PoJtnira pW«n* ' ^crtOTim} Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Schristleitung u«d »erwaltung: PreLernooa ulica 5, Telephon Nr. 21 (Interorbon) i Bezugspreis» für das Inland: Vierteljährig 40 Dw. halbjährig 80 Di», ganz »ntttndigungen »erden i« der Berwaltung zu billigsten »ebilhren entgegengenommen s jährig l«0 Din. Für das Ausland entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Di» 1-50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 5 | Celje» Sonntag» den 15. Jänner 1933 J 58. Jahrgang Die Ljubljanaer Punttationen Seit einigen Tagen wird im nichtklerikalen Teil der slowenischen Presse eine außerordentlich heftig« politische Pressefehde ausgefochten. Politische Sturmluft weht. Der elfte Eindruck, den man hie-bei gewinnt, ist sensationell, und zwar deshalb, weil nach einer langen, in dieser Richtung vollkommen stillen Zeit da« grundheikle Problem der Einrichtung des Staate» wieder mit voller Vehemenz behandelt wird. Vor allem ist man erstaunt, daß es jetzt so behandelt werden kann und so behandelt werden darf. Wenn wir im nachfolgenden unsere Aufmerksamkett dm sogenannten Ljubljanaer Punttationen zuwenden, so geschieht dies nicht, um zu dieser Sache irgendeine wichtige Stellung zu nehmen, son-dern nur, um unsere Leser über t>i< gewiß hochinteressant« Frage zu informieren. Bei unserer Be-trachwng müssen wir uns allerdings einseitig an tue Berichte der gegen die Punttationen prote-stierenden Seite halten, weil die andere Seite, die durch das Tagblatt ,,Slaven«" vertreten werden könnte, bisher noch mit keinem Won von dem po-litischen Ereignis der „Punktationen" Notiz genom-mm hat. Um was es sich bei den Punktationen handelt, wird schon bekannt sein. Wie erstmalig der Trieft«? „Piccolo" vom 3. Jänner L I. berichtete, hat die politische Gruppe des früheren MlnifterprSstdenten und Führers der ehemaligen Slowenischen Volks-partei Dr. Anton Koroöec am 31. Dezember einen Beschluß formuliert, der in fünf Punkten die Forderungen der Äowenen enthält. Das Wesent-liche dieses Beschlusses identifiziert das Hauptorgan der protestierenden Gegenpartei, der Ljubljanaer Oliver Cromwell Ein Kamps um Freiheit und Diktatur Im Oldenbourg-Verlag in München erschien v»r kurzem ein Buch, von dem man wirklich lagen kann, das; « zeitgemäß sei. Heinrich Bauer, der Verfasser, schildert in ihm den heldischen Kamps eine» Revolutionärs, den tragische Notwendigkeit um der Freiheit seine» Bolle» willen immer weiter aus den Weg der Diktatur trieb. Und gerade di« heutige Zeit, in der in sast allen Staaten das Zünglein an der Waage zwischen Parlamentarismus und Despotismus icliumntt, wird mancherlei Paral leitn zu der Epoche Llioer Croniwelli finden und einem Manne Interesse abgewinnen, der die Wurzeln zu England« Freiheit und Grösze legte. Aber hi>re» wir den Berfasser selbst, wie er die geschichtliche Stunde' schildert, in der Cromwell zur Äusldlung des von ihm qeschaf fenen Parlamentes schritt: Da begibt sich der General, im schlichten, schwarzen Rock des Londoner Bürgers, an seiner Seite Harrison, zum Parlament. Während die Sol-daten sich vor dem Eingang und in der Vorhalle verteilen, begibt sich Oliver mit Harrison in voller Ruhe an fernen Platz im Hause der Gemeinen. Henry Ban« ist gerade beim letzten Wort s«in«r Rede, die Abstimmung steht dicht bevor. AI« Van« endet, hört Oliver noch kurze Zeit den letzten Debattenrednern zu. Niemand ahnt, was in ihm vorgeht. Plötzlich erhebt sich Oliver, nimmt seinen Hut ab, wendet sich an das Parlament. Er spricht von „Jutro", mit dem 4. Punkt einer vor anderthalb Monaten in Zagreb gefaßten ähnlichen Resolu» tion der kroatischen Autonomisten, der folgender-maßen lautet: „Auf Grund der bisherigen schweren Erfahrungen sind wir zum unausweichlichen Schluß gekommen, daß wir in das Jahr 1918 zurückkehren und von diesem Ausgangspunkte aus den ent-schlossenen und möglichst gut organisierten Kampf gegen diese «serbische) Hegemonie beginnen müssen mit dem Ziele, von hier deren ganzen Einfluß und deren ganze Herrschaft mit allen ihren Vertretern zu entsernen". Die Ljubljanaer Punktationen sprechen sich nicht so scharf au«: da heißt es im Punkte 4 bloß: ..Zur Erreichung dieses Zieles (einer selbständigen Position) ist es notwendig, daß wir Slo-wene», Kroaten und Serben in freiem Einver-nehmen und auf demokratischer Grundlage einen Staat gleichberechiigter Einheiten errichten; eine von diesen Einheiten soll Slowenien bilden." Dieses Slowenien mit nationaler Individualität, Namen, Fahne, finanzieller Selbständigkeit, politischer und kultureller Freiheit würde für die in den fremden Staaten Italien, Oesterreich und Ungarn lebenden abgeschnittenen Teile des slowenischen Volkes eine beständige Anziehungskrast besitzen. So heißt es im Punkt 8 der Punktationen. Die Punktalionen über die Bundesstaateintei-lung Jugoslawiens haben in d«n Kreisen der ehe-maligen Demokraten in Slowenien und in der ge-samten gleichgesinnt^ Presse des Staates ungeheure Entrüstung erregt, die sich — wenigstens in den über ganze Seiten mit Protesten bedruckten Zeitun-gen — von Tag zu Tag noch steigert. Zum ersten der Arbeit und Sorge, die es früher um das Land gehabt hat, geht über zu der Tyrannei und Selbst-sucht, von der heute die meisten seiner Mitglieder erfüllt sind. Unter d«n Gemeinen wird es unruhig. Peter Wentworth erhebt sich, beantragt einen Ordnungsruf für den Redner, ruft in hochmütigem Ton Oliver ins Gesicht: Diese Rede ist unvereinbar mit den Sitten des Parlaments, vor allem von einem Diener, dem es so vertraut, den es so mit Ehren überhäuft hat, von einem-- Da übermannt Oliver wie vor langen Jahren in der Kirche zu Ely ein über alle» überwältigender Zorn. Er setzt seinen hohen Hut auf, tritt mitten in den Raum und fällt mit funkelnden Augen Wentwortb ins Wort: „Kommt, kommt, ich will eurem Geschwätz ein Ende machen! Es ist unnütz, daß ihr hier noch länger sitzt und diesen Platz ent-ehrt, ihr sollt besseren Leuten Platz machen!" Dann wendet er sich an Harrijon: Ruft sie herein! Und während zwanzig oder dreißig narben-bedeckte Musketiere mit Gesichtern wie Löwen, von einem Oberst geführt, in den geheiligten Raum eindringen, blickt Oliver auf die Gemeinen, die vor Entsetzen erstarrt, gelähmt auf ihre Plätze gebannt sitzen. Schäumend vor Zorn stampft er auf den Boden, stürmt vor dem Stuhl des fassungslosen Sprechers Lenthall auf und nieder, während die harte, bef«hl»gewohnte Stimme durch den hohen Raum dröhnt und sich an dem Gewölbe bricht: ..Ihr nennt euch selbst ein Parlament, aber ihr seid kein Parlament, ich sage euch, ihr seid kein öffentlichen Protest gab di« Versammlung des Bürgermeisterverbandes am 6. Jänner in Ljubljana den wirksamen Rahmen ab. Man muß dabei be-merken, daß diese Bürgermeister selbstverständlich ehemalige Demokraten?.sind bzw. jetzt Mitglieder der neuen Staatspartei, der Jugoslawischen Radi-lalen Bäuerlichen Demokratie. Der Bürgermeister von Ljubljana Dr. Dinko Puc nannte den Punkt über die Bundesstaat«' einteilung ein grauenhaftes Wort. Man solle sich in die Zeit vor dem 1. Dezember 1918 zurück-versetzen, in einen Abgrund, in jene geradezu schrecklichen Verhältnisse! Nackt und barfüßig würden die Slowenen vor der Welt dastehen und noieder auf ein Einvernehmen mit den Kroaten und Serben warten! Was wäre, wenn es zu diesem Einver-nehmen nicht käme? Wenn die Serben sagten, si« brauchten es nicht, weil sie schon ihren Aus-gang zum Nleere haben? Wenn die Kroaten sagten, sie hätten schon ihren selbständigen Staat? Dann würden die Slowenen in der Lust hängen. Slo-wenien könne im Hinblick auf seine Wirtschasts-Interessen als selbständiger Staat nicht uistieren. Wohin mit seinen Industrieprodukten, wohin mit seinem Jntelligenzüberschuß, wenn alle Grenzen ver-sperrt würden? Der Senator Ivan Hribar erklärte, daß die Punktationen auch eine Sünde am Weltfrieden seien. Was Dr. Korosec im Namen der früheren Slowenischen Volkspartei gesündigt habe, sei un-qualifizierbar i die Partei sei damit unter die Be-droher des Weltfriedens gegangen. Die Grupp«, an deren Spitze Dr. Korosec steh«, sei zu den größten Schädlingen des slowenischen Volkes zu zählen. Die Slowenen seien nach Jugoslawien gekommen, weil es das ganze Volk so gewollt habe. Jugoslawien Parlament! Ihr seid eine aufrührerische Schar und Feinde jeder guten Regierung. Ihr seid eine Rotte von gewinnsüchtigen Wichten und wollt gleich Esau euer Land für einen Teller Suppe verkaufen und gleich Judas Gott für ein paar Goldstücke betrügen. Ist nur eine einzige Tugend unter euch zurück-geblieben? Gibt es ein Laster, das ihr nicht besitzt? Ihr habt nicht mehr Religion als mein Pferd, Gold ist euer Gott. Wer von euch hat nicht sein Gewissen gegen Bestechungsgeschenk« eingetauscht? Ist da einer unter euch, der di? geringste Sorge um ein Gut des Staates trägt? Ihr schmutzigen MieUinge! Habt ihr nicht diesen Platz geschändet und Gottes Tempel zu einer Höhle von Räubern gewandelt? Wie wollt ihr ein Parlament sein für Gottes Volk? Durch eure sittenlosen Grundsätze und ruchlosen Praktiken seid ihr der ganzen Nation unerträglich verhaßt geworden. Ihr, die ihr vom Volke hierher gesandt seid, um seine MißstSnde abzustellen, ihr seid selber sein größtes U«b«l ge-worden. Daher ruft euer Land mich auf, diesen Augiasstall zu reinigen und diesem frevelhaften Verfahren eine Ende zu setzen. Durch Gotteshilfe und mit der Kraft, die er mir gegeben hat, komme ich, dies zu tun. Ich befehlt euch daher, b«i Gefahr eure» Lebens sofort von diesem Platz zu gehen!" Rasend in dem Zorn seine» unerbittlichen Gottes, der in dizser Zeit wie nie zuvor über ihn gekommen ist, steht Oliver vor der erstarrten Ver-sammlung. Mit drohenden Gesichtern dringen die Soldaten auf die Mitglieder des Parlamentes ein Seit« 2 Deutsche Zeitung Nummer 5 sei heute schon besser eingerichtet, 'als es einmal Oesterreich gewesen war. Der Bürgermeister Jelovian au« Gorenja vas wies darauf hin, wie sorgsam die Grenzsol-daten aus dem Süden die slowenischen Grenzen bewachen. Bürgermeister Tomc aus Moravce er-klärte, daß Dr. Korosec jetzt Dinge verleugne, die zu schaffen er selbst geholfen habe. Bürgermeister Azman aus Lesce machte auf die Inkonsequenz in der Politik Dr. Korosec aufmerksam, der doch jener Mann war, der entscheidend bei den beiden historischen Akten vom 1. Dezember 1918 und vom 6. Jänner 1929 mitgewirkt