Nr. 52 Freitag, 5. März 1915. 134. Jahrgang. LMchei Zeitung U»«W«««»««««»«i»: Mit Poslvcilenbunh: gap«ühi,h «> X h,lWl,li^ l5 X, Im «oulor: ganzjährig « ll. Pübjlihrig ll li,, Flir die ^steUmig „»Hai.« „<>nz,ühr>8)i X. - tz«ftr«on«o,bU^: Für llelur Ininale bis zu vicr ZeNt» «0 d, «röh»?« per Zeüe i«>«»« befindet sich Milloöiüslrühe Nr, 1«; ble P«dalMo« Aiillu^cstrafie Nr. 1«, Cpvcchstunde» dci Ned^llio,, vo» « bi« w »hr vorniillags, Unsranlltlle Briese »«ibe» mcht auaellllmme», Vlauullripls nicht zuiücknestellt. T«l»ph»«-N». >«r N«>«KN«« 82. AnttNchsr Geil. Pm 3. März 1915 wurde in der Hof» und Ttaatsbruclerei das XXIII. Stück des Neichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 3. März 1915 wurde in der Hof- und Staatsdruckerei das (^xcv. Stück der polnischen Ausgabe des Reichsaesehblattes des Iahrganacs ,914 so-uie das I,, II. und III. Stück der lroa. tischen, das V. Stück der kroatischen und rumänischen, das XI. Stück der böhmischen das XV. Stück der polnischen und ru-manischen, das XVI. Stuck der kroatischen, das XVII Stück der lroatlschen und rumänischen und das XIX Stück der ru-mämschen Nuegade drs Neichsgcsetzblattes des Jahrganges 1915 ausgegeben und oer>,:ndet. " v » » 101 f^A ^? ^tsblatte zur «Wiener Zeitung, vom 3. März "° Wetterverbreitung folgender Preß. Nr. 3049 «Polaer Taffblatt» vom 17. Februar 1915. Nr. 42 «Teplitzer Zeitung» vom 22. Februar 1915. Nichtamtlicher Geil. Verpflichtung zur Auzcige der Vorräte an bestimmten stickstoffhaltigen Stoffen. Am 3. d. M. gelangte im Reichsgesehblatte die Verordnung des Handelsministeriums vom 3. März 1915 über die Verpflichtung zur Anzeige der Vorräte an bestimmten stickstoffhaltigen Stoffen zur Verlautbarung. Gleichzeitig mit dieser Verordnung wurde die Verordnung des Ministeriums für Landesverteidigung vo?rr gleichen Tage über die Verwendung der Vorräte an bestimmten stickstoffhaltigen Stoffen kundgemacht. Beido Verordnungen treten mit dem Tage ihrer Kundmachung m Kraft. Auf Grund der Bestimmungen der bezeichneten Verordnung des Handelminiftcriums ist jeder, der GaS-l?lmmoniaN Wasser, schwefelsaures Annnonial oder Kall- 5Mstuff m eigenen oder fremden Räumen vorrätig oder sur andere in Verwahrung hält, verpflichtet, diese Vor-rmc nach dem Stande vom 3. März 1915 der politischen ^cyordc erster Instanz, in deren Gebiet sich diese Vorräte befinden, bis spätestens einschließlich 18. März 1915 Mr Anzeige ßu bringen. Zur Anzeige sind ausschließlich die im § 3 der ob-uczeichneten Verordnung des Handelsministeriums vorgeschriebenen Muster zu verwenden. Für die Erstattung der Anzeigen find zweierlei Formulare vorgesehen. Das crste dieser Formulare (Formular I) ist zur Äcrwcndung für Gasanstalten, Kokereien und chemische Fabriken, somit für Unternehmungen bestimmt, welche die anzeigepflichtigen Stoffe erzeugen. Diese Unternehmungen haben nach § 2 der zitierten Handelsministerial-verordnunq außer ihren Vorräten auch die tatsächliche Produktion des abgelaufenen sowie die voraussichtliche Produktion des laufenden Monates anzugeben. Das zweite Formular (Formular II) ist für die Anzeigen solcher Parteien bestimmt, welche die genannten Stoffe lediglich besitzen oder vorrätig halten (Landwirte und landwirtschaftliche Korporationen, Industrielle, Händler, Private). Diese Formularien können, und zwar in beiden 5andessprachen, bei den politischen Behörden erster Instanz (Vezirkshauptmannschaften und in Städten mit eigenem Statut beim Stadtmayistrate) als auch bei den Gemeindcnoistehungen bezogen werden. Gemäß § 2 der Verordnung des Handelsministeriums muffen die Anzeigen bis spätestens 18. März l. I. bei der politischen Behörde erster Instanz, in deren Gebiete sich die Vorräte befinden, eingebracht oder an diese abgesendet werden. Die Vorratsanzeigen müssen in der Folgezeit allmonatlich, und zwar am 8. jeden Monates nach dem Stande vom letzten Tage des Vormonates neu erstattet werden. Alle Anzeigen müssen in doppelter Ausfertigung eingebracht werden. Jeder, der zur Anzeige verpflichtet ist, hat über die Vorräte ein genaues Lagcrbuch zu führen. Aus diesem nmß jede Änderung in der Menge des Vorrates und dcssen Verwendung ersichtlich s>'in. Vei einer Veräußerung ist auch der Name und Wohnort des Erwerbers in das Lagcrbuch einzutragen. Die Erfüllung der Anzcigeftflicht wird durch behördliche Orgalle überwacht. Zu diesem Zwecke tonnen Lagerräume und andere Anlagen amtlich besichtigt und Geschäftsbücher eingesehen werden. Zuwiderhandlungen gegen die oben besprochenen Vorschriften werden mit Geldstrafen bis Zu 5000 /5 oder Arreststrafcn bis zu sechs Monaten geahndet, insoferne die Handlnngen nicht unter eine ftrenge Strafbcstimmung fallen. Auf Grund des § 1 der Verordnung des Ministe' immS für Landesverteidigung vom 3. März 1915 sind alle an diesem Tage vorhandenen Mengen an rohem und verdichtetem Gas (Ammoniak) Wasser, an schwefelsaurem Ammoniak und an Knlksticlstoff für Kriegszwecke in Anspruch genommen. In gleicher Weise sind alle jene Mengen der bezeichneten Stosse in Anspruch genommen, die nach dem Z. März 1915 erzeugt und gewonnen werden. Die in Anspruch genommenen Stosse dürfen — ohne Rücksicht daraus, ob der durch die Verordnung des Handelsministeriums vom 3. März 1915 angeordneten Anzcigepflicht entsprochen wurde oder nicht — vom ", Mäch angefangen ohne Bewilligung des Handelsministeriums weder verbraucht, noch verarbeitet, noch veräußert werden, noch darf über sie ohne eine solche Bewilligung in anderer Weise verfügt werden. Der s 2 der zitierten Verordnung statuiert ein? Reihe von Ausnahmen von der Inanspruchnahme. Ohne besondere Bewilligung können somit über ihre Vorräte vesügcn: 1.) Die Besitzer von Vorräten hinsichtlich jener Mengen, welche sie zur Erfüllung von Aufträgen der Militärverwaltung unbedingt benötigen; 2.) Landwirte nnd landwirtschaftliche Körper« schuften il) hinsichtlich jener Vorräte an itallstickftoff, welche. sic am 3. März t91'7, besitzen und bis zum 15. April 1915 noch geliefert erhalten und zu landwirtschaftlichen Zwecken verwenden; l») hinsichtlich eines Drittels ihrer Vorräte an schwc- felsamem Ammoniak, die tie am 3. März beschen und zu landwirtschaftlichen Zwecken verwenden. 3.) Die Besitzer von Rohgaswasser, insofern sic dieses auf verdichtetes Gaswasser oder schwefelsaures Ammoniak verarbeiten odr verarbeiten lassen. 4.) Betriebe, die bisher ihr Rohgaswasscr nicht verwertet oder bloß an Landwirte der Umgebung abgegeben haben. Hiezu wird bemerkt: Da Landwirte nnd landwirtschaftliche Körperschaften berechtigt sind, ihre Vorräte an Kalkstickstoff, welche sie am 3. März besitzen oder bis zum 15. April 1915 iwch geliefert erhalten, zu landwirtschaftlichen Zwecken zu verwenden, ist es auch Erzeugen« und Händlern von Kalkstickstoff gestattet, bis zum 15. April 1915 an Landwirte und landwirtschaftliche Körperschaften Kaltstickstoff abzuliefern; selbstverständlich sind die Erzeuger '.md Händler von Kalkstickstoff gehalten, diese Abgaben Feuilleton. Der Feigling. Von Aeter Friedel. (Schluh.) Dann kam der Tag, an dem es ins Feld ging. AIs ich zu Hause Abschied nahm, hielt mein Vater meine Hand lange in der seiniaen und sagte zum Schluß: ,Was auch das Schicksal uns bestimmt hat — ich weiß, °u wirst immer und überall deine Pflicht tun.' ,Du wirst deine Pflicht tun?' An das Wort llam-"lcrte lch mich; ich verankerte es fest in meinem Gehirn, Wiederholte es mir in den vielen Augenblicken, in denen mese jämmerliche Furcht ihre eisige Hand auf mein Herz legte die Angst meine Glieder klappern machte. Einmal unterhielten wir uns im Schützengraben 'wer Mut uud Feigheit. Mau sprach hin und her, bis em Kamerad das Ergebnis in die Erklärung faßtie: ^rn Grunde genommen empfinde jeder Soldat, der zum eritenmal ins Feuer komme, eine Art Furcht; erst wenn e° gewissermaßen den .Schweinehund' in sich überwunden labe werde er ruhig und kaltblütig. Alles stimmte zu; '^ Z lch'v.eg. Mußte ich,mir doch sagen, daß bei mir «" Furcht keine vorübergehende Erscheinung, sondern "n dauernder Zustand war..." r^v"""^ ?^ <"^ ^ '"" den zwei Maschinengewehren? unterbrach der General den Erzählenden. ich in mich hinein: .Tu deine Pflicht!', und in der näch- „An den Tag," antwortete der Verwundete, „werde ich mein Leben lang denken! Den ganzen Vormittag über waren wir von, den Höhen von L... aus unter ein fürchterliches Granatfeuer genommen worden. Ganze Teile unseres Grabens wurden von den einschlagenden Geschossen einfach eingeebnet. Noch heute kann ich nicht ll-rstehcn, wieso ich in dieser Hölle den Verstand nicht verloren habe. Gegen Mittag hatte unsere schwere Artillerie die feindlichen Geschütze zum Schweigen gebracht. Unmittelbar darauf ginn es zum Sturm. Kaum hatten wir die Nase aus dem Graben gesteckt, so wurden wir mit Schützen- und Maschincngewehr-fcucr förmlich übergössen. Links und rechts von mir fie-lci massenhaft Kameraden. Ich zitterte vor Fnrcht am ganzen Körper. Aber ich biß die Zahne zusammen. ,Karl,' sagte ich zu mir, ,tu deine Pflicht! Deine Pflicht! Deine Pflicht! Lauter noch als die anderen brüllte ich Hurra und stürzte mit ihnen vorwärts, immer vorwärts. Biennal mußten wir uns hinwerfen und vor d.