Poitnin* plk&ui* , gotoriaif; Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — »chriftleitung und Verwaltung: Pre^ernooa ulica 5, Telephon Nr. 21 ftnterurdan» 1 Bezugspreise sür das Inland: vierteljährig tll DIn, halbjährig 80 Din, ganz-»»Vindigungen «erden in der Verwaltung zu billigsten Gebühren entgegengenommen f jährig IK0 Din. Für das Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Din I'5> Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 92 Celje, Donnerstag, den 16. November 1933 58. Jahrgang Kurz das Wichtigste s. M. König Atezrander rumänischer Warschau Das Amtsblatt meldet, daß S. M. König Alexander zum Marschall der rumänischen Armee ernannt wurde. Stupschtina In der Dienstag Sitzung der Shipschtma kam m. a. die körperliche Pflichierziehung des Volkes zur Sprache, wobei das deutsche und iialienische Beispiel auf diesem Gebiete hervorgehoben wurde. Abg. Dr. Bacic legte dazu einen Gesetzentwurf vor. Die rumänische Regierung zurückgetreten Ministerpräsident Vajda überreichte am Sonn-tag Vormittag dem König dre Gesamtdemission des Kabinetts. Die neue Regierung wurde unter Füh-rung Ducas mit Titule-cu als Außcnminiiter am Tage darauf gebildet. Mit der Beibehaltung Titu-lescus als Außenminister ist die bisherige außen-politische Linie Rumäniens namentlich in Bezug auf die Balkanpolitik gesichert. Sosort nach der Vereidigung der neuen Regierung wurde das Par-lament aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben. Der 12. November in Oesterreich Am 12. November, dem österreichischen Staats-feiertag, tam es in ganz Oesterreich zu Zwischen-fällen. Polizei, Gendarmerie und BundesHecr hatten höchste Bereitschaft. Der Wahltag in Deutschland verlief in vollständiger Ruhe und Ordnung. Die Wahlbeteiligung war bereits in den Aormit-togsstunden fo groß, daß z. B. in Berlin mancher Wähler eine Stunde lang warten mutzte, bis er an die Urne kam. Amtliches Wahlergebnis iu Deutschland Das amtliche Wahlergebnis der Reichstags-wohl und der Volksbefragung in Deutschland lautet folgendermaßen: Stimmberechtigte 45,144954. Bei der Reichstagswahl wurden 42,988.152 (95.27«) Stimmen abgegeben, davon sür die Na-tionalsozialisten 39,638.789 (92.270). Bei dem Volksentscheid über die Politik der Regierung Hitler gaben von 43,454 013 (96.5%) Stimmberechtigten 40,610.577 (95.1%) ihre Zustimmung durch den Wahlzettel kund. Der neue deutsche Reichstag umfaßt 661 Abgeordnete, unter denen sich keine einzige Frau befindet. Diese Parlament dürste auch das „jüngste" der Welt sein, denn das Alter der Abgeordneten bewegt sich hauptsächlich zwischen dem 30. und 45. Lebensjahre. Das Alterspräsidium wurde schon früher abgeschafft, fodaß die erste Sitzung des neues Reichstages von seinem Präs!» Renten Göring unmittelbar eröffnet wird. Die erste Sitzung dürfte schon Anfang Dezember stattfinden. Reichstagsbrandprozeß Im Verhalten des Hauptangeklagten van der Lubbe ist eine Aenderung eingetreten. Er hält den Kopf feit einigen Tagen nicht mehr gesenkt und nimmt an den Verhandlungen lebhaften Arbeit. Er Hot neuerdings zugestanden, den Reichstag angesteckt zu haben. — Man rechnet noch mit einer mehr-wöchigen Prozehdauer. Heuderson zurückgetreten Der Präsident der Abrüstungskonferenz Hen-derfcn hat den Vorsitz der Abrüstungskonferenz zu-rückgelegt, weil er sich von der gegenwärligen Ver-Handlungsweise keinen Erfolg mehr verspricht. Er ist namentlich darüber schwer enttäuscht, daß Italien seine Mitarbeit bei der Abrüstungskonferenz zurück-gezogen habe und nur mehr als Beobachter daran teilnehmen wolle. Deutschland antwortet Hitler: Ja! E.P. Vor wenigen Wochen überraschte die deutsch« Regierung die Welt mit dem Austritt Deutsch-lands aus dem Völkerbund. Sofort wurde der Reichstag aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben, neben denen eine Volksbefragung herlief, die der Reichsregimmg und der Welt zeigen sollten, ob das deutsche Volk die Polittk seiner Führung billigt oder nicht. Am vergangenen Sonntag fanden nun Reichs-tagswahl und Volksbefragung statt. Beide brachten eine in keinem demokratischen Lande bish?r erreichte Wahlbeteiligung von 96 Prozent und einen vollen Erfolg für die Regierung Adolf Hitlers. Das ganze Europa steht unter dem Eindrucke dieses Ereignisses, dessen Auswirkungen zweifellos mit dem Rücktritt Hendersons vom Präsidium der Abrüstungskonferenz schon ihr« Schatten vorauswerfen. Was ist eigentlich in Deutschland mit dieser Vertrauenskundgebung des Volles für seine Regie-rung vor sich gegangen ? Warum kam es überhaupt dazu? Man braucht nicht Geschichte studiert zu haben um zu wissen, daß seit dem Friedensschluß von Versailles ein ungeheurer politischer und wirt-schaftlicher Druck auf Deutschland ausgeübt wurde, der Folgen haben mußte! Es mußte soweit kom-men, daß die deutsche Volkswirtschaft, der Binnen-markt wie der Erport darunter litten. Eine Folge dieser wirtschaftlichen Niederganges war das unge-heure Anwachsen der Arbeitslosigkeit, die wiederum zu einer fortschreitenden Verarmung weiter Volks-kreise und zu einem allgemeinen Absinken des Le-bensstandards führten. Es ist von einem fleißigen und geistig hochstehenden Volke nicht anders zu er-warten, als daß es versucht, den Verfall seines Volkskörpers