habe. In der Resolution, welche schließlich die Bürger-meisterversammlung annahm, heißt es. daß am 1. Dezember 1918 die Slowenen, Kroaten und Serben in freiem Einvernehmen definitiv und für immerdar die Frage der staatlichen Gemein-samkeit gelöst haben. Deshalb sei über diese Frage keine Debatte mehr zulässig und die leichtfertigen Forderungen, man solle in den chaotischen Zustand der Unsicherheit vor dem 1. Dezember zurückkehren, seien entschieden abzulehnen. Die Versammlung ver-urteile und bekämpfe jedes Bestreben gegen die staatliche Gemeinschaft, weil sie in der jugoslawischen Staatsgemeinschast die einzige (Garantie für die nationale Existenz aller Slowenen und für die un beschränkte Entfaltung der slowenischen Kultur er-blicke. In der Resolution wird ferner S. M. dem König unerschütterliche Treue und Liebe ausge sprachen. Die Protestresolutionen der Bezirksorgani-sationen und der Landesorganisation der Staats-Partei sind auf den gleichen Inhalt abgestimmt. Andere Proteststimmen charakterisieren die Punkta-tionen kurzweg als Wahnsinn. Da man in den verschiedenen gegnerischen Pressekommentaren der Aufzählung der vier Staaten, in denen Slowenen leben, die Deutung gab, als sei Jugoslawien für die Slowenen auch nur ein Staat wie etwa Italien oder Oesterreich,. in dem sie eben leben, rückte Dr. Korosec in die Beograder „Politika" eine Berichtigung ein, in welcher er fest-stellte, daß sich die Slowenen in Jugoslawien als in ihrem eigenen und freien Staate fühlen, ferner daß das Ziel der Punttationen nur in der Gemeinsamkeit der Serben, Kroaten und Slowenen d. h. in einem gemeinsamen und starken Jugoslawien zu erreichen sei. Nun, das letztere ist wohl ohneweiters zu glauben, weil es sich weder in der Zagreber Reso» lution noch in den Ljubljanaer „Punktationen" um AIs immer noch niemand sich aus dem Raum zu lösen vermag, macht Oliver einen Schritt nach vorn, stampft drohend auf den Boden. Sein von Not und Kampf wie mit steinernen Furchen geritztes Antlitz ist glühend von der furchtbaren Größe des Augenblicks, der Unübersehbares heraufbeschwören muß: „Geht hinaus, ihr käuflichen Sklaven! Macht schnell und laßt uns nichts mehr mit euch zu tun haben! Im Namen Gottes — geht!" Zögernd, halb willenlos, ohne einen Laut des Widerspruchs, drängen die Gemeinen zum Aus-gang. Henry Vane gedenkt jener Stunde vor langen Jahren, als König Karl vor den Gemeinen stand, wie heute sieht er den Blick des Hasses, den aus dem Hintergrunde Oliver Cromwell auf den ein-dringenden Monarchen richtete... Als er gegen die Auflösung protestieren will, denkt Oliver des gebrochenen Versprechens vom Abend zuvor und sagt öitterschmerzlich zu dem langjährigen Freund und Mitkämpfer: „O Henry Vane, Ihr hättet e» verhüten können, aber Ihr seid ein Gaukler und kein ehrlicher Mann mtt euren schlauen Kasuisten-stücklein und Haarspaltereien! O Henry Vane, Sir Henry Vane, der Herr erlöse mich von Henry Vane!" Dann dreht sich Oliver um zum Stuhl des Sprechers, greift verächtlich nach dem goldenen Szepter, dem geheiligten Symbol von dessen Amts-würde: „Was soll das glänzende Spielzeug? Nehmt es fort!" Damit übergibt er es einem Musketier, wendet sich zu Harrison: „Hol' ihn herunter!" M« etwas anderes handeln k a n n als um einen Bundes-staat Jugoslawien. Ein selbständiger Staat Kroatien oder ein selbständiges Staatchen Slowenien find wohl beide völlige Unmöglichkeiten. Es scheint, daß die Protestaktionen viel Aergeres an die Wand malen, als die von den Verfassern der Punktatio-nen angestrebte Wirklichkeit im weitgehendsten Falle bedeuten würde. Wenn man den unwahrscheinlichen Fall annimmt, daß es zu einer Bundesstaatsver-fasfung Jugoslawiens kommen könnte, so wäre es wohl selbstverständlich, daß der gegenwärtige Zustand bis zum Inkrafttreten eines reiflich überlegten neuen Zustandes im Rahmen der bisherigen Reichsgrenzen beibehalten würde. Ein Vakuum wäre ausge» schlössen, weshalb der chaotisch« Zustand, wie er vor dem 1. Dezember 1918 bestand, keinesfalls zu be-fürchten wäre. Ferner wär« auch ein Bundesftaat mit gemeinsamen wirtschaftlichen und nationalen Interessen und allen gemeinsamen Lebensnot-wendigkeiten — siehe Deutsche» Reich! — sehr wohl denkbar. Was aber den Vorwurf anbelangt, daß in den Punktationen das Herrscherhaus nicht ge-nannt wird, erscheint auch für eine neue Staats-einteilung die Monarchie unter dem König,haus Karagjorgjevic als ganz selbstverständlich und un-verrückbar. Weltpolitik hinter Kulissen Der Völkerbund wird umgebaut Genf, Anfang Januar _ Um die Jahreswende, als die „hohe Politik" vorübergehend zum Stillstand kam, richteten sich aller Augen auf die Völkerbundstadt. Von der Reorgani-sation des Völkerbundsekretariats spricht man schon eine ganze Weile. Und das mit Recht; denn hinter den Kulissen der Völkerbundorganisation werden genau die gleichen polttischen Machtkämpfe ausge-fodjten, die das politische Geschehen draußen so spannungsreich machten. Der Völkerbund wird umgebaut. Die Reor-ganisation des Völkerbundsekretariats erwies sich des-halb als notwendig, weil der jetzige Generalsekretär Sir Eric D r u m m o n d sich am 30. Juli 1933 von der Völkerbundsarbett vollständig zurückzieht. Gleichzeitig machte der plötzliche Tod von Albyt T h o m as personelle Umbesetzungen bei der zweiten großen Völkerbundbehörde notwendig: beim Inter-nationalen Arbeitsamt. Das Internationale Arbeits-amt hat in der Person des Engländers B u t l e r einen neuen, tatkräftigen Direktor erhalten. Als Nachfolger Sir Drummonds ist der Franzose A v e n o l von der letzten Völkerbundversammlung auf den Schild erhoben worden. Avenol arbeitete bisher schon als Untergeneralsekretär sehr eng mtt dem Generalsekretär Drummond zusammen. Die Völkerbundarbeit wird also in der Jahresmitte keinerlei Unterbrechungen erfahren. Das Ausscheiden Sir Drummond« gab nun den Anstoß zu einer wettergreifenden Reorganisa-tion des Völkerbundsekretariats. Bei dieser Gelegen-hett konnte auch Deutschland abermals seine berech-tigten Wünsche im Völkerbundsekretariat anmelden. Der deutsche Einfluß unter den 130 höheren Be-amten des Völkerbundsekretariats reichte nicht sehr weit. Als Untergeneralsekretär hatte bisher der Ge-sandte Dufour>Feronce, der jetzige deutsche Gesandte der Sprecher erklärt, er weiche nur der Gewalt, reicht Harrison ihm den Arm und führt ihn hinaus. Alle Bänke sind leer, Oliver ist allein in dem Raum, der ihm niemals so riesengroß und düster vorkam wie jetzt. Zum erstenmal kommt ihm llar zum Bewußtsein, was geschehen ist, einen Augen-blick denkt er auch an jene längstoergangene Stunde, in der König Karl, noch im Vollbesitz der Ma-jeftät, an dieser selben Stelle stand, an der heute der tödliche Gegner von damals die Tat zu Ende führte, die jener nur begann. Als Harrison wieder eintritt, sieht er den Freund und General mtt großen abwesenden Au« gen mitten in der Kapelle stehen. Wie erwachend, das eben noch dunkelglühende Antlitz erblaßt und von tiefverborgenem Leid überströmt, wendet Oliver sich dem Eintretenden zu. Gebrochen klingt seine Stimme: „Tag und Nacht habe ich zu Gott gebetet, daß er mir lieber das Leben nehmen möge, als mich zu solchem Werk gebrauchen. Aber dann ist sein Geist über mich gekommen und ich habe nicht nach Fleisch und Blut gefragt". Dann verstummt er, verläßt den leeren Raum. Draußen zieht er den Schlüssel ab, steckt ihn in seine Tasche. Da« „lange" Parlament hat nach !3>jähriger Dauer aufgehört zu existieren. Schlechter Mundgeruch ist «in« unangenehme Sache. Man bexitipt ihn leicht Durch regelmäßigen Gebrauch der herrlichen Pfefferminz-Zahnpast« Ehlorodont. Versuch überzeug!. Tube Tm «.- in Beograd, das ziemlich belanglose Referat für die geistige Zufammenarbett zu betreuen. Bei der jetzt durchgeführten Reorganisation des Sekretariat, konnte Deutschlands Einfluß in mancher Hinsicht verstärkt werden. Deutschland entsandte jetzt nach Genf den früheren Staatssekretär Trendelenburg und dieser verwaltet nun als Untergeneralsekretär die sehr wichttge Finanz, und Wirtschaftsabteilung im Völkerbund. Die organisatorische Vorbereitung der vielgenannten Londoner Wirtschaftskonferenz liegt in den Händen des deutschen Untergeneral-sekretärs. Allerdings muß Herr Trendelenburg seine Befugnisse noch mtt dem Franzosen Avenol teilen, der ia erst am 1. Juli nach dem Ausscheiden Drummonds seine Stellung als Generalsekretär antreten kann. Dem Generalsekretär des Völkerbunds stehen zwei stellvertretende Generalsekretäre zur Sette. Für einen dieser Posten ist der Italiener Pilotti auser-sehen worden, der andere mußte einem „kleinen Lande" vorbehalten bleiben. Die Entscheidung über die Besetzung dieses Postens steht immer noch au». Die Amtsdauer des Generalsekretärs ist erst neuer-dings auf zehn Jahre, die der beiden stelloer-tretenden Generalsekretäre auf acht, und die der drei Untergeneralsekretäre auf sieben Jahre be-schränkt worden. Um politische Intrigen aus dem Sekretariat vollkommen auszuschalten, wurde be-stimmt, ^daß nicht mehr als zwei Angehörige de»-selben Staates eine leitende Stellung im Sekretariat bekleiden dürfen. Gerade gegen diese letzte Bestimmung haben sich die Franzosen mächtig gewehrt. Frankreich wollte sein altes Uebergewicht in der Völkerbund-bürokratie beibehalten. Das schetterte aber am Widerspruch Deutschlands. So mußte zu Beginn Jahres dieses — allerdings auf eigenen Wunsch sogar vorzeitig — der Franzose Pierre Eomert, der Direktor der Informationsabteilung, das Feld räumen. Die Informationsabteilung des Völkerbund« stellt die einzige internationale Pressestelle der Welt dar. In ihr arbetten 20 höhere Beamte mtt mehr als 50 Hilfskräften. Das Wohl und Wehe der Völkerbundorganisatim, hängt von dem guten Fur.r tionieren dieser Informationsabteilung ab. Wer Eomerts Nachfolge antreten wird, steht noch nicht fest. Eomert hat inzwischen die neugeschaffene Pro-pagandastelle bei der französischen Regierung über-nommen. Es übersteigt den Rahmen dieses Berichts, den Tätigkettsbereich der einzelnen Abteilungen im Völker-bundsekretariat aufzuzählen. Die Völkerbundbiuo-kratie mit ihren 130 höheren Beamten (Gesamt-personal über 600 Köpferekrutiert sich aus etwa 40 Nationen. Das Völkerbundsekretariat ist die eigentliche Werkstatt des Völkerbundes. Hier werden die Tagungen vorbereitet, die Resolutionen abge-faßt, die Völkerbundbeschlüsse wetter verfolgt. Ar-bettet