Deutsche Wacht. tfc .Dart^de Wacht" «Hchttm jtdrn Sonntag und Don»«rgtag worden« und sottet tasimt bet 6ottntafl45ciia$r »Die Südmark- für Ctllt mit Zustellung In4 Aaus monatlich ft —.56, u«rrtcljd$riß fi. 130, halbjährig t—, stanuühii« fl. ft.—. Mit faUPCrKnNuitt «MertrtHl*Ttg st. 1.60, tziU^ahnq v. S.2>», gau^^rlg «. 6.40.— Einzelne Nummern T kr. Hl n,etg e« werten nadi Xarif b*r«fciet IWl öfteren Wicd?rH»l«i»9«n entsprechender R»chlas4. »Ue dedeu»«,d. — 5?eMn und Jauchzen, dem Klang der Schalmeien. Heute wurde „abgefahren". Die Sennerinnen lehrten von der Alm ins Thal zurück. Festlich ge-schmückt waren die Kühe und ihre Führerinnen. Aus dem Thale zogen ihnen Burschen mit Musik entgegen und geleiteten sie bis zu den Gehöften. Schon waren die Thiere in den Stallungen I untergebracht, die Sennerinnen sammelten sich zum lonz, als noch eine Nachzüglerherde die Alm ver-liefe. Keine Kuh war geschmückt, keine Glocke er-, Rang und statt fröhlich in die herrliche Bergluft dinauszujodeln, suchte die hübsche Sennerin mit Mühe ihre Thränen zu unterdrücken. Verwundert trat der Mann vom Felöblock an sie heran, denn sie war die Tochter seines Quartierwirts, des Bauern Einhöfer. „Wo fehltS, Liesli?" fragte er. Sie erklärte ihm schluchzend, dass sie nicht festlich „abfahren" dürfe, da ihr im Laufe des Sommers ein Kalb gestützt fei. Aber das fei noch ihr geringster Äbmerz. Der Vater habe ihr erklärt, dass sie den Mi, den sie doch sosehr liebe, nun und nimmer heiraten dürfe. „Er wird sich erweichen lasten, Liesli." „Nie, Herr Professor! Er hat einen Schwur — wenn er den ausspricht und dazu mit der Hand auf den Tisch schlägt, dann hält er sein Wort und wenn der türkische Kaiser selbst ihn bäte." „Und wie heißt denn dieser fürchterliche Schwur Liesli sagte ihn feierlich her. „Das klingt allerdings grausig," lachte der Pro-fessor. „Aber nur nicht den Muth verloren, ich werde mit dem Vater sprechen/' Liesli dankte für den guten Willen, aber man konnte ihr ansehen, dass sie von der versprochenen Hilfe nicht viel hoffte. Während Liesli die Kühe in das Gehöft trieb, gieng der Professor in seine Zimmer. Man hatte ihm die besten des Bauern-Hauses eingeräumt. Die erste Stube war wie ein gewöhnliches Wohnzimmer hergerichtet. In der zweiten sah es aber recht bunt aus. Sonderbar gestaltete Instrumente lagen und standen auf Tischen und Schränken. Noch sonderbarer aber waren die Anstalten, die jetzt der Professor traf. Er holte eine große Platte hervor, die sich bald als ein zusammenlegbarer Tisch entpuppte, denn er stellte ihn mit wenigen Handgriffen auf die Reine. Diese wie der breite Rand des Tisches waren mit Seide umsponnen, während die innere Platte aus einer Harzmasse bestand. Wer ihn nicht näher betrachtete, konnte ihn für einen eleganten Salontisch halten. Darauf brachte der Professor die Tischplatte mit dem blanken Knopf einer Maschine in Berührung, an deren Kurbel er fleißig drehte. Endlich setzte er sich ans Fenster und wartete geduldig, bis der Bauer aus dem Stalle kam. wo er die nöthigen Anordnungen für die Unterbringung der Kühe getroffen hatte. Der Bauer leistete der Aufforderung feines Gastes, einzutreten, sogleich Folge. Ohne Umschweife gieng der Professor auf sein Ziel los und fragte, warum er die Liesli dem Rudi nicht geben wolle. „Weil sie beide nicht zu einander passen", sagte der Einhöser. „Er ist brav, aber arm, und sie hat von mir keine große Mitgift zu erwarten, denn den Hof kriegt mein Aeltester ungetheilt. Sie aber ist ein leichtsinniges Ding. Hat sie mir doch im Sommer ein Kalb abstürzen lassen." „Wenn aber der Rudi hundert Goldgulden in die Ehe mitbringen würd«?" „Ja, daitn — auch dann nicht," beharrte der Bauer, „denn ich Hab's geschworen, er soll sie nicht haben." „Er soll sie haben," sagte der Professor in be-stimmtem Tone. „Er kriegt sie nicht," rief der Bauer, seinen LieblingSschwur ausstoßend, „wenn nicht ein Blitz aus heiterem Himmel niederfährt--" „Kräftig schlug er mit der Hand auf den vor ihm stehenden Tisch. An dem in reinsten Blau strahlenden Himmel zeigte 'sich kein Wölkchen. Dennoch sank der Einhöser plötzlich wie vom Blitz getroffen nieder. „Was ist Euch i" fragte der Professor in be-forgtem Tone, obwohl er ein leichtes Lächeln nicht verbergen konnte. Der Einhöfer erwiderte nichts, er erhob sich langsam, sah seinen Einmieter mit allen Zeichen des Schreckens an und verließ da« Zimmer. Heutzutage gibt es kaum einen Bauer, der nicht von der Elektricität und ihren Wirkungen gehört hat. Dafür sorgen die Zeitungen und galvanischen Maschinen umherziehender Jahrmarktsleute. Da-malS aber, vor hundert Jahren, gab es mele 2 ..Deutsche Wacht" 1895 Bezirkshauptmann Tr. Wagner todfticrte imIiamen bet vollzählig erschienenen politischen Beamten. Er erklärt, das» nicht viel gefehlt hätte. dass er heute am Ericheinen gehindert gewesen wäre, sowie dies leider beim AbschiedSsest des Herrn Oberlandes-gencbtsratheS Lulek der Fall gewesen sei; heule iber sei « da und mit ihm alle politischen Beamten. Damals habe eS geheißen, alle, welche der Gerechtigkeit dienen, seien erschienen; ober auch die politischen Beamten dienen nichl der Ungerechtigkeit, nur ist die Form, in welcher sie der Gerechtigkeit dienen, ein« andere. Zwischen den Gerichts- und den Beamten der Staatsanwaltschaft und den politischen Beamten bestehe gewissermaßen ein SchwägerschastS- und Ver-wandtichastsverhältniS. Aber eS sind auch andere Bande, die uns mit dem hochverehrten Scheidenden verbinden: hohe Achtung vor dem hochverehrten Herrn Oberstaatsanwalt und innige Verehrung für denselben, welche wir zum Ausdruck bringen wollen; die auS-gezeichneten Eigenschaften desselben find zu vielseitig, als dass alle aufgezählt werden könnten. Redner hebt hervor den strengen Rechtssinn desselben, dessen umfassendes und doch tiefes juridisches Wissen, welches in seinen Aufsätzen in der „GerichtSzeitung" zum Ausdrucke komme; seine sirenge Ob ectivilät olS Richter, feine Pflichttreue und die Rastlosigkeit in der Erfüllung feiner Obliegenheiten, sowie seinen be-geisterte» Patriotismus. Alle diese Ei^enschasten wirken in hohem Grade anregend und üben einen großen Einfluss auf die gesammte Beamtenschaft. Dieser Einfluss wird niemals schwinden und der Geist Gertscher's wird bleiben als leuchtendes Vor-bild für nähere und fernere Berufsgenoffen. Goethe sagt: Die Stelle, die ein guter Mensch betrat, bleibt geweiht allezeit; der Scheidende ist ein edler Mensch, ein fürsorglicher Vater und schwer iehen wir ihn ziehen; der Gedanke erleichtert unser Weh, dass dieses Scheiden der Beginn weiterer Ehrung und Be-förderung ist; sowie hier, so werden ihm auch in Triest die Herzen der Bevölkerung enlgegenschlagen. Redner schließt mit dem Wunsche: herzliches Glück-auf zu neuem Schaffen und Wirken; möge dcr hochverehrte Herr Oberstaatsanwalt rasch aus der Staffel der Besörderung weiterschreiten und niemals vergessen der Cillier Beamten und insbesondere der politischen Beamten; aus das hin bringt dcr Redner fein GlaS. LandcSgerichtSralh Valogh hielt als Senior der Landesgerichtsräthe an den Scheidenden eine bewegte Ansprache. Er gedachte der Verdienste desselben und gab seiner Wehmuth Ausdruck über dieses Gebildete, welche die Elektricität nicht einmal dem Namc» nach kannten. So ist es erklärlich, dass dem Bauern der Schlag, den er von der elektrisch geladenen Tischplatte erhielt, als eine überirdische Antwort auf feinen Schwur erschien. Ein Blitz aus heiterem Himmel hatte ihn niedergestreckt. Tags darauf ivaren Liesli und Rudi zum allgemeinen Staunen Verlobte, und fröhlich eilte die erstere zum Profesior, um ihm ihre» Dank abzustatten. Der Profesior aber war niemand anderer, als Alesiandro Volta, derjenige Gelehrte, der als Vater der modernen Elektrotechnik zu betrachten ist. Vor 150 Iahren, am 18. Februar 1745, wurde er zu Como in Oberitalien geboren. Er machte Reifen durch die meisten Länder Europas und hielt sich längere Zeit im Glarusthale auf, woselbst alte Leute noch heute von einem Reisenden erzählen, der Blitze auS heilerem Himmel hervor» zaubern konnte. D. S. B. Ralte Füße. Während der Wintermonatc hörte man vielfach die Klage über kalte Füße. Gewöhnlich sucht man diesem Uebel durch besonders warme Fußbekleidung abzuhelfen, jedoch kann man damit uur bis zu einem bestimmten Grad auf Erfolg rechnen. Denn in den seltensten Füllen oder nur vorübergehend tvird das Leiden durch Temperaturverhältnisse her-vorgerufen. Vielmehr ist dcr Grund desselben, besonders wenn es sich dauernd zeigt, in Störungen und Stockungen in den Unterleibsorganen und der damit zusammenhängenden mangelhaften Mut-circulation zu suchen. Scheiden, bei dem jede Hoffnung auf eine Wieder-kehr abgeschnitten sei. StaatSanwalt Dr. Joses Galld sprach im Namen der StaatSanwaltschast. LandeSgerichtSrath Tock (OdcrravkerSburg) toaslierte als Senior dcr BezirkSrichter. Ein inniges Band habe stets die Bezirksgerichte mit dem verehrten Präsidenten verbunden. Durch Strenge, gepaart mit Milde und srcundlicheS Entgegcnkommcn, habe derselbe die auswärtigen richterlichen Beamten so innig an sich gezogen. Ein Beweis der Hochachtung und Verehrung sei der Umiiand, dass heute mehr als zwei Drittheile der BezirkSrichter des ganzen Kreis-gerichtSsprengels zur Abschiedsfeier erschienen seien. Der Redner bittet dcn Oberstaatsanwalt, er möge die BezirkSrichter seines SvrengclS in freundlicher Erinnerung behalten. Dr. Zajovitz dankt dem Oberstaatsanwälte im Namen des Avvocatenstande» für das bewiesene Wohlwollen. BezirkSrichter Tr. Pevktz (Pettau) feierte Dr. Gertscher als Richter. Er habe in hervorragender Weise befruchtend auf die Rechtsprechung eingewirkt und sei als Richter mit dem glänzendsten Beispiele vorangegangen. Er Hai befruchtend und aneifernd gewirkt, und daS ist das Andenken und die immer« währende Erinnerung, welche er nicht bloß für Unter-steiermark, sondern für das ganze Land zum Segen desselben zurücklässt; seine «iiehliche Wirksamkeit wird auch in ferner Zeit noch ihre wohlthätigen Folgen zeigen und mit hoher Befriedigung kann er darauf zurückblicken. Redner schließt mit einem Hoch aus dcn erziehenden Präsidenten. LandtagSabgeordneter Dr. Wokanu sagte: Wer im öffentlichen Leben wirke» muss, ist ost gezwungen, seine eigenen Empsindungc» zurückzudrängen und sich den Wünsche»» derjenige» unterzuordnen, deren Interesse er vertritt; umso angenehmer ist es für einen Volks-Vertreter, wenn die eigenen Empfindungen und die Wünsche der Mandanten zusammentreffen, und dies ist heute der fall. AI« vor vier Jahren der unvergcss« liebe Präsident Heinricher schied, da drängte sich ollen die bange Frage aus: Wer wird der Nach-solger sein? Als eine wahre Erlösung wurde eS aber empfunden, als bekannt wurde, wer der Nach-folger sei. War doch Gertscher schon von seinem früheren Wirken her in Eilli alt Mensch im edelsten Sinne deß Wortes bekannt. Er hat die auf ihn ge-setzten Hoffnungen nichl bloß ersüllt, er hat sie weit übertroffen. Das volle Verständnis für die bestehenden Verhält- (gerade die Füße werden vor allen anderen Gliedern des menschlichen Körpers stiefmütterlich behandelt. Man schließt sie von der allgemeinen Körper- und Gesundheitspflege aus und doch bedürfen sie schon darum einer besonderen Wartung, weil kein anderes Glied so entfernt vom Mittel» punkte der Lebens- und Blutthätigkeit ist, als die Füße. Deshalb bedarf hier die Blutbewegung, die HauttlMgkeit und die Absonderung der abge-storbenen Haut einer besonderen Unterstützung. Darum sind tägliche Fußbäder von mäßig warmem Waffer und ein kräftiges Abreiben der Füße von großer Bedeutung in der Gesundhcits-pflege und die erste Bedingung, um das Leiden der kalten Füße zu beseitigen. Wer daS wirkliche Fußbad nicht vertrügt, muss die Füße wenigstens täglich nass abreiben und dann fest abtrocknen. Es ist merkwürdig, wie viele Personen allein die Füße von der täglichen Reinigung ausschließen, obgleich erfahrungsgemäß jede Waschung derselben eine Empfinsung von wohlthuendem Behagen her-vorruft. Nächst den Fußbädern ist die richtige Fußbekleidung von großer Wichtigkeit. Wer an kalten Füßen leidet, muss täglich ziveU bis dreimal die Strümpfe wechseln und dieselben etwas erivärmt anzielten. Von gr«ßer Bedeutung ist, dass die Feuchtigkeit, welche der Fuß absondert und die vom Strumpfe aufgesogen wird, nicht in dem Maschen gewebe erkaltet und dann erkältend auf