und seiner inneren und äußeren Kräfte aufzuhalten. Das tut Deutschland jetzt! Es hat lange gedauert bis der Nationalsozia-lismus, der die Durchführung dieses Gesundungs» Prozesses als seine Hauptaufgabe betrachtet, an die Macht kam. Als er sie aber hatte, bewies er sofort sein logisches Denken, indem er nämlich daran ging, dem Uebel, unter dem Deutschland litt, so zu Leibe zu rücken, daß er es an der Wurzel packte, da, von wo die Krankheit ausgeht: er versuchte, D«utschland von dem Drucke zu befreien, dessen Folgen so un heilvoll gewirkt hatten. Wollte er jedoch den Druck vermindern oder ganz aufheben, dann mußte er dort anpacken, von wo er ausging, der National-sozialismus mußte also zwangsläufig den Versailler Vertrag und den Völkerbund bekämpfen. Die Reichstagswahl und die Volksabstimmung vom 12. November wurden daher eingeleitet, damit sich die Regierung vergewissern könne, wie das Voll ihre innenpolitischen und außenpolitischen Maßnahmen aufnehme und beurteile. Wenn diese Abstimmung, in der es eindeutig nur „ja" oder „nein" zu sprechen und nicht zwischen Dutzenden von Parteien zu „wählen" hieß, für die Regierung günstig ausfiel, dann konnte sie mit Recht ihren Willen als den Willen des von ihr geführten Volkes bezeichnen. Und das deutsche Volk antwor-tete seinem Kanzler mit Ja. Was aber nun weiter? Der Wahlkampf stand in Deutschland nur unter dem Zeichen des absoluten Friedenswillens. Der Ausgang der Wahl beweist unzweideutig die Friedensabsichten des deutschen Volkes. Die aus-ländische Presse aber behauptet, D«utschland rufe einen Krieg hervor und glaubt Hitler nicht. Das Ausland irrt sich aber! Mehr als vierzig Millionen wähl-berechtigte Deutsche, das ist soviel wie das ganze Frankreich Einwohner zählt, haben sich für den Frieden auegesprochen und würden ihrer Regierung wahrscheinlich das Recht absprechen, im Namen des ganzen Volkes zu reden, wenn sie plötzlich anders handelte, als es diese Millionen gutgeheißen haben. Wir glauben daran, daß Hitler ehrlich den Frieden Europas will und das deutsche Volk hat mit Würde den Absichten seines Regierungschefs Nachdruck ver-liehen. Wenn es nun noch nicht zu einer Befriedung Europas kommt, dann liegt der Grund dazu will kürlich oder unwillkürlich nicht mehr bei Deutschland. Streiflichter durch Oesterreich Die jüdische und vaterländische Presse erhebt ein Hosiannageschrei, weil 87.000 Einwohner (bei einer Bevölkerungszahl von 6 Millionen A. d. Sch.) 265 Millionen Schilling Trefferanleihe gezeichnet haben. Angesichts der 200.000 Juden, die in Wien allein ihren Geschäften nachgehen, deren Zahl noch der nationalen Revolution durch Emigranten noch bedeutend vermehrt wurden, erscheint die Zahl von 87.000 Einwohnern als ein klägliches Ergebnis einer Vertrauenskundgebung für die Regierung. Am 27. Oktober veröffentlichte die „Neue Freie Presse" folgendes: Der Monat August hat einen ziemlich erheb-lichen Rückgang der Staatseinnahmen gebracht. Nach dem vorläufigen Ausweise des Finanzministe-riums war der Ertrag der öffentlichen Abgaben mit 17.6 Millionen der niedrigste der letzten Jahre. Gegen Juni wiesen die direkten Steuern einen Rückgang von 4 Millionen, die Zölle von 4 Mll-lionen, die Verbrauchsabgaben um 1 Million und die Gebühren von 4 Millionen auf. Die Reinein-nahmen aus den Tabakmonopol waren um 5 Mi!-lionen niedriger als im Juni. Den traurigen Ruf der größten Greuelpropagandazentrale unter den Hetzerstädten kann heute Wien für sich in Anspruch nehmen. Paris, Prag und Antwerpen werden von der Hauptstadt Oester-reichs an Gemeinheit und Niedertracht glatt über-boten. Die gesamte Wienerpresse mit ganz geringen Ausnahmen hat sich in den Dienst der Bekämpfung D'Uischlands gestellt und führt den Feldzug in einer Art die sogar den französischen Journalisten Jules Sarieroein veranlaßte, einem Mitglied der Österreich, ischen Regierung zusagen „daß ihn vor der Schreib-weise der Wiener Presse geradezu eckelt". Seite 2 Deutsche Zeitung Rummer 92 Palästina uli Von unserem ständigen Bei dieser innerpolitischen Spannung nimmt es Wunder, daß die blutigen Palästinenser Vorgänge einen so breiten Raum in der deutschen Presse gefunden haben, und ist nur au» dem leben-digen Interesse zu erklären, den die deutsche Oesfent-lichkeit an dem jüdischen Wanderungsproblem nimmt nehmen mutz. Die Legende vom „Ewigen Suden" hat einen tiefen Sinn, well sie, wie alle egenden, das Charakteristische ersaßt und nicht, wie die aktuellen Tagesereignisse, an der Oberfläche bleibt. Es scheint fast so, als solle Ahasver bis zum jüngsten Tage keine Nuhe finden. Zu gern möchte man, nach erprobter und so oft erfolgreich geübter Manier, dem Deutschen die Schuld wieder in die Schuhe schieben: die aus Deutschland geflüchteten uden Übervölkern Palästina und beunruhigen die raber. Verzeihung- die Zahl der aus Deutschland zugewanderten Juden ist auch in englischen Berich-ten mahlos übertrieben, scheinbar zählt man alle Touristen hinzu. Die zugelassene Zahl der erteilten Zertifikate ist um ganze 2000 überschritten. Und wenn das wirklich Einfluß gehabt haben soll, so ist es doch nur ein Grund neben vielen anderen: wie die Emanzipierung der Fellachen, die den Araber-scheichs an den Geldbeutel geht und deshalb