlichen Beredsamkeit errichtet. Alle dieje Kanzeln waren in den Händen der Jesuiten. Nachdem diese aber aufgehoben wurden, ent^ , fernte man sie auch von den theologischen Lehrkanzeln, und übergab letztere im Jahre 1775 andern geistlichel« Professoren. Nach Aufhebung der Universität erlitt das theologische Studium eine Reform, indem die frühere« 5 Kurse auf h beschränkt und auch die Zahl der Pr^ ftssoren vermindert wurde. Im Jahre 1733, 1785, 1788, 1805 u. f. "' wurden wieder neue Veränderungen gemacht, bis endlich nach dem letzten Etudienplane der gegenwärtiges^ Mn,d dieser Fakultät herbei gcführet wurde. 4»> 203 ««« Die Lebrgegenstände und die Vorlefun« sen der h Jahrgänge sind folgende: Ueber Kirchengeschichte liest Herr Professor ^nton Klein, nach Math. Dannenmayer, M latei« bischer Sprache, Montags, Dienstags, Mittwochs, Freitags und Sonnabends Vormittags von L bis 9 UNd Nachmittags von 2 bis 2 Uhr. Ueber hebräische Sprache liest Herr Pro« ^lsor Alois La ritz, nach Iahn, in lateinischer Sprache, an obigen Schultagen von 9 bis 10 und Nachmittags von 3 bis 4 uhr. Ueber Kirchenrecht liest Herr Dr. und Pro« ^ssor Heinrich H ü tte n bre un er, nach Rechberger, ^. lateinischer Sprache, an obigen Schultagen Vor« buttags von L bis 9 und Nachmittags von 3 bis «, Uhr, Ueber die Einleitung in die Bücher des Neuen Bundes liest Herr Professor Kohlgruber, ^ch eigenen Schriften, in lateinischer Sprache, an obi« 2«n Gchultagen, Vormittags von iu bis II und Nach» nüttags von l» bis 5 Uhr. Ueber Dogmatic liest Herr Professor Appel, ^teran-Chorherr des Sliftes Herzogenburg in Oest-^lch, nach Klüpfel, in lateinischer Sprache, an obigen schultagen Vormittags von 10 bis 41 und Nach« ""ttags von 2 bis 4 uhr. Ueber Moral liest Herr Professor Wenzel Heutel v. Lattenberg, Priester aus dem ritter-^chen Kreuzherreuorden mit dem rothen Sterne, nach ^yberger, in lateinischer Sprache, an obigen Gchul-lagen Vormittags von 9 bis ic» und Nachmittags von ' bis 5 uhr. Ueber Pastoral liest prov. Herr Professer Ant. ^kin, nach Reichenberger, Pastoralanweisung zum «tademischen Gebrauche, an obigen Schultagen Vor» "Utags von 8 bis 9 und Nachmittags von 2 bis 2 Uhr. . Die Kate chetik und Pädagogik lehrt an de« ^uplschule Herr Katechet Jos. Tobinger an allen Hultagen von 11 bis 12 Uhr Vormittags. 4» 204 ^5< Direktor dieser Fakultät ist derzeit Hr. ?udwig/ Abt des Eistlrzienscrstlstcs Rein. Dekan: Hr, Florian Sa I. Appel, Dr. der Theologie und Professor der Dogmatir. Um den theologischen Or adumzu erhalten, werden dermalen folgende Siücke erfordert: ein examen il^usNü,,!» ans der Kirchcngeschichtc, aus dem Kirchenrech-te, aus der hebräischen und griechischen Sprache, aus dem Wibelstubium, aus der Dogmatic und aus der Moral-und Pastoraltheologie. Jede dieser Prüfungen muß 2 Stunden dauern-, dann muß der Graduandus die Inau^ guraldisscrlation über irgend einen theologischen Üchr-gegenstand verfassen und endlich die Disputation halten, die darin besteht, daß er aus ^edem theologischen Lehrgegenstande einige Theses, welche zusammen 50 aus« machen müssen, auös^en und selbe 2 Stunden lang öffentlich vertheldigcn muß. Juridische Fakultät. Zur Zeit der Begründung der höheren Lehranstalt zu Gräz war kein jurid. Studium eingeführt, nur von den Ständen wurde ein Lehrer des römischen Rechts besoldet/ der aber nicht öffentlich, sondern in seiner Wohnung, gegen Erlegung der Kolleglengcldcr, Vorlesungen gab. Erst im Jahre 1 <69 wlirde von der Kaiserinn Maria Theresia eint öffentliche Lehrtanzfl für die polinschen Wissenschaften bewilliget. Nach Aufhebung der Universität wurde im jurid. Fache von einem Lehrer das ganze Naturrecht/ jedoch nnt Weglaffung des Völkerrechts, die Vorbereitung auö der Geschichte der römischen Gesetze, dann die römischen Gesetze selbst durch die h Bücher der Institutionen mit Beziehung auf die Digcsien erläutert; von einem zweiten die Hauptgrundsa'tze aus dem allgemeinen Kirchen-recht und aus den Landeegesetzen, und von einem dri^ ten die politischen Wissenschaften vorgetragen. Seit Einführung des neuen Studienplanes imIahtt 2805 erhielt die jurld. Fakultät ganj gleiche Ausbildung, wie jene der andern Universitäten. »?» 205 <<> Gö werben demnach jetzt folgende N orlesungen üi den i» Jahrgängen gehalten: Ueber juridisch-politische Encyclopädie, dann über natürliches Privat- und Staat s-^ccht, ferner über Staaten- und Kriminalrecht liest Herr Doktor und Professor Seb. Je null, Montags, Dnnstagö, Mittwochs, Freitags und Sonn-a^endb Vorm. von 9 bis 40, und Nachm, von 2 bis i» uhr ül den Wintcrmonalen, und Vormittags von 7 bis 8, Nachmittags von 5 bis 6 Uhr in den Sommermonaten. Uebcr Statistik der neuen europäischen Staaten, dann über Statistik von Oestreich, wit Inbegriff des östreichischen Staatsrechts, liest Herr Doktor Ioh. Nowack, prov. Professor, an obigen Schultagen Vormittags von 8 bis 9 Uhr. Ueber römisches Necht liest Hcrr Doktor und Professor Heinrich H ü t t e n b re n n e r an obigen Schultagen Vormittags von L bis 9, und Nachmittags v«n I his ^ ul,r. Ueber den östreich. Civil-Codex liest Herr Doktor und Professor Carl Rppeltauer, k.k.wirkl. "andrath, an obigen Schultagen durch das ganze Schuljahr, Vormittags von 9 bis 10, und Nachmittags von ^ bis 5 Uhr. Ueber Lehen-, Handels- und Wechsel-«echt liest Herr Doktor und Professor Ioh. Leeb an obigen Schultagen Nachmittags von 5 bis 6 Uhr. Ueber politische Wissenschaften, politi->che Ge setzku nde und schwere P o liz c:üb c r-^.etungen liest Hcrr Doktor Ioh. Nowack an °°lgen Schultagcn Vormittags von 20 bis il, und nachmittags von Z bis l, uhr. Ueber den Geschäfts styl und über das Verehren in und außer Streitsachen liest Hcrr Dottor und Proftssor I o h. Leeb an obigen Schultagen Vor« "Uttags von 9 bis !U Uhr. Direktor dieser Fakultät ist derzeit Herr I oh. "lltter von Varena, k. t. wirtl. Guhernialrath ""d Kammerprokurator. .»» 206 ««« Dekan: Herr Doktor Joseph Knkely, Hoft ,nb Gerichtsadvokat. Um die juridische Doktorwürde zu erlangen, warden h rigorose Prüfungen aus samnttNchen Gegenständen des juridisch - politischen Studiums erfordert, darauf folgt die Disputation und endlich die Promotion. Philosophische Fakultät. Früher hatt« die philosophische Fakultät nkr Z Professoren, wovon der erste Logik, Metaphysik und Moral, der zweite die Mathematik, und der dritte die Physik vortragen mußte. Seit Einführung des Studienplanes vom Jahre 1805 wurden sowohl die Lehrkanzeln als auch die Gegenstand« bedeutend vermehrt. Es kamen hinzu: die Kanzeln der Religionswissenschaft, der Weltgeschichte und der griechischen Philologie; und als im Jahre ltti5 ein dritter Jahrgang eingeführt wurde, begann auch der Vortrag der Geschichte des östreichischen Kaiserstaatcs und der lateinischen Literatur. Endlich wurde im Jahre 182» wieder eine bedeutende Veränderung vorgenommen, nach welcher nun die Vorlesungen der philosophischen Fakultät in den 2 Jahrgängen auf folgende Weise ge-halten werden: Ueber Religionswissenschaft liest Herr Doktor und Professor Joy. Nep, Krauß, im ersten Jahrgange Montags von 3 bis /j, und Mittwochs Nachmittags von ^ bitz 5 Uhr; im zweiten Jahrgange Dienstags und Freitags von 9 bis iu Uhr. Ueber theoretische Philosophie liest Herr Voktor und Professor Ios. Calas. Likawetz nach eigenem Lehrbuche täglich Vormittags von 9 bis 10 Uhr. Ueber reine Elementarmathematik liest Herr Doktor und Professor Jos. Knar täglich V°" mittags von 8 bis 9 Uhr, Dienstags und Freitags Nachmittags von 3 bis l, uhr. Ueber lateinisch« Philologie licst He" Doktor Albert v, Muchar, als Supplent, im erste" Jahrgange Mittwochs und Sonnabends Nachmittags »»» 207 «« vcn 3 bis Y, im zweiten Jahrgange Montags und Sonnabends Vormittags von 51 bis 10 Uhr, Ueber Moralphiloso phie liest Herr Dr. uüb Professor Likawctz, Dienstags und Freitags Nachmil« tags von 3 bis el, und Mittwochs von iz his 5 Uhr '), Ueber Physik, in Verbindung mit der an» gewandten Mathematik, liest Herr Ferdinand Heßler, als Supplent, täglich Vormittags von 3 bis 9, und Montags, Mittwochs und Sonnabends Nachmittags von I bis ^ Uhr. Freie wissenschaftliche LeHrgegenständt. Ueber Erziehungskunde liest Herr Professo» 5ppel, Mittwochs und Freitags Nachmittags von ä b's 6 Uhr. Ueber Geschichte der P hilo sop hie liest Herr Professor Likawctz, Montags und Sonnabends Nach» "nttags von ei bis 5 Uhr.' Ueber Universalgeschichte liest Herr Pro« l«ssor Leopold Haßler, taglich Vormittags von 1U °iS ii uhr. Ueber östreichische Staatenge schichte liest ^rstlbe Dienstags und Freitags Nachmittags von i» hi« ^, und Sonnabends von 5 bis 6 Uhr. Ueber Diplom atik und Heraldik derselb« Montags und Sonnabends Vormittags von 11 bis 12 Uye< Ueber Aesthetik liest Herr Dottor von M u cha» ^slich Nachmittags von 2 bis 5, dann Dienstags vormittags von l i bis 12 Uhr. Ueber praktische Geometrie liest Herr Pro« lessor Knar, Montags, Mittwochs und Freitags Vor« ""ltagg von 11 bis 12 Uhr. ) 2«l Jahre !«l? iN'crliab ein inniger Verehrer des Vaterlandes un2 ocr W!sst>isch«ft (sicrr Arckn'ii,- WartlNgcrj »cm Di^llkroratl' 0»'r plulosopixschcn Zotultat ein Kapttal von 2>w Gulocn zu llc,n Zwecke, 0a!i von dcn avfallenllen ^nrercff^i jahrl'ch > ^ ^tcllaiUe angeschafft, uno icncm ^»nglmgo als eine !i)clo!)nung ss^g!,!)!,» >o^<-oe, 0er sich vor den Utbriqen ">° auch nach bändigte,« Studium die ÄHlMi-arzte dur« ^ Monate- ,>» 211 ««» Vorlesungen aus der Exegese der Bücher des neuen Bundes gibt Herr Professor I os. Kohl« grub er Dienstags und Sonnabends Vormittags von li bis 12 Uhr. Vorlesungen über Rettung Scheintodter und zufällig Verunglückter, gibt im Winter« semester Herr Doktor Ignaz Werle alle Sonntage UNd Freitage Vormittags von 11 bis 12 Uhr. Rektor magnifikus ist derzeit Herr Joseph ^alas. üikawetz, aus dem Qrben der frommen Schu» len mährischer Provinz, Doktor und Professor der Phi, losophie *). *) Die Reihe der früh eren Rektoren ist folgende: «5»s Georg Ocnt'ruqgcu, Jesuit; <5»1 Paul Neukirchen; «53a Onierich ^orslei; ^,'^3 Johann N^NlMiö; i^° Nareho» lom^uZ Fiu.r: 458? Rlch^o valler; ^,«^ Paul NeuNr« chcn; il;ni O,l>»us; tßlz Wllhelin Lamormmn; l«,i2 Ioh. Rapl). K^^cnzcl: i6^i MarrcUuc, Pal/ar»; i°,»3 P^tcr Ximniencs ; 1820 Mittal Pelicerolly; i«3^> Johann Numer; ^3^» Mathias Nlist,a!isch,y; itz33 ^üchall ^uninnrcct^r; I«",« Zachar,a3 Tr,ntel; i6^> Her>ua,n> Horst; 16a»s Uvüuclims: <«?« Nilchall Sicucten; 153a Kornellus Gentlllot; ill3^ .Ulichael Wicutten; <ö°3 Val^ th,r MiUer; l6«,^ 'p^icr wierfas; iuu^ Franz Voqcl» Meier; 183? La0lbl,,lis Senynl! L°^ü Fr>nij S'ser; i?uo Johann Despolowich; i?a<< Franz Rescali; ^?u8 sranz Bogelmeicr; i?u? Joseph Sch>iUedari; im !§ranz Rebc^ü. Im Jahre i?i'< wurde o«e Un,oerittat wegcn 0er Pest ge» schlössen 1N5 I,ikol> Wcnner-, >,,? Fraiii Hochenburger; 1?13 Andreas Horuar!); i?^^ Jakol» Neuner; i?25> Franz Staindel; l?2l>ardl; l?i,7 Mathias Poct ; i75,>'WiUibalo ^ri.ger: ^?,« Wolsgaxg NaUvasor; i?5? August,n Hnunrlc;'i?8l Joseph Earl; 17L-. HlcroniNiUs Stt)Ml,y; i?°6 Franj Iqnaz N>tt>r l'. Lendenfeld; i?6? Pcter Al>li>«stsser; t??a ^eorq I^naz Oun^Nlier ! l??i Ärseinus Plattner ; t7?« Wenzel Stoger; l??3 Joseph Varoarmi; !'?'> ?a Ig»az Piccarvi; l??? Johann Anton Nlauler; i??2 Aloodr^no iKtanchma von Reg>niN< tdurn tn Lcu,fcnl>ura,; >??3 Äiartln Nosnae; ^2° ^"5" Vteges z n«i KrqÜH Maii'Vl, i i?2i ZofepY Gricnoel; «)» 212 <5. Die Besoldungen der Professoren sind auf folgende Welse systemisirt: Bei der philosophischen Fakultät erhält der Senior, wenn er weltlich, 1000 st., und wenn er Priester ist 800 si ; der Zweyte, wenn er weltlich, 900 si./ und wenn er geistlich ist '00 fl ; die Uebrigen haben 800 si,/ wenn sie weltlich, und 600 ft. wenn sie geistlich sind; der systemisirle Gehalt des Rcligionslehrers aber ist 600 ft. Der Professor der Geschichte bekömmt üderdieß noch 200 st. aus dem stand. Domestikalfonde. Bei der theologischen Fakultät ist ebenfalls seit dem Jahre 1805 die Vorrückung in höhere Vcsoloungs-stufen eingeführet worden; denn der Senior bekömmt, wenn er Weltpriester ist, 8^0, die zwei Ersten nach dem Senior, wenn sie Weltpriester sind, 700 si., und die übrigen, wenn sie Weltpriester sind, 600 fl., die Religiösen aber 500 fi. Bei dem medizinischen Studium genießt der Lehr« der theoretische« Metnzin 600 fi., und 200 fl, Nemu« neration für die gerichtliche Arzneikunde und medizinische Polizei i der Lehrer der praktischen Medizin 600 st., und für die Dienste im allgemeinen Krankenhause 200 si.; der Lehrer der praktischen und theoretischen Chirurgie und Klinik 900 si.; der Lehrer dcr Anatomie 800 si.; »735, 173? Franz Tomicich: 17Z5 Joseph Vuresch von lHreifenvach; 1755 Leopold V>walc>; 112? IolMN! Vapt. Troll; i?L2 Ioachlin Odlcr uon Frauondcr^ ; ^?ZZ und 173« Alois Tiller: >7Zl Ioliann «ep. Wolf; ^l?32 Fl'lNlj Xav. Gml'mcr; i?«3 Ios>pl> ^Üxinner; i?!)l<, 1735 FraNj 2l'schov5ty; l?8« Kicnicnt Hamper; 173? ^ranz E>^cr: 17D8 Joseph Ed!l'c uon Satoci; l?Zg Lcopold Pilvald! l8ul> S'ver!» D vorc.^ack; ^3ol Xav llldlich; 13«2 Iaachili^ ODlcr von Frausnv^rq; I80Z Johann Nl,'p. Wolf; <ü"' Joseph Iüst.l; »««5 S^'astian Ic,i,ll/; 1308 Ioftv!) Vim< wer; iZn? Jakob Hun's; iLnu Io!,ann Tl^ttci: ^a« Tranz Ulbrich; lLln I»ha,ni Nl'p. Komm; 1211 Pliilipp Neumann; isl« Oaj. uc'» .Oammlr; 1Z13 <^arl AVpel« taurr; iZl«» Ios^pl, Schai^nlvcr; ^Ll5 (slaud. von Och^ rer; 121« Franz Luschin; 12,7 Io'rpl) Kuülcr, lZl« IoftpV Polza; 12!Ä Franz Schnur; lL^» 3,anz Salcs ApP^l! 1221 Joseph Lcev; i««2 Johann PdlNpP i>o!l>; iL«3 Iacov Phil,pp Kultt: izZ«, Franz SaliS Appcl; 1225 IohgUN «opnnger; i«2« Ler0m«ni> Edler p«n Scholler, '5» 343 «c-c- der Lcürer der Thierarzneikunde 800 fl.'-, der Lchrcr der praktischen und theoretischen Geburtshülfe 600 fl., und dessen Substitut für die windischcn Hebammen 300 fl. Gehalt, welche Besoldungen theils aus dem Studien» fondc, theils aus der stand. Domestikaltasse bezahlt werden. Bei der juridischen Fakultät wurde mit Studien» Hofkommissions-Verordnung vom 5. October 1810 fest, gesetzt, daß die zwei ältesten Professoren 1500 fl., die zwei folgenden 1200 st,, und der letzte 1000 fi. Befol» dung aus dem Studicnfonde zu genießen haben. Die Zahl der Zuhörer belauft sich jährlich et« wa auf 800. Die nicht Befreiten oder mit Stipendien Versehenen bezahlen seit 1. November 1826 an Unterrichts-geld, in der Philosophie 18 st., im Jus und in der Medizin 20 fl. ->-> 217 «55 II. herrührenden Stiftung zum Theile unterhalten, so °aß alle 25 Stiftungsplätze als das Minimum anzu« nehmen sind. Die Präsentation zu diesen Stiftungsplätzen steht theils der Landesstclle, theils den H. H. Ständen von ^teytrmark, theils verschiedenen Privaten, die Verleihung aber durchaus dem Landesfürsten zu. Jeder dieser Stiftlinge bezieht 276 st. 6 kr., und tlgä'nzt das Abgängige aus Eigenem. Aeltern, welche ihre Kinder gegen Bezahlung in das Convict geben, müssen die Verpsiegskosten nach einem ptäliminirten Maximum halbjährig antizipiren, so, daß b°n ihnen nie mehr, als was die Ziffer des Maximums "Usspricht, gefordert, wohl aber ihnen der Betrag Arüct gestellt wird, welchen sie, nach Ausweis der Rechnung, zu viel antizipirt haben. . Uebrigens muß sowohl der Stiftling als der Kost--^Nger, um in das Convict aufgenommen zu werden, ^s Ho. Lebensjahr und die 3. NormaNasse zurück ge-^3t, die Grammatikalklassen aber nicht überschritten haben. . Unter seine Zöglinge zählt das Convict bereits "Nen Domherrn und mel'rere ausgezeichnete Geistliche ^d Beamte, 6 Professoren, dann mehrere Erzieher und ^rivatlehrer, 2 Doktoren der Medizin, 2 ausgezeich-"ete Dichter, 2 Musiker und einen Mahler. Direktor ist derzeit Herr Magnus Rock, "Us dem Stifte Admont-, wohnt ebendaselbst. Inspektor: Herr Michael Mann. , Das Fürstbischijfliche Geckau'sche S e-"l"arium befindet sich seit 1803 ebenfalls in dem <^«?^a,en Iesmtenkollegium, und nimmt den hintern ««ßern Theil desselben ein, ^. Hier werden die Kleriker der Seckauer-Diözese, a "ber an der Universität die theologischen Vorlesun« " " hören müssen, unentgeldlich erzogen. ,5 ..Früher befand sich hier das von Kaiser Joseph lHtete Generalseminanum für ganz Inneröstreich, in! v "" bereits bei der Geschichte des Gebäudes V- Abschnitt gesprochen haben, 4»» 213 ««» Direktor dieses Priesterhauscs ist derzeit der Domherr Herr Math. P urg h arth o fer. Spiritual: Herr Georg Schweiger. Die Leitung der Kanzleigeschäfte besorgt, wie beiü' Convicte. Herr Michael Mann. Die k. k. Musierhallptschule, in der Färbergasse Nro. 105. Im Jahre 1775 am /». August wurde diese, nach dem Plane der Normalschule in Wien errichtete, Anstalt feierlich eröffnet und blieb seitdem in ununterbrochener wohlthätiger Wirksamkeit. Nachdem sie mancherle« Veränderungen erlitten, ist ihre innere Einrichtung nun folgende: In der ersten Klasse wird gelehrt: die Rel^ gion, das Nuchstabenkennen, Buchstadiren, der An' fang im Lesen der deutschen und lateinischen Druc^ und Schriftarten, die Kurrentschrift, das Kopfrechnen und die Abänderung der ersten uicr Redettzcilc. In dcr zweiten Klasse: die Religion, da» 3esen der deutschen und lateinischen Druck- und Schrift aNen, die Kurrent- und Lateinschrift, der Anfang in» Rechnen mit Ziffern bis zur Regel-Tetri, das Recht' und Dictandoschreiben, die Abänderung der Nennwort^ und die Abwandlung der Zeitwörter. In der dritten Klasse: die Religion mit b^ weisenden Stellen und mit der Grllarung der Eüang^ lien, das Schänlesen, das Zifferrcchncn in weitcre!" Umfange, die Kurrent-,, Latein- und Kanzleischrifl/ das Recht- und Dictandoschreiben im ganzen Umfangs die deutsche Sprachlehre, die Anleitung zu schriftlich^ Aufsätzen, das Lateinlescn und Dictaudoschreiben law' nischer Wörter. In den beiden Jahrgängen der viert«" Klasse: die Religion in der Erweiterung, das Sch^ lesen, das Schönschreiben, das Recht- und Dictand^ schreiben, die deutsche Sprachlehre, die höhere Iiech^ luitst/ die GeHmettie, Geographie, Baukunst, M<^' >»» 219 «5. nik, Stereometrie, Naturlch« und Naturgeschichte, die Anleitung zu schriftlichen Aufsätzen und das Zeichnen. Diese Anstalt zahlt 2 Katecheten, 10 weltliche Lehrer und 2 Gehülfen. Direktor ist derzeit Herr Franz Anselm "«gutter, Ehrenbürger der Stadt Gra'z, auch zu« ^eich Lehrer der weltlichen Präparanten i wohnt im Ferdinande ums ge bä ude. Für die Lehrjimgen sämmtlicher Innungen in "laz und des Handelsstandes bestehen 10 sogenannte ^onntagsschulen, in welchen diesen Jungen da« ^öthige aus der Neligionslehre, dein Rechnen, dem schreiben :c. vorgetragen wird. Seit einigen Jahren besteht auch eine sogenannte Viirgerhildungsa» stall, "^^ ""^ eigenes An, ^'biethen des Hcrrn Michael Schögler, Lehrer an ^ hiesigen Musterhauptschule, entstand. Der Zweck ^ser löb'l. Anstalt ist, die besten und ausgewähltesten ^rjungen aus allen übrigen Sonntagsschule:», in eine ^asse unter Herrn Schögler vereint, in Kenntnissen Umzubilden, welche dem Bürgerstande unumgänglich Abwendig und nützlich sind. Gincr vorzüglichen Er-^^hnung verdient Herrn Schögler's Bemühung, seine Klasse fg^ vaterlandische Geographie und Geschichte mit ksondcrer Hindeutung auf unsere Technik und den in-^difchett Gewcrbsfleiß auszubilden. Auch für Mädchen besteht hicr cine Schule, an ^cher ein Katechet und vier Lehrerinnen angestellt sind. 5 Ucberdicß hat Gräz noch 3 Trivial sch:, le n für gnaden «nd eine für Mädchen, nämlich: in der Stadt hc>n Franziskanern -, in den Vorstädten bei St. Io-H.."< St. Leonhard, im Münzgrabcn, bei Maria-tie!/ ^^ ^^ Andra, in der Carlau und am Kalva-"berg für Knaben, bei den Ursulinerinnen für Mädchen. Die k. k. Kadetten-Kompagnie. G,.,^se besteht seit einigen Jahren in dem eigenen t«n 3 ^" .^^ ^"^"' " ^^ Murvorstadt. Gs wer-oen Zöglingen, nächst der eigentlichen militärischen 220 Disciplin, auch noch die Mathematik, die Geschichte, die deutsche und böhmische Sprache, die Zeichenkunst, Geschäftsstyl lc> gclehret. Es sind zu diesem Ende 8 Professoren, sämmtlich k. k. Offiziere, angestellt. Kommandant der Kadetten - Kompagnie ist del-zeit Herr Ernest Freih. v. Geramb, k. k. Haupt-mann von Lusignan-Infanterie-Regiment; wohnt ii" Kbmpagniegcbäude. Das k. k. Militärknaben-Grziehungshaus. Vom Infanterie-Regiment LureniNr»' 2 7, im Minoritenkloster bei Maria Hülf in der M«^ Vorstadt. Kommandant ist derzeit Herr Georg Prie-aer, k. k. Oberlieutenant. Das Johanne um, in der Raubergasse Nro. 3??. Seine kais. Hoheit der Erzherzog Johann hat^/ nach genauer Erkenntniß von dem Reichthum und b^ Kultursfähigkeit der Steyermark, im Jahre 181l ^" Entschluß gefaßt, Alles was Hochocrselbc auf mehrjah^ gen Reiftn gesammelt, erforscht, mit großer Mühe u^ Aufwand erworben, zur Stiftung und Begründ«"» eines Nationalmuseums in Gräz und zum Behufe eine gemeinnützigen Unterrichtsanstall für die vorzüglich!^ Kunst- und Gewerbsrlassen zu bestimmen und den H»^' Ständen der Steyermark zu diesem Zweck? anzubieth^' Letztere erklärten sich sogleich zur schnellen Fördert des so wohlthätigen Unternehmens dankbar bereit, u"° trafen die Anstalt, ein zur Aufstellung der Kunst- ""^ Naturschätze, angemessenes Gebäude zu kaufen u" einzurichten, , Se Majestät, unser gütigste Monar/Y' sah in dieser Stiftung für die Stcyermark Ihren e'g^ nen Wunsch für die Angelegenheit der Volksbildu^ ausgesprochen, genehmigte huldreichst den Giftr ° H. H. Stande zur Emporbringung dieser vaterländische lirJi.bet J. TTen.tCmfk.-f in "Wien. Das Jo\iann.ewm mirf cl*Krtt J><*e^ir»r/fTfi*?*T Gi*.Tt&i* tmnčL tStem. ^Tctitfiotr. H »»> 221 <«* Mdungsanfialt, und bewilligte zu diesem Zwecke den "Nkquf des oroßen, vormals Leslic'schen Gebäudes sammt Carlen, zwischen der Itaubergasse und dem Neuthor. .. '^uf dem Landtage den 26. November 1811 er« ^klten die versammelten H. H. Stände die förmliche ^u)e>ll'ungöurkunde ^v. kaiserl. Hoheit über die zur Mündung des Nationalmuseums bestimmten Samm« ^ngen der Kunst- und Naturprodukte, Apparate, ^M'umenlen, historische Seltenheiten und'literarische ^ctte. ^,^,^ ernannte Se, kaiserl. Hoheit den Lan» ^"yauptmann Ferdinand Graf v. Attems zu höchst ^rem Stellvertreter und ersten Kurator der mu ge-»rundelen Anstalt, und zu ordentlichen Kuratoren den Aerrn Abt zu Admont, Gotthard Kugelmoier und den ^^rn Verordneten Johann Ritter v. Kalchberg. .. Von nun an ward unter den Augen und der thä-Wen Leitung Sr. kaiserl. Hoheit das Innere des Mu« ^"'"s nach wissenschaftlicher Eintheilung der Gegen, >^nde geordnet und das Acus>cre des Gebäudes nach ' Mr jetzigen Bestimmung umstaltet. Weil aber durch e vlelen Beiträge, welche das Institut im Verlauf ^^ahre erhalten hatte, der Raum zur gehörigen Abstellung und Benützung der angehäuften Schätze zu ^ zu werden begann, mußte endlich auf Crwcite-"Ng des Lokales durch Erbauung eines Seitenflügels gedacht werden. 2^ Da dieses Institut, durch das Vermächtniß des am ^'. Jänner 1U1? zu Nicn entschlafenen Grasen voi» ^^ldo, in den Besitz eines ansehnlichen Kapitals ge-last ^" "'"^^ s° konnte der Bau ohne mindester Ve-Art ^? ^^ ^^' Fondcs "der des Landes auf eine d^ ^stritten werden, daß das erörterte Kapital für Unte"^^ bleibend erhallen wurde. Nachdem hierzu, ^ r Ausweisung dcs eigenen Fondes, die Bewilligung d^' Maicstat des Kaisers angesucht und dieselbe mit der ^""bniß gegeben worden war, diesen Vau unter Alan /^""6 ^^' inneröstr. Geniedirection, durch die Vtili?'- "^ ^^ Mineur- und Sappeurkorps und mit "arhandlangern zu führen, so wurde schnell Hand "» 222 «^ an das Wcrk gelegt und der Bau im Sommer 1826 bereits vollendet. Nach dieser Erweiterung fand auch cine bedeutende Veränderung in der inneren Einrich^ rung des Museums Statt, so zwar, daß viele bisher unbenutzte Gegenstände jetzt erst ihrem Zwecke gemäß aufgestellt werden können. Innere Einrichtung des Instituts' Gleich beim Eiktritte in den ersten Hof bemerket man rings'an den Pfeilern und Wänden eine Anzahl in die Mauer eingesetzter römischer Grab - und Denk< steine und andere Fragmente von Antiken, worunter sich ein großer, ehemals an der Kirche zu St. Leonhald befindlicher Grabstein, links im Korridore, vorzüglich aus' zeichnet. Eben so sind aus den obern Gängen viele Steine mit antiken Inschriften eingesetzt. Im ersten Stocke, von der Treppe links, be< findet sich das ganz neu eingerichtete Archiv, da» Münz - und Antikenkabinett. Im ersten Zim-mcr, dem Zimmer oer Kopisten, sieht man, nebst ein^ gen antiken Fragmenten, einigen Bildern und anderen Merkwürdigkeiten, auch den Sarg mit den Gebeinen Scyfried's von Mährcnberg *) und einc ägyptische MunU^ Im zweiten größern Zimmer befinden sich in 8 gro' sien Kästen an der Wand, auf eine sehr zweckmäßige We^ geordnet, die Münzen drs Alterthums, und in de»N Kasten in der Mitte des Zimmers, jene des Mittel' alters und der neuern Zeit. Ein trefflich eingerichtet^ Katalog erleichtert hier das Studium der Numi6matl°- Das dritte gewölbte Zimmer endlich faßtdenreicht Urkundenfchatz der Steyermark. Zu den vorzüglichsten Merkwürdigkeiten gelM" hier eine Anzahl babylonischer Cylinder, Amulette, Siegelringe und Talismane, Y2 walzen- und ha^" ') Eeyfrird von Mä!,r«>nI>N'>m ^orltH de, 6l5 ob rr Raul'^rniü v^rultt hätte, durch Ort"" von G>'az kcfanc^» und nach Böhmen «icscnoet, >"' ^ Honig Ottofar sckmähl,ch hun-lchtcn lü,!. D°e G^.,. r^>i^lden n'ilrvl!s, Anfanqs in das von >l,m aestncctl " sier '/Nuhre»l>crg, im 2ahre ^«»2 al>t! hiehcr grt>r«»" »» 223 ««» ^elförmige Steine, Gegenstände des alt-persischen «'uerdienstcs, zwei aus den Grundmauern Babylons ^'gegrabene Ziegel mit Keuleninschriftcn -") — einige ^'n des Korans *') — eine 6 Schuh lange und 2 z«HU) breite Papierrolle, welche in Otahcity auS ^unbast verfertigt und mit Figuren gezicrt ist — .^ Elü(k, im Werbbezirke Hollencgg gefundene Vrac- sa^i ^ Rüstung des Wülfing von Stub.',nderg. ^'nt dem Pferdcpanzer — ein Gtück Mosaik vom «r e ^' ^ Sophlentirche in Konstantinopel — ein s,ßes Trinkglas mit eingcschnittcnew Figuren, dessen H Kai>!r Maximilian soll bedient haben — zwei alte emähldl von der Familie Dietrichstein —mehrere Ma- "lU'ipte ,n türkischer und arabischer Sprache — Ori« uuialbriefe von Klopfstock und Herder ?c, . Die älüste hier vorhandene Original-Urkunde ist ^"es beriihml' von Wallncr. in Ossiachs tausendjäh- dr>^ Jubelfeier und in Eichhorns Beiträgen abge« uctte Diplom ^ Karlmanns für Ossiach, am ^. Sept. sickl ^ Rantcödor', gegeben, und in geographischer Hin- ^l höchst merkwünig für die i'^rto'. c^«nlun,tt« 5c!a. lliÜ,^^^"^' burch die Erwähnung dcö steyerischcn Apostels "° Blutzeugen Maxinliai, ?c. Das Archiv, Min,z- und Antiken-Kabinet steht "'ter der Leitung des, arch als vaterländischer Historiker „geachteten, Archioars der steycrm. Stände, Herrn ""seph Wart inger. ^ .Ferner befindet sich im ersten Stocke des Hcmpt-vaudes das Journal- und Conversations-'«wer des Lesevereins "*); endlich am Ende ?A> bs^ Dcnlmale des qrauestcn persssche» , vielleicht lnloaischcn Alterchums veroankt das Iohanncum dl>m Hrn. ^aud.uL ^am^5 R,ck, Präses 0er ostinv. Ha,ivelsqesell, sck"! ^" ^^'^ao. uü0 dcm «,tt.,r Oolc Ouselc» , drittl->cy!,!i Hothschaster in Porsi.n, wrlch^ nc Sr ka,seN. Ho-I^«.» "' ^^b^rzog Johann cmsandtcn. - Hofrath v. ^an,m,'r suchte ovlac Oylt.locr >n der stcyerm, Zettschrift ) Siehe wotcr unten. <5» 224 «.«5 des Ganges das Museum für die Landeßindu strie, in welchem die Erzeugnisse fast aller Fabrike' und Manufakturen der Snyermark, besonders die d^ englischen nacheifernden Eiscnprodukte, nebst den fr^ den Musterwaaren aufgestellet sind, und eine Sannp lung von technologischen Modellen. Im zweiten Stocke, von der Treppe rechts, die Naturaliensammlungen, der reichste The» des Museums in 13 Zimmern. Im ersten Zimmer befinden sich zwei Käsbn mil Eonchylien, die Sammlung inländischer FischgarungeN/ die Eingeweidewürmer- Sammlung von Doktor Vremsel/ eine Amphibiensammlung, eine Sammlung emopäischel Insekten, in- und ausländischer Pavillonen, woruntel sich die amerikanischen vorzüglich auözeiclner lt. Im zweiten Zimmer stehen die kleinem, und uK dritten die größern inländischen Quadruple». Im vierten Zimmer sind Wasservöa/l, Wald- un» Singvögel, und im fünften die Raubvögel und da« Hausgefieder aufgestellt. Von der zoologischen Sammlrng gelangt man t" das Sitzungszimmer'des Instituts, dessen vorzüglichste Merkwürdigkeit das treffliche, vor Schiavoni verfertig" Miniaturbild Sr. Majestät des Kaisers ist. Im nächsten großen Zimmer beginnt die botanM Sammlung. Das Herden«» vivum begreift ungefM 15U0U Pflanzen in sich; ein vaterländisches HerbarN^ ist in ? Foliobänden aufgestellt -"), Die hier besindl^ chc Saamcnsammlung ist im Beginnen; dagegen ^ Holzbüchersammlung und die Gchwammsammlung ^ Wachs sehr zahlreich. In diesem Zimmer ist einstweile" auch noch die Obstsammlung in Wachs aufgestellt. ., Nun folgt in drei großen Sälen die tressliche M' neraliensammlung. . ^ Im ersten Saale sind in acht Kästen rings an °° Wand die vaterländischen Mineralien und GeblrgW «1 Hier befindet sich auch das Herparium >es verstorb"'^ Dcltor .^ranz vo>, Porleiischlag; welches « s»^^ Herbarium cingcrcihct ist. 4>5 225 ««» steine nach gcognostischen Ansichten geordnet; in der Mitte des Saales sieht man in einem niedrigen pultartigen Kasten ganz neu di< vaterländischen Versteinerungen aufgestellt. Der zweite Saal enthält die allgemeine, nachdem System des berühmten Mineralogen Professor, Mohs aufgestellte Mineraliensammlung in 29 großen Kästen. In der Mitte des Saales die Versteinerungen im Allgemeinen , etwa 500 Stücke, worunter Wallsisch-, Hai-W)- und Elcphantenzahne, Höhlenbärenköpfe, ein Schädel des antidiluvianischen Urrindergeschlechts lc. Der dritte Saal enthält die Fortsetzung der systematischen Sammlung und die sthr merkwürdige technische Sammlung. Letztere wurde schon im Jahre 1822 v°n dem ausgezeichneten Professor der Mineralogie am Aohanneum, Herrn M, Antcr, in einem pultartigen schrank von 6, im Jahre 1325 aber in einem neuen v°n 12 Abtheilungen, mit Glasflügeln und Schubla-den versehen, aufgestellt. In dem darauf folgenden großen Saale der physikalischen Instrumente zeichnet sich vorzüglich die in der Mitte stehende große Elektrisirmaschine, ein kalvanischer Apparat mit liegenden und stehenden Batterien, ein großer Hohlspiegel, eine vortreffliche Luftpumpe, und in den 9 kästen an den Wänden die astronomischen Instrumente sehr vortheilhaft aus. Die Bronce-Büste Sr. kaiserl. Hoheit des Grz-herzogs Johann, Stifter dieses Museums, ist das ^erk des Hofbildhauers KiesMng ^ zwischen den Fen-""", gegen den Garten hinaus, sieht man drei, sowohl der Kunst als des Gegenstandes wegen vorzüglich !"teressante Gemählde. Das erste stellt das Bild Sr. Enellenz des Obersten Hof- und Staatökanzlers Grafen "°n Saurau, der schon im Jahre 181? das Institut ium Erben seiner reichen kostspieligen Bibliothek em-Me, und auch sonst, als geborncr Stcyermärkcr, dreser vaterländischen Anstatt so viele Wohlthaten erzeugte, ^ Lebensgröße von Schönmann. Das zweite ist da« '""d deö um das Institut ebenfalls hochverdienten Grafen 10 *« «5» 226 <:<- Franz Egger. Das dritte endlich, obcr dcr von dem Grszer Joseph Geist verfertigten trefflichen astronomischen Uhr, stellt den am 25. Jänner 1817 zu Wien verstorbenen Grafen von Brigido, einst Gouverneur in Galizien, der dem Iohanneum nebst ftincn Sammlungen von Büchern, Prä'ziofcn, Camcen und Antuen, auch ein Kapital von Z6UUU Gulden vermachte, dar. Im letzten Zimmer der Thür gegenüber, so, daß man sie durch fast alle früheren Zimmer und Säle sehen kann, steht die Büste Sr. Majestät u n« slrs allergnädigsten Kaisers, ebenfalls aus Bronce, von Kießling grossen, und so, wie die vorgenannte, am 26. Mai iti^l hier aufgestellt. Aus dem Saale der Instrumentcnsammlung gelangt lnan in das große Zimmer, in welchem untcr Andern nt 6 Kästen seit dem Jahre I82l» eine Mineral-Kry-stallgestalten- und sonstige Kennzeichen-Sammlung z^in Behufe dcr nnneralogischen Vorlesungen eingerichtet ist. Auch sieht man hier das Bild des vorgenannten Sey« fried von Mährenberg, jenes des berühmten Andreas von Rauber *) und dcr Veronika von Teschnitz "), Die übrigen Zimmer dcs zweiten Stockwerkes im alten Gebäude werden b?i der neuen Einrichtung zu den Sammlungen und Vorlesungen des hier beginnen-d'n Lehrfaches dcr Mechanik und Technologie verwendet werden. Im ncuen Gebäude ist man eben im Begriff die Bibliothek "*) mit den Lesezimmern einzurichtt». Auch befindet sich hier das allgemeine Vorlesezimmer, die Zimmer für die Landwirthschaftsgesellschaft und ihre Sammlungen, und im Erdgeschoß« das chemische Laboratorium. ') Siehe im V. M'sch. ") Helomta von Teschnitz, eine arme Nitterstochter, war?" G>!na!)l!n>, Frlcdrichs des Grafen von Cllli, di« >^ Schwn'iirruatcr Herrmann fanden, und, obgleich von o^' Richtern für ui'scüulo«« erk!>n't, zu Ostcrwiy tn Untel steyer durch Iobst von Hti^nlierg lm Navc crftufen l>«"' Sir lll,gi u, Ler nun «ufaehobenen CsrthM« Gairoch» "") Sieh« weiter urnen. «>» 227 ««' Letzteres besteht aus zw?i l6 Fuß hohen gewölbtcn, ungleich großen Haücn. Dicse sind durch zwei ^ara^-^le, etwa 6 Fuß oon einander stehende Mauern ge-!chieden, welche gleichsam eiinn schmalen, zwischen bei« °e Hallen gestellten Gang bilden, dcr mit dem Hofe ^^^kurrirt, und, da die Zuglöcher aller Oefen in selben Uch ausmünden, der Luftzuführer für alle Oefen deS ^^boratoriums ist, welche an diese Mauer angelehnt ^d in die Hauptmauer eingesenkt, zum Theil in dei-^n Hallen sich bciindcn. Der größere Naum ist der ^orlesesaal, der nebst den Präparat'», welche in fünf Sandkasten eingeschlossen sind, in scincr Fronte unter ^'lem Mantel 6 Qcfen enthält. In dem tlcinern, ^ch dem Garten hin geleg nen Raume befinocn sich die ^ü'ftigen Schmelzöfen, der muschctische Ofen, eine ^!se Ulid cin Kesselofen mit spiralförmiger Flammcnbahn. Ale Zugkanäle sind über neun Klafter hoch, daher ihr ^ffckt außerordentlich groß. An beide Enden des La- "latoriums stoßen einige Zimmer, die theils als Ma-°^z großes und zwei kleinere Glashäuser, ein "rvorett, und, nebst einer möglichst vollständigen ^uüung aller vaterländischen Pflanzengattungen, Pfl ^^ ausländische, selbst neuere amerikanisch« ganzen. Der Garten steht unter der Aufsicht des d""lessors h^ Botanik Doktor Edl e n vo n Ve st, und l° botanischen Gärtners Herrn Math. Müller. <»» 223 «c. um alle diese Sammlungen des Instituts auch gemeinnützig zu machen und deren Kenntniß allgemein zu verbreiten, werden hier folgende Vorlesungen gehalten: Ueber Mineralogie liest Hcrr Professor und Gustos M. Anker nach Mohs Mineralogie (Dresden 1822 — 1L2H) und eigenen Schriften, Montags, Mittwochs und Freitags von II bis 12 Uhr den Winterkurs hindurch. Ueber Zoologie liest Herr Professor C. Wer-l> e r nach Hemprich's Grundriß der Naturgeschichte für höhere Lehranstalten (8. Berlin und Wien 1tt2U) und seinen eigenen Schriften, Dienstags und Sonnabends von 11 bis 12 Uhr das ganze Schuljahr hindurch. Ueber Botanik liest Herr Professor Edler von Vest nach seinem eigenen Lehrbuchs (Gräz1819) Montags, Mittwochs, Freitags und Sonnabends von dreiviertel auf 7 bis dreiviertel aus 6 Uhr Früh den Sommerkurs hindurch. Ueber Land wirthschaft liest Herr Professor C. Werner nach Doktor Johann Burgers Lehrbuch der Landwirthschaft (2 Theile. 6. Wien 1825 — 1N2-») Montags, Dienstags, Mittwochs,,Freitags und Sonnabends Vormittags von 10 bis 11 Uhr das ganze Schuljahr hindurch. Ueber Chemie liest Herr Professor Edler von Vest nach Scholz's Lehrbuch der Chemie (Wien 182« — 1825) Wonlags, Mittwochs, Freitags und Sonnabends Nachmittags von dreiviertel auf 2 bis dreiviertel auf 3 Uhr den Winterkurs hindurch *), ') Obwohl d,e vaterländische Geschichte nicht hier, sonoertt am k. k. Gymnasium vorgetragen wird, so besteht vo» für dieselbe am Iohanneum eine ciqene Stiftung. O-s vereinten sich nämlich im Jahre i3l5 der stän?' Verordnete und Kurator des Instituts, Herr Johann?»'