>m schrecklichen Maschincngcw.'hrfeuer Deckung nehmen. Aber dann waren wir oben, mitten in der feindlichen Stellung. Auch dort noch stießen wir auf wütenden Widerstand. Mit Bajonett, Gewehrkolben und Revolver, mit der Faust und mit dem Stiefelabsatz, ja! sogar mit den Zähnen ging man einander zu Leibe. Grauenhafte Angst würgte mich, als ich sah, wie meinem linken Nachbar das Bajonett feines Gegners durch die Gurgel fuhr. Aber wie im Fieber knirschte steu Sekunde zerschmetterte ich dem Angreifer den Schädel. Von dem weiteren Verlaufe des Handgemenges fehlt mir jede Erinnerung bis zu dein Augenblicke, da ich plötzlich einen feindlichen Offizier, der mit drei Soldaten zwei Maschinengewehre verteidigte, den Revolver gegcn mich crheden sah. Lähmendes Entsetzen gmb seine Krallen in mein Herz. Aber das dauerte nur einen Hruchteis einer Sekunde. Mir war mit einem Mal, als ob mein Vater mir seine Abschiedsworte nochmals ins Ohr flüsterte. Und dann warf der feindliche Offizier die Hände in die Höhe und stürzte auf sein Gesicht; meine Kugel war ihm mitten durch die Stirne gegangen. Im nächsten Augenblick erschoß ich einen der drei Soldaten; die zwei, anderen schlug ich mit dem Kolben nieder. Als ich mich nach meinen, Kameraden umsah, erhielt ich einen Schuß durck den linkcn Oberschenkel und fiel über die beiden Maschinengewehre hin." Der Verwundete schwieg erschöpft. Der General wechselte stumm einen Blick mit de» Offizieren. Dann legte er sein eigenes eisernes Kreuz, das er aus dem Knopfloch genestelt hatte, auf die Vett-dccke, reichte dem Soldaten die Hand und saate: „Sie haben das Eiserne Kreuz, das lch Ihnen vor-hin gab, abgelehnt. Lehmen Sie nun mein "aenco Ich WÜNscke es oder b-sser, ich befehle es Ihnen dienst lich, Sie - Feigling!" Laibachcr Zeitung Nr. 52 394 5. März 1915 im Sinne des § 4 der Verordnung des Handelsministeriums vom 3. März 1915, unter Angabe des Namens und des Wohnortes des Grwerbers in das Lagerbuch einzutragen. Die Berechtigung dor Landwirte und landwirtschaftlichen Körperschaften über ihre Vorräte an Kalk-siickstoff bis zum 15. April 1915>, ferner über ein Drittel ihrer Vorrat an schwefelsaurem Ammoniak, das fid, am 3. März besitzen, frei zu verfügen, enthebt dieselben nicht von der in der Verordnung des Handelsministeriums angeordneten Anzcigeftflicht. Die Besitzer von Nohgaswaffcr dürfen, wie erwähnt, dieses auf verdichtetes Gaswasser oder schwefel saures Ammoniak im eigenen Betriebe verarbeite^ oder in fremden Betrieben verarbeiten lassen. Gasanstalten, welche bisher ihr Nohgnswasser nicht selbst verarbeiteten, sondern dasselbe zur Verarbeitung an andere Gasanstalten oder an chemische Fabriken versenden, werden sonach in der bisherigen Verwertung ihres Gaswassers nicht verhindert sein. Um eine Störung von Betrieben zn vermeiden, dürfen Unternehmungen, welche die in Anspruch ge-nmmncncn Stoffe zur Aufrechthalwng des Betriebes «nbedingtl benötigen, diese Stoffe bis zum Ablaufe des Auzcissclenuincö — 18. März — ohne besondere Bewilligung in der bisherigen Weise nnd im bisherigen Umfange verarbeiten. Zur Verarbeitung über diesen Termin hinaus bedarf es nemiisi § 7 der Verordnung des Landcsvertcidigungöministrriums der Bewilligung des Handelsministeriums. Nach 8 7 der Verordnung des Landesoerteidl-qungsministcriums können in Anspruch genommene Et-ffe den Besitzern über ihr Ansuchen vom Handelsministerium ganz oder Zum Teile zur freien Verfügung überlassen werden. Für" diese Gesuche werden leine besonderen Formulare aufgelegt; folchc, Gefuche sjno vielmehr in der Form gewöhnlicher Eingaben bei der politischen Behörde erster Instanz oder unmittelbar beim Handelsministerium (Departement 1) einzubringen. In diesen Gesuchen hat der Gcsiichsteller seinen Namen (Firma und Wohnort), die Menge seines Vorrates, die Menge der Stoffe, um deren Freigabe er ersucht, so'.vie den Zweck der Verwendung anzugeben, TllMlcmKitcn. - (Einc tiistliche Verwechslung.) In dem „Journal dc Alngoaö", cincm in Maceio in Brasilien erscheinenden Blatte, findet sich an erster Stelle ein als besonders wichtin bezeichneter Aufsah, der mit nachstehenden Sätzen (in wörtliclft'r Übersetzung) beginnt: „Das Ientrmn Österreichs, das Mac Donald Swart zum erstenmale im Jahre 1862 durchquerte, ist noch einc unerforschte Gegend. Viele seiner Eingeborenen kennen den weihen Menschen noch nicht. Die Sitten vieler seiner Stämme, die dort leben, erinnern cm diejenigen der europäischen Steinzeit. Die Wilden, deren Lebcn oft sehr lang ist, ernähren sich von Wcrldfrüchtcn; ihr Leben vergeht im steten Kampfe mit den merkwürdigen Känguruhs. Irgendein Dichter könnte sich an ihm zu einer Beschreibung des goldenen Zeitalters begeistern; es ist das sühe Nichtstun des ersten Menschen, der an den morgigen Tag nicht M denken braucht. Weiber und Kinder jagen um das Nager herum auf Eidechsen. 3ia4ten, Schlangen und Fräschen, woraus ihre, tägliche Speise besteht. Im Walde suchen sie Kräuter, die — zwischen Steinen gepflanzt - als eine Art von Salat dienen. M, und zu unterbricht ein Trupp Känguruhs dieses faule und primitive Leben. Während einiger Tage ändert sich der Anblick des Lagers. Das ist die Einführung der Jünglinge des Stammes in die religiösen Pflichten, wobei grohe Epazicraännc unternommen und glänzende Feste gefeiert lverden." Tcs weiteren wird das Leben und Treiben dieser angeblichen Österreicher geschildert, insbesondere, ihre Kriegstänzc und ihre Kampfesgebräuchc. Selbstverständlich handelt es sich um eine Verwechslung von „Austria" und ..Australia". Dah aber diese Verwechslung möglich ist. beweist den gewaltigen Hochstand der brasilianisäM Presse. Man würde ja auch noch ein, wenn cmch ganz geringes Verständnis für die Möglichkeit einer solchen Verwechslung haben, wenn nicht über dem Aufsatze mit aeloaltigcn großen Lettern stunde: „Der Kcieg. Wichtige Informationen über die kriegführenden Länder." - (Die Nüssen im Ecc.) In einem Feldpostbrief an die ..Köniasberger Hartungscho Zeitung" wird eine Gc-fechtsepifodc auö den Iännertämpfcn in Ostpreußen geschildert, die für die katastrophalen Vedinnungen. unter denen die Nüssen in dem Seeaebiet kämpften, cha'rakteri^ stisch ist ... Um die auf der loestliä>u Seite' des großen K.-Sees stehenden Preußen zu überfallen, erzählt der Briefschreiber, begaben sich am 22. Jänner etwa drei ilmn-panicn russischer Infanterie, die in dem grohen Siewter Forst und den angrenzenden Wäldern hausten, bei trübem Wetter über den zugefrorenen See hinweg, um sich an die Stellungen der Preuhcn heranzuschleichen. Sie IM-tcn sich in der Wachsamkeit unserer braven Feldgrauen aber arg verrechnet. Denn taum waren sie dem anderen Ufer nahe genug gekommen, als sie dort auch schon gebührend empfangen wurden. Durch das preußische Schnellfeuer auf die ausgedehnte Eisfläche zurückgetrieben, begannen sie sich wieder nach ihren alten Stellungen zurückzuziehen. Sie waren aber kaum bis in die Mitte des Sees gelangt, als unsere braven „Schwarzkragen" aus ihren ehernen Schlünden ganz energisch zu funken begannen, so daß das Eis des Sees an jener Stelle in wenigen Minuten in winzige Stückchen zertrümmert lvar. An diesen kleinen Eisfragmenteu suchten sich die nun dem sicheren Tode geweihten Russen festzuhalten. Doch schon nach wenigen Sekunden lvar die ganze Truppe versunken . . . LM- und Provmzilll-Nllchnchtcn. Die „Laibachcr Kaiscrschützen". Das „Neue Wiener Tagblatt" veröffentlicht einen Artikel, worin von einem Mitkämpfer die Erlebnisse des Landwehrinfanterieregiments Nr. 27 im Winterf und Mittelgalizicn im Vordringen des übermächtigen Gegners in den Karpathen nahe östlich des Duklaftasses Widerstand zu leisten hatte. Der plötzlich eingebrochene Frost mit einer Nachttemveratur bis 15 Grad unter Null, beständige Kämpfe, die Schwierigleiten, die sich in diesem unwirtlichen Berglande der Verpflegung entgegenstelle ten, der ständige, in vielen Tagen kaum für geringe Teile unterbrochene Aufenthalt in den engen Schützengräben waren schier unerfüllbare Anforderungen. Vei Tag kämpfen, bei Nacht durch undurchdringlich scheinende Vergwälder nut dichtem Unterholz uud zahlreichen Wind-brüchcn streifen, fast Tag nm Tag harte Nachtarbeit zur Herstellung von Deckungen, dabei der, wie man glauben sollte, lähmende Gedanke des Zurückgehcns — aber die braven Slovcnen hielten sich musterhaft. Von Haus aus