H_5^ freitag am 8 3änner 1864 Die „valbllch« Zeitung" «rscheiut, »nit Ausnahme der Sonn- mid Feiertage, ttiglich, mid lostet sammt dm Veilllgen im Comptoir ganzjährig 11 fi., halb. löhrlg » fi. 50 lr., mit Oreuzband im Comptoir ganzj. 12 fi., lMvj. « fl. Fllr die Zustellung in's Haus sind halbj. l>0 fr. mehr zu entrichten. Mit der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 si., halbj. ? si. 50 fr. Vnsertionsgebiihr filr elue ^uvülond - Spaitmzeii«-oder den Naum derselben, ist fi!v Imalisss Ciujchal< tung s lr., fllr 2malige8tr., für 5n,aligc 10 lr. u. s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertion?-Stemptl per 80 tr. fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzn zu rechnm. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 st. W kr. für 5 Mal, 1 fl. 40 lr. für 2 Mal und 90 lr. fllr 1 Mal (mit Inbegriff des InsertionSstempels). Malbücher Ieüung. Amtlicher Theil. ^er am Allerhöchsten kaiserlichen Hofe neu ernannte großherzoglich hessische anßerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Heinrich Freiherr v. Ga° gern. hat die El're gehabt, am 4. Jänner d. I. Sr. k k. Apostolischen Majestät ln besonderer Alidicnz seil« Krceitiv zu überreichen. Sc. k k. Apostolische Majestät haben mit Aller« höchster Entschließung voin 3 Oktober. 22. und 2i). December v. I. den Vankhälisern George Gren« fell Gby» und So mm er set Veaumont in London, den» Fürsten Leo Sapicha, dem Grafen Eugen Kinsky. Karl Frciherrn u, Tinti und Simon Wiuterstcin. fcrn'-r dem Grafcn Edmund Zichy. de,n Freiberru Nudolpd u, Erggelel, dem Großhändler Karl Klein und dem Kaufmann Adalbert Zinn er. die Gründung einer Ak'icngescll' sckaft in Wien unter der Firma „Anglo-österreichischc Vauk" altergnädigst zu bewilligen und die Statuten deiselben zu genehmigen gcrubt. Nichtamtlichtt Theil. Kundmachung. Mit Beziehung auf die von der unterzeichucteu Wabllommissiou crgangcne Kunomachnng vom 10. Dceembcr 186«!. betreffend die Ergänzungöwablcn zur Handels und Gcwcrbckammcr sür Krain auf die Tolarjahrc 1864 und 1865), wird, nachoem die Rc« klamalioucn gegen die Wählerlisten offen gewesen, die endgillige Feststellung der Listcu erfolgt, und sohin das ln l uno ll jrnrr Kundmachung bezeichnete Gc. schaft l'ccnoct ist, nun zll den dort in lll und lV an» gedeuteten Operationen durch die Ausfertigung. Hinausgabc und Zustellung der die Namen der anstrc« tenden Kammermilglicder und Ersatzmänner, sowie die Zahl und die Kategorie der zu Wählenden enlha!» teudcn LegitimationS'Karteu. zugleich Stimmzettel zur Wahl, dann zur Anberaumung des Wahltages, end« lieh zur Entgegennahme der mündlichen uuo Eiuzie« hung der schrifllichcu Wahlen geschritten. Die Zustellung der Karlen erfolgt in Laibach durch den Stadtmagistrat, uud auf dem Lande durch die k. k, Slruerämter. Aus der Handels'Sektion haben gesetzlich ans. zutreten, die Herren Mitglieder: Heimann Gustav, Karingcr Josef, Mall y Karl, und zum Austritte ^'rch daS LooS wurde bestimmt: Herr Alexander Dreo; die Herren Ersatzmänner: Kord in Josef u»t» Kraschowit) Johann; aus der Gewerbe« und Montan-Sektion haben Metzlich ausznlreten. die Herren Milglicdcr: Blas. " ' ll Josef. M alilsch Andreas. Samass a Anton. lMd zum Anstrillc durch das Loos wurde Herr I. L. Potot sehnig in Kropp bestimmt; die Herren Er. stitzmanner': Franz Rößmann und Michael Anaelo Freiherr u. Zoiö. Die Ergänzungowalil findet demnach für uler Mitglieder und ferner fur drcl Mitglieder und einen Ersahmaim der Gewerbe»Sektion, und endlich für ein Mitglied nud cmen Ersatzmann für das Gebiet der Moutan-Sektion Statt. Vci Vornahme der Wahl wollen sich die Wäli. ler folgende Paragraph der mit dem Slaltbalterci. Erlasse vom 13. August 1852. Z. 7W. bekannt gegebenen Wahluorschrift gegenwärtig halten: §. 