unbequem ist; wie die unerfreuliche Erscheinung der «vapmlwrhyänen — wir kennen sie leider auch — die auch in Palästina nicht fehlt, die religiösen Fragen u. s. w. Der Völkerbund hat es in den letzten Tagen für nötig befunden, einen „Flücht^ingskommisfar" zu ernennen für die aus Deutschland vertriebenen Todesstrafe in Oesterreich Die österreichische Regierung hat kürzlich die Todesstrafe, die bei der Gründung der österreichischen Republik mit Empörung aus dem Strafgesetzbuch gestrichen worden war. unter sehr harten Bedingun-gen wieder eingeführt. Mord, Raub, Brandlegung und öffentliche Gewalttätigkeit durch boshafte Beschädi-gung fremden Eigentums werden künftig mit dem Tode bestraft. Die Todesstrafe kann aber nur durch einen Vierersenat des Landesgerichts in Wien, der als Standgericht für das ganze Bundesgebiet eingesetzt wurde, ausgesprochen werden. Die Urteile werden rasch gesprochen und binnen zwei Stunden vollzogen. Wenn der Verurteilte aber darum bittet, kann der Vollzug der Todesstrafe unter Umständen eine weitere stunde hinausgezogen werden. Die Befugnis, das Standrecht wegen des Verbrechens des Aufruhrs zu verhängen geht aber an die Sicherheitsdirektoren in den einzelnen Ländern über. Königsmorde in Afghanistan Erst kürzlich wurde der afghanische König Nadir Khan ermordet. Wie verlautet, ist nun auch sein eben erst ernannter Nachfolger das Opfer der Blutrache geworden. Unter Südslawischen Studenten Bon «. Krimp« Leipzig (Leipziger Neueste Nachrichten) Wir drucken unterstehend einen Artikel aus der Feder dcS bekannten Leipziger Forschers auf dem Gebiete der Biologie, Prof. G. G r i in p e ab. Er Kiflt, wie objektiv und sympathisch die deutsche Leffenliichteit über Jugo stawien. jeme Menschen und politischen Kräfte unterrichtet wird. Während eines Lehrausfluges, den ich im September 1933 mit über 20 Studenten der Na-wrwissenschasten nach dem Adriatischen Meer unter-nahm, hatten wir mehrfach Gelegenheit, mit süd-slawischen Kommilitonen zusammenzutreffen. Das gab uns den willkommenen Anlaß, interessante Einblicke in die ganze Mentalität, in Wesen, Denken und Fühlen slowenischer und kroatischer Hochschüler zu tun. Als Naturforscher geht man nicht blind oder mit Scheuklappen durch die Welt, sondern hat weit offene Sinne für alles, was einem begegnet. Den Biologen, der dauernd mit der Lupe in der Hand nach Insekten auf den Boden starrt, oder der, ohne inneres freudiges Erleben Pflanze um Pflanze für das Herbarium abrupft, gibt es heute glücklicher-weise fast nur noch in der Karikatur. Der moderne Naturforscher hat nicht nur Interesse für alles, was d die Juden K. P.-Korrespondenten Juden. Uns kann diese Fürsorge recht sein und wir wünschen von ganzem Herzen, daß die Meldungen, die Grenzgebiete des Libanon und Transjordaniens «ir Ansiedelung von Juden zu erschließen, Wahrheit werden, denn über die Möglichkeiten der An siedlungen in Palästina selbst scheinen phantastische Vorstellungen zu herrschen. Nur sollte sich der Völ-kerbund endlich einmal von so unverdächtiger Seite, wie der in Berlin erscheinenden „Jüdischen Rund-schau" belehren lassen, die ganz energisch gegen die eindeutige Irreführung Stellung nimmt, die in dem Wort „Flüchtlingskommissar" liegt: aus Deutschland brauche kein Jude zu flüchten und mit den politisch Belasteten, die es für richtig gehalten haben, ihre Haut in Sicherheit zu bringen, hätten die Juden nichts gemein. Das jüdische Problem des neuen Deutschland wird von den Juden selbst besser ver-standen, als von den Hetzern im Ausland. ..Völker, die innerhalb des Ringens um die eigene Nationalität sich gegen das „Fremde" abgrenzen müssen und deshalb Rasse und Blut als konstttutive Elc-mente der Nation empfinden, werden innerhalb dieser Abgrenzung auf den Juden stoßen und des-halb die Judenftage akut werden lassen (Beispiel Deutschland)." Dieser Satz stammt aus einer Ver-öffenttichung des Berliner Rabbiners Dr. Prinz und wird durch die Herausnahme nicht etwa in seinem Sinn entstellt — im Gegenteil, die übrigen Aus führungen unterstreichen sogar noch diese Feststellung. Es wäre zu wünschen, daß das mit seinem Urteil schnell fertige Ausland wenigstens versuchte, diese Problematik zu verstehen. Alle zwei Stunden melden! In Kitzbühel und St. Johann in Tirol, wo die illegale Propaganda der Nationalsozialisten mit großer Zähigkett weitergetrieben wird, müssen sich auf Anordnung der Bezirkshauptmannschaft alle bekannten Nationalsozialisten in der Zeit von 13 bis 23 Uhr alle zwei Stunden der Gendar-merie melden! Allerhöchste Auszeichnung Anläßlich des Lutherjublläums hat S. M der König dem Bischof der Deutsch - evangelischen Lan-deskirche, Dr. Philipp Popp in Zagreb, den Orden des Hl. Saoa I. Klasse, dem Bischöflichen Pfarrer Michael Becker und dem Historiker des kroatischen Protestantismus Professor Bucar die IN. Klasse des gleichen Ordens verliehen. Es ist wirtschaftlich zu inserieren! Inseriere in der Deutschen Zeitung da kreucht und fleucht, sondern genießt auf seinen Studienfahrten auch die Schönheit der Landschaft in vollen Zügen. Er begeistert sich an Fels und Meer mit der Hingabe eines Romantikers, hat aber auch den rechten, zu unerschöpflicher Aufnahme fähigen Sinn für Land und