sind sie mehr ernster Natur; selten sah man lächelnde Mienen, selten hörte man einen Gesang, der sangesfreu-digcrcn Stämmen manches Mühsal erleichtert, aber die Leute marschierten, fochten und fchanzten mit einer be-wundcrnslrcrten Ausdauer, Unermüdlichkeit nnd Zähigkeit, tnlgen die Strapazen und Entbehrungen wie wahre Helden. Endlich, nach den, ersten Tagen des Dezember, fiel die erlösende Parole „Vorwärts". Und wie sie vorwärts gingen, die braven „Ehoditschcn" (Teufel). Noch immer gegen einen übermächtigen Gegner, den man zu stellen hatte, Vci Tag und Nacht wurde marschiert, marschiert auf grundlosen Wegen, die keine Wege waren, eine kurze Rast beim Lagerfeuer, kaum Zeit, um die Konserven zu wärmen, eine karge Nahrung für den hungrigen,Magen, uud wieder weiter auf finsterem Zicgenpfad, um in der Morgendämmerung, den heldenmütigen Offizieren folgend, mit Gewehr und dann dem Bajonett die Russen anzugehen. Die lernten am 13. und 15. Dezember die heroische Tapferkeit der braven 27cr Landwehr kennen. Und der russischen Gefangenen gab es so viele, daß uns manchmal förmlich bange wurde. Leider färbten .inch so viele unserer unvergleichlichen Offiziere und Mannschaften mit ihrem Blute das Schlachtfeld, ihre Treue zu Kaiser und Vaterland mit dem Tode besiegelnd. Und dann hieß es wieder „Zurück". Neue bedeutende Verstärkungen des Feindes zwangen auf diesem Teile des Kriegsschauplatzes zum Zurückgehen und zum Abwarten. In blutigen Kämpfen stellten wir uns immer wieder und wiesen heftige Angriffe der Russen zurück, wieder bei Tag und Nacht durch Regen und Kot, dann tiefen Schnee, ohne Rast und Ruhe. Der Jänner brachte letztere aber nur, was man in einem so straftazenreichen Feldzug Ruhe uennen kann. Denn abwechselnd für mehr als die Hälfte des Regiments bildete die stete Wacht in den tief beschneiten Stel-lnngen am Grenzkamm der Karpathen einc stille, aber ansehnliche Leistung. Patrouillcngänge im bauchticfen Schnee und Schnecsturm an den nahen Gegner heran, die mühfamc Arbeit in den oft täglich verwehten Deckungen, die beständige Ausgestaltung derselben, harter Dienst im eisigen Wind, Nebel und Schnee, das schwere Stapfen und nahczn täglich notwendige Austreten neuer Pfade — willig fügte sich allesj in das harte Muß, selbst die Neuangekommenen jungen Soldaten. Ein unglückseliger, dnrch die Kräfteverhältnisse hcr-vorgernfcncr Zwischenfall bei einer Nachbargruftpc zwang auch uns, die Stellung zu räumen, aber schon auf dem nächsten Bergrücken stellten wir uns wieder, und da kam am 4. Februar ein Glanztag der Kramer Kaiserschützen. Im Vereine mit den Kärntner Kaiscrschützen hatten wir die Straße III halten, die über Alsopagony gegen Bartfa führt. Zu beiden Seiten derselben dehnte sich unsere Stellung aus, östlich vor uns, auf dem in den Zeitungen jetzt öfter genannten Kastclik Vrch, stand ein anderes Regiment. Bei Tagesanbruch griffen uns die Rnsscn an, sie wollten uns überrennen und sich auch hier einen Weg nach Ungarn bahnen. Aber wir waren bereit; die tapferen Kärntner nnd Teile unseres Regiments, gegen die sich der Ansturm richtete, ließen kaltblütig die russischen Sturmlolonnen anf nahe Distanz heran, und nun empfing sie ein mörderisches Infanterie- und Maschincn-gcwehrfcuer. Der Angriff brach bald Zusammen, was von dcu Nüssen nicht, fiel, mußte sich nach kurzen, Widerstand gefangen geben. Der Angriff war blutig abgeschlagen. Nicht so gut war es unseren östlichen Nachbarn ergangen. Dort war es den Russen geglückt, in die Stellungen des Nachbairrcgimcnts einzudringen, das nicht genug start war, dem Anprall standzuhalten; mit Mühe hielt, es sich noch auf dem Kastelik Vrh; die Situation war äußerst kritisch, weil mit dem Verluste dieses Berges die ganze Stelluug unhaltbar geworden wäre. Unser Negimcntskommandant sammelt in Eile alles, was or entbehren zu können glaubt; bald sind drei Kompanien und zwei Maschinengewehre in Anstieg auf den Kastclik Vrch. Werden sis aber noch zcitgerecht dort ankommen? Sie kommen aber an. Ihnen schloß sich noch eine halbe Kompanie des Nachbarrcgiments an, und in bravourösem Angriff, Zuerst mit Fmcr, dann mit dem Bajonett, wurde der Gegner gezwungen, die schon gewonnenen Stellungen wieder zu räumen. Der Tag war durch das Eingreifen diefcs Bataillons zn unseren Gunsten entschieden. Nicht oftferlos, mancher brave Kamerad sank, von der feindlichen Kugel getroffen; was galt das aber in dem blutigen Ringen gegen die Verluste der Russen? Über 600 Gefangene, an 700 Tote und wohl 1700 Verwundete, wie wir ans den erbeuteten Gewehren ausreclmcn konnten — ein rufsifches Regiment total vernichtet. Das Laibacher Regiment hat seinen wohlgc-messenen Teil daran, und berechtigter Siegerstolz schwellte die Vmst der braven, eisernen Slovenen. — (Die Allerhöchste belobende Anerkennung) wurde bekanntgegeben: dem Hauptmaun im Verhnlwissc der Evidenz Iofcf Ritter von Poga<-nik des LIR 27 und dem Leutnant in der Reserve Josef P i ch des LIN Nr. 5, eingeteilt beim LIN 27. — (Vom Vollsschuldienste.j Der k. k. Landesschul-rat für Kram hat die mit dem Reifezeugnisse ncrsehenc Lchramtskandidatin Dorothea Vrato^ zur unentgeltlichen Schulpraxis als Probekandidatin an der vierklas-sigc'.i Volksschule in Wipftach zugelassen. — Der k. k. Bezirksschulrat in Adelsberg hat an Stelle des krankheitshalber bcnrlanbtcn Oberlehrers Johann Vug a den ye-plüften Lehramtskandidaten Josef Zupan<-iö zum Snpplcntcn an der Volksschule in Planina ernannt. — Der k. k. Bezirksschulrat in Stcin hat an Stelle des zur Krk'gsdicnstlcistung eingerückten Oberlehrers Max K o-man die provisorische Lehrerin in Mannsburg Gisela U-eni^nik bis auf weiteres der zweiklafsigen Volksschule in Stranjc zur Dienstleistung zugewiesen. — (Eine geometrische Erfindung.) Vor kurzem erfolgte in den Blättern die Mitteilung, daß der Lektor der mathematischen Wissenschaften im Franziskaner-Seminar zu Zara, I'. Alois Poga^nik, seine Erfindung, „einen Winkel in drei gleiche Teile zu teilen", in mehreren Staaten hat patentieren lassen. Wie uns nun gemeldet wird, wurde diese Teilung schon im Jahre 1900 in der Wiener „Zeitschrist für Zeichen- und Kunstnnterricht" unter dem Titel „Bogen- und Winkelteilung" vom Bür-gcrschullchrer und Ehrenmilglicde des pädagogischen Vereines in Gurtfcld Josef Bczlaj publiziert. — (Tödlicher Unglucköfall.) Am 24. v. M. ereignete sich in Ober-Ko^ana im Gerichtsbezirke Adelsberg ein bedauernswerter Unglücksfall. Der zwei Jahre alte Ve-sitzcrssohn Johann ('eftek saß zu Hause in der Küche neben seiner Großmutter, die ein kleines Kind am Arme hielt. In einem unbemerkten Augenblicke neigte sich der Knabe und stieß mit beiden Händen in einen mit siedendem Wasser halb gefüllten Kessel. Der Knabe zog sich dabei so schwere Verbrühungen zu, daß er zwei Tage darauf den erlittenen Verletzuugcn erlag, — (Verstorbene in Laibach.) Franz Srebotnjat, Kuntoristensohn, 5 Monate; Franz ^argi, gewesener .Kellner, 55 Jahre; Pauline Pompe, Private, 63 Jahre; Eduard Marinko, Student, 16 Jahre; Anna Vovnik, Arbeiderintochter, 6 Tage; Maria Samotoir^an, Bettlerin, 62 Jahre; Marianna Zarnik, gewesene Grcislerin, 63 Jahre; Aloisia Gradi5ek, Private, 51 Jahre; Franz Sedlar, TNglöhnerinsohn, 11 Jahre; Josef Mcrrolt, Privater, 76 Jahre. Ingcborg Holm, ein ergreifendes Drama in fünf Alten, wird von Sumstag an im Kino „Ideal" vorgeführt. Der Realismus der Armut hat immer seine bedauernden und beklagenden Freunde gehabt und das .^eiligste im Menschen, die Mutterliebe, hat immer volles Verstehen aller gefunden. Das macht den Film „Ingc-bnlg Holm" oder „Gib uiis unser täglich Brot" zu einem s'tcn Kinostück. — Heute „Der Roman einer häßlichen Finn" in drei Akten. Theater, Kunst und Literatur. — (Klavierabend zugunsten der Kriegsfürsorge.) Morgen um halb 8 Uhr abends findet im großen Saale der Tonhalle unter dem hohen Protektorate Ihrer Exzellenz der Frau Baronin Carla von Schwarz der mit großer Spannnng erwartete Klavierabend des Kon-zertpianistcn Julius Varga unter Mitwirkung der vereinigten Kapellen des k. und k. 17. und N. Infanterieregiments statt. Die noch vorhandenen Eintrittskarton sind in der Buch- und Musikalienhandlung Kleinmcchr ck Bambcrg und von 7 Uhr abends an bei der Konzertkasse in der Tonhalle erhältlich. — (Kleines Theater.) Morgen gelangt zum ersten-inalc der dreiaktige Schwank „^panska muha", der überall den größten Lache:folg erzielte, zur Anfführung. Sonntag den 7. d. M., wird ebenfalls zum erstenmale die Komöine „^ena polkovnikOva" in drei Aufzügen und Laibachcr Zeitung Nr. 52 ___________ 395 5. März 191b emem Vorspiel, bearbeitet von Franz Govclar, gegeben werden. Hierin debütiert Frau Grom, gewesenes Mit-8l,ed des Kaiser-Franz-Ioseph Iubiläumstheaters in !l.aibach, in der Nolle dcr Frmi (laldcraris. — Für