^ ter von Kalchberc, und Herr Archivar I. Wart'" depcmirtcn aus Vorliebe für die Geschichte des Valerias des, und in oer innigen Ueberzeugung, Vasi oie Kennnn!' derselben vorzüglich dazu beitrage, die Liebe für das !U«' terlano und semen Rcgentenst.uim» in den Gemüthern °^ Jugend zu crweetcn und zu vermehren, em Kapital vv" ,.0^ Gulden, sogcstait, daß das hiervon abfallende I»«^ '»» 229 «« Grstcr Kurator des Instituts und Stellvertreter Gv. tais. Hoheit ist derzeit Ce. Excellenz Ignaz Maria Graf von Attems, Landeshauptnlann lc. Zw eiter Kurator: Hr. L udwig, Abt zu Rein. Dritter Kurator: Herr Ferdinand Ritter von Thienfeld, st. st. Verordneter. Kustos ist Herr Math. Anker, Professor der Mineralogie. Skriptor: Herr Ignaz Kollmann. Die k. k. Universitäts-Bibliothek. Im Gebäude der Universität, in einem großen, ^?8 auf Befchl Maria Thcrcsiens aus dem ehemaligen Universitäts-Hörsaale und dem Uniuersitätstheater herbestellten, und am 13. März 1?81 eröffneten Saale. Sie zählt nahe an 25U0ll Wände. Ohne im Besitz ^s Kostbarsten und Seltensten zu seyn, biethet sie den Innern und Freunden der Literatur und Kunst man-Hks Merkwürdige dar. Dic nun vermehrte Dotation läßt für ihren Zweck uin so mehr einc allmälige Ausfüllung der bcdeutende- .en Lücken hoffen, da sie von dem älteren unentbchrli- ^n und kostbaren Apparate der Gelehrsamkeit sehr Aleles hat. An Druckwerken, die seit der Erfindung der ^Uchdruckerkunst bis zum Jahre 1501 erschienen sind, be- Uht sie fast 1000 Stücke. Zu den Seltenheiten ersten banges gehört der einzige, bisher bekannte erste Theil der Men deutschen Bibel (Augsburg, Sorg, 1l<80. Folio). ndere bemertcnswerthe Druckwerke sind: die zweite putsche Bibel (Straßburg, Mantelin, um 1^l66); die '^ denselben Typen gedruckte Ausgabe der zweiten tsse alljährlich von den H. H.Kuratoren des Iohanneums »ryodcn, ^ur Anschaffung cincr qolocinnl ooor silvcrncn Vanendcn Mcoaille verwendet, »nd dirsc a,n Envc des VchMiahreo dclu besten Schüler der sieycrm. Geschichte «m k. f. Gymnasium ertheilet werde. «endem findet jalirlich, meistens in Gegenwart Sr. raiser!. Hohcit des Erzherzogs Johann und aller hohen "Ut^rttaten derStadt, im stand, «anofagssliale eine strei,' ge Prüfung ans der vaterländischen Gcschichtc. und dann ^>c Verthlllung des Preises Statt. Abtheilung des zweiten Theiles der Summe des ThomaS «on Aquino, die zweite der drei lateinischen Bibeln des Hnnrich Eggcnstein (im Jahre i'46«)i Bonaventura, Hle^'lialiune» v»l«e l^kri-ili (Augöburg Il,6ij); 1?!l»-viu, ^Oüeplni, (Augsburg 1tz?u)i Retza c«>ne^loriulN vniox^n (Nürnberg 1^»7l)); Sallustius ( Venedig, Wcntelin von Speyer, 1^70) i kelrn, lle llre^einn«, o;>u" cointuoliorulli iu,i-2llum ^ Augsburg i^7i)i Cyrrianus Briefe ^Rom, Schwcinhei,n und Pannar,, (Nürnberg, Koburger, 1^^2); die Dekretalen des Gre< gorius, (Mayaz, Schöffcr, ^l^7Z), zum Theil auf Pergament gedruckt ^ die Koburg'schcn lateinischen Bi« beln von ic»75, H/^77, 1^73 und 1^79; die siebente, achte, neunte und zwölfte deutsche Bibel, Scneca, (Tarvis, ^l78) ; Juvenal, (Vicenza, l^80); P> iscia-nus (Venedig i/»8l); Pomponius Mela, (B'nedig, Radolt, 1^82); Johann Craston's griechisch - latei n' sches Lexikon (Vizcnza 1if8Z); die höchst seltene erste Ausgabe des Sophokles (Venedig, Aldus, 1502); die griechischen Redner (Venedig, Aldus, 1512) i der Theucrdank (Nürnberg, Schonspergcr, 1517) auf Per« gament; die Antwerpncr, Hamburger, Pariser und Londoner Polyglotte; das schöne, seltene und sehr gesuchte griechische alte Testament (Rom 4 586, Folio)' mehrere Ausgaben vom neuen Testamente; der Iriümph-zug des Kaisers Maxmilian, in Holzschnitten von Hanns Burgmair, dem Schüler und Freunde Dürers i die Sammlungen von Muratori, Gronov, Grave und Polanus; die trefflichen H,e>» 32nc«oru>»; cico^nura ztc,^ slil, 6eNa zculuil^l und I^e l^ddr!c!ik äl Vei,«l,l!l; >^ c<,z«um« von I'errÄlw ; Ma«anil'3 ?olr^vo» ; des Pria' zen zu Wied-Neuwied Reife nach Brasilien; die D«' gen'schen Prachtausgaben u. a. m. In der Mitte des Saales steht unter andern ein« schöne Büste des hochverdienten Professors Viwald. Bibliothekar ist Herr Markus Sandman". Scriptor: Herr Johann Krausler, 4»» 231 ««c Amanuensis: Hcrr Georg Led win a. Die k. k. Bibliothek der Universität steht alle ^age (Sonnabend und die gewöhnlichen Fcriattage ausgenommen), für Jedermann uon 9 bis 1 Uhr vffc n, Ständische Bibliothek am Iohanneum. . Die Gründung einer Bibliothek an diesem Institute ^ für die Sicyermart und insbesondere für Gräz eine ^"gemein große Wohlthat. Die Kräfte der Uniuersi- ^sbibliothck werden durch die Fürsorge für die Bcoürs-^lse d^, Schulen fast gänzlich erschöpft. Hatte es nicht .?6 Institut auf sich genommen, für Behelfe zum Stu-^Um h^. allgemeinen Naturgeschichte, der Mineralogie, ^ Botanir, der Zoologie, der Lhcnne in technischer ^"ziehung, der Land- und Hauswirthschaft, der Berg- nh Hüttenkunde, der Handels- und Gcwcrbökunde, ^ Mathematisch - physikalischen Wissenschaften und der .Irländischen Literatur Sorge zu tragen, so müßten ^^ Fächer in Gräz grösitentheils unversorgt bleiben, "^se Bibliothek hat gegenwärtig nahe an 15000 Bände. .. Obgleich sie obgenannte Fächer vorzugsweise in do^" Wntungökreis aufgenommen hat, so besitzt sie H auch vorzügliche, besonders neuere Werte aus al- «N Literaturzweigen. Sehr zahlreich sind im Verhält-^^. l»r ganzen Bändezahl die Ausgaben auf Velin« V)er, worunter wir nur Bodoni's Horaz und die , ^cn'schen Prachtausgaben von Klopfstocks und Wie-"^ Nertcn nennen wollen. "Nt«r den mil Kupfcrtafeln gezierten befinden sich: to» • kl Voyaše dans l'Egyplej Laborde voyage pit« de iS^Ue et kiskmque de rEspagne, unb Monumem U ,a^rance, Osterwuld voyage en Sicile ; L'antichi-fi. ' Ercolano; Barbault monumcns de Rome au-Sl j'ne el moderne; Tableau de Paris; Les batiracti* ei es deascins de Andr<ž Pailadio; Picard cerCmonie* *b CPut^mes veligieuses; Aedium Farnesiarum tabulae «f>u^,Unibale Carruccio depictaei k?tünifd;e 'BixU WÜ mDo^i Jacijuin, Mattim , Oedei, Timing, Vom- »» 232 «ec ien3t, ^Va1ä«te!n u. a. Die zoologischen Wcrke von Block), L^er, klldriciu5. I^ev.ilillant, Martini, gclire' tier, Wolf und Mayer; die Reistn von cliuizeui -^ Luullier, Krusenstern, Cook, I^iiliiUallilere, I^u^e' Die Einrichtung der Bibliothek entspricht den Forderungen unserer Zeit, Der Grundkatalog, die Lokalkataloge und der Nominalkatalog sind vollständig ausgearbeitet. Wissenschaftliche Kataloge, bishcr über die Natur- und Gewerbskunde, über die Geographie und Statistik und über die schönen Künste vorhanden. Die Brauchbarkeit des alphabetischen Kataloges wird da-durch sehr erhöht, daß dcn Sammlungen der Werke einzelner Verfasser und den nicht periodischen abgeschlossenen Sammlungen der Werke noch anderer Verfasser daß Verzeichniß ihres Inhaltes beigeseht ist, und daß die verschiedenen Verfasser der in den zuletzt genannteli Sammlungen enthaltenen Werke an ihrem Orte wieder eingeordnet sind. Um den Apparat der Bibliothek in seinen kleinern Theilen kennen zu lernen, ist das Extrahiren der eingedruckten Abhandlungen als Regel festgesetzt; weil aber dieses Geschäft seines Umfanges wegen nicht mit den übrigen Katalogen zugleich unternommen werden kann, so ist die Verfertigung eines besondern Nominal-und Realkataloges aus den extraHirten Kopien angeordnet, sobald die Bibliothek zum nächsten und oriN' gcndstcn Gebrauche geeignet seyn wird. Das Iohanneum hat ferner auch das Unternehme" begonnen, eine vaterländische Bibliothek im ausgedehl^ testen Sinne des Wortes zu sammeln, selbe besonders zu katalogiren und (in minderer Ausdehnung) aufj^ stellen. Was über die Steyermark geschrieben wurde/ wird systematisch, was von Steyermarkern geschrieben, wird alphabetisch, und was in der Steyermark gcdru» wurde, wird chronologisch katalogirt. Dasjenige >va der L'KUotiieca 8,^liaca angehöret und noch nicht ^ Besitze des Institutes ist, wird besonders vorgemerkt. Bibliothekar ist der, durch die bisherige Or^ 5» 233 «!ahre I7ü7 dauerte und wobei vorzüglich Ferdinand ^raf von Attems, Biwald, Potta, die Grasen Purg-"all, und Sauer, Freiherr von Schwitzen, von Schä'-lersfeld, Heipel, Wagner u. a. als thätige Mitglieder >lch auszeichneten. Am l6 November t817 bewilligte Se. Majestät der Kaiser, auf Ansuchen Sr. kais, Hoheit des ^ih. Johann, und nach dem allgemeinen Wunsche °^6 Landes, die Errichtung ciner neuen Ackerbau- und ^anowirthschaftsgesellschaft, die denn auch im selben "5ahre noch zu Stande tam. Der Zweck dieser Gesellschaft ist, die vaterländische ^anbwirthschaft in allen ihren Zweigen zur größtmög-uchstcn Blüthe zu bringen. Die Gesellschaft besteht aus ^in?r unbestimmten Anzahl Glieder, oie entweder wirk-uche oder korrcspondircnde sind. Sie theilt sich in ^n Cenlrale, dessen Sitz die Hauptstadt Gräz, und in ^5 Untcrabthcilungen, deren Sitze die Kreisstädte und andere größere Orte des Landes sind. In den Ver->aninilungen werden die Geschäfte der Gesellschaft veredelt, die Glieder und Vorsteher derselben gewählt "no bestätigt ?c. Die Mitglieder erhalten eine Aufnahmsurkunde, v.".Nt Präsidenten und Sekretär gefertigt, und dürfen den ^Uei eines wirklichen oder korrespondirenden Mitglieds der Gesellschaft führen. Di? Hauptversammlungen, welche jährlich zwei -"tal, und zwar gewöhnlich zur Zeit der beiden Mark- le, in Oraz Statt finden, bestehen aus allen Gliedern, die erscheinen wollen, aus den Abgeordneten der Mia» len, aus dem Central-Ausschlisse der Gesellschaft, dem Sekretär und dem Präsidenten. Letzterer führt den Vorsitz, der Sekretär ist Referent. Ueber alle vorgetragene Gegenstände wird die Mei» nung der anwesenden Dcputirlen und übrigen Glieder vernommen. Die Verhandlungen werden c;lößte!Nhcils dem Drucke übergeben *). Am Schlüsse der Aersamm« llingen werden Zeichnungen und Modelle vorgewiesen, vorzüglich aber Sämereien und Gewächse, zu Versu» chen, unter die Mitglieder vertheilt. Die Unterabthci-lutigen, deren jede, zur Besorgung der Geschäfte, a«S ihrer Mitte einen Vorsteher und ^ Ausschüsse gewählt hat, halten ihre Versammlungen gewöhnlich vor und nach jenen des Centrale, Präsident ist derzeit Se. kaiserl. Hoheit der durchlauchtigste Prinz und Herr Jo H a n n Baptist/ kais. Prinz und Orzherzog von Oestreich, königl. Prinz von Böhmen und Ungarn lc, ?c, ?c, Präsidents-Stellvertreter, Se. Excel« lenz Herr Ignaz Graf v. Attems, Landeshauptmann lt. :c. Glieder des < '" Eräj crscheilien. <5> 23I <^» Der Präsident, dessen Amt durch 6 Jahre dauert, wuß von dem üandesfürsten bestätiget werden. Er ist ^epräsentant der Gesellschaft bei den obern Staatsbe» Horden; er und der Ausschuß haben für Ordnung in ^en Versammlungen, für die Beobachtung der Vor-Misten lc. zu wachen. Der Sekretär, dessen Amt ebenfalls 6 Jahre dauert, führt die Korrespondenz, die Redaktion aller Druckschriften u. s. w. Das Archiv der Gesellschaft, wo die Matrikel, die Verhandlungen Und Schriften sich befinden, die Aufsicht der Bücher und Modelle, besorgen der Sekretär, der Ausschuß und^ "er Präsident gemeinschaftlich. Damit der Gesellschaft alle wissentschaftliche Hülfs» Kittel, zu Gebothe stehen, ist sie mit dem Iohanncum ln der Hauptstadt vereinigt. Sie hat hier ihre Kanz« ^i, Registratur und ModeUenkammer. Zu Versuchen Nut Sämereien, zur Anwendung der Ackerbau - Wert-ieuge und zur Obstbciumschule ist ein sogenannter Mu->lnhof in der Muroorstadl, Naglergasse Nro. iiU?, an< gekauft worden. Der Fond der Gesellschaft besteht aus den freiwil. ^gcn Beitragen der Glieder. Die Rechnung wird am ^Nde eines ^eden Jahres, nach geschehener Billigung «er Gesellschaft, öffentlich bekannt gemacht. Zur Aufmunterung für neue Versuche und erwei-^ltc Thätigkeit in der Landwirthschaft werden jährlich ?nschiedcne Prämien und Denkmünzen ausgetheilt; auch !!l zur Bewahrung besonderer Verdienste ein Gedenk-"uch eröffnet. Leseanstalt. . Es bestand nach Errichtung des Iohanneums nächst er Bibliothek auch ein Zimmer, in welchem mehrere Journale und Zeitungen zum Gebrauche des Publikums Aufgelegt waren. Doch reichte diese Abtheilung deS Mttuts keineswegs hin, tne literarischen Bedürfnisse ^ Gebildeten in Gräz zu befriedigen, und es wandte ' ^ en, Verein ausgezeichneter Männer an den erlauch- n Stifter, mit der Bitte, zur Erweiterung dieser 236 Anstalt in nähere Verbindung treten, sich durch Aufnahme mehrerer Mitglieder verstärtcn und dlirch monatliche kleine Beiträge sich die nöthigen Gcldkräfte verschaffen zu dürfen. Se. kais, Hoheit, stets bereit das Gemeinnützige zu befördern, geruhten die Gewährung der Bitte huldvoll zuzusagen und gaben, im Einverständnisse mit der Gesellschaft für die neue Anstalt zur L> sung politischer und literarisü)« Zeitschriften, eine eigene Instruktion, durch welche zugleich die enge Verbindung derselben mit dem Ganzen des Instituts geregelt und erhalten wird. Es beurkundet auf einc erfreuliche Weise den unter unsern Mitbürgern lebenden Hang nach wissenschaftlicher Beschäftigung und höherer Ausbildung, daß sich dem Vereine bei seinem Entstehen eine große Anzahl von Mitgliedern aus allen gebildeten Ständen anschloß, die in der Folge fortwährend zunahmen. Die Leseanstalt hat den Zweck, sich durch vereintes Wirken eine belehrende und angenehme Lektüre zu verschaffen, daher das Gehaltreichste an politischen Tagblättern, recensirenden und andern Zeitschriften stets beigeschafft wird — kein Fach bleibt unbesetzt; besonders Bedacht aber wird, wie billig, auf das Bedürfniß des Landes genommen, Hülfsbücher aller Art werden nach Kräften beigeschafft. Zu Mitgliedern sind Männer ohne Rücksicht auf ihren Stand geeignet, in soferne ihre Bildung und Sitten kein Hinderniß geben. Der Wunsch, in die Gesellschaft aufgenommen zu werden, kann den Organen derselben, entweder unmittelbar oder mittelbar durch ein Gesellschaftsglied, eröffnet werden. Fremde von Bildung genießen durch 1/l Tage den unentgeldlichen Zutritt, wenn sie durch ein Gesellschaflsglied eingeführt worden sind. Die Zimmer der Anstalt, im t. Stock des Iohan-neums, sind täglich von Morgens 10 Uhr bis Abend» 9 Uhr offen. Die Leitung der gesellschaftlichen Angelegenheiten besorgt ein Ausschuß mit einem Präses. -»->» 237 ««5 Dcr ?lusschuß bestellt einen Direktor mit einem Gehülfen für die literarischen, und einen Oekonomen für die ökonomischen Geschäfte der Gesellschaft. Jedes Mitglied hat vorhinein monatlich einen Beitrag von Ist. W. W. zu erlegen und erhält dafür eine vom Oekonomen und Direktor unterfertigte Eintrittskarte. Den Mitgliedern ber Anstalt ist auch gestattet, Zeitungen und Journale Nach Hause mit zu nehmen, die politischen Zeitungen küssen jedoch 8 Tage hindurch, die Literaturzeirunge» ^nd Journale 2 Monate vorher in den Lesezimmern zum Gebrauche gelegen seyn. Niemanden können auf kln Mal mehrere Stücke verabfolgt werden i jedes Mitglied hat den Empfang zu bescheinigen. Alle Tagsblät-^r und Zeitschriften werden, nach instruklionsmäßigem Gebrauche, der Bibliothek des Iohanneums in das ^lgenthum übergeben, wodurch dieselbe bereits einen wichen Zuwachs erhalten hat. Präses der Gesellschaft ist derzeit Se. kais. Ho-^it Erzherzog Johann. Stellvertreter: Herr Franz Edler v Person, k. k. Gubernialrath. Glieder des Ausschusses: Herr Ludwig, Abt zu Rein und ständischer Verordneter. Herr Sebastian Ienull, Professor. - Carl Freih. v Cerini, k. k, Kämmerer, Oberstlieutenant und Fortistkations - Direktor in Inner-"streich. Herr Lorenz Edler v. Vest, Doktor und Pro-lessor. .Supplenten: Herr Ferdinand Edler v. "vlnnfeld, ständischer Verordneter. Herr Veit Obermayer, Doktor der Rechte. » Franz Sal. Appel, Doktor und Professor. - IgnazWerle, Doktor der Medizin. - Johann Krausler, Bibliothekar. Direktor: Herr Carl Schmutz. Oekonom: Herr Carl Lehman n. auck?^ Begründung dieses Leseverein's machte endlich UH dle Herausgabe einer eigenen Zeitschrift für Steyer- -»5» 2.58 <<» mark möglich, wovon wir im Vlll. A'bschnitt sprechen »erden. Privat - Erziehungsinstitute. Privat - Erzieh un gs i nstit ute hat Gräz mehrere, sowohl für Knabcn als für Mädchen. Für Letztere zeichnet sich vorzüglich jenes der Frau Sophie Schifkorn, geb. v. Huber, in der Bürgergassc Nro. H0, als sehr zweckmäßig eingerichtet aus. Hauslehrer. Als Hofmeister und Hauslehrer verwenden sich vorzüglich die an der Universität Studierenden. Sprach meister. Sprachmeister zählet Gräz ebenfalls mehrere. Die Bekanntesten darunter sind : für die italienische Sprache Herr August Rossi, wohnt iu der Pomeranzen« gaffe Nro. 10); für französische Sprache Herr Daniel I.ui«on, im t. Sack Nro. 2l5, und Herr I gnat Vondr^. — Für französische und englische Sprache Herr Ludwig Wilhelm, in der Korblcrgasse Nro. 775 :c. Buchhandlungen und Druckereien. Da der literarische Verkehr in Gräz mit jedem Jahre zunimmt, so darf es auch an guten Buchhandlungen hier nicht fehl?!,. Es gibt deren nun 5, nämlich: die des H«rrn Andreas Kienreich, auf dem Plah Nro> 208 (treibt größtentheils Geschäfte mit eigenen Verlags' artikeln). Die des Herrn Lorenz Grein er, Finna' Ferstl'sche Buchhandlung, in der Herrengasse Nro. ^3 (treibt, so wie die nachfolgende, bedeutende Geschäft mit dem In- und Auslande). Die des Herrn Cl)r^ stoph Penz, Firma: Miller'sche Buchhandlung, untt^ dem Murthore Nro, 300, Die der Frau Katharina Trötscher, in der Herrengasse Nro. 203 sbefaßt si«> seit einigen Jahren größtentheis mit Antiquargeschäf-ten. Endlich die der Herren Damian und Sorg// in der Sporrgasse Nro, Lg (ist die älteste in Grcij, <>> 239 «^ und wird durch die gegenwärtigen Besitzer mil Thätigkeit betrieben). Im Jahre 1565 wurde in Grä'z, so viel bekannt ist, das erste Buch gedruckt. Im Jahre 1573 hatte Gräz schon 3 Druckereien, die des Barlsch, Schmidt und Widmannstättcn. Im Jahre 1785 errichtete Andreas Ley kam ^«e neue Buchdruckern und im Jahre 1792 befanden sich 6 Buchdruckereicn in Gräz. Jetzt bestehen deren "ur I, nämlich: die der Leykam 'fchen Erben, in ber Stempfergasse Nro. 126; die deö Herrn Andreas ^ienreich, am Hauptwachplah Nro. 203, und die ^r Gebrüder Tanz er, auf dem Jakomimplatz Nro. 8. ^ie liefern Alle ziemlich schöne und korrelte Ausgaben. Leihbibliothek. In der öffentlichen Leihbibliothek dttn Gewölbe gegen die Schmidqasse, findet ma-' einen ^-^'Utenden Verrath wisscilschaftlicher und erheiternder Sucher, sowohl der deutschen als auch der englischen, ^anzösischcn und italienischen Literatur. ,, Die Bedingnisse für diejenigen, welche diese Leih-^blioihel benutzen wollen, sind folgende: Die Abonnements - Preise und Einlagen werden ^M?r voraus bezahlt. Abonnements-Preise sind: Auf ! ganzes Jahr . . 7 fl. 12 kr. C. M. ' 1 halbes - . . y - -^ - -' 1 viertel - . . 2 - 12 - « ' 1 Monat ....—- 53 - r Täglich . . . . >— - 3 - -Bei dem Eintritte ins Abonnement hinterlegt man ^Nqstens 2 ft. C. M./ welche bei dem Austritte zurück uegcben werden. ^„ Dafür erhalt jeder ?. "l. Abonnent da« Recht, ha k ^'""' ^''"^ herauszunehmen; sollte jedoch Ie- "d taglich mehrere'Bände zu lesen wünschen, so must -'->» 2^l0 <<^ die Einlage erhöhet, und doppeltes odcr dreyfaches Abonnement bezahlt werden. Die Leser auf dem Lande, oder solche, welche sich dahin begeben wollen, und 10 — 12 Bände auf einmal mit sich zu nehmen wünschen, erlegen eine verhält' nißmäßig höhere Einlage, und sorgen auf ihre eigenen Kosten für den Hin- und Hertransport der ausgewählt ten Bücher. So lange ein Abonnent ein Vuch bei sich b^ hält, die Ursache davon mag seyn, welche sie wolle, st lange dauert auch sein Abonnement. Diejenigen Leser, welche vor Verlauf ihrer Abonnementszeit austreten, können bloß auf Zurückgabe ih-rer Einlage Anspruch machen. Wer ein Buch auf was immer für eine Art beschädigt oder gar verliert, hat den ganzen Werth des-selben zu ersetzen. Kindern und Zöglingen in öffentlichen und Privat-institute« wird ohne besondere Erlaubniß ihrer Aeltern, Lehrer odcr Vorgesetzten kein Buch verabfolgt. Die Leihbibliothek ist täglich, mit Ausnahme d«r Sonn- und Feiertage, Vormittags von 9 bis 12, UN" Nachmittags von 5 bis 6 Uhr offen. 2^1 VIll. politische und gelehrte Blatter, Almanache und Kalender, welche in Gra'z erscheinen. T^inst hatte Gr5z drei politische Blätter oder eigent-^che Zeitungen: den vielleicht schon vor mehr als hun-"krt Jahren durch Widmanstetten heraus gegebe-^N Gräzer-Merkur, dann die seit l?85 in der öey-^am'schen Druckerei erscheinende Gräzer« Zeitung, "e Bauernzeitung und ein Unterhaltungsdlatt, die Da-^lnzeitung. Von all' diesen ist die Gräzer-Zeitung allein übrig ablieben. Sie erscheint nun in einem größeren Forste, mit bessern Lettern als sonst, wöchentlich ^ e r Mahl; nämlich: Montags, Dienstags, Donnerstags und Samstags, redigirt von Herrn -5gnaz Kollmann. Die Nachrichten, welche sic ^thält, sind meistens aus andern inländischen Blättern ^Nommcn. Mit ihr verbunden ist das stryerm, Amls-/att und die I ntel l igenzbl ä tter, welch« ihr "genttich stete Abnehmer sichern. - Auch erscheint seit dem Jahre 1812, Dienstag«, "?Nnerstags und Samstags, mit der Gräzer-"k'tung «in literarisches Blatt unter dem TiM: ""Aufmerksame" von Kollmann. ^ All' diese Blätter werden in dem Zeilungs-^ ° Mptoir in der S te mpfer g asse Nro. ^26 «m "> N8 kr. für den Jahrgang, ausgegeben. 1l "»» 242 «<-» Das einzige gelehrte Blatt in Gräz ist d^ fie y er märkische Zeitschrift, gedruckt bei Andreas Kienreich in Gräz. Schon im Iahrsberichte des Iohanneums von 13^ wurde der Wunsch ausgesprochen, eine neue Zeit/ schrift, zur Beförderung wisjenschaftU-cher Bildung in Steyermark, von dem n.u gegriin^ deten Institute ausgehen zu sehen. Se. kais. Hoheit der erhabene Stifter krönte endlich die Reihe seiner Schöpfungen durch die Begründung dieser steye^ märkischen Zeitschrift. Vermög dem Plane, welcher Sr. kais. H^ he it vorgelegt wurde und die allerhöchste Bestätign^ erhielt, nimmt den ersten Platz in dieser Zeitschrift das eigentlich provinzielle Interesse ein; den zweites das Nationelle, und den dritten das, die beiden vol-gedachten unterstützende, universelle, literarische Interests' Ruf das eigentlich provinzielle Interesse bezieht sich die Kenntniß des Landes, seiner Bewoh^ ner und ihres Erwerbfleißes; die Kenntniß der Landes Verfassung und der damit verbundenen Einrichtungen' die Kenntniß der Landeefürstcn und ihrer Negi«ru»ü auS jener Zeit, wo die Stcycrmark ihre eigenen Fü^ sten hatte; die Kenntniß ausgezeichneter Staats- uö° Kirchendiener und adelichcr Geschlechter in SteycrnMk' Nachrichten von besondern Unternehmungen zum Bcste der Provinz; endlich Berichtigung irriger Urtheile u"° Ansichten über das Einheimische. Zum Nationellen werden solche Dinge gerc^ net, welche die Steyermark als Theil des östreichisch^ Kaiserstaates angehen. Zur dritten Abtheilung gehören jene D^ ge, welche zur Untersuchung und nützlichen Behandlu^s der in den zwei ersten Abtheilungen enthaltenen ^ ^ genstände als Hülfskcnntnisse nothwendig sind. . , Die Herausgabe dieser Zeitschrift wird durch ^ historische, naturwissenschaftliche, technologische und j"l' disch-politische Sektion besorgt. 55> 24) ° werden sie dann dieser Zeitschrift einverleibt. Sobald ein Heft erscheint wird es in der Zeitung plannt gemacht und ist in dem Journal-Lesezimmer ^s Lesevereins im Iohanneum abzuholen. Der Preis "e« Heftes ist 2 ft, W. N5. ^ Eine kurze Anzeige des Inhaltes der seit dem ^.ahre i821 erschienenen ? Hefte wird vielleicht den "teratoren hier nicht unangenehm seyn. I. Heft (erschienen 4821). ^ Das altceltische Norikum, oder Urgeschichte von Oestreich, Steyermark, Salzburg, Kärnthen und Krain. Vom Professor A. Muchar. ^' Erklärung der persischen Cylinder und gegrabenen ^tcine im Iohanneum (mit einer Kupfertafel). Vom I Hofralhe Joseph v. Hammer. ' D^e Grafen von 'Sonnenberg. Von I. R. v. Halch- ' "le Mur, als Hauptfluß der Steyermark. Von C. ^eniertungen über zwei System«: die mineralischen Naturprodukte zu ordnen und ihn Nomenklatur. Vom y^ofeffor Anker. ' «teyermarkö Volkszahl in den Jahren 1849 und vN, niit vergleichenden Rückblicken auf frühcre Iah-«' Vom Professor Kudler. 4)> 2/54 ««» II. Heft (erschienen 1321). H. Das altceltische Norikum lc. Vom Proftsscr ^. Muchar. ^Fortsetzung.) 2. Wilhelm von Schärftnbcrg. Von I. N. v. Kalch-berg. 3. Die Eiche bei Carlowitz. Von I. R. v. Kalchberg' l». Ansichten und Bemerkungen auf einer Reise dum den südöstlichen Theil von Steyermark. In Briefs an einen Freund. 5. Kurze Darstellung der im Iohanneum zu O rs! systematisch aufgestellten Mineraliensammlung. V"i>> Professor Ülnker. . 6. Beschreibung eincö Apparats, mittelst welchem W und zwanzig tausend Kubit-Schuhe Gas aus jed^ Caldron Steinkohlen entwickelt werden, ohne Th^ oder Ammoniakal-Flüssigkeit zu erzeugen. Von ^' cilegy., . 7. Steycrmarks Viehstand in den Jahren- 1L49 "'. UN20, mit einigen Rückblicken auf frühere Iah^' Vom Professor Kudler» III. Heft (erschienen 1321). 5. DaS altceltische Norikum lc. Vom Professor. Muchav. (Fortsetzung) „ 2. Gründung der ersten Karthaufe in Deutschland. <« I. R. u. Kalchberg. 2. Ueber die Mosburg des, Priwina. . ^, q. Ueber eimge Berge- der Trapp-Formation beiM Von Leopold v. Nu ch. «z 5, Wärme, Licht, Kometenschweif, Aberration ^ Messing der Entfernungen der Sterne. Vo« ^' Schütz, k. t. Lieutenant und Kom. desErziehungsY ses des Neg. Vogelsang ^ s. Uebe» Sensen und Sensenhandel'. Von 0^ Pttter. .^ ?. Bemerkungen über eine metallurgische Rnse ^ einen Theil von Baiern und durch die südbe" ' ^, Provinzen Oestreichs, unternommen vom Do"" .^ ^. B. Karsten,, k. preuß. geheimer Oborberg' 5s» 3^5 «^ IV. Heft (erschienen 4822). :! ^ Das altceltische Norikum n. von Professor A. M»» char. (Beschluß). ^Uebersicht der im Iohanneum aufgestellten steyermär» "schen Mineralien- und Gebirgsarlen-Sammlung. , Vom Professor Anker, Ansichten vom steycrmärkischeu Eisenhandcl. Von fetter. "'Patent, welches dem I. Virknishaw aus den Eisenwerken zu Bedlington in der Grafschaft Duv-^n, wegen einer Vervollkommung der Eisenbahnen, ^!^ehend in der Anwendung des geschmiedeten Eisens zu «en Geleisen, wodurch i,ie Anschaffungskosten vermin» ^rt, und die Auslagen für die Auswechslung der zer« °lochenen Geleise ganz erspart werden, ertheilt wurde. V. Heft (erschienen 182a). 'Rede über die Beziehung der Wissenschaften zum Aatsbürgerlichen Leben. Gehalten beim Beginne des Studienjahres 182) an der k. k. Universität zu Wien. z K°n Kudler. 'Ansichten vom stl'yfsmärfischen t^isenhandel. Non fetter (Beschluß). ' Fabrications - Methode, nach welcher zu Eisenerz, iUm Behufe der Hocho'fen, felierbeständige Schacht, ^nd Gestell-Ziegel seit dem Jahre 1819 gemacht wer-°kn; nebst einer kurzen geschichtlichen Darstellung der ^stände, welche die Erzeugung derselben veranlaßt y haben. Mit einer lithographirten Zeichnung, '^eschichts-Hauptgrundsatze von Erdkunde und Zeit- Ersuch eines Verfahrens, Seehöhen aus Barome-^' und Thermometer-Beobachtungen zu bestimmen. Am Doktor von Vest, Professor der Botanik und "^emie am Iohanneum. < VI. Heft (erschienen 1825). '«n?^ """ beschichte der slavischen Völkerschaften, «er Donau, um die erste Einwanderung und Fest- 246 setzung ber Slaven in Steyermark, Ksrnthen unb .Krain zu bestimmen und zu erweisen. Von der Zeit des Kaisers Augustus bis in die Mitte des siebenten Jahrhunderts nach Christus. Unmittelbar aus den lateinischen und griechischen Quellen bearbeitet v. Professor A. M u ch a r. 2. Ueber die Einfalle der Türken in Steyermark. Au« osmanischen Gcschichtsschreibern. Von I. v.H amm«l' 3. Versuch eines Verfahrens, Seehöhen aus Barometer» unb Thermometer-Beobachtungen zu bestimmen. V^' Doktor L. v. Best (Fortsetzung). g. Uebersicht der aufgestellten vaterländischen technisch^ Mineralien-Sammlung im Iohanneum, nebst allg^ meinen Uebersichts-Bemerkungen, vom Prof. Ankel' 5. Ueber die Vorzüge der Brandversicherungs-AnstalteN, mit wechselseitiger Gewährleistung, vor jenen, tvel^ als Gewinn bringende Unternehmung gegründet lvel^ den. Vom Doktor I. Kudler. VII. Heft (erschienen 1826). 1. Von dem Einfalle der Türken in Steyermarr unt^ ttchen römischen Helme von Erz. ^ ^. Versuch eines neuen Verfahrens, Seehöhen aus V^ rometer- und Thermometer-Beobachtungen zu bestlw men. Von Doktor L. v. Best (Beschluß). Verhandlungen und Aufsätze, herausgeg^ den von der k. k. Land wirth sch afts-G esel< schast in Steyermark.— Gräz, gedruckt" Andreas Ley kam. ^ Dieses Blatt erscheint, seit der im Jahre 18l9^ gehabten Eröffnung der allgemeinen Versammlungen -k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft, in ungebuN t^en Heften (bis jetzt 4L), nach Maßgabe der " 55» 2i7 <<* ^lall'ett, in klein Ottao, einfach stber deutlich im Dru-^/ gut und dauerhaft im Papier, wo ^^«terungen ^thwendig sind, mit einfachen Tafeln, um einen seyr Mngen Preis, damit es leicht in Jedermanns Hände ^lnmen kann. Der Preis ist der Stärke des Heftes ."gemessen, und daher verschieden. Es wird von dem Weiligen Sekretär der Landwirthschafts - Gesellest redigirt, und enthält die Resultate der Arbeiten der Unterabtheilungen und des Zentrale der k. k. Landwirthschafts - G e-^Uschaft, das Protokoll mit den Verhandlungen s Allgemeinen Versammlungen, die angeordneten Ver-unk ""b die Resultate, Nachrichten über den Zustand ."° die Fortschritte der Landeskultur, nützliche Grfin-""Ngen, Nachrichten der andern Gesellschaften über ihre Ersuche und Erfahrungen, Anzeige guter Schriften und ei» ^l neuer anwendbarer Gewächse, Sämereien; — O^nlelligenzblatt über gute Werkleute; Preist des beides, Viehes lc.; am Ende des Jahres die Rech-""g über die aus dem Ionbe bestrittenen Auslagen. H. Die Berichte, welche in einem mäßigen He"? "^ Flusse eines jeden Jahrs (seit 2812) von Seite der b^"°ren des Johanne ums der Gräzer Zeitung . Megr und auch anderweitig vertheilt werden, haben c«M vorzügliches Interesse, weil sie genaue Nach-'Hten über das erfreuliche Gedeihen des ^«fflich en Institutes geben, und Jedermann in kiinf?- ^ desjenigen setzen, was hier geschehen ist oder ""Ntg geschehen soll. Haber - ^°s.' F- Kaiser, bürg. Buchbinder und In-^ahro ""^ lithographischen Instituts, erscheint seit 12 tzlroe, ^ scl)r brauchbarer Kalender unter dem Titel: liken ""^nnärkischer National-Kalender sür Katho-^r w ^^'^^lianten und Griechen, n'cbst einer Anzeige Lo^^'scheinlichen Witterung und der herkömmlichen »üb ^^ "^'mehrt mit einer richtigen Angabe der in-st^.. "^""bischen Jahrmärkte, dann dem ganz voll-llich h^!? Verzeichnisse der steyermärkischen Jahr-, Vieh-"ramermärkte lc. Preis 4 si, W. W. Ferner erscheint bei demselben auch ein kleiner all> gemeiner National-Kalender, und ist zu haben um 4 fi. W. W. Herr Andreas Kienreich, Buchhändler, gibt «inen vorzüglich gut eingerichteten Schreibkalender für Geschäftsmänner heraus; und bei den Leykam'schen Erben, wie fast bei allen Buchbindern sind Schreib-und andere kleinere Kalender zu finden. Schon seit vielen Jahren erscheint auch ein Sä>^ niatißmus für Steyermnrk, der sich besonders seit H8?3 sehr veroollkommt hat. 249 IX. K u n st a n st a l t e n. ^er Musikverein für Steyermark — die stand. Zeich,,en - Akademie — die stand, und ander« Vildergallerien und Kunstsammlungen — die And. Reitschule — die Schwimmschule — stand. Und andere Tanzmeister — stand. Fechtschule — Musik, und Zeichnenmeister — lithographische Institute — Kunst- und Musikalienhandlungen :c. ^T^ie wir schon im IV. Abschnitt gesagt, ist in Gräz ^ KunstbNbung noch nicht so weit gediehen, als ^teratur und Gelehrsamkeit. Am meisten wird die "Usik betrieben, wozu sehr wohlthätig wirket: Der Musikuerein für Steyermark. H .Bchon in früherer Zeit bildeten sich oft musikalische sich ^tve reine in Gräz, die aber jedesmal bald bünv ^^ auflösten. Diescm Uebel vorzubeugen, ver-^Unf^ ^ endlich mehrere Freunde der Ton-. har? ^"^" ausgebreiteten Musikverein für Steyer-l^ iu bilden, und ihn durch feste Organisation auf Aahr ^^ ^" sichern. Sie hatten zwar, als sie im b^^8i2 die Organisation begannen, mit vielen Hm-^ - " ö" kämpfen; besiegten dieselben aber endlich, Hai?ss^^^ ^^^ wurden die Statuten von Sr. l^rat dem Kaiser genehmigt. Im Jahre l813 wur- ^1 " vender Prases, die Ausschußglieder :c. gewählt, aber erst im Jahre 1U13 begann die ausgedehntere Wirkung des Musikvereins hervor zu treten, was vorzüglich dadurch gelang, daß Sc. laiscrl. Hoheit der Erzherzog Johann das Protektorat desselben anzunehmen geruhte. Der Musik verein besteht jetzt aus 165 ausübenden Mitgliedern, aus 189 theilnehmenden und aus 34 auswärtigen Ehrenmitgliedern, unter welchen Letzteren: Vühm, Jäger, Mayseder, Moschelles, Schubert, Ther. Sessi, Hcnr. Sonntag und andere hochgefeierte Künstler sich'befinden. Um als ausübendes Mitglied aufgenommen zu. werden, muß man so weit musikalisch seyn, um bei der Aufführung der Vokal- oder Instrumental-Konzerte mitwirken zu können. Die Rechte der ausübenden Mitglieder sind vorzüglich: das Stimmcnrecht bei allgemeinen Versammlungen-, das Rccht auf ein freies Eintrittsbillet bei allen Produktionen', das Recht, Vorschläge zum Besten des Vereins zu machen, die Rech" nungen einzusehen, talentvolle Zöglinge für den uncnt-geldlichen Unterricht in die Musikschulen vorzuschlagen u. s. w. Dagegen haben sie die Verpflichtung, neb!» einer genauen Beobachtung der Statuten im Allgemeinen, bei den Akademien und bei den voraus gehenden Proben und Uebungen auf das Pünktlichste mitzuwirken» Die Rechte der theilnehmenden Ehrenmitgliedes sind, nebst denen der Ausübenden, freier Eintritt dc' allen Proben und Moncukonzcrten für sich und ihre F^ milie, und das Befugnist, ihr Gutachten über die Pl^ dultion der Stücke dem Musikdirektor zu eröffnen; e'" untntgeloliches Billet dei allen öffentlichen Produktionen :c. Auswärtige Ehrenmitglieder genießen, j^cnn sic a^ wcscnd sind, alle früher berührten Rechte, und «önnc»' auch abwesend, Vorschläge zur Verbesserung u. s' '"' anbringen. Wer als Mitglied aufgenommen wird, erhalt ird dieselbe auf besonderes Verlangen zu jeder Stunde ^ Tages geöffnet. Sie haben sich deßhalb an den Hausmeister zu ebener Erde zu wenden. ^, Für Kopisten, welche sich beim Direktor Herrn -^s> Aug. Stark zu melden und über ihre Fähigkeit ?uszuweiscn haben, ist ein eigenes Zimmer vorhanden, ^ welchem ihnen die verlangten Originale, nach Be-""N, aufgestellet werden. > Das Kabinet des genannten Direktors der Aka-^mie unt> Gallerie enthält sehr braue schenswerthe glücke v»n den berühmteren italienischen, d^nschcn "w Niederländischen Meistern, als von: TiNan, D o-.'lNichino, Carraoaggio. Pordenone, Bas-'z^"o, Solimena, Palma, Salvator Rosa, ^kughel, Cranach, Bourguignon, Orient, "^n6t, Teniers, Hol b ein, Schüdeld erger .' a« rn., die der Besitzer Jedermann zu zeigen schr ge-'«lllg bereit ist. Di? ausgezeichnetste aller P riv at - W a mmlu n- ^n in Gräz ist die Sr. Excellenz des Herrn Landes- ^'ptniannä Grafen von Attems im ersten Sack Nro. 280. . ^ enthält treffliche Stücke alter und neuerer Meister, ^'"nter vorzüglich: von Titian, Leonardo da Das lobensqrosie Vi!? Sr. ErccHenz unsers bcrühlütcn ^teriandisch^u Staatsinamn'b Vc5 (Grafen Franz von »». Vaurl,u. s?'^ Zusammenkunft des Erzh. Marmiitan, nachl,. K^<-'«!-3 '^s, l.^ ^,,„ ^^ Uugust l'?? um ll Uhr Naclitv ^> Ocnt "''t,einer lüraut ?^na, dcr rcichl'u Erbinn von Vur-^u''f> Von Sr. katftrl. Hohcit ^rzh. Johann l3lg ocr >^!.^"''^' ' Klafter laiMs uüv , Klafter ho!)es Ge- ^»"'^ ,!"'l 23 Figuren ülicr L«bcli2^rö>je, varstcUcno öl.- ^^iycl^,^u!ig deZ u»garil>0t'cs in ver Neustadt Vurcv ^" üeyerm. »>ciecn Ani>. Vaumkiccher am l3. üü.,. ^'^> 256 Vinci, Lucca Giordano, Agost. Carracc!, Tintoretto, Guercino, Solimena, Palma/ P. Veronese, P. Perugino, Carlo Dolce, Spagnoletto, Giorgione, Carlo Maratti, Alb ano, I. Bassano, Bourgignone, Tiepolo, Carlo Maratti, Carlo Caliari, Narottar', Castiglione, St. Rosa, Farinati, Costa b' Milana,Diziani, Rocco Marconi, Pom-peo Battoni, Pi erro della Vechia, Can a-letto, Bonifazio, Strozzi, Carpioni, S e-bastiano Ricci, Faustino Bochi, Antony Pellucci, Trevisani, Benardino Luini/ Pamfili, Rosa di Tivoli, Ascanio, Val-son, Liberi, Palamedes, Peter de Pomis, Dauid Tenier, lc Prince, Daniel Cresp», Nembrandr, Israel Van Mechln, Woutky, Torenvliet, Nemp, Dichtel, Breughel, Daniel Seegers, Querfurt, Cornelius d« Hem, Martin de V o ß, Hemskerk, Carl Lots/ Van der Meulen, Hamilton, Schmidt/ Hondhorst, Jordans, Tamm, Vallenburg, de Ncve, Albrecht Dürer, Cranach, Spiels berger, Rottc nh amm er, Fra nk, Weißkirche ^ Reus?, Waldmann, Nuthhart, Holbein, Wittmanns, Spranger, Reuling, Nran^ G r a u e n ft e i n, S ch ö d e l b e r g e r> S t r u d l, S t a r k, S ch on berge r, Tobias Stimmer, Scybo^d, Kupetzky, Kapeller, Rüdinger, Laütercl, Fureder, The r burg, Drechsler, Burgau^ u. a m. Andere Sammlungen finden sich in Grä'z bel dc'" Herrn Baron von Stcrnbach, bei dem Eisen!)ä!idl^ Herrn Carl Greinitz, bei dem Oelonomcn Herrn K^ nigshofer, bci der Witwe Eißel, dem Herrn VanqlU" Gchwcighofer, dem Juwelier Herrn Gortano, d'" Skriptor am Iohanncum Herrn KoUmann, dem Do"^ Edlen von Lederer, dem Dokror Hofbauer, dem Mag' stcr der Chirurgie Herrn Götz :c, "> 257 ««« Zur gymnastischen Bildung und Uebung tra« sen die stand. Reitschule, die neu errichtete Schwimm-Mlc und die stand. Tanz- und Fechtschule bei. Die Reitschule, eine der ältesten Anstalten in ^läz, befindet sich in der von ihr benannten Gasse in ^ IakominivorstabtNro. 77. Sie ist vorzugsweise zum ^brauche der abelichen Jugend bestimmt; der Bereiter, ?.°lr Felix Ietzinger, ertheilt aber auch, zu be-Awmten Stunden, jedem Andern, gegen ein dMges H°Norar, Unterricht. Er hält zu diesem Ende mehrere "°hl dressirte Pferde. Die im Jahre 1826 errichtete Schwimm schule "Nter der Gottinger Mühle, dem beliebten Dornschnek «^ gegenüber, ist ihrer Lage nach eine der angenehm» ^ Landschaftspartien, und in ihrer innern Einrich-"Ng eine musterhafte Anstalt. H, Sie ist nicht in der kalten und stark strömenden ^Ur, sondern in dem, stets um 2 bis 2 Grade wärme-h "/ viel sanfter fließenden Mühlbache errichtet, und "lch den umgebenden Park vor jedem Luftzuge gesichert. 2 Mit dieser günstigen Lage vereinigt sich auch die ""Mäßigkeit des Baues. . Das Bassin der Schwimmsch„le hat einen Waf-!"!ptegel von t,v Quadrattlaster, und ist v«n bclden "<«rn gegen die Mitte bis auf 8 Schuhe vertieft. An °n Wanden sind eiserne Ringe und durchlaufende Seile ^".gebracht, um sich daran halten zu können. An den "den Ufern sind die Kammern zum Aus- und Anklei' H rechts für das Civile, links für das Militär er-Nher ^"^ Tafel an der Wand zeigt nach dem Luft "erer den Wärmegrad des Wassers und der ">l an. C6n^^ ^^ lm Unterrichte schon weiter vorgerückten "ack !"'"" ist mit der nämlichen Vorsicht die Schule Vl^'st ^." verlängert, wo sie unler der Aufsicht ihrer liter die Uebungen erweitern tonnen, von ?^ Stunden des Unterrichts für das Zivile sind be!Ur?f. -" ^"chnnttags bis Abends. Man bezahlt für ' ^en monallich «in geringes Honorar, 4»» 253 <«- Daö Ganze steht derzeit unter der Direktion deS Herrn Lieutenants v. Au er, vom Grafen Mistruzzi Grenadierbataillon. Um die Annehmlichkeit des Ortes zu erhöhen, 'st ein beträchtlicher Theil der umliegenden Aue in einen romantischen Park umstaltet worden, so, daß der Besuch der Schwimmschule zugleich für jeden Freund der schönen Natur, ein recht angenehmer Ausflug ist; auch ist für Erfrischungen gesorgt. Zur größeren Bequemlichkeit geht jeden Nachmittag eln Stellwagen für 3 bis 10 Personen dahin, auf lvcl« chem man für einen Platz 3 kr. C. M. bezahlt. Del Eintritt in die Schwimmschule für die Nichtlernende» ist ebenfalls 3 kr. C. M. Die stand. Tanzschule befindet sich in den« Gebäude der Bildergallerie in der Neugasse Nro. 1^2» Tanzmeister ist Herr Anton Kohlenberg. Ebendaselbst befindet sich auch die stand. Fecht-schule; Fechtmeister ist Herr Franz Valentin. Privatunterricht in verschiedenen Künsten ertheilen in Gräz Folgende: In der Musik. Herr August Duc sVioline, Generalbaß und Ha^ monrelehre). . Leopold Fausky (Gesang). , Hill er (Gesang). - Wenzel Gwoy (Violine). - Eduard Hysel (Violine und Generalbaß)' Demoiselle Am alia Hiebler (Pianoforte uü" Gesang). Herr Kratky (Pianoforte und Blasinstrumente). , Vinzenz Lamprecht (Pianoforte und Org«^' , Carl Lick el (Pianoforte und Guitarre)» - Machatschek (Violine). « Miller (Flöte). . ' Posch (Pianoforte, Violine und Violoncelli' . - Prates (Pianoforte und Violine). - Mich. Prix (Pianos, und Violine). - Rechbauer (Pianoforte und Gesang). ,»» 259 «<« Herr Ringsmuth (Pianoforte und Guitarre). - Anton Scholz (Flöte). « Ferdinand Scholz (Flöte und Oboe). - ^eramonde (Violine). « Vriboul (Pianoforte und Gesang). " Wegner (Pianoforte und Violine), a Wiederhofer (Pianoforte). « CarlWurmböck (Guitarre, Flöte und Harfe). ^ ' Johann Zedlitzer (Pianoforte), "l" der Zeichnenkunst. Herr Joseph Clamer, wohnt auf dem Gries. ° Anton Hermann, wohnt auf dem untern MoreUenfeld Nro. «62. <, » Johann Hoser, wohnt in der Feuerbachgasse. "" der Tanzkunst. Herr Friedrich Inkanowitz, wohnt in der Sporrgasse Nro. L6. . Das erste lithographische Institut wurde in Gräz "Jahre 1820 durch Herrn Ios. F. Kaiser errich« // und befindet sich am Murthore auf dem Hafner« ^atzchen Nro. 299. Ein zweites wird von dem als Mahler und Litho« «"PH schon sehr rühmlich bekannten Herrn Johann ^ofe, so eben errichtet. Kunst« und Musikalienhandlungen, Alche ein Sortiment der neuesten in- und ausländischen ^usikalien, musikalische Instrumente, Mahler-, Zeichnen« .^? Schreib-Materialicn, Kupferstiche«, s. w. führen, unk c^"5 ""^ iwei: die der Herren W. Kr aeer ^ .«> Deyrkauf, in der Hcrrengasse im Hause de« ^"ty. v. Manoell; und die des Herrn Lorenz Grei, ^, in der Herrengasse Nro. 200. 260 Alphabetisches Verzeichmß der in Grciz lebenden Schriftsteller und Künstler; mit kurzer Bezeichnung des Faches, worin sie-bisher öffentlich aufgetreten sind. «Aerr Anker, Mathias, Kustos am Johann«««:, Professor der Mineralogie und Mitglied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Steyermark, wohnt im Iohanneum. (Mineralogie). Herr Appel, Florian Sales, regul. Chorherr bet Stiftes Herzogenburg in Riedcröstr., der Theologie Doktor, Professor der Dogmatik, der höhern Exegese des neuen Bundes und der Erziehungstunde, wohnt M der Salz^mtögass« Nro. 22. (Theologie und E^ zithungskunbe). Herr Begutter, Franz An selm, Ehrenbürger dec Stadt Gräz, Direktor der k. k. Musterhauptschule/ Ausschußglied des Musikoereins in Sleyermark, wohnt im Normalschulgebäude. (Pädagog. Deutsche Spracht «nd Musik). Herr Benditsch, Stephan, Doktor der Med'jl" und k, k. Rath, wohnt im Paradeisgäßchen Nro. 239' (Medizin und Topographie). Herr Crophius, Ludwig, Abt des Cistercienstrst"^ tes Rein, stand. Verordneter, prov. Direktor d^ theolog. Studiums und Mitglied der Landwirtschaft Gesellschaft und des Musikvereins, wohnt im erste« Sacke Nro. 222. (Archäol. und klaff. Liter.). Herr Due, August, Mitglied des Theaterorchcsters, wohnt in der Sporrgasse Nro. 88. (Violine und Gc-ueralbaß). Frau Eiscl, Therese v., wohnt in. der Vürgergasse Nro. ^. (Mahlerei). Herr Fürn trat t, Johann, Lehrer m der vierten Masse ersten Jahrgangs, wohnt in der Strauchergaffe Nro. 7 6 4. ^deutsche Sprachkunde). Herr G ottscheer, Io s. Dismas, wohnt in der Her-rengasse Nro, 202. (Kritik und schöne Wissenschaften). Herr Grossing, I., pens. Kabinetssekrctär, wohnt . a.'n Rosenberg. (Geschichte und Sprachkunde). 'Verr Hartel, August, stand. Kanzellist, wohnt am Iakominiplatz Nro. 138. (Composit. und Kalligraph). Herr Haßler, Leopold, k. k. Professor der Weltuno östreichischen Staatengeschichte, dann der Diplo-MaM, Heraldik und Numismatik; wohnt in der Pauluöthorgasse Nro. 72. (Weltgeschichte). H''rr Heint-el,, Franz Carl Ritter v , Doktor drr Philosophie und Rechte, emeritirtcr Prokurator ^r östr. Nation an der Wiener Universität, des meteorologischen Vereins zu Brunn, des pomologischen Vereins zu Prag, der k. k. patriotisch-ökonomischen Gesellschaft im Königreich Böhmen, und der k. k. kandwirthschafts-Gesellschaften in Krain und Steyer-Mark, der k. k. Gesellschaft der Musikfreunde des östr. Kaiserstaates in W«n, und des Musikvereins in Steyermark, dann der juridischen und philosophischen Fakultät an der Wiener Universität, Gub. Konzepist, ^°hnt am HauptwachtpwtzeNro. 507. (Schone Litera- « ^ur und Qekonomie). ^^ Hoch we is, Augustin, Magister Sanitatls, wohnt in der untern Mariahülfergasse Nro.5U0. (M«-. "tz:n, unh Chirurgie). "perr Hoffbauer, Joseph, Doktor der Rechte, Hof-und Gerichtsadvokat, wohnt in der Schmidgasse Nro. Z^6. (Politik, Linguist, und schöne Lit.). ^^?'°.^ Johann, wohnt in der Feucrbachgass«. (Mahlerei)., 45» 262 «55 Herr Hüttenbrenner, Anselm, Gutsbesitzer im Geydorf. (Comp. u. Belletr.). Herr Hüttenbrenner, Heinrich, k. k. Prof. de» kanonischen und des römischen Rechtes, wohnt »l« Münzgraben Nro. 265 (Poesie und Kritik). Herr Hysel, Eduard, Musikdirektor des stand. Thef ters und Kapellmeister des Musikvereins, wohnt '" der neuen Welt Nro. 3ZU. (Lomp. und Violin.). , Herr Je null, Sebastian, Doktor der Rechte, Ytül' des natürlichen Priuat», des allgemeinen Staats'/ Völker- und Kriminalrechtes, wohnt im Münzgrabe» Nro. 262. (Rechtswissenschaft und Philosophie), Herr Kautzner, Carl, k. k. Platzhauptmann, woH^ im evang. Vethhaufe. (Schöne Wissens, und Geschichte)' Herr Khlunn, Ignaz, Realitätenbesitzer, wohnt"" der Wienerstraße. (Composit.). Herr Kin sky, Joseph, Kapellmeister des stand. 3h^ ters, wohnt am Karmelitenplatz Nro. 55. (Comp^' Herr Klammer, Joseph, wohnt auf dem Grie"' (Plastik). , . Herr Knar, Joseph, Doktor der Philosophie, k.'' Professor der reinen Mathematik, wohnt in der 2^ kominigasse Nro. Hil. (Mathematik). Herr Kollmann, Ignaz, Scriptor am Johanne«^ Mitglied der k. k. Landwirthschafts, Gesellschaft u"° des Musikvereins in Steyermark, und Secretär ^' Armenuereins in Gräz, wohnt im Iohanneum. (P^ sie, Mahleret). Herr Krausler, Johann, Scriptor an der k. k. <-? cealbibliothek, wohnt in der Salzamtsgasse Nro. ^' (Bibliotheks-N.) Herr Kraus, Johann Nep., Doktor der Philos"^ phie, Weltpriesier, k. k. Professor der Neligionslehr^ wohnt im k.k. Eonvicte. (Pastoral und Philosoph^ ' Herr Kratzer, Anton, Doktor der Rechte, Hos-«" Gerichtsadvocat, wohnt in der Stempfergasse ^"' H26. (Jurisprudenz). . Herr Leardi, Peter, Ehrendomherr, geistl. N"^ Hauptpfarrer, Dechant und Bezirksschulenaufseh« °" .,.» 