Leute, Geschichte, Kultur und Kunst der von ihm durchstreiften Gegenden. Und da letzten Endes ja auch der Mensch selbst ein Glied — und sicherlich nicht das unbedeutendste — des Naturganzen ist, so bringt der fahrende Gesell unter den Natursorjchern selbstverständlich auch ihm sein besonderes Interesse entgegen. Volkskunde ist damit zweifellos auch ein Arbeitsgebiet des Bio-logen, das er auf seinen Forscherfahrten nie ver-nachlässigen soll und wird. Ueber die südsiawijchen Menschen ist schon viel geschrieben worden. Deshalb hier nur kurz einige Streiflichter, die ich im Umgang mit Leuten aller Stände, auch mit Studenten, auf mehreren Reisen durch das herrlich« Land sammelte. Die rassische und völkische Vielheit des Landes wird auch dem Laien, der die verschiedenen Gaue des südslawischen Reiches mtt offenem Auge und Ohr durchstreift, bald sinnfällig. Neben dem hochwüchsigen und adlernasigen dinarischen Menschen des Innern begegnet man oft Ge» stalten mit stark mongoloidem, osmanischen im Süden, dazu in Slowenien derbe, oft blondlockige Aus Stadt und Land &q« Wagner-Konzert Der Saal ist schon fast ausverkauft Da« bevorstehende Wagner-Konzert unsere» MS««- gefangvereines ist »in für unsere Verhältnisse ganz außergewöhnliche, künstlerische« Sreig n i» Rar selten und mit Anspannung aller Kräfte tan» sich «in Neiner Berein an eine so große Sache Hera»-wagen. Die Kunstgerneinde unserer Stadt fühlt die» auch deutlich. Daraus erklärt sich die große Spannung, mtt der sie dieser Veranstaltung entgegensieht, wieder wir» sich der zur Anfügung stehende Raum ah viel zu klein erweisen. Schon die Mitwirkenden nehmen, da da» Po-dium wesentlich vergrößert werden mußt», ein gute« Bi»N»l des Saales in Anspruch. D»r auftr»t»nd« Körper, bestehend aus Chor und Orchester, umfaßt weit über 100 Person»n. Das Programm besteht in der Haupt-fache aus berühmten Chören des Mtister» Richard Wagner, dessen 50. Tod»stag ja durch die-se» Konzert würdig b»gang»n werden soll. Außer Wa, ner'schen Werken wird jedoch zum Preis» d»r lie-den Heimat auch derChor unseres großen Landsmannes Hugo Wolf .Dem Bater-lande- zum Bortrage gebracht. Ein besondere» Ereignis wird das Auftreten nn seres Land»mannes, Herrn Staatsopernsänger» Adolf Harbich bilden, der drei d»r großartigsten Arien Richard Wagner« sing»n wird. Da« Vereins mit« glied Frau Dora Wagner wird sich eben falls mit zwei herrlichen (besängen Richard Wagner» einstellen. Die Bortragsordnung wurde schon in unserer letzten Ausgab« veröffentlicht und wird auch an der Abendkasse, mtt sämtlichen leiten versehen, zu haben sein. Die Leitung d«r Chöre haben Herr Prof. Frisch sMaribor), Herr Dr. Eduard Bucar , Herr Dr. Fritz Zangger (Celje) und Herr Erich Blechinger (ttelje) übernommen. Zur Einleitung wird Herr Doktor Zangger einen Bortrag über da« Leben und Wirken des Bayreuther Meister» halte». Da« Interesse an dieser Veranstaltung ist so gewaltig, daß der Saal schon fast ausverkauft ist. Wer noch hinkommen will, möge sich rasches« um ei« der restlichen Karten bekümmern. Da« Konzert findet im Kinosaale de« Hotels Skoberne statt und beginnt p ü n »t-lich um K Uhr. Da die Bortragsordnung sehr reich ist, wird um pünktliches Erscheinen gebeten. Den Karte»-ooroerkauf hat das Sportgefchäft Zofes tt r e 11, ftralja Petra resta, übernommen. Zur Sannregulierung Die Pläne zur Regulierung der Sann und ihrer Nebenflüsse sind wohl schon fertig, sie aber der Oeffentlichkeit nicht mitgeteilt werden, so ist es naheliegend, dah unabhängige Meinungen und Vorschläge gebracht werden. — Das wichtigste ist wohl die unmittelbare Zufuhr der oberhalb der Stadt herankommenden Schottermassen zu verhindern. Man Bauem von schwerem alpinen Schlag und an d« Adriaküste den leichteren, zierlicheren Typus des leb-hasten Dalmatiners, in dessen Adern auch altes illyrisches, italienisches und selbst wohl Spuren nordi-schen Btutes rollen. Man mutz weiter bedenken, datz auch Altkroaten, Bosniaken, Slawonen, Montenr griner und Mazedonier von eigenem völkischen Ge-präge sind, sich enklaoenartig fast überall im Land« Inseln deuticher Sprache und deutschen Volkstum» finden und die Grenzgebiete Minderheiten in großer Zahl beherbergen. Dem ganzen Küstenstreif ist dazu deutlichst der Stempel venezianischer Kultur auf-geprägt. Man erkennt hiernach jedenfalls, dah in Süd-slawien eine Vielheit rassischer und völkischer Ele-mente eine Summe von Teilen bildet, aus der erst allmählich ein Ganzes werden kann. Die feste Hand aber, die heute das Land regiert, gibt den re-gierenden Kreisen die Hoffnung, daß dieses grohe südeuropäische Nachkriege Äaalengebilve dauernden Bestand haben und sich nicht wieder in seine Einzel-bestandteile auflösen wird. Gegenüber früher glaube ich eine allgemeine Zunahme des Gefühls nationaler Zusammengehörigkeit bereits jetzt feststellen zu können. Zur Charakteristik des jugoslawischen Menschen, auch des studierenden, kann noch gesagt werden, daß ihm allgemein — trotz aller stämmischen Verschieden- Stummer 92 Deutsche Zettung Sette 3 durch SCHICHT «svtft« mscfte reine T;SPENTINSEIFE =.1110-35 UND ZUM EINWEICHEN FRAUENLOB müßte an einer geeigneten Stelle aus einige Hundert Meter Fluhlauf die Sann so tief als möglich aus- , baggern und diese