den nächsten Theaterabend sind drei Einakter, und zwar „Fa-voritka", ..Vraxja divizija" uud „V vojno niora" in Voibcreitunss. — Für die morgige Aufffibrung wurden den Netonvaleszenten in, Neservespital „Mladila" zwölf Sitze zur Verfüssuna. ncstellt. — („Das Neue Turnn".) Ein Gruß an das erwachende Morgenland. — So betitelt sich eine Broschüre, die, dem Großsuttan Mehmed V. ssewidmet, mit Ve-williguna. der tais. otlomanischen Botschaft iu Wien unlängst Dr. Arthur v. Würz dach in Laibach im Selbstverläge erscheinen lieh und deren Neinerträanis dem Roten Halbmond zufließen soll. Das „Neue Turän" >.iild von Dr. von Wurzbach in einem mit warmer Begeisterung für die türkiiche Sache geschriebenen einlei-tenoen Artikel ^als ein Staat definiert, „dessen Herrscher die Gerechtigkeit, dchen politischer Verband die brüder-l'.che Föderation und dessen Untergrund die Nächsten-lieue ist". An diefen Artikcl reiht Dr. von Wurzbach einige l'Ibcrsetzungsproleil aus dcr türkischen Lyrik, worauf noch eine Novelle „Dcr Veilchenstrauß" folgt. Zur richtigen Einschätzung der deutschen Wiedergabe der Gedichte wäre selbstverständlich dk Kenntnis der Originale unerläßlich; so kann nur 'festgestellt werden, das; die mo-l'.rnsten Blüten der türkischen Poesie mit kundigem Sinn in die deutsche Sprache verpflanzt zn sein scheinen, weil die verstfikatorische Kunst des Übersetzers auf bedeuten-dcr Höhe steht und weil er offcns.chtlich bestrebt war, den orientalischen Blutenstaub der Gedichte nach Möglichkeit zil wahren. Einzelnes darunter ist unserem Empfinden alleldings fremd, nicht Zum geringsten deswegen, weil die Motive so fehr von blumenreicher Sprache umrankt find; anderseits aber zeichnen sick die Gedichte „Den Tod ihm!", „Wehruf", „Bagdad", und vor allem „Laß, t» es nicht" durch Gefülüswärmc nnd Gedankenreichtum aus. Die Schlußnovelle enthält psychologische Feinheiten. — („Die Gegenreformation in Vischoflack.") Nach den archival!schen Qnellcn von Lic. Dr. Ottmar Hege-mann. (Im Kommissionsverlag von Klcimnayr ck Bambcrg in Laibach. Preis 1 /v".) — In der vorliegenden Arbeit sind Akten des Laibache? Landcsmuseums, des Wiener Haupt- und Staatsarchivs sowie des bayrischen Neichsarchivs in München, die bisher noch nie einer Untersuchung unterzogen wurden, zu einem Ge? sckichtsbild verarbeitet, das die religiösen Verhältnisse des Städtchens Vischoflack am Ende'des 16. Jahrhunderts zeigt. Die Bedeutung des hier verarbeiteten urkundlichen Materials liegt darin, daß die Akten über die Bischoflackor Gegenreformation dcr einzige urkulüt> liche Stoff sind, der uns tiefere Einblicke in das innere Nescn der damaligen religiösen Zustände in Krain er« öffnet. Sie dürften jedem krainischen Geschichtsforscher wertvoll sein Der Krieg. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korresponbein-Bnreans. nnerrelly-ungarn. Vom nördlichen Kriegsschauplätze. Wien, 4. März. Amtlich wird vcrlautbart: 4. März 1Ä!5. An der Biala südüftlicl, Zalliczyn wurden gestern vorgehende russische? Truppen nach blutigem Kampfe zu-rmtgcworfen. Beiderseits des Laborcza-Tales und auf den Höhen nördlich Ciana dauern die Kämpfe stellen« weife auch »mcW an. überall, wu es unseren Truppen «rlang, Naum zu gewinnen, .»nterniunnt der Feind wie oelhl-lt Gegenangriffe, die stets blutig zuriickqcschlagen werden. Besonders entlang der Ttraße von Baligrud versuchten die Nnssen mährend dichten Schneegestöbers mit starken Kräften vorzustoßen. Der Angriff, der bis auf die nächsten Distanzen herangekommen war, brach schließlich unter großen Verlusten des Gegners in unserem Geschütz-und Maschinengeweyrfeurr volltouunen zusammen. An den übrigen Fronten leine wesentliche Änderung; nur Geschühtämpfe. Bur Przemyc-l herrscht Nuhc. Der Stellvertreter des Lhefs des Generalstabcs: v. Höfcr, Feld. malschallcutnant. Falsche Behauptungen des serbischen Preßbureaus. Wien, 4. März. Die „Pol. Korr.) schreibt: Falsche Vehaupwngcn des serbischen Prcßbureaus. Das „Journal de Balkan" bringt eine Meldung des serbischen Preßdurealls, wonach die Frau und die Kinder des serbischen Oberstleutnants Pavlovü' unter dcr Beschuldigung der Spionane in der Monarchie zurückgehalten werden. Man lönne daraus die brutale Haltung Österreich-Ungarns ergehen Demgegenüber sind wir in der Lagc festzustellen, I. Nrall Pavlova zwar in dcr Tat einige Wochen lang ^'s /^^'^'b^ der Spionage verhaftet war, sich a^r ieit Anfang Jänner in Freiheit befindet und nur NeiMlcn ist, ihren jetzigen Aufenthalt Salzcrbach bis auf l m 3 "^^ ^ oerlafsen. Während sie dort sonst keinerlei -UeMänkunaen unterworfen ist und ein ihrem Stande entsprechendes Leben führen kann, sind unsere in Serbien nmner noch in großer Zahl ohne Grund zurückgehaltenen ^andsleute den größten Entbehrungen und oft dcr unwürdigsten und rohesten Behandlung ausgesetzt. Der Thronfolger in Poln. Wien, 4. März. Erzherzog Karl Franz Josef weilte ^"ntag und Dienstag wieder in Pola, um der Kriegsmarine die Grüße des Kaisers zu überbringen. Gs war oies das erstemal, daß der Erzherzog als Linienschiffs-laMän erschien. Bei dieser Gelegenheit besichtigte der Erzherzog Teile der Flotte sowie eine Marine-Festungs-anläge. Die Rückreise des Erzherzogs erfolgte Dienstag abends, worauf der Erzherzog nach der Verichterstat> wng bei Seiner Majestät sich wieder anf den Kriegs-Ichauplatz begeben wird. Die Titres der österreichischen Kriegsanleihe. Wien. 4. März. Aus Anlaß der Ausgabe der nunmehr fertiggestellten Titres der 5'/^,igen österreichischen «rl.egsanleibe vom Jahre 1014 bringt das Finanzmini-Nerium mit Kundmachung vom 3. März I. I. zur allgemeinen Kenntnis, daß die für die 4n Namen titres, über die Behandlung dieser Titres "wie über die Zinseuzahlung auch auf die 5)Wige °!terre>chische Kriegsanleihe vom Jahre 1914 Anwendung finden können. Verpflichtung zur Anzeige der Vorräte an Bcdarssmatc nnlle,» der Lederindustrie. la'itt^"'^' Ainz. Die morgige „Wiener Zeitung" ver-Zuwart emo Vorordnung des Handelsministeriums im Emuernehmen nut dem Ministerium des Innern, dem Ministerium für öffentliche Arbeiten und dem Ministe-rium für Landesverteidigung vom 4, März !9l5 üb^r dic Verpflichtung zur Anzeige dcr Vorräte an Leder und au Bcdarfsmaterialieu dcr Lederindustrie. Keine Vorlesungen der öfterreichifchen und amerikanischen Austauschprufcfsorc». Wien, 4. März. Die Wiener Universität teilt amtlich mit, daß die Vorlesungen der österreichischen und der amerikanischen Austauschftrofessoren heuer nicht stattfinden werden. Professor Oberhnmmcr, Präsident der Geographischen Gesellschaft, welcher in Newyott über euro^ päische und österreichische Geographie losen sollte, teilt hiczu mit, daß er infolge des völkerrechtswidrigen Verhaltens Englands uud Frantreichs auf dem, Meere sich veranlaßt sah, das Unterrichtsministerium zu ersuchen, ihn von der Verpflichtung, in Amerika zu lcscn, zu ent> heben. Der amerikanische Anstauschprofessor John Äui-gcß, dcr in Wien lescn sollte, hat gleichfalls auf seine Reise verzichtet, wirtt jedoch in Amerika sehr verdienst lich für das Verständnis unserer Verhälwissc. Ferner wird Wert auf die Feststellung gelegt, daß die jüngste Blättermeldung von der Ernennung Professor Oberhummers zum Auötauschprofessor sich auf einen viel früheren Zeitpunkt bezog. Ttatthalter Freiherr von ssries-Stenc und Gemahlin im Nctonvnlcözentenlieim drs Noten Kreuzes in Trieft. Trieft, 1. März. Hellte vormittags fanden sich Scmc Crzellciiz Statthalter Freiherr von Fries-Skane zu cincm Bcfucho des im Ausloandererheim dcr Austro-Amcricana untergebrachten Netonvalcszeutcnhcimcs vum Notcn ,^l,cuz ein. ^ii dcr Vorl^allc dcr Anstalt wurden dcr Statt-haltcr und Gemahlin, voin Pudcsta Tr. von Valcrio lind ^ciiiahlill. vulll Bischof Tr. Karlin, dcm PolizcipräsilX'ii' ten don Ntanussi, von Vertretern der Militärbehörden und dcn Mitnlicdcrn dos Exekutivkomitees des Landcs-lnlfsvcrcillcü und dc6 FmlU'nhilfsocrciiics vom Mutcn Xrcuz cmpfaiigcü. ^'luf cino Mgrützungsanspracho dcs Mit-glicdcs dcs Exctlitivtomitccs Smiitätsrofcrcntcn Hofratcs T>r. Cclebrini dankte dcr Statthalter in feinem und im Namen seiner (Gemahlin für die freundliche Begrüßung »nd I)>.ib in italienischer und sodann ill deutscher Sprache fortfahrend, hervor, mit lvelch lebhafter Freude er dic Gc-IcneulM ergriffen habe, uin den Milgliedcru des Notcil Kreuzes, insbesondere den Damen Triests, ihnen an der Spitze die tt5emahlin dcs Bürgermeisters Dr. lion Valerio. für ihr vcrdicnstliolk's und su crfolssrcichcs Wirlcn im Interesse unserer tapferen Soldaten seine lebhafte Befriedigung und bcsondcro Anertennllng auszudrücken. Hierauf wohnten der Statthalter und Gemahlin sowie die erschienenen Funktionäre eincr im Oratorium der Anstalt vor dcn vc,rsammcltl.'n Rckolivalcszcntcn vom Bischof