den Fuß wirkt. Durch den öfteren Wechsel der Fußbe-kleidnng wird dieser Uebelstand vermieden. Ebenso wichtig ist die Wahl des Schuhwerks. Man wähle dazu feines schmiegsames Leder, Tuch oder porösen Wollenstoff und eine bequeme an- nifse und ein warmsühlende« Herz haben ihm iie Herzen aller im Fluge gewonnen, sein scharfes, aber sicheres Eingleisen gewann ihm die Zuneigung all» Untersteire». Dass die Regel, man könne es niftt ollen Menschen recht machen, auch eine Aitsnabme haben könne, hat Gerticher bewiesen. Unser» helfen» Wünsche für den Scheidenden haben einen bitterm Beigeschmack, welchen aber ein Hoffnungsstrahl mildert: Gertscher wird da» Land nicht oergeffen, wo er so segensreich gewirkt hat, er wir» Steiermark «ili seine zweite Heimat betrachten. Im Namen von ganz Untersteiermark, im Namen der ganzen u«theil-baren Steiermark rufe ich dem Herrn Oder-staatSanivalt ein herzlichesLebewohl zu! ReichSratdSabgeordneterDr. Foregger begrüyte ken Geleierten als Präsidenten. Für uns bleiben Sie der Präsident. WaS Sie sind, haben wir beute von bt> redten Zungen vernommen. Von alten guten Worte», die zum Ab chied gesprochen wurden, ist mir kA« liebste: Sie haben die Herzen gewonnen, Sie haben sie an sich geriffen. Was wir heute vernommen haben, waren Wiederklänge des Zaubers, den Sie auf ?bn Umgebung ausüben. Redner hebt als heroorragcndstc Eigcnschast Ger-tschers sein patriotisches Gefühl hervor. Er fei -nie Säule der Gerechtigkeit und eine Säule des Patriotismus geworden. Sein leuchtendes Vorbild habe wieder PatiiotiSinuS geweckt und so habe er wirk-samen Samen ausgestreut. „So sind Sie eine Säule, zu welcher jeder emporblickt init Hoffnung, eine War-nung und Mahnung dem Lauen, eine Aufforder»«i> dem Guten, ein Zeichen der guten Zukunit M Vaterlandes. Mein Glas dem Patriole» Gertscher!" Vicebürgermeister AuliuS Naknsch gedacht« der Gemahlin des Scheidenden als einer hochherzigen, edle», mildthätigen Frau. Er rühmt ihr schlicht-^, offene«. theilnahmSreicheS. pflichteifriges, unermüdlich thätige« und bescheidenes Wesen. Wo eS galt, helfend und unterstützend einzutreten, war sie aus rein Play«, et habe sie sich die Verehrung und bleibend« X.;uf■ barkcit aller Kreise ver Stadt erworben. (»ine bedeutsame Rede Dr. Gertscher». In seiner Erwiderung aus die Ehrungen zib Oberstaatsanwalt Dr. Gertscher -inen Rückblick n»i seine Thätigkeit in Cilli, die vor 16 Jahren begann, und suhr dann also sort: „Wenn Sie mich ehre» und mir Vertrauen entgegengebracht haben, so kann ick daS nickt für mich allein in Anspruch nehmen. Allen jenen, die niit mir zugleich als Richter gewirkt haben, gilt die Ehrung, die Sie mir erweisen! schmiegende Form, damit die Blutcirculation nicht gehemmt und die Ausdünstung der Haut, welche sonst als feuchter Niederschlag im Strumpfe bleibt, nicht beeinträchtigt wird. Dauernde Benützung von Gummi- und Filz-schuhen ist darum zu vermeiden. Die Sdjube müssen an einem trockenen Ort aufbewahrt werde», da das Leder jegliche Feuchtigkeit in der Wahni'q aufnimmt und nach kurzer Zeit schimmelbilduag eintritt. Sobald Schuhe von atmofpärische? Feuchtigkeit durchzogen sind, wirken dieselben u kältend auf den Fuß. Nach jedem Spazielgang müffen selbst bei trockener Witterung die Schuh« gewechselt werden. Neben richtiger Hautpflege und Kleidung muss auch eine geregelte Körperbewegung statlsindcn. Personen, welche eine sitzende Lebensweise führen, sollten wenigstens etwas Hausgnmnasiik treibn und dabei auch die Füße in Thätigkeit seßen. damit durch die Arbeit die Sehnen und Muskeln der Beine und Füße und somit auch die Blutgefö^ zu regerer Blutbewegung angeregt werden. Ein Arzt empfiehlt dazu folgendes einfache fahren. Die Hacken der Füße werden dicht ncdm-einander gestellt, während man die Fußspitzen s»-viel wie möglich auswärts richtet. Dann hebt nun die Hacken langsam vom Erdboden, streckt mit hebt den Körper, bis man auf dcn Fußspitzen fieÄ und lüsst den Körper langsam wieder zurücksinken. Diese Bewegung darf nicht zu schnell geschehen Mi muss immer zehnmal hintereinander wieder'M werden. 185)5 ..ventfche Zvacht" 3 Mit mir ehren Sie zugleich alle jene, die mit mir bestrebt waren, dem Rechte und der Ordnung im Slcai« unparteiisch Geltung zu verschaffen. (Beifall.) Und dafür mujs ich Ihnen besonders danken. Es kommt und es kam vor, und ich mujs das hier mit einigen Worten bedauernd erwähnen, dass die Thätigkeit dcr richterlichen Beamten im Unter-lanee mit ungerechtfertigten Worten besprochen nmr?«, dass an hoher und wichtige Stelle, an der Ktälte, wo die heiligsten Interessen d«S RnchcS gewahrt werden, Aeußerungen gesallen find, deren lieb ein gewiffer Theil der Presse sofort bemächtigte, dalli» gehend, dass man zum Richteramte nicht mehr oni Vertrauen aufblicken könne. Tas ist gewiss ungerechtseitigt (mit erhobener Llimme), nicht für mich allein, für alle meine Richter kann ich die Hand ans Herz legen, mit »ollem Muthe für sie einstkhen, für alle die Hand i»s Feuer legen und betheuern, dass jedem von ms der eine ist wie der andere, welchem Stamme und welcher Gesinnung er angehören möge! (Leb-haftet Beifall.) Solche Aeußerungen können wir nur bedauern, einer Bekämpfung halten wir sie nichl würdig! (Erneuerter lebhafter Beifall.) Meine Herren! Ich scheide auS Ihrer Mitte, aus dcr Mitte derjenigen, die mit mir Leid und Freude getheilt habcn, aus einer Bürgerschaft, die ich immer hochgeachtet und geschätzt habe, die sich tmitirt ausgezeichnet hat durch treues Einstehen für Kaiser und Reich, die unerschütterlich festhält an ter von den Vätern ererbten Siite, Eigenart und Epiache. (Beifall.) Die Bürgerschaft von Cilli ist nicht expansiv, will nicht herrschen; sie will nur in ihrem Hause das bleiben, was sie ist, wozu sie herangebilvet wurde durch ihie Vater. Sie will auch nicht über die Grenzen greifen. Sie gönnt dem Nachbar seinen Aeptz und will nur daS erhalten und bewahren, was vielhundertjährige Arbeit GuteS und Rühm-lichte geschaffen Hat. Und das muss ihr die Freundschaft und Aner-kennung aber erwerben und erhalten. Auch jene. Sie ihnen scheinbar als Gegner gegenüberstehe», «erden einsehen, dass das, was sie wollen, nichts ist, was sie nicht wollen sollen. (Beifall.) D möge bald Frieden einkehren, mögen sich die Gegensätze bald auflösen, möge sich die Erkenntnis Iahn brechen, dass dcr Standpunkt, den die Äürgerschast von Cilli einnimmt, kein solcher ist. gegen den man sich wenden kann! (Bravo!) Und da Sie Ihr West» bewahren und über-tragen können auf Kinder und Kindeskinder, dürfen Sie nicht ruhen. Dazu gehört voller Glaube und »olleS Vertrauen in die eigene Kraft. Des Mannes Bert beruht auf eigener Stärke und daS trifft auch beim Gemeinwesen zu. Wer sich selbst ausgibt, ist verloren; iver'sich selbst vcrgisSt, wird von der Weit vcrgessen! Bleiben Sie dessen ein-gedenk, wenn schwere Stunden für Sie anbrechen. Bleiben Sie einig und halten »ie fest zusammen, dann werden Sie bleiben können, was Sie sind und sein sollen! (Stür-»ischrr Beifall.) Und in böser Stunde halten sie sich Ihr schönes Wappenschild vor Augen, führen Sie sich die Deutung, die ich demselben gebe, wann zu Gemüthe. Drei Sterne hat Ihr Schild. Es ist der eine das Vertrauen in sich selbst, der zwei!« das Sinnbild unermüdlicher Arbeit und Thätigkeit, der dritte das Symbol dcr Opferfreudig-ke^l und Lpferwiltigkeit. Nicht eigenes Jntereffe, sondern das Jnlerefse des großen Ganzen, das Jntereffe dieses, wenn auch kleinen, so doch so schönen Gemeinwesens soll Sie leiten. Nicht waS dem Einzelnen, sondern waS dem Ganzen frommt, sei Ihr Lcilftern und wenn Sie dieser» folgen, dann wird man Ihnen nichts an« haben können, dann werden Sie bleiben das, waS sie find. (Lebhafter Leifall.) Die drei Sterne stehen auf blauem Felde. Blau ist die Farbe der Treue. Wem sollen Sie treu sein? Treu wie Ihre Väter in Ewigkeit. Treu dem Reiche, treu dem Lande und der Stadt und, incui« Herren, treu sich selbst. Halten Sie daran fest und dann, meine Herren, wird Cilli bleib«», iwl «S war, ist und sein soll! (Ernkuerter Beifall.) Meine Herren! Wenn ich einen Wunsch für Cilli Süßem soll, io kann «S nur der beste sein! Der Wunsch: Möge sich Cilli weiter so entwickeln wie bisher; möge es blühen und gedeih«»; möge «S jenes LoS finden, das es durch seine wackeren, ehrenfesten Bürgn verdient! Und wenn ich eine Bitte an Sie richten darf, nicht allein an die Bürger, nein, an alle Anwesenden, die sich heute um mich vereint haben; es sei die: Denken Sie meiner auch, wenn ich in der Ferne weile! Mich knüpft ein unvergeßliches Band an Sie, an die Slakt und das Land, dem ich oll« Erfolge meiner Wirksamkeit zu verdanken habe, dem ich nie genug dankbar sein kann! Und wenn ich jetzt mein GlaS erhebe, so bitte ich Sie, einzustimmen in diesen meinen dreifachen Spruch: Hoch daS schöne, mächtige Oesterreich, das mir wie ein Diadem erscheint, in welchem die einzel-nen Provinzen die Edelsteine bild«»; Hoch der hellfunkelnde Smaragd in diesem Diadem, die schöne, grüne Steiermark, meine zweite Heimat! Hoch die kleine, unschätzbare Perle darin, meine zweite Vaterstadt Cilli! In diesen Wünschen begegnen sich alle unsere Herzen!" (Rauschender, nicht endenwollenderBeisall.) Nun gelangten BeglückwünschungS-Telegrammc zur Veilesung. AuS Mahrenberg: Rarh Mundi, Dr. GlaS; auS St. Leonhard: Morokutli, Krön-vogel, Radaj. Zuber, Schweiger; au» Drachenbnrg: Kotzian, Kueß. Portugal!; aus Graz: SanitätsratH Dr. Hoisel; auS Lichtenwald: Dr. Kaulschiisch. Hierauf hielt Dr. ttertscher eine von köstlichem Humor gewürzle, von übersprudelnder Laune zeugende Rede, halb in gebrochener deulscher, halb i» italienischer Sprache. Er bewies dadurch, dass er nicht nur vollkomnien fließend italienisch spreche, sondern dass er auch ein Kcnner der italienischen Literatur sei. Zum Schlüsse forderte er die Anwesenden auf. mit ihm einzustimmen in ein kräftiges Eoviva! aus die Fraueit und übrigen Bewohner von Cilli. Das waren ungewohnte Klänge in unserem Casino. Gerichlsadjuncl Duca lieferte ein farbenprächtige« Bild von der Unpartülichkeit des Präsidenten, seinem Pflichtgefühl und seiner Gerechtigkeit. LandeSgerichtsrath Nattkt hielt hieraus eine äußerst witzige Rede, die wiederholt durch daS fröhliche Gelächter der Anwesend«» u»terbroche» wurde. LaudeSgerichtsrolh Reitter fei>rte Dr. Genscher als Musiker und als Förderer des MusikvereineS. Auf seine Veranlassung sei daS Forellenquintett in Cilli vorzüglich aufgeführt worden, er selbst sei ein Claviervirtuoie (doch spiele er auch andere Instrumente), und oftmals habe er hier in diesem Saale den Taktstock ergriffen und die MusikoereinSkapelle diri-gint. Schluss der Feier. Noch eine Reih« heiterer Sprüche folgte und in fröhlicher Laune blieben di« Festgenoffen noch lange beisammen. Die wackere Musikvereinikavelle unter Leitung des Kapellmeisters Dieß! leistet« Vor-zügliches. Nicht unerwähnt darf bleiben, dajs sich He r AloiS Walland um das Arrangement deS Abends besonders verdient gemacht hal. Der Ausschuß deS Casinovercines hatte sich durch mehrere Herren verstärkt, ivelche eben eifrigst bemüht waren, zum Gelingen deS FesteS beizutragen. Küche und Keller erwiesen sich als vvrtrefflich. Die letzten Festgäste verließen das Casino um fünf Uhr morgens. Die erhebend« Feier wird im Gedächtnisse aller Theilnehmer bleiben und für manchen Cillier zu den schönsten Erinnerungen seines Lebens zählen. Die Reaction in Oesterreich. (Zur Tedalte über daS neue Strafgesetz,) DaS österreichische Parlament hat — ähnlich dem deutschen — eine wahrhaste Umsturzvorlage berathen. Ein neues Strafgesetz, daü ein-schneidende reaktionäre Bestimmungen entölt, reactionärer als die deutsche Umsturzvorlage, deren einige übrigens doch in letzter Stunde beanständet und zurückgewiesen wurden. Um nur eines zu erwähnen: Die am meisten angefochtene Bestimmung der Umsturzvorlage, gegen ivelche auch die neueste und mit den glänzendsten Namen unterzeichnete Petition sich richtet, ist die-jenige, welche eS unter Strafe stellt, wenn in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weise Religion, Monarchie, Ehe, Familie oder Eigen-thum durch beschimpfende Aeußerungen öffentlich angegriffen werden. Unser Strafgesetz erklärt es bereits für strafbar, weirn jemand durch öffentlich vorgebrachte „Schmähungen" diese Institutionen „verächtlich zu machen sucht" und dies auch dann, wenn der öffentliche Friede