Verwaltung: RathauSgassc Vir. 5. leierd»» Nr. 21, mitrurbaa. ^ezuftSbcdmgiulgeu Xuc.1i Cie tieft dq»ze» : »ierteijiihriz . . . K S *0 Ätttilfrig . . . . K cm Smqiähriz. ■ . . K 18*90 gär «S i 11 i mit Ssftcüsn« m« Hau» : JNonathä) .... K in* «teneli«j . . . K s — ali&nij ichng . . . . K II'— Rgtl «irtlan» er&Hjm sich die Csju-'lqft uüren an diehShcrr» Ski)nitiins»-@tbiitt«Ti. Sinjeletiete »»»»»cm»«« leiten ti» «in >dd-S«ll»»j Cchriftleitung: «athausgasse Rr. 5. rele»d«n Ib. »1. tnltrarbctt. k»rrchst»»de: TSzlich he» So»», u. Feier-Ute) ton 11—11 U»r tönn. H-ndichr-ldkn werben mcht itriltfttegrtc-., nanictiloW Sin-fen&ttnten nicht derücksichttgt. wm»l die ver»llln»a zeze» ?ere«ii»»q »er .lest- »eßeSlen «Müftre« entaegen. — Bei KBUtettMunoen Prri»-uschlaß. Die »Tenlla« Wacht' erl-teint 1«e» Mrtw-ch und S^m«l-g tkiH. f«IM>»iURen-*oiiti> »0.(90. Ar. 40 Dir sofidUtfmoliratisrtK Volkssrindlichkeit. Der Grund ivariun sich ein nicht geringer Teil Arbeiterschaft der Sozialdemokralie angeschlossen bat und von dieser eine Verbesserung ihrer sozialen Lige erhofft, liegt bekanntlich am »leisten darin, daß die sozialdemokratischen Redner, wenn sie in den Versammlungen vor den Wählern sieben, immer wie» der behaupten, die Sozialdemokratie sei die einzige Arbeiterpartei, die wirklich alles einsetze um für die industrielle Arbeiterschaft günstigere wirtschaftliche Verhältnisse zu erwirken. „Nur die Sozialdemokra-ten," versprechen die Genossensührer, „sind eine wa irc VolkSpartei, sie allein ist eine demokratische, srci!>eitliche und sozialresormerischc Partei, die sich den „Ausbeutern entgegenstellt und im Interesse der Arbeiterschaft für die Demokratisierung unseres öf-fcr.tlidwn Lebens, für höhere Löhin, für billigere Lebcnsmittel, für niedrige «teuern '.der gar für deren Abschaffung entschieden eintritt." Was haben so-zialdemokratische Kandidaten nicht schon alles ver-sprechen. In mitunter für den Kenner der Verhüll» nii'e bornierten Weise reden die Herren Genossen« führer das Blane vom Himmel herunter. Wie lä« chnlich ist es doch, wenn sozialdemokratische Führer in Versammlungen vortäuschen, es müsse erreicht wcrven, daß der Arbeiter wenn er die Eisenbahn benutze, umsonst fahren könne oder wenn der sozial» demokratische Kandidat Tuppy im mährischen Wahl-kreise Römerstadt-Land erzählt, es werde im Falle feiner Wiederwahl in den ReichZrat das Packl Ta-bvit nur mehr 4 Heller statt 8 Heller koste» und der Schnaps bedeutend billiger werden. Man muß sich wahrhaftig wundern, daß es noch immer weite Ra4iDta4 »ntoieu. Die Hefchichte eines Sofakissens. Von S. Halm. Unter den feinen geschickten Händen einer vor-nehmen Dame bin ich entstanden, also von guter Herkunft. — Sie war eine Majorsiochter und stickte von morgens früh bis in die Nacht hinein. Immer dab' ich über mir ihr seines blasses Gesicht mit dem «chmerzenszng um den Mund gesehen. Sie hatte wobl viel Summer, daS arme Ding. Daß sie für mich besondere Vorliebe an den Tag legte, kann ich nicht sagen, und doch knisterte meine weiche seidene Haut gern unter dem Druck ihrer Aristokratensinger. Ich fühlte mich in guter Gesellschaft bei ihr; nur tat sie mir leid, besonders wenn ihr Herr Bruder, ein flotter Leutnant, wieder und wieder die sauer erstickten Silberlinge, kaum dankend, aus ihren schmalen Fingern nahm. Gewöhnlich sagte er nur: „Mehr nicht? So eine Schundigkeitund ging seiner Wege. — Endlich waren auch die Röschen fertig, die mich zierten und ich ward fein ausgc-stapft und dann in einen Laden getragen, wo man kaltherzig für mich wieder ein paar Silberlinge hin-legte; vorher aber noch an mir herumnorgelte, bis meine blonde stille Majorstochter nach einem trau-rige» Blick auf mich, ergeben und wortlos ver-ichwand, auf Nimmerwiedersehen. Denn ich selbst machte jetzt schnell Karriere; zuerst hing man mir ein Zettelchen au, auf dem ein sehr hoher Preis vermerkt war und legte mich in das große prächtige Schaufenster mitten hinein. Das erfüllte mein Jnne-res voll Stolz und ich blähte mich in der warmen sonne, daß ich dalag in all meiner seidenen, bestick-ten Pracht wie ei» echtes Luxuskissen. Ich sah die Menschen vor dem Glas stehen nnd mich bewundern, und bald kam eine sehr elegante Dame, kaufte mich, Eilli, Samstag, den 20. Wlai 1911. Kreise des Volkes gibt, die auf solche plumpe Schwin-deleien hineiiisallen nnd von den Sozialdemokraten eine soziale Besserstellung erwarten, umsomehr, da die bisherige Tätigkeit der Sozialdemokraten genau beweist, daß gerade die sozialdemokratische Partei eine Feindin aller sozialen Reformen ist. Die bür-gerliche» Parteien mußten oft nnd oft alle Kraft aufwenden, uni gegen die Stimmen der Sozialde mokraten in den einzelnen Körperschaften Gesetze durchzubringen, die der Arbeiterschaft zugute kommen. Es sei hier vor allem der heftigen Kämpfe im deut-scheu' Reichstag gedacht. Bekanntlich steht das Deut-sehe Reich, was die Arbeiterfürsorge betriffi, unter allen »ulturstaaten an erster Stelle. Das Kranken-kasfenwesen, die Alters- und Jnvaliditätsversicherung und andere für die unteren Volksschichten überaus wichtige Institutionen sind im Deutschen Reiche längst eingeführt Ihre Einführung wurde der deut-scheu Regierung nicht leicht gemacht, denn die So-zialdemokraten haben alles daran gesetzt, nm die Verwirklichung der sozialen Reform zu verhindern. Wann immer der deutsche Reichstag ein Gesetz sür die unteren Stände verhandelt, sprechen und stim-men die Sozialdemokraten dagegen. Es sei hier nur an die Altersversicherung der deutschen Arbeiter er-innert. Die Sozialdemokraten unter Führung Lieb-knechiS und BebelS waren fast die einzige Partei, die im deutschen Reichstag gegen dieses Gesetz stimmten. Aber nicht nur sruher. auch heute noch bekämp-fen die Sozialdemokratin jeden Fortschritt in Fragen der Arbeitersürsorge. Als am 1. Februar I. I. im Deutsche» Reich über das Gesetz zur Bekämpfung des Bodenwuchers (Bodcuwertzuwachs) abgestimmt wurde, stimmten die Sozialdemokraten dagegen. Ge° geuwärtig verhandelt der dentsche Reichstag die Vorlage betreffend die Reichsversichernng (Sozial-Versicherung). Und wieder sehen wir die Sozialde ließ mich in ihre Equipage bringen und nahm mich mit sich heim. Beim Zeus? — da sah es allerdings anders aus, als in der schäbigen MajorSwohnung. Der komfortabelste, rassinierteste LuxuS umgab mich, und ich selbst würdig besunden, ihn zu vervollständigen. Ach. waren daS schöne Tage l Ich hatte es fast so gut wie MadameS Schoßhündchen. Nicht einmal Ämmi dnrfte mich belästigen. Zur Schonung meines Teints wnrde ich vor Sonnenstrahlen geschützt und nur mit einer Seideichaarbürste gebürstet. Und welche Gesellschaft umgab mich? Madame sah ich nur in Grande-Toilette: denn ich durste ihren Salon schmücken. Grasen und Barone schmiegten sich in mich hinein und süßeS Frauenparfüm strömte zu mir über, und ich gab es wieder, selbst berauscht, berauschend. — Dann wandert« ich in MadameS Boudoir über, — ich war ihr eben unentbehrlich. Und was ich da erlebte! ?-- O selige Dämmerstunden! Hier herrschte ewig verschleiertes Licht; hier flüsterte man nur; man lachte nicht, man lächelte. Hier ahnte ich den Unter-schied zwischen Flirt nnd Liebe. Hier ward das Parfüm berauschender, die Sprache intimer, die Blicke vielsagender — hier ward Madame, die Königin, zum Weibe. Und ich durfte das alles mit-erleben. Leider ward ich auch Zeuge von etwas Häßlichem. Monsieur, dieser Barbar, den ich kaum zu Gesicht bekommen, stürmte eines Tages herein, wars sich wie eine Lawine auf mich erschrecktes, uu-schuldige« Wesen, trommelte wie ein Verrückter mit rohen Fäusten auf mir hemm — ich glaube, er verwechselte mich mit Madames höchsteigenster Per-fon, — wenigstens schrie er Madame an, daß ich glaubte, ihr unv mein bestes Stündlein habe ge-schlagen. Madame fiel denn auch in Ohnmacht und 36. Jahrgang. mokraten, die als die schärfsten Gegner auftreten und sogar zur Obstruktion gegriffen haben, nm die Gesetzwerdung dieser für die Arbeiter überaus wich-tige» Vorlage zu verhindern. Mit gutem Grund kann daher auch von der rcichSdeutfchen Sozialde-mokratie gesagt werden, daß sie in Wirklichkeit eine der volksfeindlichsten Parteien ist. Was aber von der reichsdentschen Sozialdemo-kratie gilt, das gilt in gleicher Weise von der „uns-rige»", der österreichischen Sozialdemokratie. Alles, was der Arbeiterschaft und den unteren Ständen an wirtschaftlichen Resormen zugute kommt, wurde von den .Herren Dr.'Adler und Genossen bitter bekämpft. Wo immer in Oesterreich Sozialdemokraten sitzen, sei es in der Gemeindeoertrening. im Landtag oder im Parlament, überall lehnen sich die Vertreter die-ser Partei gegen die Arbeiterfürsorge auf. Die österreichischen Sozialdemokraten sind schuld daran weil» wichtige volksfreundliche Gesetze in Oesterreich noch immer nicht bestehen. Sie haben jede volks-freundliche Tat der bürgerlichen Parteien aufs hef-tigste angegriffen und gegen zahlreiche volksfreund-•liehe Gesetze im Abgeordnetenhanse gestimmt. Die Sozialdemokraten sind schuld daran, wenn das Han-delsgehilsengesey, das Pensionsgesetz so elend aus» fiel und die Sozialdemokraten sind vor allem m>t» schuldig, daß das letzte Parlament, das erste Volks-hauS, nicht arbeitsfähig war. Die Sozialdemokraten haben mit öden, langweiligen Hetzreden die kostbare Zeit des Parlamentes vertrödelt, die tschechisch Ob-struktion eifrig gefördert und schließlich selbst mit-gemacht, was zur Auflösung des AbgeorduetenImuseS sühren mußte. Durch die Auflösung aber wurden zahlreiche volkSfreunUiche Gesetze vereitelt. Wir sehen also, daß die sozialdemokratische Partei, deren Agitatoren immer von Arbeiterfreund-lichkeit den Mund vollnehmen, in der Praxis über-all die arbeiterfeindlichste Partei ist und eigentlich ich durste sie stützen und halten. Das war mein Trost und mein letzter großer Augenblick. — Oann wanderte ich am nächsten Tage — in daS Zimmer der Zofe über. Monsieur, der Kanibale, hatte mit seinen rohen Fäusten mein schönes Gewand beschä-digt, ich war ruiniert; mit meiner Karriere war es vorbei. Uninteressant ward darum mein Leben »och lange nicht; denn bei Zoe, dem Zöfchen — ei — ei — erlebte ich Dinge — Dinge, die ich mir bis-lang noch nicht hatte träume» lassen, obwohl ich mir nicht wenig aus meine gesammelten Weltkennt' nisse eingebildet hatte. Wie man sich doch in Menschen täuschen kann. Wer hätte Monsieur, diesem Roh- und Wildling an Temperent, als den ich ihn in Madames Boudoir kennen gelernt, in dem zärtlich girrenden, vergnügt-jovialen Schäcker wiedererkannt, als der er sich mir hier in Zoes Gesellschaft präsentierte? — Mich wunderte diese Wandlung nicht wenig, anch Monsieurs Geschmack; den» schließlich Madame blieb doch eine Dame und Zoe doch nur immer eine weibliche Lakaienseele. Mir hatte Madames Art besser zugesagt, schon der Behandlung wegen. Denn hier verfuhr man weniger zart mit mir. Oft saß Monsieur selbst auf mir, und das war weder eine süße noch eine leichte Last, und wenn das Zöschen sich mit mir befaßte, so geschah das in einer immer etwas reservierten Art. Zoe wars sich in meine Polster, krallte auch wohl die Finger hinein, und wenn sie mich reinigte, fiel die