263 <<: Mraßgang nächst Gräz. (Theologische Wissenschaften und Geschichte). Herr Leitn er, Carl Gott fr. Ritter v., wohnt in der Hofgasse Nro. ^2. (Poesie). Herr Lcsch nigg, Iof., Kapellmeister beim Inf. Regiment Luxem, wohnt in der Grenadierkas. (Harmonie). Herr Likawetz, Joseph Calas., Doktor und Pro, fessor der Philosophie, Priester aus dem Orden der Piaristen, wohnt in der Dominikanergasse Nro. 791. (Philosophie und Pädagogik). Hen- Muchar, Albert v., Doktor der Philosophie und Ordenspriester aus dem Benediktinerstifte Ad- wont, prov. Professor der latein. Philologie und Aesthetik, wohnt im Abmonterhofe. (Geschichte und tlas. Literatur). Herr Nippel, Franz, k. k. Landrath, wohnt in der Gleisdorfergasse. (Iunsprud.). H"r Paulir, Joseph, wohnt am Tabakamtsplatze Nro. 112. (Wachsboussir). H^r Purkharthofer, Ioh., Domherr un^> Konsi- l^orialrath und Direktor dcr Konsistorialkanzlei, wohnt in der Salzamtsgasse Nro. 21. (Pastoral-Thcologie) 'pkrr Rath, Franz X. vo n, Gutsbesitzer und Mitglied der k. k. Landwirthschaftsgesellschaft in Steyermark, Wohnt in der Neuthorgasse Nro. 15^. (Oekonomie). Httr Reismüllcr Herrmann, k,k. inful. Probst Und Hauptstadtpfarrer in Gräz, wohnt im Stadt« .Pfarrhofe. (Theol. Wissenschaften). 'Verr Mossi, August Ios., Lehrer dcr italienischen Sprache, wohnt in der Pomeranzengasse Rro. 102. . (»ztlll. Grammatik). ^^5.Sandmann, Mark.Willh. k.k Universitäts. «ldkothekar, wohnt im Bibliotheksgebäude. (Schöne Hetr ^ und Geschichte). ^"^ Schein, I. M., Doktor der Rechte, wohnt H,^" Fakominiplatze Rro. 50. (Rechtswissenschaft), "rr Schmutz, 26H «<» Herr Schsller, Ferdinand Edler u., Doktsrdcr Medizin, k. k. Professor der prakt. Medizin, Physt" kus der allgemeinen Heilanstalten, gewesener Rektor »nagnifikus ?c,, wohnt im allgemeinen Krankenhause« (Naturgeschichte und Medizin). Herr Gchuller, Martin, Feldkaplan beim Infant. Regimente Luxem, wohnt in der Vrückenzeile Nro> 520. (Pastorattheologie und Compos.). Herr Schwitzen, Sigmund, Freih, v., jub. ?.' '> Staats- und Konferenzrath, Ritter des St. Ste-phan-Ordens, wohnt ober dem Neuthore Nro. ^? (Iurisprud, und Oekonomic). Herr Stark, Joseph Aug., Direktorder ständische" Zeichnen-Akademie und Vildergallerie, wohnt in de«< stand. Bildergallerieg«bäude. (Malerei und Kupft" stecherkunst). Herr Stiger, Io h., Doktor der Heilkunde, wohnt in der Lederergasse Nro. 525. (Schöne Literatur und Medizin)' Hcrr Süß, Johann, Oberwaisenvater und gewesen^ Apotheker, wohnt am Hauptwachtplatze 3Iro. 2l^' (Schöne Wissenschaften, Chemie und Oekonomie). Hcrr Trotter, Abböe, wohnt im ersten Sa»' (Italiänische Sprache)., Herr Vest, Lorenz Chrysant Edler v., der He'^ , künde Doktor, Magister der Chirurgie, Professor der s"' tanik und Chemie am Iohanneum, mehrerer gelehrte" Gesellschaften und der k, k. Landwirthschafts-Gesellschaft Mitglied, wohnt im Iohanneum. (Schöne Misses schafben, Chemie, Astronomic», Botanik und OckonoM»^ Herr Wachtel, Johann, akadem, Portrait-- uv" Historien-Mahler, wohnt auf dem Iakominipla^ beim großen Barometer. Herr Walter, Leop., Konzipist bei der'l.k. Ztaat^ giitcr-Administration, wohnt in, der Hofgasse N^> il-2. (Kritik und schone Wissenschaften). < Hcrr Wartinger, Joseph, stand. Registratur un Archivar, Mitglied der k « Landwirthschafts - <^ stllschaft, wohnt in der Neuthorgasse Nro. i»12- (^ storische Wissenschaften). 4»» 265 «c» He« Weinreiter, Viktorin, k. k. Professor am Gymnasium, und Priester aus dem Stifte Admont, wohnt im Admonterhofe. (Klass. Liter, und Grammatik). Herr Neissenfeld, Anton, Portraitmahler, wohnt w der Alleegassc Nro 26. Herr Werte, Ignaz, Doktor der Heilkunde, prou. Professor des medizinischen Unterrichts, landschaftl. Armcnbczirksarzt, Mitglied des Musikvcreins, wohnt im ersten Sacke Nro. 22U. (Schöne Literatur und . Medizin). Hnr Werner, Carl, Professor der Landwirthschaft, Mitglied der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft zu ^räz, Klagcnfurt, Laibach und Wien, und des Musikvereins in Steyermark, endlich auch Sekretär der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft, wohnt in der .Herrengasse Nro, 202, (Oekonomie). Herr Werner, Franz Edler v., k. l. Gubernial-^ath und Kreishauptmann, Mitglied der k. k, Landwirthschafts-Gesellschaft ic., wohnt im Kreisamts-gebäude. (Gewerbs- und Handelsgesetzkunde). H"r Zängerle, Rom. Sebast., Fürstbischof von Seckau, Doktor der Theologie und Philosophie«.«., Vohnt im Bischofshof« (Theolog. Wissenschaften). «2 266 XI. Anstalten zur Sicherheit und Bequemlichkeit. Beleuchtung^ Feilerlöschanstalten, Bralitwcrsich^ ruüg, Post- lind Bothenwesel,, Gasthäuser/ Kaffehhauser, Landkutscher, Fiacker, Tragfessel lc- Beleuchtungsanstalt. >Veit dem Jahre t825 erfreuet sich die Stadt Grai einer besseren Beleuchtung sämmtlicher Gassen und Platz^ der inneren Stadt sowohl als der Vorstädte bis an d'« Linien. Es wurden nähmlich, nachdem früher nur ble innere Stadt und die gangbarsten Gassen der Vorstadt durch alte, unförmliche Laternen beleuchtet waren, '" dem genannten Jahre, durch die Vorsorge Sr. ^^ cellcnz des Herrn Landes chefs, KLO neue, weit oortheilhaftcre Laternen angeschafft, und mit dense^ ben die Stadt und die schon früher beleuchteten Ga5^ der Vcrstädtc schöner und zweckmäßiger versorgt. ^^ alten Laternen wurden bei dieser Gelegenheit dazu vc^ wendet, alle Gassen der Vorstädte bis an die Lint«" zu erleuchten. Die innere Stadt zählt nun ^58 in-fentliche Beleuchtungs-Laternen, die B^ stable 75^»; dazu tommeu noch 28 Stück, welche th^ <»» 267 «<» unter den Stadtthoren, theils in Hausern aus öffentlichen Rücksichten unterhallen werden. Daraus ergibt sich eine Gesammtzahl uon 12^a Laternen für ganz Gräz. Zum Anzünden derselben wird an jedem Abende wit einer eigenen Glocke aus dem Schloßberge (bei Annäherung der Dunkelheit), das Zeichen gegeben. Sie brennen gewöhnlich bis nach Millernacht. Das Haupt füllunqsamt ist in dcr Stadt auf dem Tummelplatz, und steht unter der Aufsicht des Vagistratö. Feuerl8schanstalten. Schon im Jahre 1633 gab die damalige inneröstr. Legierung eine Feuerordnung für Grä'5 und das übrige Land heraus. Im Jahre 1722 am 29. Aprill ^urde dieselbe verbessert, und vom Kaiser Carl VI. eine »ehr weitläufige F eu erlösch ordnun g, besonders für ^äz, herausgegeben. Nach derselben sollten schon damals in der Stadt keine Schindeldächer mehr äeduldet werden lc. Am Zj. October 1792 erschien wieder eine neue Unterordnung für die Städte und Vlarkte in Steyer-^ark; endlich am 20. November 1822 die noch beste« Hende, für die Hauptstadt Gräz und deren Bezirk. Vermög dieser Feuerlöschordnung wird vor Allem ^"f feuersichere Bauart durch möglichste Vermei, ^ung alles Holzwerkcs im Innern der Gebäude sowohl, als «^ Aeußern derselben, gesehen i Schornsteine, Feuer» «latten jeder Art; Bäckereien, Bräu- und Färberha'u-sick/ ^"^ ""^ ^^^ ^^"' müssen mit größter Vor« ^, st /. und nur nach, von einer eigenen Kommission ^natigtcn, Plänen gebaut werden. Mit alle,, feuerge« gliche« Gegenständen, mit Fackeln^ Wcirmtöpfen, «euerwerr und besonders Tabakrauchen, ist die größte "orstcht anempfohlen, und gegen Mißbrauch sind Poll, «Nstrafen bestimmt. , Ueberdieß ist für Bereithaltung zureichen« 'r Lösch mittel im Falle eines Brandes, für bösch» 12 ' 5»» 263 ^«» geräthe und augenblickliche Hülfleistung, auf das emsigste gesorgt. In allen Häusern, besonders bei Gewerbs-leuten, welche in Feuer arbeiten, in den Ställen der Gastwirthe, Lohnkutscherund PostHalter muß stets eine bedeutende Quantität Wasser vorhanden seyn. Jeder Hauseigenthümer hat dafür bei empfindlicher Strafe zU haften. Jedes Haus muß auch nach Möglichkeit und Bedarf mit Fcuerlösch-Gerä'thschaften, als: Handfpri« tzen, Wassereimer, Krampen, Schaufeln und Leitern versehen seyn; außerdem hat jedes Viertel der Stadt und Vorstädte gemeinschaftliche, unter der Aufsicht des Vicrtelmeisters stehende-Löschgercithe, die immer in gutem Stande, und an einem vom Magistrat bestimmten Platze aufbewahret werden; endlich sind zwei Haupt-Depositoricn von Löschgcräthen vorhanden, aus welchen in alle Gegenden der Stadt und Vorstädte au< genblicklich zu Hülfe geeilet werden kann. Das Gin« befindet sich im Landhause, und gehört den Herren Ständen; das Andere befindet sich in der magistrals lichen Zcughütte, und gehört dem Magistrate; in bci-den ist eine beträchtliche Anzahl von Feuerspritzen, Wassereimcrn und eigener auf Wägen liegender Wa? serfässer» vorhanden. Damit es nicht an Leuten, welche bei einer Feuers" gefahr Hand anlegen, und an bestimmter Ordnung feh^ len möge, ist in jedem Bezirk eine Brandhttlfs-Gesellschaft gebildet, die aus der Spritzenschar/ der Wasserschar, der Rettungsschar und der Feuer schar besteht. Zur beständigen Aufrechthaltung dieser Anstalten ist befohlen, daß bei jedem Haubeigenthümer, danut «r in Kenntniß bleibe, ein gedrucktes Exemplar der Feuerlösch-Ordnung beständig vorhande" sty, und eine ordentliche Feuerpolizei»Kommis" fion errichtet. Sollte dennoch eine Feuersbrunst entstehen, " sind für schleunige Entdeckung und VckanntM^ chung derselben, und für augenblickliche Hülfe in Ol^ die trefflichsten Maßregeln bestimmt. «» 363 5 55 Jedermann ist verpflichtet, sobald er irgendwo einen Brand vermuthet oder weiß, ihn augenblicklich auSzu-lufen, und es ist sogar, bei Tage eine Belohnung ^N 4 si, C, M., und bei Nacht von 8 st. C. M., für ^enen bestimmt, der zuerst eine Feuersbrunft entdeckt. Den größten Vortheil aber für die Sicherheit der Stadt in dieser Hinsicht gewähren die ständischen Anstalten aus dem Schloßberge. Der Thurmwächter auf dem Uhrthurme hat die Bestimmung und Pflicht, bey Tag und Nacht, ununterbrochen auf dle Entdeckung einer Feuersbrunst zu wachen. Zum pichen seiner Aufmerksamkeit hat er iede Viertel« "linde nach geendigtem Schlage der Uhr, auf einer ^Veiten Glocke die Stunde nachzuschlagen. Sobald er e>ne Feuersbrunst entdeckt, ycn er vl« ear m sch ü sse ">it den Kanonen auf der Spitze des Schloßbcrges schleunigst zu veranstalten. Für die Burg, das Generalkommando-Gebäude, das Locale °tr Monturö-Kommission, das Zeughaus, Landhaus und Rathhaus geschehen 5 — für ^le innere Stadt überhaupt 4 —. fürdie ^.orstädte auf dem linken Murufer 3 — für ^t.e auf dem rechten Murufer 2 —und für °ie entfernteren Gegenden des ganzen veuerbezirkes H Schuß; zugleich gibt er, so ^Nge das Feuer sichtbar ist, durch häufigeres oder min-^eres Anschlagen an die Feuerglocke, über die Größe ^selben Nachricht. Um den Ort genau zu bezeichnen, "° sich die Feuersgcfahr befindet, wird in derselben Achtung bei Tag eine Fahne, bei Nacht eine Sterne ausgehängt. Auch wird mit dem Sprach" °hre der Ort des Brandes in die Stadt herabgerufen. , Sobald eine Fcucrsbrunst bekannt wird, müssen ^ue zur Hülfe Verpflichteten augenblicklich herbei eilen, h^r ^^lzeit muß die gewöhnliche Stadtbeleuchtung neu lebt, und die Gassen, in deren Nähe es brennt, ins« sondere von den Hausbesitzern und Inwohnern beleuch-c werden. Die Lohntutscher haben die Verpflichtung, ^ mit ihren Pferden bei dem Landhaust und bei der «->-> 3?l) ««5 magistratlichen Zeughütte einzusinben und bie nöthigen Löschgeräthe an den Brandort zu führen. Der Erste/ der eine große Spritze herbei bringt, erhält, nach der Entfernung, 5 —. 3 — 2 fl. ÜM, als Belohnung, ebenso derjenige, der den ersten gefüllten Wasserwagen herbei führt. Die Führer der Vrandhülfs - Gesellschaft müssen sich augenblicklich bei ihren Depots einsinden/ und dann, mit dem Geräthe versehen, sich sammt ihrel Gesellschaft auf die Brandstätte begeben, und da bei der Löfchdirektion, welche aus dem Kreishauptmanne/ dem Würgermeister, dem Vicrtelmeistcr des Bezirkes tt« besteht, und durch cine weiß und rothe Schleife auf dem Hute kennbar ist, melden. Eben so haben sich die Rauch fangkehrermeister, die Zimmermei' st er, und der vazu vezttmmte Maurermeister mit ihren Gesellen und Jungen, und eben so jener Glocken-giesi er, welcher die Arbeiten der Feuerspritzen ge-wohnlich besorgt, mit seinen Gesellen und Werkzeugen, bann sämmtliche Taglöhner der Stadt und Vorstädte da-hin zu begeben, um sich nach Anordnung der Löschdi-rektion verwenden zu lassen. Die Erhaltung der O r d^ nung, Nuhe und Sicherheit ist das Geschäft d>.'l k. k. Polizei-Direktion mit ihrer Mannschaft, und del Feuerrescrve des Militärs; auch erscheinen am Brand? orte, für mo'gUchc Unglücksfälle, der jeweilige Polizei Wundarzt, die Hebamme des Viertels und ein Priester der Pfarre. Nach gelöschtem Brande erhalt ein« eigene Kommission die Obliegenheit, für das geret^ tete Eigenthum und anderwärtige Sicherheit zu sorg?!!' Eine Untersuchun gs -Kommission erforscht j^. gleich die Gntstehungsursache des Brandes, wer sich b^ der Löschung rühmlich ausgezeichnet, wer dabei sti"k Pflicht verabsäumt habe, und ob ein Gebrechen in de" Anstalten bemerkbar gewesen sey. Die Kosten der Löschung werden von dew Stadtmagistrate, durch die Kämmerer, aufgenommen/ bezahlt, und der Ausweis binnen 3 Tagen, nach ^ dampftcm Feuer, dem Kreisamte vorgelegt. Sie w?^ den binnen /l Wochen von dem Hausbesitzer, in des>e <»» 37 l «<» Haust das Feuer entstand, eingebracht; Letzterem bleibt ber Regreß an denjenigen Personen, durch welche die Feuersbrunst entstanden ist, vorbehalten. Brandversiche rungs- Anstalt. Fur Steyermark und Illyrien eine wechselseitige Vrandvcrsichcrungs-Gesellschaft zu errichten, ist eine ber, mit größter Aufmerksamkeit und regstem Eifer be-^'ebenen Aufgaben, welche die so viel Gutes bewirkende Landwirthschafts-Gesellschaft fär Steyermark ^ch nun gesetzt hat. Die Veranlassung dazu g-iben die vielen, in andern theilen >"'' M""«^a)'e errichteten ähnlichen Anstalten; ^« Ncine, 1U22 im Bezirk? Vorau in Obcrsteyer erachtete Assekuranz-Gesellschaft, und zunächst d«r Vor« Mag des ausgezeichneten, auch in der Ferne noch für °as geliebte Vaterland sorgenden Mitgliedes, des Do»-t°rs Kudlcr, nun Professor der politischen Wissen, fasten an der univ.'rsttäl zu Wien. Es wurde unter dein höchst unmittelbaren ttinflusse ^d der Leitung Sr. kais Hoheit des Erzherzogs ^hann ein Plan zur Gründung einer wechsc lsci-^gen Brandassekuranz in Steyermarr ausgc'ar-°°.itet, und am 1?. März 1U25 den Filialen der Land-'"lrthschafts - Gesellschaft im ganzen Lande mitgetheilt. Dic steycrmärlische Assekuranz-Gesellschaft soll ein« ^chsclseitlge werden, weil dadurch (wie Hr. Pro» Mor Kudler im Aufmerksamen vom 7. August IU25 Anglich dargethan) der vorgesetzte Zweck schneller ^ulfe durch möglichst geringe Opfer, am besten erreicht ""den kann. 5. Es ist wohl sehr zu wünschen, daß dieß, und verhau die Vortheile einer solchen Anstalt all-sok" möchten anerkannt werden, damit die Gesellschaft, '"valo die Statuten die allerhöchste Sanction werden erhalten haben, und sie in Wirksamkeit tritt, 'A viele Thcilnehmer finde. ._ 5 Um die Anstalt, sobald die Sanction erfolgt ist, ^^ch in Wirksamkeit zu bringen, wurde schon »m <>> 272 <«l> vorigen Jahre, mit Genehmigung des hochlöbl. Guber^ niumS, aus der Mitte der in und um Gräz wohnende» Gcbäudebesitzer, welche sich zur Theilnahme an dieser Anstalt bereits erklärt hatten, eine eigene Kommission zusammengesetzt, deren Geschäft es ist, in der Zwischenzeit alle zur Gründung dieser Versicherungsanstalt nöthigen Einleitungen und Vorkehrungen zu treffen. Diese Kommission, deren Glieder unmittelbar von Sr. kaiser l. Hoheit dem Erzherzog Johann, als Präsident der steyermärkischen Landwirthschafts-Ge-sellschast, gewählt wurden, hat bereits ihre Arbeite« begonnen, und wird sie wohl vor ers^t«" Sanction beendigen, so, daß dann die Statuten sogleich in Au^ führung gebracht werden können. . Auch übernimmt sür Gräz und ganz Steycrma" die seit 2U24 bestehende erste östr. Brandversicherungsanstalt in Wien die Versicherung gegen Feuersgcfahr, und hat einen eigenen Agenten, Hrn. v. Karr er in Gräz, dessen Comptoir in der Stadt im ersten Sack Nro. 214. Der Bevollmächtigte für die in Trieft, unter dem Namen ^ienäH »z»icnr»lii«:e, bestehende Versicherung^ Gesellschaft ist derzeit Hr. Kaufmann Prinz, desse" LÜohnung in demselben Hause im ersten Sack sich befindet' Post- und Bothenwesen. Da Gräz der Hauptpunkt auf der Straße v^ Wien nach Driest und dem ferneren Italien, und ^ Hauptstadt einer bedeutenden Provinz ist, so h^ man hier, sowohl für Reisende, als auch für Absendu^ von Briefen und anderen Dingen, auf jede mäglM Weise gesorgt. An die Stelle dcs schwerfälligen und unbeque^. Postwagens trat schon seit 10. März 1L25 der "^ besser eingerichtete E i l w a g e n. Er geht alle Mittwoche, Donnerstage und Samstag Abende um 7 Uhr nach Wien, wo er eine Streck« " 4>-> 273 «cc. 2?; Meile längstens in 26 Stunden zurück legt. Alle Montage und Samstage früh um 5 Uhr geht er über Laib ach ncch Trieft, wo er eine Strecke von c^ Meilen in i,2 — t,5 Stunden zurück legt. Alle Diens« luge, Freitage und Sonntage Abends trifft der Wiener ^ilwagen hier ein — alle Mittwoche und Samstage Nachmittags gegen 4 uhr kömmt der Tr tester hicr un. Man bezahlt für die Rnse von Gräz nach Wien W fl. 29 kr. CM. — von Gräz nach üaibach U fi. ^2 kr. CM. — ron Gräz nach Trieft 1? ft. W kr. CM. An die Postillons hat der Reisende nie eln Trinkgeld zu entrichten, 50 Pfund Gepäcke, wel-chcs immer früher mit dem sogenannten Vrancardwa-3^n fthgcht, ist frei. Auf der Route von Gräz nach Wien wird in Mürzzuschlag um 46 kr. 2/4 «<< Die Eilwagenöansialt haftet für die richtige Beförderung und Bestellung der aufgegebenen Sendungen, und leistet vollen Ersatz: H. wenn durch die Schuld eines Postdieners eine Sen-dui'.g in Verlust geräth, und wenn sich deßhalb, vow Tage der Aufgabe gerechnet, binnen 5 Monathen hinsichtlich der im Inncrn der Monarchie abzugebenden, und binnen 6 Monathen hinsichtlich der in eiM" fremden Staat bestimmten Sendungen gemeldet wird', 2. wenn durch die Schuld der Postwagensanstalt der Inhalt eines Frachtstückes durch eine an dem Eilwa» gen geschehene Verletzung von Außen beschädiget wird, und der Empfänger sogleich bei der Uebernahme des Frachtstückes im Amte die Anzeige davon macht. Dem Aufgeber liegt jedoch ob, ein jedes Fracht-stück, nach Verschiedenheit des Inhalts, besonders an den Schlüssen gut gesiegelt und dergestalt wohl gepackt aust zugeben, daß dessen Inhalt vor Reibung und Nä'sft vollkommen gesichert ist; wie auch jedes Frachtstück mit einer doppelten Addresse oder Frachtbrief versehen, worauf nebst der Inhalts- und Werthsangabe, dann der Namensunterschrift des Versenders, auch seine Woh« nung angegeben, und dessen Siegel, welches jenem, wom^ das Frachtstück gesiegelt, gleich ist, abgedruckt seyn muß« Der Aufgeber hat ferner über jene Sendung, welche in das Ausland, oder in eine, in zollamtlicher Hinsicht als ausländisch zu behandelnde Provinz, al" z. B. in die königl. ungarischen Staaten, nach dem loni^ bardisch - venetianischen Königreiche, nach Tyrol, naÄ dem Freihafen Tricst, dann nach Fiume und Vrody be-stimmt ist, die erforderliche Zollbollete zu erheben und beizubringen. Insbesondere müssen alle Frachtstücke, welche na^ demHerzogthume Nassau, den Niederlanden, nach Fran^ reich oder Italien versendet werden, nebst der erwähn' ten Zollbollete, mit einer vom Aufgeber eigenhänd'S unterfertigten und datirten Erklärung in deutsches französischer oder italienischer Sprache versehen sey"' Diese Erklärung (Deklaration) muß enthalten: 1. die vollständige Addresse des Empfängers; 2. die Benennung des Stückes nach der Packung; Z. die Berufszeichen; H. die genaue und spezisizirte Angabe des ganzen Inhaltes; 5. das Gewicht der Waare. Goldmünzen, welche nicht munzämtlich gesiegelt s'l'd, werden bei der Aufgabe von dem Postbeamten ge» i6hlt. In Ansehung des Silbcrgcldcs ist zu beobachten: 2) Dasselbe wird bis zu dem Betrage von 20 fl, ge-iahlt, und die Postwagensanstalt haftet dann dafür unter obigen Bedingungen. )i) Beträge von mehr ^Is 20 fl. können in Rollen, mit Wachsleinwand überzogen, aufgegeben werden. 2) Beträge von mehr "!s 1000 st. müssen aber in Kistchen oder Faßchen, selche mit Stroh umwunden und in Rupfenlcinwand Angenäht sind, gepackt seyn. Die Rollen, Kisten oder Nßchen hat der Aufgeber wohl zu versiegeln, und den Postbeamten liegt ob, diese zu wagen, und im Aufgabs» Icheine das Gewicht anzusetzen, den Geldbetrag aber mit "kN Worten: «Nach Angabe" beizurückcn. Die Post« Aagensanstalt haftet sonach hinsichtlich der unter 2) und 2) bemerkten Frachtstücke bloß für die richtige Uebcrgabe "ach Gewicht und unter dem Siegel des Aufgebers, Die auszugebenden, mit Geld beschwerten Briefe Aussen offen aufgegeben werden, und auf der Rückseite "ln Namen und die Wohnung des Aufgebers enthalten, ^!cht minder die Gattungen des darin befindlichen Pa-^ergeldes auf der Addresse spezisizirt seyn; ferner ist ^ Aufgeber das Partcisiegel zum Amte zu bringen, . "b muß das aufzugebende Papiergeld entweder mit m dabei befindlichen Briefe, oder mit einem beson-im^ Spiere so verwahrt werden, daß dasselbe selbst ^ Innern des Couvcrts umwickelt erscheint. Packele ""r Dokumenten, Obligationen, mit einem vom AufZeder selbst angemerkten inneren Werthe müssen offen «um Amte gebracht werden, weil sich die Postwagenö-"Icalt dte Ueberzeugung verschaffen muß, daß in den "'creten wlrklich die angegebenen Dokumente enthalten 45 > 27Ü «N Nezepisse zu leistende Unterschrift, in den Wohnungen des Empfängers abgegeben. Beschwerte Briefe sind jederze" im Beiseyn des Briefträgers zu öffnen. Zeigt sich ein Abgang, so ist davon sogleich im Amte die Anzeige zu mache"» Außer den Eilwagen geht alle Montagc Abends «w 6 Uhr ein Postwagen Über Brück, Leoben, Rottenmann und Aussee nach Salz- -»->» 277 <>> 273 5<* Montag und Freitag Früh um 6 Uhr gehet die Post über Marburg nach Klagenfurt, Tyrol, Italien, Frankreich und Spanien; tömmt am Dienstage und Samstage Abends hier an. Montag und Donnerstag Abends geht die Post über Körmend nach Ofen, Pesth, ins Banat und Siebenbürgen -, kömmt Mittwochs und Sonntags Früh hie?.' an. Täglich Abends gehet die Post über Brück nach Klagenfurt, Tyrol, Schweitz, Frankreich, Spanien und Italien; kömmt auch täglich in der Früh hier an. Montag und Freitag Abends gehet die Post über Leoben nach Salzburg und eine andere über Eisenerz nach Linz, Baiern und ganz Deutschland; kömmtMitt» woch und Sonnlag Friih hier an. Am Dienstag und Samstag in der Früh gehet die Post über Pettau nach Warasdin, ganz Kroatien, Dalmatien und Slavonien; kömmt am Dienstag und Freitag Abends hier an. Alle Briefe, die mit den in der Früh hier abgehenden Posten erpedirt werden sollen, müssen immee Tags vorher, und zwar die frankirtcn bis 5 Uhr, die rekommandirten, auf deren Rückseite allezeit der Name und die Wohnung des Aufgebers aufzuschreiben ist, längstens bis i» uhr Nachmittags aufgegeben werden. Alle Briefe ins Ausland, an portofreie Behörden und Aemter, sind den Postbeamten in die Hand zu geben, und die Gebühr davon sogleich zu entrichten. Nur die Aufgabe der Briefe nach Wien erhie" mit 15. November 4826 als von welchem Tage an die Beförderungszeit der Iournalpost von Trieft nach Wi^ neu rcgulirt und abgekürzt wurde, folgende Bestimmung' Sonntags, Montags, Dienstags und Freitags müssen die rekommandirten Nriefe bis Schlag 3, die übrigen b>s h uhr aufgegeben werden; Mittwochs, Donnerstags und Samstags bleibt obige Ordnung. Kleine Briefpost in Gräz. Am 2. October 4795 erhielt Franz Garsin und dessen Gesellschafter Ignaz Kleebinder ein ausschließen- -'->-> 279 ««-5 des Privilegium zur Errichtung einer kleinen Vrlcfpost w Gräz und für die umliegenden, außer dem großen Postkursc befindlichen Ortschaften, mit welcher Brief« post zugleich ein eigenes Frag» und Kundschaftsamt verbunden wurde. Zu Folge dieses Privilegiums muß: 1) die kleine Briefpost unter der Aufsicht deg Grszcr« Oberpostamtes geführt werden ', 2) sind die Unternehmer verpflichtet, zur Sicherheit des Publikums für die ihnen anvertrauten Bestellungen eine Kaution mit lOOU st. zu leisten, und für die vollkommene Richtigkeit und Sicherheit den Parteien, jeder in solidum zu haften; 2) sind sie verbunden, den festgesetzten Taxtariff nicht iu überschreiten, und in der Amtirung sowohl als w Führung der Protokolle über die Auf- und Ab-gabsdriese und Packcte gute Ordnung zu halten; endlich ^ hat hierbei für Niemand ein Zwang einzutreten, sondern es muß der freien Willkühr des Publikum« überlassen bleiben, seine Briefe und Packete mit der kleinen Post oder s"' , auf eine andere Art abzuschicken. In der Kanzlei der kleinen Post, in der Färbcr- We Nro. 1U2, werden täglich von 3 Uhr Früh bis b Uhr Abends Briefe und Packele, sowohl zur Neförde- ^Ung in der Stadt und den Vorstädten, als in alle theile des Landes angenommen, jedoch an den Land- ^peditionstagen, nämlich: Montags und Donnerstags, ?" von L Uhr Früh bis 5 Uhr Nachmittags. Auch "n Man hier zu jeder Stunde des Tages Eilbothen, lM nur in die verschiedenen Gegenden der Steyer- v!"k, sondern auch in alle anderen k. k. Provinzen senden. w ?^" b" Uebersenbung solcher größeren Gegenstände, selche die kleine Post nicht übernehmen kann, in alle Ortschaften der Provinz zu erleichtern, besteht eine «Me Anzahl fahrender Bothen, von welchen wir hier' " genaues Verzcichniß beifügen wollen: 230 Dcr Vothe von llnger, Vruct, Vrunsee, Ehrenhauscn Eisenerz tzeldbach, Hriedl»er^ , Frohn!e>len, Fürstenftld, Georgen, Gleichender^ Gnasi, Gllsterhcim, Oultenberg, Hartberg, Herberstcm, St. Johann. Iudenburg, Fusibothe, dettl.' Stavt^ u. Lottcb., Kapsenberg, Ktlchdcrg an 0er Raav, jtirchl'crgain Kornberg, Laubeck, Lamprecht, rantoivlt), ileoben, Ligtst, Ma!>renb?rg Marburg, Kehrt ein bcim goldenen Fasset, Sporrg veon Elephanten^ Murvorst, Lend, NeubaxgaNc Nro. 3u». siehe Radk^rsb. u. Marburger. siehe Leol'ner. l'ei 0er Krone, Fälbergassc. siehe Hartdcrqer. ^u,n Fürst Gchwarzenberg, Murvorstadt. beim Mühlthaler, Sporrgasse. beim Lanim, Bcbmidqasse. im Graf Alois Traxtmanns- oorf'schen Hause. >1el>c Hartbcrcicr. beim Stcrnwirth, Älünzgra- ben. bei der Krone, Landhaus^assel, hei Hrn. Weedcr im Nosiler'- schen Hause ersten Stoct a,n Iakoniiniplah. l'e> der Krone, Färberqasse beim grünen Kranz, Platz, durch oen Fürstenfelder und Hartbergcr. beim arülien Kranz, Plalz. im Sebastian Gtüdmsscr'fchen Hause Nro. 232, Gries. heun qoloenen Ochsen, Gries. keim Elephanten, Nlurvorst. l'eim Löwen, Murvorstavl. siehe Feldbacher. besorgt der Hartberger-Voth. sic'he'Feldliacher. beim S^fensieder u. d.Lugcct. siehe Murauer. l'eim goldenc» Engel, Gries. beim Mdcnen Engel, Gries. in VerHandlung d. Hrn. Prcuz untern, Luqc'ck ^u treffen, dein, qoloenen Onael, Ories. bei der Krone, Landhansgassel. bcin, Elephanten, 2Nurvo>-st. l'ei der Krone, Landhiiusgaüel. Kommt an Donn. Donn. Montag. Mittw. Dienst,». Freitag. Donn. Donn. Donn. Donn. Montag. 2N,tt>v. und Samst. Donn. Freitag. Freitag. Mittw. Tagsv. d. Ziehung. Dienst. Dienst. alle li T. Mont. u. Donn. D>enst. unacwisj. lingewisj. Mittw. alle i,T. alle Wochen. Geht ab Freit^' Freitag D>cnst' Freitag' Mittw-"' SaM!!' Freite Freit^!' Freit^' Freit- D'eliN» Mttt,r- und San'st' Freit"/ Samst' d. Z>e^' Mitt'«' Mitt"- varall'' D^n»' D«>l>'' 291 Der B,the von 3"egg, n,'">lag, '"«ssail, sprecht, ^banhausen, ^"kayach, N°"sl)crg, 3°rl>crnt'crq Kehrt ein dcim schwarzen Adler, Gries. stehe Kindder^er. ssehe Kindl^rgcr. nn Konigöbrunn'schcn Hause, Ncugaffe. tm He!?r,ch'schen Hause, neuen G«sse. in 0er Kammerer'schen Apotheke, ersten <3>act. veim goldene» Engel, Gries siehe St. Johann. sic he Gülißl'r. siche FurstsNftlder. in Ver Raulier^asse Nvo. 3?3 im erstc» Stock. >m Prandsiättcr'schen Hause, ersten Sack. dein« Aiühlthaler, Sporrgasse. beim gsldcneu Enssel, Gries. I)el>» Sterni^irth, Munzgrad. im Graf Attcms'schen Hause, Herrenaaffe, im RösNer'scken Hause, ersten Stock bei Hr». Werber am Iokoininiplay. siehe Leobncr. beim golocncn Engel, Grics. siehe Leodner. ,,n ersten Sack Nro. 232. siehe Gusterlicüncr. besorgt dcr Th^nhauser-Voth. beim goldcneii Fasse!, Sporrg. bei!» rothen kreuz, Gr>cs. bei derKrone, Landhausaassel, beim goldenen iiöwen, Mur- oorstadt. silhe Musterheimi'r. beo» Elephanten, Murvorst. Kömmt ^n ungewiß. unaewisi. alle il, Tage. Mittw. u.Ganist. Donn. alle il>tl)UNg. Freitag. Dienst.«. ^ Freitag. Mltr,o. u. Freit. Freitag. Freitag. Dienst. Dienstag und Freitag. Montag. Dienst. Dienst. a.Oienst. Don». alle 3'ehung. lingewiß. Geht av Mittw. u.Samst. Freitag. nack ^er Zlryung. Samst. Mittw. u.San»st. Donn. «.Samst. Samst. Samst. D«nn. Mittlv. »MV Samft. Dicnst. Mittw. Freit. sr. Donn. Freitag, nacl» der Ziehung. Vtach Eggcnbcrg unn Liebenau geht täglich ein eiglncr Böthe. - m > < k ? " Muruorstadtplatze u»d uiuv^itte», aus bcm Iakominipla^ zu finden sind. Sie sind nummerirt, und haben größten Theils gule Pferde und bequeme Wägen, zum Theil aber auch die sonderbare Eigenthümlichkeit, daß sie bei schlechtem Oet> ter nach Hause fahren. Ueberdiesi gibt es in Graz noch 4 8 befug^ Einspänner, die man zu kleinen Ausflügen am das Land benutzen kann. Ihr Briefträger woh»' beim goldenen Engel in der Griesgasse. Um in die südöstlichen Theile von Untersteyer ^ gelangen, pflegt man sich häusig der sogenannten P l ä^ ten auf dem Murstrome zu bedienen. Dieß gesclM vorzüglich im Herbste zur Zeit der Weinlese in d^ Gebirgen von Radkersburg und Luttenberg. Die FaYl ist übrigens ganz gefahrlos, und man bezahlt c^ Kleinigkeit. Wer Lust hat, dieselbe zu machen, meld? sich bei dem Floßmeister Herrn Johann Gcorg GrenNZ/ in der Murvorstadt an der neuen Brücke Nro. 85?« ^ Tragsessel sind in ganz Gräz nur drei zu ^ den, und zwar in der Herrengaffe im TrinkerD Hause Nro. 200. 235 XII. ""stalten der Wohlthätigkeit und Humanität. ^6 k. k. Versatzamt — Armenbetheilungsverein '^- steyerm. Sparkasse — k. k. Gebäre und 3'Mdelhaus —> Irren- und Siechenhaus — ^tifcllngen — Pensionsinstitute — äußerer» Gütliche Unterstützung der Armen lc. Das k. k. Versatzamt, ^226 im eigenen Amtsgebäude, VürgergasseNro 29. . ^e Bestimmung desselben ist, Gelder auf Pfänder, z. zwar nur auf bewegliche Gilter, deren Aufbcwah« ^,5 leichter möglich ist, zu leihen. Die gewöhnlichsten Wnder sind: Edelsteine, Gold, Silber, Kleider ?c. H°" Präziosen zahlt man jährlich l2, v^n anderen 3an und zwei Monate liegen bleiben, werden aber öffe -""^ ^'^ binnen dieser Zeit nicht eingelöst wurden, H "/lüh versteigert, und von dem, nach Abzug des «rlehens und der Amlsinteressen von dem Verkaufs-üha ^^bleibenden Reste noch 5«s„ Lizitationsgcbühren ^i^en, und der übriggebliebene reine Ucberschuß t^ Eigenthümer des verfallenen Pfandes gegen 3u-!lch?. °^ Pfandscheines verabfolgt. Jedoch muß er s<^-""nen 3 Jahren melden, sonst fällt auch der Ueber-p dem Amle anheim. Jedes Pfand wird von dem «-»> 286 «<« geschwornen Schatzmeister des Amtes taxirt, und darnach das Darlehen bestimmt. Direktor ist derzeit Herr E. A. Pesch, wohnt am Glacis Nro. 5U5. Armenbetheilungsverein. Schon im Jahre 1515 führte Kaiser Max die erste" Armenanstalten ein. Gcit 1. Sept. 178^ bestand in Graz ein ArM^ institut, welches aber, seiner geschwächten Kräfte wege»/ nicht mehr im Stande war, der durch die Kriege u>^ Mißjahre sehr vermehrten Zahl der wahrhaft Arn'^ gehörige Unterstützung zu leisten. Die Bethcilung "'^ einem, zwei und drei Kreuzern konnte das Elend ni^ fristen, und die Armen waren daher noch geno'thig^ in den Häusern und auf den Straßen zu betteln. D^° machten sich denn auch liederliche und arbeitscheue M«^ schen zu nutze, und so wurden die sogenannten Arni^ eine Plage des Publikums, und drohten auch der öffe«^ lichen Sicherheit gefährlich zu werden. Da bildete sich im Jahre 1819, unter der LeitM der hiesigen Polizeidireklion, «in Verein edler und W»^ thätiger Männer, diesem Uebel zu steuern und zu b^ wirken, daß nur der wahrhaft Dürftige unterstütz^ werde; daß die schon bestehenden Anstalten verbcss^ und von Mißbrauchen gereinigct würden; daß der ve^ Verbliche Gassenbettel mit Ernst abgestellt, und endl"? auch die Arbeitscheuen zur Beschäftigung und zum Selb'l erwerbe angehalten würden. Es wurde ein Plan entworfen, und nachdem b^ selbe von der hohen Landesstelle gembmiat worden w<^ und das Publikum die lebendigste Mitwirkung versp^ chcn hatte, trat am 1. Juni desselben Jahres der "^ wenbetheilungbverein in seine Wirksamkeit. ^ Zuerst wurden mittelst Subskriptionslisten "" Haus zu Haus die Beiträge verzeichnet, welche Iede^ statt der früheren monatlichen Armeninstitutsgabe, u" statt allem andern Almosen, monatlich oder viertelM'''' dem Verein zur Unterstützung zu widmen gesonnen ""' <>» 287 «<» Dicse Veiträce weiden nun ordentlich von d«n Vier-telmeistcrn eingesammelt und in die Vereinskasse abgeliefert. Die Armen sind in drei Klassen abgetheilt; die Dürftigsten, die keines Erwerbes mehr fähig find, erhalten täglich 15, die minder Dürftigen 10, und jene, selche noch etwas, jedoch zum täglichen Bedarf nicht Genügendes leisten können, 6 kr. W. W. Für plötzlich und nur zeitlich eingetretene Armuth ^krdcn besondere Aushülsen gegeben. Wie sehr dabei auf Würdigung der Empfänger ^b Unparteilichkeit gesehen wird, kann man sich durch 'l Art überzeugen, wie die Armen zur Betheilung Zangen. Der Vicrteluerein, welcher aus dem Ortt- ^arrer, dem Biertelmcifter und einer Anzahl Armen- '^"nde besteht, untersucht zuerst die Umstände der Ar- s'^ genau, übergibt nach einem Formular den Vor- !?^ag an die k. k. Polizeidirektion, welche sich von dem ^stände der Vorgeschlagenen örtlich und persönlich über- ^"3t, und ihren Befund dem Hüuptvcrcine mittheilt, . Nach eingeholter Aeußerung des betreffenden Ve- «lrksvürstehers dekretirt dcr Präses auf Bewilligung, !^/ bei verschiedener Meinung, zum Vortrag in der ." Ende jeden Monats eintretenden Sitzung, bei wel« ^ abgestimmt und das ResuUat an die Niertelvercinc . ^lsen wird. Eben so gen«u werden mit dem Schlüsse z^n Monats sämmtliche Vertheilungsrechnung.cn einer ^sung unterzogen und berichtiget. . An der Spitze des Vereins steht ein Präses, D>^Herr Hofrath Ritter von NehNnger. «g,..Immission, welche die Geschäfte leitet, hat 5 Äo^^' ""^ °ben so viele Stellvertreter, welche zugleich d^ '?her der fünf Hauptbczirkc sind. Ueberdieß sind noch ^.heilige k. k. Kreishauptmann, dcr k. k Polizei-Hf/ ""^ ^^ Bürgermeister der Stadt, so wie al!« tc^"" b" Stadt und Vorstädte, und sämmtliche Vie«, ""Mer permanente Mitglieder der Kommission, "itr »^, "" ^" "nen Sekretär, zwei Kassiere und "r Nechnungsrevidenten. ->->-> 283 ««> Die Kanjlei ist bcy der k. k. Polizeidirektwn in der Fliegengasse Nro. 518. Die Vetheiluug geschieht durch den Ortspfarrer und Viertelmeister am 1. eines ^eden Monats. Die Resultate werden alle Monate durch die der Grazer - Zeitung beigefügte Zeitschrift: der Auft merksame, zur allgemeinen Kenntniß gebracht, und nicht allein daraus, sondern auch in der vermehrtes Ordnung und Sicherheit der Stadt, erkennet Iede^ mann die Wohlthätigkeit dieser Einrichtung. Stey ermärkische Sparkasse. Man versuchte, nach dem Muster der in Wien scho" früher bestandenen Sparkasse, auch hier eine solche zu errichten. Es verband sich, durch die Anregung des Herrn Franz Xav. Foßel und des Herrn Math. Pra-thengeier, eine Gesellschaft zur Gründung dieses Inst'" tuts, die sich theils zu Geldbeitragen, theils zur Ver< waltung der Geschäfte verpflichtete, und am 15. M' 1825 ihre Wirksamkeit begonnen hat. Sie entsagt auf immer jedem Ansprüche auf 3^ tzen oder Gewinn. Alles, was nach der Zahlung del Zinsen und Verwaltungskosten übrig bleibt, bildet eine" Reservefond, der zur Vermehrung der Sicherheit sammt' licher Einlagen dienet. Das Institut wird durch einen Ausschuß, dct aus 17 Mitgliedern besteht, durch ein Kuratorium aus Z Kuratoren, durch eine Direktion, durch ein^ Buchhalter und einen Kassier'verwaltet. Ueberdieß w'^ ein lebenslänglicher Protektor, derzeit Se. E^ cellenz Herr Graf von Hartig, Gouverne" in Steyermark lt., gewählt. Der Fond wird du^ freiwillige und unwiderrufliche Geschenke und durch vel zinsliche Ginlagen gebildet. >> Wer dem Institut ein Geschenk von wenigstens Gulden übergibt, erhält das Diplom eines St''^ ters; wer ein Geschenk von wenigstens 20 Oul°/ Übergibt, das eines Beförderers; welche lve^Z stens w Gulden übergeben, erhalten als Wohlty" ter ein Danksagungsschreiben» Jedes in die Sparkasse gelegte Kapital wird mit ^ vom Hundert jährlich verzinset, und kann jederzeit ^ach, drei Tage vor dem Ämistage zu geschehender, Aufkündigung ganz oder theilwcise wieder beHoden werben. Sie nimmt keine minderen Beiträge als 25 kr. ^> M., aber auch keine höhere Summe als 100 Gul-^N C. M. an. Ein eingelegtes Kapital von 25 kr. ^rd nur ganzjährig, und eines von 1 Gulden ^0 kr. ^ur vierteljährig verzinset. Für Einlagen unter t dulden 45 kr. gibt die Kasse ein Blatt mit Siegel Und Stampcl hinaus, auf welchem die Einlagsnummer, ^ Name des Einlegers, Datum der Einlage, Zu-^d Abrechnung und die Unterschrift des Kassiers und Direktors sich befinden. Für Ginlagen über 1 Gulden ?5 kr. erhält man ein Einlagsbuch mit doppelten Rubri-^ Und mit den statutenmäßigen Verpflichtungen der ^!se gegen die Einleger, und der Einlegenden gegen .^ Kasse ?c. Den Interessenten, welche, zur Vergrö-?^ung ihres Kapitals, die ihnen gebührenden Zinsen in ^ halbjährigen Terminen nicht erheben, werden die ?^scn g^s n^e Einlagen zum Kapital geschlagen, und !"ach von diesem vergrößerten Kapital wieder Zinsen ^«chnet, wodurch sich ein Kapital in beiläufig H8 ^hren vollständig verdoppeln kann. ,Die Kasse zahlt, .YNe Rücksicht auf den Namen des Erlegers, welcher ^her denselben nach Wttlkühr angeben kann, an den Steiger des Buches, es müßte sich denn der Erleger usdrüMch bedungen haben, daß» nur an ihn gezahlt tü?°" dürfe. Wird das ganze eingelegte Kapital zu« ^.«ezahlt, so muß der Inhaber des Buches dasselbe üen Dircttor zurück stellen, und daß es durch ihn Mehen s^ ,^t Bezeichnung des Tages, Monats und M/^ eigenhändig angemerkt werden. Die Gesellschaft P^ )m Stämpel einen Jüngling, welcher cin StüH ^ ." "ne Kasse legt, mit der Umschrift: »spare", «n'uV? ^"p^n einen gebeugten Mann, dem ein Ge-Da« ^^" ^«utel reicht, mit der Umschrift: »Rettung." d's h" /^ " Gesellschaft ist: »Sparsamkeit befördert 12 »»> 290 ««» Die Sparkasse verwendet alle ihre anvertrauten Gelder auf Darlehen gegen pupillarmäßige Sicherheit. Mit letztem Dezember eines jeden Jahres wird über alle Geschäfte dieser Sparkasse der Abschluß von dem Direktorium dem Kuratorium vorgelegt; von diesem mit se^ nen Bemerkungen dem Ausschusse übergeben, welcher binnen 6 Wochen entweder das Absolutorium darüber zu ertheilen, oder wegen Richtigstellung das Weites einzuleiten hat. Bei allfä'lligcr Auflösung der Sparkasse soll das ge/ sammle Eigenthum derselben, nach vollständiger Entfert^ gang aller einliegenden Parteikapitalien und Interesses nach Stimmenmehrheit des Vereins zu irgend einem a^ dern gemeinnützigen Zwecke verwendet werden. Obervorsteher ist derzeit: Herr Graf Vinzenz "' Szapary, k. k. Kämmerer; desselben Stellvertreter: Herr Maximilian Graf von Thurn. Das Gebarhaus, in dem neugebauten hintern Theile des allgemeine» Krankenhauses, in der Paulusthorgasse Nro, 57. Es wurde unter Kaiser Joseph II. errichtet, ^ vorzüglich allem Kindermorde vorzubeugen. Die Aufz^ nehmenden werden in ^ Klassen eingetheilt, Die er!^ zahlt täglich 1 Gulden C. M.; die zweite W kr.; ^, dritte l6 kr,, und die vierte, in welche nur wahrhai Arme aufgenommen werden, ist unentgeldlich. Die ?l^. nähme kann zu jeder Stunde des Tages und der N^ geschehen, und es erhalten diejenigen, die 1 GlM zahlen, sogleich ihr eigenes Zimmer und eigene Bed'^ nung; diejenigen, welche ^0 ku. zahlen, wohnen» zwei und zwei in cinem Zimmer, und haben eine s^ meinschaftliche Wärterinn; diejenigen der dritten "". vierten Klasse endlich, wohnen in einem gemeinschal"' chcn qvoßen Saale. ^ Schwangere der beiden ersten Klassen sind nicht s.^ halten, ihren wahren Namc^n anzugeben;, nur wird Vorsicht gebraucht, daß jede ihren wahren Tauf- ".^ Zunamen auf einen Zettel schreibe, und diesen s^" »>» 291 ««, versiegelt dem ersten Chirurgen, der zugleich Geburtshelfer ist, vorzeige; darauf wird die Nummer des Zimmers und Bettes angemerkt, und der Zettel bleibt wie-ber in ihren Händen. Nur dann, wenn sie sterben sollte, "leibt er zurück, damit man nöthigen Falls den Ange-Mrigen ein Zeugniß über ihren Tod ausstellen könne. Auch haben alle hierher ihre Zuflucht nehmenden iahlenden Personen das Nccht, mit Larven, verschleiert, verkleidet, überhaupt so unkennbar als sie immer wol-"N, dahin zu kommen, sich gleich nach der Geburt zu Entfernen, oder, nach Gutachten des Arztes, länger zu Leiben. Das geborn« Kind können sie mit sich nehmen, '^ von ihnen gewählte Kost geben, oder in die Pro? binzial - Versorgungsanstalt übernehmen lassen. Im letz-^N Falle zahlen die der ersten Klasse i,0 si. <5. M,, °ie der zweiten 22 fl., die der dritten ^l2 si. Außer dem Geburtshelfer, der Hebamme und Wär-terinn ist Jedermann der Zutritt streng untersagt, und ^ hat auch die das Protokoll führende Direktion nur °as Nöthigste durch den ersten Chirurgen zu erfahren. Die unentgcldlich aufgenommenen Personen werden ^lt Arbeit zum Besten des Hauses beschäftigt, und Tassen auch, wenn sie tauglich sind, einige Zeit im Fln-°eihaus als Ammen dienen. Im Mililarjahre 4626 wurden 742 Personen hier ^fgenommen. Das Haus ist gut und bequem gebaut, und hat ^u 293 ««» ^n bestimmten Altersklassen gezahlt. Mit den Pflege-«ltern wird in jedem solchen Falle ein förmlicher Kon-"akt abgeschlossen. . Wer zwei Findlinge, wobei wenigstens ein Knabe ^, unentgcldlich übernimmt, und sie bis ins zwölfte ^hr erzieht, erhält die Freiheit vom Militärdienste I"l einen seiner eigenen Söhne. Die Zichältern der Findlinge können dieselben bis ""ch dem g'ecndeten 22. Jahre behalten, und zu ihrer ^aus - oder Handarbeit, Handwerk oder Kunst oenven« ^n, wobei die Pfarrer und Ortsobrigkeiten für gute ^Handlung zu wachen haben. Nach erreichtem 22. Iah- ^ aber steht es dem Findlinge frey, bei seinen Ziehäl- ^n auf eingegangene Bedingnisse zu bleiben, oder sich ""derswo seinen Unterhalt zu suchen. Qberwaisenvaterist derzeit Herr Joseph Süß, "l Hauptwachtplatz Nro. 2i^l, DaS Irrenhaus. h In diese, in dem ehemaligen Kapuzincrklostcr, in ^ Paulusthorgassc, dem allgemeinen Krankenhause ge-Unl> , befindliche, Anstalt werden wahnsinnige, rasende ^° wüthende Menschen, von was immer für einem H^nbe und Geschlechte, aufgenommen, und zwar gegen ., Die Zahlenden theilen sich in drei Klassen, wovon ?" erste täglich 1 si, C. M., die zweite W kr. und die "tte zg ^ ^. M. zu entrichten hat. ln<> ^'mo'g Handbillet Sr. Majestät vom 28. Juni h°« ^werden alle arme irrsinnige Personen, sowohl aus '.