dadurch gar nicht gefährdet wird. Die Umsturzvorlage erklärt es al» strafbar, ein Verbrechen oder gewiffe, ganz be-stimmte taxativ ausgezählte Vergehen öffentlich anzu-preisen, unser Strafgesetz-Entwurf macht die An-preisung jeder überhaupt mit Strafe bedrohten Handlung strafbar, und hat da« Abgeordnetenhau« sich entschlossen, diese ungeheuerliche Bestimmung air dcn Ausschuß zur neuerlichen Prüfung zurück-zuweisen. Freilich — der Eifer, welchen die österreichischen Volksvertreter in dcr Debatte über das Straf-gesetz entwickelten, war wirklich bemerkenSlvert. So waren die Jnngtschcchen bei der Abstimmung über den „Hass- und VerachwngSparagraphen", welcher auch für die Zukunft das Standrecht über die Preffe verhängt, in einer Stärke von ,vorgezählten acht Mann aniveseud. Von 37 Abgeordneten dieser Partei fehlten „nur" 29, Alttschechen waren gar keine anivesend. Am stärksten waren die Deutsch-nationalen und die Antisemiten am Platze und von den 110 Liberalen hatten sich etiva 20 in den Sitzungssaal verirrt. Mit der herdenmäßigen Zugesellung zu einer Partei ist die politische Pflicht des Staatsbürgers nicht erfüllt, sogt diesfalls die „Neue Freie Presse" in scharfer, von dcn liberalen Ab-geordneten gewiss vermerkter Weise. Wenn das Parlament bureaukratisch verknöchert, wenn die Fußangeln und Paragraphefallen sich ins Unend-liche vermehren, in welchen der Bürger bei jedem Schritte sich zu verwickeln Gefahr läuft, wenn die liberale Partei den Vorwurf hört und zuweilen auch verdient, sie erfülle die Pflichten nicht, welche ihr Name ihr auferlegt, so hat das zumeist darin seinen Grund, dass nahezu keine Wechselbeziehung zwischen dein Volke und seiner Vertretung besteht. Die radikaleren Abgeordneten fanden im Parla-mente manches kräftige Wort zur Kennzeichnung des reaktionären Inhalts des neuen Strafgesetzes, das u. a. die Zugehörigkeit zum Freimaurerthume mit Strafe ahnden ivollte. So besonders der Deutsch-nationale Dr. Bareuther und dann Abg. Pernerstorfer. Den Verfechter des neuen Strafgesetzes, Justiz-minister Grafen Schönborn, charakterisierte Abg. Dr. Kaizl folgendermaßen: Der Justizminister ist ein bewusster, ein sehr befähigter und darum sehr gefährlicher Gegner der Freiheiten des Volkes und der Prärogative des Parlamentes. Dr. Kronawetter meinte ersichtlich auch mit Beziehung ans die liberale Partei: Wer immer und überall, wo es sich um Reaction in der Staatüversassung und Staatüver-waltung handelt, als treuer D.iener sich der Regierung zur Verfügung stellt, dem geschieht ganz recht, wenn crdieFrüchte von dem erntet, was er gesäet. Ja, unsere liberale Partei hat auch in dieser Debatte wenig echten Liberalismus gezeigt. Der Minister des von ihr unterstützten Cabinetö bietet dem Parlamente einen derartig reaktionären Straf-gefetzcntwurf. Ihre Waschlappigkeit wird durch die Constatienlng dieser Thatsache ins hellste Licht gestellt. _ Umschau. Die deutschböhmischc Presse tritt in an-erkennenswert mannhafter Weise für Cilli ein. Von diesen Zeitungen finden besonders die „Tetsch-Aodenb. Ztg." und der „Tepl.-Schön. Anzeiger" energische nationale Worte. Die erstere schreibt: „Bevor wir einen Zipfel Deutschthum noch gut-willig hergeben, mag mehr noch in Fransen gehen, als die Coalition! Daran halten wir fest und unsere Abgeordneten bürgen uns mit 4 ..Deutsche Wacht" 1895 ihrem Worte dafür, dass auch sie sich halten werden. Mit dem Schilde oder auf dem Schilde müssen unser« Abgeordneten heimkommen! Der „Tepl.-Schön. Anz." schreibt: „Die eigentliche Anfrage des Abg. Lorber, welche Konsequenzen die Linke aus der eventuellen Annahme dcr Budgetpost ziehen werde, blieb unbeantivortet. Man geniert sich wahrscheinlich zu bekennen, daß inan gar keine Consequenzen zu ziehen gedenkt. Man wird sich darauf beschränken, gegen Cilli zu stimmen; findet diese Budgetpost aber doch eine Mehrheit, so wird sich die Linke darob nicht iveiter grämen und unbeirrt fortfahren, der Regierung nach wie vor in allen Dingen aufzuwarten. Im Schutze der Linken ist das Deutfchthum Oester-reichs wahrlich gut aufgehoben!" — Es verdient bemerkt zu werden, dass beide Blätter die deutschfortschrittliche Richtung vertreten. Die Steuerreform. Heute Mittwoch begann im Abgeordnetenhaus« die Generaldebatte über die S t e u e r v o r l a g e n zu der sich bisher 47 Redner zum Worte gemeldet haben. Die Generaldebatte soll drei Tage dauern. Bismarck Ehrung. Von Tag zu Tag mehren sich die Beweise dafür, dass unsere deutsche Steier-mark allen Einschüchterungsversuchen zum Trotze sich rüstet, dcn 1. April, den «0. Geburtstag Bismarcks, als einen großen Festtag des ganzen deutschen Volkes mitzufeiern. Und das ist recht; denn zusammen gehören wir mit den Brüdern in Freud und Leid und mehr als je thut es uns, gerade uns Steirern heute noth, deutschen Siiln zu bekunden, zu wecken, zu kräftigen, uns zum Nutzen, den Feinden zur Witzignng. Aus eben diesem Grunde ist es aber auch dringend ge-boten, dass wen igstens an allen größeren deutschen Orten des Landes Kund-gedungen veranlasst werden. Und allgemein auch sollen die Sammlungen für die dem Altkanzler zu überreichende Ehrengabe fein. Als Huldigung der deutschen Steiermark nnrd ihm diese überreicht. Also soll auch die ganze deulsche Steier« mark dazu beitragen; erst dann ja gewinnt sie Vollwert, wenn auch der Bauer und der Hand-werker sein Scherslein dazu gegeben hat. Pflanzet Bismarck - Vicheu! Eine der innigsten, dauerndsten, deutschesten Ehrungen des großen Einsiedlers im Sachsenwalde wäre zweifel-los die Pflanzung von Bismarck-Eichen an hervor-springenden Stätten rings in allen deutschen Landen. Dort würden sie emporstreben und den fernsten Geschlechtern von dem gewaltigen Recken einer großen Vorzeit Kunde geben; ein Felsblock aber ihnen zu Füßen könnte den Namen Bismarck weisen. Z)er gegenwärtige Stand der tzissier Srage. Von tschechischer Seite wird gemeldet, daß die Verhandlungen mit dcn Abge» ordneten des H ohenwart - C l u b s be» treffe des Cillier G ymnasiums mit Rücksicht darauf, dass in der kommenden Woche im Budgetausschusse der Unter-richtsetat zur Dlscussion gebracht wird, in den nächsten Tagen beendet werden soll. Die Regierung habe dieselben durch Vermittlung der Deutsch Clericalen auS Steiermark eingeleitet. Nicht der Unterrichtsminisier, sondern der Minister-Präsident Fürst Windischgrätz selbst habe die Angelegenheit in die Hand genommen. Die Slovenen versichern, das» die Regierung ganz auf ihrer Seite stehe, (!) was für sie ein Grund mehr sei, auf ihrem Standpunkt zu verharren. ♦ Zu Beginn der gestrigen Parlamentssitzung zog sich, wie auü Wien gemeldet wird, der Handelsminister Gundaker Graf Wurm-brand mit dem Abgeordneten und Prälaten Karlon zu einer längeren Unterredung in die Ecke des Saales zurück. Es fiel auf, dass Karlon unmittelbar nach dieser Unterredung den Ministerpräsidenten Fürsten Windischgrätz aus-suchte, nachdem er vorher mit dem Abgeordneten Kalten egger einige Zeit gesprochen hatte. Man bringt diese Thatsache gewiss nicht mit Un-recht mit den Compromifs-Verhandlungen in Zusammenhang, die jetzt bezüglich der Cillier Frage schweben. * * * Bezüglich der Bemühungen zur Erzielung eines Compromisses in der Angelegenheit des Cillier Gymnasiums berichtet die „Politik", der Unter-richtSminister habe vorigen Freitag den steirisch-slovenischcn Abgeordneten Robic, der auch Mit-glied deS stcirischcn Landtages ist, zu sich berufen und ihm erklärt, die Regierung und die deutsch-liberale Partei seien geneigt, zuzustimmen, dass dcr slovcnischc Vorbereitungscurü am Cillier Gym-nasium aufgehoben und in der ersten Classe eine slovenische Parallelclasse dafür errichtet werde, was zrvar nicht ganz, aber in der Hauptsache mit dem von uns bereits berichteten Compromißvorschlag übereinstimmt. Herr Robic habe jedoch geantwortet, dass die Slovenen auf keinen Fall auf ein Com-promiß eingehen und auf ihrem Postulate: ent-weder slovenische Parallelclassen an den vier Unter« classcn oder ein rein slooenischeS Untergymnasium, aber nur in Cilli, bestehen. Darauf habe der UnterrichtSminister nicht iveiter reagiert. Herr Robic sei, ..um anderweitigen AuSgleichSvcrsuchcn aus dem Wege zu gehen", nach Lambach bei Marburg abgereist; ob er einer Einladung des Statthalters von Steiermark, in Sachen des Cillier Gymnasiums nach Graz zu reisen, nachkommen werde, sei fraglich. Herr VoSnjak habe sich vor einigen Tagen nach Cilli begeben. ♦ 5 Wie die „Neue Freie Presse" mittheilt, sollen die deutschclericalen Mitglieder des Hohenwart-Clubs Versuche eingeleitet haben, in der Cillier Frage zwischen den Deutschen und Sloveneil einen Ausweg zu finden; ihrem Vorschlage hätten auch bereits die Slovenen zugestimmt. Der clericale Vermittlungsvorschlag geht oon der Absieht aus, die angebliche Hauptursache der slovenischen Klagen, den VorbereitungScurS am Cillier Gymnasium, in welchem die slovenischen Volksschul - Abiturienten die deutsche Sprache lernen, zu beseitigen. Es sollen nun die heute bereits, jedoch bloß zur Abhilfe gegen die Ueberfüllung an den untersten zwei Classen bestehenden Parallelclassen, in denen die Schüler nach der alphabetischen Ordnung getheilt sind, so zwar, dass beispielsweise in der ersten Classe A die Schüler, deren Namen mit A— K anfangen, untergebracht sind, und in der ersten Classe B alle Schüler, deren Namen mit den Buchstaben L— Z beginnen, künftig dazu denützt werden, um die aus der deutschen Volksschule ins Gymnasium einttetenden Zöglinge v n denSchülern der slovenischen Volksschule zu trennen, um durch intensivere Pflege der deutschen Sprache in den slovenischen Parallelclassen allmählich in den fol-genden Classen dcn bestehenden Unterschied in der l Kenntnis dcr deutschen Sprache auszugleichen. Ans Stadt und Land. Bismarck und die deutsche steiermark. Eine von dem Vollzngauaschusse an den Geheim-secretär des Fürsten Bismarck gerichtete diesbe-treffende Anfrage hat dieser am 26. Hornung folgendermaßen beantwortet: „Ihr gefälliges Schreiben vom 23. d. M. habe ich zu erhalten die Ehre gehabt. Fürst Bismarck wird sich, soweit sich mit der Unsicherheit aller menschlichen Verhältnisse rechnen und auch so lange Zeit im voraus eine Bestimmung treffen lässt, sehr freuen, den Besuch der Steiermärker an einem der Osterfeiertage nach Ihrer Convenierung zu empfangen." Willi's Dank. Die Gemeindevertretung hat in ihrer gestrigen Sitzung dem Grazer Gemein berathe für die letzte Kundgebung in Sachen der Errichtung eines flove-nifchen Gymnasiums in Cilli ihren Dank ausgesprochen und sich dieser Kundgebung einstimmig und vollinhalt-lich angeschlossen. Aus Bad NeuhauS wird uns geschrieben: Schneepcgel Station Bad Reuhaus am 23. Februi: 1895, 13. Woche: Bad ?!euhauS bei Cilli 55 Cent.. Oberburg 45 Cent., Leutschdors 38 Cent. Am 1. Mäq betrug die Schneehöhe 85 Cent. Dcr Beobachter Paul Weszther. Aus Ran» bei Pettau wird uns geschrieben: Marktbericht über den allwöchentlich je Den Donnerstag in Rann bei Pettau (Steiermark) statt findenden Borstenvieh markt den 28. Febiuu 1895. Ausgetrieben wurden: 224 Stück Zucht, schwcine. 