Seidenhaarbürste fort; dafür aber trat entweder das wenig saubere Wischtuch oder gar der Ausklopfer in Tätigkeit; den aber hasse ich. denn er hat mir meine letzte Schönheit genommen. Undankbare Dienstbotenkreatur! Hättest du mich mit mehr Sorgfalt behandelt, noch heute könnte ich das Glanzstück deines Zimmers, Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 4G alles bekämpft, was die soziale Lage der arbeitende» Stände verbessert. Warum die Führer der Sozialdemo-kratie dies wohl tun ? Der Grund hicftir ist leicht gesagt. Weil von dem Augenblick an. da der Staat nnd die bürgerlichen Kreise der arbeitenden Berufe sich er-innerten und wenn auch langsam eine Besserung der wirtschastlichen Verhältnisse der letzteren sich vor bereitete, die sozialdemokratischen Führer eines Agi tatwnSmittcl verlustig wurden. Sie konnten nicht mehr ohne weiteres von den „Ausbeutern" sprechen, sie mußten ihre Schlagworte umdeuten. Anderseits müssen die sozialdemokratische» Führer sürchten, daß die Arbeiterschaft, je wirtschaftlich besser sie gestellt ist, desto schwerer auf den roten Schwindel hinein-fällt. Der Arbeiter muß unzufrieden sei», es darf ihm gar nicht gut gehen, denn ein zufriedener Ar-beiter wird den revolutionären Schlagworte» keine Gefolgschaft leiste». Weil die sozialdemokratischen Führer keiuen Berns haben und nur von der Agi' tatiou leben, haben sie ein Interesse, daß recht viele Arbeiter den sozialdemokratischen Organisationen an-gehören, denn je mehr sozialdemokratisch Organisierte desto gefüllter sind die Parteikassen und desto besser bezahü sind die Herren Führer. Aus Kosten der von den sozialdemokratischeu Arbeitern sauer genug verdienten Groschen sühren sie nicht selten ein hoch-luxuriöses Leben. Und um recht hohe Einkünfte sich zu schaffen darum handelt es sich den sozialdemokra« tische» Führern, weshalb eine ernstliche Besserstellung der arbeitenden Klassen nach Möglichkeit verhindert wird. Der oberste Führer der Sozialdemokraten hat einmal in einer Versammlung antialkoholischer Ar-beiter erklärt, die sozialdemokratische Partei habe an der Bekämpsung des Alkohols ein großes Inte» reffe. Der Alkohol lulle den Arbeiter ein und mache ihn mit seinem Schicksale zufrieden. Eine» zusriede. neu Arbeiter aber könne man in der Sozialdemo kratie nicht brauchen, denn in der Unzufriedenheit der Massen liege die Stoßkraft der Sozialdemokratie. Herr Dr. Adler hat damit im Grunde, von der Alkoliolfrage abgesehen, ganz offen eingestanden, daß die Sozialdemokratie nur unzusriedene Arbeiter wolle und aus Parteimteresse und wohl mich aus finanziellem Interesse der selber lebenslustigen Führer uuter den «Senossen nichts tun werde, aus den unzufriedenen Elementen in der Arbeiterschaft durch soziale Resormen zufriedene Arbeiter zu machen. Aus dieser Ursache sind auch die sozialdemokra tischen Führer in allen Körperschaften gegen die soziale Besserstellung der Arbeiter. Es dars nach der Meinung der roten Führer den Arbeitern nicht besser gehen, eS muß jedes Bestreben der Bürgerlichen nach wirtschaftlicher Stärkung der breiteren Bolksschich ten vereitelt werden, damit nicht die sozialdemo kratische Bewegung zurückgehe. Den Genofsenfüh-rer» ist es eben nur um die Rolle als Führer, um die Parteikassen zu tun und nicht um die Arbeiter. Diese haben die zahlreichen Parteisteuern zu cnt« richten, von denen die Führer, wie schon gesagt, glänzend leben. „Abwehr". noch heute der verschwiegene Zeuge deiner außer kontraktlichen Beschäftigungen sein. So aber b,n ich von Stuse zu Stuse gesunken. Bald, gar bald kam der Tag, wo mich Zoe sehr kritischen AugeS hin-und herwendend, ein Mäulchen zog. dann in ein häßliches, ordinäres Zeitungsblatt wickelte nnd sort-trug, weit fort in die Borstadt hinaus, in ein llci nes HauS mit niedrigen Zimmern, zu altmodischen Leuten, die sich Zoes Eltern nannten, und die Zoe nicht Zoe, sondern prosaisch Minna riesen. Da lag ich lange, lange Jahre aus einem alten Sosa, dessen Mottensraß ich künstlich mit unzähligen Decken und Deckchen mit verdecken hals und sristete das traurige ruhmlose Leben einer gewesenen Größe. Der Staub lagerte sich aus mich und die Motten zersraßen mein Inneres, und eines Tages wars mich Zoe, die just zu Besuch gekommen, mit einem „Pnu wie garstig! in die Kehrichttonne. Da barst mein Jnne> reS, ohnehin zermürbt und zerfressen von Lange, weile, Gram und Motten, und ich ergab mich mei nem Schmerz und hoffte aus das erlösende Nirwana. Doch siiehe da: ein kleines Mädchen griff nack der verschossenen Stickerei und schmückte damit ihr Pupp chen und eine Schar Spatzen fiel über meine Ein geweide her, zerpflückte, ver- und entwertete sie und polsterte sich die Nester damit auS. So hab' ich doch auch meinen Lebenszweck ersüllt. Nur ab und zu packt mich noch die Erbitterung gesammelter Ersah-rungen, und dann erwacht in mir ein leiser Rache-durst und ich erzählte dem Püppchen meine Geschichte. Aber das glotzt dumm und stumm. Das begeht keine Indiskretionen. Und da bin ich schon aus den teuflischen Einsall gekommen, mich Spatz und Spätzin anzuvertrauen; da werden bald alle Spatzen meine Geschichte von den Dächern pseisen. Mögen sie! dann bin auch ich gerächt. — Politische Rundschau. Inland. Eine Kundgebung des Marburger Ge-meinderates gegen die schönererianische Trutzkandidatur. I» seiner om Mittwoch abgehaltene» Sitzung saß e der Marburger Gemeinderat über A»Irag deS G.-R Dr. Redner nachstehende Entschließung: .Der Gemeinderat nimmt die mit Schreiben vom 8. Mai angemeldete Wahlwerbung deö Dr. Friedrich Waneck aus Wien uicht zur Kenntnis und lehnt slc als eine schönererianische Trutzkandidatur gegen unseren ver-ehrten und hochverdienten Ehrenbürger und Landtags-abgeordneten Heinrich Wastian entschieden ab. Er bedauert das Borgehen der Ichönererianer umsomehr, als durch sie das mühsam errungene Werk der deut-schen Einigkeit in der Stadt Marburg gestört und durch einen den deutschfreiheitliche» Wählern aufgc-drungeuen Brudcrkamps die Rückeroberung des in> Jahre 1907 verlöre» gegangenen Mandates aus das schwerste gesährdel wird. Würde der Annahme der Wahlwerbung des Herrn Dr. Waneck nicht schon die einmütig von allen politische» Bereinen. Organisa tiouen lind maßgebenden Faktoren der Stadt be schlössen- Kandidatur deS Herrn Wastian entgegenstehen, so müßte die Ablehnung deS Herrn Doktor Waneck schon aus dem Grunde ersolgen, weil die ganze «N seines bisherigen Auftretens als Wahlwerber nichts anderes ist alK eine Kette von Be-schimpsunge» und Berdächtigunge» des um Marburg hochve,dienten Herrn Wastian. Der Gemeinderat spricht über diese «rt der Kampsessührung sein Be-dauern auS und weist die persönlichen Beschimpfungen des Herrn Wastian und seiner Anhänger mit Ent-schiedenheit und Enirü'.ung zurück!" Der Antrag wurde einstimmig und mit Heilrufen aus Wastian angenommen. Die Verhältnisse in Gottschee. Die „Gottfcheer Nachrichten", das Organ der deutschen Bauernpartei sür Gottschee. veröffentlichen in ihrer Ausgabe vom 14. Mai den Wahlaufruf des Grafen Barbo, in welchem dieser unter ander,» er-klärt, daß er sich bei der Annahme der Kandidatur von der Erwägung leiten ließ, daß seine Wahl-Werbung bei der christlichsozialen Partei aus keinen solchen Widerstand stoßen würde, daß er das deS Friedens und der Ruhe bedürftige Lündchen neuerlich schweren Käolpfen aussetzte. Um Mißverständnisie» vorzubeugen, sei erwähnt, daß sich in Gottschee als naturgemäße Reaktion aus die Wahlstürme des Jahres 1907 ein allgemeines Ruhebedürsnis einstellte und statt politischer Gesichtspunkte stets mehr und mehr wirtschaftliche Momente in den Vordergrund treicn. Diesem Umstände hat die deutsche Bauernpartei Rechnung getragen, in dem sie den Landwirtfchaft-liche» Ein- und VerkaufSverein in der Stadt Gottschee in» Leben rief und die Goitfcheer Bauern ;um Ein tritt« in die von der Landwirtfchafts Gesellschaft ge gründete» Vieh- und Schweinezuchtgenossenschasien aufforderte, ohne bei diesen Wohlfahrtseinrichiungen die Parteimarke irgendwie hervorzukehren. Freilich die Geistlichkeit, bangend vor dem Absalle ihrer An Hänger, konnte eS sich nicht versagen, diesen Genossen schatten Trutzgrüiidungen entgegenzustellen, die »ur möglich waren, weil sie vom klerikal slowenischen Landesausschusse mit reichlichen Subventionen bedacht wurden. Es ist einleuchtend, daß diese nichts gerecht-fertigte Eigenbrödelei der Geistlichkeit nicht den Interessen deS von allen Gottscheern gewünschten Frieden« dient, sowenig wie die rüde, von Aussällen gegen die politischen Gegnern strotzende Schreibweise des chüst-lichsozialen Parteiorgans der Beruhigung der Gemüter sörderlich sein kann. Nur der großen Apathie der christlichsozialen Bauern, die sich wenigstens zum größten Teile, von der Geistlichkeit nicht mehr sür deren politische Herrschergelüste mißbrauchen lassen, ist es zuzuschreiben, daß alle klerikale» Gehversuche erfolglos bleiben und selbst für den Fall, daß ein eigener christlichsozialer Kandidat ausgestellt worden wäre, den Frieden im Lande nicht sonderlich beein-trächtig» hätten. Dem Gottscheer Ländchen wird erst dann die Ruhe dauernd gesichert sein, wenn die Quelle, von der alle Zwietracht und Feindseligkeit stammt, verstopft, mit anderen Worten, wenn die Klerisei des politisch?» Einstuffes gänzlich entkleidet und ihre Tätigkeit aus ihre» bisher so oft vernach-lässigten Beruf beschränkt fein wird Dem Frieden dient darum nicht derjenige, der. die Minierarbeit der unterschiedlichen Pfarrer und Kapläne durch still-schweigende oder wohlwollende Duldung fördert, son dern jener, der die Sammlung alter Goitscheer Bauern in der deutscht» Bauernpartei vorbereiten hilft. Aus jStuiU und Land. Trauung. It» Radiersburg wurde heute Samstag im evangelischen Betsaale Herr Dr. Karl Fretzberger, Gecichtsauskultaut in E.lli, Sohn des Bürgerschuldirektors Herrn Karl Freyberger. mit Fräulein Iosesine Gottschliug, Tochter des Rechts-anwaltes Herrn Dr. Karl Gottschling getraut. Feuerwehr- Volkstombola. Mit Be willigung des hohen k. t. Finanzministeriums sind« am Sonntag den 2. Juli, bei ungünstiger Witterung am Sonntag den 16. Zuli aus der Festwiese eine große, öffentl che Volkstombola statt, welche von »er hiesigen sreiwilligen Feuerwehr veranstaltet wird Das ReiiierträgniS dient zur Anschaffung von Löschgeräieu, vor allem sür die Steigermannschaft. Die deuischeu jtausleute in Eilli haben sich in liebe»sn.ürt»,ger Weise bereit erklärt, sich in den Dienst der gute». Sache zu stellen und den Verlaut der Lose übernommen. Der Preis eiues Tombola-Loses beträgt 00 Heller. Die Aussicht zu gewinne» ist günstig. Die Gewinnste sind Wertgegenstände, dies« weidcn eine Woche vor der Ziehung im Geschäfte des Herr» Kaufmann Lukas Putan ausgestellt werden. Zur Verlosung kommen nachfolgende Gewinnst?: 40 Tmri im Werte vo» je 5 K, 20 Ouaterni im Werte von je 10 K, 10 Ouiuterni im Werte von je ;>0 K, 1 Hehuterni im Werte von 130 K, 2 Zehnterni im. Werte von je 100 K, i Tombola ein Herrenfahrrad im Werte vo» 200 it und 1 Tombola eine Nähmaschine im Werte von 150 K. Elngeleilet wii5 die Bolksiombola durch ein Konzert der CiM°r MusikvereiitSkapelle. Der Spielfilm, ist im allgemeinen bekannt. Folgende Bestimmungen seien besonders h»r-vorgehoden. Jeses Los enthält 3 Reihen mit je ä Nummern. Um zu gewinnen müsse» bei „Term" 3 Rummeru, bei „Ouaterni" 4 Nummern, bei „Qjiiu-lerni" die 5 Nummern einer Reihe, bei .Zehnte» in* zwei Reihen je 5 Nummern, bei Tombola aoez a^e 15 Nummern gezogen worden sein. Zm Falles eine» Gewinustes muß die Tom ola-ttonimission durch na Zeichen (Tücherschwenken) aufmerkiam gemachi. »crdiit, damit sie mit der Fortsetzung der Ziehung imhalt. Werden mehr lerni, Ouaterni. OuinUrnt ua» Zehn terni angemeldet, als sür dieselbe» Gewinn?»