^ ^tadt als vom Lande, auf Kosten des Staatsschatzes y,, verpflegt, und es können deren so viele aufgenom-^werben, als der Raum zuläßt *). Der letzten iyewilliqung weaen nmst Vas Irrenhaus auch gegenwärtig, da für die Aufnahme all dieser Unglücklichen A>.,'a, !?t.'"a Raum ist, beveuteno ^wettert werden. Se. d/^ ^.s '"^" ä" diesem Enoe allcra'iädiqst Vcn Alttauf ' l.at ^ ,«.> . "^"'stehenden Reckenzaun'schen Hauses dcw'l-l,qt, wodurch ,» i>er Folqc über 3c>a Invividucn werden auwnommen werden t«>n,en. Derzeit hefinVen sich m, «>» 294 ««c. Jedes Individuum der beiden ersten zahlenden Klas« sen hat sein besonderes Zimmer, auch im Nothfälle eine« eigenen Wärter. Die übrigen Wahnsinnigen sind in abgesonderten Kammern, und zwar: die Männer im ersten, die Wei-ber im zweiten Stocke, eingetheilt und gut verwahrt» — Wuthende, ganz Rasende, sind von dcn minder Wahnsinnigen ganz entfernt, werden in fester Verwahr rung gehalten, und zu ihnen wird Niemanden, außel denen, die wegen'aufhabender Pflicht sie besuchen müjM der Zutritt gestattet. Den Ruhigern ist es erlaubt, im gesperrten Hau^ Hofe oder im Garten sich zu erhöhten. In Hinsicht der Nahrung und Kleidung finden fast dieselben Bestimmungen Statt, wie in dem allgeine^ nen Krankenhause, > Wcr das Haus besehen, oder einen Wahnsinnig«" besuchen will, muß einen Erlaubnisschein von dcm P^ tomedikus vorweisen können. Das Siechenhaus, am untern Grics in der Armenhausgasse Nro. 95?. Im Jahre 172^ wurde zuerst dieses Mebaude, dai früher ein Mcierhof war, zu einem Armenhaus verw^ bet, und erst am Ende des vorigen Jahrhunderts ^ hielt es die heutige Bestimmung. Diese ist: allen, durch ihre äußere Gestalt, nebst b^ Mitleiden auch Eckel und Abscheu rrregenden prcßha^ ten, zur Arbeit ganz unfähigen und von den Aerzl^ für unheilbar erkannten Personen ein Unterkommen z" verschaffen, und sie dem Anblicke des Publitunis i" entziehen. Zur Aufnahme muß man eine Anweisung von °^ Landesstclle erhalten, und sie geschieht entweder ») ^ gen Zahlung ber ganzen Veruflegskosten, odcr b) g<^ jene der Regiekosten, odcr endlich c) unentgcldlich. . ' Zur unentgeldlichcn Aufnahme sind nur Arme «" Sieche der Stadt Gräz geeignet. ,»» 295 ««« , Da der Raum es nicht zuläßt, allen Siechen ab-Monderte Zimmer zu geben, so sind nur für venerische, .^böartige Krankheiten, dann für jene, die mit der '^fallenden Sucht oder dem Blödsinne behaftet sind, ^ene Abtheilungen. . Zum Behufe der Personen vom bessern Range, die enl ersten Uebel, der fallenden Sucht oder langwieri- ^ Krankheiten, mit welchen sie in das allgemeine """kcnhaus nach der Normal - Vorschrift nicht aufge, ii,^^ werden können, unterworfen sind, befinden sich d ^escm Siechenhaust ein Paar zugerichtete abgcson« le Zimmer, in welchen sie gegen Bezahlung, wie im Anleinen Krankenhause, Hülfe und Versorgung zu ""arttn habcn. w.i. ^^ Zahl dieser Siechen belauft sich derzeit auf ^br als Iüu. Byf.Es ist ein eigener Mediker bestimmt (derzeit Herr beft. Ignaz Werle), der die Ordinationen in den yh""wten Tagen und Stunden, im GrforderungöfaUe ^.^ufjedesmaligeBerufung vornimmt. Der im Hause yyx^nde Chirurg ^derzeit Herr K a sp ar Lupeti-chen ^' nebst seinen Amtsgeschaften, noch darüber zu wa-von V ^ ^^ Ordinationen des Medikers verläßlich befolgt, H» dem Krankenwärter und der Krankenwärterinn ihre h ^Uldigkeit geiiciu erfüllet, dann die Kranken und Preß-Hs' ^ gl«t gewartet und gepflegct werden, so, daß es diesen ^kn an Unterstützung und Hülfe nie gebrechen soll. «Nd ^ ^^ Verpflegung besteht ein eigener Traiteur ltakt ^^ im Hause, mit welchen ein ähnlicher Kon« / wie im allgemeinen Krankenhaust, abgeschlossen ist. yieh/ußer diesen öffentlichen Anstalten bestehen noch pf^.. sogenannte Spital- und Armenhaus« "unden, und zwar: ^ ' ^" des aufgehobenen Kaiser-Hofspitals, ^elck ."^^ "us 42 Mannern und i2 Weibern besteht, k«^ "ne gewisse monathliche Portion zum Unterhalte be-^llen l,^'^ ^""^" sich ihren Wohnort wählen, wo sie l!>ld t'/ ^ " '^ ^bst zu kleiden und zu verpflegen, '"gen an der linken Seite einen Unterscheidungsschild. .»» 296 ^«<- Die Gesuche um solche Hofspitalspfründen sind dew Landesgubernium einzureichen, und auf die Nachrückun^ haben, vermög mehreren erfolgten Hofresolutionen, d^ in den Ruhestand versetzten Beamten der Stiftungs« und Versorgungsanstalten und deren Ehegattinnen das Vorzugsrecht. 2. Die des aufgehobenen Lazarethfvit alö/ die nur Weibern ertheilt werden. Ihre Anzahl beM sich ursprünglich auf 20. ^ Ihre Verfassung ist dieselbe, wi? beiden vorigen, UN" die Weiber muffen den Schild der heil. Elisabeth trag^' 3. Dieder Stiftsherrsch aft Sauerbrun"/ welche theils auf der Herrschaft selbst, in dortiger O« gend, oder im hiesigen Siechenhausi leben. »» 297 «<-5 Die erste Priorinn in St. Leonhard war Krau Else bkth. Die Erste in dem neuen Kloster in der Stadt, Anna Trautmannsdorf, die am 29. Dec. 4521 daselbst starb. Unter der dreißigsten Priorinn, Ignazia von Oaller, wurde am 1H. Aprill 17lN das Kloster, wclchcs eben Za ^horfrauen und 8 Laienschwestern zählte, aufgehoben, ""d mittelst kaiserl. Dekret in ein Stift für adeliche Fräuleins verwandelt. Vermög den Satzungen vom Jahre 17»5 bestehen ^ Btiftplätze für Töchter erbländischer adclichcr Fami« ^n, hie bei ihrer Aufnahme nicht unter 15 noch über ^ Jahre alt seyn dürfen. Die Einkünfte jedes Platzes belaufen sich jährlich ^,"f beiläufig 500 Gulden W. W, An der Spitze sammt-ucher Fräuleins, deren Zahl aber jetzt nur 7 ist, stehen ^ » 293 «<< oder Oekonomen, Rentmnster, Kassiere und Güteradministratoren, endlich auch landesfürstliche, ständische und städtische Beamten, welche einen Gehalt über 3l)l) Gulden beziehen, und Advokaten. Jeder Beamte, welcher dem Institute bettritt, bezahlt als Einlagskapital 200 Gulden, wenn er am Tage seiner Anstellung in der zur Aufnahme geeigneten Dienstkathegorie das vierzigste Lebensjahr noch nicht erreicht hat i jene, welche sich in einem Alter von ^0 bis einschließend 50 Jahr befinden, 200 Gulden; jene die über 50 Jahre alt sind, ^00 Gulden W. W. Jeder der ersteren zahlt liberdieß noch einen jährlichen Beitrag von 20 Gulden, die zweiten 20 Gulden und die Aettesten 40 Gulden W. W. Jede Witwe erhält dann eine jährlich e Pension von 200 Gulden, bis es die Kräfte des Fonoes gestatten weiden, nach dein ursprünglichen Systeme für ein jll pensionirendes Mitglied hou Gulden, für eine Witwe 300 Gulden, für einen Knaben 100 Gulden und M ein Mädchen 50 Gulden W. W. auszuwerfen. Das Vermögen der Gesellschaft (mit Ende 2826 447Z6 Gulden) wird von einem Direktor, herzen Herr Joseph Harsch (zugleich Verwalter der Krankes und Urmenoersorgnngshauser in Gräz, wohnt in der Pau^ lusthorgaffe Nro. 57), von 4 Direitionsräthen, einen» Sekretär, 2 Kassieren und Rcchmlngsrevibentcn, und einem Prokurator verwaltet. Die Gesellschaft besteht dermalen aus 155 lebende»» Mitgliedern. Die Kanzlei ist am Gries Nro. 859. Institut zur Unterstützung kranker, arm^ und zum Dienen unfähig gewordener Handlungsdiener. Dicscs Institut wurde im Jahre 1799 durch ^ thätige Verwendung des scl. Hrn. Bencdikt Hubert '" Gräz zu Stande gebracht, und hat zum Zwecke, b» Erhaltung kranker, schuldlos außer Dienst gekommen«" alter, mit Gebrechlichkeit behafteter Handlungsdiener, die ihrcm Dienste nicht mehr vorzustehen im Stande st«" »»» 299 «55 lein eigenes Vermögen besitzen, noch sonst eine hinlang-uche Unterstützung genießen. Der Zutritt zu diesem Institute steht allen Hand« »ungsdienern des bürgerlichen Handclstandcs und des Buchhändler-Gremiums in Gra'z frei, jedoch nur in so weit, als sie nicht schon das fünfzigste Jahr erreicht haben, und mit keiner Gebrechlichkeit behaftet sind, die s>' schon jetzt oder doch bald zum Dienen unfähig ma-Hen könnte. Die eintretenden Subjekte werden in zwei Klas->en getheilt. Erstens in die der Jüngeren, die noch ^cht das vierzigste Jahr erreicht haben; sie bezahlen "ei ihrem Eintritt ftir Einschreibgebühr 3 Gulden C. M., "Nd jährlich als bestimmten Beitrag 2 Gulden C. M. Zweitens: in jene, die das vierzigste Jahr erreicht haben; sie bezahlen für Einschreibgebühr 5 Gulden, "nd als jährlichen Beitrag 2 Gulden. Ueberoieß ist der Vermögensstand des Instituts "ishrr auch öfter durch freiwillige Beiträge und Legate vermehrt worden. Die äiortheile, welche aus dem Beitritt zu dieser Anstatt heroorgchcn, sind: Versorgung und Unterstü-hung in Krankheiten, zu welchem Ende dieselbe ein ebenes Krankenzimmer mit 2 Betten und den nöthigen Utensilien eingerichtet hat, und Pension, welche Letztere "ach dem Vermögen des Instituts bestimmt wird. Das Institut, welches nun aus 48l Mitgliedern ^steht, hat eine Direktion, zusammengesetzt aus einem Direktor, 6 wirklichen und 6 Vice-Ausschüssen. Die Stelle des Direktors begleitet jetzt Herr Anton Sücß. «,. Das Institut besitzt eine kleine, vom Herrn Buch» Awdler Wilhelm Damian im Jahre 1822 gegründete ^Miothck, eine eigene Kanzlei, und führet ein eigenes' Instituts- Siegel. . Die Wiener, mit der ersten östr. Sparkasse ver-«undene allgemeine Versorgungsanstalt hat venfallö in Gräz ihren Agenten, derzeit Herr Groß-'«ndler Ios. Griesler, in der Schmidgasse Nro. 5Z9. »»» 300 «« Alle diese Anstalten werden von der Regierung mit der großmüthigsten Freigebigkeit unterstützt, und stets nach Umständen erweitert und zweckmäßiger eingerichtet i aber auch das Publikum selbst zeigt bei jeder Gelegenheit seinen Hang zur Wohlthätigkeit, indem es in jedem außerordentlichen Falle zu schneller Hülfe be« reit ist. So werden z. B. bei Feucrsbrünsten in del Stadt oder den Umgebungen überall Sammlungen veranstaltet, oder Akademien zum Vortheile Unglücklicher gegeben, wo Jeder nach Kräften zum Ersatz des Sch<^ dens beizutragen sucht «. 501 XIII. Sanitätsanstalten. Physikat, Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Wehemütter, Apotheker, Spitäler, Bäder und Mineralwässer, Gottesäcker. ^^cis sämmtliche Sanitätswesen in Steycrmarl steht "Nter der Leitung des Protomedikus und Rcfe-^nten in Sanitätsa^i g eleg en heiten bet An» k. k, Gubernium, Doktor Joseph Edlen von scholl er, k. k. Gubernialrath, wohnt am Hauptwacht-Natz Nro. 206. Für die Stadt selbst besteht ein eigenes Physi-kat, welche Stelle jetzt unbesetzt. . Sechs landschaftl. Armenbezirksärzte, nsmiich derzeit: H"r Doktor Anton Probst, Physiker der innern Stadt, wohnt in der Neugasse Nro. 147. - Doktor Joseph Daimer, Physiker von St. Peter und St. Leonhard, wohnt in der neuen Welt Nro. 226, - Doktor Franz Xav. Pichler, Physiker am Graben, an der Wehr und im Geioorf, wohnt am Franziskanerplatz Nro. 222. - Doktor Anton Laßberger, Physiker auf der Lend, wohnt in der Mariahülfergasse Nro. 515. »»» 3l)2 ««» Herr Doktor Ignaz Werle, Physiker am Gries/ in der Carlau und Prankergaffe, wohnt im ersten Sack Nro. 22U. - Doktor Thomas Buch au er, Physiker in dcr Iakominiocrstadt, im Münzgrabcn und Har- man-.sdorf, wohnt am Hafnerplätzchen Nro. 503. Ein magistratlicher Arzt, derzeit Herr Doktor Daimer (^wie oben). Ein landschaftlicher Wundarzt, derzeit Herr M. V. de Crinis, wohnt im Stainzer- hof Nro. 385. Gin magistratlicher Wundarzt, derzeit Herr Ignaz Panosch, wohnt in dcr Ml>r- qasse Nro, 307. Drei landschaftl. Geburtshelfer, derzeit: Herr Franz Götz, wohnt auf dem Fliegenplätzchel» Nro. 118. - M. V. de Crinis (wie oben). B Carl Metz, Adjunkt, wohnt in der Sporr- gasse Nro. 88. Eine magistratliche Wehemutter, derzeit Frau Anna Leitner, wchnt in der Rau> bergasse Nro. 272. Ein Magister Sanitatis, derzeit Herr 2l u g u^ stin Hoch weis, wohnt in der Man"' hülfcrgasse Nro. 500. Ein Ia ndfchaftlicher Augenarzt, derzeit Hc" Doktor Johann Stiger, wohnt in ^ Ledcrergaffe Nro. 525. Ein landschaftlicher Zahnarzt, derzeit H^ Anton Stamm inger, wohnt am 5^ bakamtsplatz Nro. 111. Ueberdieß gibt es noch mehrere ausü'bende Aer zl^ nämlich: Herr Doktor I o ach i m Plap p art Edler vo" Frauenberg, wohnt in der Hcrrengai, Nro. 205. Herr Doktor Stephan Vcnditsch, wohnt im Paradeisgäßchcn Nro. 299. - Doktor Lorenz Edler von Vest, im Io- hanneum. - Doktor Johann Maxel, wohnt in der Neu- gasse Nro. 4/l8. - Doktor Johann Evang. Stig er, wohnt in der Lederergasse Nro. 525. - Doktor Ferdinand Edler von Schöller, wohnt im allgemeinen Krankenhaus - Doktor Joseph Mally, wohnt im Saurau'- schcn Hause. Ausübende Wundärzte sind vier, nämlich: Herr Anton Haas, wi)hnt in der Iungfrauengass« Nro. i?2. - Mathias Anker, wohnt im Iohanneum. - Johann Nep. Komm, wohnt im allgemei- nen Krankenhaus. - Caspar Lupetina, wohnt im Siechenhaus. Bürgerliche Geburtshelfer und Wund« "rzte: Obcrvorsteher: Herr Ernst Haug, wohnt am Fischplatz, und hat scine Offizin in der Brückenzeilc Nro. 5l8. Herr Ignaz Reicher, hat seine Offizin im Gcioorf Nro. 7^0. ' Anton Periack, hat seine Offizin am obern Lendplatz Nro, 219. ' Blasi us Kordin, wohnt in der Schörgcl-gasse 3t>o. 3Ui, dessen Offizin in der Reitschulgasse Nro. 61. - Joseph Pitter, hat seine Offizin am Ia- komnnplatz Nro. ^l6. - Ignaz «P anosch, hat seine Offizin unter dem Murthore Nro 385. - Franz de Paula Schilling, wohnt in der Elisabethinergasse Nro. 763. 4»» 504 <<» Herr Michael Eduard Mühlhanns, hat seine Offizin am Graben, Anfangs der Hauptgasse. - Joseph Czap eck, Hai seine Offizin in der Herrengasse Nro. 17 8. - Johann Nes sing, hat seine Offizin in der Herrengasse Nro. 19Z. - Anton Ig el, in St. Leonhard. - Mathias Unger, bei Maria Hülf Nro. 50?« - Caspar Hirsche!, am Murplatz Nro. 5Z2. , Franz Anitschet, auf dem Gri-s Nro. 891« Landesthierarzt: Herr Ignaz Kertitschka, am Gries. Wehemütter befinden sich H7 befugte in den verschiedenen Theilen der Stadt und der Vorstädte vertheilt. An Apotheken, worunter sich mehrere durch genaueste und schnelle Zubereitung der Medikamente, nach den neuesten Grundsätzen der Pharmakopie, und durch billi« ge Preise derselben sehr auszeichnen, ist in Gräz ebea^ falls kein Mangel. Es bestehen derzeit sieben, und zwar: die Apotheke am Murvorstadtplatz, zum Mohren, des Herrn Joseph Ehrler, - - in der Herrengasse, zum schwarz«" Bären, des Herrn Mathias Hofmann. - '- am Hauptwachtplatz, zum schwarz«" Adler (k. k. Hofapotheke), des Herrn Valentin Richter. - - in der Sporrgasse, zum golden^ Hirschen, des Herrn IohaN" Nep. Sailer. , - im ersten Sack, des Herrn Leopold Kantily, - - am Iakomimplatz, zur Sonne, be Herrn Alo is Eml er. * «in der Murvorstadt, der Barmhel" zigen Brüder. . ^ Für Verpflegung armer Kranken ist in Gräz N , seit vielen Jahren von der väterlichen Regierung «ls» ge Vorsorge getroffen worden. 5»» 305 ««5 Nebst dem vielleicht schon im dreizehnten Jahrs hundert gegründeten heil. Geist-Spital, dem jetzigen Armenhause, wurde noch am 19. Nov. 5569 vom Kaiser Ferdinand I. das Ka iser-Hofspital für 12 Manner und 52 Frauen, mit den jährlichen Revenüen von 2/N1 Gulden, gestiftet, im Jahre 1788 aber wieder aufgehoben. Eben so wurde das sogenannte, im Jahre 2253 tur Zeit der Pest erbaute, Lazareth aufgehoben, und ltn der Stelle dieser Spitäler das noch bestehende allgemeine Krankenhaus errichtet. Nachdem im Jahre 1786 das Stift St. Lambrecht aufgehoben worden war, widmete die Negierung den biesem Stifte eigenthümlichen Hof in der Paulusthor-Iasse Nro. 5? zu einem allgemeinen Spital. Es ist ein großes weitläufiges, und, bei seiner hohen Lage am Fuße des Schloßberges, sehr gesundes Gebäude, mit einem großen Hofe und ausgedehnten garten auf den Bastionen der Stadt. Ober dcm Thore "findet sich eine Tafel mit der Aufschrist: Die Aufnahme der Kranken geschieht nach i, «lassen. In der ersten Klasse erhält man für 1 Gulden C. M. täglich ein eigenes Zimmer, einen eige-"en Wärter und ein vollständiges gutes Bett. Dieser Abtheilung sind 8 besondere Zimmer gewidmet. In die zweite Klasse gehören diejenigen, wel-Ae täglich l,u kr. C. M. bezahlen, und dafür alles, wre die erste Klasse, nur kein eigenes Zimmer erhalten. In diese beiden Klassen werden alle Gattungen von franken aufgenommen, mit Ausschluß der Unheilbaren, und werden sowohl in Hinsicht der Bedienung, der "lasche, als auch der Kost vorzüglich berücksichtiget. 6,. .- .^e dritte Klasse gehören diejenigen, wel< Ne„ ^Uch 16 kr. C. M. zahlen, und in drn allgemei-c" Krankenzimmern eine gute Pflege erhalten. Saluti et Solatio Aegrorum Josephus II. Die Aufnahme der Kranken geschieht nach i, «lassen. In der ersten Klasse erhält man für 1 Gulden C. M. täglich ein eigenes Zimmer, einen eige-"en Wärter und ein vollständiges gutes Bett. Dieser Abtheilung sind 8 besondere Zimmer gewidmet. In die zweite Klasse gehören diejenigen, wel-Ae täglich l,u kr. C. M. bezahlen, und dafür alles, wre die erste Klasse, nur kein eigenes Zimmer erhalten. In diese beiden Klassen werden alle Gattungen von^ franken aufgenommen, mit Ausschluß der Unheilbaren, und werden sowohl in Hinsicht der Bedienung, der "lasche, als auch der Kost vorzüglich berücksichtiget. 6,. .- .^e dritte Klasse gehören diejenigen, wel< Ne„ ^Uch 16 kr. C. M. zahlen, und in drn allgemei-c" Krankenzimmern eine gute Pflege erhalten. >»->> 306 ««5 T". Die vierte oder unentgeldliche Klasse war sonst auf Zu Netten beschränkt, jetzt aber werden erwiesen arme Kranke so viel aufgenommen, als der Raum zuläßt; daher auch jetzt der Stand dieser Klasse täglich 60 bis 100 Köpfe beträgt. Jedoch werden in diese vierte Klasse nur solche aufgenommen, welche in dem Pomerium von Gräz ansässig sind, und ein Zeugniß ihrer Armuth von dem betreffenden Pfarrer, so wie eines über ihre Aufnahmsfähigkeit von dem Armen-Physiker vorweisen können. Die zahlenden Kranken müssen den Betrag nach Umständen auf «inen Monat oder wenigstens 1^ Tage voraus erlegen. Wer einen kranken Dienstbothen in dieses Haus bringt, bezahlt für denselben die Verpficgsgebühr na«H der geringsten, Klasse. Man hat sich, in Hinsicht der Aufnahme, in der Direktions-Kanzlei zu ebener Erde, in den gewöhnlichen Amtsstunden, zu melden. In Unglücks^ oder unvorhergesehenen FÄllen, w» dtp Hülfe und Rettung eines Menschen auf der Stelle nothwendig wird, sind Verunglückte ohne weiters uild ohne vorher gegangene Anfrage in das Krankenhaus zu bringen, wo nachhin die weitere Erhebung von der Direktion veranlaßt wird. Wenn Jemand wegen verweigerter unentgeldlichee Aufnahme eines, obgleich hierzu geeigneten, Kranken, oder Abforderung einer Zahlung getränkt zu seyn glaubt/ ist die Beschwerde hierüber bei dem Gubernium in rech^ ter Z,eit, mit aufrichtiger Bemerkung aller Umstände, anzubringen. Ueber dem Bette eines jeden Kranken, ist a" der Wand eine Tafel aufgehängt, worauf die Nummer des Zimmers und des Bettes, der Name des Kranken, sein Gintrittstag, die ihm verordneten Arzneien, d«« Stunde ihrer Abreichung, die Krankheitsumstände «nv die ihm bestimmten Speisen angemerkt sind. ^ Alltäglich Morgens, oder nach Umständen aucy Abends, werden die Kranken regelmäßig von dem O"' «5» 307 «55 narius und dem Assistenten besticht, der überdieß noch die Verpflichtung hat, in dringenden Fällen öfter im Tage nachzusehen Für die Speisung ist im Hause ein eigener Trai-"ur bestellt, der vermo'g Kontrakt die Kost um bestimm-^ Preise abzureichen hat Die Speisezettel werden täglich von dem Assistenten verfaßt und dem Traiteur übergeben. Nach Anordnung des Ordinarius erhalten die Kranken entweder wertet, drittel, halbe oder ganze Portionen. Bei Vorrichtung der Speisen selbst hat jedes Mal tin arztliches Individuum und ein Kanzlcibeamte gegenwärtig zu seyn, die Speisen zu verkosten, und Darauf zu sehen, daß selbe gut und schmackhaft ge-"cht, nach der Anordnung und indem gehörigen Maße Ausgetheilet werden. Es ist verbothen, den Kranken, ohne ärztliche V,e-^illigung, in das Spital auswärtige Speisen und Oe-ll'a'nke zu bringen, und der Portier hat auf das Ge-"aueste darauf zu wachen. Ist der Kranke hergestellt, so wird er von dem ^lbinarius oder ersten Wundarzt förmlich entlassen, wünscht ein Kranker früher auszutretcn, so kann dieß Mr mit Bewilligung des Ordinarius geschehen. Unruhige, in Wahnsinn ausartende Kranke werden " das Irrenhaus gebracht, unheilbare der ärmeren blasse werden im Sicchenhaus versorgt. .. Wie ein Kranker stirbt, wird er in den gewöhnen Ruheort übertragen; sein Vettgeräthe, Wäsche ^'° Kleidungsstücke sogleich gereinigt, und derselbe ent-Akder nach seinem, oder dem Willen der Erben, die "rmen aber nach der im Hause gewöhnlichen einfachen "", begraben. Im Militärjahre 5826 wurden hier 7l2 Personen ^pflegt, wovon 92 gestorben, 590 aber bereits aus-^trcten sind. H. Ordinarius ist derzeit Herr Ferdinand ydler von Schölter, Doktor der Medizin und ""lessor an der Universität, wohnt im Hause selbst. 4)» 503 «««- Erster Wundarzt, Herr Johann Nep. Komm, Professor der Chirurgie, wohnt ebendaselbst» Chirurgischer Assistent, Herr Philipp Ludwig, Chirurg, wohnt ebendaselbst, Verwalter des Hauses, so wie sämmtlicher k. k. Versorgungsanstaltcn, ist Herr Joseph Harsch/ wohnt in demselben Hause. Das k, k. Militär-Garnisonspital befindet sich auf dem Karmelitenplah Nro. 52, in dem ehemaligen Karmelitenkloster, dessen Geschichte bei Beschreibung der merkwürdigen Gebäude bereits erzählt wurde. Es dienet zur Versorgung sämmtlicher kranken In« divibuen aus dem Militärstande in Gräz, und faHt in dem geräumigen Gebäude eine bedeutende Menge derselben. Die Verwaltung des Hauses ist derzeit dem Haupt-manne Herrn Franz Enke anvertraut. Ordinal rius ist Herr Doktor Franz Ketterer, k. k. Rath und dirig. Staabsfeldarzt, Ritter des kön. sicil. St. Georgordens, Besitzer der gold. Civil-Ehrenmedaille sammt Kette, und Mitglied der medizinisch-chirurgisches Akademie in Neapel, wohnt in der Burggasse Nro. ^ Das übrige ärztliche Personale wird jederzeit aus dem Stande der Feldärzte von den zu Gräz in Garni^ son liegenden Regimentern genommen und von Zeit zu Zeit gewechselt. Zu dem Militärspitale gehört auch eine k. k. Feldapotheke, deren Vorsteher derzeit Herr IohaN" Mayer, Feldapotheken-Senior, wohnt am Karins litenplatze Nro. 54. Das Hospital der ehrwürdigen barmherzigen Brüder, in der Muroorstadt. Die Geschichte des Klosters der barmherzigen Dlü-der haben wir bereits anderwärts erzählt, und ^ Merkwürdigkeiten desselben beschrieben; hier Hände" sich's nur um das eigentliche Hospital. .z Es besteht aus einem großen langen Saale, al allgemeines Krankenzimmer, und mehreren sogenannte" ->->-> Il)3 <<^ Extrazimmern, in welche Kranke aus bemittelteren Ständen gebracht zu werden pflegen. In dem allgemeinen Krankenzimmer' stehen in zwei Reihen 5U Netten, dcren Bettstatte von Eisen, mit Vorhängen versehen sind, und wovon 27 durch folgende Wohlthäter mit einem Kapitale von 1500 Gulden ge-Met wurden. 1) Von einer ld'bl. Landschaft in Steyermark. 2) und 5) Vom Frciherrn Bernhard von Waltersweil, ^2h. /j) Vom Grafen Georg Barthol, v, Khüsl, 4649. ") Vom Freiherr» Sebastian von Haidegg, 1657. 6) ^°n verschiedenen Wohlthätern, 1680. 7) Vom Johann Georg von Weiß, I6gl. 8) Vom Grafen Jakob b°n Leslie, 1685. 9) Vom Grafen Ernest Friedrich von Herberstein, 1686. 10) Von Ulrich Engel und Rosine ^Merinn, 1723. 11) Vom Grafen Jakob Ernest von ^chtenstein, Fürst Bischof zu Scckau, 17l»4. H2) Von ?^ Freifrau Xaveria von Schwitz, 1745. 13) Von ^ Gräfinn Maria Ant. von Kotulinsky, geborn« von ?i°tall, 1751. 1^) Von der Elisabeth Weberitsch, 1751. ^) Von der Katharina Svadinn, 1752, 16) Vom Grafen Joseph Bernhard Maria von Attems, 1752. 17) A°n der Maria Iosepha Reindl, 1755. 18) Von Lorenz ^asscli, 1756. 19) Von Andreas Labucker, H752, M Vom Herrn Froschmayer von Scheibhofen, 1763. ^) Von einem Unbenannten von S<. Florian, 1771. A Vom Herren Johann Joseph von Schmadisch, 1771. ^) Von verschiedenen Wohlthätern, 1771. 2l») Von /^Fürstinn Maria Eleonore von Eggenberg, t??i. ^ Vom Herrn Wilhelm Gadolla, Senior, 1778. 26) ^" dem hochw. Herrn von Glavernigg, 1776. 2?) "°" Herrn Johann Nep. und Maria Held, 1815. . Die Erhaltung aller übrigen Betten hängt bloß "N dem Mitleib und der Wohlthätigkeit der Bewohne« n Grü'z und von ganz Steyermark ab. ^ Die barmherzigen Brüder haben seit vielen Jahr«« h^rlaubniß, sowohl Geld als Naturalien im ganzen H°3^" sammeln; und die weise Sparsamkeit ihrer "riteher hat, trotz den drückenden Jahren und der 4»» 210 5 5« Herabsetzung ihrer Kapitalien, das Hospital in solchem Wohlstande erhalten, daß es noch immer die Kräfte besitzt, so viel Kranke, als der Raum erlaubt, aufzunehmen und zu verpflegen. Sämmtliche Brüder widmen sich der Wartung der Kranken, und zwar nach folgender Ordnung: Nach vollendeter Morgenandacht begibt sich der Prior mit dem weltlichen Ordinarius (derzeit Herr Doktor Ruck er) und sämmtlichen Brüdern in das H>>' spital der Kranken, die Betten aufzurichten, ZimM> All <<» aus allen Ständen, Nationen und Religion«« aufgenommen. Im letzten Jahre, das ist vom l. November 5825 bis i. November 1326 wurden 9?^ in diescm Hospitale verpflegt, davon starben nur ?2. Wer aufgenommen zu werden wünscht, hat sich an den Prior, derzeit P. Magnobonus Grünes iu wenden. Zur besseren und wohlfeileren Versorgung der Krankn mit Medikamenten, besteht im Kloster «ine im >!ahre 1820 neu eingerichtete Apotheke, welche, zur dichter» Subsistenz, auch die Erlaubniß hat, den übri-2^ Bewohnern der Stadt Arzeneien zu verabfolgen, ^"d seit vielen Jahren schon in einem guten Ruse steht. Das weibliche Kr anke n spi tal der Elisabeth inerinnen, in der Murvorstadt am Miihlgange Nro. ?5t, U» welchem für 23 weibliche Kranke Platz ist. Darunter ^finden sich 9 gestiftete Betten; fur die Uebrigen muß ^iahlt werden. Ordinarius ist derzeit Herr Joachim Plap-Vart Edler v. Frauenberg, wohnt ia der Herren-^lse Nco. ^05. . Erster Wundarzt, Pater Magnobonus "tiines, Prior der Barmherzigen. ^ Das Kloster hat eine eigene Apotheke, deren ^rstcherinn derzeit Mater Vonaventura Fürn-'^uß, und einen Spitalsgeistlichen, Pater Joseph ^triibing. Bäder. « Schon im Jahre 1250 besaß Gräz eine eigene Vab ->lu b e, vielleicht in dem noch jetzt so genannten Badgähchcn, . Seit einigen Jahren alicr sind die Badeanstalten gestalt vnbcsscrt und vermehret worden, daß sich ^az in dieser Hinsicht wohl mit jeder andern größern ^tadt vergleichen kann. Ly. Die vorzüglichste Anstalt, sowohl in Hinsicht des "les als der innern, Einrichtung, ist das am ». 4.» 312 «i-c- Mai 1323 eröffnete Caroline nb ad, im Ott'schen Garten in der Murvorstadt, Georgengasse Nro. 5l»9. Dieses Badhaus enthält zu ebener Erde 20, im ersten Stocke ? Kabinette, worunter sich 4 heizbare befinden, jedes mit einer oder zwei kupfernen, verzinnten Badewannen besetzt. Man kann hier kalte und warme, auch Cur-Bäder, als Stahl- und Schwefelbäder u. s. w,, bekommen. Die durch alle Kabinette geführten kupfernen Wasserrohren sind mit Hähnen versehen, mittelst welchen M der Badende nach Belieben des kalten und warme" Wassers bedienen kann. Die Einrichtung der Kabinette ist sehr reinlich und nett und für alle Bequemlichkeiten gesorgt. Die Bedienung ist schnell und freundlich, und die Preise billig. Man bezahlt für ein einfaches Bad mit WaM 30 kr. W. W., mit der Heitzung 1 fl. Der Preis der Cur-Bäder, welche man immer früher bestellen muß/ richtet sich nach der Beschaffenheit derselben. Da mit diesem Bade zugleich ein Bräu- und Gap haus verbunden ist, so kann der Nadende auch m^ Speisen und Getränken aller Art in dem GastziMM" oder in dem schönen Garten bedienet werden. Nicht minder bemerkenswerth ist die neu erbaut Badeanstalt zur Sonne, in der Lederergasse Nr<>' 516', die im Iah'.e 1324 mit 15 Kabinetten eröffn^ wurde, und in Hinsicht der innern Einrichtung u" Bequemlichkeit dem Carolinenbade fast gleich komwl' Man zahlt für ein einfaches Bad mit Wäsche 26 "' W. W.; auch kann man allda Cur-Bäder haben,.wob^ sich aber der Badende selbst mit Wäsche versehen ""?» Ober diesem Badhaus befindet sich eine Terrasse, auf welcher man die angenehmste Aussicht auf die vorbeifließende Mur, einen Theil der Stadt und °ee Schloßberges genießt. Diese mit einem Geländer vs" Gußeisen versehene Terasse wird in den Sommermonat« mit QranHebäumen dekorirt und mit Stühlen und SM^ versehen; man kann daselbst aus dem benachbarten G^ und Kaffehhause Erfrischungen jeder Art erhalten. »»> 243 ««« Das Franzensbad, in der Schiffgaffe Nro. °^?, nahe an der neuen Brücke, das eine der älteren '"adanstalten in Gräz ist, und diesen Namen nach neu-sicher, zweckmäßigerer Herstellung erhalten hat, ent-^^t ^8 Vadabtheilungen, theils mit einer, theils mit i^vei hölzernen Wannen. Man zahlt für ein einfaches -öab mit Wäsche Z6 kr. W. W. Die Badeanstalt im dritten Sack Nro. 25?, 9"t 15, größtenthcils hölzerne Vadkammern. Man iahlt daselbst Z0 kr., und mit Wäsche 26 kr. W. W. ^.. Das Bad bei den drei Narzissen, in der Aühlgaffe. Halt 12 Badabtheilungen, wo man, mit Wäsche, 25 kr. W. W. bezahlt. Das Dianen bad, unweit deö Carolinenbades, enthält 10 Badg^mcjcher, wo man 2^l kr. W. W. bezahlt, f. Für die minder bemittelte Klasse der Bewohner, UN das Militär u. s. w., ist in einem Arme der Mur, üter dz^ sogenannten Ncuholdaue, ein öffentlicher "de platz, unter Aufsicht der Polizei, bestimmt. ,, . ^ei dem großen Reichthume der Steyermark an ^Usamen Gesundbrunnen ist es sehr erklärbar, ^„ man in Gräz, nebst den ausländischen, eine Menge Indischer Mineralwässer erhält. Die wirksamsten und ^ Meisten gesuchten sind aber folgende: der Rohit-^erSauerbrunn, dessen Bestandtheile Mineral« ^kali, Talkerde, Kalkerde, Eisen, Alaunerde, Kochsalz, Ajauerte Soda, Ertractivstoss, Glaubersalz, Sclenit, ^ P salz und kohlcngesäuertes Gas. Die Flasche zu t^r ^ W' W. — Der Ioh annc sbrunn, der un-schas^ ^"^ berühmten Selterwasser in seinen Eigen-^«sten am nächsten kömmt und unweit der Dechantei Nisck "^ ^ Stunden von Gräz, in einer, viele vulka-Nl^ spuren zeigenden Gegend hervor quillt. Die «lasche zu 2^ kr. W. W. u. a. m. ein. A" Schade, daß noch kein industriöser Gräz,r "« ähnliche Cur-Anstalt, wie in Wien, errichtet bess'. "lellelcht wäre der in der Nähe des Oisenthores lvl«ü .?^ """ Planirte Ravelin ein sehr schicklicher "«5 fur eine solche Spekulation. 35» 31^ ««5 Für die ins bessere Leben hinüber gegangenen Gra<" die Leechkirchc, um die Kirche zu St. Leonhard, uw die Kirche der Augustiner im Münzgraben, um dlc Kirche bei St. Andreas, um die nun abgetragen Kirche St. Georg im jetzigen Ott'schen Garten u. s. >"' Im Jahre !78? aber wurden auf Befehl Kais"' Josephs II. zwei neue große Gottesäcker außer d"' Stadt, der eine beim Dorsc St, Peter, der andere a'" rechten Murufer auf dem sogenannten Steinfelde e^ richtet. Im ersteren werden alle in der Stadt, '" der Iakomini« und Münzgrabenvorstadt Verstorbene/ im letzteren jene der Muruorstadt begraben. Für dl< St. Leonhardvorstadt ist der hinter der Kirche zu ^' Leonhard geblieben. Auf all diesen Friedhöfen ist manches interessante, u"" auch als Kunstwerk merkwürdige Denkmal zu finden. 515 XIV. Handel, Gewerbsindllsirie und Fabriken. "ühl und Klassen der Handelsleute/ Fabriksmeder, lagen, Fabrikanten, Gewerbtreibende, Markte. ^chon das Privilegium, welche« Kaiser Rudolph .7^ Habsburg im Jahre 128t den Gräzer-Bürgern ^slchtlich einer Niederlage der durch Gräz gehenden, , ^ hier zu «erkaufenden Waaren ertheilte, beweiset, j ? damals hier ein bedeutender Transito-Handel ge-H^bey wurde, und dieß ist auch nun, da Grä'z fast im ^lltttipunkt zwischen dem ersten Handelshafen und der ^sldfnz der Monarchie liegt, den Handel mit einigen "Ndesprobukttn ausgenommen, größtentheils der Fall. h^ Der Ei sen Handel, der sonst so wichtig war, ist .^l Mehreren Jahren bedeutend nachgelassen, und es ze„ P ^ '"^^ bloß der Hauptstadt, sondern dem gan-baß ^'^^ großer Schaden zugefügt worden. Vielleicht, ^ KoooIitfch< - Carl Mischt Ausschüsse: Herr Johann Koch - Ioh. Mich. P fe rschy. - Joseph Högelsp ergel. « Franz Winter. - Anton Süeß. « Jak. Franz o. MiskaY< - Ignaz Leiten kämme r. Anwalt: Herr Anton Murmeyer, Dokt^ der Rechte, Hof- und Gerichtöaovokat. Großhändler: Horr Joseph Grießl«^ mit Kolonialwaaren, Lanoesprooukten, in Spedition^ Kommissionö- und Wechselgeschäften, in der Schmidgal> Nro. 259. Spezcrei-, Material- und Farbwaarenhsnbler^ö^ Tuch-/ Seiden-, Kurrcnt-, und Schnittwaarenhändf^ zi »^ Eifengeschmeidewaarenhändler 6 — Galanttl^ und Nürnbergcrwaarenhändler 6 — Leinen«, M^ und Modcwaarenhändler 1^ — gemischte Waarenhü"^ ler 7 — Lederhänbler t — Hutftepperwaarenhänd^ L — Bräckenkrä'mer 7. ., Dazu kommen noch diejenigen, welche sogenal"^ Ständchen befug nisse, d. i. persönliche ^ fchleißrechte von einigen unbedeutenden Artikeln in ^ den und Hüttchcn auf Straßen, Platzen, Höfen u«d den Durchgängen der Häuser besitzen. ^ Außer dem inkorporirten Gräzcr - Handelösta? . haben noch viele, sowohl einheimische als auswärts Fabriken, vermög den östreichischen Handelsgesetzen, ^ Recht, ihre selbst erzeugten Produkte in sogenaNl" Niederlagen zu verkaufen. 4»» 317 ««» Von den Einheimischen wird weiter unten gespro« Hentvcrden. Won auswärtigen Fabriken haben A« Niederlagen in Gräz folgende: "le Pottendorfer Baumwoll - Gespunst - Fabrik hat ihre Niederlage bei Hcrrn Geimen-r in der Herrengasse. ' CosmanoserZitz- und Kattun-Fabrik, bei Herrn V. I. Stocklasa in der Herrengasse, ' Stein am Vrü ckler Naumwoll - Gespunst« Fabrik, bei Herrn Mischan in der Murgasse. ' Elbogner böhmische Porzellain-Fabrik, in der Herrengasse Nro. 202, ' Wiener Ha rthmuthische Steingut-, Gravit» stiften-, elastische Rechentafeln-, Bimsenstein-, Tusch-, Neapelgelb- und Stahltafeln-Fabrik, in der Herrengasse Nro. 205. ' Frainer mährische Steingut-Fabrik hat ein Kommissionslager bei dem bürg. Handelsmann Ludwig Rochel, in der Schinidgasse Nro. ZHU. ' Dalwitzer böhmische Steingut-Fabrik hat ein Kommissionblager beim Masermcister am Iakominiplatz Nro. 82. ' Wiener k. k. Porzellain-Fabrik, bei den H. H. Gebrüdern Rospini in der Herrengasse Nro. 205. ' Wiener Mä-merhüte - Fabrik des Herrn Joseph Groo, am Hauptwachtplatze Nro. 206. . Die Fabrics- und Gewerbsindustrie be- 3 "Nt nun, besonders seit Errichtung des Iohanneums und ind ^andwirthschafts-Gesellschaft, sich fehr zu heben, ou/"' ^"^^ ^^^ erstere Gelegenheit gegeben wird, fremde l,^ Zeichnete Fabrikate zu sehen und näher kennen zu bearl^ ^^ letztere aber viele einheimische, früher un« Htete Produkte nun benutzt oder veredelt werden. Der Einfluß dieser wohlthätigen Institute wirb s°^"^ nicht hinlänglich erkannt, um in volle Wirt< ""kett treten zu können H Dre vorzüglichsten Artikel, welche bis jetzt in «z erzeugt werde«, sind folgende: <>» 54O ««« Else,:, und Stahlwa aren. Die Scheren, Messer und andere gewöhnliche und Galanterie-Stahls waaren vervollkommnen sich mit ledem Jahre. T>ie vorzüglichsten Erzeugnisse in dieser Hinsicht liefert Herr Joseph Pichler, dessen Arbeiten manchmal kaum von den englischen zu unterscheiden sind, und die Fabrik des Henn Carl Greinitz außel dem Sackthore. Üeder aller Art; wo sich vorzüglich die Fabrik des Herrn Lew oll, und die Erzeugnisse der Herren Joseph und Michael Purgleit n er auszeichnen« Wägen, welche jenen von Wien an Eleganz unb Dauerhaftigkeit fast nahe kommen, und auch in's Ausland verschickt werden; vorzüglich ist darin di« Wagenfabrik des Herrn Valentin Morandinl< Papier wird in den beiden Fabriken des Herr" Kienreich und der Leykam' schcn Erben schö" und in großer Menge fabrizirt. Tischlerwaaren werden ,ebenfalls sehr vorzüglich in Gräz verfertigt. Mathemathische, physikalische und opt" sche Instrumente werden von den Gebrüde^ Rospini in bedeutender Menge und bester Q«^ lirät nach den neuesten Erfindungen und Entdcckunge" verfertiget. < Uhren, sowohl Minuten- und Repetir-, als au^ Spiel- und astronomische Uhren, vor einigen Iahr^ auf ganz vorzügliche Weise von dem zu früh vil" storbenen Joseph Geist, nun aber auch von denUh^ machern Köstler und Schmid u. m. a. gemach/' Töpfergefchirre, ordin. und feine, werden viel'" den Fabriken der H. H. Haloärlh, Dietri^ Reinholz u. a. erzeugt. ^ Chemische Waaren erzeugen in vorzüglicher G" die Brüder GolevonEmberger. ^ . ,^ Haarkämme werden in der Straffinger s^.. Fabrik in solcher Güte und Eleganz erzeugt, ^ damit ein bedeutender Handel auch in das entfernt Ausland getrieben wird. 4»> Zl9 «ce ^ommerhüte werden schön und dauerhaft vom Herm Anton Dietrich verfertiget. K. k. privilegirte Fabriken besitzt die Hauptstadt Gra'z folgende: Alabaster-und ökonom, Kerzen-Fabrik 1 — Vrannt» ^lin-Fabrik 1 — Eisen-, Schnallen-, Ketten-, Ringel« ""d Geschmeide-Fabriken 2 — Farben- und Firniß-«abnk i ^ Haarkamm-Fabrik i — Ledcr-Fabrtk 1 ^Liqueur- und Nosoglio - Fabriken 2 -^ Majolika-Geschirr. Fabrik 1 >-. Papier-Fabriken 2 — Parfü-^rie-Fabrik ^ ^ Sanitäts« Geschirr-Fabrik 1 — Feingut-Geschirr «Fabriken 2 — Seidenzeug - Habri-«n 2 — Spodium-Fabrik 1 — Tuch-Fabrik 1 — ^agen-Fabrik 1 — Ziegel- Fabrik 1 — Sommerhüt«-vabrik H. Befugte bürgerliche Gewerbe», Bäcker W — Braumeister 18 —Buchbinder 12 — ^uchsenmacher a — Büchsenschafter I — Bürsten-, ^leb- und Haarbödenmachcr 8 — Bildhauer ^ — Köl-^rwaffererzeuger 1 >— Chocolademacher 3 —> Drechs-^' ^li -^ Decken - und Matrazenmacher I — Dosen« Wacher I — Goldschlager 1 — Essigsieder 5 — Faß« vtnder 43 — Fleischhauer und Flecksicder 32 — Gelb-meßer 5 — Maser 5 — Gold- und Silber-Galante-^earbeitcr 16 — Gürtler 9 — Geigen- und Blasin-'lrumentenmacher 5 — Gärtner 13 — Glockengießer 2 'T' Handschuhmacher 9 — Heber 6 —Hufschmiede 1^^ ^utmacher 16 — Kammmacher 4 — Kürschner 6 — ^lpferschmiede 5 — Knöpfgießer 1 — Kupferorucker t ^- Karrenmahler 3 — Lebzelter und Wachszieher 5 — "derer und Lohgärber 9 — Leimsieder 2 — Mau-"Nmcister 6 ^ Müller t0 — Messer-, Feinzeug-""d Stahlarbeiter ^ — Maschinendrechöler 1 — Ma->U)'Nisten 2 ^ Mahler 12 - Model- und Form-iclcher 2 — Nadlcr 5 -- Nagelschmiede 1U — Orgelnd Fortepianomacher ^ — Optiker 2 — Perlickcn-naHer 15 — Posamentirer und Knöpfmacher 11 -^ 4)5 320 «" Petschierstecher 2 — Pappendcckelmacher 1 — Pfeidler 5 —> Putzmacherinnen ^ — Rauchfangkehrer? — R'^ mer 8 — Regenschirmmacher 2 — Sattler 10 ^" Schlosser 16 — Striegelmacher 2 — Sporner 1 ^ Schneider 109 — Schön - und Schwarzfa'rber y -^ Schuhmacher l«9 — Schwertschleiser 9 — Schwert» feger 2 — Seifensieder 9 — Seiler 6 — Spengler 8 — Steinmetz« und Pflasterer5 — Strumpfwirker^^ Sammetmacher 3 — Seidenstrumpfwirker 2 — Seiden-färber 2 — Samen- und Kra'uterhandler /l — Stie-ftlholzschneider 1 — Taschner 4 -_ Tlschlcr 27 -" Töpfer 10 — Tuch- und Kotzcnmacher 19 — Tuchsche-rer U — Tapezirer 6 — Uhrmacher (Groß-) Z —Uhrmacher (Klein-) 10 —> Vergolder 2 — Windenmacher l — Weiß- und Sämischgä'rber 5 —- Wollen- und Leinenzeugmacher 28 '— Wagenlackirer 3 — Zimmermei-ster 4 — Zinngießer 2 — Zitz- und Kattun-Lein« wanddrucker i» — Zuckerbäcker 10. Märkte. Schon in frühesten Zeiten wurden in Graz an be^ stimmten Tagen der Woche sogenannte Wochenmärkte gehalten *). Jetzt werben wöchentlich zwei abgehalten, auf welchen jedem Erzeuger von Lebensbedürfnissen, gegen Zahlung des Standgeldes, der freie Verkauf seiner Erzeugnisse gestattet ist. Für die verschiedenen Feilschaft ten sind sowohl durch die Wochenmarktsordnung vow ?. Mai 1798, als auch durch die nachgefolgten, aus Lokalumstänbe sich gründenden Vorschriften, eigene Platzt bestimmt. Jahrmärkte **) sind zwei, und zwar der F" sten markt, welcher am Samstag vor Lätare seine" ') 1396 gab Herzog Wilhelm den Gräzer VNrqcrn das Neck^ am Mittwoch Markt zu halten; i^« qal> 5«'^ 5-r"^..,.? denselben das Rechk. auch am Samstage, w,e scho" l"'"'' Mittwochs, cüien Martt zu halten. „ ^,.