das Sekretariat schlecht, dann bricht die Völkerbundorganisation notwendigeweise auseinander. Di« Reorganisation des Sekretariats ist im großen und ganzen abgeschlossen. Genf bleibt weit«-hin Brennpunkt der großen Politik. Das hat kurz vor Weihnachten auch Deutschland dadurch aner-konnt, daß e« den früheren Gesandten von Argen-tinien, den Gesandten von Keller, zum ständigen Vertreter der Reichsregierung beim Völkerbund er-nannte. Die Reichsregierung baute damit ihre Völkerbundverttetung in der gleichen Weise aus, wie e» längst vorher Frankreich, England und Italien getan hatten. _____ •stumm« 5 Politische Rundschau Inland Eine Beograder Stimme zu den Ljubljanaer Punttationen In der Beograder Presse werden die Ljubljanaer Punktationen noch immer lebhaft erörtert; mit Befriedigung wurden die Protestaktionen in Slowenien verzeichnet. Die Beograder „Vrerne" Hreibt u. a.: Erstaunt muh man vor diesem Wort-laut stehen. Nach seinem Inhalt könnte diese Kundmachung als sehr geglückter Zug faschistischen Mac-chiaoellismus gelten, enthält er doch alles, was sich unsere nationalen Feinde nur wünschen können: die Durchführung der Politik der „Tabula rasa" auf unserem Teil des Kontinents, das ^Auslöschen aller Errungenschaften eines mehrjährigen blutigen und schrecklichen Krieges sowie aller Resultat« vier-zehnjähriger positiver Anstrengungen, die Umwand-lung des schon lange gelösten jugoslawischen Pro-blems in eine Frage internationalen Charakters, das Loslassen des eigenen Schicksals und der eigenen Zukunft aus den eigenen Händen und Rückkehr in Chaos, Dunkelheit und Ungewißheit. Daß eine solche Proklamation die Unterschrift von Dr. Korosec trägt, klingt faßt unglaublich. Dies würde als phantastisches Werk sogar dann gelten, wenn Dr. Korosec nicht als vernünftiger, ausgeglichener und nüchterner Atensch gelten würde, und auch dann, wenn er nicht der Vizepräsident der ersten jugoslawischen Regierung, noch der Präsident des Ministerrales vor dem 0. Jänner und angesehenes und einfluß-reiches Mitglied in der Regierung d«s Herrn Peter Zivkovic gewesen wäre. Leider hat die Unglaub-l,chf«t aber die ganze Gestalt grausamer Realität. Es wäre nach allem töricht, irgendein« ernst« Dis-kussivn wegen der Punktationen des Dr. Korosec zu eröffnen. Die Fragen, die der frühere Chef der Slowenischen Volkspartei mit seiner Proklamation wiederum aufwerfen will, sind schon lange von der Tagesordnung abgefetzt und gelöst. Gelöst haben sie bie 100 jährigen Anstrengungen der größten und gescheitesten Söhne unseres Volkes, für welche die serbisch-kroatisch- slowenische Einheit lebendige Sach-lichleit, unzweifelhafte Tatsache war. aus der alle politisch-geschichtlichen Konsequenzen gezogen werden mußten. Daß die jugoslawische nationale Einheit als Objekt der Spekulation der Tagespolitik ausgenützt werden könnte, davon ließen sich unsere na-tonnlen Großen nicht «inmal träumen. Dies ist eine Entdeckung von Leuten des Kalibers des Herrn Dr. Macek, dessen Ruhn, in dieser Beziehung Herrn Dr. Korosec nicht ruhig schlafen ließ. Wenn Herr Dr. Korosec glaubt, daß sich nicht bloß unsere, sondern dir allgmeine Geschichte um ganze 15 Jahre zurückdrehen läßt, dann überschätzt Herr Dr. Koro-sec ganz verdammt seine Kraft, um nicht davon zu reden, welches Licht ein solches Unterfangen auf seine politische Weisheit und seine Friedensliebe wirft. Mit solchen Illusionen beschäftigen sich in Europa bloß diejenigen, die vom Jahre 1914 an nichts gelernt und nichts vergessen haben. „Der schrecklichste Angriff auf den Staat" Die Zagreber „Rovosti" vom 12. Jänner erklärten die Punktation Dr. Korosec' als den schreck-lichsten Angriff auf den Staat und jeder richtige Patriot würde wünschen, daß die Proklamation Dr. Korosek' nicht erfolgt wäre. Diese Punktation sei bei weiten, ärger als die Zagreber Punktation, welche die innere Einrichtung des Staates dem freien Einvernehmen überlasse und die Frage der Einheit und Integrität des Staates nicht berühre. Ein Hirtenbrief gegen den Sotol Di« „stova Doba" in Celje veröffentlichte unter der Ueberschrift „Ein frecher Angriff auf das Sokolwm" folgende«: Am Sonntag, dem 8. Jänner, wurde in allen katholischen Kirchen ein Hirtenbrief verlesen, der in geradkzu unerhörter Weise unsere Sokolorganisation angreift, an deren Spitze S. Ho« h«it Thronfolger Peter stkht. Dieser Hirtenbrief ist ein neuerlicher Ausbruch der Intoleranz und des Hasses gewisser kirchlicher Kreise, denen das durch und durch tolerante und nationale jugoslawische Programm des Sokols des Königreiches Zugo-slawien nicht in den Kram paht. Die gesamte jugo-slawische Oeffentlichkeit weist mit Erbitterung diesen ganz unbegründeten und unqualifizierten Angriff Deutsche Zeitung zurück und verlangt entschlossene Maßnahmen, damit die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen und in Zukunft ein Wühlen verhindert wird, das den er-Ebenen und unversehrbaren Prinzipien schadet, aus denen das nationale und staatliche Leben ausgebaut ist. — Im Ljubljanaer „Jutro" veröffentlichte der Vizepräsident des Senats Senator Dr. Fran Ro-vak einen Artikel über den genannten Hirtenbrief, in dem er u. a. schreibt: Ueberaus interessant ist die Tatsache, daß es jemand wagt, auf die beschriebene Weise den Sokol, eine gesetzliche Institution, anzugreifen. Ein solches Vorgehen können wir nicht guchelßen; die Gesetze muß jeder Staatsbürger respektieren, weil wir sonst der Anarchie nahe kom-men würden. Die Bevölkerung aufzufordern, di« Gesetze und gesetzliche Institutionen zu boykottieren, ist ein unzulässiges Unternehmen, das die Oeffent-lichkeit nicht ruhig ertragen kann. Den Sokoln raten wir ruhiges Blut! die tendenziöse Kritik kann und darf sie nicht stören in ihrem edlen Bestreben, in ihrer musterhaften Arbeit für allgemein menschliche, nationale und staatliche Interessen. Die Sokolinsti-tution Hot ein granitenes Fundament. Alle Versuche, den, Sokol des Ansehen zu ruinieren oder ihn in seiner Tätigkeit zu b«hind«rn, waren bishea umsonst; ohne Erfolg bleibt und muß bleiben auch der neueste, an und für sich grotesk« Angriff auf den Sokol, ein Angriff, der in Verbindung mit anderen Ereig-niffen noch besonders bezeichnend ist. Unterichtsminister Dr. Stankovic über das Minderheitenschulwesen Einer im Ljubljanaer „Jutro" abgedruckten Unterredung seines Berichterstatters mit Unterrichts-minister Dr. Stankovii entnehmen wir nachfolgende Stell«: Hinsichtlich des Minderheitenschulwesen» stellte der Minister fest, daß die betreffenden Ge-setzesvorschriften von beiden Seiten ohne jeden Hintergedanken geachtet und durchgeführt werden müssen. Die nationalen Minderheiten mögen sich in allen diesen Fragen unmittelbar an den Staat bzw. an die verantwortlichen und maßgebenden Stellen wenden. Ausland Die Konferenz über die 4tt-stündige Arbeitswoche Am 10. Jänner wurde in Genf die Spezial« konferenz des Internationalen Arbeitsbüros eröffnet, deren Zweck es ist, die Frage der internationalen Einführung der 40stllndig«n Arbeitswoche zu be-handeln. Der Konferenz wohnen Delegierte von 34 Staaten und 2 Beobachter bei. — Der fran-wsijche Arbeiterdelegat Jouhaur erklärte, daß die Well einer Katastrophe zutreibe. Die jetzige Krise werde nicht so vergehen wie die früheren. Die ein-üge Lösung der Arbeitslosigkeit bestehe in der Herab-setzung der Zahl der Arbeitsstunden, olle anderen Methoden hätten sich als vergeblich erwiesen. Jouhaui führte nachfolgende Zahlen der Arbeitslosen an: Großbritanien 3 Millionen, Deutschland 5 5 Mil-lionen, Vereinigte Staaten 115 Millionen, Italien 1 Million, Frankreich laut Statistik 300.000, in Wirklichkeit aber auch eine Million. Von den 170 Millionen Arbeitern der ganzen Weit seien 30 Mil-lionen arbeitslos. Italienische Bombenflugzeuge für Ungarn Am Sonntag, dem 8. Jänner, flog zu», dritten-mal eine italienische Fliegerstaffel über österreichisches Territorium nach Ungarn. An der jugoslawisch-österreichischen Grenze im Drautal hörte man ganz laut den gewaltigen Motorlärm. Da die Flugzeuge vielleicht 3000 Meter hoch flogen und die gleiche Farbe hatten wie der Himmel, waren sie nur schwer zu sehen. In Marenberg konnte man in. Blitzen der Sonne eine Staffel von 6 Flugzeugen unterscheiden, die entlang der Grenze flogen. Am 10. Jänner beobachtete man angeblich um 14 Uhr 30 über Radkersburg 3 Flugzeuge auf den, Flug nach ttnaarn. Räch dem starken Motorengeräusch dürften es Militärflugzeuge gewesen sein. Am II. Jänner sprachen beim österreichischen Kanter Dr. Dollfuß nach der Reihe der französische Gesandte Clandel, der jugoslawische Gesandte Anastasijevic, der rumä-nische Gesandte Frediceann und der tschechische Ge-sandte Fürlinger vor! di« Herren verlangten Auf-klärungen über den Transport von Waffen au» Italien nach Ungarn. Seite 3 Italiens Ausbreitungsdrang Das angesehene englische BlaU „Manchester Guardian" beschäftig! sich mit der politischen Loge in Südosteuropa und bespricht die wichtigst« Rolle, die der neue französische Botschafter in Rom de Jouvenel spult. Das Blatt führt aus, daß es zwischen Frankreich und Italien wegen Lybien und Tun,» sowie auch wegen der Gleichheit zur See zu einem Einverständnis kommen könnte. Anders stünde es jedoch mit den Kompensationen, die Italien verlangt, da es im Pariser Friedensverttag zu kurz gekommen sei. Solche Kompensationen könnte Italien in Abessinien, Aegypten und Liberien bekommen, kann sich aber damit nicht zufriedenstellen, sondern verlangt daher solche Kompensationen in euro-päischen Ländern, wobei es sich nicht sosehr um Gebietserweiterungen, sondern um die Hebung des politischen Einflusses handelt. Das Blatt stell, an-gesichts dessen die Frage auf, ob es zulässig sei. be-standene Vormachtstellungen gegen neue einzutauschen. Das gleiche Blatt meint, daß ein Einverständnis zwischen Frankreich und Italien bevorstehe. Was verlangt Italien? Der neuemannte französische Gesandte in Rom De Jouvenel bemüht sich bekanntlich, eine Ver-ständigung zwischen Italien und Jugoslawien herbei-zuführen, und zwar soll dies in der Weise geschehen, daß Italien in Albanien freie Hand gelassen wird, wofür es auf alle Eroberungsabsichten bezüglich Dalniatiens verzichtet. Wieder deutsche Militürattachees Im Berliner nationalsozialistischen „Angriff" wird angekündigt, daß mit 1. April deutsche Militär-attachees nach Paris, London, Rom, Prag, Zvar-schau, Moskau und Washington