! auige-fetzt sind, so müssen die Anmelder durch Sonder jiehung um die noch vorhandenen (Äewiuufte der b-.» rreffenden Abteilun, losen, welche ihneu Kinn nach der Reihensolge der gezogenen höchste» Nummern ausgesolgt weiden Jede» roS, auf welches irgur» ein Gewinnst fällt, muß abgegeben »erden, wen« derselbe ausgesolgt wird. Eine nach Ausgabe aller Gewinnste der einzelnen Abteilungen erfolgende »ach. trägliche Anmeldung wird nicht berücksichtigt. Ueber alle während der Ziehung vorko»«tnde» Zweifel und Umstände entscheidet entgültig der Lolkstowbola. auSschuß. Weitere Bckanntluachunzen über die Zorn-bola werden erfolgen. Mit Rücksicht aus den gemeio» nützige» Zweck steht zu erwarte», daß die Rachsrage nach Lose sür diese Tombola eine sehr große sein wird. Der Märchenprinz kommt! «us Le-uares in Indien traf heute um 10 Uhr 4!> Mi. eine Drahtnachricht ein. die also lautet: „Märchen-prinz Ulf samt Mutter und zweien (Geschwistern so-eben mit sonder-Eilzug abgereist. Zm großen He-folge, dem die mächtige Königin ..Spieglein-iuder-Hand" vorsteht, befinden sich: Schneewittchen mit den sieben Zwergen; Rotkäppchen mit Jäger m>» Wolf; Hänsel mit Gretel und der Hexe; Rosenrot und Schueeweißchen; Rauteiidelein und der Schratt; Morgenstern und Schwesterchen; der Fischer uod seine Frau; Goldmaric und Pechmarie; ferner dai Sterntalermädchen, Aschenputtel, Dornröschen, Rum-pelstilzchen, Hans im Glück, Zwerg Nase. Der Rat-tensänger, der gestiefelte Kater, Hans Lustig, dot tapfere Schneiderlein, dann die Geigen.Else Lieiel mit einer erlesenen Schar von Reigen-Elsen ut,0 endlich eine ansehnliche Zahl von kleinen Sänger» und Sängerinnen." Falls keine Entgleisung statt-findet, trifft die Märchengesellschaft am nächste« Freu MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. Kokmtagslictlage Ser „Oeulsche» Wacht" in killt. Nr. 20 .Die ©übmart" erscheint jeden Sonntag als unentgeltliche Beilage für die Leser der „Deutschen Wacht". — Sinzeln ist »Die Südmart" nicht käuflich. 1911 ruil verböte») HlervenstälKmig im Sonnenschein. Von Dr med. ®. Schütte. Wenn die wärmere Jahreszeit, namentlich die Reisesaison kommt, dann hört man auffallend viel über krankt, schwache oder gereizte Nerven sprechen, zu deren Stärkung und Heilung man diesen oder jenen Badtort aufsuchen wolle. Ob gerade diese vielgenannten und be-rühmten Badeorte für wirklich Nervenkranke die richti-gen Heilfakioren sind, da» dürfte in vielen Fällen zu bezweifeln sein. Der Besuch solcher bekannter und be-liebler Bäder oder Sommerfrischen ist zu sehr Mode sache geworden. Manche Personen eilen mehr der Mo?« als der Gesundheit wczen in berühmte, überfüllte und unruhige Badeorte oder Sommerfrischen, wo sie oft nicht einmal die gewohnten B.quemlichkcilen d«S ver (offenen heimatlichen HauscS finden, Der wirklich Nervenkranke bedarf einer ganz anderen Kur, und zwar je nach den Ursachen, auS denen sein unangenehmes Lei-de.r entstanden ist. Der Nervenkranke ist ganz besonders auf Selbstbeobachtung angewiesen, wodurch er seinen Organismus in keine» Vorzügen und Schwächen genau kenne» lernt und st. auch dementsprechend be-handelt oder durch den Arzt behandeln läßt. WaS find vor allen ringen kranke Nerven? Dar-über muh sich jeder Nervöse klar sein. Die Nervosität ist eine übergroße, krankhafte Reiz-barkeit der Nerven. Die kranken Nerven sind zwar a»> derS beschaffen als die gefunden, aber sie sehen genau so auS. Der Grund, der Herd der Erkrankung ist also anderSwo zu suchen. WaS an den kranken Nerven ander» ist wie an den normal gesunden, daß ist ihre Tätigkeit, ihr Ver» halten gegen äußere und innere Eingriffe. Der SntstehunzSherd der Nervosität oder Neurasthenie befindet stch entweder im Gehirn oder im Rük-kenmark, den Zentralstationen des gesamten Nerven-svftemS. Daraus erhellt schon, d.:ß man die Nerven nicht direkt behandeln, heilen kann. Man muß den ganzen Organismus in Kur nehmen, die Organe und Muskeln stärken, dann heilt und stärkt man auch die Nerven. Die gesunden Nerven, seien «S die Bewegung»-, Empfindung»- oder GefühlSnerven, befinden sich stet» in einem solchen Zustande, daß sie die ihnen zufallen-den Tätigkeiten ohne Anstrengung. Gereiztheit oder Schmerz ausführen. Man weiß nicht, daß man Nerven h»t, ebenso wenig, wie man z B. weiß oder fühlt, daß man Haare auf dem Kopfe hat. Ein Mensch mit normal gesunden N.rven geht, tanzt oder arbeitet län-ger al« ein Nervöser. Ein Nervöser geht oder arbeitet vielleicht schneller al« «in Gesunder, aber da» ist nicht von Dauer, weil er seine Nervenkraft schnell »er-braucht, er ermüdet schnell, fü^lt sich unbehaglich und gereizt Der Gesunde hört alle», wa» um ihn herum vorgeht mit einer entsprechenden Ruhe und Fassung an, der Nervöse aber benimmt sich ganz anders, er ist sehr leicht erregt. Da» kleinste Geräusch, daS Zuschlagen einer Tür, lauieS Sprechen, ei., kleiner Fehlgriff; alles diese» kann ihn reizen, ärgerlich machen, ja sehst zur Verzweiflung bringen Die sozialen Verhältnisse begünstigen da» Ent-stehen der Nervosität u?d der allmählichen Zerrüttung de» Nervensystem». ES hängt diese» vielfach mit den erhöhten Arbeitsleistungen, der geistigen Ueberanstren-gung und der großen Hetzsorge des Leben» zusammen, welche der Kampf umS Dasein dem menschlichen Gehirn auferlegt. Die Nervosität ist aber auch vielfach ererbt. In diesem Falle ist doppelte Vorsicht geboten. Man achte schon bei de» Kindern darauf, ob sie nach Spiel oder Arbeit gereizt und auffällig erschöpft sind. Beim Nervenkranken folgt auf eine große Erregtheit stets eine ungewöhnlich große Erschöpfung, eine Erschlaffung, welche der Gesunde in dem Maße garnicht kennt. Die Arbeitsleistung eineS Nervösen ist daher im großen und ganzen bedeutend unter der Norm. Alle Ziele, deren Erreichung nicht bloß ein Aufflackern der Energie, nicht bloß eine flüchtige Kraftanstrengung, sondern Ausdauer und Zähigkeit, stetiges und zielbe 2 wußt«» Handeln «rhkischin, sind für Ntrvös« unerreich-bar. So ergib«» sich sür Nervenkranke oft Arbeit«-oder BerusSunfäblgkeit mit den sür die Existenz manch mal verbäi'gniSvollen Folge». Hat ein günstige« Ge-schick solche Unfähigen von Hause au« so gut und weich gebettet, daß sie sich den Kamps ums Dasein ersparen können, so rekrutieren sich au« solchen Nervenkranken die einsamen Träumer, Mystiker und die perversen Genußmenschen, Auch die hysterischen Frauen sind hier mitzuzählen, denn au» die Hysterie hat ihren Grund in einer krankhaften Sörung de« Nervenleben« Um dic Nervosität zu heilen, die Nerven zu stär^ ken, muß in erster Linie die Ursache de« Entstehen« beseitigt »erden. Ueberarbcitete Nerven bedürfen der Ruhe, schwache, durch Müßiggang erschlaffte Nerven er-heischen geregelte Tätigkeit. Ruhe und Tätigkeit bilden die beiden Pole de« gesunden und kranken Nerven-leiden« und die Grundpfeiler der rationellen BeHand-lung. Reine Wald- oder Seeluft mit Sonnenschein unterstützen gewaltig jede Kur. Sonnenschein und reine Luft sind wunderbare Heilfaktoren. Alle höher organi sierte Wesen sind Lichtgeschöpfe. Menschen, die lange Zeit in dunklen Räumen festgehalten ««»den, verküm-mern nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Wie das Licht, der direkte Sonnenschein auf die organischen Wesen und alle« organische Leben einwirkt, da« Ist bi« jetzt nicht zu erklären, wohl aber sind die entschieden wohltätigen Wirkungen auf da« Ernährung«-und Nervenleben zweifello« festgestellt worden. Unter dem Einflüsse de« Sonnenlichte« wird der Sauerstoff der Lust veibtffer», ozonisiert Nur durch den Sonnenschein gehen die chemischen Vorgänge in den höher organisierten Pflanzen vor sich, wodurch die von den Blättern eingesogene Kohlensäure der Luft zerlegt wird in Kohlenstoff und Sauerstoff. Den Kohlenstoff behält die Pflanze, den Sauerstoff erhält die Lust. So erklärt eS sich, warum der Wald stet« eine reine, ge> fünde, ozonreiche Luft hat. Alle höher organisierten Wesen erfordern die rich-tige Befriedigung ihre« Lichlbedürfnisse«. Daher sollte sich auch der Mensch al« höchste« Lebewesen genügend dem Lichte und dem Sonnenschein aussetzen und den direkten Sonnenstrahlen den Zutritt aus die Haut ge« statten, soweit e« ihm möglich ist. Sendet die Sonne im Frühjahr oder ansang« Sommer ihre milden Strah-len zur Erde, so sollte man diese Wohltat nach Mög-lichkeit benutzen, indem man die nur leicht bekleidete Haut den Sonnenstrahlen darbietet. Nur wenn die Sonne ihre Strahlen mild und nicht sengend darbietet, ist sie belebend, heilend und stärkend. Sonnenbäder im Freien, in der frischen Luft nur im Schwimmkostüm stnd schon feit geraumer Zeit im Gebrauch. In der schönen Schweiz findet man viele Anstalten sür Ner-vöse. Diese modernen Instituten habe» auch große Liegehallen, wo die Patienten Gelegenheit finden, sich aus eigen« dazu hergestellten, bequemen Triumphstühlen hinzustrecken, im Freien, im Sonnenschein und im An-blick der großartigen und romantischen Schweizer Seen. Diese Liegekuren sollen wunderbar heilend wirken. Sehr empfohlen wiid den Nervösen auch da« elektrische Licht-bad. Im Lichte baden und elektrisch durchströmt weiden, ist für den Amerikaner da« Höchste uud Schönste. Er schwärmt In Wort und Schi ist für diese elektrische Nervenumstimmung. Amerika ist da« Land, welche« die meisten Nervenleidenden hat. Unsere deutschen Aerzte schZtzen diese« vielgepriesene amerikanische Lichtbad nicht' so hoch ein. Sie ziehen ein« Arbeit«- oder eine Liegekur vor. Di« Arbeitskur wird am besten in Sommerfri-fchen vollzogen, wo eS solche Anstalten gibt. Dort wer» den dic Patienten zwecks Heilung ihrer Nerven mit verschiedenen mechanischen Arbeiten, wie Tischlerei oder Gärtnerei, beschäftigt, je nach individueller Neigung oder Befähigung, natürlich »ur unter Aufsicht eine« leitenden ArzteS. ES ist keine Frage, daß beide Methoden di« Ar-beitS- und Liegekur, an richtiger Stelle angewandt und in geschickte» Weis« geleitet, von großem Heilwcitc sein können. Natürlich weiden beide Kuren nur in frischer womöglich sonniger Luft durchgeführt. Ausgabe de« leitenden Arzte« ist e« vor allcn Dingen, da« dem Einzelfalle Angemessene zu finden und sich ganz besonders vor der Schablone zu hüten. (Nachdruck verboten.) Englische Königsßränche. Von Dr. H. Leuker. E« Ist ein« eigentümliche und viel zu beobachtende Tatsache, daß die fortgeschrittensten und am meisten ma-teriell veranlagten Völker äußerst konservativ zu sein pflegen im Festhalten bestimmter Sitten und Gebräuche di« sich In wenig veränderter Form Jahrhunderte hin' durch halten. Als treffendsten Beweis hiefür kann man die Engländer anführen. Ihr