Baggerftelle immer von nach- ! schiebenden Schotter reinigen. Aus dem gewonnn | nen Schotter könnten wichtige Aufschüttungsarbeiten geleistet werden, ein Brech- und Siebwerk könnte auch gutes Straßenuntergnmd-Material geben. Der unterhalb der Baggerftelle liegende Schotter wird von selbst durch den Flußlaus we'-terbefördert, wozu es nur geringer Aufwendungen bedürfte, um diese Selbstreinigung des Flußbettes zu beschleunigen. Man denkt dabei an die Aushebung einer mäßig breiten Rinne in der Flußrichtung. durch welche dann auch bei Niederwasser Geschiebe abgeführt würde. Man kann erwarten, daß diese Verhältnis-mäßig sehr billigen Maßnahmen schon innnerhalb eines Jahres das Flußbett um über einen halben Meter tieferlegen würden. Die Aufwendungen für diese Arbeiten wären weit unter der Summe gele-gen. die anläßlich des Besuches der Bürgermeister beim Banalamt in Ljubljana als für ein Jahr not« wendig bezeichnet wurde. Luther-Festabend. Anläßlich des 450. Ge-burlstages des Reformators der evangelischen Kirche, Dr. Martin Luther, findet am Donnerstag, dem 16. November, abends um 8 Uhr in der geheizten Christuskirche ein Lucherfestabend statt. Umrahmt von Posaunen- und Gesangschören wird der neue Pfarrer aus Beograd Dr. med. Bernhard Bornikoel die Festrede hallen. Zu dieser frei zugänglichen Feier ist jedermann herzlich eingeladen. Achtung Steuerzahler. Das Steueramt tciU mit, daß die Steuer-Posterlagscheine bei den Gemeinde- und Postämtern zur Einzahlung der Steuern für das vierte Quartal 1933 zu haben find. Die Steuerpflichtigen mögen sich sofort dieser Erlagscheine bedienen, der Zahltermin hat am 13. d. M. begonnen. Der neue Sannsteg wurde am Sonntag den 12. d. M. endgültig dem Verkehr übergeben. Gerüchte um die Sannbrücke. Seit einiger Zeit gehen Gerüchte um, die wissen wollen, daß die neue Brücke, die an Stelle der alten Kapu-zinerbrücke errichtet werden soll, erst in unabsehbarer Zeit gebaut wird. Es hat den Anschein, als ob dies den Tatsachen entspräche, denn bis jetzt fehlt jede fichtbare Bauoorbereiwng! Wie wir aber von kom-petenter Seite erfahren, hat die Baufirma Dukic & <£o. Ljubljana von der Banalverwaltung die Berständi- heilen — viele guten Anlagen eigen find. Er ist, bei allem Selbstbewußtsein, bescheiden im Auftreten, dazu dem fremden Gastfreund gegenüber zuvor» kommend und meist beispielslos hilfsbereit. Genüg-sam in seinen Ansprüchen, manchmal fast kindlich in seinen Ansichten und oft bezaubernd liebenswürdig im ganzen Wesen, gewinnt er Südslawe drasch die Sympathien der Ausländer, die sich ihm Vorurteils-frei nähern. Die einzelnen Stämme machen dazu fast durchweg den Eindruck unverbrauchter völkischer Kraft. Für hohe sittliche Lebensauffassung und Erb-gesundheit sprechen der Kinderreichtum, die geringe Zahl der Ehescheidungen, von Krüppeln. Siechen-Häusern und Gefängnissen, sowie die nur seltene Begegnung mit Trunken- und Raufbolden. Die drei Universitäten des Landes beziehen ihre Hörer aus allen Teilen des weiten, vielartigen Reiches. Dementsprechend gibt auch die Studenten-schaft ein buntes völkisches BUd ab. Doch herrscht in Laibach das slowenische Element deutlich vor, obwohl auch dort viele Dozenten in serbokroatischer Sprache lehren. 2n Split trafen wir auf eine Gruppe flowe-nijcher Studenten, die ebenso wie wir an der dor-tigen Meeresbiologischen Anstalt arbeiteten. Es er-gab sich aus den gleichen wissenschaftlichen Inte-reffen natürlich mancher Anknüpfungspunkt, auch gung erhalten, daß sie mit dem Brückenbau in Celje be-auftragt ist. An die Bauvergebung ist jedoch die Bedingung geknüpft, daß die Brücke in 60 Kalendertagen fertig sein muß. Diese 60 Tage werden aber vom 7. d. M. ab gerechnet. Es ist also zu erwarten, daß die neue Sannbrücke noch in diesem Jahre wenigstens begonnen wird. Amtsstundenänderung im Fremden» verkehrsbüro „Putnik", Krekov trg. Die hiesige Fremdenverkehrskanzlei teilt mit, daß sich die Amtsstunden über die Wintersaison wie folgt, ge-ändert haben: An Wochentagen: Vormittag von 8 bis 12 Uhr, Nachmittag von 14 bis 17 Uhr. An Sonn- und Feiertagen: Vormittag von 9 bis 11 Uhr. Todesfälle im Oktober 1933. In der Stadt: Inkret Leopold, 21 I., Wasserleitungs-installateur: Ferant Milena, 3 M, Kontoristinens-tochter; Gramer Maria, 56 I., Geschäftsdieners-gattin; Arzensek Anton. 66 I, Realitäten Vermittler; Zalokar Angela. 19 I., D enstmädchen aus Presecno; 3erovnif Martin. 3 Tage, Stallpächterssohn. Im Krankenhaus: Berdajs Ernst. 14 I.. Arbeiterssohn aus Celje Umgb.; Drofenik Margarets, 70 I., Gemeindearme, Dramlje; Rozencvet Johanna, 65 I., Aus üglerin, Umgb. So. Jurij ob j. z.; Tovornik Cäcilija, 17. I, Befitzerstochter, Loke; Horjak Martin, 10 I., Taglöhnerssohn, Marjagradec; Marzidovsek Ivan, 61 I.. Bergarbeiter, Zabukovce; Kokot Aleja, 30 I.. Knecht, So. Vid bei Grobelno; Gramer Ivan, 21 I,, Besitzerssohn, Dobje; Banovsek Franz, 27 2., Befitzerssohn, VUatije; Planovsek Ivan, 13 I., Besitzerssohn, Recica ob Savinji; Klesic Erna, 32 I., Bergbeamtensgattin, Gflale; Vranc Ivan, 45 I>> Wagner und Besitzer, Nova-cerkev! Vangos Äincenc, 16 M., Arbeiterssohn, Braslovce i Rozanc Maria. 