entsendet werden. Seit dem Umsturz unterhielt Deutschland nirgends mehr Militärattache«, obgleich verschiedene Staaten, z. B. England, wiederholt darum ersucht halten. Die Sowjetunion kriegsbereit Der sowjetnlssijche Diktator Stalin hielt vor einigen Togen vor kommunistischen Führern eine Rede, in welcher er erklärte, daß die Sowjetunion sich kürzlich wegen der Richtunterzeichnung ange-botener Nichtangriffspakte durch Nachbarstaaten sowie auch wegen der Entwicklung der Dinge im Fernen Osten auf die Möglichkeit eine» Krieges umstellen mußte. Dadurch wurde vier Monate lang ein Teil der Schwerindustrie lahmgelegt, weil ihre Umstellung auf reine Kriegsfabrikation für notwendig erachtet wurde. „Wir hatten", sagte Stalin, d«n Fünf-jahrplan der Industrie nicht nur zu 93*7%, sondern restlos erfüllt, wenn dies« Umstellung nicht notwendig gewesen wäre. Aber jetzt sind alle Lücken in der Verteidigungsfähigkeit des Landes ausge-füllt, wir sind in dieser Hinsicht mächtig geworden und bereit, in Massen modernste Waffen herzustellen und äußere Angriffe abzuschlagen. Unsere Industrie produziert heute dreimal mehr als in der Borkriegs-zeit, zweimal mehr als vor Beginn des Fünfjahr-planes im Jahre 1928. Wir haben eineinhalb Mil-liarden Rubel für Maschineneinfuhr aus dem Aus-land ausgegeben. Wir hätten dasür, wie manche Kritiker meinen, andere 'Waren einführen und bei Verzicht auf eine solche Industrialisierung weitere Entbehrungen vermeiden können. Aber dann wären wir wehrlos wie China und hätten nicht die Aus-ficht, die wir heute für eine große selbstSndige eigene Versorgung mit allen Verbrauchsgütern haben. Wir hätten statt der Nichtangriffspakte einen tödlich««, blutigen Krieg. Die Partei hat zu höchstem Tempo angespornt und I>ot mit der Erfüllung ihres Planes gesiegt. E» hat sich gezeigt, daß sie damit richtig gehandelt hat. Run wird allerdings eine Abschwächung des Tempos folgen müssen. Wir müssen den Arbeits-vertrag und die Arbeitsintensität heben und die Selbst-kosten senken. Das soll unser neuer Anlauf sein. Die Grundausgabe des Fünfjahrplanes bestand darin, unser Land mit seiner rückständigen Technik auf die neue moderne Technik überzuführen, die Sowjetunion aus einem Agrarland in ein Industrieland und vollständig selbständiges Land zu verwandeln, die kapitalistischen Elemente vollständig zu verdrängen, die zersplitterte bäuerliche Kleinwirtschaft zur kollek tiven Großwirischaft überzuführen und auf dies« Weise di« Möglichkeit des Wiedererftehens d«s Ka> pitalismus in der Sowjetunion zu beseitigen. Seile 4 Deutsche Zeitung Nummer 5 Aus Stadt und Land Die Kärntner slowenischen Sanger, 75 cm der Zahl unter Führung des früheren Landtagsabgeordneten Pfarrer Poljanc, trafen am Freitag, dem 13. Jänner, um 1» Uhr in Slowe-nien ein. Nachmittags um 4 Uhr traten sie in Slvvenjgradec auf, am Samstag abends geben sie Konzerte in M a r i b o r, am Sonntag in Celje und in Trbovlje, am Montag abends in Jefenice: am Mittwoch um 10 Uhr kehren sie wieder nach Kärnten zurück. Wichtig für Steuerzahler. Alle Unter-nehmungen, Betriebe (kaufmännische und gewerb-liehe) bzw. alle Personen, die einen selbständigen, der Entrichtung der Gewerbs- und Umsatzsteuer unterliegenden Beruf ausüben, haben bis 30. Jän-ner bei der zuständigen Steueroerwaltung die An-meidung über die Einkünfte, die Anmeldung über den getätigten Warenumsatz im Jahre 1932 sowie über die Iunggesellensteuer einzureichen. Die Fatierung ist für jedes Objekt (Betrieb), wie auch für jede Art der Betätigung gesondert vorzunehmen. Falls der Geschäftsmann außer der Zentrale auch Fili-alen besitzt, ist für jeden Betrieb gesondert zu fa-tieren. Dasselbe gilt auch für Gewerbetreibende, die Fertigwaren verkaufen. Nach § 6 des Gesetzes über die Iunggesellensteuer haben Steuerträger, die der Erwerbssteuer unterliegen, in ihrer Anmeldung an-zuführen, ob sie Junggesellen, Männer ohne Kinder oder geschieden sind und wie alt. Falls die An« Meldungen nicht rechtzeitig vorgenommen werden, sind als Strafe 370 der Grundsteuer iu entrichten. Das Ausmaß erhöht sich auf 10"/n, falls die Anmeldung auch binnen acht Tagen nach der schriftlichen Auf-forderung nicht eingereicht wird. Werden falsche Angaben gemacht, dann treffen den Schuldtragenden die im Steuergesetz vorgesehenen Folgen. Deutsche Pressevertreter in Jugosla. wien. Das „Deutsche Bolksblatt" berichtet: Am 6. Jänner vormittags sind in Beograd sieben pro-minente Pressevertreter aus Deutschland und Oester-reich eingetroffen, nachdem sie auf ihrer Fahrt die Städte Maribor, Ptuj, Celje und Ljubljana in Slowenien besucht hatten. Am gleichen Abend fand zu Ehren der Gäste auf der Deuischen Gesandtschaft ein Empfang statt. Dieser Pressefahrt, die von Beo-grad aus über Subotica nach Temeschwar weiter-führt, hatten sich Vertreter nachstehender großer und maszgebcndcr reichsdeutscher Blätter und Nachrichten-agenturen angeschlossen: „Berliner Börsenzeitung"; „Deutsche Allgemeine Zeitung", Berlin; „Der Deutsche", Organ der christlichen Gewerkschaften, Berlin; „Kölnische Voltszeitung"; „Kölnische Zeitung"; „Münchener Neueste Nachrichten"; ..Telegraphen • Union"; „Wölfisches Telegraphen > Büro". Am Samstag weilten die Teilnehmer dieser Fahrt in Novisad, wo sie von der deutschen Ge-sellschaft im Nahmen eines kleinen Abends emp-fangen wurden, am Sonntag besuchten sie einige Gemeinden in der Batjchka. Ihr Weg führte sie unter Leitung des Abg. Dr. Stephan Kraft zu-nächst über Werbatz in die Gemeinde Torza, wo sie mehrere Bauernhöfe besichtigten und dann im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens Gelegen-heit fanden, mit der Bevölkerung Gedankenaustausch zu pflegen. Der Sonntagnachmittag war eine Fahrt in Die Gemeinde Pridicevic'eoo (Kleinker) gewidmet, wo mehrere Besuche erstattet wurden. Vor allem stieh der in vielen Häusern noch vorhandene alte Hausrat auf laff i?ltbr «Ulfe S«ilt 4 5 AK St«» weitere »r»»l«ebiete werbe« t» der Vr»vt«z Ha«a«»er vermutet« Die günstigen geologilckien »«rhaltnisi« gaben zu Bohrversuchen bei den DSrsern Husnm und Kolledle im ki»e Rtenburg an der We!«r B«ranlaflung. Dt« Olspuren sind I« beachtlich, daß weiterr Bohrtürm« errichtet «erden sollen Honnove? Link«: Teutsche» Vier s«r «mertka? München deginnt. sich aus vorau»flchtlich bevorsledende vierlieserungen an da« bisher trocken« Amerika einzunellen, «rohe Metalld«hilter mtt vier werden versandfertig tn Kisten verstaut X. Unten: %tt .M«»»d«d-. die Reukousiruknon De» Schwellt Bobsahrer« Hauvtmann Aeieradend. Sie wurde in Et, Moritz vorgesiihr» und soll sich gut bewährt haben aiiaimc «irchenstthrer spreche» fftr die ««»terhtlse. vor dem Sender der Reich« houvtitadt stihrten der «vangeltsche «eneralsuperintendeut lZ. ikarow und der katholische Bischof von Berlin Dr. Schreibet «in ZwiegesvrSch über die Stotwendiokett, die« karitative Werk möglichst zu unlerUitz«n. Links: V.Sarow, recht»! 0r.Schreiber S,B,v. fdlel Jahren, bitte der vom «rohen Snrfllrken entsandte Major von wrdben am Sap Drei Spitzen in Guinea feierlich di« drand«nburgische Fla««« und erbnute dort die Feste «vrohsrtedrichsburg. Damit hat sich der Arob« fruifiitft den Ruhm erwarb,n. di« erst« «srikanisch« dkutlch« ka loni« und di« «rst« Brandenburgisch« wuin«i!ck>« Kompanie mit dem Sitz in lkmben gegründet zu haben. Der Soldaten-kSnig Friedrich Wilhelm I. verlaust« dl«s« Kolonie am 18. Dezember 171? an dt« Ri«d«rlSndtlch-W«siindische Kontpant«. — Die Brandenburger landen tn Guinea «.».©. t. Vom Tu a$e Deutscher V»stfahrt-Verd»»d und «er»> clud von Deutschland werde« »«»schmal- »«»« Vom t. Februar an wird et nur noch einen Verkant» geben. der gemetn'am dt? Interessen der deutschen Lu>t>ahrt vertreten wird. -Staat»: minister a. D. Dow int tu« flinl«) und Major a. D. von SeHler (unten) werde» die Presidenten de» Berdande« lein S.S.V. Unten: Der Antwerpen«« »ch»ldet«»«tl er»ff««t. Ra« A>monatiger ^ Arbeitszeit wurde der Tunnel vollendet, der in Antwerpen die deiden Scheldeu'er unter dem Wasier verbindet. D>« Unterflihrung ist 2IM Meter laug, der Fadr-dämm ß.7.'> Meier drei», so dass der Verkehr von beiden Zeilen gleichzeitig möglich ist. — Bet dieser Ntelegenheit sei an den l«ll eröffnelen Slbwnuel in Hamburg erinnert. Der Tunnel'ckeitel liegt hier etwa I« Meter unter dem Hochn>a«ser. Durch ihn wird ein Umweg von 4.2 Kilometer erwart. — Der belgische «öntg im Vordergrund det den »rössimngSseierlichkeiten S.B.D. 1% % ->. '» i» * \W . , I -M j -*n Der Überlieferung ldrer fla milie «olftend hat Paula Vuicki» einzige Tochter Michaela gleich ihrer Mutter die ^UrknSlaus-dahn eingeschlagen. Michaela Busch aus de» Rüstel ei«e» Dtlthüuter« '-CUV.'/ ,f f T ff I S I" 77 □ & ** JL«£ H ~ ^ * 'ZL. Ztr Anve»t»r.«u»verkau> hat beginnen. Scherzhaft« «erbe-plalatr 'ollen bat Publikum ans dt« günstigen Angebote aufmerksam mach«» «.».v. * Recht«: ««»* Madrid wartet auf sei» «lück. Di« alljährlich stattfindende «elhnachtSlotierie HSlt große Teile der Bevölkerung in Spannung: all«« »artet auf die Namen«»ertl>»digung de« glücklichen Gewinner« ft. f Ifi M WfA Nübe^hl ^Y^fQL. - ''ilTi^isrTjyifti i" ,t!s'*f Marktfrauen !wk«- Rübezahl bestraft elnen Arzt aus Schmiedeberg, der ihn für einen Kinderschreck und Aberglauben erklärt hatte (alter Holzschnitt) flcift, war »S allerdings »in weit»? Weg. Denn dieser Herr Rüben» zahl, der sich ursprünglich im Goslarsche« Silberbergwert aushielt, war »in bös«r. menschenplackender, unflätiger Kerl, dessen Taten und Streich« heut» wenig Anklang finden würden, (9t war eben damals tn Deutschland nach d»m DreihigjShriaen Krieg« kein besonder« seiner Ton üblichI> Im sechzehnten Jahrhundert war er ein wilder Berggeist. »in Aachlgewaltiger, wie Wotan, der wild« Jäger, und wi« dieler war er vor allem ein . Wetterherr*' seines Gebirges, gauberifches Blendwerk übte er, wie weiland Doktor Faust. Di« Leute zu narren, wi« Bulenipiegel, das war s«in Vergnügen, und s«in« Taten waren so grob, daß man ste heut« nicht m«hr druckn mag.. . . Als das «rwach«nde Nationalbewußtsein der Deutsch«« sich wieder den lang« gescholtenen Lagen und Märchen unserer Bor-z«it zuwandt«, da kam jene Zeit, dt« in schönen Drucken mit Pracht-vollen Zeichnungen di« Form schuf, dt« wir. Kinder und Erwachs«»«, noch beute lieben und di« hoffentlich bestehen wird, solange unser Voll besteht. Herr Magister Musäus hat mit seinen Volksmärchen, damals vor