Gerichtsverfahren, ihre kommunale Verwaltung, ihr Parlamentarismus zeigt heute noch den gleichen mittelalterlichen Zopf, den dies« Institutionen vor einem halben Jahrtausend« trugen. Auch bei den KSnigSgebräuchea ist da« der Fall, die jej,t wieder einmal durch die Krönung König Georg« aktuell und in den Vordergrund de« öffentlichen und allgemeinen Interesse« gerückt sind. Zehn Jahre stnd etwa vergangen, seit durch den Tod der alten Königin Viktoria der englisch« König«- t hron frei tvutbc, den damals de, Thronfolger Eduard bestieg. Alles da«, was sich damals »»trug, wird nun wieder lebendig und ersteht aufs neue in alle» feinen Einzelheiten lebenswahr in unserer Erinnerung. Nicht jede Kleinigkeit der in Anwendung kommenden Gebräuche kann erwähnt werden; aber doch einiges. Da ist in erster Linie das feierliche Königsausrufen zu nennen. Dazu bedarf es einer ziemlichen Staffage mit möglichst vielen Menschen. Bunt mu'' die Masse auc sehen und Eindruck auf die Volksmenge machen. Die glänzenden Uniformen nehmen schier kein Ende. Herolde eröffnen den Zug, der stch ein gute«, ausgedehnte« Stück We-ge« dahinzieht. Nun stellen sich alle dicht neben einan-der aus. Der Ruf .Silence" ertönt. Eine Proklama-tion wird verlisen. Ein Herold in reich gesticktem Ge-wand« macht den Sprecher. Er ist mit dem Lesen zu Ende. Und nun rufen vier andere Herolde laut und vernehmlich: OyeS, Oye«, Oyc« l Fanfaren setzen jetzt ein. Laut dröhnen und schallen die BlaSinstrumente. Auf die Fanfaren folgt die Nationalhymne. Feierlich wiid der neue König ausgerufen. Der Earl Marfhal von Großbritanien — bei der Krönig König Eduard« war e« der Herzog von Norfolk — macht den Ausrufet. An der Spitze eine« Trupp« der Horse Guard«, die in altertümlicher Tracht mit goldstrotzenden Unifor-men daherziehe», reitet er. Neben diesen hohen Staat«-Würdenträgern fehlen auch nicht Londoner Beamte Da ist der Bürgermeister und der Alderman. Sie dürfen bei dieser Zeremonie nicht fehlen. Am Temple Bar, wo stch früher das Stadttor befand, haben sie sich al« Vertreter der Stadt aufgestellt. Ein lauge« vom Zere-moniell vorgeschriebene« Parlamentieren setzt ein. Erst nach Beendigung de«selhen wird dem Earl Marshal und seinem Gefolge der Eintritt gewährt. Damit hat diese langauSgesponnene Zeremonie ihr Ende erreicht. Ein Kapital für sich bilden die Gewänder deS KrönungStage«, die von den einzelnen Hofchargen getragen werden. Ihre Anfertigung findet in bestimmten Werkstätten statt. Farbe». Schnitt und Muster sind in alle Einzelheiten hinein genau bis auf« Kleinste vor-geschrieben. Die Vorschriften die hier zu beachten sind, dürften ein ganze« Lexikon füllen und eine Ab-Handlung für stch allein fordern, für die un« bei dem enggezogenen Rahmen der vorliegenden Betrachtung ent-schieden der Raum mangelt. Die StaatSkaroffen, die Aufzäuinung und Satt» lung der Pferd«, die Uniformen der Kutscher und La-kaien dürfte gleichfall« an Pracht seinesgleichen suchen. Alle di« alten Grafschaften sind mit ihren Wappen, Zeichen und Jnstgnien vertreten. Die schottischen Clan» gleichfalls. Sie alle weUeifern miteinander, so prunkend und prachtvoll wie nur irgend möglich aufzutreten. Nicht« scheint sich in alle dem seit den Tagen de« Mit- B lelaltti« fl,ändert zu haben. DI« vun»h«lt «st vielleicht nur noch bunter, noch bedeutend mannigfaltiger g«wor» den. Auch di« RangSfolg« in der sich da« König«g«folge anordnet, ist ftü uralten Z«it«n festgefügt und geregelt Desgleichen die Hauptspeisen d«r Krönungstaftl, die Art in der die Getränke kredenzt werden usw. Bei den KrönungSfeierlichkeiten schwebt auch um die alten Londoner Schlösser gar manche eigene Sitte. Die gestaltet stch ander« al« im Schloß Windfor; und im Buckinghampalast, wo sich der große imposante Thronsaal befindet wieder ander« al« in dem grau verwitterten Gemäuer de« TowerS. Bei diesen Gebräuchen, von denen wir weiter unten eingehendere« berichten, erinnert noch viele« an jene finstere Zeit, von denen un« Shakespeare« KönigSdramen zu berichten wissen. Wie Geisterspuk und Blutgeruch haftet e« diesen höchst eigenartigen Gebräuchen an. Eine geheimnisvolle H«im-lichkeit umgibt sie. daß wir höchst eigenartig von ihnen un« v'elfach berührt fühlen müssen. Da gibt e« ein Lichttragen, da« wohl an die Seele des abgeschiedenen Herrscher« erinnern und den Thronerben an seine Herrschn pflichten in geheimniSvol-ler Weise ermähnen soll. Zu den interessantesten hier-her gehörenden Gebräuchen ist auch daS Verschließen de« TowerS zu nenne». Auch hier folgen wir einem Bericht, der da« Ereign!« schilderte, al« König Eduard den Thron Großbritannien« bestieg. Die Zeremonie öffnete der Hauptwächter mit dem Rufe: .Eskorte Schlüssel". Diesem Verlangen wird nun Fol.,« geleistet. D»r Sergeant mit der Towerwache kommt heraus und e«kortiert ihn. Jede Schildwache, die dieser Trupp Pas-stert, ruft: „Wer geht da?" Dic Antwort ist jedesmal da« Losungswort .Schlüssel". Nun kommt natürlich die Gegenfrage: .Wessen Schlüssel?" Die hierauf er-folgende Antwort lautet: „König Eduards Schlüssel 1* Nun wird die Passage endlich vollend» freigegeben; und zwar mit den Worten: „G'ht vorwärts? König Eduard« Schlüssel und alle« ist wohl!* Darauf kommt die Ant-wort: „Gott erhalte König Eduard!" Und der Hauptwächter beendigt schließlich die eigenartige Zeremonie mit einem feierlichen „Amen I" Derartige Bräuche stnd ziemlich zahlreich. Sie ha« b'n etwa« direkt dramatische« an stch und wirken auf den unbeteiligten Zuschauer höchst eindrucksvoll. Die alten KönigSdramen de« größten englischen Dichter« kommen einem unwillkürlich in den Sinn; man d«nkt an Szintn, in denen der alte englische oder schottische Adel seine eigenartige und faszinierend« Rolle spielt. Dazu kommen die beute noch stark mittelalterlich an» mutend«» Monturen einzelner englischer Regimementer und Schloßwachcn, wie die» z. B. b«i der Tower-Wache der Fall ist. 4 Mi« den «rönungSseterllchkeilen Hand In Hand gehen, wie die» auch z. B, ikrüber in Deutschland zu Frankfurt am Maln der Fall gewesen ist, allerlei in-teressante und charakteristische Volksfeste, Man läus« aus Stelzen od«r treibt andere der im britischen Insel-reiche belieblen Sportarten. Die Puddingverkauser auf den Straßen machen bei dieser Gelegenheit ihre Ge-schifte. Im Hpdepark, wo eS auch sonst recht lebhaft zuzugehen pflegt, wimmelt e« von Menschen; man hält Reden und agitier t bald in diesem, bald iu jenem Sinne. In den Klubs — England ist ja da« Land der Klubs — werden Spezialfeiern veranstaltet. Bei der Gelegenheit sucht man einander zu überbieten und nach dieser oder jener Richtung hin den Vogel abzu-schießen. DaS gibt natürlich zu Konflikten harmlos-heiterer Art vielfach reichen Anlaß. Zu dem kommen die Extraausgaben der großen Zeitungen und Zeit-schriftcn, die Ansichtskarten und »och am Abend deS selben TageS di« Vorstellungen in den Kinematograph-theatern. die vom KrönungSzug, von den KrönungSfei-erlichkeiten, den Volksversammlungen uud VolkSbclusti» gungen ihre knatternden Film« allerlei Geschichtchcn er» zählen lasten . . . Das etwa stnd Bilder, Sitten und Gebräuche, wie ste stch heute und in den letzten hundert Jahren bei «Gelegenheit englischer KrönungSfeierlichkeiten ab-spielten. Dieses und jenes, da» hier nicht Erwähnung finden konnte, mag natürlich noch hinzukommen. De» Interessanten gibt eS ja bei solchen Gelegenheiten im-mer in Hülle und Fülle zu berichten. Und die verän-derle Zelt pflegt hier und da etwaS umzumodeln und umzuändern. Für un» aber, die schließlich England doch nur al» stammverwandtes Nachbarvolk interessiert, dürfte da» genügen, wa» wir zu berichten wußten von Sitten und Gebräuchen gelegentlich der englischen bi-vorstehenden KrönungSfeierlichkeiten Deutsche Volksgenossen! Nach jahrelanger freudig geleisteter Arbeit und Dank der opferwilligsten Beihilfe national bewußter Volksgenossen ist der Bau de» Deutfehen Haufes bis zur Vollendung gediehen. Die prächtigen Räume des stolzen Baue» sind ihrer Bestimmung übergeben worden. Freigemute», frische», völkische» Leben ist in da» Hau» eingezogen, da» für da» ganze deutsche Cilli und alle Freunde dieser Stadt, sür dic deutschen Vereine, sür allc Schichten dcr deutschen Bevölkerung bestimmt ist, al« Heimstatt deutschen geistigen Streben» und deutscher Lebensfreude, al« Pflegestätte deutschen Wesen» iu den Südmarken de« deutschen Gebiete«. Da» HauS ist erstanden durch rühmenswerte Leistungen an Geld und Gut und Arbeit, bei denen deutsche Einigkeit und Brüderlichkeit herrlich zu Tage traten. Jcht gilt eS daS Geschaffene zu erhalten al» stolze» Bild völkischen Leben», al» Sammelpunkt aller Deutschen au» nah und fern, so daß jeder deutsche Volksgenosse mit aufrichtiger Freude und mit Begeisterung die herrlichen Hallen betritt. Das Deutsche Hau» so zu erhalten, daß es u»ser aller Stolz und Freude ist, das Leben im Deutschen Hause so zu gestalten, daß eS daS völkische und wirt-schaftliche Gedeihen Deutsch Cilli» in bedeutungsvollem Maße fördert, das ist ein« Ehrenaufgabe für die Deutschen CilliS und aller Deutschen, die treu zu Cilli stehen! In erster Linie obliegt diese Ehrenpflicht den deutschen Bewohnern CilliS. ES gibt wenige Städte aus deutscher Erde, in welchen die nationale Opferwil-ligkeit so sehr die Gesamtheit beseelt, wie unser kämpf-umtostes, allezeit siegreiches Cilli, wo in bewunderungS» würdiger Weise arm und reich, hoch und nieder freudig die schwersten Opfer bringt am Altarc de« deutschen VolkStumS und auch für da« Deutsche HauS Opfer ge-bracht wurden, die der Bewunderung und dauernden Dankes wert find. Deutsche Cilli« I An diese bewährte Opferwillige keit, die unserer Stadt so viel Segen gebracht und ihr in allen deutschen Landen einen ehrenvollen Namen gemacht hat. appelierea wir. Da« Deutsche Hau« bedarf dringend Eurer Opfer-eS stellt an eure Leistungsfähigkeit, an Eure Heimat> liebe und Euren gesunden nativnalen Sinn hohe An-forderungen, höhere, als sie je an Euch herangetretn stnd. Wahret und hcgct Eurr schönstes Kleinod: DaS Deutsche HauS! Trage jedev nach seinen Kräsleu sein Echerflein hin zum Deutschen Hause. W«rdct Mitglied«?, Gründer, Stifter deS Vereines Deutsches HauS, strömt in Scharen in die schönen Räume -- kurz vereinigt Euch in liebender Sorge um dieses stolze Werk, daS unserer Stadt und dem ganzen Vaterlinde zur Zierde und Ehre gereicht. Seid in diesem hehren Zirle ein einig Volk von Brüdern l Jeder tue seine Pflicht, keiner bleibe zurück! Heil Cilli immerdar! Der Ausschuß des Vereines Deutsches HauS, Cilli Anmerkung: Spenden und Beitrittserklärungen «erden vom Zahlmeister Herrn Josef Jarmcr, ent gegengenommen. Nummer 40 5ctic 3 lag in Cilli ein und veranstaltet im Stadttheater zu Gunsten eines Uindergarten-Neubaues zwei Vor. stellungen, u zw. die erste Samstag den 27. Mai die zweite Sonntag den 28. Mai. Beginn der Samstag-Vorstellung um Schlag halb 8 Uhr. der Sonntag-Vorstellung um Schlag 6 Uhr. Wege» der bedeu-teiiden Re'seauSlage» und in Anbetracht deS wohl-tätigen Zweckes kostet eine große Loge IS Kr., eine kleine Loge 10 Kr.; ein Sperrsitz der 1. und 2. Reihe H Mr., ein Sperrsitz der 3., 4. und 5. Reihe 2.50 Kr., ein Sperrsitz der 