„ ") ^«ertheilte Kaiser Friedlich IV. den Wrä^r B""H d>e Orlaubnist, zu «Philipp, und Iakol>> ri»en IahrN'^ , i« halten. w>c ssc bis dahin am St. Gilgen- (Mg""" ^age emen hielten. «»» 224 <«^l Anfang nimmt. Die vorausgehenden vier Tage sind °en Fabrikanten und Großhändlern zum Auspacken und Drdncn der Waaren, so wie zu Geschäften »U'ingrazzo "ngcrä'umt. — Der zweite ist der Aegydimarkti °leser nimmt am 1. September jeden Jahres seinen Anfang. Mit den vorausgehenden vier Tagen verhält ks sich wie beim Fastenmarkte. Beide Jahrmärkte dauern 14 Tage; während diesen wird die^Marktfrci-^sit gchandhabt, und die dicßfälligen näheren Ve-^Unmungen sind in der Marktordnung vom 6. März "92 enthalten. Vor Anfang des Jahrmarktes wird ein großer ^eh markt außer der Stadt am Glacis abgehalten, °ei welchem auch öfters die Prämienvertheilung ^r die besten im Lande gezogenen Pferde Statt stndet. Außerdem wird noch jährlich in der Murvorstadt 6w Andre a stage ein Markt abgehalten; dessen vorzüglichster Handelsgegenstand Flachs und Hanf -*). . Der Nikolaim a rkt, welcher zwei Tage dauert, " eigentlich nur zu Spielereien bestimmt. ') Das Privilegium vazu gab Maximilian l. im Jährt i5i,° H^ 322 XV. Oeffcntliche Spektakel und Vergnügungen. Theater, Konzerte, Redouten- und andere Balle, adeliches Casino, Fischer- und Annafest, Scheibenschießen lc. ^>nter den Vergnügungen der Gräzer nimmt das Theater einen der ersten Plätze ein, obwohl seit eini« gen Jahren die Lust, dasselbe fast täglich zu besuchen, etwas nachgelassen hat. Die Ursache des Letzter» liegt theils in den Mtumständen, theils in dem Zustande der Bühne selbst. Es war nämlich vor einigen Jahren durch den l" schnellen Wechsel der Direktion oft sehr Mittelmäßiges auf unsere Bühne gekommen, so, daß wenigstens der gebildetere Theil des Publikums sich daran gewöhnte, andere Unterhaltungen zu suchen. Jetzt nimmt jene kust seit kurzer Zeit wieder etwas zu, da die gegenwä«" tige Direktion es sich angelegen seyn läßt, die billigere" Forderungen zu befriedigen, ja oftmals zu übertreffen. Auch tragt das neue bequeme und geräumiger s^ baute Schauspielhaus, (dessen Beschreibung wir bereit» unterm V. Abschnitt geliefert haben) viel dazu bei. Die Direktion führt seit dem Jahre 1L2Z H/" Joseph Sröger, und die auch als Schauspielen"" rnhmUch bekannte Madam Lieb ich. «»» 333 «5» Deren Vorfahren waren folgende: bis zum i0. Februar 17?^ Hcrr Neuling; am 9. September 1776 eröffnete das neu erbaute, in der Christnacht 4823 wieder abgebrannte Theater Herr I a ko belli; ihm folgten die Herren Nouseul, Emanuel Schika-N.eder, Werner, Waitzhofer, Belomo, von I?9? — 18l5Carl Domaratius, von 18l3 — ^818 Eduard Hysel, von 1818 — 1819 Doktor Hirsch, von 1819 — 1820 Graf v. Thurn und Freiherr v. Born, und endlich 1820 — 1825 wie-ber Carl Domaratius und Anbreas Winter. Zu den vorzüglichsten Individuen, welche unter genannten Direktionen unserer Bühne angehörten, zählen wir: Poysel, Lißner, Vetter, Crenzin, Keil, Haas, Ehr ist, Mlle, Wilhelm ine ^ cholz, Charlotte Ackermann, Matstädt, Dtto Ferari, Morau, Laroche, Zach arias, ^chosleitner, Deny, Meister, Christel, Fischer, Seewald, Sey dclmann, Hill er, Kainz, Dornet, Kath. Greger, Anna Fcrari, Luise Hysel, geborne Kaffka, Charlotte Moll, Clara barsch in, Josephine Kaiser, Antonia Ha-^adauer, Mina Fischer, Madam Neu, Herr und ^tadam Dunst, Scholz, Madam Neumann, Herr Po hl, Mlle. Beisteiner, Herr Prcißinger, ^ramolini, Rauscher, Finke u. a. Auch beehrten viele fremde Künstler diese Bühne ^t ihren Gastdarstellungen, wie: Iffland, Opitz, Rosalia Nouseul, Brockmann, F. W. Zieger, Klingemann, Lange, Ochsenheim er, "5e.td,nan ii, Krüger, Roofe, Korn, Kober-^cin, Sophie Schröber, Wild, Forti, Iä-«^r, Heurteur, Wilhelmi, An schütz, Mlle. Kuller, Herr und Madam böwe lc. . Der heutige Zustand des Theaters in GrZz ist, vwohl die Oper keineswegs jener unter der Leitung «es Herrn Eduard Hysel gleicht, allerdings erfreulich, la d ^^/ "^ " vielen anderen Städten Deutsch- Die vorzüglichsten Mitglieder der Oper sind derzeit: Mlle. Langer und Mlle. Krasa d. ä., Herr Krebs, Herr Marsch al und Herr Demmer; des Schauspiels: Mile, Herbst, Mlle. M, Vervison, Herr Rettich, Herr Kindler, Herr Bergmann, Herr Pusch ic. Regisseur ist derzeit Herr Frei; Kapellmeister: Herr Joseph Kin ski; Orchester d i r c k t o r : Herr Eduard Hysel. Die Oberleitung führen, da es eine stand. Anstalt ist, immer zwei stand. Verordnete, derzeit Herr Anton Graf von Attems — (die zweite Oberdirektorsstclle ist unbesetzt). Die Vorstellungen beginnen täglich um halb ? Uhr. Die Eintrittspreise sind folgende: Parttrr-billet 1 Gulden — Garnisonsbillet 20 kr. — Kinder-billet 30 kr. — zwcilcr Mlah 40 kr. — dritter Platz 20 kr. W, W. Dutzcndbillctö in das Parterre e»5 kr. Bis zum Anfange des Schauspiels wird das Tntreo zurück crstatM, im Falle man sich entfernen will, nach aufgezogener Courtine findet aber keine Rückgabe des Leggeldcs mehr Statt, In der Regel wird die Kasse nach 5 Uhr eröffnet, und bleibt eö bis zum Anfang des letzten Auszuges ^). Der Musikverein gibt, außer den kleinen Konzerten am Schlüsse jeden Monats, wozu nur die Ehrenmitglieder geladen sind, jährlich 5 oder 6 große musikalisch - deklamatorische Akademien, manchmal im Theater, jetzt aber meistens in dem neu hergestellten Rittersaale im Landhause. Gewöhnlich wird damit cin wohlthätiger Zweck vcrbundcn, und diese Akademien wcrdcn schon darum start besucht. ') Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hatte Gräz a«O etn sogenanntes Sommn'üicattr, ,eme ron Holz aüfg^ schlagt lie Nude auf 0cm Iakomlnigruliüc, wo taqlich r^n , — i» Uhr Abends von einer herumziehenden Trupps Ponen und sogenannte KaLp«'lkomo0len für den Pove' gcsieden wurden. Auch hatte Gräz sonst mehrere recht ^ut eingerichtet^ stcl)e»ce Pr^vatthcater, i>ls aber nun emgeüangen s,»,'' Es versammelt sich da in einem schönen Lokale die 2anze elegante gebildete Wclt von Gräz, und jedes ^Urnl sticht sich bei dieser Gelegenheit auszuzeichnen. Durchreisende Tonkünstler geben ebenfalls oft Aocal-Alb Instrumental - Konzerte, entweder im Theater, mit ^kiwirkung des viele ausgezeichnete Mitglieder zählen-^ Orchesters, oder in jenem Saale, mit Unterstützung d°s Musikoercins. , Ueberdieß werden von mehreren kunstsinnigen und ^nstgrübtcn Privaten kleine Akademien veranstaltet, wozu "Unstfreunde, Gelehrte, Litcratoren u. a. geladen sind. Für Tanzlustig e gibt es in Gräz Gelegenheit senug, sich zu unterhatten, .. Außer den Rcdouten (maskirte Bälle), die aber >^t mehreren Jahren sehr an Lebhaftigkeit und Interne verloren haben, und daher im letzten Karneval '^cht, wie sonst, 2 Mal, sondern nur an jedem Mittwoch ^kanftaltet wurden, gibt es noch viele andere Säle, ^o an jedem Sonn- und Feiertage Tanzmusik zu sin- ^ Auch besteht ein ad e lich es Casin o, wo zwei ^tal die Woche getanzt wird, und die Lust, sogenannte ^.ksellsch afts- und Hausbälle zu geben, nimmt ^l jedem Jahre zu. Die Red oute befindet sich in dem neu gebauten ^chauspiclhause, und ist ebenfalls der Lenung des je-/^Ugen Theaterdirektors anvertraut. Das Lnl^e ist f_t mehreren Jahren auf 1 Gulden 20 kr. N. W. lestge setzt. ^.Andere Säle, wo theils nur im Karneval, ^Us a^^ has ganze Jahr hindurch Bälle gegeben N'den, sind in der Schieß statt, im Münzgrabcn y .^ M a u r e r w i r t h und beim r o t h e n H i r s ch e n, ^lsdem Grics beim rothen Kreuz, an der Wiencr- laße heim Mondschein, an der Gggcnbcrgerallee un weißen Hirschen, im Eggcnbcrgcr Gar-. Nsaale, auf der Antritz beim schwarzen Ad-vd». ^'' "° ^ Person 1 Gulden, 20 kr., 25 kr., "" auch gar nichts bezahlt. ,»> 326 «« Unter den Gcsellschaftöbällen zeichneten sich in den letzten Jahren vorzüglich aus, der zum fortheile des Armenbetheilungsvereines von eimgcn Herren Advokaten im Redoutensaale, dann der zum Vortheile des Pen-sionsinstituts der Handlungsdiener, von dessen 3>i' rektion veranstaltete :c Das adeliche Casino besteht seit einigen Iah-ren im ersten Sack Nro. 282, und biethet den Besuchenden, gegen ein unbedeutendes Abonnement, Unter« Haltungen der mannigfaltigsten Art dar. Man findet da täglich dic neuesten Zeitungen, Bret- und Karten« spiele, Tanzmusik und manchmal auch Darstellungen eines Liebhabertheaters. Ein großes Volksfest mit Spielen und Einzügen, und überhaupt echt nationaler Unterhaltung, wird iedett Sommer, unter dem Namen des Fischerfestes, gefeiert. Der Platz dazu ist die große Aue zwischen dew Kalvlnienbcrge und Gösting, am rechten Ufer der M«l' E6 dauert mehrere Tage, und das sehr bedeutende Ol' trägniß der Gintrittsgelder wird zum Vortheile der Armen in Gräz verwendet. Es ist, wenn anders die Witterung günstig, et!» sehr interessantes Spektakel; und da ein wohlthätig^ Zweck damit verbunden, und die Ordnung, trotz deü' großen Zusammenflüsse von Menschen aller Klassen/ durch die wachsame Polizei auf das strengst« erhalt«" wird, ein sehr lobenswerthes Fest, Es verdankt seine Entstehung und seinen NaNlt einigen menschenfreundlichen Bürgern von Gräz, ^ in diesem Theile der Mur ihre Fischerei besitzen. Das Annafest, das den vielen Frauen und Mä°' chen dieses Namens zu Ehren jährlich gefeiert wird, h" seinen vorzüglichsten Schauplatz im Wurmbrandgarte" aufgeschlagen, wo an diesem Tage Musik, BeleuchtuM Feuerwerk und ein großes Zusammenströmen von Me" schcn zu finden ist. Eine der vorzüglichsten Unterhaltungen der mann lichen Bewohner von Gräz ist, nehst der Jagd in »l 55» 227 ««l Umgebungen, das Scheibenschießen in der trefflich Angerichteten Schießstätte in der Münzgrabenvorstadt. Es bestehen hier 4 Scheiben für Standröhre, und lMe für Pistolen. Jährlich im Herbste wird ein sogenanntes Haupt-Weßen mit Prämien gegeben, welches durch die Zei-lung früher kund gemacht wird. Damit ist gewöhnlich ""ch ein Kfgelschießen verbunden, 323 XVI. Alphabetisches Verzeichnlß derjenigen Grcizer, welche seit den letzten 3d Jahren durch Adel und Titel, durch Orden, Medaillen, andere Belohnungen und Privil^ gien besonders ausgezeichnet worden sind. I. Verzeich niß derjenigen/ welche durch Adel und Tit«l ausgezeichnet worden sind. -Ä'icherau, Johann v.,k. k. Gubernialrath, wurde am 6. October 1L09, wegen ^jähriger ausgezeiH' neter Dienstleistung, in den Ritterstand erhoben. Attems, Ferdinand Graf v., erhielt am ^' März 1801, wegen 20jähriger Dienstleistung, T"l und Würde eines k, k. geheimen Raths. , Attems, Ignaz Graf v., erhielt Titel und Nü^ eines k. k. geheimen Raths, und am 20. Decent 1325 Würde und Titel eines Erbland - Kämmet im Herzogthume Steyermark. Bai Net, Graf, F. M. 3., bekam am 12. M" 1801, wegen militär. Verwendung, Titel und 82"° eines k. k. geheimen Raths. e- Baumbach, Franz, Hauptmann des Infantcne gimcnts Chasteller, wurde, wegen langjähriger a"^ zcichneter Dienste, im Jahre 1822 mit dem P"dU" ' Edler von Kronenschwcrdt, in den Adelstand eryo"- 329 Vayardi, Johann, Polizei-Oberksmmisfar, erhielt am z. Juni 1819, wegen guter Dienstleistung, den Titel eines k. l. Rathes. Zecken, Franz, k. k. Rechnungsrath, erhielt am 15. August 1817, nach erwiesener adelicher Abstammung, den einfachen Adel. "enbitsch, Stephan, Doktor der Medizin, bekam am 15, December 181^, wegen ausgezeichneter Dienstleistung, in den letzten Kriegsjahren, den Titel eincS k, t. Rathes. «aber, Georg, Doktor der Medizin, erster Kurator Und Stabiphysikus, erhielt am 24. September 1807, wegen ausgezeichneter Dienstleistung, den Titel eine« k k. Sanitatsrathes. Fischer, Alois, Magistratörath, wurde am <». Juni l8i2, wegen ausgezeichneter Dienstleistung, in den Adelstand, mit dem Prädikate: v, Edelau, erhoben, ^Meiner, Franz Xav., Direktor der Philosoph. Fakultät, bekam, wegen vieljähriger ausgezeichneter Dienstleistung im Lehramte, am 6. December 1816 dcn Titel eines k. k. Rathes. "öhausen, Alexander, Polizeidirektor, erhielt "m 18. Juli 1816, wegen ausgezeichneter Dienstleistung, das Prädikat eines Edlen v. 'sotthart, Abt der Benediktinerabtei Abmont, wurde, .Wegen ausgezeichnetem Verdienste, k. k. geheimer Rath. ^ auslab, Georg, Kreishauptmann, bekam, wegen vierjähriger Dienstleistung, am 21. August 1L0Z, da« .Prädikat: Edler v. benzollern, Graf Anton v., General der Kavallerie, wurde am 20. August 18U7 in den Für. 'tcnstaud erhoben, "lser, Lorenz v., k. k. Gubernialsekrelär, erhielt ^n i». November 1822, wegen ausgezeichneter vielM« ^lger Dienstleistung, das Adelsprädikat: von Trauen- Nauer, Franz v., Gubernialsekretär, erhielt, wegen fahriger gutcr Dienstleistung, am 16. März 1218 "n Titel eines k. k. Rathes. «»» 3Z0 «He Kugelmeier, Doktor Fidel, gewesener Nannrichter, bekam, wegen ausgezeichneter Dienstleistung, am 1?. Juni 180? den Titel eines k. k. Rathes. Kunsti, Ignaz,, k. k. Rath und Vaudirettor, erhielt, wegen vieljähriger Dienstleistung, am 16. October 1306 das Prädikat: Edler v. Lohr, Joseph Anton, Artilleriehauptmann,, wurde im Jahre 1821, wegen ^jähriger treuer Dienstleistung, in den Adelstand erhoben. Neuner, Joseph, Gutsbesitzer, wurde, wegen gut/« Gesinnungen und Unterstützung der Armen, am 22-December 181h in den Nitterst^nd erhoben, Pauer, Joseph, Gutsbesitzer, erhielt, wegen guten Gesinnungen und Unterstützung der Armen, am 2. Februar 1812 den Adel mit dem Prädikate: Edlet v. Friedau. Ratschiller, Joseph, k. k. Gubernialsekreta'r, bekam den 8. Februar 1808, wegen ausgezeichneter vieljä'hrigcr Dienstleistung, den einfachen Adel. Reich enberg, Franz, steyr. stand. Kassabeamter, erhielt wegen Verdienst des Vaters und eigenem, ass 1«. Nov. 1810 den einfachen Adel. Saurau, Franz Graf v., Excellenz, erhielt am 9. Juli 1800 Titel und Würde eines Erbland-marschalls im Herzogthume Steycrmark. Sch oller, Joseph, k. k. Gubernialrath und P"-tomedikus, erhielt, wegen vieljähriger ausgezeichnet Dienstleistung, am 5. Februar 181? das Prädikat-' Edler v. Steffen, Johann Michael, Bürgermeister, A hielt im Jahre 1797, wegen ausgezeichneter DieN!^ leistung, den Titel eines k. k. Rathes Streit, Paul, k. k. Oberlieutenant, erhielt '"! Jahre 1826, für 38jährige Dienstleistung, den 2lt>e mit dem Prädikate: v. Streitschwert. ,, Tschebul, Johann Nep., Kammeral- und Kriegs zahlmeister, erhielt, für 57jahrige Dienstleistung "" Auszeichnung bei Anwesenheit des Feindes, im IaYl 1822 den Adel mit dem Prädikate: v. Gutenau. »5» 331 «« Wartlnger, Joseph, stand. Archivar, erhielt am 28. Jänner 1819, zum Lohn für seine steyerm. Geschichte, den Titel eines Ehrenbürgers der k. k. Hauptstadt Gräz. Werner, Franz, k. k. Kreishauptmann, erhielt am 2. Aprill 181? , wegen ausgezeichneter Dienstleistung, das Prädikat: Edler v. VNesenauer, Franz, Bürgermeister, bekam, wegen Verdiensten während der feindlichen Invasion im Jahre 1809, am 4. Aprill 1811, den Titel eines k. k, Rathes. Wilbenstein, Cajetan Graf v., k. k. Kämmerer und stand. Verordneter, erhielt, wegen ausgezeichneten Verdiensten bei der feindlichen Invasion, am 20. Februar 1802 den Titel eines k. k. geheimen Rathes. Zimmer, Franz Anton, k. k. Gubernialsekretär, bekam, wegen 35jä'hriger ausgezeichneter Dienstleistung, am 16. October 1806, das Prädikat: Edler v. ll. Verzeichn iß "trjenigen, welche durch Orden und Medaillen ausgezeichnet worden sind. ^lcholt, Graf v., Gouverneur, erhielt im Jahre l8l5 das goldene Civil-Ghrenkreuz. ^rtner, Vinzenz, Amtsingenieur, erhielt im Jahre I8il) die goldene Ghrenmedaille. ^ttenis, Gras Ferdinand v., erhielt im Novem-,zb" 1H15 daß goldene Civil-ElMnkreuz. "".uMg artn er, Johann v<, k. k. Obrist des Re« Aments Chastellcr, erhielt im Feldzuge 1812 den ,H "caria - Theresienorden. i^ser, Franz, Rechnungsrath, erhielt im Iah« 2818 die goldene Ehrenmedaille, ^'chof, Bürger in Grä'z, erhielt im Jahre lS10 die ^ goldene Ehrenmedaille. lwald, Leopold, Professor der Physik, bekam, für "««gezeichnete Dienstleistung durch ^ Jahre, die ,»» 532 ««« goldene Ehrenm«daille sammt Kette am 22. März 58U5. Grand eis, Johann Graf v., erhielt im Jahre 1810 das Kommandeurkreuz des Lcopoldordens. Braunegger, Franz Sales, Herrschaftsinhaber, erhielt im Jahre 181? die kleine goldene Ehrenmcdaille. Sristofeck, gewesener Verwalter der Tabaksabrik z« Fürstenfeld, erhielt im Jahre 1810 die goldene Eh' renmedaille. Euvelier, Zollgefällsadmimstrator, erhielt im Iah^ re 1K2U den königl. preuß. rothen Adlerordcn 2> Klasse. Dobler, Caspar, Kaufmann und Obrist der Vttt-germiliz, erhielt am 11. Mai 1809, wegen ausgezeichl neier Dienstleistung während der feindlichen Invasion/ die goldene Ehrenmedaillc sammt Kette. Ehrenberg, Ios. Vollhammer v., k. k. Guber-nialralh, erhielt im November 1315 das silbern« Civil-Ehrenkreuz. Elsner, Iiechnungsrath, erhielt im Jahre 58t0 d>t goldene Ehrenmedaille. Engel, Michael, Schreibmeister in der Normalschule, erhielt am 18. October 1811, wegen ausge' zeichneter Dienstleistung, die mittlere goldene Ehren-medaille. Fürntrat, Johann Bapt., Lehrer an der Musterhauptschule, erhielt am 17. October 1826, wege" vieljähriger Dienste, die mittlere Ehrenmedaille M^ Oehrl und Vand. Fraulnberg, Edler v, Doktor der Medizin, "-hielt im December 1817, wegen ausgezeichneter Dienstleistung in den Spitälern, die große Medaille mit Ochrl und Wand. Freitag, Joseph, Wundarzt, erhielt im Iah" 181?, wegen ausgezeichneter Spitaldicnste, die klei" goldene Medaille mit Oehrel und Band. ' «3 meiner, k. k. Rath und Professor der Kircheng^ schichte, erhielt am 28. Juli 1821 die große golde" Ehrenmedaille sammt Kette. <»» 333 ««« Grünes Magnobonus, Prior der Barmherzigen, erhielt im Jahre 1815, >vec,en ausgezeichneter Spital-dunste, die mittlere goldene Ehrcnmeoaille. Gott hart, Abt zu Admoirt, erhielt im October 1809, wegen ausgezeichneter Dienste während der feindlichen Invasion, das Ritterkreuz des Leopoldordens. Herberstein, Hieronymus Graf v., k. k. Kämmerer, erhielt im Jahre 1813 den königl. preuß. rothen Adlerorden 3. Klasse. Iuritsch, Fran z Freiherr v., k. k, Gubernial» ruh, erhielt in, November 1L15 das silberne Civil» Ehrenkreuz. "ltistel, Johann, Domprobst und Gubermalrath, erhielt im Februar 1Ü10 das Ritterkreuz des t. k. Lcopoldordens. weiterer, Fr,, k. k. Rath und ding. Staabefeldarzt, Ritter des königl. sicil. St. Georgorbens und Mitglied der medizinisch-chirurgischen Akademie in Neapel, erhielt im Jahre 1826, wegen ausgezeichneter Dienstleistung, die goldene Livil-Ehreiunedaille sammt Kette. ^leil, Beno, Administrator des Stiftes Aomont, erhielt an, 6. März 1826, wegen ausgezeichnetem Verdienste im früheren Lehramte, die große goldene Medaille. "Uplenig, Carl Krusnik v, Professor am k. k. Gymnasium, bekam, wegen vielja'hrigen Diensten im Lehramte, im Jahre 1312 die goldene Ehrenmcdaille. "Unbschack, Abt und Prälat von Rein, bekam den > 5' Juni 1822 die goldene Medaille sammt Kette. Landrichter, Johann Georg, Agent, erhielt lm December 181? die kleine goldene Medaille mit Dehrel und Band. "ktz, Carl, Wundarzt, erhielt am 18. März 1819, ^gen ausgezeichneter Dienstleistung in den Feldspi-talern, die kleine goldene Ehrenmedaille mit Oehrel und Band. bitterer, Bürger, erhielt im Jahre 1811, fiir aus' gezeichnete Dienste bei der feindlichen Invasion, di« goldene Ehrenmedaille. Marenzi, Freiherr v., Vice-Präsident des k. k. Guberniums, erhielt im Jahre 1815, wegen ausgezeichneter Dienstleistung während der Kriegsjahre, das silberne Civil-Ehrenkreuz. Ostermann, Franz, Kaminfegergeselle, erhielt n" Jahre 182^», wegen ausgezeichneter Hülfeleistung bein' letzten Theaterbrande, die kleine goldene Ehrenmedaille. Polt, stand. Kassakontrollor, erhielt im Jahre 1815, wegen ausgezeichnetem Verdienste, während der feind-lichen Invasion, die goldene Ehrenmedaille. Prathcngeyer, Math., Viertelmeister und Gütcr-besitzer, erhielt am 22. October 1817, wegen ausgezeichnetem Verdienst um die Stadt, die mittlere goldene Medaille mit Oehrl und Band. Reiner, Andreas, Convictsdirektor und Gymna-sialpräfect, erhielt wegen ausgezeichnetem vieljährigcw Verdienste am 3. Februar 1812 die große golden« Ghrenmedaille. Reich hart, Ignaz, Bürger m Gräz, erhielt am H3. September 1819, fiir Rettung mehrerer Mensch«" aus Wassergefahr, die mittlere goldene Medaille M'l Oehrl und Band. Rosenthal, Franz u,, l. k. Gubernialrath, erhielt im December 1817 das Ritterkreuz des k. k. Leopoldordens. Ried müller, Franz, Wundarzt, erhielt am 46. Aprill 1812, wegen sorgsamer Behandlung der Wa^ fenkinder, und Dienstleistung bei der Epidemie, bik kleine goldene Ehrenmedaille. Schütz, Joseph, Gubernialstkretär und Registry tursdirektor, «rhielt am 2^. April! 1808, wegtN iiZjähriger ausgezeichneter Dienstleistung, die große goldene Ehrenmebaille. Spiegelfeld, Anton Freiherr v., k. k. Gube" nialrath und Kreishauptmann, «rhielt im Jahre 13t2/ wegen ausgezeichneter Dienstleistung, den Leopoldorden. Spiegelfeld, EliaS Freiherr v, 1. KreiskoM-missär, erhielt im Jahre 1810, wegen ausgezeichn^ 5?» 33Z ««» ten Diensten wahrend der feindlichen Invasion, das Ritterkreuz des k k. Leopoldordcns. Spreng, Bürger in Gräz, erhielt im Jahre 18l0, wegen ausgezeichneter Dienstleistung während dcr feindlichen Invasion, die goldene «Hhrcnmedaille. ^zapary, Vinzenz Graf v., «hi^lt im Jahre t3i2, wegen ausgezeichnetem Verdienste während der Kriegsjahre, das Ritterkreuz des k. k. Leopoldordens. Traubenberg, Rausch v., Vauinspcktor, erhielt am 19. December 1821 die große goldene Ehrenmedaille sammt Kette. Trau tmannö dorf, Weichhart Graf v., erhielt lm Feb. 18W das Ritterkreuz des k.k. Leopoldordens. Varena, Joseph Edler v., k, k. Gubernialrath und Kammcrprokuratar, erhielt im Jahre 1815, wegen ausgezeichneten Diensten wabrend der l-etztcn Kriegb-^ahre, das goldene Civil-Ehrcnkreuz. "est, Laur. Edler v., Doktor der Medizin und Professor am Johanneum, erhielt, wegen ausgezeichneten Verdiensten in den letzten Kriegsjahrcn im December 1817^ die große goldene Etzrenmedaille mit Dehrl und Nand. verding, Michael, Gymnasialpräfect vom Spiritual im Lonvict, erhielt am 12. Februar 1806, wegen llhjähr. guter Dienstleistung, die goldene Ehrenmcdaille. ^"eß, stand. Feuerweichter, erhielt im Jahre 1811, wegen ausgezeichneter Dienstleistung während der feindlichen Invasion, die goldene Ehrenmedaille. ^lrtner, Bürger in Gräz, erhielt im Jahre 1813 bie goldene Ehrenmedaill«. ^"llderistein, Cajetan Graf v., k. k. ge,hcim«r N^th und stand. Verordneter, erhielt, wegen ausge-zeichnercr Verdienste bei der feindlichen Invasion, im Dctob«r 18U3, das Kommandeurkrcuz des k. k. Leo« poldordens. "wLlfboth, Joseph, stand. Hauptkassier, erhielt am 2^4. Jänner 181I, wegen Rettung stand. Gelder "n Jahr« 5LU9, die mittlere goldene EhrtnmedaiUl. «» 336 "< III. Verzeich niß derjenigen, welche Belohnungen oder B <' lobungen erhalten haben. Artner, k. l. Vaudirektions-Amtsingenieur, würd« mit Glib. Verordn, vom 31. December 1625, wegen thätiger Hülfcleistung beim Theatcrbrande, belobt. Au er, k. k. Oberlieutenant von Chasteller Inf. Reg, erhielt mit Gub. Verordn, vom 3. Nov. 182^, wegen thätiger Hülfcleistung bei verletzten Ueberschwemmung, eine Belobung. Vayardi, k. k, Polizei-Oberkommissär, erhielt, wegen thätiger Verwendung beim Theaterbranbe und Ueber« schwemmung im Jahre 182N, eine besondere Belobung» Bednarz, Lieutenant vom zweiten Artillericregiment, er^ hielt, wegen außerordentlicher Nerwcnd. bci dem Thea' tcrbrande in der Christnacht 182Z, eine bes. Belob-Nenotti, Anton, erhielt mit Gub. Verordn, vom22. September 18IZ, für thätige Hülfeleistung bei der großen Ueberschwemmung, 5l) fi. Bergmann, Ioh., Sattlermeister, erhielt, wege" thätiger Verwendung bei der im Jahre 184 5 eing^ tretenen Ueberschwemmung, mit Gub. Verordn, vow 22. September 1815, eine besondere Belobung. Bernhard, Fischerknecht, bekam mit Gub. Verordn. vom 5. November 1U2'<, für thätige Hülfeleistung be» der letzten Ueberschwemmung, 15 ft. Bousting el, Magistratsraty, .'rhielt bei Gelegenhe't des Theaterbrandes 1L22 eine Belobung. Buschmann, Franz Freih, v., k. k. Tubernial^ rath, erhielt als Beweis der a. h. Gnade Sr. Ma' jestät, mittelst Hofdekret cle llgto 20. November 1ö2^, eine Personalzulage von 500 fl. Domaratius, Carl, erhielt für thätige Hülfel"- stung beim Theaterbrande 1823, 15 fl. Delefant, Ioh., Sohnkutscher, erhielt für thätig Hülfeleistung beim Theaterbrande 1823, t5 fl. Dragawanitjch, Hausbesitzer, erhielt für besond" Hülfeleistung bei der Uederschwemmung imIahre i»"/ 45» 237 ^«« mit Oub. Verordn, vom 22. Sept. desselben Jahrs, line besondere Belobung, ^berl, Alois, Lohnkutscher, für besondere Dienst, leiswng beim Theatcrbrande, 15 si. ^gspielcr, Kreisamtsregistrant, bekam für Hülfc-leistung bei der Ueberschwemmung 1L12, ein Bclo, ^ bungsdekret. ^ker, Oberlicutencmr vom ersten FcldartiUcrieregi-went, erhielt für ausgezeichnete Verwendung beim Theatcrbrande eine besondere Belobung, ^schenbacher, k. k. Polizcikonnmssär, bekam für ausgezeichnete Verwendung beim Hochgewässer nn ^ Jahre 132^, eine besondere Belobung, yb, von, k. k. prov. Polizeikommissar, bekam für ausgezeichnete Verwendung beim Hochgewässer im ^, Jahre 182c», eine besondere Belobung. Üab er, Dr. und Kreisphysiker, erhielt im Jahre 18l5, 'ür besondere Verwendung in den Spitälern, eine ^ Personalzulaye von 2U0 ft. "kltel, Glockengießermeister, erhielt für thatige Hülft-^ Leistung beim Thcaterbrande 1822, ein Belobungsdckret. "öderer, Platzlieutenant, bekam für seine besondere ^crwendung beim Theaterbrande 1825, ein Velo» ^ bungsdekret. Ü°rnientini, stä'nd. Nauinspektor, erhielt für auszeichnete Dienstleistung wahrend der feindlichen Invasion im Jahre 1809, mittelst Gubernialdckret vom _^> August 1813, eine besondere Belobung, satterer, k. k. erster Krciskommissär, erhielt für Ausgezeichnete Hülfeleistung bei der Ucberschwemmung ^w Jahre 182^, mittelst Gub. Verordn, vom Z. Novem-b.kr ilj2i», eine besondere Belobung; früher auch schon eine bei Gelegenheit des Theatcrbrandcs H82Z. "''"einer, Franz Xav,, Direktor der philosophischen Fakultät, erhielt, mit Hofdekret vom 28. August 1846, eine Pcrsonalzulage von Z00 fl ^regoritsch, Ios. C ai>, Gubernialkonzepift, erhielt "ltt Hofdekret vom w. Juli iLlL, für ausgezeich« n«t« Dienstleistung, eine Personalzulage von 1U0 fi. 12 Hamettner, Sattlermeister, erhielt bei Gelegenheit des Theatcrbrandes ein besonderes Belobungsdekrct. Hart mann, Magistratsrath, erhielt für besondere Verwendung beim Theaterbrande im Jahre 1823, e"^ Belobung. Hatzel, Lohnkutscherswitwe, erhielt für fleißiges Wasse^ zuführen beim Theatcrbrande eine Belohnung von ZU "' Heller, k. k. Lieutenant bei der OekonomiekommisM, erhielt für besondere Hülfeleistung beim Theaterbrande 1823, ein Belobungsdekret. Hofmann, Ios., erhielt für fleißiges Wasserzufü^ ren beim Theaterbrande eine Belohnung uon i5 si' Hock, Vicrtclmcister, bekam für thätige HülfcleistunS bei der Uebcrschwemmung im Jahre 1815, ein B^ lobungsdetrct. Hoy er, Math., stand. Kanonier, bekam im Jahre ILli» für besondere, im Jahre 1809 bezeigte patr^ tische Gesinnungen/ eine Belohnung von 2W st, Hültcr, Anton, k, k. Tabak- und Siegelgefall«n« Administrations-KanMist, bekam für thätige Hülst' leistung bei der Überschwemmung im Jahre 18^< ein Velobungsdekret. Jacob, k. k. Oberlieutenant beim Fuhrwestnkorp"/ erhielt fiir thätige Verwendung beim Theaterbrande eine besondere Belobung. Icckel, Viertelmeister, bekam für eifrige Hülfeleistu^ bei der Uebcrschwemmung im Jahre 1U1Z, ein Oel^ dlmgsdekret. ,, Iurrtsch, Franz Freih. v., k. k. GubernralraM erhielt, al« Beweis der allerh. Gnade Sr. Majesty mittelst allerh. Entschließung vom 29. Jänner 18?'/ eine Personalzulage von 500 si. Kaiser, Loren^' v. Traue nstern, k. k. Oubet- nialsekretar, erhielt mittelst Hofdekret vom 4, I«^ 1818, füv langjährige ausgezeichnete Dienste, eli Personalzulage von 200 ft. Halchberg, Ios. Ritter v., stand. Verordnet^ bekam mittelst Hofdekret vom 21. Juni 1L26, «'" Belohnung von, 20llll si. 4» 229 «5« Koller, Carl, Fcttwaarenhändlcr, bekam für thätige Versendung beim Theatcrbrande im Jahre 1823, ein Belobungödekret, ^reizmeier, Vinzenz, Korporal vom 2. Feldar, tillcriereqimcnt, erhielt für thätige Hülfeleistung bei der uebcrschwcmmung im Jahre 1813, ew Bclo-bungsdekret. Kren, Georg, erhielt für thätige HAfcleistung bei der Uekerschwemmung im Jahre 1813, eine Beloh-nung von 25 st. ^ainberg, Graf v., k. k. Kreiskommissär, bekam für ausgezeichnete Hülfeleistung bei dem Hochgewässcr im Jahre 192'», ein besonderes Bclobungsdekret. «eng he im, Joachim Graf v., stcyr. stand. Aus-schußrath, erhielt mittelst Hofdekret vom 20. Jänner 1323, für ausgezeichnete Dienstleistung, eine Ve-lyhnung von 1000 fl. C. M. klebenwein, Stadt-Kämmerer und Viertclmeister, erhielt für ausgezeichnete Hülfeleistung beim Theaterbrande ein besonderes Belobungsdekrct. ^lark, Stadt-Kämmerer, erhielt für ausgezeichnete Dienstleistung beim Theaterbranbe in der Christnacht ^822, ein besonderes Belobungsdekret. saurer, Leonhard, k.k Polizeikommissär, erhielt für thätige Hilfeleistung bei der Uedcrschwemmung im Jahre ^813, mir Gub. Verordn, uom' 22. September 1813, eine besondere Belobung. ^eier, Jakob, Lohnkutscher, bekam für Zuführung d«r ersten Feuerspritze beim Theaterbrande 1823, 5 fl. Wiillner, k. k. Polizeikommissär, erhielt für thätige Verwendung beim Theaterbrande ein besonderes yVelobungSdckret. ^etzas> Joseph, Hausbesitzer, erhielt für thätige Verwendung beim Theaterbrande ein besonderes VelobungZoekret. ^Ner mann, Franz, Kaminfeger, erhielt für be« sondere Auszeichnung beim Theaterbrande 1323, eine Belohnung von 7 5 fi. ^mende, Korporal bei der 8. Kompagnie des Re- 15 « Ziments Haugwitz, erhielt für besondere Dienstleistung beim Thecitcrbrande 1825, 25 fl. Ott, Joseph, Braumeister, erhielt für ausgezeichnete Hülfeleistung beim Thcaterbrande eine besondere Belobung. Pabst, Florian, Lohnkutscher, erhielt für Herbei' führung des ersten Wafferwagcns beim Theaterbrande lL23, eine Belohnung von 5 st, — und für ander« wariige Dienstleistung eine besondere Belohnung von 15 fl. Pauer, Dr,, Vicrtelmeister, erhielt für besondere Thätigkeit bei der Ueberschwemmung im Jahre 181Z/ ein Bclodungsdekret, Peinlich, Johann und Franz, Kannnfegermei' ster, erhielten für besondere Thätigkeit beim Theater- brande ein eigenes Belobungsdekret. Pichl, Freih. v., k. k. Fähnrich, erhielt für aus< gezeichnete Hülfclcistung beim Theaterbrande eine besondere Belobung. Planintz, r. k. Oberlieutenant beim Fuhrwesenskorps, erhielt für besondere Thätigkeit beim Theaterbrande ein Belobungsoekret. Posch, Joseph, Maurerpolier, erhielt für beson« dcre Dienstleistung beim Theaterbrande 1822, eint Belohnung von 50 si. Prathengeier, Math, Vietelmeister, erhielt fül besondere Thätigkeil bei der Ueberschwemmung in« Jahre iLlI, ein Belobungsdekret. Prevotka, W en z el, Kürschncrmeister, erhielt M thätige Verwendung bei der Ucberschwemmung »ll> Jahre 1812, eine besondere Belobung. Naner, Maria, Lohnkutscherswilwe, erhielt M thätige Verwendung beim Theaterbrande eine V" lohnung von 15 si. Reichel, Franz, Kanonier, erhielt wegen besold derer Dienstleistung bei der feindlichen Invasion ur Jahre 18U9, eine Belohnung von 200 st. Reis, Anton, Lohnkutfcher, erh. für ausgez. Dienstleistung beim Theaterbrande eine Belohnung von 4b s^ 45» I41 ««» ^« ich art, Ignaz, Fellfärber in Graz, erhielt für thätige Hülfelcistung bei dem Hochgewässer im Jahre l82ll, eine Belohnung von 20 ft. "einisch, Freih. v., k. ü. Qbrist und Stadtkom., bekam wegen besonderer Auszeichnung bcim Theater, brande ein Belobungsbekret. ^emschmid, Michael, Wagnermeister, und sein Sohn, erhielten für besondere Hülseleistung beim Thea« ^ferbrande ein Nelobungsdekret. ^ise, Freih. v., k. k. Platzhauptmann, bekam für besonders thatige Verwendung beim Theaterbrandr ^M Jahre tö2Z, ein Bclobungsdckret. ^Ngclbach, Jakob, erhielt für besonders thätige Nerwend. beim Theatcrbr., eine Belohnung von 25 fl. "Dinger, Franz, Schmiedmeister, erhielt fur be? sondere Hülfeleistung beim Theaterbrande cin Be- ^lobungsdekrct. ^^Mmer, Zimmermann bcim k. k. Regim. Chastcller, bekam für lebensgefährliche Thätigkeit beim Theater,-branoe eine Belohnung von 25' fl "^dagna, Freih. v., k, k. Hauptmann vom Reg. Haugwitz, bekam für die wirksamste Thätigkeit beim », Theaterbrande ein besonderes Belobungsdekret. Schilling, k. k. Oberlieutcnant, erhielt für ausge« zeichnete Dienstleistung beim Thcaterbrande eine besondere Belobung. ^taudel, Heinrich, Lohnkutscher, bekam für thä, Nge Hülfelcistung beim Theaterbrande eine Beloh« ^nung von 15 fl. schmutz, Carl, Herrschaftsbesitzer, erhielt wegen seiner ausgezeichneten Dienstleistung beim Theater» ^brande ein bcsonderes Belobungsdekret. ^ch.mirmaul, Anton, stand. Kanonier, erhielt w'ttelst Hofkanzleiverordn. vom 28. November 1813, >ur sein patriotisches Benehmen und Rettung mehrerer Millionen ärarischer und ständischer Gelder, un-^er der Oberleitung der damaligen Verordneten, Ig-"az. Grafen von Attems und Andrä Ritter von Ja« "mini, eine Belohnung von 200 fl. W, W. 45» 342 ««» Schuchter, Joseph, stand. Kanonier, erhielt für gleiche Dienste eine Belohnung von 200 fl. W. W. Schuchter, Michael, stand. Kononier, bekam M gleiche Dienste eine Belohnung von 200 st. W W» Schieffer, k. k. Oberlieutcnant beim Äteg. Ehasteller, erhielt für ausgezeichnete Dienstleistung beim Thea- terbrande eine besondere Belobung. Schuster, Johann, Lohnkutscher, bekam für thätig« Hülfeleistung beim Theaterbrande 2325, eine Belohnung uon 15 st. Schwarz, Franz, Schlossermeister bei der k. k Oekonomiekommission, erhielt wegen guter Verwendung beim Thcaterbrande eine Belohnung von 15 5' Ska in perl, k.k. Polizeikommissär, erhielt für thätig? Hülfelcistung bei der Ueberschwemmung im Jahre 181Z, eine besondere Belobung. Tanz er, Thomas, Buchdrucker, erhielt für thätig? Hülfeleistung bei der Ueberschwcmmung im Iahl^ 58IZ, ein- besondere Belobung. Vital, Viertelmeister, erhielt für thätige Hülfcleistung bcl der ueberschwemmung im Jahre 181Z, eine be^ sondere Belobung Wc-tzgcr, k k Polizeikomnnssar, erhielt für besonder? Hülfcleistung beim Theaterbrande ein eigenes Vel^ hungsdckret. Wcrndel, 2lnton, erhielt für thätige Hülfeleistung beider Überschwemmung 182/», eine bes. Belobung Wil!c, Franz, Zimmerpolier, bekam für tha'tlge Hülfeleistung beim Theaterbrande eine BclühnuNs von 27 st. 20 kr. IV. Verzeichniß derjenigen, welchen seit Jänner 5800 b»s gegenwärtig ein, Privilegium verliehe" worden ist. Attcms, Graf Anton u., auf Gl as erzeu gun3 ein Landesprivilegium, 1«. Juni 1817. Dietrich, Ioh., auf Geschirr neuer GaN«"^ -»» 3^3 «c^ besonders zu Hausapotheken anwendbar, 25. Juni 282h, auf HO Jahre. ^wpergcr, ?lnton und Eugen v., auf Erzeugung des Nlcyweißes mittelst Holzessig, 5. Aprill. ^20, auf 6 Iah«. banquet, Friedrich, bei Gräz in der Schö'nau, ^iiucherung des Schwein- und Rindfleisches betreffend, 16. Juli 1826, auf 3 Jahre. ^astnger, Anton, Dampfdruck - Kasse hap- ^parat, 2/1. Juli 1824, auf 5 Jahre. ist, Joseph, Uhren von jeder Hemmungskraft "»abhängig zu machen, 1^. Aprill I82i», auf 3 Iah-^> Laut Gubernialverlautbarung, Zahl 77ZZ, 1L25 s^" dcis Privilegium desselben erloschen. !st/ Johann, auf die von ihm erfundene Vor-lihtung zur Erzeugung hölzerner, mil einem einzi-^l,, zum Schlagen der Stunden und Vierteln, und i^r Repetition eingerichteten Schlagwerke vcrschenen »Et^li hren, 25. November 1818, auf 8 Jahre. ^l:itz, >^ 25. Juli 1804. Kaiser, Joseph Franz, Gräzer-Wasscr (^?ow« äe e rac e), ?. Mai 182^, auf 5 Jahre, Königsbrunn, Alois Freiherr v., und Doknl Nomershausen zu Acken, Dampfpumpe oM Stiefel und Kolben, 18. December 1822, auf 5 IaP' Gebläse maschine, 21. Dec. 1822, auf5Iattt' Rohe Oehle von jeder Gattung in wasscrhellc »^ geruchlose zu verwandeln, auch Fischthran, "^ zwar den bessern, zum Verspeisen zu veredeln i ^, Garbe- und Färbestoff vorthcilhaft,« "" trahiren^ endlich alle Flllssigrelten zu siltrirn, ^' Februar 1l»2Z, auf 5 Jahre. Branntweinbrenn- und Vere dlun-zs M^ thode, 19. Aprill 182Z, auf 5 Jahre. . Königsbrunn, Alois Freiherr v., all/ B l^^. gattungen mit Ersparung von Wrcnnstyf, Ha^ arbeit, und beinahe ein Drittel des Hopfnbedarft° billiger zu erzeugen, die sich durch Güte und Ha"' barkeit auszeichnen, 21. November 1822, ack 5 Iah^' Bier und Branntwein, dann ein oem FraNj, branntwein ähnliches Produkt, und aromatsche Bran«»' weine zu erzeugen, 29, Mai 2824, ae Bew,^ schung fremdartiger Stoffe, von vorzügliche' ^^^^f durch Destillation zu fabriziren, 16. Juli ^3^, "^ ü Jahre. Laut Gubernialvcrordnung vonnü. «5"" j «> I4Z «««> l823, Zahl 649, hat Lafit seine Privilegienrecht« an Earl Königshofer übertragen. Pumpen ohne Ventil mit gewöhnlichem Stie, fel zu verfertigen, welche bei gleicher Proportion mit einer Pumpe von gewöhnlicher Art, in dem nämlichen Zeitraume, aber mit geringerem Kraftaufwande noch einmal so viel Flüssigkeiten in jedem Zustande schöpfen, und für Bergwerke, Fabriken, vorzüglich für Brauereien anwendbar sind, 28, Juli 1821, aufä Jahre. ^afite, Friedrich, K affeh-Maschin e, in wcl, Her mit Ersparung von wenigstens einem Viertheil Kaffeh ein mehr aromatisches und feineres Getränke ln beliebigem Maße bereitet werden könne, 9. Aprill U»22, auf Z Jahre. Vierbrauapparat, wodurch mit beträchtlicher Ersparung an Brennholz und Rrbcitern, gegen die gewöhnliche Methode, und mit Anwendung von Steinkohlen und jedem andern Stosse zur Feuerung, ein, alle gewöhnlichen Biergattungen an Güte und Haltbarkeit übertreffendes Bier erzeugt wird, 24. Aprill 1822, auf 5 Jahre, Laut Gubernialverordnung vom 2?. März 2824, Zahl 6527, hat Lasite dieß Privilegium an Carl Königshofer abgetreten. Bier brau-Meth ode- Verbesserung, mit Ersparung des Brennstoffe«, der Zeit, mit Vortheil der Haltbarkeit, und Erzeugung des L urus bi ers, mit Verwendung . bes Malzes allein, 21. November H822, auf 5 Jahr:, "fite, Friedrich und Carl Königshofer, ^ssig aus inländischen Stoffen durch eine eigene «^Handlung und besondere Vorrichtung der Gährge-säße dergestalt zu erzeugen, daß selber dem Weinessig Zlnch komme und um ein Drittheil wohlfeiler sey, 5> Juli HU23, auf 5 Jahre. "fite, Friedrich, neue Biererzeugung 6« Methode, 22. Jänner 1824, auf 5 Jahre. Lafite hat dieß Privilegium, laut Gubernialverordnung vom ^7. März iL2l», Zahl 6527, an Carl Königsho-!er abgetreten. 15 " 5»> 346 <«» Lechner, Joseph, Tuchmachermeister, auf Tuch* erzeugung cin Landesfabrikspriv., 25. Juli 181U. Lcitner, Christian Ritter v., und SeraphU' Sartori, Nägel durch Maschinen zu erzeugen, mittelst vielfältiger Verbesserung der diesifällige" Cchafzahl'schen Methode, nämlich in einer kunstmäßigc'l lnechauischen Aufstellung sämmtlicher Maschinen am Wasser zum Betriebe; in einer verbesserten Stellung und Zurichtung der Schneiden, in Zubereitung dop^ Mschüeidiger Nägclmaschinen; in einer Vorrichtung mit Schubern und mit einem Pedale, durch w«W zwei Schindelnägel zugleich geköpfet werden i in ein^ n.cuen Doppelschneid-Maschine, wodurch die bisher^ gcn vermieden werden; in einer neuen Schncidw"' schir.e zu Schiffsklammern; in einer Druckmaschine/ durch welche die Schiffsklammern die zweckmäßig Richtung erhalten; endlich in einer verbesserten M schine zur Vollendung der Köpfe bei den Kopfnagcl^ 20. Juni 1L21, auf 9 Jahre. Lew 2 hl, Carl, Lcderermeister, auf ßebererze« oung cin Fabriks-Privilegium, 26. Jänner 18l^ nnt dem Rechte, den k. k. Adler zu führen, in sämN'^ lichcn Grblanben Ztiedexlagen zu halten und Wechs^ auszustellen. . Mayer, Franz, Hüte- (Männer- und Frauen-^ Erzeugung, dann Käppchen und Slrickkärbchen ga"/ aus spanischem Rohre, 45. Juni 1826, auf 2 Iah^' Posener, Johann Paul, gewesener Geonict<^ geometrischen Berechnungsapparat, 47. M" 182Z, auf 5 Jahre. Prägartner, Anton, Erfindung, bci der Papi^ fabrikation das Halbzeug durch das Einströn^, des Halogengases zu bleichen, 2». Aprill 1325, ""' Ü0 Jahre. Probst, Anton, Doktor der Medizin, auf Ste»' guterzcugung ein Landcöfabrits-Befugniß/ . Aprill 1L02, in der Art, den k, k. Adler zu fuyl^ und :m Inland« von seinen erzeugten Waaren »^ derla^en halten zu dürfen. 4»» 347 ««5 sailer, Johann und Anton, ersterer Apotheker, letzterer Vicrtelmeister am Graben, Soda aus Kochuno Glaubersalz, in Verbindung mit der Bereitung einer, auf eigene Art gereinigten, filr Zucker- und Äehlrafsinerien tauglichen, thierischen Kohle zu er-leugen, 2?. Sept. 1823, aus 5 Jahre. Letzterer hat, laut Gubernialverordnung Nro, "z?