36 I., Besitzersgattin: Ponikva; Novak Carmen, 28 I.. Alchamtskontrollors-attin, Celje; Mohorko Ivan, 25 I. Knecht, Sv. ovrenc pod ProZinom. Maribor Schneefall. Aus Maribor wird uns ge-schrieben: Dieser Tage erlebten wir hier in der Stadt den ersten regelrechten ochneefaU, der uns für einen Tag richtiggehendes Quatschwetter be-scherte. Am Bachern liegt bereits bis zu 30 cm Neuschnee, so daß die unentwegten unserer Winter-sportler bereits gruppenweise hinaufpilgern. Im persönlicher Art. Da fast alle mindestens etwas Deutsch sprachen, machte die Verständigung der Lai-bacher mit den Leipziger Kommilttonen keine Schwierigkeiten. Wir kamen einige Male auch ge-sellig zusammen und verlebten manche frohe Stunde miteinander. So lernten wir uns gegenseitig sehr bald kennen; denn die Slowenen gingen rasch aus sich heraus und ließen uns gern an ihrem Fühlen und Denken teilnehmen. Unsere slowenischen Freunde waren außer-ordentlich sangesfreudig und — das muß gejagt werden — sangen auch sehr gut, besser jedenfalls als die rauhen SA-Kehlen der Leipziger. Während wir Volks-, Landsknechts- und Marsch-lieder zum besten gaben, sangen die Laibacher schwermütige Liebeslieder und lustige Trinkweisen, zu deren immer begeisternder werdendem Vortrag sie der feurige Dalmatiner Wein anregte. Uner-müdlich stimmten sie immer wieder neue Lied« an und steigerten sich mehr und mehr in eine Art Sangesrausch hinein, ohne aber jemals Über das Ziel hinauszuschießen oder Würde und Haltung zu verlieren. Ein Tanz beschloß gewöhnlich das Bei-sammensein; denn sowohl aus Leipzig wie aus Laibach waren auch Studentinnen in einiger Zahl mitgekommen, und es zeigte sich da sehr bald, daß Musik und Tanz am raschesten zu gegenseitiger An- f Tale regnet es mit kurzen Unterbrechungen bereits tagelang. Die Berbilligung der Autobustarife, wie uns aus Maribor berichtet wird, ist zwar allgemein zuerst für den 15. Oktober dann wieder für den I. November angekündigt gewesen ist will nicht Wirklichkeit werden. Wie man hört soll die Sache noch einmal im Aulobu^ausschutz behandelt werden. Da Verbilligungsaktionen gerne im Sande versickern, wird es gut sein, wenn sich die Tagespresse ab und zu damit beschäftigt, damit die Herren dieses Ausschusses dann und wann daran erinnert werden. Die Verwirklichung dieser Tarifsenkung würde nämlich wirklich von der ganzen Bevölkerung wärmstens begrüßt werden. Bestrebungen zur Gründung einer Stadtkapelle. Aus Maribor wird uns geschrieben: Die Leitung des Nationaltheaters hat im Verein mtt der Glasbena matica unserer Stadtgemeinde Vorschläge zwecks Gründung einer Stadtkapelle un-terbrettet. Diese soll aus 40 Mann bestehen, wovc« die Hälfte etwa Konzertreife besitzen müßte. Diese Musiker würden dann dauernd dem Nationallheater zur Verfügung stehen und sollten das Rückgrat eines später zu gründenden Philharmonischen Ver-eines bilden. Der Vorschlag sieht vor, daß die Mitglieder der Stadtkapelle in städtischen Diensten beschäftigt werden. Die Kosten sind einmalig mit 60.000.— Din (Musikinstrumente und Uniformen) und mtt monatlich 3000. — Din errechnet worden. Die Draufischer, die man täglich an beiden Ufem gleich gruppenweise sehen konnte, sind in der letzten Zeit, wie man uns aus Maribor schreibt, sehr spärlich geworden. Der Fischereiverein war hinter den vielen Schwarzfischern her und die empfindlichen Strafen, die verhängt wurden, haben den meisten diesen Sport verleidet und dadurch auch von manchem Herd den Braten verbannt. Unter unsern Gasthofbefitzern gärt es. Die Stadtgemeinde hat nämlich, wie uns aus Ma-ribor berichtet wird, die ehemaligen Kafinoräume gründlich renovieren lassen und will nun selbst eine Gasthauskonzession erwerben Da die Gastwirte erfahren haben, daß nun alle offiziellen Veranstaltungen wie Bankette etc. von nun an nur mehr dort ver-anstaltet werden, sind sie begreiflicherweise nervös geworden. Wie sie jedoch die Stadtgemeinde, die is heute für die Gaststätteninhaber wenig Ver-ständnis gezeigt hat, von diesem ihrem Vorhaben abbringen wollen, ist schwer zu ergründen. näherung führen. Besonderes Interesse erweckte auch die Vorfühiung südslawischer Nationalreigen Nur eins war uns zunächst ganz Unverstand-lich: die völlige Unwissenheit der flv-wenischen Studenten über die wirk-lichen Zustände im neuen Deutschland. Mit geradezu kindlicher Naivität er-zählen sie uns die finstersten Greuel-märchen und waren fast erstaunt da-rüber, als wirsievon der völligen Haltlosigkeit dieser Verleumdungen zu überzeugen versuchten. Erst als sie uns länger kannten, begannen sie ein-zusehen, daß sie Opfer eines fein ge-sponnenen Lügengewebe» geworden waren. Aber e» hat meinen Studenten und mir einen schweren Kampf und viel Mühe gekostet, bis sie endgültig von ihrem Irrtum befreit waren. Volksgenossen! Tretet dem „Schwäbisch Deutschen Kulturbund" bei Seit« 4 Deutsche Zeitung Nummer S2 Die Bachernstrahe. Aus Maribor wird uns berichtet: Die Bachernstratze ist bekanntlich ein Projekt, über das seinerzeit viel Tinte verspritzt worden ist. Sie wird zwei Ausgangspunkte haben: den einen von Slovenska Bistrica aus über So. Martin bis So. Arih (St. Heinrich), den zweiten von Reka bei Moribor aus unterhalb des Pohorski dom vorüber (200 m hinter der Kammlinie) bis So. Arih, wo sie sich mit der von Sloo. Bistrica kommenden Straße verbindet. An