6. bis 9. Reihe 2 Kr.: ein Galle-riesitz der 1. Reihe 1.20 Kr., der 2. und 3. Reihe l Kr.; Parterreeintritt 1 Kr., Studentenkarten 70 .Keller, Gallerieeintritt 50 Heller. Sämtliche Preise ohne Beschränkung der Großmut. Der Kartenvor-verlaus findet aus Gefälligkeit in der Buchhandlung tes Herrn F. Rasch statt. Eröffnungsschiehen der bürgerlichen Schützengesellschaft. Morgen Sonntag um 3 Uhr nachmittags weih» die bürgerliche Schützengeiellichaft ihie neuhergerichtete, tadellos ausgestattete Schiem'tät.e mii einem EröffnungSichieße» ein Tic Mitglieder werden ersucht pünktlich und vollzählig zu erscheinen zumal wichtige Angelegenheiten, wie z. B. die Schützen fahrt nach Rom. besprochen werden müssen. Eillier Athletik-Sportklub. Wie wir vernehmen, hat der rührige Eillier Athletik-Sportklub für die zwei Pfingstseiertage zwei ausgezeichnete aus-ivärtige Fußballmannschaften gewonnen und zwar spielt am Sonntag die Mannschaft des Klagensurter Sportvereins, gegen den Cilli im vergangenen Herbste 2.: 2 abschneiden konnt«. Am Pfingstmontag wird der «nittelselder Sportverein, der am vorhergehenden Tage in Marburg mit dem dortigen Sportverein ein Wettspiel durchführt, zum erstenmale bei den Cilliern zu Gaste sein Die «nittclsclder die sich unter der bewährten Leitung des Ingenieurs Lange tadellos entwickelt haben, dürsten zur Zeit dic beste zweit-kUssige Mannschaft der Alpenländer fein. Da diese bedcuienden Wettspiele nicht geringe Ansprüche an uniere Wettspieler stellen dürsten, io ist eS höchste Zeit, daß mit den geeigneten Uebungen begonnen wird, voir denen man bis jetzt sehr wenig zu sehen bekam. Die natürliche, gute Veranlagung der meisten unserer Wettspieler ließe wohl erwarten, daß die Mühe, die sich die Bereinsleitung gibt, den Sport in jeder Be-Ziehung zu heben, dadurch belohnt würde, daß endlich einmal wirklich Positives gezeigt werde. Dies jedoch kaiin nur durch ein streng geleitetes und durchdachtes Training der vollständigen Wettspielmannschast erzielt werden. Diese hat daher morgen um halb 5 Uhr nachmittags vollständig aus dem Sportplätze zu er-scheinen. „Fatal" in Marburg. Ueber dic Mar-durger Ausführung der reizenden Operette unseres heimische» »ünstlerS Dr. Freyberger, die am Sonntag bei dem „bunten Abende" der Marburger Schul-vercinSortSgruppe in Szene ging, lesen wir in der «Marburger Zeitung': Beschlossen wurde die schöne Veranstaltung mit der Aufführung der zweiaktigen Operette „Fatal" von Dr. Freyberger. die wir dem liebenswürdigen Entgegenkommen dee Cillier Künstler-Vereinigung verdanken, die sich durch die freundliche Annahme der Einladung des Festausschusses unseren herzlichsten Dank verdient hat. Mögen dic lieben Eillier, mit denen uns treue Waffenbrüderschaft ver> bindet, die wenigen -stunden, die sie in den Mauern unserer Stadt verbracht, nicht gereuen, möge das Band, das die beiden Städte naturgemäß mitein-ander verknüpft, dadurch noch befestigt werden! DaS Wert, von Frau Hanna Wrada-yalm geleitet, fand recht beifällige Afnahme und mit Recht; denn die Darstellung war eine durchwegs vorzügliche: Friiu-lein ValeSka Petritek, Frau Frieda Bauer, Fräulein Hilda Hasenbüchel, Fräulein Hilda Pachiasfo und Fräulein Else Janisch boten sowohl schauspielerisch als auch gesanglich so hervorragende Leistungen, daß das Publikum keine Gelegenheit vorübergehen ließ, um die genannten Damen mit Beisall zu überschüt-in,. Und daß die Herren den Damen nicht nachstan-den kam dem Geiamteindruck besonders zustatten. Der gräfliche Wackelgreis des Herrn Mar Loben-wein war ein Kabinettstück für sich, sein Podagra-couplet mit der Propagandastrophe sür Krapina ent-sesselte wahre Heiterkeitsstiirme, Herr Bruno Bauer stellte einen prächtigen Bauernburschen aus die Bühne; daß sein Lied vom Hosenrock als zeitgemäß gewaltig einschlug und das Publikum immer wieder neue Zugaben verlangte, ist wohl begreiflich; in den bei-den anderen Rollen taten sich die Herren Wagner und Wenedikter erfolgreich hervor. Mit Schwung und Temperament dirigierte sein eigenes Werk der Komponist Dr. Freyberger, an dem wir außer seinem Vornamen Carletto nichts auszusetzen haben. Alles war mit Herz und Hand bei der Sache und so konnte der Ersolg nicht ausbleiben. Rauschender Bei-fall erfüllte alle Räume des Hauses, als sich der Vorhang senkte. 31. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Die BereinSleitung bringt den Ortsgruppen zur Kenntnis, daß aus triftigen Grün-den die diesjährige Hauptversammlung erst im Herbste abgehalten wird. Ort und genauere Zeit werden den Ortsgruppen rechtzeitig bekanntgegeben werden. Hiezu wird bemerkt, daß die 31. Haup.versammlung für Pfingsten in Brüx in Aussicht genommen war, jedoch wegen der inzwischen anberaumten Wahlen von diesem Zeitpunkte abgegangen werden mußte. ES kam seitens der Ortsgruppe Brüx der 2. Juli in Borschlag, welcher Tag denn auch von der Lei-tung deS Deutschen SchulvereineS angenomen und festgesetzt wurde. Aus örtlichen Gründen hat man aber in Brüx neuerdings den 2ö Juni vorgeschlagen, aus welchen Tag aber die BereinSleitung nicht ein-gehen konnte, einerseits, weil derselbe dem Stichwahl-tage zu nahe liegt, anderseits, weil die Zeit zu den Borbereitungen zu kurz bemessen wäre. Die in den Zeitungen gebrachte Notiz, nach welcher die Haupt-Versammlung angeblich am 25. Juni stattfindet, rührt nicht von der BereinSleitung her. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der Christuskirche um 9 Uhr Bormittags ein Schulgottesdieiist, »in 10 Uhr der Haupt-gottesdienst statt. Am Montag abend versammeln sich Glaubensgenossen mit ihren Freunden im Son-derzimmer des Hotel Erzherzog Johann zu gemüt-licher Besprechung. Am Himmelsahrtstage findet in der Christuskirche um 10 Uhr Bormittags ein Fest» gottesdienst statt. Südmarkhilfe. Bon 7. bis 15. Mai wur-den abermals mehrere völkisch-wirtschaftliche Ange-legenheiten in Behandlung und Beratung genommen und einer zweckdienlichen Erledigung zugeführt; auch die soziale Schutzpflicht erforderte einzelne Geldzu-Wendungen; so Notstandsgaben in drei Fällen mit 150 Kr., einem Invaliden eine Unterstützung von 20 Kr. einem Kärntner Volksgenossen ein Darle-Heu von 500 Kr. und einem Gewerbetreibenden einsn Zinsenzuschuß für ein Darlehen von 2000 Kr. auf 2 Jahre. Krainerisches. Aus Laibach wird berichtet: Gegen den slowenischllerikalen Vizepräsidenten der Handels- und Gewerbekammer Kregar ist bekannt-lich über Anordnung der Grazer Oberstaatsanwalt-schast die Untersuchung wegen Amtsmißbrauches ein-geleitet worden. Als Hanptbeweiidoknment gegen Krezar wurde nun ein von diesem eigenhändig ver-faßteS Schriftstück produziert, das die Anleitung zu den vom Handelskammerdiurnisten Erzn verübten Fälschungen von Wahlresuliaten enthält. Am 15. d. wurde der slowenischklerikale „Slovenec" wegen einer reproduzierten Rede, die der gewesene Reichsratsabgeordnete Dr. Krek in Laibach gehalten und in der er maßlose Angriffe gegen dic Laibacher StadtPvlizei und die Laibacher Richter gerichtet hatte, konfisziert. Dr. Krek hatte gedroht, mit 20.000 bis 30.000 Mann seiner Anhänger nach Laibach zu marschieren und die Sloweuischliberalen zu vernich ten. Dr. Krek ist derselbe „würdige" Geistliche, der in bezug aus die Deutschen den Ausspruch getan hat: „Unsere (die slowenische) Erde hat noch genug Raum sür die Gräber unserer Feinde." — Am 17. Mai fand beim Laibacher Landgerichte die Ver-Handlung über dic Klage statt, welche dic Druckerei der slowenischen sonschrittlichen Lehrerschaft „Uci-teljska Tiskarna" gegen den Herausgeber des Tag-blattes „Jutro", Milan Plut, wegen einer nicht-bezahlten Forderung von 26.333-69 K. eingebracht hat. DaS Gericht verurteilte den Herausgeber des „Jutro" zur Zahlung der gesamten Snmme nebst 57» Zinsen ab 5. März d. I. und Zahlung der Llagespesen. Da der Herausgeber des Blattes jedoch über keinerlei Vermögen verfügt, dürfte die floweni-fche Druckerei wahrscheinlich dic Summe verlieren. — In der nächsten Schwurgerichtssession gelangt auch der Konkurs der slowenischliberalen „Glavna posojilnica" zur Verhandlung. Es werden im gan zen neun Personen, darunter mehrere Mitglieder de« früheren liberalen GemeinderateS unter Anklage gestellt. Ein flüchtiger Dieb. Aus Tüffer, 17. d., berichtet man uns: Der bei der Firma Suligoj in Trifail bedienstete Arbeiter Franz Jurkovic stahl seinem Schlaskameraden Josef Alegro, mit dem er gemeinschaftlich eine Zimmer in Loke bewohnte, eine silberne Remontoiruhr samt Kette im Werte von über 50 Kronen. Jurkovic verschwand hernach unter Zurücklassung feiner Ausweispapiere und begab sich angeblich in seine Heimat nach Kroatien. Dem Kaus- mann Anton Wedenik schuldet er noch eine größere Summe für verschiedene Waren, der nun das Nach-sehen hat. Brand. Am 16. d. M. nachts brach in dem den Eheleuten Franz und Marie Kovaeie, Besitzer in Drenovee, gehörigen und derzeit unbewohnten, mit Stroh gedecktem Hause Feuer aus, daS es binnen kurzer Zeit einäscherte. Der Schaden, den der Eigentümer dadurch erleidet, ist durch eine Ver» sichtrungssumme. dic bedeutend höher ist, als der Wert des abgebrannten Hauses beträgt, mehr als wettgemacht. Eine außerordentliche Hauptleitung?-Versammlung der Südmark sand am 7. d. statt; Hauptgegenstand dieser Tagung war dic Ueber-prüsuug der Bereinssatzungen zwecks Abänderung, Ergänzung und Verbesserung derselben. Im Laufe der Zeit ergaben sich nämlich .'nie Bedürfnisse, für die nichts vorgesehen war und auch sonst erheischt dic durch Ersahrung gewonnene Praktik eine zweck-dienlichere Regelnng und Anpassung. Die immer weiter auSgreisende Vereinstätigkeit findet in den allen Formen nicht mehr die nötige Bewegungsfreiheit und deshalb entledigte sich die Hauptleitung des Auftrages der 21. Hauptversammlung in Linz, eine Ueberprüsnng der Recht»- und TätigkeitS Ord> nung deS Vereines vorzunehmen. Hiezu waren auch von vielen Gauen und Ortsgruppen Vorschläge und Abänderungsanträge eingelausen, die gleichfalls iu ernstliche Erwägung gezogen wurden. Zu diefen Beratungen waren auch Vertreter auS Kärnten, Krain, Trieft und aus Nicderösterreich erschienen. Die endgiltige Anerkennung dieser Neuerung! obliegt der 22. Hauptversammlung, welche, wie schon ge-meldet worden ist, vom 8. bis 10. September im steirischcn Heidelberg, in Cilli. abgehalten werden wird. Ein wahres Wort. Richard Wagner sagt an einer Stelle, daß in deutschen Landen das Große «im Winkel" gedeiht. Daß dieses Wort auch in Be-zug aus die deutsche Schutzarbeit zutrifft, zeigt sich auch in der Tatsache, daß dic Bevölkerung der Pro-vinzhauptstädtc verhältnismäßig viel mehr leisten, alS die viel reicheren Bewohner der Reichshauptstadt. Die BevölkerungSziffer naturgemäß in Rechnug ge-stellt, ergibt sich aber weiterhin, daß die prächtigste,' Leistungen gerade die mittleren und nicht selten auch die kleinen Orte auszuweisen haben. Zum Beweise für diese Tatsache könnten eine lange Reihe von Schutzvereinsgruppen angesührt werden Hier seien anS dem letzten Wochenberichte des Deutschen Schul-Vereines nur ein paar Fälle angesührt: Die Orts-gruppcn in Gablonz haben in der Zeit vom 1. Mai 191« bis 30. April 1911 einen Betrag von nahezu 9000 fronen an den Deutschen