^^, dem ersteren sein Privilegium ganz abgetreten, 5. Sept. lu^i. Schwarze Farbe zu erzeugen, 12. Februar l»2h, auf 2 Jahre, Laut Hoftammer Dekret v. 2. October 182^, »ud Nro. 26516, Gubernialzahl 25572, hat Anton Sailer das Privilegium nun cin- ^iig und allein an seinen Bruder Johann abgetreten. ^artori, Franz Xav., auf Seidenzeuge ein kandcsfabrits-Vefuguiß erster Klasse, 2« August ?80il, von der Art, den k. l. Adler zu führen und ü« Inlande von seinen erzeugten Waaren Nieder- ^lagcn halten zu dürfen. Hafzahl, Franz Xav., auf die Erfindung, Nägel ohne Feuer zu erzeugen, das k. k. LandesfabrikS, 'Privilegium, 29. Jänner 1812, mit allen ankleben, ßden Rechten und Vorzügen. Hmid, Johann, Kaffehsieder, Kaffehkoch- oder vielmehr Kaffeh - Ausziehungsapparat, womit eine Grsparung von 25°/^ an Kaffeh erzielet, Und um die Hälfte weniger Brennstoff erfordert, auch kin mchr aromatisches Getränt erzielet wird, 25. Juni 1L22, auf 5 Jahre, Laut hoher Hofkammer-Verordnung v. 22. Juni 1326, Zahl 2^ll25, Gubcrnial-^o. 12998, ist dieses Privilegium, wegen unter-dliebencr Tar-Entrichtung, für erloschen erklärt worden, ^bl, Johann, Zünd« Maschine zu verfertign, 12. Februar 282^», auf 1 Jahr. Laut der Spedition v. 18. Jänner 1826, Nro, 5^c>, ist dieses Privilegium erloschen, weil Scobl dasselbe nie ausgeübt hat. teinhofer, Anton, Posamentierer, wasser« Achter Lack, um mittelst selben gemeinen frischen -"laurermo'rtel aufzutrocknen, oder wie immer feucht gewordene Theile eines Hauses, oder auf Mauerwände fest aufzutragen, und ihn auch fortwährend so trocken zu erhalten, daß man hiernach jede Mahlerei oderTa^ petcn anbringen könne, 26. Juni 1823, auf 5 Jahr«. Süeß, Joseph, Apotheker, auf P a r fü merit' Waarencrzcugung ein Fabrikspriv., ll. Aprill iliN« Ctraffinger, Franz, Kammmacher auf Erzeugung aller Kammmacherwaaren ein Landesfabriksbt^ fuginß, 10. September 1317, mit allen demselben anklebenden Rechten und Vorzügen, Tanzwohl, Ferdinand, jede 3uckergattung vo>» allen ungleichartigen, cohärirenden Theilen zu be^ freien, und so geartet Liqueur, Nosoglio «n» dergleichen Getränke nach einer neuen Methode i" erzeugen, 19. Juli 182^, auf 2 Jahre. Wegmayer, Franz, auf Bau mw ollen gespunp ein Landcsfabriksprivilegium, 1. Februar 1809/ W" allen zustehenden Rechten. Withalm, Venedikt, Baumeister, unverbren ^ lich er Firniß, welcher unbedeckt bleibende Thent der Haut, so wie auch Feucrlöschgeräthschaften geg^ das Lierdrennen schütze i dann auf die Erfindung eiiU" Trocknungsfirniß-Lackes, womit man feuch^ Wände austrocknen, und die Mauer mit, dein S^ fwsse der Witterung widerstehenden, Farben glänze^ überziehen könne, 50. September 1322, auf 5 Iah^' Laut hoher Hofkanzleiverordnung v. 2. Juli 1826, M HW6Z, Gubernial-Nro. 15502/ für erloschen erkl"^ Abtritte gegen Salpeter, dann Küchen und K^ mine gegen Rauch und Feuergefahr zu sichtl" 9. October I82Z, auf 5 Jahre. Geschmackvolle Sonnenfirnißfarben ^ 2hüren, Fenster, Ialusien :c., ohne Geruch z" "^ zeugen; dann feuersichere Rauchkammet" nach westpha'lischer Art zu errichten. G r ä z und feine Umgebungen. Zweite Abtheilung. Dit nächsten Umgebungen von Gräz. Die Haine seht Mit dunkeln Laubengängen, Die bald zur Aussicht auf den klaren Strom Sich offnen, l'«ld sich wieder wölbend engen Zur Kuppel in dem grünen D»m; Durch schmale Pfade überall durchschnitten, Von denen jeder freundlich winkt Wcnn er sich schlangelt hin zu kleinen Hütten, Wcnn er zum Verge aufwärts dringt. Die Pfuhle seht, die sich auf jedem Abhang I'lähen, Wo dann den Müde», der erhitzet auf sie sank, Die reinsten Lüfte rings umwehen; Ein jeder Hügel hier ist eine Rasendanl. D>e Wasser seht von freundlichen Najadcn Bewohnt, die bald als Quell' So rein und klar. so frisch und hell, Den Durstigen zum Trunke laden. Dann als ein Nächlein murmelnd weiter fliesten Und an den Ufern faft'ge Vlumlcin fussen. Hier keimt ihr schon're aröß're Tempel finLen Als die ihr baut von Marmorsiem: Und jedes Haus in diesen anmuthsvollcn Gründen, Wird Menschen von Gefühl ein Lustha^Z seyn. Kur^, wai die Dichter Schönes je gesprochen, Und was die Mahler Herrliches gemahlt. Dazu hat hier Natur die Kupfer selbst gestochen. Hier in der Grazien Aufenthalt! So hat dich Grüz wohlwollend die Natur Mit ihrem Herrlichsten und Köstlichsten umgeben; Und wer da wandeln darf auf deiner Flils, Träumt sich in ein Idyllenlebcn. Drum, wer dich einmal sah, wird nie v, wir einen Heinrich der Grewleich im Besitze von ?°>«ng; später wieder die Landcsfürsten. Im Jahre .^9 bekam Christoph Mttndorfer diese Ncste sammt in? ^^erl^'hn, wie solches bisher Andre Vreuner licü° gehabt hatte, vom Kaiser Friedrich, gegen jähr-tzlio- ^ .^^"'^ Pfennige. Im Jahre I^?g erhielt ^ org Weiseneggcr dieselbe um den nämlichen Zins, "r nut der Verbindlichkeit, noch jährlich 2 Fuder Heu D Februar 1529 bekam sie Thomas Wengrr, Marchfutte-rer zu Gräz, vom Könige Ferdinand psiegweise, als Belohnung für seine geleisteten Dienste. Als'im Iahr/ 1532 Gräz von den Türken belagert wurde, vertheidigte ein Ritter Grasiwein von Weyer die Veste gegess eine Streifpartie der Türken. Am 1. November 153? erhielt Mathias Patriarch Gösting pfandweise, und am z5. Aprill 15^2 Adam von Trautmannsdorf ebenfalls pfandweise, für einen Pfandschilling von 15U0 Gulden, mit Ausnahme der Appellation, Konfiskation, Wild-bahn und überhaupt aller landeöfürstlichen Hoheitsrech^ te. Am 24. Aprill 1552 erhielt Philipp Freiherr von Brenner 5ie Bewilligung, diese Herrschast von AdaiN von Trautmannsdorfs Erben ab und au sich zu lö'scn« Im Jahre L572 hatte Gottfried Freiherr von Brcuner Gösting pfandweise inne; später soll es die Family Schrottenbach besessen haben, wovon der Letzte, Gras von Schrottenbach, fich. wett er ^uhcrs Lehre zugethan war, die Ungnade Kaiser Ferdinand II. zuzog uN" endlich auswanderte. Man erzählt von diesem Besitzt Göstings unter 7lndern folgende Anekdote: Es war damals streng verbothen, an Sonn- «nd Feiertagen die Messe zu versäumen, und der Graf vo» Schrottenbach wurde überwiesen, während der Meroscn anhaben könne? indem sie ihm 100 Dukaten kosteten. »»» 3ZZ ««« Nachdem die Schrottenbacher Gösting verlassen hat-^n, wurde die Burg mit mehreren andern Gütern dem ^u errichteten Fürstenlhumc Eggenberg einverleibt, be» welchem sie bis zum Jahre 1707 blieb. Im ge-Nannttn Jahre, am 22. November, verkaufte der Fürst Johann Seyfricd die Herrschaft Gösting sammt dem ^nitc Aigen um 105000 Gulden und H6U0U Gulden "?rauf intabulirten Schuldfordcrungen, an Ignaz Ma-^a Grafen von Attems, und behielt sich nur in der kurz «orher von einem Grafen von Rottal erkauften Wilden dasIagdrecht, oder ^jährlich zu stiftende Stück 7"ildbvet bevor. Von nun an zerfiel das alte Gösting ^Mrr mehr. Es wurde durch längere Zeit als Pulvcr-?urm vermiethct, und blieb endlich nur der Wohnsitz ^ncs alten Försters, der es aber nun auch verlassen. . Nur dann und wann werden die Eulen, welche ^'t nisten, durch eine Gesellschaft von Freunden der ^wantischcn Vorzeit aus ihrer Ruhe geschreckt-> aber ^bermailn verläßt diese interessanten Ruinen, weniges von der hernlichen Aussicht, befriediget. . An der natürlichen, einst auch politischen Gränze ^lschcn Qb«r. und Unter - Stcycrir^L, .'.uf einem «emlich hohen Berge gelegen, biethet sie die doppelte Aussicht auf die Alpen des Bruckcr- und Iuden-.",^'ger - Kreises, und auf die lachenden Thalrr und ^UhcAden Hügel des Gräzer - Kreises dar, Rechts Vt man durch eine enge Wcraschlucht zwischen dem T^übutsch und dem Verge, worauf die Burg selbst steht, . b zu den ernst herüber winkenden Ruinen der Thal-H^2 hin; linkg härt man in einem engen Thale das auschcn der Mur, und Übersicht eine weite Strecke f«. 6loße Heerstraße, die aus Oestreich nach Italien H^'l> I,„ Sjldcn der Burg breitet sich daö ganze d "«"feld, die Antritz und das Fcrnitzerfclo und auf La,^« ^'^i mit allen seinen Umgebungen gleich einer «nokarte aus. das ^" ^k des Verges, nahc an der Heerstraße, steht HHi s ^ ^"' Anfang des vorigen Jahrhunderts erbaute <"op mit feinen Wirthschaftsgebäuden. Der im fran- 5» 356 ««5 Mschen Geschmacke angelegte, mit Statuen und Springbrunnen gezierte Garten gewährt dem Vorüberfahrenden einen recht freundlichen Anblick. Das Schloß ist nun der Sommerauftnthalt der Familie des Grafen Franz von Attcms, und mit demselben eine Herrschaft mit 12 Gemeinden verbunden. Der Bezirk dieser Herrschaft enthält*)beiläufig 15^99 Joch/ worunter 28U0 Joch kecker, 1976 Joch Wiesen, 10?00 Joch Waldungen, 735 Häuser mit einer Bevölkerung von 2500 Unterthanen, welche in die Gemeinden Ober? und Unter, Antritz, Gabriach, Gösting, St. Jakob im Thal, Neudorf, Neustift, Ober-Schöckel, SchattlciteN/ Statteck, Weinzcttcl und Weinitzen eingetheilt sind. Die Herrschaft ist mit 3550 Gulden 38 kr. Don'., und 255 Gulden 36 kr. «u»t. Erträgniß beansagt. S^« besitzt sehr bedeutende Zehente, und an eigenthümliche" Grundstücken 31 Joch 637 Quadrat-Klafter Aeckel/ 75 Joch 665 Quadrat-Klafter Wiesen, i»2 Joch lU" Quadrat-Klafter Huthweiden, 1203 Joch HUI Q"a' drat-Klafter Waldungen, zusammen Hll59 Joch ^" Quadrat-Klafter. Zm Schlosse ist eine Kapelle mit einem BencsiziU!!!/ das noch aus der alten Burg herrührt. Im darneben liegenden Dorfe, von 91 Hausern m^ l»1? Bewohnern, findet man ein Gasthaus mit einem, von den untern Volksklassen in Graz häusig besucht/" Tanzsaale, und ein altes Brauhaus, das ebenfalls ^ Sommer von den Gräzern stark besucht wird. -) Nach SchnM hist. top. stat. «exilon VON SteymtM?. 357 2. Die Waldkirche Straßengel. Das Kirchlein kennest du, das hoch Auf eines Felscnbcrgcs Joch, Drr weit die Gegend überschauet Dcs Meisters kttdner Geist erbauet. Verächtlich schaut es, arm und klein. Doch tin Mirakel schliesit es ein: Die Mucker mit dem Iesusknabcn. Auf cine», schmalen 'Pfade steigt Der P,!grm> nach der steilen Höhe, Doch hat er schwindelnd sie erreicht Erquickt ihn seines Heilands Nahe. Nach Schiller. k. bells durch ihre Lage, theils durch ihr Alterthum "M interessant. . Sie liegt ungefähr 2 Stunden weit, im Nordosten ,^ ^'"z, auf dcm Vorsprung eines ziemlich hohen Ber-^' und Übersicht nicht bloß das ganze von der Mur Wein ^ni^ ^h^i y^ Grabwein bis gegen Pcggau und ^es zv "^ sondern auch den größten Theil dir Alpen Gucker- und Iudenburger-Kreises. ^k>^" Ursprung dieser Kirche fällt in das zwölfte 1 "yunbert, wo Markgraf Ottokar, als er im Jahre ^h G^f" ^^" ^"^^ ""6 Palästina zurück kehrte, ^tn^" «. ^^" ^^"^ vermuthlich von einem griecht« Künstler gemahltes, Marienbild mitbrachte. ^!lt^, - 6 2iUd wurde Anfangs in einer hölzernen Ka-d«l dem Dorfe Straßengel, welches das Stift 5»» 553 ««5 Rein schon am 8. Juni 1147 von Ottokar und seiner Gemahlinn Kunigundc erhalten hatte, ausgestellt. ' I" Jahre Il57 gab Ottokar, mit Bewilligung Eberhards/ Grzbischof von Salzburg, den ganzen Berg, worauf die Kapelle stand, und welcher damals der Frauenkogel hieß, nebst mehreren herumliegenden Grundstücken dem Stifte Rein, und es wurde nun hicr eine kleine Kirche über dem Marienbild gebaut, zu welcher viele Wall-fahrten geschahen. Letztere nahmen aber noch mehr zu, als im Jahre 1255 auf einem großen Tannenbauin^ vor der Marianifchen kleinen Kirche ein wunderthätiges, aus dem Stamme hervor gewachsenes Kruzifix entdeckt wurde. Die Hirtcn, welche es zuerst bemerkt hatten, zeigten es dem damaligen Abte zu Rein, Rudolph vo» Landelier an; darauf kam der Erzbischofvon Salzburg, Eberhard II., der Bischof von Seckau, Ulrich I., «n° der Abt von Rein, lösten das Kreuz vom Baume ^ und übertrugen es feierlich in die Kirche. Von nun an verbreitete sich der Ruf dieses Ort^ so sehr, und daS Vermögen der Kirche wurde du^ fromme Stiftungen so schnell vergrößert, daß man ba!» an einen neuen erweiterten Bau denken konnte. D^ep geschah im Jahre 13^6, wo Hartwig von Emerberg/ der I5te Abt von Rein, am Maria Empfängnißtag< den Grundstein zu der nvch jetzt bestehenden Kirche' leg^' Die vorzüglichsten Unterstützer dieses Baues waren-die beiden Brüder Zeyereckcr aus Wien, die in ^ Cisterzienserorden getreten waren; dann ein gennss Niklas der Ploder, ein Bürger aus Wien, und .<» Edlen Wilhelm von Ratzstadt und Thomas von SledMg' «r wurde im Jahre 1255 vollendet. Der Baum, an welchem das Kruzifix war g<^" den worden, wurde in den Umfang der Kirche i^i gen, und man sah noch gegen Ende des vorigen Ia^ Hunderts einen Theil seines Stammes daselbst, ^ gleicher Zeit wurde eine Pfarre hier errichtet, wor«.^ in der Folge sich eine Probstei bildete, die ab"., unsern Tagen wieder mit dem Stifte Rein vere" » worden ist. , Die Kirche ist in echt gothischer Bauart, wie einige ^lere Nachrichten versichern, von demselben Meister (Georg Häuser aus Klosterneuburg) aufgeführt, der M unter Herzog Rudolph IV. den Bau des Stephans-^urms in Wien begonnen hatte. Es zeigt auch wirklich der alte, fast ganzdurchsich-"ge Thurm denselben Styl. Im Innern der Kirche findet man auf dem Hoch« altere, von zwey Engeln getragen, das uralte wunder-Mtige Marienbild; auf dem linken Seitcnaltare einen ^bastian, und auf dem rechten Scitenaltare einen heil. Anaz von Schmid, und in der Seitcnkapelle eine alte ^"lzerne Statue der Mutter Gottes. « Die hohen schmalen Fenster um den Hochaltar bethen noch aus farbigen Gläsern mit sehr hübschen ^chnungen. Nings um die Kirche stehen mehrere Ge-Hude, dir, obwohl zum Theile erst im siebenzehnten und Mzehntcn Jahrhunderte von den Aebten Allantts Matt fast Pl"idus Mailly erbaut, durch den Zahn, der Zeit 1tz. ganz zerstört und unbewohnbar sind. Nur ein ^Uizierl, der zugleich den Meßner der Kirche macht, /.°t mit seiner Familie hier. Alle Gebäude sind mit de s^Ringmauer umschlossen, und an dem südlichen Thore . kstlben findet man noch ein Gemählde, das die Wun-^geschichte der Aufsindung jenes Kreuzes darstellt. . Zwei Wege führen zu dieser Kirche: der eine an ^ Westseite des Berges durch das Dorf Straßengel, r andere an der Nordostseitc durch den rauschenden Tannenwald. 360 3. Das Cisterzicnserstift Nein. >Vchon waren die Trungauer durch Erbschaft u«b andere glückliche Zufälle immer tiefer in die Steyer-mark herabgekommen, als endlich im Jahre 1120 Otto-far IV. auch die großen Besitzungen Waldös, des letzte« Grafen von Ruen (Rein), die sich bis über Graz herab erstreckten, unter der Bedingung erhielt, auf dem Platze, wo das Schloß Rein gestanden, ein Kloster zu erbauen. Da aber bald darauf Markgraf Ottokar starb/ so konnte erst Leopold I. (der Starke) diese Bedingung erfüllen. Der Bau des Klosters begann im Jahre H12^ wurde aber auch unter Leopold noch nicht beendet, il^ dem dieser bereits am 28. October 1129 starb, «nb den Bau seinem Nachfolger Ottokar V. und seiner Witwe, der edlen Sophia, TochterHeinrichs des Schwarze"/ Herzogs in Baiern, undWilwe Bertholds, Herzogs vo" Zöhringen, überließ. Doch führte Leopold schon a>" 25. März 1129, am Feste Maria Verkündigung, t»e" Grafen Gerlach von Dunkenstein als ersten Abt, u"d 12 Ordenspricster, aus dem Kloster Eberach, hier cin> Im Jahre 1138 wurde der Bau endlich vollendet, und die obgenannte Markgrä'sinn begab sich mit threw Sohne, dem Erzbischof Konrad von Salzburg, de" Bischöfe von Gurk und vielen Edlen dahin, um "' feierliche Uebergabe vorzunehmen. ... Die ersten Besitzungen, welche das Stift echtt", waren 12 Huben bei Hartberg, einige Moden im M" le bei Gradwein, ein Allod in Adriach n. »»» 261 «" Bald abcr nahm das Vermögen desselben so zu, baß es schon beim Tode des ersten Abtes ziemUch behütend war. Unter den folgenden Aebten vermehrte s'ch das Ansehen und der Ruf dieses Eisterzienserstiftes ^, daß man sich von allen Seiten bemühte, durch Stiftungen, Schenkungen, Vermächtnisse und durch Privilegien theils Grabstätten,, theils Gcdächlnißtage ^ Messen für das Heil der Seele zu erhalten, wo-"Urch dann immer neue Besitzungen hinzu kamen. Im Jahre 1312 bestätigte Papst Clemens V., und !^ Jahre 1316 am 10. Februar König Friedrich alle fechte und Privilegien des Stiftes. Am 5. Mai dic-'^ Jahres gab Friedrich auch dem Stifte die Erlaub» ^ß, Unterthanen auf den eigenen Gründen anzunch-^N odcr zu entfernen, eigene Richter zu setzen und °N den Unterthanen Steuern zu erheben. Im Jahre 1)19 traten die Stifte Seckau und Stain? At Rein in eine geistliche Bruderschaft, so wie in der f"ge auch 1282 Lavant, 1392 die' Karthäuser-Klöstcr ""d andere. st. Abt Hartwig von Oimrbcrg, der auch den Grund, I^u zur Kirche von Etraßcngel gelegt hatte und über-^pt ein sehr thätiger und angesehener Mann, sogar ^pstlicher Legat an die Herzoge von Baiern gewesen ^l, baute das Stift ganz neu, verschaffte demselben '°le neue Besitzungen, erhielt vom Hcrzog Otto und herzog Albrecht 6äo. ^ März 13ZU die Prioilegien ^ Stiftes, insbesondere das Richterrecht über die ^.terthanen, bestätigt, und bekam mehrere Freiheits-^kfe, vorzüglich auch die Gerichtsbarkeit über jene ^ ^rthanen, welche bisher unter dem Erzbischof von "lz^urg gestanden hatten ?c. h. >"" Jahre l.)6U erhielten die Unterthanen Rein6 n Herzog Rudolph die Mauthfreiheit fur ihre Nah-."Ngsmittel und andere Hausnothdurften. Diese Maulh» ' "helt erneuerte Herzog Albrecht im Jahre lZ7i, lä», ^'" ^'^' ^""ember 139g ^«st^igte Herzog Wilhelm Nnittiche Rechte und Privilegien des Stiftes. 16 ,>» 262 <«» Im Jahre 1404 wurde die Gegend um Nein von Georg Aucrspcrger geplündert und überhaupt so hart mit genommen, daß die Unterthanen ihre Steuern nicht zahlen konnten. Im Jahre 1405 bestätigte Herzog Leopold die Rechte und Privilegien des Stiftes. Um diese Zeit N"^ Abt Angelus Manse in einem solchen Nufe der Frömmigkeit und tiefer Gelehrsamkeit, daß er nicht n»f als Visitator aller Klöster des Cisterzicnscr-Ordcns nach Ungarn geschickt, sondern auch im Jahr« 1415 Rath «n° Hofeapwn Erzherzogs Ernst von Stcyermark wurde, und im Jahre 141U auch auf das Concilium zu C»^ jtanz ging. Im Jahre 1424 mußte er die Klöster seines Ordc^ in Oestreich reformircn, wobei er aber seincn Körp^ so sehr schwächte, daß er bald darauf am 41. Aug«!' 1^24 starb. Im Jahre 1443 erwirkte Kaiser Friedrich, am der Kirchenversammlung zu Vasel, für die klebte v«?n Rein die Inful, und im Jahre 1448 wurde das Klost^ St. Gotthard in Ungarn eine Filiale des Stiftes N^N, was aber in späterer Zeit wieder aufhörte. Um das Jahr 1450 bestand das Stift aus ^ Ordenspriestern und 12 Novizen, mit einer Dienersch"> von 6U Personen. Sie hatten 15 Wagenpscrde, ^ Reitpferde, 24 Ochsen, 24 Kühe, 42 Ziegen und ü" Schweine. Für die Prälatentafel waren 50, für den C»nve" 2l0, fur Gäste 25 und für die Dienerschaft 12^) 2'" , Wein bestimmt i dann 3UU0 Viertel Hafer, 8l)U Bierw Wntzen und 5W Viertel Korn präliminirt. Im Jahre 1465 aber brannte das Stift Rcin ^ nahe ganz ab. Im Jahre 1^8t wurde das neu erbaute Stift, "^ gen den Einfällen der Ungarn, befestigt und mit eine Pulverthurme, mit Mauern, Aufziehbrücken und Sch'^ scharten versehen. <»» 365 «^» Die vielen Güter, welche die früheren Acbte *) ^'worden halten, gingen aber unter Johann Freit). ^> Zollner, der früher Probst eines Pra'monstratcnzer-"losters gewesen war, fast wieder ganz verloren. Zwar Erstand er durch fernes Benehmen sich des Erzherzogs Ferdinand I. vollkommene Gunst zu erwerben, wurde ^lich dessen Hoftaplan und Rcith, und erhielt den Titel °ines Bischofs von Jerusalem; aber er mußte doch sei-^r Verschwendung wegen die Prälatenwürde niederle? ^n und Rein im Jahre 1535 verlassen. . Er ging nun, vom Pfalzgrafen Johann von Vaiern geladen, nach Regensburg, und erhielt endlich den ^l-'tigen Bischofsitz. Aber auch da blieb er nicht lange, ^ verlor seine Würde und starb zuletzt im Jahre 1525 ois Pfarrer zu St. Veit in Steycrmark. Ihm folgte, als er Rein verließ, von den Con-> Antualen gewählt, Hypolit Hueten stein, zuvor Pfarrer in Gradwein. Aber der stcyerische Landcs-^Uptmann, Johann Ungnad, Freiherr »on Sonneck, ^^igte das Stift, seinen minderjährigen Sohn Lud-^3 Ungnad zum Koadjutor anzunehmen. Hypolit ^b darüber, und nun eignete sich Ludwig Ungnad ganz die ^temvurde zu, und dessen Vater übernahm die Admiration des Klosters, Bei dieser weltlichen Regie-^"g gcrieth Rein so sehr in Verfall, daß es sich in ^ Folge kaum wieder erholen konnte. '^uf Gerlach von Dunlenstein waren als Acbte sscfolat: il«l, Ottüxn' Oraf v. Schallach. N3» Vi< v. Murecf. ^l8Z Koiirao v. Orodno, I2ngq. l2i8 Enaclbcrt Gl'af v. Helfenstcin, in v^r Kolg^ Al't ^« Edl-rach, 1226 Ludwig v. Stadrct. l«ü6 MdoN) >,'. lla,i, "rl,er. t?55 Amcirich' v, Grafc>i?orf, spater Pischof ,m ^v^,nt. us,', Vn'llharo v. P!ank>,'Nwart. 1230 Rcuiaio Graf v, Pfainiberg. i<3? Hcixrlch v. tz^oonl'^rss. lio,; 'llldcrt Zrdinacr. l!,?3 H»qo v. ?lli>de>ielt. i?3l Hartwig v. <3„n-rbi'rq. ,z« Seysried v W'Ulsicin. i,',53 Otco v. ^>)uc»,. l3«,< Nikolaus Sckarf. iü^ Pcter Plirgssall.r. «»» Aüqelus ?5la»se, 1,^5 Johann Gl'ill'i-, früher Htlfts-fnor zu ?n"!". ^l^^'ter. i,,j Viermann O!-olt>'nd»cscr. l«'« ocifolauz v. hohcrn. ,,72 Ol)r>st,an Ga,iscr. >,3,iW°!f-,» >, Schrott. t,;i5 Johann L!lidc,Ua>U> , auch Land^l). ui Stcyerm>,r?. i5lg I«h^>n, Freiherr ->^' Zöllner lc. 16 " 4»» 364 ««» Dle Conventualen wendeten sich endlich an den damaligen Herzog von Steyermark Ferdinand I., und bewirkten, daß Ludwig im Jahre 4549 seiner Würde entsagen, mußle, und zum Ersatze des dem Kloster z«' gefügten Schadens verhalten wurde, welcher Ersatz abel sehr unbedeutend aussiel. Nun wählte man den Pfarrer von (surkfeld in Unterkrain, Martin Duclachel, zum Abte, und dieser suchte den Versal! des Stifts wieder ein wenig hintan zu halten i auch führte er eine strengere Disziplin ein, und war em eifriger S^ chcidigcr des Katholizismus, wofür Papst Paul l> ihn zum Titular - Bischöfe von Kalipolis ernannt^ Später wurde er Sufragan - Bischof von Brixen ut^ KoadMor von Laibach, endlich kaiserl. geheimer 3^" und Hofkaplan und dann Bischof von Neustadt, wtlchk' letzteren Würde er aber schon nach 3 Monaten entsagt und bald darauf, im Jahre 1559, starb. Nun folgte Bartholomäus v. Gruden««^ der vorzüglich auf die Bildung der Jugend sein Augc^ merk richtete, und zu diesem Ende eigene Schulen a"/ legle. Gr bewirkte auch bei Papst Gregor Xlll., K^ ser Maximilian II. und Erzherzog Carl II. die Wicdcl d^ mehrere der früher verlorenen Güter wieber eingelöst" auch mehrere Bauten im Stifte geführt werden konnt ^ Nach einer glücklichen 2Ljährigen Regierung st^ am 15. August l605, ' „h, zu Nun postulirtcn die Reiner den bisherigen A?" zu Wiener-Neustadt, Mathias Gülger. »»» 36Z ««« Dieser brachte die Herrschaft Nohr, die noch jetzt '>N Besitze des Stiftes ist, an sich, und wußte 1620 ^rch einen Tauschverlrag mit dem Erzbischofe von Salzburg die Pfarre Gradweii, mit ihren 7 Vika-.^tspf,irren dem Stifte Rein für immer zu unterwer-^l- Auch bewirkte er, daß sich die 7 Cisterzienserklö-^, Lilicnfeld, Willering, Schlierbach, Wiener-Neu-^t, Bittring, üandstraß und Sittich unter das Gene-,^-Vikariat von Rein begaben. Das Kloster erwei-.^t er durch ein ganz neues Gebäude. Kaistr Ma-.^as und Kaiser Ferdinand wählten ihn zu ihrem ge« "kltnen Rathe, und die Stände der Steycrmark zu "em Verordneten. Er endete sein thatenreiches Leben "U 58, Mai 1628. l Jetzt folgte Mathias Mayer le, der früher aus 'n Snftc Rein nach Landstraß und dann nach Sittich 6 Abt gerufen worden war. Dieser, ebenfalls ein ^gezeichneter Mann und kaiserlicher Hofrath, trug ,„k Inful nicht lange, indem er bereits am 7. August "29 starb. ^ Sein Nachfolger war Blasius HNger, der von ^pst Urban VII!. die Nulle erwirkte, daß kein dem H 'st« ^...gehöriges Nesihthum künftighin wieder veräu-^t werden dürfe. Seines Amtes müde, legte er am ^' Qctobcr 16'»5 dasselbe nieder und lebte bis 1657 i" Arraßengel. Nach der Resignation des Abtes Vlasius folgte ein "s der Gegend gebürtiger Vauernsohn, der Pfarrer ^" Gradwein, Balt ha far Styber, der zwey Mal ^."' stand. Verordneter wurde und zu Jahre lang Alerte; er starb 1673, und nach ihm kam Candidus «.^llinger, bisheriger Pfarrer zu St. Martin bei LiÄ ^ b" durch sein freundliches Benehmen sich die ^be seiner Untergebenen zu erwerben wußte. Er """ am 3. August 1684. der » 367 ««« ^ viele Verdienste, daß ihm Kaiser Joseph II. zur Belohnung die Probstei zum heil. Blut in Gräz ereilte, von wo er endlich als Prälat in sein Stift ^ück gerufen wurde. Hier sorgte er auf jede mögli-He Weise für die Wiederaufnahme des Vermögens so-^°hl, als auch für neue Mitglieder des Stiftes/ und vor-^glich für die wissenschaftliche Nildung der Letzteren. >>w Jahre i?95 wurde er stand. Verordneter und Aus-lchußrath,. dann Administrator des Benediktinerst,ftcs ^monl; im Jahre 1819 Hofkommissär und Präses ?^ Grundsteuerregulirungs - Provinzial - Kommission , ^welchen Remtern er, so wie als Stellvertreter Sr. ^serl. Hoheit des Erzherzogs Johann, bei der steycrm. ^ndwirthfchaftsgesellschaft, bis an sein Ende unermüdet ^tig wirkte. Er starb, allssemein bedauert, am 5. ^uni I822 im 69. Jahre seines Lebens, und ihm folgte ^ nunmehrige gelehrte und hochgeachtete Abt Hcrr Udwig Crophius, vorher Professor an der k, k. "Nlversität zu Gräz, ictzt, wie so viele seiner ausge-^lchnetcn Vorfahren, steyer. stand. Verordneter, Kura« or des Iohanneums, prov. Direktor der theologischen ""ultät an der k, k. Universität :c. ?c. .» Das Thal, in welchem die Sriftsgebäudc liegen, >l Nicht ganz drei Stunden von Gräz entfernt. Der Weg dahin führet an Gösting und der Wcin-°°ttelbrücke, und dann, längs dem rechten Murufer, .^, Ctraßengel vorüber, in den alten historisch merk-^"rdigen Marktflecken Gradwcin. In diescm Markte ^"bet sich eine der ältesten Pfarren in Stcyermark, t/. lange Zeit mit dem Stifte Nein über viele Vor-. Me, insbesondre über Straßengel, im Streite war, e,'n ^« ^^ burch den Grzbischof von Salzburg, mittelst 'neb Vergleiches, geendigt wurde. Auch war hier län-«ere Zeit der Sitz des Erzpriesterthums von Untersteycr. ^ Diese Pfarre ist auch durch einen ausgezeichneten ^ann merkwürdig geworden, durch den Pfarrer A n- °n Wolfrath, der von hier zuerst als Abt in das in !^' tillering, dann aber <651 auf den Bischofsitz "5'cn übersetzet und Fürst des h. röm. Reiches wurde. ->»» 263 ««» Im Jahre 1620 kam, in Folge eines Tauschver-tragcs zwischen Rein und dem Erzbischofe von Salz^ durg, Paris Graf von Looron, Gradwein sammt seinen 7 Vikariatspfarren: St. Bartholomä an der Liboch, St. Ponkraz, St. Lorenz zu Uebelbach. St, Marti" in Feisteritz, St. Egydius zu Semriach, St. Stephan am Gradkorn, und St. Joseph im Thale unter da» Patronat des Stiftes, und alle 8 Kirchen werden seitdem von Cisterziensern versehen. Derzeit ist Pfarrer in Gradwein der Hochw, P. Jakob Adler. In Grabwein findet man auch eine TrivialschM einige Nägel- und Hackenfabriken ?c. Von hier geht der Weg etwa noch eine haM Stunde längs einem rauschenden Bache fort, und endliO gelangt man in den äußeren Raum des Stiftes selbig Hier zeigt sich dem Auge zuerst rechts ein ziemU^ großer Teich, in dessen Mitte eine von Bäumen b^ schattete, mit Blumen gezierte Insel, und links d^ wohlerhaltene große Garten mit mehreren Ueberw'"" terungöhäusern. Von hier kömmt man, vorüber "" einem Schutthaufen, ber noch die Stelle einer abgl' rissenen kleinen Kirche bezeichnet, durch ein großes Shs in den ersten Hof, in welchem sogleich bie imponirendl Facade der prächtigen Stiftkirche die AufmerksaA keil an sich zieht. Diese Kirche, 22? Fuß lang,ü» Fuß breit und 63 Fuß hoch, wurde von Abt Placid"' Mailly, gegen die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts erbaut und von seinem Nachfolger Marian Pittrei«^ kraft eines Breve von Papst Benedikt XIV., 5^' feierlich zu Ehren des h Joseph konseknrt, Im 3^" 1766 wurde sie, auf Befehl des letzt genannten Ab^/ von dem berühmten Mahler, Ritter von Molk, ". den herrlichsten Fresco gemähld en geschmückt, s? Hochaltarblatt ist eine der schönsten Arbeiten "^ Ochmio. Ueberdieß stehen noch auf jeder Seite 5 " ' tare mit einigen guten Bildern. ,^ Rechts vom Hochaltare kömmt man tn die Kape^ in welcher die Gebeine mehrerer steyermärkischc« o sten liegen. In dem größern Sarge, von roiy 369 Narmor, ruht Herzog Ernst der Eiserne. Auf b.em Deckel ist seine Oestalt in Stein gehauen, und lings herum die Inschrift: Obiit. Serenissimus. Frinceps, Dns. Arneslus, Arcbidux. Austrie. Stirie. Karinthie, Carncole, Anno, Domini. MCCCCXXIIII. decima die Mensis Juny. Er starb, allgemein geliebt und beweint von seinen Unterthanen, und gefürchtet ron seinen Feinden, 4? ^ahre alt, zu Brück an der Mur, und wurde sogleich hier beigesetzt. Rechts von der Thüre findet man in dieser Kapelle ^nen neu eingemauerten Sarg, der die Gebeine des bw 31. December 1164 zu Fünfkirchen verstorbenen Markgrafen Ottokar V., dann die seiner Gemahlinn, "er am 21. November 118^ verstorbenen Johanna ^unigunbe, und seines Sohnes, des am U. Mai "92 gestorbenen Ottokar Vl., des letzten Trun-^auers, umschließt. Dieser Sarg wurde erst im Früh-lahrc iy27 aus der von Ottokar V. gestifteten, nun ^gehobenen Karthause Seitz hicher gebracht. Auf ^M Deckel ruht der letztgenannte Markgraf schlafend unter einem Baume und an seiner Seite liegt ein Hase (Siz, Seitz, windisch ein Hase). Unten liest man folgende Inschrift: nIC. IaCet, ottoChar. MaiiCuIo. stYrTae* Joanna. kVnIgVnth. ConIVnX, et, ottoCiiar pIVs. vILIVs. . An den vier Ecken ruhen vier Löwen, und jwi->cyen denselben ist das Wapcn des Stiftes Seitz und «as ftcycrische angebracht, . Das Bild auf dem Altar dieser Kapelle ist vo>» "nem Gra'zer Mahler, Hauck. ^ In der Gruft dieser Kirche liegt auch noch der Stifter Markgraf Leopold und seine Gattinn, die -^29 gestorbene Sophie. 16 ** «5» 270 ««-5 In der Nähe der Kirchthür stehen vier große Grabmäler, welche zum Angedenken der ^ berühmten Aebte, Johann LinocnUwb, Georg Freyöeiscn, Placidus Mailly und Mathias Gülgcr, gesetzt wurden« Auf dem Chore steht eine große, im Jahre 1?ö2 vom Abt Gerhard Schobinger, der um dieselbe Zctt auch den jetzigen schönen Thurm errichten ließ, g^ heule Orgel. Gleich neben dem Chore findet man den Biblio^ lheksal. Er wurde erst in neuerer Zeit gebaut UN° ist nicht schr groß. Die vorzüglichsten Merkwürdig!«^ ten darin sind folgende: ein prachtvolles pergamentncs/ nnt interessanten Gemählden geziertes Missale, das Abl Wolfgang Schrott, ein Kaligraph seiner Zrit, s^ kniccnd geschrieben haben-, eine kostbare SammluNs aller Stiftsurkundcn von dem Conven:uatcn Alanu» Lehr, unter dem Titel: »6iiranlcnn I^^nenio" verfaßt' der Büchcrnachlaß des Erzherzogs Ferdinand von Oest' reich, sammt einem steinernen Tische, der in seine" Gestell einen ganzen physikalisch - astronomischen, od^ vielmehr astrologischen, äußerst sehenswürdigen Apparat/ dessen dieser Fürst sich bedient«, einschließt; mehrere andere Manuscripte, ältere Prachtausgaben :c, ^". die neuere Literatur, besonders der Philosophie, b^ Geschichte, sind incht am besten bestellt-, doch laßt M «ben in dieser Hinsicht von dem jetzigen gelehrten Av Vieles erwarten. . In der Prälatur, b«r Kirche gegenüber, si«^ man eine große Reihe der schönsten Gemächer und Sa'^ in deren einem, unter andern Bildern, auch ein Gemäht merkwürdig ist, welches die ganze Famille des Stiftes an einem Kruzifix knieend, darstellt, und hie präch^ Halle, in welcher die Aebte gewählct werden. ^, Kreuz gange zu ebener Erde hängen die leben großen Bildnisse aller 45 verstorbenen Aebte, besonderer Aufmerksamkeit würdig sind. ^ Die übrigen Gebäude, die im Ganzen fünf g^ ^ Höft umschließen und zum Theil sehr alt, zum ^ »»» 571 ««« aber erst in neuerer und selbst neuester Zcit entstanden sind, dienen zur Wohnung der Stiftsgcistlichcn, des Herrfchafts - Anwaldcs uud seiner Beamten u. s. w. Der Convent bestehet jetzt, nebst dem Prälaten, aus einem Prior, der zugleich Dechant von Rein ist (derzeit P. Alois Echantel, bischöflich Seckau'scher geistlicher Rath), etwa 50 Priestern, 5 Brüdern und Taigen Novizen. Die mit dem Stifte verbundene Herrschaft hat 'n ihrem Bezirke einen Markt und ^2 Gemeinden, dämlich: den Markt Gradwein, die Gemeinden Eckbartsberg, Eisbach. Geisthal, Gschneit, Hörgast, Kehr und Plesch, Kleinalpen, Kugellierg, Nein, Sonn-leiten, Straßengel und Stüboll. Das Flächenmaß derselben betragt zusammen: *) ^652 Joch 2 Quadrat-Klafter, worunter ^95 Joch kecker, 2531 Joch 2 Quadrat-Klafter Wiesen, 25 Joch Weingärten, 695 Joch Waldungen sich befinden. Die 2ahl der Häuser beträgt 796, und die ganze Bcvölke» ^ng hlg7. Die Unterthanen dieser Herrschaft wohnen 'w Grazer-, im Iudenburger- und im Marburgcr« Kreise. Die Herrschaft ist mit 9005 fl. a6 tr. I)c,m., Und 1259 Gulden U7 kr. N,^!. Erträgniß, in 26 Aem-tern und 10Z3 Häusern, bcansagt. Das Stift hat auch das Patronat und die Vogtei über die Kirchen St. Ruprecht zu Gradwein, St. Stephan am Gradkorn und St. Anna in Stübing, b"s Patronat allein über die Kirchen St, Nartholomä ^n der Liboch, St, Oswald bei Plantcnwart, St. Martin zu Fcistritz, St, Lorenzen zu Uebelbach, St. ^akob im Thale, St. Ggyden zu Semriach, St. Pon-Zratz bei Plankenwart und Ct. Philipp zu Stüboll. ^ Eine halbe Stunde von Rein ist ein schöner Kal-darienberg, von welchem man eine angenehme Aussicht hat, so wie von der, ebenfalls eine halbe Stunde entfernten, im Jahre 1^52 erbauten St. Ulrichskapelle. "> Nach Schmutz hist. top. stat, Lexikon von Steycrm»nk. 272 In der Nahe des Stiftes, gegen Gradwein zu, soll einst die Ritterburg Helfenstein gestanden haben, die Erzbischof Eberhard von Salzburg im Jahre 4245, auf Befehl Herzogs Friedrich des Streitbaren, schleifen nuißte, und deren Unterthanen später Rein erhielt. 373 4. Die Ruinen der Thalburg. Aus diesen Burgen, die di< Felsen tragen, Gefallen fast vem grimm'gen Zeltenzahn, Weht uns, aus ernsten altergrauen Sagen, Der hohe Ge«st der kühnen Vorwele an. W e i 0 m a n «. ^"ute Fußgeher wählen zu diesen stillen Ruinen ge» wohnlich den nächsten Weg aus der Stadt durch die Mur, Vorstadt, entweder über die Felder gerade nach Bayer« dorf, odcr durch die etwas entferntere Allee über Eggen« bcrg, ebenfalls nach dem genannten Dorfe, wo der eigentliche Bergpfad nach den, jenseits des Geisberges, an dessen Fuße dießseits Eggenberg, gelegenen Schlbs' strn Obcr- und Unter-Thal beginnet. Bayerdorf, mit einem kleinen uralten, von Ursula, aus der Familie Gradmr, erbauten Kirchlein, ist wahrscheinlich zu selber Zeit entstanden, als deutscht Ansiedler auch in Gräz sich niederließen, und hat »on seinen ersten Bewohnern den Namen erhalten. Ein« damit verbundene Gült besaßen einst die Gradncr, dann das Geschlecht der Marschacher; jetzt gehört sie zur Herr« schast Eggenbcrg. Von Vayerdorf geht der Weg Anfangs durch Gä« len, dann aber durch einen schönen Tannen» und Ler« chenwald, etwa eine gute halbe Stunde und ziemlich °tquem übcr den Bergrücken, auf dessen Höhe man eine "r schönsten Aussichten auf Gräz und das ganze M«r- <»» 37^ «««- thal genießet. Hat man den jenseitigen Abhang erreicht, so blicket zwischen den Bäumen der Spiegel zweier Teiche, die wahrscheinlich einst viel größer waren und das ganze kleine Thal einnahmen, gar freund' lich herauf; etwas später zeigen sich die Ruinen der Thalburg, und endlich über denselben in weiter Ferne die meist mit Schnee bedeckten Gipfel der obersteyeri« schen Alpen. Die Ruinen stehen auf einem Hügel am östlichen Ende des kleinen stillen Thales, an dessen Westseite man auch das neuere Schloß, »Oberthal" genannt, erblicket. Im Jahre <681, als Vischer seine Ansichten stcyer-märkischer Schlösser herausgab, muß die Thalburg noch in ziemlich gutem Zustande gewesen seyn; jetzt findet man fast nichts mehr als ödes, über einander gestürztes Gemäuer, das aber doch in seinem bedeutenden UM-fange auf die ehemalige Größe der Festung schließen läßt. Nur ein paar Thürme, die einst den Eingang bewachten, werden noch von Bauersleuten bewohnt, in allem Uebrigcn Wohnt das Grauen Und die Wolken schauen Hoch hinein. Von der Geschichte der Burg, seiner Erbauer und ältesten Bewohner ist uns fast eben so wenig übergeblieben, Mrhr als Kumar *) schon 1816 berichtet, war auch jetzt nicht aufzutreibcn. Er sagt: Wohl mag der Erbauer dieses Schlosses zur Zeit Carls des Großen hierher gekommen seyn, denn sein Ahnherr, Emerich von Thal, lebte schon zur Zeit Carl Martells in Bayern, und siel im Jahre 727 in der Schlacht im Feilenforste. Welcher eigentlich von den Nachkow' men dieses Emerichs I. nach der Steycrmark gekommen, und wann diese Burg erbauet wordcn, ist nicht bekannt; aber es ist höchst wahrscheinlich, baß Erster" «) In semen nia5i«r,schen Streifigen in Ven UMüeb«ngel' v»n Graz,c. '»» Z?5 «^» zur Zeit Carls des Großen mit den Herren von Gosling, Pfannberg lc., mit jenen Colonien, die Bayrisch« gräz und Bayerdorf pflanzten, hierher gezogen ist. Die Annalen der Stcycrmark haben uns vorzüglich aus dem dreyzehnten Jahrhundert das Andenken an Mes adcliche Geschlecht, das von dieser Burg den Namen führte, aufbewahrt. Es sind die Ritter Friedrich, Otto, Conrad und Walter vom Thale. Der Erstgenannte lebte um das Jahr 4220, und starb, nach dem Nodtcnbuche der Abtei Nein, den 8. Julius (beiläufig um das Jahr 1250) und hinterließ den Sohn Otto, einen tapfern Ritter, der mit Catharinen von Gösting Conrad und Walter erzeugte. Catharina starb frühzeitig, und Otto folgte ihr bald in das Grab nach. Dessen ritterliche Söhne erscheinen 2274, in Gesellschaft des Pfarrers Ulrich von Straßgang, als nokile» luüite« Ll^i-iiie in einer Gößer-Urkunde. Conrad war lange Zeit, wenigstens bis 4286, Pfleger auf Offenburg, eine« Feste bei Zöhringen im Iudenburger-Kreise, scheint aber doch seine letzten Tage auf der Thalburg beschlossen zu haben, da sein Sterbetag ebenfalls im Todten-buche von Rein verzeichnet steht. <— Bald nach dem Erlöschen der Göstingcr (um 1260) starb auch das Ge« schlecht der Ritter vom Nhale aus, und nach ihnen be-, hauptetcn die Ritter von Windlschgräz das Eigenthum dieser Feste. — Als diese später, wegen mannigfaltigen Verdiensten, in den Freiherrenstand erhoben wurden, er» hielten sie den Titel »Freiherren von Naldstcin und im Thale,'' wovon ein Beweis auf einem Grabstein in der Domkirche zu Gräz zu finden ist. Nach dem Tode des Ponkratz von Windischgräz (29. Oetober 1591) wandte sich die hinterlassene zweite Gemahlinn desselben, HypoNta, mit ihren unmündigen Kindern zu Luthers ncucr Lchre. Als Ferdinand II. seine Maßregeln zur Wiedereinführung des katholischen Glaubens begann, flüchtete sie sich auf ihre Feste Waldstein und hielt daselbst, gegen Ferdinands Anordnungen, einen lutherischen Prediger, Paul Odontius, verborgen. Wegen verweigerter Auslieferung desselben und hartnäckiger 376 Vertheidigung dieser Feste, als sie den 20. Aprill 4602 des Morgens um 4 Uhr von dem Inquisitions-Haupt-manne Böttinger überfallen wurde, mußten Ponkratzens Söhne, Christoph und Friedrich, mit Verlust all ihrer Güter, ihr Vaterland räumen, und die Thalburg ward, nachdem sie 17 Jahre ein Eigenthum Ferdinands blieb/ am 2^»- Mai 1621 dem Freiherr« Hanns Ulrich von Eggenberg, als eine Belohnung zu Theil. Vereinigt mit Eggenberg ging sie dann an die Familie Herberstein über, in deren Besitz sie auch noch ist. An der hohen, einst einen Hof umschließenden Mauer, an der Nordseite der Ruinen, genießt man eine schöne Aussicht über das einsame Thal und, durch eine finstere Waloschlucht, auf die Trümmer des einst mächtigen Wösting. Die Bewohner der beiden Burgen mögen wohl oft auf Raub und Jagd gemeinsam ausgegangen seyn, und ein unterirdischer Gang soll ihre Verbindung erleichtert haben. Eben so soll ein Gang von hier durch den Geisberg in das Gräzerfeld geführet haben. Neben der Burg, auf einem kleinen Hügel, steht eine Kirche, dem heiligen Jacob geweiht, darneben der Pfarrhof, ein SchulhauS und «ine Schänke, wo man einige Erfrischungen erhalten kann. Die Fahrstraße nach der Thalburg führt, freilich viel weiter, über Gösting, durch ein von einem Wildbache durchströmtes, sehr enges aber äußerst romantisches Thal. Wer diesen Theil der Umgebungen von GrZz ganz genießen will, der unterlaff« nicht, beide Wege zu machen, er wird sich, ist er anders ein Freund der sch^ nen Natur, auf dem ersten durch die herrlichen Aussichten, auf dem zweiten durch den kühlen Schatten und die stille Einsamkeit, im Angesicht? zweier graue" Denkmäler der Vorzeit, reichlich belohnet finden. 