ISO Iahren sein redliches Teil dazu beigetragen. Wk. ~ ,, — ■» ■ »r- — * . aw» ( yA S/cccjczuj Musäus,ln dessen Zusammenstellung wir vle Rübezahl-Sogen kennen Der Herr vom Gebirge Eh. u*j* «rseiw juMa /^^übezahl, der Herr de« Gebirges, sah mißmutig in seinem Lustgarten am Ee hänge der schwarzen Koppe. .Ich hab« es immer gewußt, «in undankbar« Volk sind dies« Menschen I" brummte er in seinen langen weißen Bart. .Hat doch keine? von ihren Tausenden von Zeitungsschreibern an mein Jubiläum gedacht! And wieviel schöne« weihe« Papier bedrucken ste all« Tag« mit ihr«n schwarz«n Buchstab«»! Ja. das waren damals doch schönere Zeilen vor 150 Jahren, als Shrn Magister Johann Karl August Musäus meine Taten auszeichnet« und in di« W«lt hinaus g«h«n lieh. Zwar, di, Sache mit Schön-Smma hätt« «r eigentlich sür sich b«halt«n können: war mir nicht li«b, so meine Herzensaffären in der Leute Mund zu wissen! Ja. ja. andere Zeiten, and«r« Sitten. Jetzt krareln sie mir sogar im Mnter mit ihren langen Brettern durch m»in«n Garten: hätt« sich vor 150 Jahren auch feinet unterstanden. Da schickten st» einen Stoßseufzer voraus und baten mich mn gut Wetter. w«.n st« wint«rs «inmal durch m«in« Reviere laufen muhten. O tempora, o moreS!' And damit shickt» »r »in paar dick« schwarz« Wvlk«n mit Schnee und Hagel in di« Täl«r der Menschen. An» als dann der Hagel an di« F«nst«r schlug, da st«l einem der Zeitungsschreiber «in. dah «r ja «och gar nicht an den Herrn Rübezahl und sein Jubiläum gedacht hatt«: und schl«unigst setzte «r sich an seinen vollgepacklen Schreibtisch, Herrn Rübezahl ein verspätetes Jubiläumscarmen zu wi!>m«n. Die Legenden vom Rübezahl haben nämlich wirklich und wahrhaftig «in« Art von Jubiläum zu f«i«r«. Sind «s doch rund« 150 Jahr« h«r, dah Herr Musäus sein« Volksmärchen in Druck ausgehen lieh. Da« war «in wack«r«r Herr. d«r Herr Magister. ,Sr war ein tr«fflich«r Man,, d«r Ludwig Richter: Der Rüben ^lhler Au« wogenden Ttevelmeer taucht der Reif-träger, von der Abendsonne Tlach einem Eisregen find die knorrigen Xammfichten hart wie EtSblöcke, die sich leicht erklettern lassen wie 5 im Gebirge jetzt aussieht Vv^'nterlierrli'clilcctt im Riesengetirge Rübezahl flieht mtt feinen Gnomen vor dem modernen Verkehr, Süddeutscher Holz-schnitt von 1881 dem Volke Wohl auf« Maul zu sehen Wußte', der alte Männer und Weiber aussuchte und sich von ihnen ihre damals arg verachteten Wundergeschichten, Sagen. Märchen und Schnurren vorplaudern lieh. Ja. er rief die Kinder von der Straße heraus in sein« Wohnung und v«ranlaht« sie zum Erzählen der mancherlei Sag«n und Märchen, di« st« im Vorrat hatt«n. Für jede neue Geschichte schenkte er ihnen einen Dreier, und da« war damal« vor einhundert-sünszig Jahren vi«l Geld für ein Kind. Dann schrieb er alles fein säuberlich auf. versichert« ausdrücklich, daß er nicht« Wesentliche« daran geändert hätt», und ließ e« vom Jahr« 1782 an. also vor g«rad« ISO Jahr«n, in Buchform al« .Volksmärchen der Deutschen" in fünf Bändchen erscheinen. Di» Volks-märchen hatt»n »inen Riesenerfolg und wurden bald in viel« fr«md« Sprachen übersetzt. Räch den. Arteil berufener Männer gehören sie zu dem Anziehend-sten. was j« in d«utscher Spracht geschrieben wurde. Von dem Rübezahl der srühesten gedruckten Überlieferungen bi« zu seinem schlesischen Rübezahl, dem im Grunde gutartigen, mehr polternden al« wirklich schadenbringenden Berg- Die Herren von Hirschberg finden Rübezahl als Stroh-männchen am Galgen nung von Ludwig Richter) Heimatlieke im Heimatmuseum «H»e tr»»ie Menge «lter A««««g»,eiche« ««» sch»«er Pruntpokale. von denen jeder einzelne eingehender Be-trachtung «erl wäre Hulnm 3« der «S»sfene«ke. Sin alter Ritter in volle« Rüswng bewacht bier et»« Sammlung aller Minien sowie Pistolen. Spieß« und sogar ein« Menschensall«: im Hintergrund Bilder Wallenstew« s-\trabt in unseren Tagen, wo von überstürztem A«rbesienmg»wtllen auch viele» Gute, da» un» üderkominen war. sortgrrifse» wurde, regt sich starker al« früher der Wunsch, alt« Uberlieserung wieder auszuftndeli und neu anzuknttvfen an Litt, und tlrt der VSter. N«u entdeckt wird da oft wieder die Schönheit und Eigenart der deimallichen Uma«bung. und au» d«r Lieb« ,u ihr wachst da- »erstand»»» sür Volk und Katerland. So ist dl« SchSvsung de« Saganer Hetmatmuseuin» «uödruck diese» ganzen Bestreben,, «in schöner ijrfotg. der trotz^'»«l^ und Raummangkl d«r Noizeit abgerung«» würd«. — „SNr bauen 61« allst!» , Und seind doch fremd« ««». / Da wir soll«» »wig sein. , Hill «Mo,, da» wir anch bauen ein!' - «lter Taganer Ha»««vruch. der unter anderen bei der ErSfinung»f«ter de» Muf»«m« vorgetragen iourd«. %«i »«• »»«»er. fchra«t AAenfch um Dr»t Bilder au» drm Institut farb«rvflichr»ignung«»ras»mg. da» der Berliner lechnischen Hochschule angeichloflen ist ti»e«> Dt« Reaktion«. >tschwi«»ialeit wir» feftgeft«»t; «in«r der Stäbe wird g«lvst und der Priilling hat den fallenden »u «reisen ZTU Z»r A^«ft»ll«»» » r Ha»d«»h» m»ii ein Z«ig«r an «tn«r Schnur odne Schwankung bi« an «in«n bestimmten Punkt ge führt werden D«rch Betättg«ng »erfchir dener He»tl ist e!» »tist aas et««« «rel» e»tlnn« t» führ«« Monat- mlcteil e auronomi ir im I r\ A A . I. sieht im Chorumgange eine leitet alte» Wommtrntflln&rtn, wie Im Uom SU /Vlunlter d«s SKittelalterne schuf, i» acht Meter Höhe. Ste wurde in den Achte« 1&40 43 erbaut, nachdem die Wiedertäuser 15.14 «ine andere Uhr an dieser Stelle vollständig zerschlagen Hatten. Seit hundert fahren warsie ganz in Verfall geraten, ist aber jetzt i>» «»'trage d«S Domkapitel» in allen Einzelheiten wieder instand gefetzt worden, daß ste feit Weihnachten wiedervoll ihren Dienst verfieht. Ten Viertel'chlag «litiren Tod u,>dLhroiio»au«:Ietziererlehrt«inIette»dse>ne Sanduhr um. «ein, Sttinden'chlage Mctfi ein Wächter in sein Horn und dreht sich dabei hin und her, und eine Krau neben ih»> schlägt nach jedem Bla-laut gegen ihre ««locke. Nach dem Schlagen der Mittagsstunde erscheinen oben in der Mitte aus einem Umlanfdoden d>e heiligen drei »önige mit ihren Dienern umer ätihnnig eine« Wundersteni» und den, »elfluie eine» «lockensviel». wenden sich einzeln dem au! den, Schake der «ottesmulter thronenden Christkinde zu. verneigen sich nacheinander, legen ihre Siecht» grabend an die Krone und reichen mit der Linken ihre »eichen«« dar. Da» Christkind verfolgt den «an,«» Umzug mit langsamem Wenden de« KbvschenS. — Das in der Mitte der Uhr angeordnete grohe «stroladtum iiindet durch einen zwei Meter lassenden Kr«iSschetb«nzeigcr den S tand de« ,>irsternhimmel» lider der Erde. dazu den «uf- und Untergang der Sonne und ihre Stellung iu, Tierkreise wie auch durch den Sonnen-zeiger - und zwar al« 24 Ztundenuhr tn der dem Laufe unsererUhr entgegengesetzten Richtung — die Stunden und Minuten de« Tage», ferner die Stellung de» Monde« zur Sonne und die sich daran» ergebenden Phasen, den Lauf der «enn» al» Morgen- oder «bendstern. wie auch den K königS Die ganze Uhr Umlauf der bet Schaffung dieser Uhr außerdem noch bekannten Planeten Merkur. Mar», Jupiter und Saturn, Auch stellen ftch jede Nacht die astrologischen Regenten «lir die 24St»nden de» neuen Tage« ein — Unterhalb des «stroladium» fitzt in Augrnhöde ein Sälen darin in >0r den julianische« Qsterzvklu» der ,>ahre von 1540 bi» 207t »Nd konzentrisch dazu dt« kalendarischen «ngaben für die Hfiö Tag« de« Jahre». Auf Tag. Monat und Jahr wird durch Zeiger hingewiesen. Reden der rctn uhrtechnischen Bedeutung besitzt dt« llhr vor allem hohen kuntt- und kulturgeschichtliche» Wer, durch die herrlichen Tafelmalereien der i>ra»renatsfanee au« der ganzen Uhrtnfel. namentlich tn ihrem öderen Teile, und durch die mit unendlicher Feinheit gemalten ManatSvlaketten. Miniaturmalereien von nur l4.» cm Dnrchinelfer, köstlich« Darstellungen von «zenen au« der Arbeit de» bürgerlichen Leben». War die Uhr von jeher täglich da« Ziel vieler Beluche r, >o werden von jetzt ab. wie schon die letzte» Sonntage bewiesen haben, tausend und »>«hr zur Mittagsstunde dem Opfergange der heiligen drei »inige zuschauen. W** Werland. Kreuzworträtsel Waagerecht: 2. Kurort w der Schweij, 7. Norbwesteuropäer. ». deutscher Strom, 11. römischer «ai!,r. 18. Erlai der Zaren. 1«. Teil deS Auge». 15. altägypttiche «öttin. 18. Staat in U. S.«.. 21. schwedische» Königlgeschlecht. 22. Werbemittel. 23. portugiesische «otonie. 24. deutscher Dichter 11914. Senkrecht:!. Luftreifen («dfürzung), 3. Papier--mak. 4. Astronom Wallenstew», 5. Liedesgott, 6. Spatz. 8. Schweizer Kanton. 10. Grundlage. 12. Mufe. 15. Zarenname. Ist. Spottname für den Amerikaner. 17. gelSrnte» Stärkemehl. 18. berittener Soldat. 1». Nedenstu» des Rheins. «. Bärmittel. 324 Silbenrätsel Au» den Silben: al—bo—bwn cw—be—beni —W— t—e—i« —fe—fei—seid—gram —hat—hil —je—ke-laf-m«t-nach-ne-neunu-o-riif — f«—so- tah —tan—Wir— trat-trot—u—vi —vt —vi—wisch— sind IS Wörter zu bilden. der«n An» fang»- und Endbuchstaben, von oben »ach unten gelesen, ein portugiesische» Sprichwort ergeben-Bedeutung der Wörter: 1. Wahlspruch, 2. Söller. 8. bulgarisch. Parlautent, 4. Staat der U.S.A.. 5. Mosel Sterbeort. «. Berwei». 7. augenscheinlich. 8. rheinische Industriestadt, S. «artenwerkz«ug. 10. Bürg ersteig. 11. Wiesenichnitt. 12.SalatpsIanze. 1». «ott der i»d. Srirgerkaste. 14. altnordifch«r König»nam«. 15. Rettung schwach«? Schüler, IS. unparteiisch. <26 Reparatur .Ihr Mann Hai doch auch ein «nto. einen fehr TM» - Oft angebracht Wenn man mich drtcht. din ich sofort verschwunden, (Woid soll ich >etn: «in Sprichwort kann« bekunden. Bin eistg auch gelegentlich. Und trotzdem hiillt man sich w mich. SV!» Besuchskartenrätsel «intze Torvat Wa» ist der Herr» »45 Kapselrätsel Sachwert, BegriiSung. Blücher. Macken'en. Skandinavien. Spende. Erwin. Bordspiele, iklbing, Vergeltung. Pflücksalat, Heraklide. SchauinSlanb, Bruchial. Wendekreis, (»tönet. Bosnien. Nachtschicht. S ognefjorb. Verkleidung. Sachwert. Reisig. Zunft. Katheder, Lockenkopf. Zentaur. Bor-stehenden Wörtern sind je drei, dem letzten Worte nur zwei aufeinanderfolgende Buchstaben zu «nt- nehmen, die zusammengesetzt einen Spruch von Hetnrtch Laube ergeben. Mi kllt>schen Wage», nicht?' — „3tt. et wird jetzt repariert" — „Der Wagen?" — .Nein, mein Mann." »17 Auflösungen aus vorlger Tlumtner: wellentStfel: 1.Sapvho. 2.C»etny. ».«he-op», 4. Ranlen. S. »difon. «. Zielen, 7. gatnst. 8. Rubens. ». BrutuS, 10. Mitjam. 