Schulverein abge-sührt. Warnsdors hat in der gleichen Zeit die Summe von rund 5600 geleistet. Geradezu glänzende Lei-stungen weisen aber auch manch« Landgemeinden ins» besonders der Alpenländer aus: An erster Stelle ist wohl die Ortsgruppe Sittendorf bei KremS zu nennen, die im Jahre 1910 eiue Geldabfuhr von >300 Kronen verzeichnete. Ebenso hat die unter Mithilfe dieser Ortsgruppe ne»gegründete Ortsgruppe Rohren-dorj im ersten Vereinsjahre 1000 Kronen Einnahmen erzielt. Sprachliche Befähigung auch in der Sprache des nationalen Gegner» ist für die Lehrer an den Sprachgrenzschule» von größter Bedeutung sür ein erfolgreiches Wirken. In dieser Erkenntnis hat eine wackere Tarockgesellschast im Gasthofe Ertl in Seeboden am Millstättersee das Beispiel der Hauptleitung deS Deutschen Schulvereines nachgeahmt und sür einen deutsche» Lehramtskandidaten, der die zweite Landessprache erlernt, ein Stipendium im Betrage von 100 Kronen gestiftet, das dieser Tage zur Auszahlung gelangt. Desgleichen kommt das schon im Vorjahre gestistete Stipendium der braven Frauen- und Mädchenortsgruppe Billach im Beirage von 150 Kronen demnächst zur Ausschreibung. So sind jetzt in »tarnten im ganzen 8 Stipendien errich-tet mit dem Zwecke, deutsche Lehrer mit Kenntnis des Slowenischen sür sprachlich bedrohte Schulen heranzubilden. ' Feuerschutz in der Landwirtschaft. Wir machen daraus aufmerksam, daß der kgl. Oeko-nvmierat und Bezirksfeuerwehrvertreter L. C. Frau-enknecht unter dem Titel „Feuerschutz in dcr Land» wirtschaft" im Verlage von PH. L. Jung in Mün-chen eine Schrift herausgegeben hat, die in leicht-verständlicher Art und knapper Form die ländlichen Feuerschutzve' hältnisse behandelt. D«r Preis des Schristchens beträgt 30 Pfg. Cati 4 Vom Reichsbunde österreichischer Gastwirte und Hoteliers. In Wien hat eine Persammlung des Zentralvorstandes des Reichsver-baudeS österreichischer Gastwirte und Hoteliers statt-gefunden. Es wurde beschlossen, bezüglich der Ab-Änderung der derzeitigen Bestimmungen über den Tabakverschleiß dcr Schankgcwerbe, sowie gegen dic geplante Jnkamerierung der Biersteuer bei der Re-giening vorstellig zu werden. In die Abordnung wurden u. a. gewählt die Herren Smdhubcr aus Graz und Borsteher Rofchanz aus Marburg. Gewerbliche Studienreise ins Aus-land. Der österreichische Arbeitgeber-Hauptverband unternimmt vom 5. bis 11. August eine Studien-reise von Gewerbetreibenden »ach Dresden, Berlin und Hamburg, deren Gesamlkosten einschließlich aller Ausgaben sür Verpflegung, Fahrten etc. von Graz und zurück etwa 180 Kr. betragen werden. Das Programm dieser Studienreise ifchiugcmein reichhaltig. DaS Steier märkisch? Gewerbeförder> u n gS Institut beabsichtigt nnn im Einvernehmen mii dem Zentralverbande der Genossenschaften in Anbetracht oeS großen Wertes dieser Studienreise Poistandsmitglieder» von Erwerbs- und Wirtschafts-genossenschaslc» durch Gewährung entsprechender Zu-schüsse die Teilnahme an diesrr Reise zu ermöglichen. Es ist beabsichtigt, diesbezüglich mit Anträgen an den steiermärkische» LandeSausschusse und an die Handels- und Gewerbekammern he»anzutreten. Por-aussetzung ist allerdings, daß die bezüglichen Erwerbs-und Wirtschaflsgenossenschaften auS eigenem einen Teil der Reisekosten übernehme». Die Höhe dcS Zu« schusses kann erst nach Abschluß der Anmeldungen bestimmt we-den. Handwerksmäßige Erwerbs und WirtfchaftSgenossenschasten. welche die Absicht haben, diese Studienreise mitzumachen, wollen ihre Gesuche bis längstens 1. Juni an das Steiermärkische Ge-werbesördernngsinstitut, Graz, Burggasse 13, einsen-den. von welchem auch Prospekte über diese Reise zu beziehen sind. Eine Ivvv-Kronen-Spende der Süd mark für die armen Fersentaler. Am 7, März brach in dem hochgelegenen ?ommerweidcort „Tmgerla", wo die Gemeinde Eichleit den Winter über das Sommerheu in Scheunen und Ställen auf» bewahrt, ein verhängnisvolles Schadenfeuer aus, daS alle Baulichkeiten einäscherte und dadurch den ohne-hin armen Gebirgsbauern einen schweren Schaden verursachte. Der Tiroler Volksbund und der deutsch-österreichische Alpenverein forderten zu Spenden für dic Geschädigten auf. Auch die Südmark säumte nicht, den treuen, braven Volksgenossen, die sich namenl» lich bei der letzten Volkszählung wacker gehalten ha-be», hilfreich beiznspringe». um so darzutun, daß sie auch in Not und Unglück ihrer sozialen Schutz-Pflicht nicht vergißt und gerne dort Wohltaten spen« det, wo Not und Unglück eS erheischt. Sportbeirat. Dic Veranstaltungen der Sport-vereine bilden mächtige Hebel zur Förderung deS Fremdenverkehrs und bestehen daher nahe Wechsel-beziehungcn zwischen den Interessen dieser Bereine und denen deS Fremdenverkehrs. Aus diesem Grunde sah stch der Landesverband für Fremdenverkehr in Steicrmark veranlaßt an die in Betracht kommenden Sportvereine wegen Einsetzung eines SportbeirateS heranzutreten, welcher die Aufgabe hätte, alle wichti-gen Ereignisse in der Sportwelt, die dem Fremdenverkehr dienlich sind zu beraten und insbesondere zu bewirken, daß Veranstaltungen in den verschiedenen Sportzweigen nach einem gewissen Kalendarium regel-mäßig in Graz und in der Steicrmark stattfinden. Zu diesem Zwecke findet am Montag den 22. d. M. um 8 Uhr abendS im Saale des Hotel WieSler eine Versammlung statt. gur Jubelfeier des „Ioanneums". Am 26. November Ö. I. werden es hundert Jahre sein, daß dcr unvergeßliche Wohltater der Steier-mark, Erzherzog Johann, das steiermärkische Landes-museum Joanneum gegründet hat. Diese hochherzige Tat war für ganz Steicrmark von größter Bedeu-tung: Denn durch sie ist nicht nur im ganzen Lande eine Bildungsstätte ersten Ranges erstanden, sondern eS ging aus ihr auch noch eine ganze Reihe von anderen Lehranstalten und Institutionen hervor. Darunter: Die technische Hochschule, die Bergakade-mic in Leoben, die Landes.Oberrealschule in Graz, die k. k. Landwirtschaftsgescllschast und viele andere. Die Steiermärker haben also alle Ursache, die hun-dertste Wiederkehr des Tages, an welchem nach der bitteren Franzosen-Zeit ein kultureller Aufschwung ihres Heimatlandes auf allen Gebieten begonnen hat, freudigst zu feiern. Unter den Veranstaltungen sür diese Feier, über welche der Kaiser das Protek-tvrat übernahm und welche unter der Leitung des Landeshauptmannes vorbereitet wird, ist auch die Ki.cht Durchführung einer Erzherzog Johann-Ausstellung geplant. Diese soll ein lebhaftes Bild vom Leben un* Wirken des Erzherzogs (vor-nehmlich in Steiermark) geben. In dieser Ausfiel-lung, welche in den Räumen des neuen Museums-Gebäudes stattfinden wird, kommen zunächst zahl-reiche Gegenstände ans dem Joanenm selbst und aus dcm Besitze der gräflich Meran'schcu Familie zur Aufstellung. Bei der bekannten Volkstümlichkeit des Erzherzogs, dcr ja im ganzen Lande bei Arm und Reich wic mit Seinesgleichen verkehrte unv dessen segensreiches Wirken sich bis in die entlegendsten Teile des Landes erstreckte, ist es aber zweifellos, daß auch außer diesen, bereits für die Ausstellung gesicherten Gegenständen, sich allenthalben im Lande noch wertvolle und teuere Andenken an dessen Per-sönlichkeit und Tätigkeit finden werden. Es ergeht daher die dringende Bitte, jedwede An von solchen Gegenständen, welche für die Ausstellung leih-weise und unter vollständiger Sicherstellnnz über-lassen werden könnten, zunächst an das Sekretariat des Ioanneums, (Graz, Raubergaffe Nr. 16) bis längstens 1. Juni mit beiläufiger Beschreibung des Gegenstandes und genauer Adrcßangabc anmelden zu wollen. Es wird daraus von dort aus, im Falle der Brauchbarkeit des Gegeustanbes um seine Einsendung gebeten werden. Die Namen der Besitzer wer-den bei den einzelnen Gegenständen in der Ausstcl-lung ersichtlich gemacht werden. Erwünscht sind alle persönlichen Andenken an den Erzherzog, dann aber auch Bilder von ihm und von Persönlichkeiten, die mit ihm in Beziehungen standen. Andenken an seine Schöpfungen, Besitzungen, Jagden, Briefe, Urkun-deu, Knnstgegenstände «. dgl. Fremdenverkehrausschuh Cilli. Da die Zeit der Vermietung von Sommerwohnungen allmählich herannaht und die Anfragen von aus-wärts sehr stark einlaufen, ergeht hiemit an alle Parteien, die Sommerwohnungen zu vergeben ge-denken, das Ersuchen, sie bei den uuten angegebenen Auskunfisstellen, wo entsprechende Drucksorte» auf« liege», unverzüglich zur Anmeldung zu bringen. Auch jene Parteien, die überhaupt dic Absicht ha-be», im Laufe des Sommers Räumlichkeiten an Fremde zu vermiete«, ivenu auch der Vcrmietetermin im Juni und Juli erst erfolgen kann, werden er-sucht, ihre Anmeldungen schon jetzt zu machen, da sich die meisten Fremden schon lange vor ihrem Ein-treffen durch Briefwechsel passende Wohnungen sichern. Die WohnnngSvermittlnng geschieht kostenlos, nur ersucht der FremdenverkehrSausschuß jene Par-teien, die eine bereits aiigem-ldete Wohnnng verge-ben oder anderweitige Verfügungen getroffen haben, diese sofort bei dcr AnmeldnngSstelle anzumelden, um dcm Ausschussc in rücksichtsvoller Weise seine Ausgabe zu erleichtern. Auskunfisstellen sind: Fritz Rasch, Buchhandlung; Kaffeehaus Merkur und Anton Stryeck, Stadtamt/ Soeben erschien: Ottokar Kernstück. Aus der Festenburg. Gesammelte Aufsätze und Gelegenheitsgedichte. Preis k Kronen, gebunden 7*80 Kronen. Vorrätig bei: Fritz Rasch, Buchhandlung in Cilli. Gonobitz. (Schwere Verhaftung.) Als kürzlich die Gendarmen Surg und Jakop dic Brüder Ostruh in Weitenstein wegen öffentlicher Gewalt-tätigkeit verbasteten, widersetzten sich diese mit Gc° walt ihrer Einlieferung an das Bezirksgericht in Gonobitz. Der dcr Verhaftung zusehende Knecht AloiS Kamenik beschimpfte die Gendarmen und schrie seinen Kameraden zu: „Jetzt aber aus Buben, gegen die Gendarmen!" Ans daS hin drohten die Gendarmen, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen, nmsomehr, als sie bereits bei der Ver-Haftung der beiden Ostruh von diesen verletzt wor-den waren. Gegen Kamenik wnrde die Anzeige er-stattet. Heilenstein. (Gründungsfeier des Deutschen SchnlveineS.) In der deut-scheu Schule in Heilenstein wurde am 13. d. in An-Wesenheit der Ehrenmitglieder Freiherrn Edmund v. Enobloch und Herrn Hugo v. Bien, sowie vieler Mitglieder des Deutschen Schnlvereines die 31. Gründungsfeier des Deutschen Schulvereines began-gen. Die Festrede hielt Schulleiter Goltschmgg. Die Schuljugend brachte schöne Vorträge und weihevolle Lieder. Nach der Feier wurden die Schulkinder in der Bahnhof-Gastwirtschaft „Zum Hirschen" bewirtet. Kesi:vc 40 Schwurgericht. Richard Watzlawek vor den Geschwornen. Am Freitag hatte sich Richard Watzlawek wegen Vergehens gegen die Sicherheit der Ehre zu veranr-Worten. Der kurze Jnhalt-der Anklage ist folgender: In dem unter WatzlawekS Verantwortung heraus-gegebenen Blatte „Südsteirische Volksstimme" wurde in einer Nummer im Jänner dem absolvierten Hoch-schüler Franz R. v. G. vorgeworfen, daß er zu dem im Hause seiner Mutter bediensteten Stubenmädchen intime Betiehungen unterhalten habe, die nicht ohne Folgen geblieben wären. Sodann hätte er Mutter und Kind schmählich im Stiche gelassen, die gewiß hätten verhungern müssen, wenn sich nicht die Mut-ter des Franz v. G. angenommen hätte. Sowohl