Tr. Karlin gelesenen Mcsse bei, bei wclchcr dcr Bischof an die Versammelten in, italienischer und slovcnischcr Spracht eine kurze, eindrucksvolle Fasteilprcdigt hielt. Nach der heili-ncn Mcssc bcsichlintcn dcr Statthalter und Gemahlin da3 .'1tl.'tonvalci,zcl!le»hci!!l und dic Krankcnsälc. spvachcn deil lllltergebrachten Soldatcn Trost und Mut zu und sprachcn sich im Tone höchster Befriedigung über das Gcselienc ans. indem sie versprachen, bald wieder den Besuch zu cr neuern. Trieft, 4. März. Statthalter Freiherr von Fries-Stene IM dcnl Hilfsvcrcinc doin Notcn Kreuz dic Summe von 10U0 x gespendet. Zur Velämpfung der ^nfeltionstrantheiten. Wien, 4. März. In eincr an, 27. Febmar d. I. stattgehabten Sitzung des Obersten Sanitätsrates (Fach- lomitee ftr Vekämpfung von Infektionskrankheiten) wurde über sanitäre Maßnahmen in Österreich zur Bekämpfung der Alatlerngefahr beraten. Als Neferent snngierl« M-nisterialrat Dr. Ritter von Haber! er. In dcr mehr-ftimdigcn Beratung wnrdc insbesondere hervorgehoben, daß es sich bei den Erkrankungen an Flecliv.ptM fast durchwegs um Personen handelt, die vom Krlcgsschau« plahe eingetroffen sind, und zwar zumeist in Konzentra,« tionslagcrn, bezw. um Personen, die in solchen Lagern beruflich tätig waren. Zxr Bildung von Fleckt>)phusher>-dcn außerhalb dieser Niederlassungetl, sci cs nicht ge-» lonnnen. Bei Besprcchlitlg der Älatterngefahr wulbe süc die Turchfühiung umfassender Impfungen ciugctreten und dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß eine möglichst vollständige Nachimpfung der Bevölkerung mit allen Nittcln angestrebt werden möge. Deutsches Reich. Von den Kriegsschauplzhe«. Berlin. 4. März. Meldung des Wolfs-Vurcaus: O'roßcs HaufttiNiartiei, 4. März Westlicher Kriegsschau-i lal)' Ein französischer Mnmtionödampfer, für Nieuport befi'mmt, fuhr durch c:n Versehen der betrunkenen Ve« sni'ung Oftendc an, erhielt dort Feuer nnd sanl. Die verwundete Vcsatnmg wurde gerettet. Auf der Loretto»Hähe nordwestlich Ärrac« sel»tcn sich unsere Trnppen gestern früh in den Vcsih der feindlichen Ttcllung in eincr Breite von UM Metern. Acht Offiziere nnd 558 Franzose» wurden gefnnncn genommen, ? Maschinengewehre und k lleinerc bicscnütze erobert. Feindliche Gegenangriffe ni.»rdcn nachmittags abgeschlagen. C-rnntte französische Angriffe in der Champagne wurden leicht abgewiesen. Ein französifchcr Borftotz westlich St. Hubert in den Ar« gönnen mißlang. Im (^cgenangriffc entrissen wir de» Franzosen einen Echichc«gral»cn. Auch im Walde von bheppl) scheiterte ein französisch'r Angriff. — Eine der lcyten Eiffelt,mn°Veröffentlich,:ngm brachte die Nach» t >l,t, daß eine deutsche Kulmme beim Marsche über die Höhe Taure mit Erfolg beschossen wurden sei. Wir müf» sen die ausnahmsweise Nichtigkeit dieser Nachricht be» stipigcu. Die Kolonne bestand aber aus abgeführten fran» zöstschcn befangenen, unter deucn ein Acrluft von .l8 Mann tot, 5 nerwundcl, eintrat. — Östlicher Kriegsschauplatz: Russische Angriffe nordwestlich Grodno ge« lieten in unser slanliercndco Artillcriefeucr und scheite» ten. Auch nordöstlich Lmuia brachen die rnssischen Angriffe unter schweren Verlusten zusammen. In der Ge« stcnd südlich von Myi^inicc und Churzcle suwic uorl>« wcjllich Pr.'.asnyöz erneuerten die bluffen ihre Angriffe. Auf der übrigen Front leine Vernnderung. Oberst« Heeresleitung. Bombenwürfe auf dic Pulverfabrik in Rottweil. Stuttgart, 4. März. Die Bekanntmachung de« stellvertretenden Generalkommandos besagt: Ein feind« licher Flieger erschien gestern über Rottweil und warf drei Vumben auf die Pulverfabrik. Dcr dadurch entstandene Schaden ist gering und hat den Betrieb der Fabrik in keiner Weise gestört. Weitere Angriffe des Fliegers wurden durch das Schutzkommando verhindert. Ter Änstnusch der schnicrverwunbeien Deutsch"» «"b FrallHosen. Karlsruhe, 4. Mär,. Tie „Mrlsruh" Ieiwny" mol. det- Dcr Austcmsch der sMu'rvcrwunde^u Deutschen und Laibacher Zeitung Nr. 52___________________________396_________^_^^ 5. März 1915 Franzosen begann am 2. März von Konstanz und Lyon aus. Vis jetzt sind nach jeder Richtung zwei Züge abgegan-yen. Im ersten Zuge befanden sich einige französische Offiziere und Unteroffiziere. Für den Austausch galt als Grundsatz, daß hicfür alle diejenigen Schwerverwundeten und Kranken in Frage, kommen sollten, deren Verwendung für jeden militärischen Dienst ausgeschlossen wäre. Mit diesem Grundsatze erklärte sich die deutsche, Regie-ruug bereits im November, die französische Regierung nach langen Verhandlungen vor etwa sechs Tagen einverstan-den, nachdem die deutsche Heercsvenualrung bereits mit der Sammlung der Schtoerberwundeten und Kranken in den Lazaretten von Konstanz und Umgebung begonnen hatte. Wie wir hören, ist der völlig klar hingestellte Grundsatz von der französischen Regierung dahin eingcschräutt worden, da^ diese weder deutsche Offiziere noch Unteroffiziere austauschen will, obwohl der deutschen Heeresverwaltung einwandfrei bekannt ist, das; bei der großen Zahl deutscher Heeresangchöriger dieser Dienstgrade die vorerwähnten Bedingungen zutreffen. Vi« Frankreich, sich tinverstanden erklärt, deutsche Offiziere und Unteroffiziere auszutauschen, beabsichtigt die deutsche Heeresverwaltung vom Austausch französischer Offiziere und Unter, offiziere abzusehen. Der prenszischc Etat der Ausiedluugskommission bewilligt. Verliu, 4. März. Das Plenum des Abgeord. netenhauses bewilligte ohne Debatte dcn Etat der Ansiedlungskommission. Italien. Der Papst fi«r die Ausgestaltun« des Vollsverbandes der Katholiken Italiens. Rom, 4. März. „Osservatorc Romano" veröffentlicht einen Arief des zt'ardinal-Staatssekretärs Gasftari an den Präsidenten des Volksverbandcs der Katholiken Italiens, worin der Kardinal-Staatssekretär mitteilt, der Papst habe beschlossen, daß der Direktions ans schu ß des Verbandes aus seiner Mitte eine elfgliedrige Kommission wähle, die unter dem VoMe des Präsidenten des Volts verb an des und unter Teilnahme der Präsidenten der anderen katholischen Verbände bestrebt sein soll, der italienisch-katholischen Aktion eine programmatische Richtung zu geben, nm die Einheitlichkeit in) den Anschauungen und Zielen herbeizuführen und der Bewegung der katholischen Aktion ein konzentrisches Gepräge zu verleihen. Der Papst wünsche, daß man auf den Beitritt aller militanten Katholiken Italiens zum Volks verbände und auf die Organisation des Verbandes in allen Diözesen und allen Pfarrsprcngeln hinarbeite. Her Seekrieg. Fahrtvcrweigcrmlss der Bcslchnua. eines englischen Hilfskreuzers. Köln. 3. März. Der Korrespondent der „Kölner Zeitung" meldet von der holländischen Grenze: Er erfahre aus sicherer Qnclle, daß die Besatzung des großeil eng-l,^cheu Hilfskreuzers „Carmania" aus Furcht vor den deutschen Unterseebooten sich geweigert habe, von Gibraltar in See zn gehen. Erfolglose Beschießung eines deutschen Unterseebootes. Lyon, 4. März. „Le Ncpublicain" meldet aus Paris unter dem 26. Februar: Sechzehn Meilen von Calais entfernt wurde ein deutsches Unterseeboot gesichtet. Es wurde sofort Alarm geschlagen und die Knsteubatterien eröffneten das Feuer. Das Untersee-boot verschwand aber hinter einem vorüberfahrendeu Hospitlllschiff, bevor die Batterien sich eingeschossen hatten. Indienststellung zweier französischer Panzerschiffe. Paris, 4. März. Der „Temps" meldet: Die Panzerschiffe „Provence" und „Bretagne", die im April 1913 vom Stapel liefen, werden diesertage in den Dienst gestellt werden. Ihre Wasserverdrängung ^ Z^ / ^""e"- Die Bewaffnung besteht aus w Geschützen von 840 Millimetern und 22 Geschützen von 1Z8 Millimetern Die Schiffe besitzen eine Ge-schwmwg ett vou 20 Knoten und haben eine Besatzung von je NW Mann. > v <, Die „Tacia". London, 4. März. Die „Times" melden cmZ M«-shmgton: In Angelegenheit der „Dacw" mallen die amtlichen Kreise erst vorgehen, wenn die Entscheidung des französischen Prisengerichtcs gefallen sein wird Wenn Frankreich die Gültigkeit des Verkaufes der „Da-oia" nicht anerkennen sollte, wird höchstwahrscheinlich dagegen Protest erhoben« werden. Der Besitzer der „Da-cia" erklärt, er habe Lein Interesse an dieser Entscheidung. Er habe die Beschlagnahme dnrch die Franzosen ermairtet, glaube aber nicht, daß man dagegen, da das Echiff von einer britischen Gesellschaft gegen die Be- schlagnahme versichert sei, protestieren werde. Preiwng, der Besitzer der „Dacia", toi.lt ferner mit, er habe von dieser englischen Gesellschaft ein zweites Schiff gekauft, das am Montag mit Baumwolle von Halifax abgehen werde. Die „Lnsitania". London, 4. März. Die „Times" melden aus New-York: Vor der Abfahrt der „Lusitania" wurden veson« dere Vorsichtsmaßregeln ergriffen. Das Gepäck wurde genau uuterfucht, um eine Einschmuggelung von Höllenmaschinen