310 Stück Frischlinge 230 Stück s«Ut Schiveine. Im ganzen 770 Stück, wovon «00 Stück aufgekauft wurden. Lebendgewichtpreise wurden iirr Frischlinge 30 kr., für Zuchljchweine 29 kr. and für Mastschweine 33 und 36 kr. pro I Kilo erreicht. Verk.hr lebhaft. Wie uns aus (Hraz gemeldet wird, habe» die Herren stuck, msck. Hermann Zangger und stucl. weck. Eduard Gollitsch Tienstoz das erste Rigorosum mit Auszeichnung bestanden. In Pettau veranstaltet im dortigen Stadt-theater Herr Direktor Peterka Vorstellungen mit seiner Passions-Spiel-Gesellschaft. welche wegen ihrer Vortrefflichkeit allgemeinen Beifall finden. Das 5chneewetter ist nachgerade alle« lebenden Wesen schon sehr unangenehm geivordeiu Hoher Schnee in allen Gassen und das flache Land von unendlichen Schneemasien bedeckt. In Cilli treffen die Züge mtt großen Verspätungen ein — so letzten Sonntag der Nachmiltazs-Eilzug erst um 6 Uhr abends und der Postzug nach 9 Uhr. Tiese bedeutende Verspätung des Postzuges verursachte auch den Ausfall dcr für Sonntag anberaumten Aufführung des Voss'schen Schauspiels: „Zwischen zivei Herzen", da die Mitglieder der Laibacher Theatergesellschast nicht zur rechten Zeit nach Cilli gelangen konnten. Unsere Wärmstube, in welcher täglich 160 bis 200 Kinder der städtischen Volksschulen mit warmer Mittagskost und Brot betheilt werden, erfreut sich Heuer infolge des strengen Winter« eines besonders zahlreichen Besuches und wird länger als in früheren Jahren geöffnet sein müsse». Infolge der erhöhten Ansprüche an die Leistung»' sähigkcit der Wärmstube gehe» Heuer auch früher als in den vorhergehenden Jahren die Vorräthe an Victualien :c. zu Ende und wären Spenden an solchen den, Comite sehr erwünscht. ©tue Belohnung? Die Slovenen hatten sich bisher den Karlonischen reaktionären Schul-antragen gegenüber sehr zugeknöpft verhalten. Jetzt plötzlich bringt ihr Marburger Blättchen die Karlon'schcn Anträge zum Abdruck und man lästl durchblicken, dass die acht Windischen im Landtage für dieselben stimmen iverden. Ersichtlich soll das die Belohnung für den Treubruch, welchen sich die klerikalen Abgeordneten in dcr Cillier Frag« gr statteten, ausmachen. Nun, wohl bekomm'« de» wortbrüchigen Clericalen. Ihre bildungsfeindlichen Schulanträge werdcn vielleicht im Mond«, nie aber in Steiermark durchdringen. Es ist jetzt Ehren-pflicht aller deutschen Abgeordneten geworden, die Anschläge der schwarzen Herren, ivelche nun auch nationale Gegner sind, rücksichtslos zu bekämpfen und da, Gott sei Dank, noch immer die deutsch fortschrittlichen und deutschnationalen Abgeordneten im Landtage die Majorität haben, ist die Aus-ficht, dass jene volksschindenden Anträge der „Bedienten der Wenden" auch nur theilweise Entgegenkommen finden iverden. ganz ausgeschlosien. Die Liebe der acht Windischen soll die schwarzen Herren für ihre zu erwartende Niederlage trösten! Vielleicht wird Herr Karlon sich dann doch darüber Gedanken machen, ob nicht die Freund-schaft der Deutschen mehr wert gewesen wäre, al» jene der Windischen. Was die Tschechen leisten. Neu bürste für die Leser unsere» Blattes eine tschechische populär - wissenschaftliche Abhandlung culturhisto rischen Inhaltes sein, die u. a. folgende Ungeheuer lichkeiten bringt: „Wir Tschechen können stolz sein auf all' das Bedeutende, das wir geleistet haben und auf die vielen großen Männer, welch« aui unserer Mtte hervorgegangen sind. Thomas von Kempen, Justinian, Belisar, Thomas von Modena. Mozart, der große Schulmann Comenius Behandlung des Stalldüngers. Der Stallmist ist ber unentbehrlichste Dünger in der Landwirt-Hast, weil er nicht nur alle wesentlichsten Pflanzennährstoffe enthält md durch leine Zersetzung dem Boden und den Pflanzen zuführt, sondern den Boden auch physikalisch sehr günstig beeinflußt, wo kein anderer Dinaer es zu thun vermag. Er bildet bei seiner Zersetzung Humu« und dieser bindet den zu lockeren und lockert den zu bindigen thonigen Botet, reguliert die Feuchtigkeit»verhältnisse im sandigen und thonigen Loden, erwärmt den Boden, erhöht seine AblorptionSkrast für Pflanzen-Nährstoffe, macht den Boden mürb, leichter bearbeitbar, schließt die «meralischen Pflan;ennahrfioffe auf, indem er bei seiner Zersetzung Kohlensäure entwickelt, die bekanntlich ein Lösungsmittel für beinahe alt mineralischen Bestandteile de» Bodens ist. Ein Stück Großvieh produziert jährlich etwa lOOOO—15000 Kilo Stallmist, der immerhin emen schönen Wert repräsentiert, sofern er mög-Ichst frisch und ohne Verluste zur Anwendung gebracht wird. Die Hiilste de» Werts vom Stallmist kann verloren gehen durch Verluste an Stickstoff, Ammoniak und Aschenbestandteilen, bei einer Dünger-Wandlung, wie wir sie als landüblich leider nicht nur in kleinen, son-krn auch in größeren Wirtschaften, von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen, finden. Hierdurch geht der Vieh best her alljährlich einer recht schönen Geldkumme verlustig. Aus zwei Wegen vermindert sich der Wert dieses Stalldüngers, nrtiveder durch Verflüchtigung oder durch Auswaschung bez. Veisickerung. Xlt erste Forderung für rationelle Düngerbehandlung haben mr auszu-ittSei die Verhinderung jeglichen Verlustes durch Auswaschung und Lersickerung mittels zweckmäßiger Düngergrubenanlage. Die Sohle daselben muß gepflastert oder betoniert, und mit Gesälle vom Rand bei »ersehen fein, damit alle Flüssigkeit nach der Mitte zu sich bewegt oder in der Richtung der Oeffnungen der Jauchegrube, welche entweder unter oder neben der Düngerstätte mit überwölbter oder betonierter Decke versehen, angebracht sem muß. Der Rand der rcchtttfförmiaen, am besten auf der Nordseite des Stalle» (der geringeren Besonnung wegen) angebrachten Düngerstätte muß unter ollen Umständen 20—30 Centmieter höher sein, als der Boden deS Lelonomiehose», damit da» zusammenlausende Wasser stet» ring» um die Düngerstätte weg, aber nie in sie hineinlaufen kann, auch nicht beim Soiffun Regen. Bei größeren Anlagen pflegt man dem Pflaster der Düngerstätte am Rande eine entsprechende 20—30 Centimeter hohe Tönung zu geben, die nach außen sich allmählich in eine rings um die Düngerstätte sübrend« Steingosse sich verflacht, welch letztere das bei starkem Regen im Hof zusammenfließende Wasser abzuführen hat. Diese abgerundete Erhöhung des Rindes der Düngerstätte gestattet ein be-«nemes allseitige» Zu- und Absahren, was in Wirtschaften mit starker Tespannviehhaltung beim Mistsahren eine große Erleichteruna bietet. G. K. -<#>- Acker- und Wiesenbau. Zur Bearbeitung de» Boden». Im nassen Zustande sollte schwerer Boden gar nicht gepflügt werden, man kann sich damit auf Jahre hinau» da« Feld verderben, vor Winter schadet e» weniger, und bei Sandboden noch weniger. Der Pflüger kann mit der Richtung der Pflugkurche viel da,u beitragen, um eine frühere Saat zu begünstigen, nämlich durch Ableitung zn großer Nässe: kann die» nicht genug durch die Richtung der Psluafurchen geschehen, so können schmale Beete viel dazu beitragen: sind die Beete lang und ist der Boden abhängig, so ,st ein Durchreißen der Furchen bei starken Regengüssen zu be'ürchten, selbst auf breiten Beeten findet dasselbe nicht selten in der Mitte der Beete statt, dann ist e« ancebr^ckt, über da» Feld in der Diagonale, oder wie e» sonst die Lage erheischt, Furchen zu ziehen, welche die überflüssige Nässe aufnehmen und allmählich vom Acker ableiten. Sollte da» Grund-waffer der Ackerkrume aber zu nahe flehen, daß e» cberflächlich nicht abgeleitet werden kann, so muß eine tiefere Drainage vorgenommen werden. Ist e» zweckmäßiger, den künstlichen Dunger ;ur Saat al« »opstmnger zu geben, -der denselben »nterzueggen? DamU die Wirkung d-r künstlichen, konzentrürten Düngemittel m« möglichst vollkommene und mögl chst sichere sei, sind dieselben einmal vor dem Aul-streuen mit guter, humoser und feinkörniger Erde oder mit Sögmehl innig zu mischen, sodann aber mit den Bestandteilen de» Bodens mög-lichst vollkommen zu vermengen Mit Ausnahme de» Chilisalpeter», bei dem ein oterflächliche« Eineggen genügt, da derselbe leicht zerflüßt und sich so von selbst im Boden verbreitet, ist ein« Unterbringung mit e,ner tiefer angreifenden Egge rätlich, vielfach hat sich sogar ein seichtes Unter-ackern al« zweckmäßig gepigt. . Pflanzet mittelgroße Kartoffeln! Auf em Sester (la Liter) Kartoffeln gehen 180—190 mitielgiob« Knollen von einem Durchmeffer von 4—5 Centimeter und 70-80 Stück große Knollen von 8-9 Ce^ti-meler. Wer e» nicht glaubt, mache die Probe! Die mittelgroßen Knollen sin» zudem die gesundester, während die großen nicht selten hohl oder sonst krankhaft sind. Deshalb erspart mcn beim Setzen von Mittel-gießen Knollen die Hälft« de« Saatgute» und erzielt zugleich größere Pflarzen. Kartoffeln, di« vor dem Auilegen mehrere Tage an der Luft und womöglich m lichtem Raume gelagert wmden zum ^Abwelken", reimen energischer und gleichmäßiger und yeben bessere E'träge, als mcht abge*-welkt«. Daher empfiehlt sich Lagerung der Saatknollen vor dem Au», legen in trockenem, luftigem Raum, womöglich unter drm Einfluß de» Tageslichte» kurze Zeit vor der Bestellung ^ Lrradellasamen brauch, man. vorjährigen keimfähigen Samen vorausgesetzt, per Hektar 35 Kilo. Der Samen wird, wenn er nicht in Winterfrucht eingesät werden soll, wo er gar nicht besonder» unter-gebracht wird, spätesten« im April mit einem leichien Eagenstrich unter-gebracht. Die Seradella verlangt aber sehr reine« Land, wa» auch in guter Kultur stehen muß. wenn fie mit Vorteil gebaut wrrd. S,e wachn ansang» sehr langsam und zu Johanni sängt sie oft erit an zu „trnven . Ueber dir «u»saat von islach». E» giebt Dresch- und Klang, oder Springlein. Leyterer, dessen Kapseln reif selbst aufspringen, wird weniger angebaut. Namenwechsel ist meistens wegen bc* Degenerierend unvermeidlich. Die Keimkähigkeit deS Leinsamens dauert Ant Jahre. Guter Same soll frischen Geruch, glänzende, mehr helle (goldgelbe) al» dunkelbraune Farbe haben. Gesund« Same springt auf herßer Ofen- De« Menschen Finger sind gespalten, Daß er soll geben und nicht behalten. 18S5. Platte knisternd auf — schlechter ve.koblt — fällt im Master zu Boden. Die erste Absaat von Rigaer heißt Rosenlein, der al» sichne Ernten liefernd, weü schon etwas acclimaNstert, sehr gesucht ist im Handel. Entgeg-n früherer Anficht ist man jetzt mehr kür den sicheren Frühlein. Dieser aber soll spätesten» in der ersten Aprilhäl'te a«,gesäet werden. In Belgien nimmt man al» Norm den hundertsten Tag dc« Jahres zur Saat an. Frühsaat läuft der noch größeren Feuchtigkeit wegen sicherer auf, Spätfröste schaden dem Lnnpstänzchen weniger, es verbreitet bald sein Wurzelwerk. übersteht nachfolgende Trockenperioden leicht.r und liefert daher größeren Rohertrag. Warum verdient die Mischung von Klee und Gräsern den Vorzug vor der reinen Kleesaat/ Ich gewinne doch von meinem Kleefelde die höchsten Eiträge, fragt mancher, dessen Stolz ein schon bestandene» Rotklee oder Luzernkeld ist. So befriedigend diese Ertrage auch für ibn sein mögen, so steben dieselben doch gegen die gemischten Saaten zurück und zwar namentlich dann, wenn die Futterfelder mehrere Jabre auSdauern sollen und wenn in ungünstigen Jahren die Kleesaat notlndet. In diesen Fällen aber füllen die untergesäeten Gräser die Lücken au« und liefern un» immer einen vollen Ertrag. So gewahren wir bei einjährigen Kleefeldern, daß die Kleepflanzen allmählich zurück-g«pkn. wogegen sich von selbst mehr und mehr Gräser einstellen, und ebenso sehen wir auf Flächen, welche der natürlichen Berafung ül>er» lassen weiden oder mit Gräsern eingesäet find, daß allmählich ein gewischter Bestand au« Kleearten und Gräsern entsteht. E» giebt un» also die Natur selbst den richtigen Fingerzeig. Die Kleeanen find bekanntlich Stlckitoffsammler. indem sie mit Hilfe der im Boden befindlichen Wurzel, bazillcn Stickstoff au» der Lukt aufnehmen und so eine Bereicherung des Boden« an Stickstcff herbeiführen Die Gräser dagegen sind Stickstoff, zehrer und bedürfen zu ihrer Entwickelung die Zufuhr von Stickstoff dinch Dünguny mit Jmiche, Ehilisalpeter »c. Es ist nun leicht begreif, uch. °aß bei einem gemischten Bestände von Kleearten und Gräsern di« beiden Pflanzen am besten ihre Rechnung finden. Keine Eisschollen auf dm wiesen liegen lassen! In einem um vertrocknete «n Sommer, nachdem der erste Grasschnitt abgeerntet roar' ÄnblS die Grasnarbe der Lahnwiesen auf einer Fläche von etwai 400 Morgen. Die Landwirte schrieben die» der Dürre zu, doch stellte Nch be, näherer Unterluchung herau», daß hierzu ganz andere Umstände beigetragen haben. Vor drei Jahren waren nämlich die Wiesen über-schwemmt, und bei späterem Eiigange blieben starke Eisschollen liegen. um deren Zerkleinerung man fich nicht kümmerte. E» ver-ging infolge dessen unter ihnen die Grasnarbe, so daß sich f «»-■*■, viele kahle Stellen zeigten, die nicht wieder angesät .. wurden. Hier fanden die Maikäser nun sehr schöne Stätten, m um ihre Eier abzulegen, und da durch die Wasserfluten auch fck Maulwürfe, die Feinde der Engerlinge, sämtlich vertilgt waren, so konnten fich letztere ungehindert entwickeln. Kettenpumpe für Miftstätte. Bekanntlich darf der Abfluß an» dem Mist nicht verloren gehen, sondern muß sich an der tiefsten Stelle in einer Grube sammeln, welche ausgemauert und undurchlassend gemacht, oder in welche ein größeres Faß eingesenkt ist. Zu jeder zweckmäßig ange-legten Dungstätte gehört dann, daß man eine Güllenpumpe anbringt, durch welche man die Gülle bequem schöpfen und K-ttenpumpe über die Dungstätte gießen kann. Der Bau dieser Güllen-puv've kann e,n verschiedener sein: unsere Abbildung zeigt < ine Kettenpumpe, die fich sehr erprobt hat und zu empfehlen ist. für die