37? Z. Das Schloß Eggenberg. «V?m Westen der Stadt, etwa eine Stunde weit entfernt, liegt an, Kujie des Geißberges das ehemalig« Residenzschloß der Fürsten von Eggenberg. Eine wohl erhaltene breite Pappel- und Kasta« nienallee führt vom Weißegqerhofe in der Murvorstadt bis zum Schlosse durch blühende Gärten und wallende Saatenfelder. Schon aus weiter Ferne gewährt das große prächtige Gebäude einen königlichen Anblick, obwohl es, in ber Nähe besehen, eben nicht nach den besten Regeln der Architektur gebauet ist, Es bildet ein großes Quadrat mit 2 Höfen, einem iiemlich hohen Thurme in der Mitte, und 4 kleineren Thürmen an den Ecken, welche sämmtlich mit dem gekrönten auffliegenden Adler des alten Fürstengeschlech-tes geschmuckct sind. Ober bcm Thore prangt das Wapen der ehcma-lkgen und jetzigen Eigenthümer, das ist: der Fürsten von Eggcnberg und der Grafen von Herberstein, und zum Angedenken des im Jahre 1673 hier gefeierten kaiserlichen Beilaaers liest man daselbst auch die Worte: »aVe GlaVDIa IMpekatrIX" Das Innere enthält eine große Reihe schöner Zimmer und mehrerer prächtiger Säle, besonders ist der Weite Stock, die Wohnung des Besitzers, wahrhast fürstlich eingerichtet. Der große Saal ober der Einfahrt ist ganz mit "viginalgemählden von dem vaterländischen Künstler »»» Z73 «" Weißkircher bedeckt, welche theils Allegorien, theNS Szenen aus der Mythologie darstellen. Eben so enthalten die übrigen Zimmer manches sehenswerthe Bild aus den besten italienischen und deutschen Schulen. Die Kirche, im Hintertheile des Schlosses, ist vorzüglich schön und mit allen nöthigen Erfordernissen des Gottesdienstes versehen. Ein gnadenreiches Marienbild kam im Jahre 1762 V0N Pols hierher. In der Unken Wand sieht man ein aus Canova's Werkstätte hervor gegangenes Grabmal der letzt ver« storbencn Gräfinn von Hcrbcrstein, aus weißem carrari-schen Marmor, das wohl vorzüglich die Aufmerksamkeit ^edes Besuchenden an sich zieht, Inder Schatzkammer findet man 8 sammelne und seidene, schwer mit Gold gestickte Decken, welche bet dem Zuge Kaiser Leopolds mit seiner Braut, von Gg^ genberg in die Stadt, sollen gebraucht worden seyn. Am Fuße des mittleren Thurmes ist ein kühler Springqucll und auf dem Thurme selbst ein schönes Geläute von 6 Glocken. Mit dieser Herrschaft ist ein freies Landgericht, das aber mittelst Vertrag vom Magistrate der Hauptstadt Gräz verwaltet wird, und ein Bezirk verbunden/ der 18 Gemeinden umfaßt, als: Algersoorf, Webling, Hart, Wetzclsdors, Krotlendorf, Blabutsch, Bayerdorf, Lebern, Feldkirchen, Abtissendorf, Seycrsberg, Mant« scha, Nllbersdorf, Wagram, Wagnitz, Straßgang, Virka und Winddorf, welche zusammen an Flächeninhalt 6?6l Joch 786 Quadrat-Klafter enthalten, und zwar: a" Aeckern ^68? Joch 9l»9 Quadrat-Klafter, Wiesen 165< Joch i»87 Quadrat-Klafter, Weingärten 2W Joch 5l6 Quadrat-Klafter, Waldungen 1Y4 Joch HI^ Quadrat« Klafter *). Der Bezirk hat 3516 Seelen in 796 Häusern. Die Unterthanen der Herrschaft wohnen vorziigUH im Gräzer -, aber auch im Marburger - und Cillit^ ') Nach Schmutz hist. top. stat. Lexiken von Steyermarl. kreise. Sie ist mit 695? Gulden 36 Kreuzer vom. und 336 Gulden 26 Kreuzer Rn»l. Erträgniß catastrirt. Dieser Herrschaft steht auch die Vogtei über die Kirche St. Jacob im Thale zu. Schloß und Herrschaft waren seit ihrem Entstehen bis zum Auöstcrbcn der Eggcnberger stets im Besitz dieser Familie, und kamen erst dann, durch Heirath zwischen Anna Eleonora, gebornen Fürstinn von Gggen-berg, und Leopold Grafen von Herberstein, an die letztgenannte Familie. Außer den Grafen von Cilli erhob sich kein Geschlecht der Steyermark zu solcher Macht und Herrlichkeit, als die Fürsten von Gggenberg. Noch in der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts waren sie nichts als fleißige Bürger und Handelsleute ln Radkersburg und Gräz. Ulrich Eggenberger trieb der Erste den Han-bel ins Kroße, hatte an mehreren Orten, vorzüglich ^ Ungarn, Verlagsplätze, und erwarb sich dadurch ein sehr bedeutendes Vermögen. Allein es wurde nach sei-Nem Tode unter !6 Kinder getheilt, und diese Theilung ^>ürde wahrscheinlich die großen Unternehmungen auf immer gelahmt haben, hätten nicht zwei seiner Söhne, ^althasar und Hanns, Geist und Kraft genug besessen, "as gemeinschaftliche Vermögen zu ferneren Unternehmungen zu benutzen. Balthasar erwarb sich bald einen solchen Ruf, baß Kaiser Friedrich IV, aufmerksam wurde und, da er vst in Geldverlegenheiten war, in nähere Verbindung ^ut ihm trat. Später wurde Balthasar auch in den Adelstand erhoben. Der Kaiser verlieh ihm ein Wapen, ^uf welchem 2 junge Adler eine goldene Krone gegen Himmel tragen, gab ihm als eine besondere Auszeichnung den Titel: „Unser lieber Getreuer" und machte ^hn endlich zu seinem Münzmcister (Finanzminister). Nun erwarb sich Valthasar durch seine unerschütter-^,che Treue, durch seinen Fleiß und seine Gerechtigkeits« uebe, wie durch seine Güte und Wohlthätigkeit, die allge-weuiste Achtung, so, daß viele Grafen und Fürsten, die 4»» 380 ««> Reichsstädte Nürnberg, Frankfurt am Main, sich k? eigenen Zuschriften um seine Gunst bewarben, undcnoUch auch Ungarns großer König Mathias Korvinus ihm l46? den ungarischen Adel ertheilte und ihn sogar in Rang und Würde den Magnaten seines Reiches gleich setzte. Unzählige Zahlungen aber, zum Behufe der Staats« bedürfnisse, oi« ihm selten gleich vergütet wurden, die Ausstattung seiner Schwestern, wovon die Eine Sig' mund Prueschenk, Freiherrn von Stattenberg, ein« Andere dcn Erbmarfchall in Kärnthen, Laoislaus Bra« der, heirathete; die Unterstützung seines unglücklichen Schwagers Christoph von Payn, endlich die Bedürft nissc König Maximilians, erschöpften zuletzt doch seine Vermögenskräfte und veranlaßten ihn, seine Entlassung zu suchen. In der Folge soll derselbe auf den Schloßberg gebracht worden, und im Jahre 1W5 durch das heimliche Gericht umgekommen seyn. Auch der Kaiser starb bald darauf, und sein Nachfolger Maximilian gab 1^96 den Kindern Balthasals für die zu fordernden Summen sein Gut und Bergrecht am Graben zur Entschädigung. Balthasar hatt« aber, nebst den Diensten, welche et dem Staat« erwies, sich auch vielerlei andere Verdien« sie erworben, so z. B. hatte er zum Bau des Franzis" laner-Klosters sehr viel beigetragen; den Domini« kaner-Nonnen, welche ihr Kloster zu St. Leonhard verlassen mußten, gab er sein schönes Haus in GrÄ zur einstweiligen Wohnung; den Dominikaner-Mönchen, beim h. Blut in Gräz, schenkte er zum bessern Fort' kommen zwei Weingärten und Wiesen am Rostn« berge lt. Seiner Familie war er ein glücklicher geliebter Gatte und Vater. Mit seiner ersten Gemahlinn, 3t<^ degunde Rottalerinn, erzeugte er die Tochter Elu sabeth, mit der zweiten, Barbara von Payn / b" beiden Söhne Wolfgang und Christoph. , Um doch einen eigenen Edelsitz zu haben, erbaul« er sich ein Schloß, wahrscheinlich das jetzt noch M' nannte alte Eggcnberger Schloß bei Algersdorf. »>> 33t «c Die beiden erwähnten Söhne pflanzten nun tas Neue Edclgeschlccht fort. Ersterer, unter Kaiser Ferdinand II. kommandi-kcnder General in den windisch-kroatischen Gränzen, ^zeugte mit seiner Gemahlinn, Sybille Panichfcrinn, ben nachher berühmten Seyfried, der, obwohl schon kin Anhänger Luthers, von Kaiser Ferdinand I. doch besonders geehrt und auch ein Mal um ein Darlehn lur Fortsetzung des Türkenkrieges angesprochen wurde. Kumar *) erzählt, daß bei dieser Gelegenheit der Kaiser sich selbst in das Stammhaus Seyfrieds begeben habe. Seysried war eben nichr bei Gelde, versprach aber doch, den Kaiser schnell zu befriedigen. Es waren noch nicht 2 Stunden verflossen, so eilten schon die Eggenberger Unterthanen in den Schloßhof und streckten dem Kaiser, bur größten Verwunderung, lOOWO Noldguloen vor. Dieser Seyfried war es aber auch, dcr später dem ^tcn Glauben in Gräz den größten Abbruch that. Er ^setzte, trotz den scharfen Befehlen Ferdinands, alle Archen, welche von seinen Vorfahren gebaut oder do-tirt worden waren, mit lutherischen Pastoren; .vorzüg-lich aber wirkte in dieser Hinsicht sehr schädlich ein alter blinder Mann, Balthasar genannt, der in dem Zarten Seyfrieds in Gräz (da, wo jetzt das Paradeis) Luthers neue Grundsätze vertheidigte. Auch war es Seyfried, der im Jahre 1580, gegen die Befehle Her-i"g Carls, den aus Gräz vertriebenen Professor der Ttiftsschule, Magister Kaspar Kratzer, in seinem Schlosse "ufnahm und lange Zeit beschützte, Christoph von Gggenbcrg, Valthasars zweiter Sohn, der durch seine Heirath mit der reichen Helene ^uggerinn, Ruprechts von Hcrberstein hinterlassene Aitwe, ftin Vermögen so sehr vermehrte, daß er im >5ahre 1543 die Herrschaft Ehrenhaustn von dem Grafen von Schaumburg erkaufen und sich davon »zu Ehren« Vausen" schreiben konnte, hatte 2 Sohne, Ruprecht, -üartholomäus und Johann Christoph, die am 23. De< '5 Eieh« mahlerische Ttreifjüge in den Umgebungen von Grai» cember^l598, sammt ihrem Vetter Johann Ulrich, einem Sohne Seyfrieds, vom Kaiser Rudoph II. in dcN Freiherrcnstand erhoben wurden, Ruprecht, einer der ersten Kriegshelden seiner Zeit, ward zuerst Schloßhauptmann in Gräz, im Jahre i5UN wurde er General der bayerischen Artillerie, iw Jahre 15L6 aber Oberst in spanischen Diensten. Nachdem er hier 1? Jahre unter dem Herzoge von Parma, dem berühmten Alexander Farnesc, in den Niederlanden gedient hatte, ging er wieder nach O^ reich zurück und erhielt hier 1593 das Oberkommando gegen die Türken, wurde kaiserlicher Rath und Minister, 1596 Zeugmeister in Wien und Generaldirektor der Artillerie. Als Erzherzog Ferdinand die Regierung seiner inneröstr. Lander antrat, empfing Ruprecht, als defscN Stellvertreter, die Huldigung der steycrmärk. Siände, bei welcher Gelegenheit er nnt königlicher Pracht in Gräz erschien. Im Jahre 1598, da man eine zweite Belagerung Wiens befürchtete, wurde er zum Kommandanten dieser Stadt ernannt. Er starb endlich, 65 Jahre alt, l6N, als Held und Staatsmann überall berühmt, von den Großen seiner Zeit geehrt, und sein Leichnam wurde in der von ihm erbauten Gruft zu Ehrenhausen beigesetzt. Johann Ulrich, Freiherr von Eqgcnberg zU Ehrrnhciuscn, ein Sohn Seyfricds, geborcn 1568, wurde vorzüglich durch Ruprecht schnell empor gebracht. Letzterer verschaffte ihm nämlich eine kaiserlich« Hauptmannsstelle in den Niederlanden, wo er sich bald die Gunst und Gnade seines Monarchen zu erwerben wußte. Er kam an den Hof nach Gräz und wurde mit der Würde eines Erzherzoglichen Mundschenks belehnt. Als Ferdinand den Kaiserthron bestiegen hatte, ernannte er Johann Ulrich zu seinem Kammerpräsidenten, dann zum Obersthofmeister der Erzherzoginn Mart« Anna, Gemahlinn Ferdinands «I., endlich zum rat- >»» 323 ««5 serlichen Gesandten in Spanien, und nach seiner Rückkehr, zum, Statthalter der inneröstr. Länder und der Sceküsten mit fast unumschränkter Vollmacht, und gab lhm auch das Obcrstcrbland-Kammcreramt. Im' »Jahre 1621 war er Landeshauptmann in Etcyermark, und am 21. November desselben Jahres 'wurde er mit Eleonora, Prinzessinn von Mantua, im Namen des Kaisers, im Dome zu Mantua getraut; 1622 wurde er Erbland-Mundschenk von Krain und ber windischen Mark,, und erhielt dcn Orden des gol-benen Vließes, endlich am Zl. August 162I wurde er ^uf dem Reichstage zu Regensburg, sammt seinen Nachkommen,, aus dem Freiherrenstande unmittelbar in ben Rcichsfürstcn-Stand erhoben, und ihm und seinem Hause sogar Sitz und Stimme in dem fürstlichen Reichskollegium zugesichert. Im Jahre 162^ vermittelte Ioh. Ulrich den wich« !lgen Vergleich zwischen Kaiser Ferdinand und den ^'zherzogen Carl und Leopold über Tyrol und die v°rderöstreichischcn Erbländer, und wurde von dieser 6cit an als der vorzüglichste Vertraute des Kaisers betrachtet. 1625 erlangte er das Oberst-Erb-Marschallamt 'l! Oestreich Ob- und Unter- der Enns und wurde ^Uch am 27. Juni 162U mit dcn dazu gehörigen Herrschaften Senftenberg und Oberwaldfee erblich belehnt. In demselben Jahre bekam er die, mittelst Majestäts-bUefes ääa. Prag am 15. Aprill 1628 zu einem Her-°°gthume erhobene Stadt Krummau, mit All Schlössern Und Ortschaften, Der Titel, der ihm nun von der geheimen Hofkanzlei beigelegt wurde, lautete auf folgende Weise: «Dem Hochgebornen Herrn Johann Ulrich, Herzog »zu Krummau, des heiligen römischen Ncichs Fürsten »und Herrn zu Eggcnberg, Graf zu Adelssperg, Herrn »zu Pettau, Ehrenhauscn, Straß,, Senftenbcrg und «Qberwaldfte; Oberisten-Erbmarschall in Oestreich, »Qbcristen-Grbeämmerer in Steyermark, Oberist-Erb-"Nlundschenren in Krain und in der windischen Mark, «»» I34 ««^ »Ritter des goldenen Vließes, Unserem gehetmen^Rath, «Kämmerer, bevollmächtigten Gubernator der Inner-»östreichischen Lande, Unserm Ohaim und besonders »lieben Fürsten." Er starb endlich am 18. October 4634 ^u Laibach und wurde in die Gruft, die er sich bei den Minoriten in Gräz gebaut hatte, mit großem Trauergepra'ng« überführt. Er war es, der die Kollegien der Jesuiten zu Görz und Fiume, das Spital der barmherzigen Brüder zu Gräz, die Kirchen und Klöster der Minoriten zu Gräz und Windisch-Feisteritz stiftete und nebst andern Gebäuden auch das fürstliche Nesidenzschloß auf seinen» heutigen Platze, unweit der alten Stammburg, erbaute. Er führte eine wahrhaft königliche Pracht, die er vorzüglich auf seinen Gesandtschaftsposten zeigte. S» zog er z. B. als kaiserlicher Volhschaftcr am päpstlichen Hofe in einem mit 6 arabischen Hengsten bespannten Wagen, umgeben von einem in Gold strotzenden Gefolge, in Rom ein. Die Pferde waren mit silbernen Hufeisen beschlagen und Geld wurde von allen Seitest unter das Volk ausgeworfen. Aber auch als Schriftsteller und Mitarbeiter an dem verbesserten Hof- und Landrechte des HerzogthuM? Steyermark hat dieser Fürst sich berühmt gemacht. Zu seinem Andenken erhielten alle seine männlichen Nachkommen in der Taufe den Namen Johann. Er hinterließ aus seiner Ehe mit Maria Sidonia, Freiinn van Tannhausen, einen Sohn Johann Anton, und drei Töchter Maria Theresia, Maria Franziska u«d Maria Sidonia, Johann Anton war geboren im Jahre l6t0 «nd widmete sich frühzeitig den Staatsdiensten. Er wurde 1655 Landeshauptmann in Krain, später kaiserlicher Rathund Kämmerer, und endlich Bothschafter am päB* lichen Hofe, Für seine geleisteten Dienste erhielt er vom Ka'!" die Grafschaft Gradisca mit förmlicher Landeshohen, »>> Z3Z ««^ und diese Grafschaft wurde im Jahre 5642 zur unmittelbaren freien und gefürsteten Reichsgrafschaft er-^ben, und mit derselben zu seinen Gunsten auch das 'ürstliche Stimmrecht verbunden. Nur bedingte sich der Kaiser, im Falle als der Mannsstamm aussterben l'llte, das Rückfattsrecht. Fürst Johann Anton ehelichte im Jahre 1639 die Achter des Markgrafen Christian von Bayreuth und ^r Maria Herzoginn von Preußen, die Prinzessinn ^nna Maria, und hinterließ bei seinem am 19. Februar lLtzg erfolgten Tode die beiden Söhne Johann Christian !^b Johann Scyfried, und die nachherige Gemahlinn °^s Joseph Fürsten von Dietrichstein, Prinzessinn Maria Elisabeth. Johann Christian wurde ebenfalls kaiserlicher Aheimer Rath, und erhielt im Jahre 1654 Sitz und stimme im Reichsfürsten-Kollegium; auch war er "ltter des goldenen Vließes. Von seinem Ansehen und feinem Reichthum kann ^N sich eine Vorstellung machen, wenn man die Beschreibung des Beilagers liest, welches 1672 Kaiser Leopold ^. bei seiner Vermahlung mit der Erzherzoginn Clau-°l" Felice in dem Schlosse Eggenberg feierte. Kumar ^ sie umständlich geliefert; er sagt: »Am lt. October langte der Kaiser unter dem "Donner der Kanonen, sowohl aus der Citadelle von "^räz, als auch den eigends hierzu in der Ebene aufgeführte« Batterien, in dem Schlosse St. Gotthard ^N/ wo er von dem Abte von St. Lambrecht, Franz ^n Kaltenhausen, und den steyermärkischen Ständen ^U einer Ghrenrede empfangen, und von Ersterem '" stin Schloß zur Tafel gebethen ward. Nach geen-^gtem Mittagmal verfügten sich Seine Majestät unter '^egleitung der Landesstä'nbe in 48 sechsspännigen "Wagen nach Grä'z, während mit dem Geschütze von den '^"dtwallen ununterbrochen gefeuert wurde. Äm vaulußthor empfing Seine Majestät das erste Fähn-^'n des bürgerlichen Fußvolks, unter Anführung deö ^"rgerhauptmanns Tobias Brunuer, und des Fähnrichs 1? »Franz Weingrill, der mit dem Stadtbanncr vor einem „so gewaltigen Gebiether sich bis zur Erde neigte» «Am eisernen Thore paradirte das zweite Vürgcrfa'hn« „lein unter Anführung der Bürger Michael Grabner, „der Stadt wohlbestellten Lieutenants, und Johann Hein^ «rich Gelb, Stadtfähnrich. Hier befand sich der eh^ »same Rath der Stadt Gräz unter Vertretung des „Bürgermeisters Georg Vaumann, der schon zum zw^ «ten Mal diese Würde bekleidete, des Stadtrichters »Sigmund Hink, des Stadtschreibers Doktor Iako» «Codorus, der Räthe Melchior Gelb, Georg Pctel »Volk, Georg von Durnau, Paul Poitz, Friedrich Hün' «gerl, Martin Parmeuringer, Johann Pinber, Ioha^ ,."° ,Herrn6 sich hingerissen fühle. Hierauf begann ^ »Einzug durch die Herrengasse nach der Burg. »Herr Johann Christian Fürst und Herr zu Eggen« "berg empfing mit seiner Gattinn das höchste Nr'aut-"Paar, sammt der Erzherzoginn Mutter und dem ganzen "Gefolge, mit königUcher Pracht an den Schloßthoren. 'Die Mauern des großen Gartens waren mit den kostbarsten, spanisch-niederländischen, allegorisch gewebten "Teppichen behairgen, deren Stickwerk aus schwerem "Golde und Silber bestand. Am Eingänge waren zwischen W Kunstgemählden zwei hohe Spiegel "gegenüberstehend aufgerichtet ^ der Boden von da "bis zum Schloßgebäude mit Teppichen belegt. Das »schloß selbst glich eimm funkelnden Smaragde, in "dessen Mittelpunkte das goldene ChronozMphikon: «^Vr t^I^VOI^ I^leLQxinIX! angebracht war, "bas noch fttzt zu sehew ist. Das Nrautbett bildete ^lin kaiserliches Lagerzelt von schwarzen gewundenen "Sü'ulen umgeben, woran von Gold- und Silbcrstoff verfertigte Tapeten hingen, unb^ worein sich diese ^acht stine Majestät der Kaiser, der die uorige »Nacht in der Burg geruhet lMte, selbst begaben. "Aicht viel minderkostbar waren die Bettstätten und "^erä'the der Großherzoginn von Florenz und anderer 'Hospersonenv »Am folgenden Morgen um 9 Uhr empfingen beid« Majestäten die Glückwünsche der steyermärkischen Stän« "^ und des alten Adels in einem mit Gold und Purpur "Gehangenen Audienzfaale. Nach vollendeter Rede des ^andmarschülls, Gesrg Christian, Grafen von Saurau, ^. "den. sie sämmtlich zum Handkusse vorgelassen. Es zeichneten sich unter diesen durch ihren glänzenden Auf- »^s, vorzüglich aus: die Grafen und Herren von Stu- enderg, Herberstein, Trautmannsdorf, Saurau, Mör- ,perg, Breuner, Gleisbach, Dietrichstein, Nattmanns, °orf, Purkstall lc,; die Freiherren von Wilfersdorf, "nghcun, Teufenbach, Galler, Wurmbrand, Zehcnt, "lr u. m. a i>9>, "Nachmittags fuhren Seins Eminenz der päpstliche »H,. t"s, der Deputirte des Maltheser-Ordens, Graf <"anz Augustin von Wallenstein, der königlich spa- 1? * „nifche und andere Gesandte nach Gggenber'g, und wur-»den zum Handkusse vorgelassen. »Den 15. geschah endlich die Vermahlung in der „hierzu zubereiteten Hofkirche St. Egyden. Nachdem „sämmtliche für die neue Kaiserinn bestimmten Dame" «und sonstige Bedienung in Eggenbcrg eingetroffen »waren, begann der aus mehr als 90 sechsspännigen «Kutschen bestehende Zug in die Stadt. Die hohe Braut «saß in einem mit 6 Schimmeln bespannten offene« „Wagen, dessen Räder mit Silber beschlagen und »er« ,)goldet waren, die Kutscher mit feinem Sammet, die .^Pferde mit Gold und Silber bedeckt :c. Das Braut-»kletd der Kaiserinn bestand aus feinem Goldstoff «w «Blumen und Perlen und Edelgesteinen. Als so der „Zug bis zur Weißenecker «Mühle gelangte, wo t^ „Bürgermeister unter Paradirung eines Fähnleins Oüt^ „germiliz und des ganzen Rathspersonals Ihre Maj^ i.stät mit einer ehrfurchtsvollen Rede bewillkomnite, «wurden auf den Stadtwällen die Kanonen gelöset/ «alle Glocken geläutet, die Trommeln unausgesetzt ge" »rührt und das große Horn auf dem Schloßbcrge g^ «spielt. Der angenehmste Herbsttag begünstigte dm« „Feier. Kürassiere in Eisen gehüllt, und Mohren a«> »Maulthieren reitend, wechselten zwischen den Trabai^ «ten und Hatschieren und adclichen Garden - Abtheil«^ »gen. An der Murbrücke und der Hofburgkirche st^ )>den die Bürger-Milizen, neu und kostbar gekleidet »Der Eingang von der Kirchenthür bis zumTrauungsa^ „tare war mit doppelten Reihen weiß gekleideter 6?" »men besetzt, und die Trauung, die schon seit mehr^l «Jahrhunderten bei keinem Kaiser öffentlich geschebA «erfolgte durch den päpstlichen Nuntius unter AlN', «rung von 48 Bischöfen und Aebten bei offenen K^ »thoren. Nach verrichteter Einsegnung ging der Z > »in die Burg zur Tafel, welche der Nuntius bene »cirte, und woran auch der hohe Adel Theil nay^ „Niemand von den Einwohnern der Stadt G^5 " ^e »an diesem Tage unbewirthet; denn jeder VermögU«) »gab an diesem Tage ein Gastfeft, wozu er den " »>» 539 «°oerster Erbmundschenk und Landeshauptmann im Her- ^zogthume Krain und der windischcn Mark, k. t. ^"lM,cher geheimer Rath und Kämmerer lc." ,»» 290 «x- Er hinterließ von seiner Gemahlinn, Maria Ca-> rolina Josephine, Gräfinn von Sternberg, einen Sohn, Johann Christian, und zwei Töchter, ÄNN« Eleonora und Maria Theresia Josephine. Ersterer, geboren am 9. März 170Y, war noch unmündig, als sein Vater starb, und überlebte ihn auch nur um ein Jahr, indem er bereits am 23. Febru^ Ä717, als der Letzte seines Stammes, sein«" Vätern bei den Mworiten in Gräz beigesetzt wurde. Mit seinem Tod zerfiel auch das reiche und b^ rühmte Fürstenthnm Eggenberg. Die gefürstete Grafschaft Gradisc» kam an d«n Kaiser zurück, das Herzogthum Krummau erhielt^ Familie Schwarzenberg. Das Stammschloß, Radier«' bürg, Straß und Plankenwart kamen durch die Prinzeß sinn Anna Eleonora, Gemahlinn Leopolds Grafen vo» Herberstein*), an des Letzten Familie; Ghrenhausen u«i" andere Güter, durch Maria Theresia Joseph« "), an d'° Grafen von Leslie :c. Eggenberg blieb nun bls ??, am <5. October, «o Iahro alt. '*) S"rl> N7, a,n 1?, November, ?u Jahre alt. Rings um das Schloß ist ein großer weitläufiger Garten, der lange, im französischen Gcschmaüe zugeschnittene Alleen, einen Blumen- und Irrgarten, Lust-M'uüchen und Lauben, Springbrunnen, eine Schieß-stätte und ein Gasthaus umschließt. Letzteres, an der nördlichen Ecke des Gartens, wird von den Gräzern häufig besucht. Man findet da Er-Mckungen ^eder Art, und an Sonn- und Festtagen auch Tanzmusik. Rechts vom Schlosse führt ein angenehmer Weg durch den schon im Jahre 1265 bekannten Ort Algers-"°rf, längs dem Blabutsche nach Gösting und zur NieinzettelbrüHe. Links vom Schlosse geht ein Weg Nach Bayerdorf. Das ganze Gebirge hinter Eggenberg ist mit dunkln Tannenwaldern, theils aber auch mit Weingartei» "nb mit artigen Sommn'häuschcn bebaut. 392 6. Die Einöde, der Grottenhof, St. Johann und Paul. Schön ist diese llm,e Wclt, Nlühendhold, wie Iugendträume, V>e kein wilder Stunn befällt. Gern baut' ich m«n Hütttn^elt Unter dies« V«ume l ' / _______ 3 «edge« ^em Namen nach sollte man glauben, in der Einöde nur eine wüste, vielleicht «ine schauerlich-romantische Gegend zu finden; allein wie sehr wird der Fremde erstaunen, wenn er den Weg von einer halben Stund« aus der Stadt dahin zurückgelegt hat, und nun eist Segenslandchen findet, wie selbjt die Ufer des ArN« nicht viel Aehnliches auszuweisen haben. Ein Obst-Wäldchen an dem anderen, ein Weingarten über deck anderen, auf der Höhe rauschende Tannen und Lerche", und dazwischen überall die nettesten Sommerhaus" angesehener, wohlhabender Privaten aus der Stadt. Unter Letzteren zeichnet sich durch hübsche Archiv tur, durch die eleganteste Einrichtung und durch eine" geschmackvoll angelegten wohlerhaltenen Park, der s^ genannte Grotten Hof, Eigenthum des Herrn RM" in Gräz, ganz besonders aus. ., Ein kleines Häuschen ist noch durch vier interessant ehemalige Besitzer bemerkenswerth geworden. Der Dichte und Rechtsgelehrte König, der Geograph Kinder- Mann, später der Mahler Kapeller, und zuletzt dev ehemalige Professor der Geschichte Schneller, wohnten längere Zeit darin. Eine kühle plätschernde Quelle, in einer Felsen^ grotte, gemeinhin nur „das Brünnchen" genannt, erhöhet noch die Neitze dieser paradiesischen Gegend, und macht sie zu einem der besuchtesten Spaziergänge der fröhlichen Gräzer.» Ueber der Einöde, auf der Höhe des Verges, steht die kleine, im Jahre I53U durch Maria von Bayern, bie Witwe des Erzherzogs Earl II., erbaute Kirche ^t. Johann und Paul. Sie hat nicht einmal «inen eigenen Priester, sondern gehört zur Pfarre Straßgang, und wird von dart aus versehen; aber ihre ^age macht sie sehr merkwürdig, denn man übersieht bei ihr das ganze Gräzerthal, gegen Westen das gesegnete Kainachthal, die Gebirge dcs Iudcnburgcr-Kreises und die ganze Alpenkette, die sich zwischen Steyermart und Ka'rnthen hinzieht. 27 394 7. Schloß und Kirche St. Martin. <<^c!m man aus der Murvorstadt, vorüber an der Lazarcthkaserne, zu dem Pulvcrthurme gcht, und sich hier rechts von bem Wege nach Straßgang abwendet, gelangt man, durch das lleine Dörfchen Hart, zu den» alten Schlosse und der daneben stehenden Kirche St. Martin; in der Aussprache des Volkes gewöhnlich „St. Mürten" genannt. Sie liegen an einem sanften AbHange des Gebir-gcö, das von dcm hohen Blabutsch, das Gräzerthal iw Westen umschließend, sich gegen Premstätten und Wl^ don hinab zieht. Nach vielen hier gefundenen Spuren muß scho» zur Zeit der Nömcr dieser Ort angebaut gewesen seyn i gewiß aber ist, daß schon im grauesten Mittelalter Schloß und Kirche hier bestanden. Als im Jahre 1055 Kaiser Heinrich III. dem Erz-bischofe Balouin und seinem Hochstifte zu Salzburg, das Gut und die Kirche Straßgang schenkte, geschieht von St. Martin die erste Meldung *). In dem Stiftsbriefe von Admont vom Jahre 10?" erscheint unter den übrigen Fundationen auch die Hälfte der Kirche des h. Martin, wie sie Irmcngarb, Witwe des Grafen Cadiloch, dem h. Nupert (d. i, dem Hoch" ') Es beistt in dcr darüber ausgestellten Urkunde: ?««!»»«»' «5» 595 «cd stifte Satzburg) geschenkt hatte ^). Die andere Hälfte Ehielt Admont durch folgende Veranlassung: Markgraf Günther von Hohcnwart, aus dem Haufe -ilndechs, hatte um das Jahr 4120 den Abt Wolfhold von Admont schwer getränkt, und ihn auf dem ihm °lge>tthümllchcn Schlosse St. Martin längere Zeit in harter Gefangenschaft gehalten. Nun im Jahre 1136, ^ls er in Regensburg schwer erkrankte und sein Ende ?eran nahen fühlte, beschloß er, jenen Schimpf dem stifte Admont zu vergüten. Er bat seine Leute, seinen "örper in Admont zu begraben, und schenkte dafür Nebst andern Gütern auch seine Besitzungen bei St. Wartin dem Blasien - Munster, Die treuen Diener Ehrten darauf seinen Leichnam gegen Admont, wo ihn °ie Mönche empfingen, in ihr Kloster trugen und da-lelbst feierlich zur Ruhe brachten. Nachdem dieß ge-lchehen, legte ein gewisser Frascun, im Namen des verstorbenen, den Schenkungsbrief vor vielen Zeugen "Uf hen Altar des h Wlasius, Allein der Vater des verstorbenen Günthers, Pil-Hrim, nahm St. Martin mit Gewalt wieder zurück und Übergab es dem Markgrafen Ottokar von Steycr. ^ald aber erkannte Pilgrim sein Unrecht, ersuchte ^ttokar, ihm, gegen andere Entschädigungen, das Gut ?erauö zu gebe», und nachdem dieß wirtlich geschehen, hergab rr es auf dem Schlosse zu Lcidnitz, am Psingst-«este den t2. Mai 47^,, in GcMwart des Grzbischofs !°°n Salzburg und vieler anderer Zeugen, nochmals dein -llbtc von Admont, Gottfried I. Von dieser Zeit blieb, bis auf den heutigen Tag, Ct. Martin im ununterbrochenen Besitze des Stiftes Admont. Das Schiosi bildet ein regelmäßiges Viereck, und n!« '"^ ^ Thürmen an den Ecken, und einem in der -Mitte besetzt. Etwas höher als das Schloß sieht die r°°to. li«° Irm;ng»lt ^,c"»vili«,a r>r,«äl» 338 ««« Am 6. März des Jahres 1055 schenkte Kaiser Heinrich III. dem Grzbischofe von Salzburg, Valduin, die Hälfte der Kirche und des Gutes zu Slraßgang nächst St. Martin, sammt allen anderen Besitzungen, Gerechtsamen und Zugehörungen, die einem gewissen geächteten Boto zugehört hatten, zwischen Straßgang und dem Murflusse, und was, nachdem im Pfalzgerichte gefällten Urtheile, der kaiserlichen Gewalt anheim gefallen war. Die Grzbischofe müssen also wahrscheinli.y die eine Hälfte dieser Besitzungen schon früher inne gehabt haben. Voto, der Starke genannt, war ein reicher unb berühmter Graf, verwandt mit dem sächsischen Kaiserhause, Neffe des Erzbischofs von Mainz, Aribo, und Wruder des Pfalzgrafen Aribo in Kärnthen. Mit diesem und dem Herzoge Welf von Kärnthen hatte Bota Antheil genommen an einem Aufruhr gegen Kaiser Heinrich, und wurde darum als Hochverräther geäch-tet, und all seiner Besitzungen verlustig erklärt. Als im Jahre 5U7^Gebhard, Erzbischof von Salzburg, das Benediktinerstift zu Admont in Obersteyer gründete, schenkte er dazu auch die Kirche des h, Georg zu Straßgang, sammt allen Gerechtsamen und einem dazu gehörigen Besitzthume von 5 Huben; jedoch war damahls die Kirche in Straßgang noch keine Pfarrkirche, sondern die Pfarre bestand in dem eine halbe Stunde von da entfernten Dorse Feldkirchen. Erst gegen die Mitte des zwölften Jahrhunderts übersetzteil die Pfarrer in Feldkirchen, wahrscheinlich mit Erlaubniß des Grzbisch^fs von Salzburg, ihren Pfarrsitz nach dem weit angenehmer und reihender gelegenen Straß-gang, und erbauten hier mit Beiträgen der benachbarten Gemeinden, da vermuthlich die alte St. Georgen-Kirche zu klein schien, eine neue Kirche*), welche sit ,zu unserer lieben Frau" nannten. *) Was m,t der St. Georgen -Kirche ^csckehen, ist urlunM fcrner nicht bekannt; wahrscheinlich WUl'dc sie M pMstl-' llg abgetragen. »>» 293 «<« Dcr Grzbischof Konrad I. von Salzburg übertrug Hieher nun auch die Rechte eincr Mutter- und Hauptkirche, und Feldkirchen wurde eine Filiale. Die neuen Pfarrer eigneten sich nach und nach auch jene 5 Huben des Stiftes Admont zu, und es kam dar-Lber zum Streite, der von Eberhard t, Erzbischof von Salzburg, im Jahre 1160 dahin entschieden wurde, daß ein jeweiliger Abt von Admont, für die Benützung der Kirchengüter, in Zukunft die Rechte eines Patrons, Lehn- und Vogtherrn über diese Pfarre ausüben solle. Von den Namen der ersten Pfarrer ist uns keiner überliefert worden. Lrst im Jahre 1186 kömmt in einer Admonter Urkunde ein Pfarrer in Straßgang, Hil-teprand, vor, und derselbe erscheint auch bei einer großen Synode, wclche zu Leibnitz 116? gehalten wurde, wo unter den Besitzungen, welche dem Stifte Admont bestätiget wurden, ausdrucklich auch die Pfarre zu Straßgang genannt wird. Später aber verlor das Stift Ad» wont seine Rechte über diese Pfarre, und Salzburg übte dieselben, wieder aus. Auf welche Veranlassung und Wann dieß geschehen, läßt sich aber nicht mehr bestimmn-, nur so viel ist gewiß, daß in der Admonter Ve, stätigungsurkundc vom Jahre 1235 Straßgang nicht Wehr unter d?n Besitzungen dieses Stiftes erscheint, da-Her wahrscheinlich schon vor diesem Jahre für dasselbe verloren gegangen ist. Der Erzbischof von Salzburg blieb Patron, Vogt und Lehnhcrr, bis im Jahre 1802 die Secularisirung des Hochstifteö erfolgte. .Als im Jahre 1806 Salzburg von Oestreich in ^tsitz genommen wurde, kam auch die Pfründe und ^U'che Straßgang sammt den beiden Vikariatspfarren St. Johann zu Fcldkirchen und St. Thomas zu Prem-Natten, unter die höchste landesfürstliche Patronanz und Logtet, und die Stelle des Landesfürsten wird von dem leweiligen Verwalter der Ferdinandeumö - Gült in Gräz vertreten. Vom Jahre 1635 bis 1786 war mit dieser Pfarre «UH ununterbrochen das Erzprjesterthum zwischen 5»» 400 «^ der Mur und Dräu verbunden, aber im letzt genannten Jahre hörte dieses Amt wie in ganz Steyermark auf, wett Kaiser Joseph II. es bewerkstelligte, daß der Erzbischof von Salzburg das volle Ordinariatsrecht an seinen Sufragan-Bischof zu Seckau und General-Vikar von Ober- und Unter-Steher abtrat, und somit die Salzburg'schen Erzpriester entbehrlich wurden. Mit dieser erzpriesterlichen Würde war die Aufsicht über au Dechanteien und Pfarren zwischen den Flüssen Mur und Dräu verbunden, so, daß der jeweilige Pfarrer und Erzpriester von Strasigang dieselben zu visitiren/ die Kapläne anzustellen und ihnen die Jurisdiktion zu ertheilen hatte. Als Remuneration erhielt er dafür einen Zehent hier und in der Gegend bei Gradwein. Einst war auch die Pfarre Straßgang selbst, wie eine noch vorhandene Karte vom Jahre 1757 zeigt, viel größer und ausgedehnter als ^etzt, da sie von G^ sting bis an den Mühlgang zu Gräz, dann längs dem Murflusse bis Großsulz, endlich bis an die Pfarre« Tobel, Hitzendorf und Thal reichte. Das Misabethiner-Kloster zu Gröz und das eh«-maUge Lazareth, die Schloßkirche zu Eggenberg, die Kirchen zu Algersdorf, Bayerdorf, St. Johann und Paul, St. Martin, St. Florian, St. Ruprecht, Feld-kirchen und Premstätten und in Tobclbad standen untel der Jurisdiktion von Straßgang. Es waren dafür immer 7 bis 8 Geistliche nöthig. Diesen großen Umfang verlor Straßgang, als "" Jahre 1761 Premstätten, und im Jahre 1782 F^ lirchen zu l^ikariatsvfarren erhoben wurden *). .^ Im Jahre 1785 wurde der hierher gehörige Dist.r'^ am Mühlgange von Gräz der Pfarre am Kalvarie"' berg, Maria Hülf, St. Andrä und Karlau zugethenl/ und dadurch die Pfarre Straßgang aufs Neue beschran^ und endlich kam noch im Jahre 1738 der Distrikt vo ») Jedoch befitzt der Pfarrer von StrMany vas Patre"^' recht uder die deidcn letztgenannten Pfründen. «»» 401 ««» Bayerdorf, Algersdorf, Vlabutsch und dem Steinfelde hinweg, wodurch Straßgang endlich auf 2U00 Seelen leduzirt wurde. Die heutige Kirche, zu welcher man von der Stra« be aus auf einer hübschen Stiege von 159 Stufen ge« lanqt, wurde, nachdem jene von den Pfarrern zu Feld-lirchen in der Mitte des zwölften Jahrhunderts erbau« t«, wieder baufällig geworden war, von den Rittern Neorg und Johann Gradner im Jahre 1461 vom Grunde aus neu hergestellt. Ersterer, der ;m Jahre 1476 starb, liegt auch mit seiner Fanulie m de« Arche begraben, wie die hier befindlichen Grab- und Denksteine beweisen. . , «5m Jahre 1674 wurde die Kirche durch eine neue Gacristei, ein Oratorium und zwei Kapellen erweitert. ^ Als im Jahre 1^1 der Blitz den mtt Z:ege n ge. Eckten Thurm zerschmettert hatte, wurde derselbe zwe, Jahre später bedeutend erhöht und mit einer Mt Welß, Im^Iahre ^822 wurde d'ie ganze Kirche renovirt und mehrere Veränderungen vorgenommen, wodurch sie denn die heutige Gestalt erhielt. Zu den Merkwürdigkeiten der Klrche gehören, nebst b«r alten Irauenftatue, mehrere Denkmale aus der Rö» Werzeit An der Südseite der Kirche findet man einen ^mischen Denkstein mil folgender Aufschrift: K AMMONIA MAT EH I. V. V, F. SIBIJET C SEMFRONIO SECYNDINO MAR D SOL ET C. SEMPÄO SECYJSDINC fIL. LIBÄ. COS. AN. XVIIIl *). ') Nach Professor MuHarist diese Aufschnft auf folgen,« We»se zu lesen und zu übersetzen: SAM ON IA MÄTEÜ lJsT VIV1Ö VOtVM! FECIT SIBI, E« CAIO SKMMtONlO SKCVND1NO MARITO DEGVHIOHI 8OLVENSI ET CAIO SEMPKONIO SECVND1NO F1LI« L1BERXO COSiSVl.lS, ANNO XVIIIl. »Die Mutter Namoin« hat boi ihren Lebzeiten vermsg «Welubves Vioses Dcnkinal qescyt, ihr selbst, dann dem »Eajlis Semproniuö Sccunvinus, ibrett» Gcmahl, Decl>r>" „in SoIva,u»ddem Eajus S.e!!>»ro»n»s Secundinus lyreil» »Soyn<, Vein Freigelassenen des C,ns«ls, im Jahre iü. An der Nordseite der Kirche sieht man in dle Lußere Wand der Sacristci eingemauert einen StelN, der 3 römische Brustbilder, zwei männliche und ew weibliches enthält; vielleicht die Wilder der im obigen Steine genannten Personen. Die Kirche ist sammt allen Altären consecrirt, und fe«rt seit vielen Jahren ihr Patrocinium am Mana Hiinmelfcchrtötage. Weil stets viele Wallfahrten hiel-her geschahen, und so Manche die hiesige Marlenstatue alö eine Trösterin« und Fürsprecherinn im Elende an-riefen, so nennt man sie auch «Maria im Elend'« Unter den frommen Wallfahrtern, die hierher kamen, zeichneten sich vorzüglich aus: Kaiser Carl V., bcr oft persönlich seine Andacht hier verrichtete; Erzherzog Carl N. mit seiner Gemahlinn, der balers schen Prinzessinn Maria, die sich fast wöchentlich M cinfanden. Maria ging, begleitet von ihrem ganzen Hosstaale, fast alle Sonnabend zu Fuß von Gräz hier-her. Sie war es auch, welche 15, mit den Geheim" nlssen Jesu bemahlte Gäu^n an der Gtraße setzen liep, wovon noch einige vorhanden sind. Eben so besuchten und beschenkten Straßgang dl» verwitwete Königinn von Pohlen, Gleonora, Ooch^ ter Ferdinands III.; die Kaiserinn Maria Christi na, Gemahlinn Carls VI.; die große Kaiserinn Maria Theresia u. a. Der nah bei der Kirche stehende Pfarrh^' scheint nicht minder alt als die Kirche zu seyn. M^N sieht noch bei seinem Eingänge die Ueberreste «ines alle^ nnt Schießscharten, versehenen Thurmes. Von dem Balcone desselben übersieht man ganl Gräz mit allen seinen herrlichen Umgebungen, und «<>" viel weiter, cine Strecke von mehr als 2U Meilen. . Dem Pfarrhofe gegenüber steht ein im Jahre tü^ errichtetes Kaplaneihaus, und etwas tiefer ein zwe»te zum Pfarrhof gehöriges Gebäude. ..« Hauptpfarrer, Dechant und CchuldistriktZaufM ist derzeit der auch als Schriftsteller hochgeachtete hocy^ Herr Peter Leardi, Ehrcndomherr, Konsistona" Reftrent, geistlicher Rath des Visthums Seckau ütH Mitglied der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft ic. , Etwa eine viertel Stunde ober Straßgang auf der Vcrgspitze steht das kleine Kirch lein des heil. Florian in einem dichten Tannenwalde, Durch die reine Luft und die herrliche Aussicht, welche man hier genießt, wird man bald für den «twas beschwerlichen Wcg dahin entschädiget. Wann diese Kirche zuerst erbauet worden, ist nicht m«hr auszumittcln, daß sie aber sehr alt, geht schon daraus hervor, daß die fromme Witwe Erzherzog« Carl II. von Inncröstrcich, Maria von Bayern, es im Jahre 1597 nöthig fand, mit Hülfe ihres Sohnes, Kaiser Ferdinand II., und anderer Wohlthäter, da« alte baufällige Äirchlcin einzureißen, und dafür das jetzt bestehende zu erbauen. Im Jahre 1597 wurde die Sacnstci und der Chor vergrößert und 1763 eine Kapelle hinzugefügt. Im Jahre 1788 sollte auf Befehl Kaiser Josephs dies? Kirche, so wie alle anderen/ die überflüssig schie« nen, abgerissen werden. Schon war die Verkaufsan« kündigung angeschlagen, als der damalige Dechant von Ctraßgang, Georg Grützner, am 12. December dessel« ben Jahres ihre Erhaltung bewirkte. Als im Jahre 1670 am ?. August die schreckliche Feuersbrunst im 2. Sack zu Gräz ausbrach, und der Pulverthurm auf dem Schloßberge in Gefahr war, sich Zu entzünden, verlobte sich die mneröstr. Hostammer und die Bürgerschaft hierher, und als sich die Flammen gelegt hatten, ließen sie den gegenwärtigen Hochaltar "bauen und veranstalteten einen jährliche« Bittgang nach St. Florian. I'" Jahre 1789 schlug der Blitz in den Thurm und zerschmetterte die Spihe desselben, worauf man lhn in gegenwartiger Gestalt wicdcr herstellte und die «ugcl und das Kreuz dcs abgebrochenen Thurmes der «onnnlkanerinnen in syräz darauf setzte. . Jetzt wird die Kirche, die teinen eigenen Priester, rein Gcräthc und auch kein sonstiges Vermögen besitzt, 44» 404 ««» bloß von der Mutterkirche in Straßgaug v«sorgt Mb von den eingehenden Opfern erhalten. . , Am <». Mai jeden Jahres, oder am nächsten Sonntage,, strömt eine groye Menge Volkes aus Gra'z und den umliegenden Gegenden hierher, um das Fest des heil. Florians zu feiern. Am Fuße des Berges liegt das Dorf Straßs gang mit 59 Häusern und einer Bevölkerung von bei« nahe 300 Seelen, mit einer Triuialschule und einem Urmeninstitute von 52 Pfründnern, mit einem kleinen Kirchlein, im Jahre 1620 erbaut, und dem heil. Rupert geweiht. 405 9- Das Tobelbad *) mit seineu Umgebungen. .X — H Vegensquell, fei mir willkommen: Dlch hieß in rauh umstarrender Natur Uus Felsennacht des Schöpfers Stimme kommen. Und bang betritt man deine Borde nur; Doch solltest du ocr armen Menschheit frommen! Ihr wandelst du dieß that in Himmeisflur, Uno als sie kchit' genesungsfroh v«n hinnen, Siehst du oes Dankes framme Thränen rinnen« — Laoislaus Pirler. ^icses Bav liegt ungefZhv anderthalb Stunden süd« westlich von der Stadt in einem engen Thale, durch welches sich ein sanft rauschender Bach schlangelt. Auf beiden Seilen des Thales ziehen sich mäßige Berge hin, die mit dichten Tannen- und Fichtenwaldungen bewachsen sind, und nicht bloß vor allen Winden schützen, ibndern auch Schatten und einen aromatischen Duft verbreiten, und die Atmosphäre stets mit heilsamen "nd wohlriechenden Stoffen schwängern. Den Ursprung und die Geschichte diefts Bades deckt das graueste Dunkel des Mittelalters; doch läßt sich mit Wahrscheinlichkeit schließen, daß es schon vor 600 Jahren im Gebrauche war, und daher unter den Bädern Deutschlands eines der ältesten ist. ') Der Name TMel lömmt v«n Vem nur in Gol'irasgeg"' den ,u^ 'che'i Worte «der Tobel" , wclchcs ein ,-n^s unv Nefei Thal bedeutet, und nicht von dem wind,sche'">'°i'>° ' VS «stauch gar kemc Spur vorhanden, nach wacher man den ,v,nv!schen Ursprung dieses Älamens aimchmcn vurlt<> ,»» 406 ««e Aus der Zeit Ferdinand I. (von 1521 bis 156«), sind noch kaiserliche Verordnungen über dieses Bad vorhanden. Im Jahre 1777 gab der Professor Cranz in Wien bie erste, aber sehr mangelhafte gedruckte Nachricht von diesem Bade. In eigentliche Aufnahme aber kam es erst seit ungefähr tu Jahren, seitdem nämlich die H. H. Stände der Steycrmark, deren Eigenthum es ist, ihr Augenmerk darauf zu richten, und es mit den nöthigen Einrichtungen und Bequemlichkeiten zu versehen begannen. Vorzüglich trugen auch die beiden Herren Badeärzte: Dr. Mis ley und Dr. Lefsing/ sehr viel dazu bei. Es bestehen eigentlich zwei Quellen, wovon «ine, die beim warmen Bade, die alte ist; die andere aber «rst am Ende des vorigen Jahrhunderts durch den stand. Bauinfpektor Ioh. Heimich v. Formentini entdeckt wurde. Aus beiden Quellen sprudelt das Wasser in bedeutender Menge, fast, armdick, hervor. Es ist 21—22" R., oder 7?—82" F. warm,, beim Schöpfen hell, durchsichtig und rein', wenn. es aber längere Zeit steht/ verliert es seine Farbe, wird trübe, nach der All aller eisenhaltigen Wässer,, spült ins Blaulichte »nd bekämmt auf der Oberfläche fette Bläschen. Es ist/ wenn man es ein wenig gewohnt, nicht widerlich i" trinken, wcil es einen äußerst feinen, balsannsch«Ha^ zigen Geruch besitzt. , ,^ Professor v. Vest, der Erste, ber dieses Wass<^ chemisch untersuchte, fand in 12 Unzen desselben fo^ gende Bestandtheile: Kohlensauerer Kalk, mz?ne,5a nitr? .' 5, 8 bauiLuui, «oäa Hepul»tH..... 0, 2 ^/__ 2^ ö^Gran. *»> H07 «». Ferner in l00 Gran Schlamm oder Bodensatz: Kieserde................ 6, 0 Gran. Kohlensaurer Kalk.......... . I, 6 « Kohlensaures Eisen...........56, 0 « Mangan................. ö, 0 - Wasscr, Ii^6ia»a, das beim Glühen verloren ging........... 30, 0 « 98, 6 Gran. Und endlich in dem Schaum deö gekochten Wassers: Kohlensauerer Kalk...........80, 0 Gran. Nasser..................43, ? - Eisen und Mangan........... t), 5 - 93^ 2 Gran. Das Eisen und der Kalk sind hier im kohlensauer« ^ase aufgelöst, welches sich aber beim Kochen verflüchtigt und die Kalkerde allein als leichten Schaum zurück laßt. Nach dieser Analyse sind die beiden Quellen also iu den eisenhaltig-lauwarmen zu zählen, und zwar insbesondere zu' jener höchst schätzbaren Klasse von Stahl-wässern, welche kohlensaures Natron enthalten, wle Karlsbad und Töplitz in Böhmen. Aus der Betrachtung der einzelnen Bestandtheile, °ie, wie wir gesehen haben, vorzüglich in Eisen, Man« gan, Mineral-Alkali, Glaubersalz, Magnesia und Kohlensäure bestehen, läßt sich auch bestimmen, welche Wirkungen diese Quellen, sowohl inneilich als äußerlich gebraucht, auf den menschlichen Körper machen müssen/ Sie werden vorzüglich angewendet und leisten ausaezeich« Ntte Dienste: l. In Unterleibs-Krankheiten, als: bei beschwerlicher Verdauung, Magendrücken, Magenkrampf, Sodbrennen u. s. w. Hä'morrhoidal - Krankheiten gestalten sich hier oft während der Trink - und Badekur auf die überraschendste Weise der Art zum Wohle des Kranken, daß die nicht ausgebildete goldene Ader fließend wird, so wie die zu stark fließende sich mäßigt, und wenn die Natur ihrer nicht mehr bedarf, gänzlich verschwindet. ,»» H03 ««e 2. In Gicht-Krankheiten, hauptsächlich wenn diese nicht zu sehr veraltet sind und noch keine organ»« fchen Zerstörungen veranlaßt haben. Selbst bei beträchtlichen Anschwellungen der Gelenke und bei KontraktureN verschasst das Bad auffallende Hülfe. 