11. Ifmael. 12. Luther. 13. Herder: .Prostt Reui-Ihri' Der Kannibale: Serben, Erbien. . ^ i , | WertUfW u. ^reto« dee Ctto *1*1** V-eU« <£ 42 - H«u>vts4rikle»i3- 1 | Unrcrlanatf Einfendungen bpv. Anfragen an die eine seltene Filmrolle fein. — Recht«: Zuerst werden die Arme mumienhaft zubereitet. — Oben: Der Körper ist in Ban-dagen eingewickelt und auch der Kopf wirkt beinah» wie der einer Mumie Der Dreierski 9 sauft auf d*n ein« gegrabenen Operateur zu während er die Aufnahme dreht — über ihn hinweg r Nummer 5 Deutsche Zeitung (Seilt K bös is zu viel I" Der Feuerwehrmann aus Hinter-oberunterniedadorf: ein Typus zum Schreien! So echt, so lebenswahr, möchte man fast sagen. Wen mutz ferner nicht das Lachen umbringen, wenn man den mit Zahnschmerzen behafteten Bauern im Autobus sieht! Ist sein Gesicht nicht wahrhaftig aufgeschwollen zur dreifach großen Kugel? Und dann, als seine Alte hinausfällt und maustot über-fahren wird und ihn sein Bekannter stupst, weil er außer seinen fabelhaften Zahnschmerzgrimassen nichts der-gleichen tut: „Lach du, wenn du so g'schwollen bist!" Mehr als zwei Stunden vergingen im Fluge, eine Lachbombe nach der anderen platzte, mit abso-luiester Hingabe war man dem Zauberer verfallen, der oft mit einem halbverschlucklen Wörtchen einen Sturm der Wirkung erzielte. Wie wir hören, wird Hm Stadlamay auch noch anderen Orten unseres Landes lachende Freude bringen; fast möchte man ihm nachreisen, und wenn es bis zum Urwald des Gottscheerlandes wäre, wohin er dankenswerter Weis« auch kommen wird, um ihn immer wieder zu hören und zu sehen, denn er schenkt wie ein König das Gesündeste, was es in dieser — stier ist kein Ausdruck — Zeit geben kann: Lachen vom vom tiefsten Herzen heraus? Uhren, Goldwaren auf Teilzahlungen ohne Preisaufschlag. Jlger, Maribor, Go*poska nliea Nr. Jfi. Die amtliche Berichtigung der Wähler-Verzeichnisse muß von den Gemeinden in der Zeit vom 1. bis einschließlich 3l. Jänner durchge-führt werden. Das Wahlrecht haben alle männlichen Personen mit vollendetem 21. Lebensjahr, wenn sie wenigstens schon 6 Monate in der be-treffenden Gemeinde wohnen. Alle Personen, die das Recht auf die Einschreibung in die Wähler-Verzeichnisse haben, jedoch noch nicht eingeschrieben find, mögen sich in der Zeit vom 1V. bis ein-schließlich 26. Jänner l. I. zwischen «und 12 Uhr vormittags im Zimmer Nr. 2 des Stadt-Magistrats melden. Mitzubringen find Taufschein, amtliche Bestätigung der Staatsbürgerschaft und amtliche Bestätigung über den Aufenthalt in der Siabt fftljt. In der angeführten Zeit sollen sich auch jene melden, deren Namen. Beruf, Amts- und andere Titel, sowie Wohnplatz nicht richtig eingc-schrieben sind. (Die amtliche Berichtigung der Wählerverzeichnisse gilt natürlich für alle Ge-meinden; unsere Leser mögen daher überall dafür sorgen, daß ihr Wahlrecht in Ordnung ist.) Die Steuerverwaltung in Celje macht darauf aufmerksam, daß die Anmeldung der Steuer über das Einkommen aus Unter-nrhmungen, Betrieben und selb-ständigen Berufen (Erwerbssteuers, die An-Meldung der Umsatz st euer und der I u n g g e-j e I l e n st e u e r bis Ende Jänner vorzulegen sind. Sine drollige Musikkapelle kleiner be-pelzter Herrchen im Schaufenster der Firma I o s s e k am Hauptplatz zieht schon seit Tagen die beständige erfreute Aufmerksamkeit des Publikums auf sich. In der Tat, wenn man sich die ulkigen Bürschchen mit ihren windigen naturgetreuen Instrumenten an-sieht, ergreift einen eine unwiderstehliche Fröhlichkeit. Die kleinen Männer sind Bilche (Siebenschläfer), die in den Buchenwäldern des Gottjcheerländchens zu Tausenden vorkommen (auch im oberen Sanntal) und in finsteren Herbstnächten in eigenartigen Holz-fallen (Bilchmatzlein) gefangen werden. Der Bilch-sang ist für die damit beschäftigten Bauern immer ein lustiges Abenteuer. Die gefangenen Biliche werden dann in ganzen Zöpfen nochhaus gebracht. In den Blichgegenden bilden sie einen begehrten Braten, der im eigenen reichlichen Fett schmort. Aus den zarten, weichen Fellchen der Bilche werden Winterkappen gemacht, die so beliebt wurden, daß sie als die slowenische Nationalkopfbedeckung gelten können. Der Bolksmund hat den Bilchen einen eigenen Schutzgeijt gegeben, das „Bilchmandl", das über sein lustig wimmelndes Heer wacht. Wie Wilhelm Tschinkel in seinem ausgezeichneten Buch „Gottschecr Volkstum" erzählt, kommt dieser Schutz-geist, wenn in einer Gegend der Bilchsang besonders stark betrieben wird. Das kleine Männlein mit rotem Käppchen klopft dann dreimal mit seiner Hacke an jede Buche. Sofort verlassen die Bilche ihre Höhlen in den Bäumen und folgen ihrem Beschützer, der bald eine unabsehbare Herde der kleinen Tiere in eiven anderen Wald fühlt, wo sie vor den Nach-itellungen der bösen Menschen sicher sind. Droht aber den Blichen in irgendeiner Gegend eine be-sonders große Gefahr, so kommt das „Bilchmandl" und knallt dreimal mit seiner langen ,Peitjche, wo- rauf sich die Bilche sofort in ihre Löcher zurück-ziehen. Das „Husten" ist verstummt, der ganze Wald ist wie ausgestorben. Bisweilen hört man im Walde einen langgezogenen Pfiff, der den Bilchen ebenfalls als Warnungszeichen dienen soll. Um zu den im Schaufenster der Firma Jossek ausgestellten, vorzüglich präparierter Tierchen zurückzukommen, denen sich sehr schöne „Eichkätzchen" mit Bergstock und regelrechtem Jagdgewehr zugesellt haben, freut e« uns, den interessierten Jägerkreisen und sonstigen Liebhabern von präparierten Tieren mitteilen zu können, daß sich der ausgezeichnete Tierpräparateur Herr I. Lackner aus Mosel im Gottscheerland in unserer Stadt niedergelassen hat: er wohnt in der Matija G u b c e o a ulica Nr. 2/1. Herr Lackner, dessen geradezu künstlerischem Können der Ljubljanaer ..Jutro" im Februar 1929 eine ganze Seite der Beschreibung mit Abbildungen seiner „Bilchmusikkapellen" gewidmet hat, ist von Kindes-deinen an mit der Tierwelt verwachsen; das Präparieren hat er fachgemäß gelernt und zur Bollkom-menheit ausgebildet, so daß die von ihm gemachten Arbeiten erstklassig sowohl im Hinblick auf Raturtreue wie auf absolute Dauerhaft!g-keit find. Unglücksfälle. Am Dienstag fiel im Wald am Pecovnik dem 39-jährigen Arbeiter Michael Stopinse! aus Celje ein abgesägter Klotz auf das Becken und quetschte es ihm. — Die 50 jährige Wäscherin Jera Petelin aus Celje brach sich bei einem Sturz das rechte Bein unter dem Knie. — In Rimske topfite fiel der 17 jährige Arbeiter Adam Laudenbach vom Wagen und brach sich den rechten Unterschenkel. — In Celje fiel di« 33 jährig« Kellnerin Josefa Barle auf der vereisten Straße so unglücklich, daß sich das rechte Bein im Knöchel brach. — Das gleiche passierte dem 65-jährigen Taglöhner Josef Baumgartner in So. Lovrenc pod Prvzinom. Polizeinachrichten. Am Sonntag abends stahl der Tischlergehilfe Hermann H. dem Tischler-meister Johann Baumgartner, als dieser in seinem Zimmer im Sannhof schlief, aus einer unter dem Hemd versteckten Tasche 490 Din. H. lieh sich vor kurzem von Baumgartner auch Tischlerwerkzeug im Wert von 3999 Din unter dem Vorwand aus. daß er es für eine Arbeit brauche: er verkaufte jedoch das Werkzeug. — Am vorigen Samstag schlich sich ein Dieb in das unversperrte Zimmer des Arztes Dr. Ioit in der Bodnikooa ulita und stahl dort einen Mantel, Hosen und einen Sweater im Wert von 799 Din. — Von der Galerie des großen Saales im Hotel „Union" stahl jemand dem Eigentümer des Kino aus einem Paket eine Anzahl von Glühlampen im Wert von 1499 Din. Aus dem Flur des Zdravstoeni dom in der Gre-gorciieva ulita wurde zwischen dem 3. und 19. Jänner ein Ichwarzlackiertes Fahrrad Marke „Dürkopp", im Wert von 899 Din. Eigentum der genannten Anstalt gestohlen. Gestorbene im Dezember 1932. In der Stadt: Radit Maria, 47 I., Lehrerin; Pernovsek Frtmziska, 79 I., Tischlermeistersgattin; Majten Miro, 48 I. Bankprokurist !. R. — Im Krankenhaus: Vreiko Maria, 49 I, Zeitungs-austrägerin aus Celje; ^Kresnik Josefine, 3 I., Köchinnenstochter aus ökofjaoos; Sioka Maria, 3 I., Besitzerstochter aus Dramlje; Robit Maria 74 I., Gemeindearme aus Dobje; Kuraj Maria, 24 I., Besitzersgattin aus Sp. Setavo; Obstetter August, 1'/» I-, Arbeiterkind aus (salek; Joöl t:ler, 57 I , Taglöhner aus Gotoolje: Jezernik, iktor, 29 I, technischer Beamte aus Umgeb. Celje; Suhadoltar Hilde, 11 I., Schlosserstochter aus Jurkloster; Sivarnik Agnes, 42 I., Tag> löhnerin aus Tremarje; Sivko Franz. 2 I, Be sitzerssohn aus Dramlje: Senü Maria, 6'/, I., Fteischhauerstochter aus Dobrna; Lesnil Franz, 21 I., Arbeiter ohne festen Wohnsitz; Nomih Va lentin, f>9 I., Taglöhner aus Zagorje; Plahuta Franz, 39 I., Fabriksarbeiter aus Loka pri Zid. mojtu: Pillo Rochus, 53 I., Taglöhner ohne festen Wohnsitz: Schwarz Franz, 48 I., Privat beamter aus Celje; Beternik Anna, 63 I, Aus-züglerin aus Celje Umgb., R^zman Florian, 76 I. Fabrikarbeiter aus Rovaterkev. Freiw. Feuerwehr u. Rettungsabtg. Celje, Tel. l In der Woche vom bis Sl. Jänner ist kommandiert: ^«uerdicnsl: lll. Zug SanitälSdiens!: I. Roit« Zugss.