zu verhindern. Eine gute Prise. Alexaudrien, 4. März. Das hier versammelte Prisengericht erklärte den im Dezember v. I. in den irischen Gewässern vom Kreuzer „Aslold" gekaperten deutschen Dampfer „Kaifa" als gute Prise. Vefriedinung der französischen Presse über bie ensslisch-französifche Note. Paris, 4. März. Die Presse, drückt ihre Befriedigung ücer die englisch-französische Note aus und erklärt, es sei die Pflicht beider Regierungen gewesen, auf keine Waffe zu verzichten, welche geeignet fei, die Unterwerfung Teutschlands zu beschleunigen. Der „Temps" schreibt: Die dün den Verbündeten angekündigten Repressalien seien nicht unmenschlich. Sie hätten für die Neutralen keine ernsten Unannehmlichkeiten zur Folge, sondern schützen sie vielmehr vor barbarischeil Unternehmuugcn Deutschlands. Es hänge, übrigens nur von Tcntschland nb, den Verbündeten die Secl)errschaft abzuringen, von der die Verbündeten Nutzen ziehen wollen, solange sie sie besitzen. „Figaro" erklärt, die Blockade Deutschlands lvcrde nunmehr talsächlich vollständig sein. „Petit Ioural" sagt, die Note entspreche den Rechten und Interessen Frankreichs und Englands. „Gaulois" führt aus: Die ncutralcu Staaten können nicht anders, als den gemähigterl. gesetzlichen Maßnahmen ohne jede Einschränkung zustimmen, welche die Verbündeten ergriffen haben, deren Verdienst es ist. das') sie nur diejenigen treffen, welche sie treffen wollen. Dns Protestieren der Neutrale» fruchtlos. Kopenhagen, l. März. „National Tidende" meldet aus London: Die englische Presse betont einstimmig, datz sich Amerika keinerlei Illusionen machen sollte, dah irgend ein noch so scharfer Protest gegen die englisch-französische Erklärung irgendwelche Wirtung haben könnte. Alles Protestieren sämtlia>'r Neutraleu könne von vornherein als ganz fruchtlos betrachtet werden. England werde jetzt den Krieg unter Ausnützung seiner Secherrschaft führen nnd sich über alle Proteste der Neutralen hinwegsetzen. Die Welt soll jetzt erfahren, wie tief Englands Schwert schneide, wenn es ernstlich gezogen sei. „Globe" bedauert nur, das; dieser Standpunkt nicht schon zu einem frühercu Zeitpunkt offen ausgesprochen wurde. „Westminster Gazette" schreibt: Es zeigt sich, daß die öffentliche Meinung der Neutralen außerstande ist, uns zu helfen. Wir müssen uus daher selbst mit allen Mitteln l^clfcn. Wir beklagen es, daß diese anderen Mächten Unannehmlichkeiten bereiten. Wir müssen aber jetzt rücksichtslos unsere Interessen wahrnehmen. Dieser Gesichtspunkt werde vollständig von d^r englischen Regierung geteilt. Die Westmnchtc vu» der Nemesis getroffen. Kovcnliaaen, 1. März. Im Leitartikel der „National Tidende" schreibt Moellcr: Wir Dänen können in diesen Tageil nicht das Gefühl unterdrücken, dah es die Nemesis ist. die die Westmächle jetzt traf. Wir kennen keine andere Richtschnur für unser Verhalten, als die vollkommene Neutralität. Nur derjenige, der diese verletzt, hat uus zum Feiude. Wir vergessen nicht, datz England es war, das im Jahre 1807 den unverzeihlichen Fehltritt beging, der erste Staat zu sein, der unsere Neutralität verletzte, und einen brutalen Überfall auf Kopenhagen ohnc Kriegserklärung unternahm. Die englische Erklärung. Kopenhagen, 4. März. Der Londoner Korrespondent der „Vcrlingskc Tidende" schreibt: Von der englischen Er-tlärnng weden die Neutralen stark betroffen. Asquith hat ein vollkommen ncueö Seetriegsrecht geschaffen. Die englische Ertläruug ist also keine Angelegenheit zwischen Eng. land und Teutschland allein. Deutschland hat das Recht, sich über den Bruch des bisherigen Seetriegsrcchtes durch England zu beklagen, dadurch verloren, dah es selbst gegen das Völkerrecht gehandelt hat. Jetzt will England seine Seemacht bis aufs äußerste ausnützen. Bevorstehender Protest der Vereinigten Staaten gegen England. London, 3. März. Nach Meldung der „Times" aus Washington ist die verantwortliche Presse in ihren Au- Krrunacn über die Lage äußerst zurückhaltend. Einige Blätter schelten die Regierung wegen nutzloser, vielleicht gefährlicher Einmischung, andere meinen, daß alles laufgeboten worden müsse, lim die Interessen der neutralen Ttaaten zu wahren. Im Repräsentantenhause wurde der Lmtrag eingebracht, wonach die Neutralen darauf, bestehen sollten, daß die Handelsstraßen offen bleiben. Ein Kongreßmitglied mit deutschem Namen forderte die Ne-aicrung auf, England eine 60tc»gige Frist für eine Änderung feiner politischen Haltung zn geben, die einen Llsfront gegen die Vereinigten Staaten bilde. Rotterdam, 3. März. Der „Nieuwc Rotterdamsche Courant" gibt folgendes Telegramm der „Times" aus Washington vom 2. d. wieder: Man wartet mit! außerordentlicher Spannung auf die Taten, die auf die Erklärung Asqniths folgen werden. Alle Londoner Blätter bringen Telegramm aus Washington, wonach die Vereinigten Staaten in bestimmter Weise protestieren werden. Der englische Botschafter in Washington teilte dem Staatssekretär Bryan, nachdem er die französisch-britische Note überreicht hatte, mit, daß die Antwort Englands auf die von den Vereinigten Staaten vorgeschlagene Verbesserung der Lage im Kriegsgebiete in London in Erwägung gezogen wird. Man hofft in Amerika, daß demnach noch die Möglichkeit für einen Ausgleich vorhanden sei, wodurch die Fortsetzung des neutralen Handels der Vereinigten Staaten mit Deutschland und den Verbündeten in anderer Form gewährleistet würde. Man weist darauf hin, daß beispielsweise ein Zugeständnis an die amerikanischen Vaumwollexporteurc sowie an die Importeure deutscher Farbcnstoffe viel dazu beitragen könnte, praktisch die gefühlsmäßigen Folgen der Beschlagnahme abzuschwächen. Eine andere Frage sei, ob die Vereinigten Staaten die Beschlagnahme ohne Protest hinnehmen würden. Man schreibt der amerikanischen Regierung die Tendenz zu, energisch gegen die Erklärung der englischen Regierung protestieren zu wollen, in der sich eine Bedrohung des neutralen Handels verberge. Am meisten gefalle, daß sie eine Absicht verrate, die einer, papierenen Blockade gleichkomme. Anderseits würde eine effektive Blockade nach dem Völkerrecht nicht gestatten, sich iu den Handel mit dm Häfen der an Deutschland grenzenden neutraleil Länder einzumischen, nur weil das feindliche Land die mutmaßliche Endbestimmuna, der Ladung fei. In amcrikanifchen Kreisen wird gesagt, daß die Engländer für die Lage in den als Kriegsgebiet erklärten Gewässern moralisch verantwortlich seien, da sie durch die Beschlagnahme der „Wilhelmina" zu verstehen gaben, daß sie beabsichtigen, die Einfuhr von Lcbensmitteln abzuschneiden, womit sie das Völkerrecht verletzen. Amerikanische Resolutionen. London, l. März. Die „Morningpost" berichtet aus Washington vom 28. Februar: In der Sitzung des Kongresses sind drei Resolutionen über den Krieg eingebracht worden. Senator Newlands brachte eine Resolution ein, in welcher der Präsident gebeten wird, eine Konferenz vcr Neutralen einzuberufen, die die kriegführenden Mächte dringend zur Einstellung der Feindseligkeiten auffordern solle. Ferner soll eine internationale Exekutivkörperschaft ins Leben gerufen werden, die die Machtvollkommenheit besitze, über die Iwistigkeitcn zwischen den Nationeil ein Urteil zu fällen nnd die Ausführung ihrer Beschlüsse durch-zusetzen. Im Repräsentantenhaus«: brachte das Mitglied Dietrich eine Resolution ein, worin mehrere Verstöße Gioszbritanniens gegen die Vereinigten Staaten aufgezählt werden, wodurch sie geschädigt und ihre Neutralität gefährdet worden sei. Der Präsident wird aufgefordert, binnen 60 Tagen nach Anuahme der Resolution Zusiche-rungcn zu erwirken, daß Großbritannien seine Verstöße, derentwegen Klage geführt werde, einstellen wolle. Calder beantragte die Einsetzung einer Kommission, die einen Plan zur Einrichtung neutraler Seehandclsstrahcn mit entsprechendem Patrouillenschutze entwerfen soll. — Die Resolutionen wurden der Kommission für auswärtige Angelegenheiten überwiesen. Ankunft deutscher Kolonisten aus Deutsch-Neu-Guinea in Christiania. Christiania, 4. März. Der Gouverneur von Deutsch-Neu-Guinea ist mit 120 deutschen Kolonisten hier eingetroffen. Die Beschießung der Dardanellen. Konstantinopel, 3. März. über das heulige Bombardement telegraphierte der Korrespondent der „Agence tsls-graphique Milli" iu den Dardanellen folgendes: Vier feindliche Panzerschiffe, umgebe« von mehr als zehn Torpedobooten, bombardierten die Batterien, ohne irgendwelchen Schaden anzurichten. Die Batterien erwiderten dns Feuer: dir feindlichen Schiffe entfernte» sich wie gewöhnlich. Vier französische Panzerschiffe feuerten zahlreiche Kanonenschüsse »earn Vnlnir nb, trafen aber nur die betnnntlich seit 1854 dort befindlichen Gräber. l5inc bulgarische Stimme über die Darbanellenfrage. Sofia, l März. Zur