im weiteren Teile dieses Artikels als auch in einem fer-neren Artikel wurde G. in w^tzlawekifcher Weise an-gegriffen. Mit Rücksicht aufscineiozialcm^dgcjellschaft-liche Stellung (er iu auch Reserveoffizier) war G. gezwungen, durch RcchtHanwalt Dr. von Jabornegg die Anklage zu erheben, worüber dic Verhandlung aus den 19. Mai festgesetzt wurde. Der Verteidiger Dr. Kukovec versuchte eine Vertagung herbeizuführen. Sein Antrag wurde aber vom OberlandeSgcrichte abgewiesen. Auch während der Verhandlung war Dr. Kukovec bemuht, die Vertagung zu erreichen; er iit ja Spezialist auf diesem Gebiete. Der Angeklagte, Schriftsteller Richard Watzlawek verteidigte sich dahin, daß er sich nicht erinnern könne, wer den Artikel versaßt habe, von wem er eingesendet wurde, wer ihn den Setzern zum Drucke gegeben habe. Der Ar-tikel könne von einem seiner Kollegen (darunter meint er .Herrn LeSilikar oder Spindler) versaßt und in Druck befördert worden sein. Er sei zwar der Behörde gegenüber als verantwortlicher Redakieur ausgewiesen, aber sämtlichen Mitarbeitern sei daS Recht eingeräumt von ihnen verfaßte Artikel sogleich den Setzern selbst zur Drucklegung zu übergeben. Er habe von dem inkriminiertcnj Artikel erst dann Kenntnis erhalten, als die Zeitung bereits heraus-gegeben wurde. Er sei zu sehr iu Anspruch genom-men(N!), um die von den Mitarbeitern verfaßten Artikeln durchzulefen oder gar zu korrigieren. Seine Mitarbeiter liesern ja so gute Artikel(!!!), dag eine Korekiur ganz unnötig sei unb die Artikeln nie einen Inhalt haben, daß sie beanständet werden könn-tcn. Infolge der großen Anzahl (!!!!) der täglich einlaufenden Artikel und Berichte sei er außerstande, die von feinen Mitarbeitern verfaßten Artikel durch-zulesen. Bürstenabzüge werden nur in den seltensten Fällen gemacht, die in Satz befindlichen Artikel nur von den Setzern allein durchgelesen. < Ueber diese Verantwortung brauchen wir keine Worte zu vcr lieren). Den zweiten Artikel, der sich mit der vor» genommenen Hausdurchsuchung befaßt und neuerdings die im ersten Artikel gegen G. erhobenen Beschuldr-gungeu wiederholt, will Watzlawek ebenfalls weder verfaßt noch vor der Drucklegung gelesen haben. Der Artikel läßt aber nur den Schluß zu, daß uur Watzlawek allein der Verfasser sein könne, da nur er dic Details der Hausdurchsuchung kannte. DieS-bezüglich verantwortet sich Watzlawek dahin, daß er sofort nach der Hausdurchsuchung hievon seine beiden „Kollegen" telephonisch verständigt und auch in öffeut-lichen Lokalen davon erzählt habe. (Nun hat aber Watzlawek iu der Redaktion kein Telephon, sondern will vom Hotel „Weißer Ochs" zu seinen Kollegen gesprochen haben. Die beiden mehrmals vo» Way-lawek genannten Kollegen Spindler und Le^nikar ga-ben unter Eid an, daß nicht sie die Verfasser der Artikel seien und auch nicht wüßten, wer sie verfaßt und in Druck gegeben habe. Run haben aber nach Aussage des Watzlawek nur diese beiden Mitarbeiter, da sie nur «bewährte und ein-wandfreie" (H!) Artikel liefern, das Recht, von ihnen verfaßten Artikel, ohne daß fie der ver-antwortliche Schriftleiter gelesen, den Ätzern sogleich zur Drucklegung zu geben. Wer ist also dcr Ver-faffer der beiden Artikel? Wohl führte Dr. Kukovee auS, daß eine „große Zahl" von „Politikern" (!!) für diefeS Blatt arbeite, die oft eine besondere Freude am „Artrkelschrciben" haben. Oft sei daher der „Redakteur" sehr froh, wenn so zahlreiche Artikel ein-lausen, um die Spalten des Blattes zu füllen; in solchen Fällen forsche er gar nicht weiter nach, wer dcr Verfasser sei. (Eine großartige „Redaktion'!) Der Angeklagte verteidigte stch nun weiter, er sei eines Tages vom Kläger angerempelt worden. Das Stuben-mädchen selbst sagte unter Eid auS, daß sie mit G. nie in intimen Beziehungen gestanden sei, daß sich viel-mehr dieses Unglück aus einer Reise von Paris nach Cilli ereignet hätte. Klagevertreter Dr. von Jabor-negg führte auS, daß von Seite deS Angeklagten die Nummer 40 Deutsche ZV acht Seite 5 Erbringung deS Wahrheitsbeweises siir die in der Zeitung veröffentlichten Anschuldigungen gegen G. nicht einmal versucht wurde. Nur von Seile des Klägers sei ein negativer Wahrheitsbeweis erbracht worden, dcr das glänzende Resultat zu Tage förderte, daß alle gemachten Anwürfe vollkommen stichlos seien. Der Klagevertreter erwähnte, daß ein Redakteur eines Provinzblattes reichlich Zeit habe, um sämt« lichc ihm zugekommene Artikel durchzulesen. Zu» mindest sei er aber der Verfasser deS zweiten inkri-mmierten Artikels. Dieser logische Schluß ergebe sich aus seinen Aussagen und aus dem Artikel selbst. Dcr nicht unternommene, aber vom Klagevertreter tatsächlich durchgefühlte Wahrheitsbeweis endete mit einer glänzenden Niederlage des Angeklagten, da keine einzige Behauptung bewiesen werden konnte. Dr. Kukovec hielt feine Verteidigungsrede in flo-wenischer Sprache. Nachdem der Vorsitzende Hosrat Wurmser eine lichtvolle Zusammenfassung der Ver-Handlung gegeben und die zur Anwendung kommen' den Gesetzesstellen erklärt hatte, zogen sich die Ge« schworenen zur Beratung zurück, die eine halbe «ni-ide wähne. Sämtliche vorgelegte Hauptfragen wurden v e r n e i n t (!), und vo» den Eventualsragen nur die eine mit 3 gegen 4 Stimmen bejaht, wor< «ms der Gerichislwf den Angeklagten gemäß § 29 des Prcßgesetzes wegen Vernachlässigung der Pflicht-»äßigen Aufmerksamkeit zu MX) Kronen Geldstrafe, dezw, 10 Tagen Arrestes verurteilte. Dieser Prozeß Hai unS neuerdings bewiesen, d-iß Preßproz'ffe vor den unlcrlänvischen Geschworenen äußerst gewagt sind um» Genugtuung gegenüber gewissen Leuten nur durch eine öffentliche Züchtigung zu erreichen ist. Wegen Derbrechens des Raubes, des Diebstahles, Uebertretung gegen die Sicherheit des Eigentums usw. hatten nch am 16. und 17. d. M. vor dem hiesigen Geschworenengerichte unter dem Borsitze deS Ober-landesgerichtsrateS von Garzarolli Franz Plaufteiner und Anton Blazevii zu verantworten. AIS öffentli. cher Ankläger fungierte der I. Staatsanwall Dr. B^yer. Der Anklageschrift liegt folgender Tatbestand zugrunde: In den letzten Jahren wiederholten sich m den südlichen Provinzen unseres Staates Fälle, in denen den ländlichen Marktbesucheru ans ganz besonders listige Weife das ganze Bargeld abge-ilpvlinen wurde. Die große Zahl dieser Fälle, das Gebiet, in welchem sie vorkamen, die näheren An-gaben über einzelne dcr Täter deuten mtt Sicher heit darauf hin, daß es sich um eine oder mehrere organisierte Banden handelt, die ihre verheerende Tätigkeit auf Jahr« und Biehmärkten als „Markt-räuber" entfalteten. Der Vorgang war in allen be> sannt gewordenen Fällen ungefähr derselbe. Diese Banpenmitglieder, die gewöhnlich in größerer Ge« sellschaft, mindestens aber zu zweit auftraten, gaben fich den Anschein von Viehunterhändlern oder Vieh« Neidern. In Wirklichkeit begaben sie sich aber nur deshalb auf die Märkte, um dort ihr Handwerk als„Markträuber" auszuüben. Auf den Märkten hielten sie scharfe Umschau, bis sie solche Landleme herausgefunden, die zum Bieheinkaufe einen große« «n Geldbetrag oder nach besorgtem Verkaufe den Erlös bei sich trugen Hiebei waren.sie darauf be« dacht, ihre Zusammengehörigkeit ja nicht zn verra-teil; sie trieben sich stets abgesondert auf den Markt-platzen herum und verkehrten nur dann miteinander, wenn sie sich unbeobachtet glaubte». Ihre Opser suchten sie gewöhnlich unter den angeheiterten Marktbesuchern und nützten Einsamkeit und Dämmerlicht aus. um ihr Wiedererkennen zu erschweren. War das Opfer gesund«», dann schließt sich einer dcr Täter — kurz „Beglcitcr" genannt — demselben au, lockt es unter irgendeinem Vorwande vom Äarltplatzc weg, meist auf die menschenleere Land-stwge oder in den Wald, während ein zweites Mitglied der Bande — kurz „Verlustträgcr" ge« aanut — den Beiden voraneilt, unbemerkt eine Äneftasche fallen läßt und sich dann entfernt. Der „Begleit«" hebt die Briefiafche aus — oft spiegelt ' er ten Fund nur vor — und überredet sei» sorg« loses Opser, einen sicheren Platz (Gebüsch, Acker, Austandsvrt usw.) auszusuchen, nm den Fund zu pruien nnd zu teilen. Kaum sind „Begleiter" und der in dic Falle gegangene Marltbesucher mit der genlndelien Brieftasche beschäftigt, erscheint der „Ver« lustiräger", stellt die Beiden wegen des Fundes zur ReSc und verlangt dic Vorweisung der Barschaft, um sich zu überzeugen, ob und tvelcher dcr Beiden sein Geld gefnnden. Nun wird um daS Opfer noch «ehr zu täuschen, zuerst der „Begleiter" durchsucht, der aber nicht die gefundene, sondern eine andere Geldtasche vorweist; diese händigt der „Verlustträ- ger" dem Opser ein, durchsucht den „Beglcitcr" weiter und wendet sich nun an das Opfer selbst, daS durch diesen Vorgang vertrauensselig geworden im Bewußtsein der Schuldlosigkeit seine Personen-durchsuchung zuläßt, ja selbst seine gefüllte Geld-lasche vorweist, die dcr „Vcrlustträgcr" cntwcdcr sogleich erfaßt und damit entflicht, oder beim Durch« suchen mit geschicktem Griffe entleert oder endlich zu diesem Zwecke dem „Begleiter ausfolgt", selbst das Opfer weiter durchsucht, endlich nach erfolglosem Bemühen dem Opfer die entleerte Geldtasche in den Sack zurücksteckt. „Begleiter" und .Verlustträger" verlassen bald ihr Opfer, daS oft erst nach Sinn« de», ja nach Tagen bemerkt, daß ihm das Geld entwendet wurde. Zwingen Ort und Umstände zn raschem Handeln, schrecke» die Täter auch nicht zu-rück, mit Gewalt und Drohung sich des Geldes zu bemächtigen. Diese mit besonderer Arglist und Un-verfrorenheit unternommenen Diebstähle dieser Art erhielten im BolkSmunde die Bezeichnung „Brief-tafchcnwerfcn". Sie forderten immer neue Opfer, trotzdem dic Bevölkerung durch behördliche Organe und die Presse zur Vorsicht angeleitet wurde und aiidi noch wird. Die umfassendsten behördlichen Er-Hebungen, die in jedem einzelnen Falle eingeleitet wurden, mrsagtcu, da die Pcrsonsbcschrcibungcn über die Täter unverläßlich waren und nicht voll ausgenützt werden konnte», da die Anzeigen meist verspätet, oft erst nach mehreren Tagen erstattet wurden. Diese Markträuber wurden vo» Be'.iifs-kaufleuteu ans mehreren Märkten schon beobachtet und erst am 15. November 1910 gelang es dem Gendarmericposten in Franz auf Grund dcr Be-fchreibungen einiger Kaufleute wenigstens zwei An-gehörige der wahrscheinlich weitverzweigten Bande festzunehmen, uämlich Franz Plaufteiner nnd Anton Blazevic. Ans die vorher geschilderte Weise haben die Beiden, soweit es bekannt wurde, über 3200 Kronen sich angeeignet. Ans die vorher geschilderte Weise hatte Franz Plaufteiner in Gesellschaft von mehreren Genossen am 25. November 1908 in Pettaii dem Anton Tvmanic an Bargeld 230 K , am 10. Juni 1910 in Pisanica, Bez. Belovar dem Mato Cajkovic 400 K. und dem Pavao Malier 240 it. geraubt, ferner am 25. Februar 1908 dcm Stefan Kozar bei Tüffer 330 K., am 25. Juli 1908 in Windifch-Feiftritz dem Anton Robar 190 St. entwendet. Ucberdies hat Plansteiner im Vereine mit Blazevic am 25. April 1910 bei Bucka in Krain dem Franz Derfweusek 850 K., am 26. J:il> 1910 bei Leskovec (Haselbach) dem Jakob Oblak 210 K., am 5. August 1910 bei Lemberg dem BlaS Cmercsck 540 K., am 7. September 1910 bei St. Peter am Königsberg