einer Anschluß-strahe von Hoce aus, die ebenfalls nach Sv. Arih führen soll, wird auch gearbeitet, so daß dort ein Straßenknotenpunkt der Bachernstraße entstehen wird. Im Projekt ist auch ein Weiterführen des Straßenzuges von So. Areh aus unterhalb der Kammlinie entlang über das ganze Bachernmassio bis nach Slooenjgradec. Der für den Fremdenoer-kehr wichtigste Teil ist wohl der. der bei Reka seinen Ausgangspunkt besitzt, da von dort aus die drei wichtigen Alpenhütten, Mariborska koca, Pohorski dom und Ruska koca dem Fremdenverkehr erschlossen werden. Wir hatten Gelegenheit, die ersten 9 km dieser Straße während des Baues wiederholt zu besichtigen. Auf Grund ihres Unterbaues wird diese Straße aber auf die Dauer nur der Belastung durch leichtere Vehikel standhalten. Flußschotterung dürfte kaum für Alpenstraßen ausreichend sein. Die Straße führt fast durchwegs über weiches Erdreich und hätte einen weitaus solideren Unterbau erfordert. Man braucht diese funkelnagelneue Alpenstraße, die noch gar nicht dem Verkehr übergeben ist, nach einem Regen mit einem Motorrad zu befahren, um die hier begangenen Fehler zu konstatieren. Wir irren uns nicht im geringsten, wenn wir annehmen, daß nach Fertigstellung dieses Straßeniciles bei Truppenübungen unserer Garnison auch dann und wann unser Artillerieregiment einen Ausflug auf unsere luftigen Bachernhöhen unternehmen wird. Wenn dies an zwei Tagen nacheinander nach einem ausgiebigen Regen der Fall sein wird, dann werden unsere Straßentechniker sich ja von der Richtigkeit unserer Annahmen überzeugen können. Warum man nun auf einmal auf unseren bewährten Ba-chernsteinbrüchen Unkraut wuchern läßt und statt Gneis runden Flußschotter verwendet, ist insofern unerfindlich, als die ersparten Betrüge und noch viel mehr in die Straßenerhaltung hineingestopft werden müssen und die Festigkeit unserer Straßendecken trotzdem sehr viel zu wünschen übrig läßt. Da, wie erwähnt, die Bachernstraße 200 Meter hinter der Kammlinie verläuft, hätten die beiden Bachernhütten (Mariborska koca und Pohorski dom) insofern« nicht viel davon, als die einzelnen Vehikel nicht bis dahin fahren könnten. Nun will unsere Stadtoer-waltung aus den Mitteln der Winterhilfe die not-wendigen beiden Abzweigungsstraßen finanzieren. Vorerst sollen hiefür 100 000.— Din flüssig gemacht werben. Für diese Arbeiten werden unsere Arbeits-losen in erster Linie herangezogen werden. Das Banalamt hat ebenfalls einen weiteren Betrag ge-stiftet, der für den Bau von weiteren 300 Nieter der Bachernstraße reicht. Dies ist aber natürlich alles zu wenig und wenn im kommenden Jahre die Banalverwaltung nicht tiefer in ihren Säckel greift, so wird es mit der Fertigstellung unserer Bachernstraße noch seine Wege haben. Bachernstrahe. Zur Fortsetzung der Ba-chemstraße ist von der Banalverwaltung ein Betrag von Din 100000.— gewidmet worden. Diese Tat-sache wäre eine schöne Gelegenheit die produktive Arbeis-losenfürsorge energisch in die Hand zu neh-men. Die immer mehr um sich greifende Bettelei der Arbeitslosen erfordert neue Wege, arbeitslose kräftige Leute könnten gegen volle Verpflegung in die Straßenarbeiten eingeschaltet werden und wäre diese Methode so billig, daß man deren Zweck we-sentlich fördern könnte. Pilgerfahrt nach Rom. Von Zagreb geht ein Pilgerzug nach Rom 4. Dezember 9 Uhr morgens ab. Rückkehr noch Zagreb 13. Dezember morgens 10 Uhr. Aufenthalt in Rom 3 Tage, in Florenz 1 Tag und Nacht, in Bologna 4 Stunden und in Venedig 1 Tag und Nacht. Preis 1000. -Dinar. Darin ist Inbegriffen: Bahnfahrt von Za-greb bis Rom und zurück, Wohnung, Kost in Rom, Florenz und Venedig. Paß nicht nötig. Anmeldungen bis 23. November bei: Jeronimski 'Putnicki Odbor in Zagreb, Kralja Tomiflava 21. Kulturbund Hauptversammlung des Schwäbisch. Deutschen Kulturbundes in Novisad Am 18. und 19. November findet im Novisad die diesjährige Hauptversammlung des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes statt. Das reichhaltige Pro-gramm umfaßt mehrere Sondertagungen. Am Samstag Vormittag den 19. November taaen der Verband Deutscher Sportvereine, der Verband Deutscher Volksbüchereien, der Deutsche Sängerbund, der Landesverband der deutschen Akademiker. Am Nachmittag findet folgende Veranstaltungen statt: Bundesausschußsitzung und Obmännerkonferenz, Sitzung der Aerztelektion, Tagung der ehemaligen Volkshochschüler, Frauentagung, abends findet ein Kompositionsabend statt. Am Sonntag den 19. November wird die Ausstellung von Lehrlingsarbeiten eröffnet, um II Uhr folgt dann die eigentliche Hauptoersamm-lung, der sich ein gemeinsames Festessen anschließt. Sämtliche Veranstaltungen für den im „Habaghaus" in Novisad statt. _ Wirtschaft U.Verkehr Ueber die heurige Weinlese und den Weinmarit Die Lese ist nunmehr ziemlich beendet. Soweit sich heute das Ergebnis überblicken läßt, kann im nördlichen Teil Sloweniens mit ungefähr 30 bis 35 % des vorjährigen allerdings reichen Ertrags-jahres gerechnet werden. Die quantitativen ErtrSg-nisse waren in den einzelnen Weinbaugebieten sehr verschieden. Ganz abgesehen von jenen Gegenden, die durch Hagel getroffen wurden, sind die Unter-schiede durch stärkeres oder schwächeres Auftreten der Peronospora, des Oidiums und