-Äw. Bandet Ednnmd *!?lVa, Sabrer: «oje Joses ÄfÄbmmr Fahrer: Werdouschegg Fri» Inspektion: Obmann Jellen; Johann. Schweiieruhren LA?. u««ibs Silbe r- waren, Optik, Orlgs. Zeii AaKeaBUMr, eratUlasalge Rcparaturwerkatiitte Anton Lefcnik, Celje, GlaYQi trg 4. Lehrfräuleius welche sich ihre Kleider selbst schick und billig anfertigen wollen, erhalten gründlichen Unterricht. Deni&a, Razlagova ulica Nr. 8, parterre links. Konjice Da» Tonkino Slov. Bistrica hat Hin eine Zweigniederlassung errichtet und in der Bor-woche mit dem Tonfilm „Die heilige Flamme" seine regelmäßig wöchentlichen Darbietungen be» gönnen. Das Vorführungsprogramm deckt sich stets mit jenem, das vorher oder nachher in Slov. Bistrita zur Abwicklung gelangt. Heute Sonntag gelangt der 199°/„ige deutsche Großtonfilm „Das Land des Lächeln s", nach dem gleichnamigen roman-tischen Singspiel Franz Lehärs und unter persön-lichem Mitwirken des Komponisten, zur Vorführung. In der Hauptrolle Kammersänger Richard Tauber. Ferner mit Mary Losseff, Hans Mierendorfs, f Bruno Kastner, Margit Suchy, Hella Kurty. Willi Stettner u. a. — Am Montag, dem 23. d. M, der 100%ige deutsche HanyPiel-Ton-film ,.D e r M e i st e r d i e b" (Siehe Slov. Bistrita.) — Vorher stets Tonwochenschau nebst Bei Programm. Maribor 7». Geburtstag. Am 14. Jänner beging in allergrößter Zurückgezogenheit unser geschätzter Mitarbeiter Herr General i. R. Anton Lesic (A. L.) seinen 79. Geburtstag. Wer die Ehre hat. diesen wahrhast vornehmen Mann zu kennen, wird ihm mit herzlichster Freude zum 79. Geburtstage verehrungsvolle Glückwünsche darbringen. Herr General Lesit verkörpert in liebenswürdigster Weise den aus den Heldengeschlechtern der alten Militärgrenze stammenden alten österreichischen Offizier. Der österreichische Grenzeroffizier und seine Nachkommen waren etwas ganz Besonderes, in der Geschichte leider Niewiederkehrendes; Lachen und Weinen, Brüderlichkeit, Kameradschaftlichkeit, naivste Herzensgüte, helle Aufgeschlossenheit, öfter-reichischer und südslawischer Charm. herzerquickend miteinander vermengt, löwenhaster Heldenmut und geborenes Soldatentum. dies alles zusammen und noch manche andere schöne Eigenschaft machten den „Grenzer" aus. Wer hat sich nicht schon an den Grenzergeschichten erfreut und an dem wunderlichen, jeden Endlaut voll und militärisch genau ausspre-chenden Grenzerdeutsch? Unser Geburtstagskind nun stammt von der alten Militärgrenze; noch heuer zu Weihnachten erzählte er uns in unserer Zeitung von einem Weihnachtsabend seiner Kind-Heit. Auch im Ruhestandszivil ist ihm das ganze Erbe seiner Jugend treu geblieben: er ist ein schlichter, herzensguter, bescheidener, edeldenkender Mensch, der für alle Ereignisse des Lebens das hellste Interesse hat. Dieses Interesse brachte es mit sich, daß er in seinem Ruhestände eine reiche journalistische Tätigkeit entfaltete. Er war eine Zeitlang Chefredakteur der „Mariborer Zeitung", er arbeitete beim ..Deutschen Volsblatt" in Novifad, beim Zagreber „Morgendlatt" und bei verschiedenen andern Blättern mit, denen seine Beiträge immer sehr willkommen waren. Auch unserem Blatt ist er seit Jahren ein hervorragender Mitarbeiter. Wir wünsäM dem verehrten Jubilar, dem allen auf-rechten Soldaten zu feinem 79. Geburtslagsfeste vom Herzen alles Glück! Möge er noch viele Jahre in frischer Gesundheit seine geschickte Feder für alles Gute und Schöne dieses Lebens führen! Zum Referveartillerieleutnant der ttöntgsgarde wurde Herr Kurt Bühl, Mit-Inhaber der bekannten Glocken- und Metallgießerei Jng I. bettet. In seiner Not gab er einen Schuß gegen das Bein eines Angreifer» ab, der ihm auch äugen-blicklich Luft verschaffte. Der Getroffene stürzt« zu Boden, während seine Kumpane die Flucht er-griffen. Der schwerverwundet« Angreifer wurde in das Krankenhaus nach Maribor übersührt. Die Gendarmerie forscht gegenwärtig nach den entflohenen Bauernburschen. Einige Tage vorher wurden in Tezno, an der Waldlisiere des sogenannten Pettauer-waldes drei verwundete Rehe beobachtet, die gegen Pobrezje zu hinkend wechselten. Wie man in )ä-gerkreisen versichert, sind die Rehe von Wilderern angeschossen worden. Fast mit Bestimmcheit ist an-zunehmen, daß sie nun irgendwo verenden und so auch dem Konsum verloren gehen werden. Erst versuchte man das Ueberhandnehmen des Wilderer-unwesen» den schlechten wirtschaftlichen Bedingungen des größten Teiles der Landbevölkerung zuzufchrei-den. Da aber all« Beteiligten junge Burschen vom 18. bis zum 24. Lebensjahre sind, di« dabei mit einer Rücksichtslosigkett sondergleichen und einer unglaublichen Willkür vorgehen, ist man fast geneigt anzunehmen, daß e» sich hier um eine Art Wieder-erstehung der Geister des in den letzten Krieg»-jähren genugsam anrüchigen „grünen Kader»" handeln muß. Anders kann man diese betont freudigen Gesetzesoerletzungen, die sogar teilweise bereit» mit der Waffe in der Hand vertreten werden, schon kaum mehr beurteilen. Slovensla Bistrica Da» „Rotkreuz" - lonkino bringt morgen Montag den t007«.-igen deutschen Richard-Tauber-Großtonfilm „Das Land de» Lächelns" zur Vorführung. (Siehe Konjice.) — Nächsten Samstag und Sonntag der 100"/»-ige deutsche Tonfilm „Der Meisterdieb" mit Harn, Diel, Dary Holm-Piel, Elisabeth Pinajefs, Hans Junker-mann. Hans Behal, Carl Ballhaus. Aruch Wartan. Leopold v. Ledebour, Karl Goetz, Eugen Ru u. Q. — Vorher stets Tonwochenschau nebst Beiprogramm. Nummer 5 Deutsche Zeitung Seite 7 Der Mann mtt der Narbe 15 Der Bankier trommelte eine Weile aus die Tischplatte. dann sagte er schweratmend: „Wie meinen Sie da-, Inspektor?" Ich fragte, wo sich Mih Tilde «n diesem Augenblick befindet und ob sie in dieser Nacht vielleicht irgend etwas vor hat?" Das nervöse Trommeln des Bankiers hielt an, dann sagte er leise: „Sie ist nicht hier." „So!" entgegnete For sehr gedehnt, „wo ist sie denn?" .... „. „Sie haben wirklich eine merkwürdige Art zu fragen," erwiderte Mr. Hirstcliffe in unoerkennbar ärgerlichem Tone, „ich weih nicht, wie kommen Sie denn eigentlich dazu?" .... Der Ton reizte den Inspektor, ,n dem keine geringe Sorge um das geliebte Mädchen ausge-stieqen war. „Ja, wenn Sie mir nicht antworten wollen", entgegnete er aelassen, „dann werden Sie sich morgen eben vor die vollendete Tatsache gestellt sehen!" Wieso?" fragte der Bakier jetzt merNich kleinlaut. „Mein Gott, das ist wirkich Sühnst einfach erwiderte For sehr ruhig. „Man hat eben das Mittel, tote Menschen wieder ins Leben zurückzu-rufen, noch nicht entdeckt, auch wenn es sich um Bankierstöchter handelt!" Mr. Hirstcliffe blieb eine Weile sehr still, dann würgte er hervor: „Sie sehen Gespenster, Inspektor! Was sollte Tilde denn drohen? Sie ist bei Verwandten." ^ „Bei Verwandten?" wiederholte For merk-würdig gedehnt, „seit wann denn?" „Seit heute mittag. Wir erwarten st« morgen wieder zurück. Sie können einem tatsächlich Angst einflöhen", fügte er dann im früheren. freundschaftlichen Ton« bei. „Meiner Tochter kann doch nichts »»stoßen, nicht wahr?" „ Wenn sie bei Verwandten weilt, dann ist alles in Ordnung." entgegnete der Inspektor. Damit ging er. Unten traf er die Zose Tildes. Auf sein Be-fragen antwortete sie: „Ja, tatsächlich! Mih Tilde ist heute mittag zu Verwandten abgereist. Ich weih den Ort nicht mehr. Es ist irgendwo drauhen aus dem Flachland. Jedenfalls kehrt sie morgen wieder zurück.' Die Aussagen deckten sich. Freilich konnte man das Mädchen auch instruiert haben, aber dieser Ge-danken wollte For nicht m sich aufkommen lassen. Er fühlte sich beruhigt, aber das seltsame Gebaren des Bankiers ging ihm nicht aus dem Kopf. Als er nach Haufe kam, präsentierte ihm Mary Timm ein schmale» Briefchen. Es sah aus wie jenes, das er vor dem Teehaus in der Baker-Street gefunden. ..Ich wette--" sagte For, als er es öffnete. Und dann nickte er. Der Inhalt war der nämliche wie der des andern. Nur war noch der Nachsatz vorhanden: Sparen Sie sich die Mühe, Fred Milton ein zweites-mal ui fangen! und unten stand noch: Ein Feind des Juwelendiebes. „Einen Fahrplan, bitte, Mrs. Timm!" Nun er Tilde in Sicherhett wuhte, war des Inspektors Entjchluh rasch gesaht. Der nächste Zug in Richtung Dartmoor ging um 9 Uhr. Das war gerade günstig. For speiste mit gutem Appetit, dann begab er sich zum Bahnhof Liverpool-Street. Es waren nur wenige Personen, die mit ihm in der Station Dartmoor ausftiegen. Sie verliefen sich im Augenblick, der Zug setzte sich fauchend wieder in Bewegung und For stand allein auf dem matt erhellten Bahnsteig. Er zündete sich eine Zigarette an, klopfte einen alten Stationsbeamten, der in seinem Amtszimmer döste, heraus und bat ihn um die Angade des kürzesten Weges nach Dartmoor. Der Mann ge-leitete ihn auf die Landstrahe. „Es gibt zwei Wege," sagte er schläfrig, „der eine hier rechts ist der bequemere. Wenn Sie den benützen, erreichen Sie die Ortschaft in einer halben Stunde. Wenn Sie aber eher ankommen wollen, müssen Sie den Fuhpfad benützen, der hier links über das Moor führt. Vom Wege können Sie bei einiger Vorsicht nicht abirren. Sie kommen dann an dem Zuchthaus vorüber in den Ort. Diesen zweiten Weg legen Sie in einer guten Viertelstunde zurück." Natürlich wählte der Inspektor diesen letzteren. Er dankte für die Auskunft und der Beamte schritt Kriminalroman von I. L. Hecker mit einem „Good night" ins Stationsgebäude zurück. Run stand For allein auf der einsamen Landstrahe. Es war eine sehr dunkle Nacht. Nur hin und wieder vermochte sich der Mond Bahn zu brechen durch die dichten Wolken, die den ganzen Himmel einhüllten. Ein Blick auf die Armband« uhr zeigte ihm die elfte Abendstunde an. Der Inspektor setzte sich in Bewegung. Er schlug den bezeichneten Pfad übers Moor ein. Eine Zeitlang kam er gut voran, dann aber wurden die wegbildenden Grasbüschel immer seltener und spar-licher und bei jedem Schritt gab der schlammige Boden nach und gluckste und spritzte das Moor-wajser. For holte seine Taschenlampe hervor und be-leuchtete den Boden. Er kam nur mehr langsam vorwärts und nicht selten sah er sich genötigt, wahre Rekordsprünge auszuführen, um auf einem ent-fernteren Grasballen zu landen. Es muhte die letzte Zeit her wohl sehr geregnet haben, sonst hätte der Stationsbeamte nicht von einem Pfad sprechen können. Mittendrin blieb er stehen. Es war ihm, als hätte er in einiger Ent-fernung hinter sich tappende Schritte gehört. Er löschte das Licht seiner Laterne und lauschte in das Dunkel rückwärts. Kein Laut mehr. Ein drückendes Schweigen überall, nur zu seinen Fützen gluckste der Boden und von der Ferne Nang dumpf und unheimlich der geisterhaste, klagende Ruf einer Rohrdommel. For lieh seine Laterne wieder aufflammen und fetzte seinen Weg fort. Er bedauerte bereits, diesen Moorpfad einge-schlagen zu haben; denn beinahe jeden einzelnen Meter muhte er dem Moore abkämpfen. Endlich konnte er in einiger Entfernung die dunklen Mauern des Zuchthauses erkennen, die wuchtig und massig aus der trüben Landschaft auf-ragten. Ein Seufzer der Erleichterung entstieg ihm und schon wollte er seine Schritte beschleunigen, um das letzte Stück seiner Moorpartie vollends zu über-winden, als er jäh innehielt. Es waren dieselben tappenden Schritte, die er vorhin erst hinter sich vernommen zu haben glaubte und die ihn jetzt erneut anhalten liehen. Zweifellos muhte sich ein Mensch hinter ihm befinden, und zwar ein Mensch, der von ihm nicht gesehen werden wollte. Trotzdem der Mond die Landschaft gerade ziemlich hell beleuchtete, konnte der Inspektor nichts entdecken. Ueberall, soweit sein Auge reichte, sanft ge-schwungene Hügel, melancholische, graue Fläche, überall Moor, von einem Menschen keine Spur. Und doch war er überzeugt, dah sich jemand in seinem Rücken befand. Ärgerlich schritt er