Miftstätte. Viehzucht. ^f.r Haarwechsel de« Pferde« im Frühjahr ist ein Vorgang, welcher die Aufmerksamkeit de» Pkerdebesttzer« in vollem Maße verdient. Stns zngen dabei die Tieie mebr oder weniger Mattigkeit, Empfindlich-kett gegen Kälte und Nässe. Mancherlei Krankheiten treten in dieser Zeit auf. Der Körper muß ganz besonder« viel leisten, man darf daher jetzt mcht allzu schwere und viele Arbeit von den Tieren verlangen, tmtfi ne besonder» gut pflegen und füttern. Geschieht dieses nicht, so qcht der Haarwechsel langsam oder gar nicht von statten und Unter-brechungen haben meist schlimme Folgen, namentlich bei jungen Tieren. Wanne Stalle mit reiner Lust, fleißiges Putzen, namentlich Enegung der Hauttbatigkeit durch Bürsten, möglichst leicht verdauliche, eiweiß- und letireiche Nabrung (etwa» Leinsamenmehl) befördern den Haarwechsel. Besonders ist davor zu warnen, im Frühjahr bei zufällig wanner schöner Witterung, die Pferde zu früh auf die Weide zu bringen und wohl gar nacht» im Freien zu lassen. Pflege und Ernährung der Zuchtbullen. E» erscheint durchau« unzweckmäßig, den Bullen aus der gleichen Krippe mit den Kühen fressen zu lassen, weil die Ernährung letzterer auf möglichst große Milchabsonderung«-fahigkeit gerichtet bei dem Bullen Fettleibigkeit und Kraftlosigkeit hervor-bnngt. — Der Bulle soll neben Heu bezw. Grünfutter auch Kraftfutter erhalten, letztere« darf aber nicht nm in Kleien. Oelkuchen ic. bestehen, sondern soll hauptsächlich sich auf Haler beschränken. — Die Kraftfutter- menge richtet fich nach den Ansprüchen, welche an den Bullen gestellt werden. In Zeiten, in welchen viel Kühe in kur»er «ufemandflfol« zu decken sind, wird sie erhöht und wenn längere Pausen in diese, 80 Nehung eintreten, vermindert. — Den, Zuchtbullen soll täglich entsprechend« Bewegung »u teil werden, damit derselbe zeugungsfähig und bis » höherem Alt'r brauchbar bleibt. — Schließlich ort> pflege und die Gabe von etwa« Viehsalz für Zuchtbullen anempfohlen. Nach dem Wurf füttere man da« Mutterschwein nicht, bi« e« Verlangen darnach bekundet: dann füttere man e« vorsichtig mit eir.« «armen Mischung von Milch und Kleie, von letzteren ungefähr 1 Kilo, mtt etwa zwei Eßlöffel rohen Leinöl«. Allmäbl'ch vermehre man die Futtergabe bi« zum dritten Tage, worauf man die normale Fultennenge verabreicht, da« au« gleichen Teilen zufammenaemahlener Erbsen. Gerste und Wurzelknollen, iril abgebrühter Kleie im Maße der GesamtGetreid«-menge und gekochten Mangelwurzeln bestehen soll. Gekochte Erbse», mtt einer gleich großen Menge Kleie vermischt, ergeben ein vorzügliche« Futter. Al« Milch erzeugende« Futter empfiehlt sich in erster Rech« Kle,e und gemahlene Gerste vermischt. Aufzucht der Zicklein. In der Regel werfen die Ziegen zwei lunge, weniger nur eine« (Erstlinge), selten drei. Zum Aufziehen -o» lutzz.egen ist das Zicklein eine» gemachten Zwillingspaare« da« beste. Die andern lassen sich in vier bi« sechs Wochen so mästen, daß sie fSr eine ordentliche Kind«taufe oder sonstige« Familienfest wohl ausreiche». Die zum Nachziehen bestimmten Zicklnn sollten, wenn immer möglich, m eigenen Vorschlägen frei herumlaufen können, da die jungen, muntere» Tierchen so weniger der Gefahr de« Verwickeln« cutgesetzt und ihn Gliednmßen besser ausgebildet werden. In dieser Zeit find sie di« besten Gespielen der Kinder und ergötzen mit ihren possierlichen Sprünge» Jung und «It. Mit sechs bi» sieben Wochen fangen sie an. feine« Gras zu fressen und mit einem Vierteljahr kann man sie nach und noch von dcr Milch entwöhnen. I' R, Milchwirtschaft. . Biertn6er, frisch und getrocknet, bilden ein bewährte» Futter für Milchkühe und verdienen, ähnlich wie die Malzkeime, setzt deshali besondere B-achtung, weil sie wegen ihres Holzfasergehalte« bis ,u einem gewissen Grade Rauhfuttcr ersetzen können. Frische, nasse Treber sind selbstverständlich billiger als die käuflichen Trockenlreber; wenn man erfteie in nicht genügender Menge und nicht regelmäßig bekommen kann, sind ttockene Treber immer noch ein billige« Futter: si« haben die Nahr-kraft von Palmkuchen, find aber billiger. Die Tiockentreber stnd auch em sehr guter Erlatz für Hafer, kosten aber jetzt nur halb so viel rote dies«. Nassen Treten, gegenüber haben ttockene Treber den Vorzug der Haltbarkeit und damit im allgemeinen den Vrrmg giößerer Gedeih-lichte,t; außerdem können sie als Trockenfutter, z. B. bei Pferden Ver-wendung finden, wo nasse« Futter weniger am Platze ist. Für Milch-v,eh werden sie am zweckmäßigsten durch Brühen mit der dreifache» Wassermenge und zwar dem jeweiligen Tage«tedarf entsprechend, i» ftische nasse Treber zurückverwandelt. Bienenzucht. Der Bienenstand im Frühjahr. Oft körnen im März di« Anen schon ausfliegen und vielleicht auch die ersten Höschen hole». Ist da« Wetter freundlich und mild, so kann Futter in kleinen Portionen einen Tag um den andern, oder doch wenigstens alle drei Tage, gereicht werden. Hat man aber damit einmal angefangen, so darf man nicht wieder aushören b>« zur Zeit der Tracht. Sehr notwendig ist ««, die toten Bienen mit einem niederen scharfen Hacken von Dreht herauizu-schaffen. .. ""lche «eise wird jetzt den Bienen Wasser gereicht? Em Best, eben der Bienen w,rd ,m Frühjahr sein, daß sie massenhaft um Wasser ausstiegen: darin wird der Züchter sie uncmwyen, indem er ihnen am ersten Abend ein Quantum Zuckerwasser reicht. Knapp darf da« Quantum noch nicht bemessen werden, man giebt ihnen mög-Juhst viel, z. B. einen halben Liter auf einmal in Trögen, die man in Rähmchen einfügt und bis an den Sitz der Bienen einschaltet, oder in Gläsern, deren Oeffnung man mit einem leinenen Lappen umbindet und auf den Stäbchenrost des Mobilstockes oder auf das geöffnete Zapfenloch de« Korbe« stellt; die Bienen saugen durch den Lappen die Flüssigkeit nach Bedarf herau« und mag da» Quantum auf 14 2a 3 t reichen. Im Notfälle kann man auch da» Futter in leere Waben gießen und dies« dann wie die Futterrähmchen einhängen, Da« Futterwaffer reicht mir» möglichst wann. Rat für Fanlbrut. Wenn die tote Brüt oder die faule Masse ganze Wachstafeln oder doch größere Teile derselben einnimmt, wird man d,e Tafeln ganz entfernen oder die schlechten Teile indes können. Meisten« aber befindet fich die tote oder faulende Brüt zerstreut zimschen gesunden Larven, di« man nicht gern opfern will. In' solche» Fällen müssen die ttägen Bienen au« ihrer Mutlosigkeit ausgerüttelt. tot in chrer Schwäche so gestärkt werden, daß sie selber an die Reinigung ire« Wachsbaue« gehen. DaS für jeden einzelnen Fall geeignetste Rütrf muß der Bienenwirt selbst herausfinden. Der Specht bienenfemdtich. Was die Spechte anbelangt, so muß ch, schrnbt ei« Imker, für diese eine Lanze brechen. Ei kommt zwar vitb ba vor, daß «in Grün- oder Buntspecht einem unaufmerksamen Hienoyüchter einen alten, mürben Strohkorb oder Holzkasten anhackt svitohn ! und die dann befindlichen Bienen vernichtet, wenn er in seiner Lrteit nicht gestört wird. Aber, wa» kann denn hierfür der unschuldige Epecht, dessen Bestimmung und Ausgabe e« doch ist, Löcher zu machen inb Larven. Würmer und Insekten zu suchen, wo und wann er hierzu >ie i-ßc Gelegenheit findet. Und was ist denn verführerischer für einen Specht wie so ein alter verwahrloster, morscher Strohkorb oder Holz-festen, dcr auch noch im Innern mit einem so süßen Stoff und so wohl-schmeckenden Bienealeibenr gefüllt istl — Der unvernünftige Specht ist also hier nicht der llebelthäter, sondern der dumme, sorglose Bienen-Halter, der eine solche morsche Bienenwohnung ohne allen Schutz aufstellt al die Spechte durch diesen Köder herbei zieht. Geflügelzucht. Welche Hühner find am besten zur Zucht? Winterlager zu haben ist der Triumph deS Hühnkrhofb^iyer«, denn wer tr.it Eiern zu Rarst gehen kann zu einer Zert, wo da« Stück teuer ist, der macht die besten Geschäfte und treibt rentable Geflügelhaltung. Allein der Bauer «illi nicht nur seine Kud, mästet nicht nur sein Schwein, und der Imker schlerdert nicht nur Honig, sondern einer wie der andere ist auch auf luie Nachzucht bedacht. Wer nun flotte Winterleger hat, der muß auch chen, daß er sich wieder solche nachzieht. Meint nun aber einer, er «Äst zu dem Ende nur von einer tüchtigen Winterlegerin Bruteier mkrlegen im März, April, Mai, so müsse sich diese edle Eigenschaft mfchlbar auf die Nachkommenschaft fortpflanzen, so könnte er damit auf ton Holzweg sein. Denk nur: ein Huhn, da« während der strengen Wmterkätte wacker gelegt hat, da« ist im Frühjahr zur Zeit der Brüt-pnicde erschöpft und von Kräften, also nicht im stände, einer kräftigen Mchzucht da« Leben zu beben. Da« beste Zuchtmaterial sind natürlich Hühner, di« den Winter über naturgemäße Ruhe halten und nun im griihjahr in dem Vollbesitz ihrer Kraft stehen. Von diesen müssen wir >«!>g nachziehen, dann kann'« wieder für das nächste Winterhalbjahr dästige, starke, leistungsfähige Wmterleger geben. Es kommt also bei in Winterpfleg« auf zweierlei an, ob wir'S auf tüchtige Winterleger «jgeseben haben oder auf kräftige schöne Nachzucht. Beim Ausschlüpfen der jungen Tauben tritt zuweilen der Fall cm. daß der Vogel sich nicht au« der Schale herauszuarbeiten vermag Ädern mit derselben verwachsen scheint. Alsdann muß man ihm sofort in Hilfe kommen, indem man die Schale Mittel« einer Stecknadel serg-Wig zerbricht, doch ist große Vorsicht nötig, denn die geringste Ver-* mg de« jungen Tierchen« tötet «S unfehlbar. Vor allem hüte man davor, den jungen Vogel au« der ihn umhüllenden Schale herau«-le» zu wollen und das Ei zu diesem Zweck in die Hand zu nehmen, da« Anpicken de« EieS seitens des jungen VögelchenS erfolgt ift. manche Eier infolge Erkältung in den ersten Tagen der Bebrutung »da wegen langsameren Wachsen» de« Embryos etwa« später angepickt «rdcn, so vermeide man bi« zum 19. Tag alle Operationen. Man liste ter Natur ihren freien Lauf: ist der im Ei enthaltene jung« Vogel überhaupt lebensfähig, so wird er sich schon au« der Schale herau«» «rieiten. Tierkunde. Schädlichkeit der Krähe. Was ist ihr Verdienst, daß st« hin rnd wieder hinter dem Pfluge des Ackermanns ein sich flüchtende» Ntuichen, welches sein Schlupfloch nicht mehr finden kann, unschädlich »acht, dem gegenüber, waS fie der Landwirtschaft zum Schaden gereicht! Ei» Landwirt schreibt darüber: Sah ich erst nach dem Einsäen der Aecker •o9 täglich 80 bi» 100 Rabenkrähen auf den Aeckern und wiederholt auf demselben Acker einfallen. Wa« sie dort thaten, dafür konnte ich leider nicht den Beweis erbringen, da die fraglichen Aecker nicht zu meinem Iagdtenitorium gehören: wahrscheinlich aber hackten sie den irischgesäten Samen herau«, wa» bei andauernder Trockenheit, die den Hamen am schnellen Keimen hindert, gewiß eine Summe von Verlust bedeutet. Da» Abreißen der Hopfenkeime. da« Auskörnen der Dinkel-«hren. da« Abtreten der Pfropfreiser und der jungen Radelholzgipfel, namentlich an Feldrändern, wo fie mehr ihr Wesen treiben, belastet bekanntlich ihr Sündenn grstrr noch anderweitig. Ich führe hier nur eine Vertilgung» art an. Man streiche unter den Kiemen und in den Lauch kleiner Fische etwa« PhoSphor und lege auf freien Plätzen einige Häuschen davon. Die Krähen rufen mit großer Begierde eine ganze Gesellschaft herbei. Die Anwendung von Phosphor statt Strychmn ist jedenfalls auch zweckentsprechender, weil Phosphor nicht so schnell wirkt, al» Strychnin und das Absterben nicht plötzlich auf der Fraßstelle, sondern in stiller Einsamkeit erfolgt, aber schnell genug, um nicht zu quälen. Hauswirtschaft, Gesundheitspflege.' Biersuppe mit Rosinen. Man koche reichlich Rosinen mit Wasser und Weißbrot fo lange, bis erstere ganz «reich find. Dann gieße man so viel Bier hinzu, daß es recht kräftig schmeckt, versüße e« mit Zucker und gebe, wenn e« kocht, je nach Portron ver Suppe ein halb bi« emen Eßlöffel Mehl mit Wasser verrührt hinzu, rühr« die Suppe, welch« weder zu dünn noch zu dicklich sein darf, mit Eidottern und etwa« Zimmet ab. Eine sehr häufiae Ursache de» Blutandrange» nach dem Kops ist ein« mangelhafte Verdauung: durch die zu starke und zu lange anhaltende Füllung der Därme wird di« Bewegung des Blute« gehindert; der Volksinstinkt greift in solchen Fällen zum Brausepulver: der mit der in seinem Berufe erworbenen Darmträgheit wohlbekannte Professor und Geheimrat nimmt vorbeugend einigemale in der Woche .feine" Pillen oder das allbekannte Brustpulver, der