Dardancllenfrage schreibt die ,Kambana": Diese Frage ist für Bulgarien ebenso wichtig wie für die Türkei und Rumänien. Im Interesse Vul-mriens liege es, daß die Türken im Besitze der Darda, Laibachcr Zeitung Nr. 52___________________________397____________________________________5. März 1915 ncllen bleiben. Wir wünschen daher, daß die türkischen Waffen bei der Verteidigung der Meerenge Erfolg haben, weil ihre Erfolge auch die unseren sind. Wcr unter den Vulgären wünscht, daß die Meerenge von einer Großmacht nobert werde, denkt nicht an Bulgarien und seine Ideale. England Transport von deutschen Zivilgcsangenen. London, 4. März. Siebenhundert deutsche Zivilgefangene sind gestern von den Wohnschiffen nach den Gefangenenlagern auf der Insel Man gebracht worden. Die auf dem Passagierdampfer „Noyal Sovereign" untergebrachten Deutschen richteten an das Kriegsamt das Ersuchen, man möge ihnen gestatten, auf dem Schiffe zu verbleiben. Die Arbeiterfrage. London, 3. März. Die „Times" rät der Regierung die Ergreifung weitgehender Maßnahmen hinsichtlich des 5'Ulsstandcs ab. Sie möchte die Sache vielmehr möglichst üfsmllich behandelt wissen, da die Steuerzahler die ei-yenlljchen Arbeitgeber, die Fabrikanten nur deren Stellvertreter seien. London, 3. März. Keir Hardie wird heute im Untcr-banse nn den Premierminister Asquith die Anfrage richten, wodurch er sich berechtigt halte, den Ausständigen die Aufnahme der Arbeit zu befehlen. London, 4. März. Die „Morninnftost" meldet aus Newcastle vom 1. März: In den Schiffswerften von Goolo ist gestern ein Streik ausgebrochen. Alle Schiffs-bcmer legten die Arbeit nieder. Durch den Ausstand sind die Gools Shiftsbuilding and Repairing Company und die Webster and Vickerton Company betroffen, die beide für die Negierung arbeiten. Die Arbeiter fordern eine Lohnerhöhung von fünf Schilling für die Woche. Die firmen sind bereit, drei Schilling zu bewilligen. Rotterdam, 4. März, Der „Notterdamsche Courant" berichtet uus London, daA eine Abordnung von Hafenarbeitern aus Prcmboke. Dvonftort, Portsmouth, Chatham und Dcfttford Samstag bei dein Admiralftkreiär Mac Nemara erschienen, um eine Lohnerhöhung von 4^/2 Schilling wöchentlich zu verlangen. Mac Nemara erklärte sich bereit, die Forderung der Hafenarbeiter der Admiralität vorzulegen. In Cardiff streiken 200 Arbeiter der Firma Anchor and Star Patent Fuel Company. Frankreich. Die Berpftegnug der französischen Kriegsgefangenen in Dentschland nnd Österreich. Lyon, 4. März. „Le Nonvellist" meldet aus Paris: Die Deputierten Bonge und Castelnau richteten an den Minister des Äußern die Frage, ob es nicht angebracht wäre, Deutschland und Österreich» Ungarn vorzuschlagen, daß Frankreich die Verpflegung der dortigen französischen Kriegsgefangenen bestreitet und durch Vermittlung und nnter Verantwortung eines neutralen Staates durchführen wolle. Aufhebung des Einfuhrzolles für Schienen und Schwellen. Paris, 4. März. (Meldung der Agence Havas.) Em Dekret hebt den Einfuhrzoll für Schienen und Schwellen, welche für die Ausbesserung von der Aatioualvcrteidigung dienenden Eisenbahnlinien be-st'mmt sind, auf. Portugal Die royalistifche Vcweguna. Avon, 3. März. Nach Vlätlcrmcldungen ans Madrid "lmint die royalistischc Agitation in Portugal täglich zu. ^n den Clrahen von Lissabon kommt es häufig zu Iu-sa-mmenslös;cn Mischen der Polizei und Militär einerseits und der Zivilbevölkerung anderseits. Man müsse auf "nste Ereignisse gefaht sein. ^ Paris, 4. März. Der „Temps" meldet aus Lissabon: T^e Stadt ist ruhig. Es herrscht jedoch in politischen Kreidn lebhafte Erregung wegen des Regierungserlasses, durch ^ die Parlamentswahlen aufgeschoben worden sind. AI-^°"su Costa soll eine Verständigung der Demokraten mit ^" Unionistcn und Evolutionisten herbeizuführen suchen, "w durch den Zusammentritt des Parlaments, dessen ^fugnifsc der Verfassung gemäh bereits erloschen sind l"o das durch das neu zu wählende Parlament ersetzt "erden soll, gegen die augenblickliche Diktatur zu oppo-^cren. Costa erklärt die Regicrnngsmahnahmcn als den ^'etzcn und der Verfassung widersprechend. Rußland. General Pan in Audienz beim Zaren. ! 5 Petersburg, 3. März. Kaiser Nikolaus empfing cn General Pan in Audienz. Der General und der '^nzusische Botschafter wurden dann der kaiserlichen Nv'tasel zugezogen. Rumänien. Die Eifenbahukonvention mit Bulgarien. Bukarest, 4. März. Außer der rein technischen Konvention der Eifenbahnuerwaltung Rumäniens und Bulgariens über den Durchfuhrverkehr wurde noch vereinbart, daß die Durchfuhr jener Waren, deren Ausfuhr in beiden Ländern verboten ist, nur mit einer besonderen Erlaubnis für jeden Fall erfolgen könne. Die Durchfuhr von Munition und Kriegsmaterial, in welcher Form immer, ist ausdrücklich verboten. Hie Türlei Glückwunschtelegramme Enver Paschas. ilunstantinopel, :5. März. Anläßlich der jüngst cr-folgten Verleihung der türkischen goldenen Militär-Verdienstmedaille an den Großadmiral von Tirpih und den Chef des Gencralstabes von Falkcnhayn sendete Kriegsminister und Vizegeneralissimus Enver-Pascha an sie Glückwunschtelegramme, worin er ihre Verdienste sowie die Tapferkeit der deutschen und verbündeten Flotten und Heere hervorhob. In dem Telegramm an den Grohadmi-ral von Tirftih gab Envcr Pascha anch der Freude Ausdruck, die dic ottomanischc Armee darüber empfindet, dah es den überlebenden Helden der „Emden" gelang, otto-manischcn Boden zu erreichen, wo sie mit lebhafter Freude empfangen wurden. Großadmiral von Tirpitz und General von Faltenhahn 'dankten in ihren Antworttelcgram-mcn herzlich für die Glückwünsche u. gaben ihreu Wünschen für den Erfolg der verbündeten Armeen und Flotten auf allen Kriegsschauplätzen Ausdruck. Griechenland. Beratungen über die innere Lage. Athen, 3. März. Die „Agence d'Athenes" meldet: Auf einen vom Könige genehmigten Vorschlag des Ministerpräsidenten trat heute unter dem Vorsitze des Königs im Palais um 3 Uhr nachmittags ein Kronrat zusammen, um über die innere Lage zu beraten. An dem Krunrate nahmen auch die früheren Ministerpräsidenten Thcotokis, Mavromichalis, Dragumis und Nhallhs teil; Zaimis war wegen Unwohlseins nicht erschienen. Der Ministerpräsident machte verschiedene detaillierte Mitteilungen, gab hiczu Aufklärungen, worauf cr st'incn Standpunkt über die Nichtungslinicn der Regicrungspolitik mlscinandcr-sichte. Tic Teilnehmer am Kronralc gaben dcr Ansicht Ausdruck, datz es notwendig sei, die tatsächliche Anschauung dcs Generalstabcs zu hören. Hiczu erklärte der Ministerpräsident, daß er in seiner Eigenschaft als Kriegsminister dem König den Vorschlag gemacht habe, den dieser auch annahm, daß der General Dusmanis aus Anlaß das Jahrestages des Sturmes auf Ianina in den aktiven Stand zurückversetzt werde und feine Stellung als Chef des Gcneralstabes wieder einnehme. Dcr Kronrat wird sich Freitag wieder versammeln nnd den, Chef dcs Gencra'lftabes um die nötigen technische,! Informationen ersuchen. Die Vereinigten Staaten von Amerika. Eine amerikanische Legion. London, 4. März. Die „Times" melden aus Washing« ton vom 2. d. M.: Unter der Leitung des früheren Präsidenten Roosevelt, des Generals Wood und anderer Persönlichkeiten, wurden die, ersten Schritte zur Aufstellung einer amerikanischen Legion erreicht. Die Aufgabe der Legion wird sein, die Organisation aller Männer, die irgendwelche militärische Ausbilduug genossen haben, zu belvcrk-stelligen, um sie für den .Kriegsfall als Freiwillige zur Hand zu haben. Man glaubt, daß es möglich sein wird, gegen 200.000 Mitglieder anzuwerben. Ein Hotclbrand in Kopenhagen. Kopenhagen, 4 März. Im hiesigen Hotel „Angle-terre" brach in der letzten Nacht Feuer aus, das schnell einen großen Nmfang annahm. Ein starkes Löschmlfa.ebut von Militär war bald znr Stelle. Die Gäste und das Personal konnten noch im letzten Augenblick gerettet werden. Das Hotel ist teilweise niedergebrannt. Der Schaden beläuft sich auf 1^/, Millionen Kronen. Ein Dampfer gestrandet. London, 4. März. „Lloyds" meldet aus Bayonne: Der nordische Dampfer „Fjord," von Glasgow mit Kohle unterwegs, ist auf der Aoour'Sandbank gestrandet und brach in zwei Teile. Uach Schluß des Blattes eingelangt. Wien, 5. März. („Wiener Zeitung".) Seine Majestät der Kaiser hat mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Februar dem Kanzleidircktor Franz Koder in an in Ru-dclfswcrt aus Anlaß der von ihm erbetenen Versetzung in in den dauernden Ruhestand taxfrei den Titel eines kaiserlichen Rates verliehen. Washington, 4. März. lNeuter-Mcldunn.) Neide Häuser des Kongresses nahmen heute früh Resolutionen an, welche dio Regierung ermächtigen, Zollbeamte und bewaffnete Seesoldaten bereit zu stellen, um die Abreise aller Schisso jeder Nationalität aus amerikanischen Häfen zu verhindern, so oft man überzeugt i,st, daß sie Kohlen und Waren an Krienführende zu liesern beabsichtigen. Rum, 4. März. Hente abends gegen tt Uhr wurde in Florenz, Vologna, Modena, Forli und Farenza ein Ziemlich starker Erdstoß verspürt. Schäden sind nicht zu verzeichnen. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. I Schmerzgebeugt geben roir die traurige Kunde coin Hinscheiden unlerer innigft- I geliebten mutter, beziehungsweise Schroieger-, Grofj-, Urgroßmutter und Schroefter, der I hochroohlgeborenen frau fllbertine Zhuber v. Okrög I Oberlandesgerichfsraf s «Wifwe I melche JTlittujoch den 5. ITlärz um halb 10 Uhr abends nach langem, mit seltener I Geduld ertragenen seiden und Cmpfang der heil. Sterbesakramente sonst oerfchieden ist. I Das seichenbegängnis der teueren Dahingeschiedenen findet Freitag den 5. d. JTl. I um 4 Uhr nachmittags oom Trauerhaufe filter ITlarkt Rr. 21 aus auf den ?riedhof I zum Heil. Kreuz statt. I Die heil. Seelenmessen coerden in der Pfarrkirche zu St. 3akob gelesen ajerden. I Calbach, am 4. niärz 1915. I S%d!lUü!rfiöchtOenaÖu9 ™™ Zhuber ü' 0krd9 Clementine Zhuber d. Okrdg I x. ,,. ^ k- k- ^orffrat krainiiehe Stiftsdamc I Jeannette Zhuber u. Ohrög r ^ _ .. ¦ Schroieflertöchtcr. Hedoiig flnz I Ing. Carl Ritter o. Henriquez Ofto Zhuber ü« Okrtf9 sdltüdtcr I Staatsbahnrat fldookaturskonzipient niara €dlc u. Henriquez I schtnicgcrcni«-]. Kuno Zhuber D. Okrdg 9«b. Zhuber u. Okrög I Bianca Forstingenieur Dutzy Zhuber u. Okrög I Urenkel I. Cnkcl. Cnkeliniu'n. ÄV Stadt, ßcltattunflsanftalt in saibach. ^V Laibackcr Zcituna Nr. 52 398 5. März 1915 Amtsblatt. 494 ---------- I, «I«- Kundmachung der k. l. Landesregierung für Krai« vom 2. März 1915, Z. 4919, betreffend die Regelung des Verkehres mit Klaucntieren autz Nosnien»Herzegovina nach Krai«. Auf Grund des letzten offiziellen Tier« seuchenausweises der Landesregierung in Sarajevo wird infolge der Erlässe des l. k. Acke» bauministeriums vom 31. Dezember 1909, Z. 46.3W/685N, und vom 23. Jänner und 83. Februar 1915, ZZ 266 l und 7163 unter Aufrechthaltuuq der Bosnien.Herzegovina gc> genüber geltenden allgemeinen Äestimumngcn der h. ä. Kundmachung vom 27, Juli 1895, Z. 9837, hinsichtlich der Einfuhr von Tieren aus Bosnien »Herzegovina nach Krain Nachstehendes verfügt: ^. Wegen des Bestandes der Maul« und Klauenseuche in dm Nezirle» Bileca, Brcko. Bugofno, Gradatac, Rogatica, Sarajevo, Tre-l'inje, Tuzla, Stolac und Zvornil ist die Einsuhr von Klauentieren aus den genannten Bezirlen nach Krain verboten. L. Aus den wegen Verseuchung nicht gesperrten übrigen Bezirken Bosniens und der Herzegovina ist die Einfuhr von lebenden über 120 kß schweren Schweinen mittels Eisenbahn zur sofortigen Schlachtung, jedoch nur in die Stadt Laibach, unter folgenden Bedingungen gestattet: Die bei der Ausladung gesund befundenen Schweine sind auf Wagen mit Pferdebespnnmins, in das städtische Schlachthaus in Laibach zu überführen, wo sie längstens binnen 48 Stunden der Schlachtung zn unterziehen sind. Nach allen übrigen Orten Krams ist die Einfuhr lebender Schweine aus Bosnien-Herzegovina verboten. 0. Transporte von lebenden Schweinen, unter welchen solche mit einem gcringeren Gewichte als 120 kx sich befinden, sowie Transporte von Klauentieren, unter welchen bei der tierärztlichen Untersuchung in der Ve-stimmungs' (Auslade»)Station auch nur ein Fall einer ansteckenden Tierlranlheit konstatiert werden sollte, werden auf Kosten des Versenders in die Aufgabestation zurückgesendet werden. I). T>ie Einfuhr von geschlachteten Schweinen aus nicht gesperrten Bezirken sowie aus seuchen» freien Gemeinden der jeweilig gesperrten Ve-zirle Bosniens «nd der Herzegovina ist nur im ungeteilten Zustande und mit noch anhaftenden Zieren und dem intakten Nierenfttte im direkten Eiscnbahnuerlshre, und zwar gleichfalls nur nach dem Schlachthause in Laibach gestattet. Deilei Transporte müssen m,t vorschriftsmäßigen, amtlich ausgestellten Zertifikaten gedeckt sein. Übertretungen dieser Kundmachung werden nach dem Gesetze vom 6. August 1909, R. G. «l. Nr. 177. bestraft. Diese Verfügungen treten unter gleich, zeitiger Behebung der hierortigen Kundmachung twm 19. Jänner 1915, Z. 1438 ex 1915 sofort in Kraft. K. k. Landesregierung für Krain. Laibach. am 2. März 1915. Št. 4919. Razglas c. kr. deželne vladc za Kranjsko z dne 2. in area 1915, štev. 4919, o pronietu s parkljato živino iz Bosne in Heroego- vlne na Kranjsko. Na podlagi zadnjega uradnega izkaza dežolne vlade v Sarajevo, se vsled razpisov c. kr. poljedelskega ministrstva z dne '61. de-cembra 1909, St. 46.338/6858, in z dne 23. januarja in 23. sveèaua 1915, št. 2661 in št. 7163, zaukazujejo glede uvoza živine iz Bosne iu Hercegovine na Kranjsko, med tern ko ostauejo s tukajšujim razglasom z dne 27. julija 1895, St. 9837, zaukazane splošne odredbe naaproti Boani in Herce-govini še v veljavi, nastopue odredbe: A. Radi kuge na gobcu in parkljih v okrajih Bileèa, Brèko, Bugojno, Gradaèac Rogatica, Sarajevo, Trebinje, Tuzla, Stolac in Zvornik je uvoz parkljate živine iz na-vedenih okrajev na Kranjsko propovedan. B. Iz drugih okrajev Bosne in Hercegovine, ki radi kužne bolezni niso zaprti, dovoljen je po železnici uvoz živih prešièev v tezi 120 kuogramov za tasojsnji zatoi, toda le v luesto Ljubljano pod nastopnimi pogoji: Prešièi, ki se pri izkladanju Bpoznajo ncsumljivimi, morajo se prepeljati na vozovih vprežoirih s konji v mestno klavnico in tam najkasnoje tekom 48 ur zaklati. V VB6 druge krajo na Kraujekem je uvoz živih prešièev iz Bosne in Hercegovine prepovedan. C. Prevozi živih prešièev, v katerih ae nabajajo taki, ki imajo težo pod 120 kilo-gramov, kakor prevozi parkljate živine, med katero se na postaji, kamor so namenjeni, da Be jib izloži, pri živinozdravniškem pre-gledu najde le en Bluèaj kake kužne bolezni, bodo se odposlali na stroške odpošiljavca na postajo, od koder so prišli. D. Iz okrajov, ki niso zaprti, kakor tudi iz neokuženih obèin vsakoèasno z&prtih okrajev Boane in Hercegovine dovoljen je lo uvoz zaklanih, nerazsekanih prefeicev, pri kojih se nabajajo še ledvice in cola ledvièua mast, po železnici in tudi samo v klavnico v Ljubljano. Taki prevozi morajo biti izkazani z uradno izdanimi certifikati. Prestopki tega razglana se kaznujejo pe zakonu z dne 6. avgusta 1909, drž. zak. St. 177. Te odredbe Rtopijo takoj v moè; tukajšnji razglas z dne 19. januarja 1915, St. 1438/15. je pa razveljavljen. C. kr. deželna vlada za Kranjsko. Ljubljana, dne 2. marca 1915. ~ranr? 3706 11 Angst vor der asiatischen Cholera, denn wir können una vor dieser Seuche durch hygienische Lebensweise sicher schützen. Halten wir unseen Magen in Ordnung und trachten wir auf größte Reinlichkeit. Waschen wir öfter am Tage Gesicht und Hände und schütten wir jedesmal in das Waschwasser ein wenig Lysoform-Uosinscktionsmittel. Laut Versuchn in dem bcriil.mtun Greifswalder Institut dns Gehcim- . ratus Prof. Lnefllcr vernichtet die 2%lge Lysofonnlöaung innerhalb einer Minute die Bazillenkultnren des Cholera vibrio. Lysoform sei überall vorrätig. Die Preise der Originalflaschen lind K —"80, 160, 280 und 4-60 in jeder Apotheke und Drogerie. Auf Wunsch Ktndnn wir jedermann gnUis mid f'anko eine sehr interessante Broschüre vom kön. Hat ür. Aladiir Kovach, Direktor der fteHungsgcseliscliaft mit dem Titel: «Wie schlitzen wir uns gegen din Cholera». Größeren Firmen «enden wir auch mehrere Exemplare. ehem. Fabrik, Ujpest. ^fe^~ ' " Daunen in grosser dfusmahl und zu sehr billigen Preisen empfiehlt die Firma *1S6 27 & & €. Skaberne, Laibaeh. Heu loses oder gepreßtes zu kaufen gewünscht. Offerten mit genauester Preisangabe, inklnsive Bedeckung, Lieferungstermin u. Ladegewicht an E. 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Preraemba pravil. \r y/ 7.) siuèajnosti. Predsednik nadzorništva. w •^ ------------------- *,? \r Drugi obÈni zbor je v zmislu § 31 druŠtvenih pratil \r ^ v sklepÈen ne glede na to, koliko število glasov je zastopano. w Große Ausstellung im großen silbernen Saale des Hotel Union von heute bis 9. März den ganzen Tag offen. «» Neue Sendung aus Konstantinopel von echten Perser Teppichen, darunter ganz alte antike Stücke, eine seltene Buchara, sfbr feine Jamuth, sehr schöne, seltene Schiras, Bergamort, Daghistan, Afghanistan, feine, glänzende Kasak und andere sehr feine seidene OekOratiOnsstÜCke. Da ich als türkischer Untertan am 15. & M einrücken muß, verkaufe ich meine Ware lim jeden Preis. Hadschi Baban, Hotel Union. Qnte, frische, böhmische Wut- unö-------- iJ=seberwürste sind jeden Dienstag und freitag zu haben. Braten von jungen Schweinen, feines geselchtes fleisch, saftige Krenvürstel und Sajalaöi sind zu haben bei 4021 25 j. 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