weiter. An der breiten Mauer, die das Zuchthaus umgab, hielt er inne. El lieh sich auf einem Stein, der zwischen einigen Büschen lag, nieder und suchte mit dem Laubwerk seine über und über beschmutzten Beinkleider einigermahen zu säubern. Da vernahm er von jenseits der Mauer schleichende Schritte und gedämpfte, flüsternde Stimmen. Er lieh die Hände sinken und lausch». Eine Weile blieb alles ruhig, dann ertönte ein leises, schlürfendes Geräusch. Es klang, als versuchte jemand an der Mauer emporzuklettern. Gleich da-rauf erschien ein Kopf, ein paar Schultern, eine ganze Gestalt aus dem Mauerrand. Sie wurde vom Mondlicht hell bestrahlt und zu seinem nicht geringen Erstaunen erkannte der Inspektor Fred Milton. Er drückte sich tiefer in das bergende Ge-sträuch und harrte gespannt der Dinge, die da kommen sollten. Obwohl sich eben jetzt der Mond hinter Wolken barg, konnte For doch sehen, wie sich der Ausbrecher bückte und einer zweiten Person auf die Mauer verhalf. Der Silhouette nach muhte dies eine Frau, ein Mädchen fein. Fred Milton sprang nun die etwa zwei Meter hohe Mauer herunter und kam unmittelbar vor dem Gesträuchs hinter dem der Inspektor kauerte, zu stehen. Mit einer Handbewegung forderte er die oben stehende Gestalt auf, ebenfalls herunterzuspringen, und For hörte ihn flüstern: „Nur Mut, Liebe! Der Boden ist weich und ich werde dich auffangen." Da» Mädchen sprang und fiel direkt in die ge-öffneten ^Arme Miston». Wirtschaft »».Verkehr Mit Spiritus gemischtes Benzin. Die Steuerabteilung des Finanzministeriums hat an alle Finanzdirektionen und Abteilungen der Finanzkon-trolle nachfolgenden Runderiah verschickt : Ab 15. Jänner werden die Raffinerien der privaten Ver-zehrungssteuer- oder Zollmagazine kein reine» B e n z i n mehr für den Betrieb der Motoren in den Verkehr geben. Das Benzin wird in die Misch-stationen geschickt werden müssen, wo e» mit S pi-r it u s vermengt wird. Wer diese Bestimmung über-tritt, wird mtt einer Geldstrafe von 5 bis 100 000 Din bestraft werden. Die gesamte Menge von Benzin, die am 15. Jänner noch im Verkehr ist und für das die Verzehrungssteuer gezahlt wurde oder das sich bei Kaufleuten, Kommissionären oder in den Magazinen von Handelsunternehmungen, militärischen oder privaten, befindet, wird für den Antrieb der Motoren verwendet werden dürfen, jedoch so. dah es bis 15. Februar verbraucht wird. Nach dem 15. Februar wird niemand mehr, auch nicht Pri-vate, für den Motorenbetrieb reines Benzin ver-wenden dürfen, sondern bloh den gemischten, andern-falls er mit einer Strafe von 5—100.000 Din belegt werden wird. Der Bau der Semliner Savebrücke sichergestellt. Das „Deutsche Volksblatt" berichtet: Ende Dezember ist zwischen den jugoslawischen Ver-tretern und der deutschen Regierung ein Ueberein-kommen in der Frage der noch nicht durchgeführten Sachlieferungen erzielt worden, in erster Linie in der Frage der Fertigstellung der Semliner Brücke. Die jugoslawischen Vertreter haben bei der deutschen Regierung das gröhte Entgegenkommen gefunden. Es ist nach Verhandlungen von einigen Tagen ein Abkommen über die Lieferung von Material im Werte von 20 Millionen Maick getroffen worden. Dieses Abkommen ist für Jugoslawien von grohem Nutzen, weil der Anteil, den die jugoslawische Re-gierung für die Lieferung zu bezahlen hat, entweder in langfristigen Bons oder durch Agrarprodukte be-zahlt werden wird. Der Bau der Semliner Brücke soll demnächst wieder in Angriff genommen und bis Mitte bzw. spätestens September des nächsten Jahres fertiggestellt werden. Sport Warum denn in die Ferne schweifen. .. Einige Stitag« in lltlj« Wer kennt nicht vom Sommer her da» freund-liche Städtchen an der Sann, mit seinem wunder-schönen Stadtpark, mtt seiner mächtigen Burgruine „Derer von Cilly", der mächtigsten Fürsten im Aus-gange des Mittelalters, mtt seinen vielen römischen Denkmälern und zuletzt, doch nicht als Letztes mtt seinen herrlichen Sannbädern? Aber nicht überall dürfte bekannt sein, dah auch im Winter, wenn Schnee über allen sommerlichen Herrlichketten' liegt, eine ganze Reihe von leichten und schwereren Ski-touren in der nächsten und weiteren Umgebung von Celje auszuführen sind. Freilich, das grohartige Panorama der Julischen Alpen und der Karawan-ken, wie es Oberkrain bietet, hat Celje nicht. Wer aber seine Freude an Wanderungen im Mittels«-birge in einer Höhe von 660—1000 m hat, wird bei einem Besuch in Celje voll und ganz auf seine Kosten kommen. Man denke nur an die Einge-weihten bestbekannten Skitouren Celjska koia, Soetina, Store oder Lasko, an die Kosnica, an die Tour ömohor, MrMa, Soeta Planina, mtt allen mög-lichen Abfahrtsvarianten. Alle diese Touren haben den Vorteil, dah sie im allgemeinen auch für weniger geübte Skiläufer ausführbar sind. Von allen Touren hat man eine prachtvolle Aussicht, im Westen bi» zu den Sanntaleralpen, im Norden zum Bachern und zur Koralpe, im Süden zum Kumberg bei Zidani most und zum Kozje, im Osten zum Donati und Voc. Und Heuer hat auch Celje durch seinen Ski» klub eine Sprungschanze in der nächsten Nähe der Pension Petricek in Liste bekommen, welche am 5. Feder, wenn Sankt Peter, der freilich Heuer aller-lei Launen hat, es zuläht, feierlich eröffnet werden soll. Vom 2. bis 5. Feber finden Skikurse für Fortgeschrittene aus der Ceijska koca, für Anfänger bei der Pension Petriiek statt; sowohl auf der Celjska koia als auch bei Petricek stehen für die Teilnehmer der Skikurse aufmerksame Bedienung, ein gutes Essen und warme Zimmer zu denkbar billigsten Preisen zur Verfügung. Seit« 8 Deutsche Zeitung Nummer 5 Am 2. Feber findet ein Zwifchenlludrennen mit dem Start bei der Celjska koca und Ziel in Store, auf einer Strecke von 13 km, statt, bei dem gleichzeitig auch hie Klubmeifterschaft ausgetragen wird. Dem Klub ist es gelungen, für die Zeit vom 1. bis 6. Feber eine 50% Fahrpreisermäßigung für die Besucher Celjes durchzusetzen. Ohne eine Legitimation braucht man sich nur bei der Abfahrt»-ftcnion eine volle Karte zu kaufen, mit der man sich bei der Ankunft in Celje beim Putnik, Krekov trg. anmeldet, wo man gegen Erlag von 10 Din Legitimation und Eintrittskarte für das Schau» springen am ü. Feber erhält. Die Rückfahrt erfolgt dann umsonst. Eine Reihe von Hotels hat sich bereit ertlärt, für die Teilnehmer an diesen Sporttogen Zimmer und komplette Pension zu ermäßigten Prei» sen abzugeben. Beim Eröffnungsspringen werden sich neben inländischen, auch ausländische Sprinoer, darunter der jetzt in Ljubljana befindliche norvegische Trainer Guttormsen beteiligen. Es ist nur schade, dah die Meisterin im Eis-kunstlausen Frl. Hilde Holovsky nicht auch, statt, wie bekannt, in der nächsten Woche, an den Ski-Sport-tagen ihre Kunst vorführt. Wenn man also ein paar sonnige Tage, fern vom Alltag mit seinen Sorgen, unter denkbar besten Bedingungen verbringen will, dann versuche man e» einmal mit einem Besuch in Celje und es wird wahrscheinlich niemandem leid tun. Anmeldungen wegen Reservieren von Zimmern sind entweder an Putnik, Celje, Krekov trg, oder aber an Herrn Edo Paidasch, Celje. Matija lSubceva ulica, zu richten. Allerlei Deutschsprechen verboten. Auf der Sofien-insel in Prag, offiziell „Slawisch« Insel" genannt, ist eine städtische Badeanstalt. Dort wuxd« folgende Tafel angebracht: „An die P. T. Besucher! Erinnern Sie sich, dah Sie sich auf der Slawischen Insel befinden, auf tschechischem Boden und in einem tschechischen Unternehmen! Richten Sie darnach Ihr Benehmen ein! Der Rat der Hauptstadt Prag". Der Sinn dieses neuesten Beweises eines engstirnigen und dreisten Chauvinismus ist: Deutschsprechen ver-boten? Wer deutsch spricht, fliegt! Tschechische Zei-tungen sind traurig, dah diese Verbotstafel erst gegen Ende der Badesaison angebracht worden ist und wünschen, dah solche Tafeln auch auf der Prager Strafe aufgehängt werden. Dr. Eckener über die Zukunft der Luftschiffahrt. Bei einem im deutschen Reich»-Verkehrsministerium veranstalteten Vortragsabend führte Dr. Eckener au», dah er die Reihe der großen Fahrten mit dem „Graf Zeppelin" nicht etwa aus bloher Freude an einem technischen Er-periment oder gar aus Lust an Abenteuern, sondern in der festen Ueberzeugung durchgeführt habe, dah in dem Luftschiff ein neues sicheres und auch wirt-schaftlich arbeitendes Verkehrsmittel zur Verfügung stehe. Dieses habe der dem starren Luftschiff mtt etwa? Mißtrauen gegenüberstehenden Menschheit bewiesen werden müssen. Der Erfolg sei jetzt der, dah die Regierungen von Brasilien und Spanien gewillt seien, Anlagen zu schaffen, um einen rege!-mäßigen Verkehr zwischen Deutschland und Bra-silien mit Anlaufen von Spanien zu ermöglichen. Aus der Hinfahrt solle Barcelona angelaufen werden, um Post und Passagiere zu übernehmen, auf der Rückfahrt Sevilla. um dort abzusetzen. In der Winterzeit werde der Betrieb von der spani-schen Halle au» erfolgen müssen. Dr. Eckener kam dann auf die Frage der Wirtschaftlichkeit zu sprechen und fährte aus, daß sehr schnelle Reisen über Se« mit Geschwindigkeiten von 60 und mehr Seemeilen nur von Luftfahrzeugen, nicht von Seeschiffen ge-macht werden könnten, weil die Kosten so schneller Dampferfahrten, wenn sie technisch überhaupt möglich seien, unerschwinglich sein würden. Freilich würden auch Luftschiffahrten teurer al» Seejchiffreisen fein müssen, denn Geschwindigkeit koste immer Geld. Aber ein Mehrpreis würde immer gern gexchlt werden, wenn die Fahrten nur als sich« erkannt seien, denn ,time is money" für den Geschäft»-mann. Da» zeige sich jetzt schon für den Postver-kehr, der in steigendem Maße dem „Graf Zeppelin" übertragen werde. Die Kosten einer Fahrt nach Südamerika würden etwa 60—65.000 Reichsmark betragen, wenn wenigsten 18 Hin- und Rückfahrten im Jahre gemacht würden. Aber dieser Betrag würde künftig sehr heruntergehen, sobald man einen Standardtyp bauen könne. Bei Indienststellung eines zweiten Schiffes würden die Einnahmen verdoppelt werden, während die Ausgaben nur um 40% wachsen würden. Zum Schluß führte der Vortra-gende aus, wie sehr die Fahrten des „Graf Zeppelin" dazu beigetragen hätten, Deutschlands Ansehen und Stellung im Ausland zu - befestigen. Auch die Stärkung des Auslandsdeutschtums und ihr Glauben und Festhalten am deutschen Mutterlande sei in hohem Maße durch die Fahrten des „Graf Zeppelin" gefördert worden. 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