zu langem Sitzen verurteilte Eifenbahnfchaffner „seinen" Hamburger Thee. Die Darmträgheit bewirkt aber nicht nur eine schlechte Blutverteilung, sondern auch eine schlechte Blutbeschaffenheit, weil die bei der Verdauung der Nahrungsmittel übrig bleibenden, für den Körper unbrauchbaren. Stoffe zu lange ausgehalten werden und somit, von den Säften aufgesogen, in« Blut gelangen. Daß diese« so verschlechten« Blut, in di« überau« empfindliche Gehirn-masse gelangend, keine angenehmen Wirkungen hervorbringt wird wohl jedem einleuchten. Für den geübten ärztlichen Blick ist viese Art ver-dorbenen Blute« au« einer ganz eigentümlichen Hautfarbe zu erkennen, welche« fich al« ein schmutzige« Gelbweib bezeichnen läßt und für dm Erfahrenen leicht vom Milchweiß der Blutarmen und von der Wach»-bläss« der Bleichsüchtigen zu unterscheiden isi. Auch wenn da« Blut andere, ihm fremde, Stoffe aufnimmt, hat der Träger unter Kopsschmerzen zu leiden, so bei der Gelbsucht, welche darauf beruht, daß die Galle auf ihrem natürlichen Abflußwege ein Hindernis findet, somit ihrer eigent-lichen Bestimmung, die in unserer Nahrung enthaltenen Fett« zu ver-dauen. entzogen wirv. und zum Schaden der Gesundheit Gallenstoffe an da« Blut abgiebt. Noch bevor die gelbe Hautfärbung für den Laien erkennbar ist, leidet der von genannter Störung Betroffene tagelang an Kopfweh. Wenn da» Haar früh grau wird, ist e» durch Puder zu ver-bessern, welche« jungen Gesichtern sehr gut steht, besonder», wenn dunkle Augen und rote Wangen vorhanden sin». Man hat jetzt auch unschäd-lich« Färbemittel, die von Henen zur Verschönerung des Barte» ange-wendet werden und ebenfalls dem Kopfhaar nicht nachteilig sind. Wenn da» Kind hustet. Man sorge in erster Reihe dafür, daß das Zimmer, worin das hustende Kind fich aufzuhalten hat, stets reine, staubfreie Lust enthält. Da» gitt auch für die Nachtzeit. -Hat man die Wahl, fo nehme man zum Schlafgemach stet» da» größte, luftigste Zimmer. Da« tägliche Baden darf nicht eingestellt werden: auch muß man die Kinder, solange sie nicht fiebern und draußen kein allzu scharfer Wind weht, möglichst viel sich im Freien aushalten lassen. Den Hustenanfall selbst bekämpft man am besten und einfachsten durch Tnnkcnlassen von warmer Milch. Im weiteren wird es Sache des Arzte» sein, gegen die Krankheit selber eirnuschreiten. Bei nassen Füßen dir Strümpfe wechseln! Wenn wir un« im Freien nasse Füße zugezogen haben, so beginnt, sobal» wir in ein warme» Zimmer mit trockener Lutt kommen, eine bedeutende Verdunstung. Wenn man an der Fußbekleidung nur ein wenig Wolle durchnäßt hat, fo erfordert da« Wasser darin so viel Wärme zu seiner Verdunstung, daß man damit «rn halbe» Kilo Wasser von Null Grad zum Sieben erhitzen oder mehr al» ein halbe« Kilo Eis schmelzen könnte. So gleich-gültig manche Menschen gegen durchnäßte Füße find, so sehr würden sie sich sträuben, wenn man ihre Füße zum Erhitzen einer der Ver-dunstungSkält« entsprechenden Menae Eise» verwenden wollte, und doch thun fie im Grunde ganz das Gleiche, wenn sie ein Wechseln der Fuß-bekleidung vermeiden. Heben und Transportieren von bewußt-lasen Kranken. Erste Hilfeleistung bei Un-glück»-und plötzlichen Erkrankungskällen k"nn überall notwendig werde«'; wir werden deshalb ab und »unochDr.Kiefewetter« gleichnamigem Leitfaden, bearbeitet von Dr. Gleit«mann. Ratschläge hierüber geben. Handelt e« sich darum einen bewußtlosen Kranken zu tragen, so stehen (siebe Abbildung) die Träger an einer Seite de« Kranken. Der erste schielt eine Hand unter den Nacken, die andere unter da« Kreuz de« Kranken: der zweite schiebt eine Hand unter das Gesäß, die andere unter die Kniekehlen deS Kranken. Gbkt- und Gartenbau. Plumeupflege. Zm Frühjahr müssen wir den Lbstliaum düngen! Warum -weil da die Bäume sich zum Blättertreiben und zum Blühen richten und weil dazu zwar kein ©«», aber Nahnma, d. h. Dünger nötig ist. Da tottb nun emer sogen: Such bei dem Obstbaum gilt da« Sprüchlem .Spare m der Zeit, so hist du in der Not": also, Baum, spare dir die Keservestoffe im Herbst zusammen, speichere sie aus, dann hast du in der Not de« Frühjahrs, wenn die Blüte so und so viel verlangt, wenn fie «l stände kommen soll ! Leicht gesagt oder auch leichtfinnig. Der gute ■oautn hat ja im Herbst wohl seine Schuldigkeit gethan und zurückgelegt, Wa' v" mir ^nnte. Aber da« reicht in der Regel eben nicht für das, was die Blüte braucht, die recht viel braucht und dann steht der Baum ~ bun«,ert bitterlich. Man hat ausgerechnet. daß ,. B. ein mäßiger Kirschenbaum zur Ausbildung seiner Blüten von der Knospe vtS m vollständigen Ausbildung nicht weniger al» 12 Kilo Stärke braucht! So viel kann fich der Baum nicht aufsparen, da muß man Fmbeispnngen. wenn die Blüte nicht eitel Flitter bleiben und die .nüchte nicht ausbleiben sollen. Wir hätten viel regelmäßigere Ernten ijah? für Jahr, den Segen von oben vorausgesetzt, wenn wir im Früh-mhr unsere Schuldigkeit thäten, und müßten nicht immer aus etwa fünf '^ehliahre nur em recht gute« rechnen. Also — im Frühjahr vor dem Austreiben der Bäume düngen! Bnra Edelreiser, die man von auSwärt« kommen läßt, schlecht verpackt find, so können Wurzel und Rinde trocken und eingeschrumpft ankommen. Dann müssen die Reiser flach in die Erd« «ingegraden und so acht Tage liegen geladen werden, dann wird die Rinde wieder »raff wn. Kommt da» bei Bäumen vor, so muß man die Stämme solcher Bäume mit McoS oder feuchtem Tuch umwickeln. . .. »r&r Okulieren läßt sich eine Zeit nicht ganz genau bestimmen, da sich da» Veredeln vorzugsweise darnach zu richten hat. ob sich die Rtnde gut vrm Holz löst oder nicht. — Okuliert wird mit dem Rieden-, sowie dem Holzschild. Da« Lostrennen de» OkvlierschildeS geschieht folgendermaßen: Man macht um daS vollkommen ausgebildete Auge emen Schnitt 6t® auf« Holz, dann hebt man auf den beiden Seiten die Rinde mit dem Messer etwa« in die Höhe und drückt, da« Auae mit dem Daumen und Zeigefinger haltend, mit einem Drucke da« Schild ab. (Figur a). Ist das Auge mit dem dahinter liegenden Keime gut abgelöst, so ist e« ,um Okulieren geeignet; ist aber der Keim de« Auge« am Holz »urückgeblieben, so ist da« Schild unbrauchbar. Dann sucht man eine recht glatte Stelle an der Rinde de« Wildling« au« und schneidet durch zwei Schnitte folgend« Gestalt J in dieselbe «in, hebt deren Seiten mit dem Falzbein in dir Höh« und schiebt da« Schild unter die Rind«, (f. Fig. b u. c). Di« Rinde de« Schilde« muß i t co- c - sest aus dem Holze de« Wildling« au fliesen, von beiden Rindevflligeln fast bedeckt. Dann verbindet man da« ring«-setzte Schild mt Bast oder wollenen Föden, ziebt e« ein wenig an, damit e« gut auffitze, doch nicht »u sehr, weil sonst die Rinde finge« schnitten wird, und laßt daS Auge frei. Statt de« Rindenschilde« macht man auch einen sogenannten Hol.schnitt, (Fig. d). Man schneidet da« »uge mit etwa» Hcl, au« dem Edelreis und putzt e« so au«, daß hinter der Schale de« Auges m>ch eine schwach« Holzschicht bleibt. Bei letzterer Lkulicrart müssen die Fäden etwa« fester gezogen werden. . "'"ißt» im Gemüsegarten. Alle möglichen Salate. Gewürz, trauter, Äirking, Blumenkohl, Mangold. Karotten, Zwiebel säen. Alle >.t ^ ^ aussäen (zuerst Mai- und Zuckererbsen, endlich Mark-erdfen). Di« Freilandgemüse putzen und wenn von Frost gelockert, festdrückm. In der zweiten HMe de« Monat« Mär, Stachv» legen, Boden umgraben. 0 ^ JPll ffir Werkzeuge« man im «emüsegarten hackt. Man fuhrt die Hackarbeit mit verschiedenen Geräten au«, am besten verwendet man jedoch dazu die große Gartenhaue, und zwar dringt die aus der nnen Seite befindliche Klinge mit großer Leichtigkeit tief ein, lockert den Boden m beträchtlich« Tief« und beseitigt alle« Unkraut, während mit den auf der anderen Seite befindlichen zwei Zinken der Boden um die kurzem herum in bedeutender Tiefe gelockert werden kann, ohne dieselben tu beschädigen. Die kleine Gartenhaue wird mit gutem Erfolge in der Gemüsepflanzschule vnwendet! mit der Kling« kann man den Boden zwischen den Reihen kräftig lockern, während die Zink«n die Erdscholle Mkleinern, da« Unkraut an die Oberfläche ziehen und die Wanzen mit fr, J? . versehen. Besonder« bei lange anhaltender Trockenheit ist diese« Werkzeug mtt großem Vorteil für in Reihen gefäete Möhren, Zwiebeln u. f. w. zu verwenden. Der Boden läßt sich mit der Hacke und dm Zmkm tief durcharbeite ohne Gefahr für die Wurzeln, und der Ertrag gewinnt durch dies« Arbeit ungemem. Schone wegerinfoffung in «arten. Zu beidm Seiten de» geraden Hauptwcge« in einem Garten kann man eine liebliche Einfassung anbringen, indem man am äußerm Rande die Federnelke und etwa» nach innen da» Vergißmeinnicht anpflanzt. Zuerst entfaltet da« Vergiß-memnicht seine zahlreich«« Blütenkelche, und wenn man nicht die niedrigen Arten anpflanzt, so breitet e« seine Blüten bi« an den Weg au«. Nach Da« Okulieren. I dem Verblühe» werd«, die Zweige entfernt und dann beginnt di« Rell, ! ihrm Flor. Rteder»elegtt Rosen halb aufdecken: Blumm,wiebelb«ete qa«. Rittersporn. Ehme,ernelken -c. au,säen. Wege Herrichten. Rrlen ffo Geranmm und Fuchsien durch Stecklinge v-rmehren. Sommerflor a Kistchm säen (im Haus). wie könnm wir un» ein Dungwasser für unsere Topspflaiu, herstelle«? Dies kann am einfachsten und billigsten in der We,!« geschehen, wenn wir ein Säckchm mit Straßmmift füllen (also reu,e» Rind«- oder Pferdedünger) und in da« zum Bcgießen bestimmte W»sia legm, wodurch da«selbe sehr nahrhakt wird. Auch etwa» gewöhnliche Holzasche sollte man noch in da« Wasser werfen, was sehr gut- ihut. Solche« Dungwasser kann nie schaden, wie manche sogenannten künstlich» Dünger, sondern nützt nur, indem sich alle im Wachstum befindliche» Pstanzm und Blumen sehr wohl dabei fühlen und prächtig gedeihm. Pflanzenkunde. Si»e Blattscheide schreiben wir denjenigm Blättern Scheideteil dm Stenoel mehr oder weniger umfaßt. Dies« Bildung findet fich namentlich bei dmGräsern, serner bei dm Scheingräsern: auch bei vielen Doldmpstnnim erweitert sich derBlattstiel untm in eine bauchig aulgekiebene Scheide. Eine höhere EntwicklungSfcrm de» Scheideteils der Blätter sind die N e b e n b l S t i er, e« find die« blatlartig ausgebreitete Anhänge, welche beiderseits am Grund v«S Blattstiele» ansitzen. Sehr groß find dies« bei der Erbse, weshalb wir die Abbildung von Blatt und N«bmblatt der Erbs« »ur Veranschaulichung dieser Au«-führung hier beigebm. „ Blatt und Nebenblätter der zu, den» Vraktischer Katgeber. Wie werde« Petroleumflecke au« Fußböden entfernt ? l. Mm nehme trockenm weißm Thon (Pfeismerde), rühre denfelbm mit hei^e« Wasser zu einem ziemlich dickm Brei und trage dmfelbm auf d« beschmutzte Stelle. Die Wirkung de« Thone» kann durch Zusatz?«, Ejfig noch erhöht werden. Nachdem der Thon trockm geworden Ä. reibe man ihn ab und wasche mit warmem Seifmwasser nach - 2. Manche verwendm drei Gewicht»teile von trockenem Thonpul^er mü ein Gewicht«teil kohlensaure« Natron und rührm beide Stoffe mit Wafier zu einem Brei an. der aus glewte Weise zur «nwmdung gelangt. - 3. Man rühre gebrannte Magnesia mit Bmzin zu einem Brei an, mit welchem man die Flecken bestreicht. Sobald da« Benzin vn flogen ist, bürste man die Maanesia gb. Da» Rohrgeflecht bei Stühlen wird wieder straff und fest, warn man dm Stuhl stürzt, da« Rohrgeflecht mit ganz heißem Wasser Mittel! «ine« Schwämme« recht gründlich ansmchtet und abwäscht, so daß fich da« Rohrgeflecht tüchtig mtt Wasser ansaugen kann. Hierauf stellt na den Stuhl in die freie Lutt oder noch besser in scharfe Zualun und läßt ihn trocknen. Der Erfolg wird ganz bestimmt ein voll komme» zufriedensiellmder fein. Geschimmelt? Fässer können in verschiedener Weis« gereinigt werdm, wichtig ist es vor allem, daß man kem heißes Waffer hinein» bringt, bevor der Schimmel möglichst gut mtt einer Bürste mtfernt wurde: dmn durch da» Uebergießen de» Schimmel» mtt heißem Wasser entstehen riechende und schmeckende Stoffe, welche in da» Hol, eindringe, und schwer zu mtfernen sind. Vor allem ist also di« innere ktond eine« geschimmelten Fasses mit einer Bürste und mit kaltem Wasser sorgfältig zu reinigm. Für die weitere Behandlung wurdm schon verschiede« Mittel empfohlen. Man reinigt di« Fäss«r mit Dampf oder heißem Wasser und fetzt dem Waffer, welches zum Reinigen verwendet wnd, gebranntm Kalk, Soda, Schwefelsäure oder sauerm schweflig-saure» Kalk zu. Verfahren zur Entdeckung von vhilisaltzetersälschung. Ma» bringt in einem eisernen Löffel eine kleine Portion deS zu prüfende» Chilisalpeter« über «in Kohlmfeuer. Ist der Lhilifalpeter echt, so ist er nach fünf Minutm ruhig gelchmolzm und beginnt nach weiteren ffiüf Minuten mtt bläulicher Flamme zu verbrmnen. Ist aber Koch- oder Staßfurter Salz darin, so beziimt diese« über dem F«u«r sosott zu spritze», e« explodiert. trrat »»» B. ftomanrncr, »cbcütiir Dr. «, W etuujurt. Verlag der Deutschen Wacht in Cilli. 