2. In Frauenzimmer-Krankheiten, be« sonders bei zu häufigen oder verminderten Regeln, tv° auch oft periodische Schmerzen, Koliken und Krampst sich einzusinden pflegen, so wie auch in andern lästig^ Absonderungen, welche gewöhnlich allgemeine Schwache Abmagerung und Unfruchtbarkeit nach sich ziehen. Das verdiente Lob und der allbekannte Ruf, den Tobel» Heilquellen als Fr au end ab sich errungen, bedarf kaum der Erwq'hnung mehr. ..,. a. In nicht veralteten Lähmungen, wo GeM und Reitzbarkeit noch nicht gänzlich erloschen sind, un° selbst noch im letzteren Falle ist Hülfe zu erwarten. . 5. In Krankheiten der Harnwege. 3" heilsame Wirkung in diesen Leiden ist nicht bloß, von del Menge des Urins, sondern auch von den sclsieimichten u^ anderen Unrenngkeiten, welche mit fortgetrieben we^ den, abzunehmen, da derselbe schon nach einigen 3^ gen trüb und laugenhaft mit sichtbarer ErleichteruH abzugehen pflegt. - 6. In Llrophel, und Drüsen-Krankhe^ W«, so wie '' ?. in Nerven-Krankheiten, hauptsachM/ wenn in beiden Krankheitsformen Schwäche, kränkM Vieitzbarkeit und Empfindlichkeit zu Grunde liegt *)-'^ Die innere Einrichtung dieses Bades ist W gende: Es bestehen zwei sogenannte Geh- oder Gest^ schaftsbäder, worunter das ältere, fast in der M^ des gangen Badeortes, in einem ziemlich großen ^ baud« sich befindet. Dasselbe wurde erst im Iah^ 1823 sehr vortheilhast eingerichtet. Es ward nämu> hl)3 ««» ansehnlich erweitert, das Bassin ganz von Marmor lehr bequem und elegant konstruirt, und zur Herbei-suhrung einer höheren Temperatur des Wassers, nach W: Angabe und unter der Leitung des sehr geschätzten »Ucechanikus Herrn Gregor Huck aus Wien, von dem ^esigen Kupferschmiedmeister Herrn Glassauer, ein sehr tunsweicher Dampfaparat hergestellt. Durch diese» Apa-lkr, welcher seiner Vortrefflichkeit und Brauchbarkeit Und seines einfachen Mechanismus wegen allgemein be-wundert wird, erlangte nicht nur die ganze Badeanstalt 'n ihrer innern Ginrichtung eine größere Vervoll« kommnung, sondern die Mineralquelle selbst wurde in 'Mr Wirksamkeit bedeutend verstärkt. Um dem Masser, da es von Natur aus nur lauerm, mithin nichi mit der gehörigen Badetemperatur ^wärmt ist, die nöthigen 28" zu verschaffen, wird aus °e>n Dampfkessel mittelst eines Rohres der Dampf in ^ Quelle selbst himin geleitet;, dadurch entsteht der »r°ße Vortheil., daß das Wasser gleich beim Ursprünge "vHrmt wird, und an jedem Tage mehrere tausend Ei« /Ur *) augenblicklich, ohne jede nothwendige Wasser-^«ge besonders wärmen zu müsstt», benützt werben h""e». Etn anderer Vortheil der neuen Einrichtung °!teht darin, daß nun in dem Gesellschafts bade wa'h-, '"d den Badestunden ein beständiger Ab- und Zufluß "es Wasser« möglich ist, wodurch nichsnur die Wirksamkeit "^fordert, sondern auch größere Reinlichkeit erzielet ist <-,», Bei der jetzigen Vorrichtung werden auch die heil.' ^"en Hauptstoff« der Quelle, das Eisen, Mangan, ,-, unverletzt beibehalten, welche fönst durch das Sie-^" großtentheils verloren gingen. «!«>>.» ^ ^'" s"'' ^"" Zimmer zum Rus - und Anden der Frauen und Männer, und um dasselbe l.iuft "" etner Ballustrade ein heller geräumiger Coribor von ?^ L"«"^ ^"^"' b"s sich in einiger Entfernung ^" dem Ersten »m sogenannten Dietrichstein'schen Ge- '^ ^s,^«?55^«"."^ ^'s H"rn Professor Sulil. s«U di« -aurll« m lcder ^>t«noe z«? Oimer passer o^oirtixn. IS HZude befindet, wird nicht gewärmt, und besteht daher ^etzt unter dem Namen des kalten Bades. In Hinsicht des Badens selbst besteht folgende Ordnung: Das gemeinschaftliche warme Bad ist von" bis 9 Uhr Morgen« und von 3 bis 5 Uhr Nachmittags für Jedermann. ohne"Unlerschied des Standes, zum Gebrauche offen. Die Stunden von 9 bis lO Uhr Vor- «nv von 5 bis 6 Uhr Nachmittags aber bleiben jenen P<^ sonen vorbehalten, die mit Gebrechen behaftet sind, w^ gen welchen sie nicht gemeinschaftlich mit Andern bade" können. Niemand kann eher in daS Bad eingelassen w«^ den, als bis die Eröffnung desselben mit der Glocke a^ gezeigt wird. Den zum Besuche kommenden Gästen wirb nur daN" der freie Eintritt im Gehbade, in den oben bestimmte" Stunden, ssestaltet, wenn sie sich vorher eines Wa^ ncnbadcs bedient haben. An Sonn- und Feiertags hingegen ist von 1U bis 42 Uhr Vor- und von 4 b»s 6 Uhr Nachmittags der Eintritt in das Geybad für I<" Hermann offen. . Die ganze Badezeit wird in 2 Tomen, jede zu«'' Tagen, abgcrheilt. .„ Man bezahlt für eine Tour V Glb. C. M,, f^ ein einzelnes warmes Bad 56 kr. C. M,, für eins ^ kalten Bade e» kr. Die Gadewäsche hat folgende Pre>' fe: für ein Badehcmb oder Bademantel bezahlt M^ 4 kr., für ein Babebeinkleid 2 kr., für ein großes ^ zum Abtrocknen 2 kr. und sttr ein Handtuch 1 kr. <3 ^7' Neben dem warmen Gehbade befinden sich im s^l"' Hause ^ neu erbaute Badezimmer mit « sogcnann^" Wannen- oder Stundenba'dern, Nro. z und 2 für Mä"' ner, und Nro. .3 und /» für Frauenzimmer besting' Jedes dieser /z freundlichen Zimmer, die mit allen " ^ quemlichkeiten auss Beste versehen sind, und auch g^'"^ werden können, ist mit 2 kupfernen, englisch verzinn«^ Wannen, die durch dichte Vorhänge von einander 6 trennt und in den Fußboden versenkt sind, beM In jede Wanne gehen 2 Röhren, mittelst welchen 5»» 441 ««« Badende selbst sich, nach Vorschrift ober Wohlgefallen, warmes oder tühlcres Waffer aus Kränen zulassen kann. Für ein Bad in den Wannen bezahlt man ILkr. C. W. In Hinsicht der Unterkunft ist ebenfalls jetzt besser als vor einigen Jahren gesorgt. Es gibt cigcnt» lich 2 große Gebäude, worin sich Zimmer zum Vcrmie-thcn befinden. In Nro. 1, dem sogenannten Hcrrschafts« gebäuoe, gegenüber vom warmen Bade, sind 25 Zim« mcr, im Preise uon 12 bis 20 kr. C. M. täglich. In Nro. 2, dem sogenannten Dietrichstein'schen Gebäude am obern Ursprung, »ro das kalte Bad ist, findet man 19 Zimmer, im Preise von 8 bis 20 kr. täglich. In Nro. 5, in dem Gebäude des Freihcrrn von Mandcll, wo sich sonst das k. k. Forstamt befand, und welches erst vor zwei Jahren von dem menschenfreundlichen Besitzer gekauft und für Badeqäste sehr schön hergerichtet wurde, sind ebenfalls 19 Zimmer, im Preise von 12 bis 50 kr. Nglich. Uederbieß ist noch ein Zimmer mit Kabinet im Vractcurhause zu ebener Grde um 20 kr., und 2 Zim- Wer im ersten Stück des Badhauses selbst um H6 kr. ^lM. zu bekommen. .'- ^, >?^^^ ,,,.,^i Alle Zimmer sind einfach, aber^ nett eingerichtet. Aer nicht selbst Bettzeug mitbringt, bezahlt für cik krines vollstandiq^ö Bett sammt Zugehör täglich v kr., ^ilr ei» ordinäres ^ kr. und für eine Matraze I kr. C. M. In allen Gebäuden sind zur größern, Wequemlich, ^it der Gäste mehrere Küchen, so wie in den Neben« sebauden Stallungen und Wagenrcmisen. ^.. Zur Bedienung sind immer mehrere Knechte unv '"agdc vorhanden. Jeder, der dieses Bad gebrauchen will, hat sich an «en jeweiligen Direktor und Arzt desselben, derzeit: Herr Dr, G oriupp/ zu wenden, von welchem er dann wr die eine oder andere Tour einen PränumerationS-«chein erhält. In Hinsicht der Kost besteht in diesem Vübe fol-S«nd« Einrichtung: Mittags werden zwri offene Tafeln ««oalttnz bei der ersten, die um l2 Uhr beginnt, zahlt 18 * 45> 412 «5b die Person ohne Wein und ohne Vrob für 5 Gerichte 2^ tr. C. M.'i bei, der zweiten, die um 1 Uhr beginnt, zahlt man für 6 Gerichte und Dessert 26 kr. C. M. Jene, welche wegen'Krankheit oder andern Ursachen in ihrem Zimmer speisen wollen, haben sich des Preises wegen mit dem Tracteur besonders abzufinden. Ueber-dieß ist auch Mittags und Abends eine hinlängliche Auswahl von Speisen vorräthig, welche nach dem Spei« senzettel portionweise, abcr nur in den zwei Gastzim-mern des Tracteurhauses, verlangt werden können. Wer eine gegründete Beschwerde anbringen will/ Hat sich an den ständischen Badcdirettor zu wenden. An Gelegenheit zur Unterhaltung und zul Zerstr e uun g, die oft so wohlthätig bei Badekuren einwirken, fehlt es hier nicht; denn nebst dem, daß in den> landschaftlichen Saale, der schon im Jahre 1752 hoch und geräumig erbaut und von Flürer ausgemahlt wurde/ fast an jedem Donnerstag und Sonntage Tanzmusik ge-halten wird, wo dann durch die herbei strömenden Gäste aus Gräz und anderen nahliegenden Orten, das Tobel-bad sehr lebhaft wird, biethet ja schon die Natur in deN Umgebungen die reinsten, köstlichsten Gcnüsse dar. Ungefähr in der Entfernung von ciner Viertelstun^ de findet man, nordwestlich von Tobel, in der Gegend B ad< egg, eine reihende Landschaft mit einer angenehme" Aussicht über Thäler und Hügel bis zu den höchsten 2ll' pen der obern Steyermart. Gin anderer Ausflug, dcl> die Badegäste gewöhnlich machen, ist der nach Libo5 ""'n sie auch durchaus in reinen Vergleich mit >°> 413 ««e Daminikanernmen zu Gräz gehörte, jetzt Engelödorf/ zur Zrit Qttokars von Böhmen aber GngelhartsdoN genannt Zwischen hier und Fernitz, in welchem lehtern Ort? cine uralle, von Herzog Friedrich im Iah" 13^^ erbaute, prächtige Kirche zu sehen ist, liegt das Schlachtfeld, worauf I5Z2 Frcih. Hanns Kazianer von Katzcnsteln, und Hanns Ungnad Freih. zu Sonneck, mit 3U00 Rettern und eben so vielem Fußvolke, Ibra-him Pascha so entscheidend schlugen, daß LU00 Türken auf der Wahlstatt blieben, viele andere gefangen u>^ die mitgeschleppten Christen befreiet, auch eine ungeheuere Beute gemacht wurde *). l3. St. Peter, Freischloß und MoosbrunN' ^südwestlich von der Stadt, etwa eine halbe StllN^ entfernt, licgt das Pfarrdorf St. Peter am wep lichen Abhänge des Gebirges, auf welchem die Schl^' chen Lustbühel und Reinthal stehen. Die Kirche, vor einigen Jahren ganz neu herge' stellt, wurde schon im grauesten Mittelalter gegründe^ und schon im Jahre 2528, erscheint Friedrich HamM^ als Pfarrer daselbst. Diesem folgte: Peter GarunM Iöh. Bapt. Bcnucius, 163» Franz Kranzbauer, i63s Ferdinand Dobler, 263» Ioh. Sigm. Voller, ^^ M'th. Weichhott, 171^ Franz Spandel, 1727 PhU'pp Mayel, 17W Ant. Ios. Lusar, 17g,, Jak. Philipp Friedrich, 1^03 Franz Anton Goldstein. Die Pfarre gehört zum Dekanat Gräz; Pa^ und Vogrei ist die Hauptstadtpfarre in Gräz. 2luch l! eine (Äült mit dieser Pfarre verbunden. *) Siehe Chronik Seiie «3. »»» H^l9 «««- Das Dorf hat 86 Häuser, mit einer Bevölkerung von beinahe WO Seelen, eine stark besuchte Trivial-schule und ein Armeninstitut für 16 Pfründner. A'm Peter- und Pauls'Feste uersammeln sich gewöhnlich hier sehr viele Menschen aus Gräz und andern Orten. In der Nähe von St. Peter, an der Vtraße nach Hausmannstätten, liegt das Gut Frei schloß ^oft auch der Breuner-Hof genannt, jetzt im Besitze des k> t. Oberstlieutenants Andreas C. Meixner), ein artiges Schloßchen mit einem hübschen Garten. Noch weiter hinaus, gegen Ma'ssendorf, findet man links 6m Wege cin kleines Schlößchen mit einem Thurme, sehr alten Aussehens, Moosbrunn genannt. Als frühere Besitzer sind die Familien Weck v. Wittmannstä'ttcn, Heister, Nappitsch u. a, bekannt. Jetzt ist es, nach-bem das Gut davon getrennt, nur ein Bauernhof. Die Gcgcnd um St. Peter gehört zu dem gcseg-^ctsten Theile des Fernwcrfeloes, obwohl sie für den Spaziergänger wenig interessant ist. 14. Waltendorf und Lustbühel. "Obwohl an sich ein unbedeutender Ort (es zählt kaum l?0 Häuser), so istWaltcndorf doch für die Charakteristik der untern Volksklassen in Gräz von einiger Wichtigkeit. Es bcsindcn sich nämlich daselbst viele kleine ^irthshäuschcn, die so wohlfeilen und guten Wein auö« schänken, daß an Sonn- und Feiertagen sich hier eine große Menge lebenslustiger Menschen versammelt. Auch ist die Lage deö Dorfes, in einem kleinen Tha« l« zwischen St, P?ter und St. Lconharo, so schiin, das ^Uma so angenehm, die Luft, da es im Norden und «sten von mäßigen Hügeln gegen die rauhen Winde Zeschützct wird, so mild und die Vegetation so üppig, °aß es wirklich einen besondern Genuß gewährt, eilige stunden hier zu verleben. Weiter gegen Osten, auf dem Gipfel eines mäßig hohen Berges, steht, eine Stunde von Gräz entfernt, das Schlößchen Lustbühel *), das seinen Namen wahrhaftig mit vollem Rechte führt. Schon die Wege, die, theils von Waltendorf, theils von St. Peter, theils über den Ruckerlbcrg dahin führen, gewähren die mannigfaltigsten Genüsse. Bald schlangeln sie sich zwischen blühenden Gärten, bald durch duftende Wälder; jetzt sieht man sich in einer engen Thalschlucht, ganz entfernt von allem städtischen We« sen und Treiben, jetzt genießt man wieder auf einer freien Anhöhe den lachenden Anblick der ganzen Stadt und des rings umher bebauten Thales. Die Aussicht von den obern Zimmern des Schlößchens selbst aber überbiethet bei weitem alles Frühere. Wann und von wem das Schlößchen eigentlich erbaut, war nicht auszumitteln. Es ist zwei Ecockwerke hoch, hat ein Thürmchen und rings herum einen Garten. Das mit dem Schlößchen verbundene Gut/ stit den» Jahre H80Z Eigenthum des Herrn Ladislaus Posseck, ist ttein, und zählt nur wenig Unterthanen. 15. Der Nuckerlberg und Sparbersbach. 3/(echts von der Vorstadt St. Leonharb, kaum «ittt Viertelstunde außer Gräz, liegt der sogenannte Ruckes derg **) i eine der angenehmsten Parthien, besonders fl^ Jene, welche nicht gern weite Spaziergänge mach^' Viele Wege gehen aus der St. Leonharder- un° aus der Iakomini-Vorstadt dahin, und mehrere daru"' ter zeichnen sich durch ihre besondere Anmuth aus. ^ "» Das ist: Lustl, Nssel. ,,<«<>' ") <5r soll semen Namen von ven vielen hier wachsenven, Gr^z »Ructerln" gcn»mnttn Pvuneln erhalten havcn. 4»> 424 ««« führen durch grünende Wiesen und wallende Saaten-fcldcr untcr den schattenden Erlen des Gräzbachcs, sanft sich erhebend, hinauf. Mit jedem Schritte zeigen sich neue Schönheiten der stillen ländlichen Natur, bis sich auf der Höhe des Berges wieder die großen Aussichten über die ganze Stadt und alle ihre Umgebungen ent« falten. Hier athmet die Brust freier vom balsamischen Vlüthcndufte umhaucht. Heiterkeit und Frohsinn strömt in die von dcn Reihen der Natur aufgeschlossene Seele, und man fühlt sich beglückt in dem Anschauen der mah« lerischen Landschaft. Wohin man sich auch wendet, wohin der Blick sich kehrt, Alles ist reich an herrlichen Bildern. Einzelne Häuschen von grünenden Hecken und Vlumengärtchcn umgeben, oft ganz im Dunkel mit den üppigsten Früchten winkender Obstbäume versteckt, sind bis zum obersten Gipfel überall zerstreut. Mehrere, ja die meisten derselben sind Kassel) - oder Weinschänken, wohin in den ersten Tagen des Frühlings und an schönen Sommcrmorgen und Abenden viele fröhliche Gesellschaften aus Gräz, besonders Frauen und Mädchen, zu wandeln pflegen, sich in den duftenden Lauben und auf die grünenden Rasenplätze lagern und der holden Geschenke der gütigen Mutter Natur sich erfreuen. Den Rücken des Berges bedecken junge Tannen- und Fichtenwäldchen, durch welche mehrere Wege nach dem benachbarten NaUendorf, nach Lustbühel und gegen die Riß hinüber führen. Am westlichen AbHange, der Stadt zugekehrt, findet man das kleine Schlößchen Sparbersbach. Wann dasselbe erbaut, ist unbekannt. Zuerst besaß es die Familie Müller, dann die Dienersberge, im Jahre 1790 Carl Friedrich von Haller, 1791 Georg von Hallcr, 179'4 Theresia Edle von Haller, endlich 1802 Virgilius Zuech, und jetzt ist es Eigenthum des Hof-und Gcrichtöadvokaten Doktor Franz Harring. Es ist zwar klein und das Gütchen unbedeutend, aber seiner schönen Lage wegen doch eine der wün-schenswerthesten Besitzungen in der Nähe um Gräz. ' «22 16. Maria-Trost. Siehst du zwei Thurm' aus jenen Verge» ragen, umaeden von der Wälder dunklem Grün? Die Mauern heuen sich zum Himmel kühn, Die seiner Herrinn Gnadenbildniß tragen. Wenn alle Ledensfrcliden dir verbluh'n , Wenn Oram und Kummer dir am Herzen nagen, Wenn dich des Schicksals Flammensseisjeln schlag»n, ' Und kalter Spott belohnt oein irdtsch Muhn; Dann walle hin zu jenen beiom Thürmen, Den Vlick last gleiten von des Verses Gipfel In's Thal, das Abendstrahlen sanft erhellen; Dort murmeln Trost dir zu die nahen Quellen, Dort säuselt Trost dir vurch der Vaume Wipftl, Dort wird dich Einsamkeit vor Tröstern schirmen! I. F. Castell,. -Auf einem fast isolirt stehenden Verge, ein« gute Stunde nordöstlich von Graz, findet man den alten berühmten Wallfahrtsort: »Maria-Trost" genannt. Er entstand, als im zwölften Jahrhunderte durch die aus Palästina zurück kehrenden Kreuzfahrer und Pilger ein Stuckchen des heil. Kreuzes hierher gebracht, und zur allgemeinen Verehrung in einer Kapelle aus-gesetzt wurde. Man nannte daher auch diesen Ort »zum heil. Kreuze" und als später viele Wallfahrte« aus allen Theilen der Stcyermark hierher geschahen,: «heil. Kreuz zum eandestrost". 55» 423 5 425 ««» warts, in de« Nähe des Thores, die Gruft des Conven« tes, in welcher man noch den höchst interessanten Anblick von weh? als 50 fast unverwester Leichname langst verstorbener Pauliner iu ihren Ordenskleidern fmden kann» Der Plafond und di« obern Scitenwände, auf welchen sich Darstellungen, theils aus der heiligen Ge» schichte, theils aus der Geschichte der wunderthätigen Gnadenstatue selbst befinden, sind in Fresko vom Ritter von Molk gemahlt. Der Chor und die Oratorien sind groß und eben» falls gemahlt. Im ehemaligen Convente, das seit Auf« Hebung des Ordens theils zur Wohnung der Pfarr-yeistlichkut, theils iu den Kriegsjahren als Spital vers wendet wurde, sieht man noch di? Bildnisse ehemaliger Conuentualen des Pauliner-Ordens, aus berühmten Familien, z. B.: Esterhazn, Althann lt., die zu hohen kirchlichen Würden gelangt sind. Rings um die Kirche und die Klostergebäude ist «ine schöne Plattform, mit Buden besetzt, wo man Ro« fenkranze, Bildchen und andere dergleichen Gegenstände verkauft, und von welcher man die herrlichste Aussicht auf bte umliegende, still-romantische Gegend, auf den Grä« zer-Schloßberg, auf den mit 2 gemauerten Kreuzen besetzten Kulm, auf den Weizbcrg, auf den Schäckel*) Und auf die obevsteyerischen Gebirge genießen kann. Die Pfarre wurde nach Aufhebung des Klosters im Jahre N86 errichtet, und gehört zum Dekanat der Hauptstadt Graz, das Patronat hat der Religionsfond, die Nogtei die Herrschaft Kainbach. Als Pfarrer folgten sich seitdem: Herr Jakob Trink« aus, 1795 Joseph Gabriel, 18U7 Martin Schnepfleitner, lätt Georg Muster, 1826 Herr I os. Thiersch äd el. Dem Pfarrer ist ein Kaplan und ein Aushülfsprie« ster beigegeben. Letzterer ist vorzüglich nöthig im Sommer und Herbstes wo sich oft em-e große Menge von wallfahrter«, nicht bloß aus Steyermark, sondern ') Ein dci l,i«o Fusi hoher Verc, üu Norden von Gräz, ver win'r unqcheucn, Au5>icht wegen, v«n Vcu OrazerN >'" S^tinücr häufig licst!l!^r!> wire. »»» 426 ««» auch aus fremden Provinzen, vorzüglich aus Oestreich, Ungarn und Kroatien hier versammelt. < ' Auch befindet sich hier ein Armeninstitut von ts Pfrünbnern, und eine ziemlich starte Trivialschul«. ' Am Fuße des Berges sieht man eine Sä'ule von Stein mit einer Maricnstatue, die zum Andenken eines, von mehreren Gräzern im frevlen Muthe hcrdci g«' führten Unglückes gefchet wurde. Unfern davon steht ein ziemlich wohl eingerichtetes' Gasthaus, das von den Bewohnern de« Stadt Häuft'S besucht wird. Maria, Trost ist auch bemerkenswerth durch den Aufenthalt mehrerer interessanten Personen. So z. B. lebte Louis Antoine Henri von Bourbon, Herzog von Enghien, vor ftinem tragischen Ende, am 15. März t«04, mehrere Jahre in diesem einsamen Thai« lm Genuß der schönen stärkenden Natur. ^ Im Jahre H8l9 am 26. Mai bezog der vielve» sprochene Dichter und großherzoglich hessische Hofrath, Friedrich Ludwig Zacharias Werner, hier eine Wohnung, und verweilte daselbst bis 28. October, während welcher Ueit er unter großem Zulauf der Vrä« zer und des Landvolkes mehrmal in der Kirche predigte l«. Der nächste Weg au« der Stadt nach Maria - Trost geht durch das Geyoorf. Er ist der einzige Fahrweg und führt vorüber an der von Anton Sgarget im Jahre l??0 erbauten, durch einen ledendigen kühlen Brunnen ausgezeichneten Johannes-Kapelle längs dem plätschern-den Maria-Tröster.« Bach, zwischen blumigen Wiese" unb schattenden Wäldern dahin. Ein etwas weiterer aber viel angenehmerer Pfad geht von St. Leonhard immer durch den Wald bis aus den Bergrücken, der H/ zunächst an den Maria-Troster-Berg anschließt. ^ 427 17. Die Platt e. Ui'abkhvar e^iesit sich vor meine», Blicken V,'e Ferne, . Uno ein blaues Gcvirg endigt im Dufte vie Welt. Schiller. 5"^er ein Freund freier Vergluft und großartiger Aussichten ist, kann sich das reinste Vergnügen dieser ^rt in Grä'z sehr leicht verschaffen; er besuche nur die kaum anderthalb Stunden von der Stadt entfernte Ratte. Der Berg, der unter diesem Namen bekannt ist, "egt zwischen Maria-Grün und Maria-Trost, und der nächste und bequemste Weg daHin führet an dem söge-bannten Stoffbauer vorüber. Er erhielt diesen Namen, weil seine Kuppe abge» plattet ist, daher auch die Allssicht auf dem höchsten Punkte gänzlich fr?i und unbeschränkt. Auf diesem höchsten Punkte stehr eine, bei Gele-genhrit der neuesten Catastralvermessung in Stey^rmars ""fgerichlete Pyr.imide. Hier übersieht man fast das ganze Herzoqthum in seinen höher liegenden Theilen, ewige Gebirge von Ungarn und selbst von Kroatien, "on Kärnthen und von Oestreich. Es ist ein ungeheuerer Horizont, und die Erhabenheit und Schönheit bieser Aussicht laßt sich nur genießen, nicht aber be-schreiben. 423 13. Die Klause Maria - Gri'm. Gengt die Hitze des Tag's und welken die duftenden Blüthen, Die so freudist hoch schwellten dein seliges Herz. Suche Mar/ Ein sehr angenehmer und ebenfalls nicht beschWM licher Pfad führet in der Nähe des Wirthshauses i^ Hilm, aus dem Geydorfe an einigen schönen Garte^ Häusern vorüber in den Wald von Maria-Grün. ^ dritter, und bei weitem der angenehmste Weg/ s^ durch die Körblcrgasse bei dem Gasthause »zu den ore lateinischen Jungfrauen" vorüber, auf der Schn"° des Nosenberges fort, bis zu einem vielbesuchten Ga'' hause, »zur Rose" genannt, und von da nach M«r' 4«» 429 «" Grün. Dieß ist bei gutem Wetter, wo die Pfade nicht schlüpfrig sind, der schönste Spaziergang, den man innncr wählen kann. (Zm vierter, gleich angenehmer Pfad, wendet sich vom Graben durch das, von dem Ei, Zenthümer einer neuen Kaffrhschänkc erst seit kurzer Zeit «das Zuserthal" genannte, einsame Thal zwischen dem Rosenberg und dem Rosenkogel, ebenfalls wieder nach Maria-Grün, Einst war die Gegend um Maria-Grün ein dichtes, fast unzugängliches Gehölz, in dessen Mitte nichts als die kleine stille Orenntcntapelle stand. Das heutige Kirchlein, das Gasthaus sammt seinem Garten, das Schulbus und die Wohnung b«s Stations» lurators entstanden erst in neuerer Zeit. Die Geschichte der Kirche und des Gnadenortes erzählt Kumar beiläustg mit folgenden Worten: Ein Fremder, mit Namen Fritz, im Dienste des Malteserordens, ward auf seiner Reise durch Gräz, m ber Mitte dcs siebenzchntcn Jahrhunderts, von ein« schweren Krankheit ergriffen und genöthigt, einige Zeit hier zu verweilen. Die Tochter des Wirthes, bei dem « lag (im Gasthause zum Hasen in der Schmidgass«, Nht zum Strauß genannt), pflegte ihn so sorgfältig, daß er ihr nach seiner Genesung versprach, sie zu hei» rathen, wenn er vom Orden die Erlaubniß dazu er» hielte. Er hielt später Wort, und übernahm auch nach bem Tode seiner Schwiegerältern das genannte Gast« haus. Fünfzehn Jahre später starb seine Gemahlinn, und er verehelichte sich wieder mit einer Bürgerstochter aus Gräz. Als Letztere in die Wochen kam und drei Tage hindurch an großen Schmerjen litt, gelobte Fritz, wenn seine Frau glücklich genesen würde, zur Ehre der Mutter Gottes eine Kirche zu bauen. Darauf würd« ihm ein gesunder Knabe geboren, und Fritz bestimmte den Platz zur Erbauung der Kirche, wo das Knäbchen zuerst einen Stein hinwerfen würde, So wurde im Jahre 1665 die Kirche neben der Zelle des frommen Klausners gegründet und der Hochaltar auf dem Platze aufgestellt, wo das Steinchen hingefallen war; auch wurde das Bildnisi der geliebten Frau zum ewigen An-denlcn in der Kirche aufgehangen. Nach dem Jahre 1WU starb Fritz und stiftete noch ein kleines Kapital zur ferneren Erhaltung des von ihm erbauten Kirchleins. Im Jahre 1755 stiftete Stanislaus Steingruber, eesignirter Pfarrer zu Fraucnberg in Obersteyer, den Geistlichen zu dieser Kirche, und der Glascrmeister Johann Spies aus Gräz gab sein nahe gelegenes Haus sammt Weingarten, dessen Ankauf der Graf Scyfried von Dictrichstein möglich machte, um den geringe" Preis von lO00 Gulden zur Wohnung dceftlben her» Steingruber bestimmte überdieß noch für dcn Einsiedler/ gegen die Verpflichtung, täglich in der Kirche ein«" Rosenkranz zu bethen, eine jährliche Spende von 6 Gulden. Unter Kaiser Joseph wurde, so wie im ganzc" Lande, auch hier die Eremitenklause aufgehoben, und seine Zelle für eine Trivialschule verwendet. Die nunmehrige Stationskaplanei, welche der hochw-Herr Joseph Groß derzeit versieht, abhöret zum Kreisdekanat Grcizi Patron ist der jeweilige Bischof von Beckau, Vogteiherrschaft Thannhausen. Eigenthums sämmtlicher Gebäude ist die von jenem Fritz abstammende Familie Seidel in Gräz. Der Garten und das Gasthaus ist klein, und trotz der vielsn daselbst angebrachten Spielereien eben kein Gegenstand, der die Reitze des Ortes erheben könnte-Letztere bestehen vorzüglich in der hier herrschenden Stille, in der gänzlichen Entfernung von allem Geräusche d^ Gtadt, in der stets milden gesunden önft und in den vielen Naturschönhciten, welche die nächsten Umgebungen von Maria-Grün darbieten, b^.. Gleich ober Maria - Wrlin, auf dem Gipfel des Aer-M, findet man eine Schänke, heim'Gtoffbauern g^ nannt, wo man eine herrliche Aussicht übcr die Gedir^ von Oberstcyer genießt. Ostwärts von Maria - OruN führen neu angelegte bequeme Pfad« d'icch dc'n Wald 5» dcm Schlosse St. Jose pH am Krois bach, von wcl- <»-> 431 <-«» chem man wieder die lachendeste Mssicht auf Gräz und die Gebirge von Unterstcyer und Kärntlxn genieren kann. Kein Freund stillen Genusses der holden Natur unterlasse, diesen Theil der Umgebungen von Gräz zu besuchen. 49. St. Ulrl'chsbrunn und die Anttl'tz. Mich umfängt anwrosische Nacht: in duftende Klchlung Nimmt ein prächtiges Dach schüttender Nucken mich auf; Indes WMc« Gchcinnnl! entflicht mir a>ifcinmal die Landschaft, Uno ei» schlangelnder V,ich leitet »inch steigend cnipor; ?tur verstohlen durchdringt der Zw HI4 ««e St. Gotthart ist unter andern auch noch als mehrmaliger Aufenthaltsort östreichischer Regenten und als Schauplatz interessanter Feierlichkeiten bemerkenswert!). So bewirthete hier im Iah« 1660, am 25. Juli, der Abt von St. ttambrecht Benedikt Pirin, den Kaiser Leopold mit seinem ganzen Hofstaate, als er zur Huldigung nach Gräz reiste, und hier begann die Huldigungsfeierlichkeit, Zum Andenken dieses Ereignisses eroaute Vcnedikt jene prächtige Kirche, die bis zum Anfange des neunzehnten Jahrhunderts neben dem Schlosse stand. Im Jahre 1672 hatte auch Abt Franz von Kalten hau sen das Gluck, denselben Monarchen, als dieser zu seiner zweiten Vermählung nach Ora'5 ging, in den Mauern von St. Gotthart zu empfangen. Kaum eine Viertelstunde gegen Osten von St. Gotthart liegt auf einer mäßigen Anhöhe die Pfarre St. Veit am Aigen, die zu den ältesten Pfarren in Steyermark gehört, wie man aus einigen Stiftungen der Herren von Gtatteck ersehen kann. Die jetzige Kirche wurde im Jahre 4662 erbaut. Das Hochaltarblatt, welches Johann Seifried Fürst von Eggenberg dahin schenkte, ist von WeisMrcher. Dlc Pfarre gehört zum Dekanat der Hauptstadtpfarre in Gräz; Patron ist der jeweilige Hauptstadtpfarrer, Voglei Gösting. Als Pfarrer sind bekannt im Jahre 1228 Conrad, der zugleich Erzpricster in der niedern Steyirmark war, 1759 Anton Gruber, 1810 Johann Stengg, iöi5 bis jetzt I o sc p h Winter. Mit der Pfarre ist eine Gült verbunden, deren Er-trägniß der jeweilige Pfarrer genießt.. 435 Beschreibung des Panorama von Graz und seinen Umgebungen. 83as schon in der ersten Abtheilung Gelte 66 u. s. f. über die Lage der Stadt Gra'z gesagt wurde, findet gewiß Jedermann vollkommen bestätiget, der auch nur einen flüchtigen Blick auf diese sehr treu« Zeichnung wirft. Das Panorama, dessen Standpunkt dcr vierte Stocc des in der ersten Abtheilung Seite 153 berührten Ve-nustemvcls ist, beginnt, von der Linken zur Rechten fortgehend, unter Nro. 1 mit dem Berge, der unter dem Namen »die Rieß" bekannt ist, und über welchen die hier auch sichtbare Hauptstraße über Gleiüdorf und Fürstenfeld nach Ungarn und iibcr Harlber,z und Fried-berg nach Oestreich führt. Unter 2 sieht man die Kirche dcr Vorstadt St. Lconhart, und hinter derselben das Thal, aus welchem dcr Ragnitzbach hervorkömmt; auf dcrHöhe des Berges, unter Z, sieht man das Schlößchen Lustbühel, und unter ^ ein schönes Gartenhaus mit einem Thürmchen auf der Spitze dcs Ruckerlberges; zwischen l» und 5 ist im Vorgrunde die sogenannte Seufzerallee, unter 5 das Wäldchen am Ruckcrl-berge und unter 6 das Schlößchen Sparbcröbach, dann unter 7 die Kirche von St. Pctcr und untcr » und 9 die Kirchen von Hausmannöstä'tt^n und Fcrmtz zu sehen; untcr 11 liegt, an dcr Ecke dcr sogenannten Lcun-«nb Eisenderge, welche sich von -dem im Thale hinter Eparbersbach liegenden Wattendorf bis au die Mur 59 * «»» H36 «c^ hinabzichen, das alte Schloß Weissenegg, und hinter dcmselbHp am Wildonerbcrge, unter 10, Markt und Schloß Vildon an dor Straße nach Laibach und Trieft. Das große Haus untcr 11 im Mittelgrunde ist das in der ersten Abtheilung Seite 15? berührte Freihaus-, und unter 12 sieht man, noch im Thale, die Herrschaft Neuschloß; unter 13 sicht man das Mittelgebirge »im Sausal" genannt, mit dem Berghause Harrachcck :c.; unter 14 sieht man die erste Poststation an der 2riesterstraße, Kals-dorf; unter Iti die Kirche des Dominikaner-Klosters im MünMaben, untcr 1? das Dorf Feldkirchen, unter 29 das Dorf Premsta'tten, unter 20, auf der Höhe des Berges, Pröding, und unter 21 das Schloß Premstätten; zwischen 11 und 19 zieht sich im Hintergründe das jenseits der Dräu gelegene Bachergcbirge hin, auf welchem unter l^, 15 und 15 die Kirchen St. Ursula, St. Anna und St. Jakob liegen z unter 19 entdeckt nian an heitern Tagen dic Spitze des Radels, und rechts von demselben, in blauer Ferne, den bei Schwarzenbach in Kärnthen gelegenen Ursulaberg, Unter 22 liegt, hinter dem ersten Berge, das Tobelbad z unter 2ä Strasigang und unter 24 St. Florian auf der Spitze des Vergib. Zwischen 23 u-id 24 liegt im Vorgrunde das vielbesuchte Häuschen der sogenannten Milch-inariandcl; untcr 25 sieht man den Stadtpfarrthurm, unter 26 das Mausoleum und hinter demselben das Schloß St. Martin; unter 2? den Dom und unter 23 die k. k. Burg, unter 29 die Kirche am Leech'und hinter derselben einen Theil des Theatergebaubes', unter III den Thurm der Franziökanerkirche, untcr 2t das Thürmchen dcr akademischen Kirche, und zwischen 20 und ZI am Fuß des Berges den Grottcnhof, Zwischen 20 und Zl) ziehen sich im Hintergründe die Schwanberger« Alpen längs der Gränze von Steyermart und Kärnthcn hin und ihr höchster Punkt ist der Speikkogcl untcr 27. Vor dem letzteren ragt der Nosenkogel, bei Deutsch-lanböbcrg, empor. Unter 22 findet man auf der Höhe dcs Berges St. Johann und Paul, und hinter dcmsel-bcn die Pack- und die Stubalpen. Untcr 25 stcht auf -)»-> ^37 <«-<- dem Schloßbcrgc der Uhrthurm und am Fuße des ersteren die großen «Äcdäude des Militär- und Eivilspitalcs; unter Zh findet man die Fcucnvachhäuscr auf dem Schloßberge/ und im Mittelgrunde das Paulusthor; un? ter 25 den Thurm, worin die große Glocke, die «Lie-sel" genannt, dann unter Z6 das Gasthaus auf dem höchsten Punkte des Schloßbergeü. Unter 27 liegt am Fuße des Gcisbergcs das Schloß Eggenberg, und daneberr unter 38 die Kirche der 4h Nothhelfer in A'lgersdorf; unter 29 steht der hohe Plabutsch, im Mittelgrund die Kirche St Johann auf dem Graben und im Vorgrund die Gebäude und Gärten des Gcydorfes; untcr HU sieht man das Thürmchen des freien Orlhofes auf dem Graben, und untcr /41 Alt- und Ncu-Gösting am hohen Buchkogcl; unter H2 ragt der Kalvarienbcrg am rech-> ten Ufer der Mnr empor; unter HZ führt über derr letztgenannten Fluß die Weinzetletbrücke und durch die Bergschluchte die Hauptstraße nach Wien; untcr HH und HZ liegt in den Bergen Straßengel und Nein, und zwischen hi und hh ragen im Hintergründe die Klein-alpen empor; untcr hh sieht man im Mittelgrunde oe» Rosenberg, und hinter demselben dcn spitzigen Noscn-togel; unter H5 dcn grast. Attemö'schen Park »Rostn-hain'', und vor demselben das große Wohngcbäude der Zuckcrraffincrie im Geftdorfc; unter /<6 ragt im Hintergrund der sogenannte Rleinschockel heraus, an welchen sich der große Schockcl anschließt; im Walde unter l»6 liegt die Klause Maria-Grün und unter h? d^S Schloß St. Joseph; untcr H8 findet man den unter dem Namen »die Platte'' bekannten hohen Verg, und im Mittelgrund die Häuser an der Hilm; unter W die Iohanneskapclle an der Straße nach Maria-Trost; «"Ner 50 sieht man an der halben Höhe des Vcrgrs das Schlößchen Lindcnbüchel; untcr 51 dcn Hllmcrtcich, unt, untcr 52 die Ziegelbrenncrei in der Nahe von St. Lkonhard, ^l? " 458 Die vorzüglichern und seltenern Pflanzen der Umgebung von Gräz. A detto neubergense Wulf. J detto Lycoctonum L. 2Clts ©Öfting. -Ajuga pjramidalis L. 3n tit SRCiQnify. Allm» desceadens, L. 1 @ ^ ^al detto sencscens L, J ' Alopecurus agreatis L. 2Ctt b«C ?0?ur, detto sulvus Smith. 3Cn SSadjcn. Anchusa angustifolia L. SGJalbetn. Apargia incana L, ©öfüntj, ©t, ©ütt^att JC» Arabis HaHeri L. ©öfting. Aristolocbia Clematitis L. ©ggcnfccug. Arnica Bsllidiastrum Vill. ©öfting, tyWblttfd). actto montana L. 3n ber Staging @t. Scoti^acb. Artemisia poniica L. 3Cm gupe beg tylabutfä. Arundo varia Sckrad. ^(abutfcfj. detto »ylvatica. Schrad. 5Cm SSatbfslnb Ui Zobttbab. As|::dium aculeaturn Willd. 3slt s ßiöf!ing, detto Oreopteris Willd. St. Ceonflstrb. Atplenium Adiantum nigrum WUld. ^)la&utsd[j. detto viride. Willd. 3Clt* ©Öfting. Atropa Belladonna L. ^Jtabutsi^. Sobelfcab. Betula ovata Schrank. SRosenbei'g, ^tabutfijj. Bisciitella leevigata L. ©C^losiberg. Blechnura boteale SwarU. 'SBalb Ui Sobelbctb, «-> 439 *«* Botrycliium Lnnaria. Willd. &Č)U$Uvq. Bromus squarrosus L. SBtefCtt an bee 3}iur. Bunias Erucagö L. gelbec bet ©täj. Campanula Speculum L. 2Cuf 2CccEcrn «m ©1% Cardamine hlrsuta L. 2Cucn Cin bev SOIUV. Carduus defloralus L. (C. glaucus Baumgarten) gelfett »on mt-©öjting. Carex cyperoides L. 2in Sumpfwiesen unb Kctdjcn urn ©raj. detto ornithopoda Willd. 9tofen$et£j. detto panicea L. ©umpftöiefen. detto paniculata L. Zm S5adj im Jš^al. detto slenophylla WalUenb. S£rattcn an ber 5Ülttr, Centauria collina L, CeinwanbMeii^e. Clematis Vitalba L, tftt 3^'Utten UMb ^ecEen «m ©td'j. Cnicus Erisitiiales L. Sßalb 10on 3tW * ©Öfting. Conyxa squarrosa L. lat)Utfd). Eriopliorum angustifoliura Rott. 2Cntfi^. Euphorbia amygdaloides L. fSiali »on 2CWs©8jlinfl. Euphorbia virgata W. K. 2£uen. Festuca yallcns host 1 ^ -> 441 *<-♦ Ürnitliogalum Persoonli Iloppe. SOSfcfctt 6ct ©c^j. detto umbillatuw L. Sßtefen bei ©fsl'5» Oxalis corniculuta L. 2sn QJattenmciuern. Parictaria judaica L. «OidUtfn qin ©djlOpf)Ci:ecEctl^ detto austriaca CranU ©tofftmuct. Rubus bifrons Vest. Sßälbec detto corylifolius Smith. SiucEertberg. detto sastigiatiis Wei lie, «Rosenberg, detto holosericeus Vest. SJosenbcrg, ietto bypoleucus Vest. Aaillbcul) deito fcrox Vest, 3Cn Biuuicu in äBätbern. detto »ulcatas Vest. 2Cn Julien in kälbern. detto velutinus Vest. CCtUÖÖC, SEolH'tÖab, Salix am/gdalina L. 5Jlui"ltfOL'. dettQ Lawiiertiana Sraitli. SRut'Ufft. / detto preecox Iloppi, SOiuvufcu, detto riparia Willd. ?OJiivufei\ detto Vilarsiana Wiiid. S0J«t'UfCC. Scilia bisoJia L. ?iuen. Scirpus hoioschoenus L, ©antgeftctbe an bcr SKui1. detto mucTonatiw L. ®umpftgc'©tcUcn in bee «Ra^nio. detto ovatus L. ZbQclaftuu £nd;e hü ©väj. ficirpus raaicans Schkr. 2(n SEct^en 6et ©t5j. gcorzCtl SsllCtt. gilene alpesiris Jacq. 3m 2ßalbe bei 3ttt s ©ojting.. detto nemoralis W. K. ©djloptierg. giler aquilegisolium Spr. ©t. <5Jott£>art. gisymbriura Columnae Jactj. 2tuen on ber 50?ur* delto tenuifoliura L. ©cljtopberg. Spiraea salicisolia L. 3(n ber SOtUf in 2suen. StrutUiOpleris germanica "Willd. ^allftg in t>€tt 3Cuetl an bcr SJIur. Tamaiix gerraanica L. 2sn bet SKltt. Thaiicuum aquilegifolium L 2Cuen an ber tJKur, d-etto nigricans Jacq, 2tuen an bet SBur» Triioliui« ochroleucum S. ^)labutsc^. Trollius europaeii3 L. 3m 5£f)stt. Turritis glabia L. ^ügetn »on Gggenterg unb ©Öfting. Tussilago sylvestria Jacq. SBcitb »Ott ©t. £con|>atb, Utricularia vulgaris L.. ^afangatten, Yalanlia glabra L. häufig in ©ebüfctjcn um ©fäj. Valer^na tripteris L. ©ofling, ©t. ©Ott^sltt, Veratrum nigrum L. ^pislfrutfd). Verbascum condcnsatum Schrad. 2Cuf ©d)Utt|)awfCR. deito pkoeniceura L. Ccinwant)blctd)c. detto thapsisorme Schrad. 3Cuf £Ügeftt. Yeronica Buxbaumii Tcxore. 3m ©artenlcmb. delio scutellau L. eümpff Um GJfäj. detto urlicaesolia L. ©Öjlingct 2lu; 2ltt-©ßjltlig. yicia oroboides Wulf. 2m Sßatb »on 3(U;©ö|iin9. detto sordida L, ßetmüslnbbletd)^ Viola billora L. 2Cuen. detto mirabilis L. (St. Seon^atb. detto mpestris Schmidt. JquUw am Äalttan«ntier9e' Viscum album L, SBaumääftcn, Nachträgliche Berichtigungen. !2ie während dem Drucke dieses Buches eingetretene Überschwemmung*) brachte in der äußern Gestalt von Gräz mehrere Veränderungen hervor, welche hier kurz angezeigt werden müssen. Nachdem nämlich die Mur schon seit der Mttte des Aprills durch die Schmelzung der großen Massen Schnee in Obcrsteyer, und durch häusige Regengüsse immer mehr und mehr gestiegen war,, erreichte sie endlich in der Nacht vom 7. auf den 8. Juni eine solche Höhe, daß beinahe die ganze Murvorstadt, und auch der Theil der Grabcnvorstadt außer dem Sackthore, unter Wasser standen. Als am 8. Nachmittags die Wasscrmenge noch mchr zugenommen hatte, stürzle zuerst der linke Brückenkopf an der ungedeckten Murbrücke, dann aber auch ein ganz ncu gebautes Haus unter derselben zusammen. Obgleich von nun an die Wuth des Elementes sich etwas verminderte, so waren doch die Fluthen noch durch einige Tage so mächtig, daß am 10. Nachmittags die gemauerte ttcderhülte des Herrn Joseph Purgleitner, und am Morgen des li. ein Joch der gedeckten Mur, brücke ein Raub derselben wurden. Am 1l. Abends stürzte auch noch die Ledcrerwerkstatt des obgenannten Herrn Purglcitner, und am darauf folgenden Tage der rechte Brückenkopf der gedeckten Murbrücke sammt dem schönen Kreuze und einem Theile der anstoßenden Häuser ein. In andern Theilen der Vorstädte wurden ebenfalls 5Q Häuser von dem mit größter Nuth hin« strömenden Gewässer fortgerissen; zu dem waren fast alle Wehren vernichtet, alle Mühlen beschädigt und, sehr ") Eine vollMndiac Veschreilnmq devsclbcn wird nächstc'»s von dcm, um die Steyermark so sehr vrrv^nten, U» n»»'', in mehr als zwei Dritthcilen de« deutschen "Gr c z, Greze, Grsz, Gratz, Gretz" ic. gefunden wird. Mag nun auch, der Etimo-logie nach, Oraz (von 6»»üe?, das im Slavischen «in Schloß bedeutet) besser seyn, so ist doch für Graz der Sprach, und Schreibgebrauch vom zehnten bis zum neunzehnten Jahrhunderte. Das t i,st wegzulassen, tyctlS weil eS gegen dci» früheren Gchreibgebrauch, tyeilü weil es auch etimologisch nicht richtig ist, und cMich, w«il man es in der Aussprache heut zu Tage nicht Hirt. 20 4_> > 4/46 «« N r r 2 t^ a. ^eitt 5 Zeile 12 von nnten, statt Andre Hesperus, UcZ-. Andre, Hesperus. __. L —» ^1 von obcn, statt 6u«gcUorum, lieö - — i,6 — 2 von unten, statt Heydn, lies: Haydn. —,g2 — 2 von unten in der Anmerkung, statt H.uzlliae, lies: H.u»triH. ^. 126 — 20 von oben, statt Vreuner, lies: Brenner. — 190 — 8 von unten. Nach den neueren For- schungen des gelehrten Herrn Dc-chants zu Straßgang, Peter Lear-t>i, hieß der im Jahre 1765 erwählte Bischof nicht Johann, sondern Joseph II., Graf von Spaucr'-, somit seine Nachfolger: 1779 Io-seph III. Graf von Nrko, 1W) Johann VI., Graf von Waldstcin ?c. — 2la —. 8 von unten, stattTricst, lies: Trie nt. —. 2Ll ^— 9 von oben ist bei Gottscheer, hinzuzusetzen: stand. Nechnungsof. — 2ö2 — 11 von oben bci Ienull, statt Staats-, Volt^r- und Kriminalrechtes, lics : Staats, und Völker-, und des Kriminalrechtes. — 231 — 9 von unten, statt Baumgartner, lies: Paumgarten. — 27? «. 7 von unten, statt (?3.H.VI)I^ , lies: «» 23l — 5 von oben, statt Panichfermn, lies: 4 8-27- ___________'.BRILIiigkBU^ fe BM IIW. PL AW1 ■ AmWIWITHWr liy IHTC111 a IWBBW__ ITETD _W V M ?I l!i UN A IffsKfiiftracfit = Plate. B s/aMtieiLčer' = J^lltftz.. C j/?v/ustf-n» = PsittK. U | t/rrroiHtsir - f^/nf^ . 1 i I J?atu =■■■ /vrr-ehi■■ • I 7 ! Hztätfe+i srrovf ■=/J^jt/ft/'. 3 Jfcaaiarrseajje/* - /&ofte*>, 9 i TirilfiCche - /srj'r/ie . Jt f/t\vtrTrnej> - Kloffri* . 10 i (xcn/axt ^ fuvriie - 6 &crt*Titln>i"JiifJf'ti ~.'Kfosfrr> lii \Pt'O(i\s(<//tflit.v l T II OI1Ü id ^&%ur = rP//ot> . 16 | J/w , .7%:^ . 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