dem Lorenz Bclina 772 A. und am 11. November 1910 bei Tüffer dem Franz Medwed 380 K entzogen. Ferner wer« den den Beiden auch noch mehrere kleinere Delikte zur Schuld gelegt. Beide sind wegen Marktdicbstähle schon mehrmals vorbestraft. Sie lengnen alles in frecher Weise ab. Aber sowohl die Bestohlenen als auch einige Zeugen erkennen in beiden ganz bestimmt diese gefürchteten Markträuber. DaS Urteil lautet bei Anton Blazevik auf 9 Jahre schweren Kerkers mit Verschärfung nnd Landesverweisung, bei Franz Plansteiner auf 11 Jahre schweren Kerkers mit Verschärfung und Stellung unter Polizeiaufsicht. praktische Wtteitungen. Geschirre auszuspülen. Hierzu soll Heuwasser ein gutes Mittel, und zwar bei Blech-, Holz- und Eisengeschirren seiu. Iu den gro-ßen Milchereien, dic cs in Irland gibt, wird jedes zur Milch benutzte Gefäß mit Heuwaffer ausgespült. Mat> kocht eine Handvoll Heu in Wasser und schul-tet dasselbe dann heiß in das zu reinigende Gesäß. Von, Baden. Ein warmes Bad vo» mehr alS ->-28 Grad R. kann selbst dem Gesunden gefährlich werden; — ei» laues Bad von : 27 bis 28 Grad R. beruhigt und wirkt für viele Manschen alS ein jchlasmachendes Mittel; — ein kühles Bad vo» -^-24 Grad R. erhöht die Wärmebilvuug des Körpers auf das Doppelte und ein Bad von + 15 bis 16 Grad R. auf das Vierfache. Die Tem-peratnr des BadeS ist also keineswegs gleichgültig: deshalb sollte man auch nie länger als 10 bis 15 Minuten im Bade verweile». Im Flnßbade dagegen können gesunde, kräftige Personen längere Zeit ver-bringen, wenn sie durch Schwimmen sür gehörige Körperbewegung sorgen nnd damit den Blutumlauf unterstützen. Elfenbeinartigc« Aussehen erteilt man gut ausgetrockneten Gypsfiguren durch Tränken mit fchwachgelb gefärbter Stearinmasse odcr durch Imprägnieren der GvpSabgüsse mit Olivenöl, geschmolzenem Fett oder Wachs, zu welchem Zweck die Figuren er-wärmt werden müssen. Man kann auch schon dem GypSbrel durch Zusatz von Ocker einen Stich in« Gelbe erteilen. Zur Erzielung dcr richtigen Nüanze ist Uebung notwendig. Durch Tränken mti Stearinmasse ohne Zusatz von Farbe erhallen die Abgüsse ein marmorähnli-chc« Aussehen. Gelb gewordene Klaviertasten be-feuchtet man behufs des Bleichen« fortgesetzt mit Chlor-wasicr — aus der Apotheke — und seht sie den Son« ncnstrahl'n au«. In Ermangeln«. von Chlorwcisser kann man gewöhnliche« Wasser nehmen. Ein Bleich-mittet für Elsenbein und Knochen ist ferner da» Was-serstoffsuperoxid, womit man die betreffenden Gegen-stände nach vorausgegangener Entfettung mit Wein-geist oder Benzin wiederholt anfeuchte«. Um Tinte vor Schimmelbildung zu schützen, gibt man ihr einen geringen Zusatz von Nelkenöl oder Kreosot oder ein Gemisch von beiden. Auch Salicylsäure, Karbolsäure, Benzoesäure, Holzessig u. s. w. verhindern die Schimmelbitdung. Tinte sollte stet« in gut schließenden GlaS oder Sieingut-, i ich! in Metallgefähen an einem kühlen Orte auibewahrr werden. Reinigung der Fußböden, Türen und Fensterbekleidungen. Gefirnißte Fußböden und mit weißer Oclfarbe angestrichene Türen, Getäfel. Fensterb-kleidungen etc pflegt man häufig mit Bürsten zu reinigen, die in eine Lösung von Schmier-seife eingetaucht werden. Der Schmutz wird dadurch allerdings entfernt, aber auch die Octtarbe und nament-tich der Firni« stark angegriffen Gleiche Wirkung ha-ben Seife und Soda. Weit besser ist eS, die Reinigung dieser Gegenstände mit Salmiakgeist vorzunehmen. Zu diesem Zweck verdünnt man den gewöhnlichen Sal-miakgcist mit der 6-, 8» oder lOfachen Menge Regen-oder Flußwasser, je na i-dem der zu reinigende Gegen-stand mehr odcr weniger Wert hat und putzt ihn mit-telst eines Schwämme« os-r einer Bürste ab. — Auch den Fliegenschmutz kann man von Oelgemätden mit lOfach verdünntem Salmiakgeist leicht und ohne Gefahr sür da« Gemälde entfernen. Gewebe und Kleider wasserdicht zu »lachen. Man kocht 17 Gramm Hausenblase so lange in weichem Wasser, bis die Auflösung er« folgt ist. Inzwischen löst man 35 Gr. Alaun in ein Liter Wasser und 10 Gr. weiße Seife in 0,5 Liter Wasser. Jede dieser Flüsflgteiten seiht man separat durch ein grobes Tuch und vermischt sie dann. Bor ihrer Verwendung wird dic Mischung stark erwärmt und in diesem Zustande mit einer Bürste aus die innere Seite der Kleider gestrichen. Diese Methode wehrt dcm Eindringen des Wassers, ohne die Luftzirkulation zu hemmen. Holzwurmbeize. Eine Beize, welche Holz waren gegen Wurmfraß schützen soll, erhält man durch Abkochung von 1 Tl. Kochsalz, l Tl. Pfeffer, 1 Tl Senfkörner, 1 Tl. Knoblauch. 1 Tl. Wermut-dlätter in 2 bis 3 Liter Effigfprit. Mit dicscr Mi' schung werden die gegen Holzwürmer zu schützenden Gegenstände zweimal bestrichen. Einfaches M i t t e l, Ratten u. M ä u f e aus Kellern und Magazinen fern zu halten. Mau vertreibt dieses Ungeziefer dadurch daß man Wände und Decken der betreffenden Räume mit einer Kalkfarbe streicht, welche durch einen Zu-sah von schwefelsaurem Eisenoxidul Eisenvitriol — gelb gemacht ivurdc. Ritzen in Fußböden, Löcher etc. werden mit Eisenvitriol-Kristallen ausgestopft. Ratten und Mäuse bleiben aus Räumen fern, wo selbst flache Gefäße mit Chlorkalk gefüllt i aufgestellt sind. Ein Vertilgungsmittel sind kleine Stücke der Meerzwiebel — Scilla maritima —, welche man in Butter oder Schmalz abkocht, ablausen läßt u»d getrocknet ausstreut. In Fett gebacken? kleine Korkstückchen, welche die Ratten fressen, töten daS Ungezieser, weil sie nicht verdaut werden. Weinbergschnecken zu vertilgen. Zu den zahlreichen Feindcn der Weinknospen gehören auch die großen und kleinen Weinbergschnecken. Diese Tiere zerstören die jungen Triebe nur so lange, als letztere ganz zart sind und je länger dies dau ert, desto größer wird der Schaden. Sobald die Triebe aber härter werden, hört dic Frcßlust der Schnecken auf und dic Tiere ernähren sich alsdann von weicheren Pflanzen. Verschiedene Mittel sind zur Vertilgung dcr Weinbergsschnecken angegeben worden; ein ganz einfaches und billiges VertilgungS« mittel ist frischer Kaltstaub, wovon eine winzig kleine Portion genügt, um die Schnecken sosort »«schädlich zu machen, wenn- sie damit bestreut werden. Der Erfolg ist ganz sicher. Seite 6 Deutsche Wacht Nummer 40 FRITZ RUSCH, MrinMii CILLI. Schrifttum. Ist der Name Schöckel slawisch? Als zur Zeit der Völkerwanderung um daS Jahr 375 nach' Ehrifto die Römer in Steiermark von den Slowenen oder Winden verdrängt wurden, entstanden bei Graz viel« slawische Ortsnamen Auch den Na-men Schocket halten viele für slawischen Ursprungs, nämlich von sokol, Falke. Andere, z. B- der steiri-!che Geschichtsforscher Aquilin Julius Cäsar, geboren in Giaz am 1. November 1720, gestorben am 2. Juni 1792 aus dem Weizberge, leiten Schöckel von Schock, nämlich Bäume aus der Spitze, ab. doch hat auch diese Deutung wenig Wahrscheinlichkeit für sich Dr. Ambrosius Gasparitz, ehemals Pfarrer in Semriach, ei» sehr angesehener und verdienter Mann, schreib» im Schöckelgedenkduch des Jahres 1908 sol-gtndes da.über: „Scheckel oder Lchöckel bedeutet so viel als Seheort, Schau-, Acht- oder Wachtort oder auch Ort der Sicherung oder Sicherheit. Die-jenigen, die Schöckel vom slawischen Worte sokol (Falke) ableiten, irren sich. Schöckel ist abgleiten vom indogermanische» Stamme sah, sak. Der Schöckel hieß 1147 mons Sekkel, 1185 Sekil, 1295 Sehekel, 1348 Tsekel, 1354 und 1400 Sebekel Deutlich ist in diesem Ortsnamen die indo-germanische Wurzel sah, sak zu ersehen. Im Alt-hochdeutschen bedeutet seban. sekhan. sShon so viel als sehen, schauen, sichten, achten, wachten, im Mit-telhochdeutschen södvn. s€chen dasselbe, das altsäch-fische t#ban, das gotische saihjan haben dieselbe Bedeutung. Seckau und Söchau erheischen dieselbe Ab-leltung wie Schöckel." In Ernst vo» ^oellns Buch vom Schöckel, das den Hüter deS Graz« Tales nicht nur touristisch, sondern auch in Sage und Ge-schichte in Wort und Bild erschöpfend behandelt, finden sich derartige interessante Abhandlungen in großer Zahl. DaS Buch vom Schöckel kostet 2 Kro-neu und ist außer dcm Verlage Leykam durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Aus der Festenburg. Gesammelte Auf. sätze und Gelegenheitsgedichte von Ottokar «ernstock. Preis 6 Kronen, gebunden 7.80 Kronen. Graz 1911, Ulr. Moser'S Buchhandlung (I. MetErhoff). Der V«fasf«, durch seine frohsinnigen Beiträge m den ..Fliegenden Blättern" und seine ebenso markt-gen als gehaltvollen Gedichtsammlungen: „Aus dem Zwingergärtleiu", ..Unter d« Linde", ..Turm-schwalben" weit bekannt und in hoher Wertschätzung stehend, zeigt durch diese mannigfaltigen Aufsätze, daß er nicht nur eine weltentrückte Dichterseelc ist, die von vergangenen Tagen sinnt uud dichtet, son-d«n (gleich seinem steirischen LandSmanne Peter Rosegger) offenen Auges und warmen Herzens den Zeiiläiifen folgt, B«gangenheit wie Gegenwart gleicherweise im Auge befallend. Mag er über HackhoferS Festenburg« Gemälde, die dramatische Dichtkunst im Mittelalter, die Erlebnisse eines deut-schen Arztes oder auS der Geschichte der Augustiner oder des Wechselgaues berichten, dic stets anziehende Einblicke in frühere Zeiten und Sitten gewährt, überall erweist er sich als dn kundige Beobachter und Forscher, der mit gewandter Fed« zu gestalten weiß. Es war darum ein glücklicher Gedanke, diese Aussätze in einer Sammlung zu vereinigen und hiednrch das Bild eines im ungewöhnlichem Maße dichtenden und schaffenden Geistes, wie es Ottokar Kernstock ist. zu ergänzen und zu beleben. Das Buch ist in die Abschnitte Historisches und Biographisches, Essais. Belletristisches geteilt und enthält anßerdem einen Poetischen Teil mit einer Reihe von Gelegen heitsgedichten. die in Sprache und Form von zün dender Wirkung sind. Wir brgrüßen das Erscheinen des hübsch ausgestatteten, mit dcm Bilde des Ver-fassers geschmückten Buches mit lebhast« Freude und können eS allen Freunden der Kernstock'schen Muse, sowie allen GeschichtSsreunden als eine gehaltvolle und genußreiche Lesung wärmstenS emp fehlen. Wer Vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Eingesendet- Verehrte Haussrau! Kümmern Sie sich in Ihrem eigenen Jnt«esse, wie Ihre Wäsche gewaschen wird. Beseitigen Sie Chlor oder Aehnli-ches, Soda, Bürste auS der Waschküche und bestehen Sie daraus, daß da» beste sauerstvffhältige Wasch» mitte! Pnsil verwendet wird. Petsil wäscht ohne Zutaten die Wäsche in der halben Zeit rein, macht ie nach einmaligem leichten Durchwaschen blendend veiß und «spart ArbeitSkrast, Seife, Soda und Brennmaterial. Persil ist garantiert chlorsrei und >aßt für jede Waschmethode. Die Haltbarkeit der Wäsche wird bedeuten'' verlängert. Es gibt nichts Besseres zor sofortigen Herstellung einer hochfeinen Rindsuppe, als ? MAGGI Rindsuppe-Würfel ä 5 Heller. MAGfils Rindsuppe-Würfel sind reine, allerbeste Rindfleischsappe In fester Form and enthalten aach d»s nötige Kochsalz und Gewürz. Nur echt mit dem Namen MAGGI uad der Schutzmarke Kreuzstern. yiaschP^.L Zahn-Creme Mundwasser Die andauernd hohen Preise lassen t» geboten erscheinen, das Fleisch nur aus die schmackhafteste und bekömmlichste Art. d. h. gebraten aus den Tisch zu bringen. 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