1895 ..Deutsche Wacht" 5 sind unsere LandSleute gewesen. Die Buchdrucker-funft und die Reformation, die Erfindung brt Blitzableiters und die Entdeckung Ame-rikaS find auf tschechische Einflüsse zurückzuführen. Tckiller und (Goethe weilten bekanntlich wiederholt in Böhmen, um ihre erlahmende Schöpferkraft im Stahlbad tschechischer Literatur wieder zu stärken. Karl Maria von Weber hat seinen „Freischütz" nur Wter der Inspiration entlehnter herrlicher tschechischer Weisen zustande gebracht." In diesem Tone geht es fort ins unendliche. Wir begnügen uns aber mit diesen Bruchstücken, da wir befürchten. unseren Lesern könnte die weitere Citation Ueblichkeiten bereiten. Auch unsere Zannstadt trifft Vorberei-tungen, dcn 80. Geburtstag des Schöpfers des «euen deutschen Reiches und des demschösterrei« chlschen Bündnisse« in würdiger Weise zu begehen. Ei ist eine große Festfeier in Aussicht genommen, bei der der Abg. Dr. Wok aun die Festrede halten wird. C*in gemüthlicher Dieb ist der Vagant Jurgec, welcher aus dem Stalle des k. k. Be-zirksthierarztes in Pettau Dr. Sadnik ei» Pserde-geschirr und einen Mentschikosf stahl, den letzteren anzog und sich dann, da» Pferdegeschirr am Arme, ruhig entfernte. Ei ist noch nicht gelungen, dieses gemüthlichen Diebes habhaft zu werden. Aer Laibacher deutsche Humverein (Eigcnbeiichl der „Deutschen Wacht".) veranstaltete am 26. Hornung ein Fastnacht-Trachten -Kränzchen, welche» seinem Namen vollauf Ehre machte. „Viel lustige Leut' in Trachten und Gruppen, Die sich als flotteste Tänzer entpuppen I" So lautete das Motto und es wurde gehalten. Als „Ordnung" war aufgestellt: „Ein Durch-eiaander" und gerade dieses gab dem Abende ein besonderes Gepräge, durch das es sich wesentlich von allen bisher üblichen Unterhaltungen dieser Art in unserer Stadt hervorhob. Zwischen den Säulen des Saales der alten Echießüätte war eine kleine Bühne errichtet und da wurde dann nach den ersten Tänzen in flottester imd anregendster Weise ein Fastnachtspiel aufgeführt, aus das die Zuschauer durch einen, von einheimischer Süiistlerhand Humoristich gemalten Theaterzettel in hohem Grade neugierig gemacht waren. Die Aufführung entsprach der Erwartung, denn die Lachmuakeln de» PublicumS wurden in vollster Thätigkeit erhalten. Frl. Grub er als sentimentale Liebhaberin, Frl. A ch t s ch i n, ein schmuckes Kammer-katzchen, Herr A r k o, der Held des Stückes, ein vsn der „Trud" behafteter, gichtiger, aber noch recht heiratslustiger alter Onkel, Herr Pauland, ei» Maler, vulgo „Anstreicher", und last not least der „Hanswurst". Letzterer, welcher in vorzüglicher Weise von Herrn S e i d l gegeben wurde, erfreute durch ein mit echtem Wiener Chic vorgetragenen kauplet, welches Herr Stark in liebenswürdigster Weise am Elaviere begleitete. Im Saale wogte ein buntes Durcheinander wn schmucken und eleganten Masken, von denen hervorzuheben sind: die Königin des Festes, ein hmkelnder, sörmlich die Augen blendender Stern m leuchtend iveißem Gewände, ein sehr einladend wirkende» Lawn tennis-Spiel mit Schläger und Bällchen, zwei stattlich« Edeldamen, zwei Postillon«, mehrere Spanierinnen, ein vielversprechendes Hecken-röschen, Kirschen und Erdbeeren, ein Schneeball imd eine Schneeflocke, eine Afrikanerin, deren braunes Tricot täuschend wirkte, italienische Fisch«-rinnen und an der Seite eines Riesen sahen wir sogar ein kleines Vulkanchen; ferner waren ver-treten schmucke Bäuerinnen verschiedener Nationen, wie Schwedin, Steierin und «in zierlicher Steirer. Viele ausgelassene Bajazzos erschreckten und be-lästigten durch ihre drolligen Sprünge und veranstalteten später auch regelrechte, turnerisch kunstvoll aiSgesühne Pyramiden. Der zweite Reigen gestaltete sich als Eotillon, reicher reich mit Ueberraschungen ausgestattet war; da gab es nun viel Scherz mit den Gaben, welche verabreicht wurden und in bekannter Art Tänzer und Tänzerin sich finden lasten. Herr Schontl, der bewährte, geschickte Anordner der Reigen ent-faltete wiedenun seine glänzend« Erfindungskunst, welche allgemeinen Beifall erntete. Ein Thierviergesang, bestehend aus einer Katze, einem gackernden Huhne, einem bellenden Hund« und grunzendem Schweine, erregte viel Heiterkeit durch seine naturgetreuen Stimmen und Laute; ein Orang-Utang hatte die Begleitung am Elaviere übernommen und ihr „Bändiger" leitete das Spiel. In einer Ruhepause kam ein Invalide mit seinem Werkl, stellte sich umständlich auf und ent-täuschte durch die fürchterlichen Töne, welche er seinem Instrumente entlockte; dennoch wurde er beim Absammeln zu Gunsten d«r „Südmark" b«-lohnt. Ebenso ergötzten drei Schrammeln (Herr S e i d l, Arko und Klein) durch ihr wahrheitsgetreues Auftreten und besonders that sich hier wieder Herr Seidl durch sein brillantes, künstlerisches Spiel hervor. Getanzt wurde mit größter Ausdauer bis in die frühen Morgenstunden nach den flotten Weisen der wackeren Cillier Musikkapelle und als diese sich endlich verabschieden musste, entzückte noch der wahrhaft unermüdliche Herr Seidl die nimmer tanzmüd« Jugend durch einige lustige Weisen am Elaviere und es entfaltete sich noch obendrein ein fünfter Reigen. Der durchaus als gelungen zu bezeichnende Abend dürfte wohl den »reisten in angenehmer Erinnerung verbleiben! Gut Heil! H. G. Auf der Aabrt von HiM nach St. Georgen im Hifenöayncoupö vestotiten. (Eigenbericht dcr „Deutschen Wachs.) Am 3. d. M. fuhr der Mlhlenbesitzer Johann A r a m aus Retschitz bei Prassberg mit dem ge-mischten Zuge um halb 9 Uhr vormittag» von Cilli nach Tt. Georgen an der Südbahn. Während der Fahrt schlummerte Ar am im Coup« ein und wachte erst kurz vor St. Georgen auf. ufo er ausslieg. Er begab sich in ein Ge-schästöhaus, um hier eine Zahlung zu leisten, da gewahrte er, dass seine Rocktasche von außen aufgeschnitten und seine Brieftasche mit einem Geldbetrage von 21« fl. verschwunden sei. Daran, dass der an ihm vollführte freche Dieb-stahl im Eifenbahncoup^ geschehen sei, konnte Aram nicht zweifeln. Da« Coup« war ziemlich voll besetzt gewesen. Verdächtig erscheint ein Mann, welcher gleichzeitig mit Aram an der Billetcafle in Cilli ein Fahr-billet löste und hiebei selben musste, dass Aram in seiner Brieftasch«' viel G«ld hatte. Der Mann fuhr dann auch im selbem Coupe an dcr Seite des Aram sitzend. Vor der Abfahrt kaufte der Mann im Warte-faale S. Classe von einem Bretzenträger fünf Stück Bretzen, wobei er deutsch sprach. Der Verdächtige ist circa 40 Jahre alt, über mittelgroß, hat blasses, längliches Gesicht, schwarzen Stoppelbart, ziemlich starken Schnurrbart, schwarz-melierte Haare. Bekleidet war derselbe mit einem schwarzen steifen Hut, schwarzen langen Winterrock und schwarzer Hose. Die gestohlene Brieftasche war alt, groß, aus rothem Leder, mit einem Fach. Darin befand sich ein Notizbuch, in ivelchem derName des Bestohlenen und ziemlich in der Mitte des Notizbuches ein Stampiglienabdruck d«r Firma „Traun & Stiger in Cilli" vorkommt. Das Geld bestand in 12 Stück Noten zu 10 fl., 18 Stück Noten zu 5 fl. und 6 Einguldenzettel. Die meisten Insassen des betreffenden Coupes stiegen in St. Georgen und Grobelno aus. ob sich aber auch der Verdächtige unter den Aus-gestiegenen befand oder ob er tveiter gefahren war, konnte bisher nicht eruiert werden. Der tzillier Männergesangverein „Liederkranz" (Eigenbericht der »Deutschen Wacht") hielt Sonntag abend» in den Casinolocalitäten eine „heitere Liedertafel" ab, die das, was ihr Name versprach, auch vollkommen hielt. Soviel Jur und vortreffliches Amüsement hatte man schon lange ivohl bei einer Veranstaltung in unserer Stadt nicht vorgeftlnden. Vor allem gefielen die vortrefflich ausgeführten Gesangsvorträge, die für die staunenswerte Ver-vollkommnung. welche der Verein unter der gegen-wärtigen ausgezeichneten Leitung erfahre» hat, das allerbest« Zeugnis ablegten. Jede einzelne Nummer wurde denn auch mit Beifallsstürmen aufgenommen. Besonders wäre da die „Froschcantate" zu er-wähnen, welche als Frösche kostümierte Sängern in flottester Weise zum Vortrage brachten. Das Niederducken der breitmäuligen Froschköpfe hinter den Vorhang, welcher die Gestalten der Sänger verbarg, rief jedesmal ungezügelte Heiterkeit hervor. Nach einer Pause brachte Herr Ludwig Herz-mann jun. einige Stückchen zum Vortrag, deren lebendig gegebener Witz die unleugbare Begabung unsere» vortrefflichen Coupletsängers glänzend darthat. Den Gipfelpunkt der Lustigkeit brachte die komisch« Scene: „Eine noble Gesellschaft", bei welcher 24 als Lumpe verkleidete Mitglieder des Gesangvereines mitwirkten, Als wahrhaft Baffer-mann'sche Gestalten repräsentierten sich die Herren, welche sich durch aus dem Friseur-Salonr Zwerenz beigestellten Bärten und Perücken total unkenntlich gemacht hatten. Da waren wüste Bursche mit blauen Flecken im Gesicht, die beinahe wie Folgen einer bösartigen Wirtshausprügelei aussahen, dort — wie Kupfernafen zeugten — Liebhaber eines feurigen Tröpfchens. Selbstverständlich war die roth« Farbe der Nase, sowie die blaue der verdächtigen Flecke nur geschickt von Herrn Zwerenz aufgetragene Schminke. Die Lieder dieser torkeln-den Gestalten waren das allergelungenste, was man sich vorstellen kann. In den Pausen zwischen den einzelnen Gesangs-Vorträgen spielte die Cillier-Kapelle mit gewohnter Vortrefflichkeit. Tos äußerst zahlreich erschienene Publicum wurde den Abend über vortrefflich unterhalten und wurde dies auch allgemein anerkannt. Unter den Erschienenen bemerkten wir auch Herrn Bür-germeister Stiger und Herrn Vicebürgermeister R a k u s ch, mehrere Gemeinderäthe, Herrn Dr. S t e-pischnegg u. a. Bedauert wurde nur, dass durch dcn frühen Aufbruch der Kapelle kein Tanzkränzchen — und einige Tage nach Faschingschluss ist ein solches noch Bedürfnis — sich entwickeln konnte. Der gelungene Abend macht dem unter der Obmannschaft des Herrn Hausmann und dem Wirken des Herrn Waldhanö aufblühenden Vereine alle Ehre. ivri«« »cr Pulsen JUlrrtfirnMrk») erscheint Sonntag nnd Donnerstag. Die „v t u t f ch f Wacht" kostet (sammt der Sonntag» - Beilage „Die Jüdmark" und der MonatsBeilage „Mittheilungen über fervativ«» erschienen die Cristlich-Socialen zu ge-fährlich, und anstatt sie in den Städten mit aller Kraft zu unterstützen, bemühte man sich, die kleinen Parteianfänge durch alle Mittel der Macht und eines rücksichtslosen Gebrauches derselben zu unterdrücken. Eher, als man es gedacht hätte, ist nun die Ansicht der christlich - socialen Führer verwirklicht worden. Die rührigen Deutsch-Nationalen Ober-österreichs rücken d«n Liberalen in den Städten hart auf den Leib, und der C onfervatismus wird über kurz oder lang mit diesen radicalen Gegnern an-zubinden haben. Damit eS nicht scheine, als ob dieser Beweis conseroativer Kurzsichtigkeit und Engherzigkeit etwa eine Erfindung eines christlich-socialen HirneS sei, so citieren wir im Nachfolgenden die markantesten Stellen aus eine Corre-sp«ndenz des „Vaterland" aus Oberösterreich, welche deutlich beweist, wie sehr recht die Christlich« Socialen mit ihren wohlgemeinten Warnungen und Bestrebungen hatten. Die Stelle lautet: „Während die katholisch conservativ« Partei und Presse unseres Erzherzogthums sich von Anbeginn bis heute die gleiche geblieben ist, stehen im li-beralen Lager die Verhältnisse wesentlich anders. Die alten Parteiführer, tüchtige und ehrenwerte Männer, wie Dr. Ritter v. Eigner, Dr. Bahr u. s. w., sind schon fast in den Hintergrund ge-drängt, dafür tragen die Fahne ein Dr. v. G örner, Muhr und dergleichen unbedeutende Personen. Aber nicht bloß dieser Personenwechsel ist zu be-achten, mehr noch der damit verbundene und ihn begründende Systemwechsel. In unsere ober-österreichische jungliberale Partei i?st der Deutsch - Nationalismus gefahren. Die zukünftigen Streitparteien bei Wahlen werden nicht mehr Liberale und Conservativ« sein, es wird vielmehr heißen: ,Hie Conservative, hie