durch die Ver-schiedenheit der Witterungseinflüsse während der Blüte hervorgerufen worden, Große Teile der Kollos hatten besonders schwache Erträgnisse, so daß es dort Besitzer gab, die heuer nur einen kleinen Bruchteil des vor-jährigen Ertrages gefechst haben, während man in der Umgebung von Maribor doch ab und zu Be-sitzer antraf, deren Lese 50—siO0/# des im Vorjahr gesechsten Quantums betrug. Die Qualität läßt im Allgemeinen viel zu wünschen übrig, wie es übrigens nach dcm ganzen Verlauf der Witterung nicht anders zu erwarten war. Nach der Klosterneuburger Waage zeigten die gewöhnlichen Weinmöfte durchschnittlich 14 bis 15 Grad, doch fand man auch solche mtt 12 und 13 Grad: die Weinmösten aus guten Gebirgen zeigten 16 bis 18 Grad, höhere Gradationen waren nur ganz vereinzelte Ausnahmen. Nach den Sorten beurteilt erreichte der Weiß-burgunder, Sylvaner, Traminer und Ruländer günstige Gradationen, während der Muskateller, be-sonders wo er etwas reicheren Behang hatte, nicht viel über 16 Grad kam. Der Wälschriesling blieb ungeheuer lang in der Entwicklung zurück, holte aber in den letzten 3 Wochen vieles nach, so daß auch diese Sorte für heuer ein zufriedenstellendes Ergebnis lieferte. Mehr oder minder charakteristisch für die heurigen Weinmöste ist der hohe Säure- gehalt, der sich besonders beim Mosler unangenehm bemerkbar macht. Hopfenbericht aus Zalec vom 14. No-vember 1933. Aus Tal« wird uns berichtet: Die nunmehr schon sehr verringerten Vorräte >und die anhaltenne Nachfrage verursachten eine kleine Preiserhöhung sodaß zur Zeit, je nach Beschaffen heit der Ware, von Din 63 bis 66 bezahlt werden, wobei zuletzt einzelne Primapartien auch Din 67 und 68 für 1 kg erzielten. Die Hopfenbauern sind zum Teil zurückhalteno und es kommt daher, trotz der mehrseitigen Nachfrage, nur zu verhältnismäßig geringen Umsätzen. \*k. Saazer Hopfenbericht vom 10. Novem» ber 1933. Ende der vergangenen Woche setzte am Saazer Hopfenmarkte reg« Nachfrage ein, es kam im Verlaufe der Berichtszeit am Lande und a« Platze täglich zu großen Umsätzen. Gesucht waren sowohl Prima- als auch Mittelhopfen und zwar meist für ausländische Rechnung. Der lebhaftere Geschäftsgang bewirkte nicht nur einen Stillstand des Preisrückganges, sondern hatte eine Besserung der Stimmung und eine Befestigung der Preise zur Folge. Letztere bewegen sich heute zwischen 1.600 und 2.100 Kc je Zentner zu 50 Kilogramm, aus-schließlich 17« Umsatzsteuer. Schluß Stimmung und Preise anhaltend fest. In der Qeffentlichen Hopfen slgnierhalle in Saaz wurden bis heute insgesamt '.».334 Ballen, d. s. 23.538 Zentner zu 50 Kilo gramm brutto 1933er Saazer Hopfen beglaubigt. Stand der Nationalbank vom 8. Nov. (in Millionen Dinar, in Klammern der Unterschied gegenüber der Vorwoche). Aktiva: Metalldeckung 1912 46 ( f 2.31), davon in Gold 1794.94 (+ 0.03), Wechselportefeuille 1863.79 (- 11.31), Lombarddarlehen 309.55 (— 0.34). — Passiva: Banknotenumlauf 4322.23 — (— 20.29), Verbindlichkeiten gegen Sicht 1059.85 (f- 34.15 da-vo Forderungen des Staates 3.60 (— 1.52), verschiedene Verbindlichkeiten in Girokonti 582.14 (-!- 24.21) und anderen Rechnungen 474.11 (-4- 21.46), befristete Verpflichtungen 1090.34 (— 5.96). - Bedeckung 35.53% (— 0.05), davon in Gold 33.35'/g (— 0.08). Große Geflügelausstellung in Beo> grad. Der Beograder Landwirtschasts- und Ge-flügelzuchtverein veranstaltet vom 16. bis 21. D< zember eine große gesamtstaatliche Eeflügelaus« stellung, in der eine Abteilung auch der Vieh- und besonders der Kleintierzucht gewidmet sein wird. Interessenten wollen sich an den erwähnten Verein (Poljo-prioredno-zivinarsko drustvo), Beograd. Aleksandrova ulica 96, wenden. Der Genossenschaftskongreh in Novisad. In einer vom Kongreß der Bünde jugoslawischer Genossenschaften gefaßten Entschließung wird die Forderung gestellt, daß dem Schutze des Landwirtes und dem Ausbau des landwirtschaftlichen Genossen-schaftswesens die größte Aufmerksamkeit gewidmet werde. Als dringendste Notwendigkeit wird die Rationalisierung des landwirtschaftlichen Kredites be-zeichnet, der am besten im Wege der Genossen-schaften den Landwirten zur Verfügung gestellt werden kann. Tapeten Federmann hat ein Heines Haus gemietet. Federmann geht hin und kauft Tapeten für da» kleine Haus. „Sind die Zimmer niedrig?" fragt der Ver käufer. „Ja", sagt Federmann. „Dann empfehle ich Ihnen", fährt der Ver-käufer fort, „längsgestreifte Muster zu nehmen. Längsgestreifte Tapeten machen die Zimmer höhn". „Ausgezeichnet", sagt Federmann, „dann be-komme ich vielleicht den großen Kleiderschrank doch noch hinein". n«n Sammlern der hübschen Nestle-ßilder, welche das Album „C'UDEftl iz vseua sveta* Band I noch nicht komplettiert haben, werden die fehlenden Bilder auf Verlangen kostenlos zugesandt durch NESTLE l'oät. pret. 371, Zagreb Altdeutsche Sessel sind *u verkaufen. Adresse zu erfragen im Uhrengeschäft Picscrnova ulica Nr. 3. Wohnung 2 Zimmer, Vorzimmer, Küche etc., 1. Stock, gut renovieit, sofort billig zu vermieten. Adresse in der Verwaltung d. Hl. 37741 Wohnung vier Zimmer mit allem Zubehör. Zentralheizung, Badezimmer, ist ab 1. Dezember zu vermieten. Stösal. Razlagova ul. 8a. 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