Deutsch-Rationale V Durch Schaden wird man ,Hug', sagt das Sprichwort, aber wir geben fast die Hoffnung auf, dass in Oberösterreich die coiiservativen Kreise eher zur Erkenntnis der wirklichen Lage kommen werden, als bis das Gebäude ihrer Herr-s ch a f l zusammengebrochen sein wird. Dann werden die Klagen, dann wird die Reue zu spät kommen." Hoffentlich wird dem clericalen Volksbetrug durch die wackeren oberösterreichisci>en Deutsch-nationalen in Bälde ein Ende gemacht werden. Mit dem christlich-socialen Schwindel werden die Deutschnationalcn übrigens auch noch fertig. vermischtes. (gründet Naiffeisen Cassen. Da die Süd-mark eben einen Aufruf zur Gründung von Raifftisen-Eafsen an ihre Ortsgruppen in Unter-steiermark, Kärnten und Krain herausgegeben hat, erscheint es gar wohl am Platze, auf die ge-radezu glänzenden Fortschritte hinzuweisen, die diese hinsichtlich ihres Wertes und ihrer Durch-führbarkeit soviel angezweifelte wirtschaftliche Wohl-fahrtseinrichlung binnen dreier Jahre in Nieder-österreich gemacht hat. Dem Berichte des Landes-ausschusses über die Spar- und Darlchenscaffen-vereine in Niederösterreich entnehmen wir daS Folgende. Zu Ende des Jahres 1892 bestanden 118, zu Ende des Jahre» 1893 171, zu Ende des Jahres 1894 268 solcher Vereine. Etwas mehr als ein Drittheil der Bevölkerung ist in das Gebiet der DarlehenScassenvereine eingeschlossen, sodass noch etwa 500 Vereine errichtetwerden könnten. Die Anzahl der Mitglieder betrug am Ende des Jahres 1892 8174, im Jahre 1893 aber schon 12.374. Der größte Verein zählte 272, der kleinste 17 Mitglieder. Die Cassenbestände beliesen sich zusammen im Jahre 1892 auf 63.006, im Jahre 1893 auf 430.643 G. Die Anlagen in Wertpapieren bezifferten sich jii Ende des Jahres 1892 mit 259.655 G. und stiegen im Jahre 1893 auf 429.626 G. Der Stand der Darlehen Ivar zu Ende 1893 schon 1,465.945 G. Der Gesammt-Umsatz betrug im Jahre 1893 die ansehnliche Summe von 9,126.822 G. Die Berichte aller Vereine besagen, dass durch ihre Thätigkeit der Wucher in allen Formen vennindert. der Zinsfuß verbilliget und manche Zwangsverkäufe verhindert wurden. Der Landesausschuß beantragte die Be-willigiing eines NachtragcrediteS oon 7200 G. für. das Jahr 1894 und eines Credites von 10.000 G für das laufende Jahr, ferner die allmählich« Widmung eines Betrages von 50.000 G. aus dcr fürstlich Colloredo-MannSfeldischen Widmung für Darlehen an Raiffeisen-Cassen in Niederöster-reich. Diese Zahlen sprechen eine so beredte Sprache, dass wir uns jede weitere AuSeinaildersetzung er-sparen können. Telegraphischer TchiffSbericht der „Reck Star Linie" Antwerpen. Der Posidampser „WaeS-land" der „Red fitar Linie" in Antwerpen ist laut Telegramm am 26. Ibruar wohlbehalten in New-Aork angekommen. Ansstellung i» Toulouse. Laut einer Mittheilung der Handel«- und Gewerbekammer in Graz findet von Mitie Mai bis Ende September l. I. in Toulouse eine interessante Industrie- und K u n si a u s st e ll u n g statt. Nähere Auskünfte über diese Ausstellung, welche die Gebiete der Industrie, de» UnternchtswesenS. ver Landwirtschaft, der Gärt-, nerei und dcr schönen Künste umfasst, können beim Generaldirektor dcr internationalen Ausstellung, Herrn Eugene Pautard in Toulouse, Haute-Garonne, eingeholt werden. Vom Fräulein Pospischil. Man wird sich erinnern, daß Fräulrin Pospischil eine die Deutschen beschimpfende Erklärung aus Anlass ihres Uebertrittes zur tschechisch«» Bühne in den tschechischen Blättern veröffentlichte. Nun will diese Dame wieder zur deutschen B -hne zurückkehren und die Deutsche» find würdelos genug, sie wieder aufzunehmen. Fräulein Pospischil, die zur tsch«-chischen Bühne reuig zurückkehren wollte, von den tschechischen Blättern aber in der giftigste» Weise ang«griffen wurde, w«il sie nicht immer die „Tschechin" zur Sckau getragen hatte, hat wieder auf der deutschen Bühne Stellung gefunden, trotz-dem sie sich dcn Deutschen nicht eben freundlich gesinnt gezeigt hatte, als sie mit den Tschechen in Unterhandlung stand. Sie tritt nun in den Ver-band des Berliner Theaters, deffen Direction der Intendant Prasch übernimmt. Auffrischung der Tingstimme. Labatt, der große schwedische Tenor, aß vor dem Auf-treten etwas Salzhäring. Wachtel bediente sich eines Eidotters mit Zucker. Andere berühmte Sänger trinken vorher Bier, Champagner, Punsch oder Sodawasser. Der Tenorist Walter trank schwarzen Kaffee, die Gcistinger ein Glas Grog. Die jüngst verstorbene große Contra-Altisti», die Z«lia Tr«b«lli, verzehrte, eh« si« die Bühne betrat, allemal ein Glaü Limonade, Kindermann kaute in den Pausen trocken« Pflaumen und Sonthem mnsste vor jeder Arie unbedingt eine Pnse Tabak nehmen. Einige Sänger, die leidenschaftlich« Raucher sind, enthalten sich des Tabaks am Tage, wo fie aufzutreten haben, während wieder einigt Säugerinnen glauben, dass es für ihre Stimme vortheilhast sei. wenn sie vorher eine Ciganetit rauchen. Verhaftung einer tyräfin wegen Mein-eid. Man meldet aus Berlin: Große S/nsatim erregt hier di« Verhaftung der Gräfin Perp«> ch«r (?) wegen Meineid». Die Gräfin hat in einem Proceffe gegen ein« Wirtin. loelche wegen Kuppelei ang klagt war. beschworen, dass fie mit einein Arzte, der mit ihr im selben Hause « Sommerfrisch« wohnte, keine sträflichen Beziehiw-gen unterhalten habe. Dieser Schwur soll em Meineid gewesen sein. Wiener Bisiuarck C? ommerS. Die Verbindung de»tscher Kunstakademiker Athenaia, die techn. akad. Burschenschaft Liberias und die Ler> bindung deutscher Hochschüler Va-idalia veranstalte» am 30. März l. I. in Jgnaz Glassl's Gasthaus« „zum grünen Baum", Mariahilferstraße Nr. 56, einen Feft-Commers zur Feier des 80. Geburt»-tazes des Fürsten BiSmarck. Tschechischer StaatSrcchtwahn. In der letzten Sitzung des böhmischen Landes Ausschusses wies der Jungtscheche Dr. Podlipnn daraus hin, dass der verstorbene Erzherzog Albrecht als Herzog von Teschen Lehensmann der böhmischen Krone gewesen sei. Nachdem nun der Dahingeschiedene keine männlichen Erben hinterlaffen, so wär« mit Rücksicht darauf, als das Herzogthum T eschen zu de» Ländern der böhmischen Krone gehöre, sür den Landes-Ausschuss von besonderer Relevanz. z» untersuchen, wem da» Lehen von Teschen zuzufallen habe. - Aereinsnachrichten. Verein „Äüdmark". Die grunocnden •$«. sammlungen dcr Villacber Fraurnort-grupp« und der Ortsgruppe St. Ruprecht - St. Martin bei Klagen« fürt werden aller Voraussicht nach am 23. im» 24. März stattfinden. Die Satzungen der Wiener-neustävtcr FrauenoriSgruppe und der Ortsgruppe Ucbelbach find der Behörde vorgclegt worden. — Der außerordentlich rührigen Ortsgruppe Wienern«»» stadt wurve Dank und Anerkennung auZgcsproen. — Die Gemeinde Leibnitz ist dem Vereine mit de» Jahresbeiträge von 5 fl. beigetreten Spenden haben dem Verein« g>sandt: Die Gemeinde Mureck (10 si.), die Ortsgruppe Klagenfart (31 fl. 95 kr.), stans-mann Capra in Kapfenberg (8 fl.). Lan^tagsabze-ordnet« Dr. Link in Graz (5 fl.). Landtagsabgp ordneter Dr. Wokaun in Cilli (5 fl.) Deutscher Zchulvereiu. Wie n, 28.Februal. In • der AuSichusSsitzung am 26. Februar wird den beiden Ortsgruppen Wien, IV. Bez., für den beden-tenden Ertrag eines Balles, den beiden Ortsgruppen Wien, X. Bez.. beiden Ortsgruppen Wienerneustadl und beiden Ortsgruppen in Sternberg für Ball-bezw. Kränzchenerträgnissc, der akad. Ortsgruppe Praz sür ein EiSsest u»d den Ortsgruppen Schönscl». Oberhollabrunn und Kaunowa für Kränzchen, wnt««S dem Spar» und Vorickussverein in Gablonz sür einen namhasten Gründerbeitrag. dcr Tbeatcrdirrctüm Laura Kampmüller in Wimpassing für ein« Sprnd« und dem Mdorser Jagdcluk Herrn E. Pummer in Asch. Herrn Heinrich Leu^el in Dahlbruch (Preußen) sür Sammlungen, sowie endlich der OrlSgru?pe Dresden deS allg. deutschen SchulvereineS. der Wunderlich und Frau Hotschewer für Werhnachtt. gaben sür die Schule in Lichtenwald der Dank gesprochen. Ruch Kenntnisnahme der Danksagung der Ortsvorstehung-n Ä.tiurz und Leuthen sür eine Sinder garteniubvention und des Anfalles eines Legatei nach Herrn Wilhelm Plijchke in Tbomasdors werden sür Bohm.-Bernschlag eine Ichulbau-Subv ntio», sür die Schüler lade am Realgymnasium in Prachatitz. sür arme Kinder in JrschingS, di« Schulen in Iimer-floruz, Außerfloruz, Gereut, Eichleit. Palai un» Luserna Unterstützungen und sür den Protestant, dien Religionsunterricht in Freiberg ein Beitrag bewilligt. Schließlich gelangen Angelegenheiten der ÄereinSa» stalten in Zablonetz und Pickerndorf zur Erledigung. 1895 ..Deutsche Wacht" ßisenöahn-Aahrordnung giltig ab 1. October 1891. tilli Wien: Abfahrt von Cilli: Schnellzug 1U.45M. mi»'»s. I U. 37 M. »ach«: Postzug 5 U. 24 M. abends, 3U. 10 M. nacht«; Personenzug S U. W M. früh; Gemischter Zug 3 U. 50 M. früh MS Mürzzuschla«). killi Trieft: Abfahrt von Cilli: Schnellzug SU.27 M. iHM&imltiuiS, 4 U. 18 W. fröb; Postzug 10 II. 6 M. ««mittag». 1 U.BI M. nach!«: Personen, ug 5U.3bN. frfib stiS Saibach); Gemischte »Zug 5 N. 40 abend-; Personen»»!, 9 U. 30 Jtt. abend« (bis Steinbrück». Cilli Wöllan- Abfahrt von Cilli: Gemischte «jüge 7 U. In M. friib und 3 11. 60 M. nachmittags. Wöllan tsiUi: Abfahrt von Wollan: Gemischte Züge b U. 60 M. früh und 2 U. 35 M. nachmittag«. Pvltfchach wonobiy! Abfahrt von Pöllfchach: 10 U. 25 SI!. früh und 4 11. 10 M. nachmittag«. Eonodiiz Pöltschach: Adsahrt von Gonobiy: S U. 30 M. früh und 1 11. 10 M. mittags. _ . - ^Trtfid^t dcr (Driaiiisllpofote des cditcn Mfirrinfr-Mff bod) WorsicRt! 9C Man hüte sich "6^ > vor den wcrlhlose» Nachahmungen, die in § L w i n » s >t ch I i j) er Al' siet? t entweder offen zugewogen oder in täuschend ähnlichen Paketen angeboten werden. Moderne Kunst. Illustrirte Zeitschrift mit Kunstbeilagen. Jährlich erscheinen 24 Hefte * 60 Pf. und 2 Extrahefte (Welhnachts-Numrosr und FrQhllngsnummer) ä 1 M. Füi Nichtabonr.entcn betragt der Preis der Extra-Hefte ä 8 #. bezw. ä 2 M. Der soeben beginnende neue Jahrgang der „MODERNEN KUNST" wird den Ruf unserer Zeitschrift, das glünzendst ausgestattete IJlatt der Welt zu sein, von Neuem in hervorragender Weise rechtfertigen. Wir haben kein Opfer gescheut, uns las alleinige Keproductionsrecht der bedeutendsten MeisterWerfte der diesjährigen Kunstausstellungen in Berlin, München, Wien, Paris und London zu sichern und werden unseren Lesern Nachbildungen derselben in Schwarz- and Farbendruck bieten, die von bleibendem Werthe sind. Das erste Heft des neuen Jahrgangs enthält als erste Kunstbcilage ein doppelseitiges Aquarell - Facsimile - Kunstblatt, das als Muster deutscher Reproductionstechnik gelten darf: Jouanno Romani: Theodora. Gleichzeitig beginnen wir mit einem grossen humoristischen Roman »US der Feder eines der begabtesten jüngeren Schriftsteller. Das Hungerl°°s Ton Heinrich Vollrat-Schumacher ist bestimmt, jenen echten deutschen Humor zur Geltung zu bringen, der über den Geschehnissen schwebt und eigenes und fremdes Leid mit lächelnder Wehmut trägt „MODERNE KUNST" bringt in jedem Hefte 3 grosse Kunstbeilagen, ferner Novellen und Novelletten. Theater-, Musik-, Kunst- und Sportberichte etc. Die Abtheilung ..Zick-Zack' enthält in Wort und Bild sensationelle ActualitAten. Abonnements nehmen alle Buchhandlungen und Postanstalten entgegen. IPostzeitungsliste No. 4077.) Eine Probenummer sendet jede Buchhandlung auf Wunsch zur Ansicht. Berlin W. 67, Potsdamer Strasse 88 Die Verlagshandlung Rieh. Bong. Die Suljjdrlllkmi mii) Dftliifleanltiill Robert WitEialm & Co. Graz, Herrengasse 3 empfiehlt sich {K Anfertigung aller Mutigen 0ud|bmrbstrbcitrn, als: Vkrke. Broschüren, 3eitsdiriftni, Tabellen, preiscourants. 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Daran reihen wir unseren schönsten Dank für die vielen Kranzspenden und tür die so zahlreiche Betheiligung an dem Leichtenbegängnisse. CILLI, am 4. März 1895. 166 Die trauernden Hinterbliebenen. Fahrkarten und Frachtscheine nacli Amerika («Mgl. belgische P ostdampf er der „Red Star Linie" von Antwerpen bircct nach New-York nnd Philadelphia conctff. oon der hohen f. k. öftrer. Aegierunz, Man wende sich wegen Frachten unk Fahr-karten an die 114-16 Red Star Linie in WIKK, IV., Weyringergasse 17. Behördl. autor. Civilingenieur E. Teischinger Technisches Bureau G az, Entenplatz Nr. 3 übernimmt Tracitrung, Projectierung und Auaführoai von Eisenbahnen. Straaaen-, Walter und 120—10 Hochbauten. 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