2. Als Mitglied oder Ersatzmann der Hau. dels« und Gewerbckammer kann nur Derjenige brru< fen werden. in dessen Person sich nachstehende Erfor. dcrnissc vereinigen: u) die österreichische Neichsbürgcrschaft; l^) der Vollgeimß aUer l'nrgcllichen und politischen Rechte; c) ein Aller von mindestens 30 Jahren; ll) ein mindestens fimfjäl'liger Vcfty und sclbststän-digcr gclverbSmäßigrr Betrieb, lder die fünf jäbrige sell'slständige Leitung eincr solchen Hai,' dels» mW Gewerbe. Untslnehniung. in deren Kategorie die Berufung erfolge» soll. und für welche eiuer der m, §. 5 als ZensuS für die Wadlberechlignng festgesehlen Erwerbsteuerbc' träge eulrichlet wird; endlich l.') der ordentliche Wovnslß der Mitglieder im Be» zirlc uno der Ersatzmänner im Standorte der Kammer. Ausgeschlossen von der Berufung sind alle Per« sonen, über dcicu Vermögen ein Konkurs eröffnet wnrdc, und die ihre Gläubiger nicht befriedigt haben, oocr die wegen eines Verbrechens, oder wegen eines aus Gcwilmsucht hcrvorgegan»,cnen, oder die öffent liche Sittlichkeit verletzenden Vergehens, oder einer solchen Urliertrctuilg schuldig erklärt, oder wegen einer anderen Gesetzesübertretung zu einer mindestens halb« jährigen Freiheitsstrafe verurlheilt worden sind. §. 5. Die Berufung der Mitglieder und Ersah, manner erfolgt durch direkte Wahl. — Zu dieser Wahl sino überhaupt nur Diejenigen berechtigt, welche zur Zeit der Wahl: n) alle unter n und t? des §. 2 erwähnten Erfor» dcrnissc besitzen. und nicht nach dem Schlußsätze des § 2 von der Berufung ausgeschlossen sind; l>) im Bezirke derjenigen Kammer, für welche die Wahl geschickt, eine Handlung oder ein Gewerbe auf eigene Rechnung, oder alö öffentliche GeseU° schaftcr, betreiben; «) ln der Hauptstadt vom Handelsstande wenigstens 15 fi.. und vom Gewcrbcstande 8 fi.; auf dem Flachlande vom Handelsstaode 8 ft und vom Go wcrbestandc 4 fi. an Gewerbesteuer dczablcn; und Gewerl'ek.nn. mer, oder an die Wablkommisslon eingehen zu machcu. Die k. k. Steuerämtcr werden ersucht, tie dort eingegangenen Wahlzelle! dann sofort an die Wahl« kommission in Laibach zn übermitteln. Die k k. Wablkmnmission drückt im Interesse des Institutes der Handels» und Gewerbelammer den Wuusch aus. daL sich die Wablberechtigtcn an diesen Ergä'nulngswatilen recht lebhaft betheiligen mö^en. Nach der uou der Wablkommission vorzunehmenden Skrutinirung der Wahlergebnisse wird das Resultat öffentlich kundgemacht werden. Von der k. k. Wablkommission für die Ergän^ungs^ wählen der Haudcls» uud Gewerbekammer für Kram. Laibach, am 7. Jänner 1864. Lnibach, 7. Jänner. Wiederum tancht die Nachricht von einer eng. lischcn Drohnote auf. nachdem anoere Emschüchterungs« versuche, wie z. V. das Auslaufen der englischen Flollc, die doch in einem eiöbcdecktcn Meere nicht openren kann. als solche erkannt worden sind. Das Bestreben, Deutschland cinznschnchleru. wild bereits lächerlich Mit solchen Künsten wird man die Slim« mung in Deutschland wadrbaftig nicht l>erabdrücken, und wenn England schließlich in seiner frechen An« inaßung so weil glhcn sollle, wie man das hie und da zn wünschen scheint, dann wird die Wirkung davon wahrhaftig nicht die sein. welche man erwartet. Je brutaler das Ausland auftritt, desto l'öher mnß die Bewcgnng in Deutschland steigen, daS ist der natürliche Zusammenhang der Dinge. Was die von England befürwortelc Konfereuz anbelangt, so verstellt es sich von selbst, daö die schleswigl'olstein'iche Sache von derselben nichts Gutes zu erwarten dälte. Iu deu offiziellen Kreisen von Paria nioqnirt mau sich nicht wenig über England, welches jetzt zur Beilegung des dänisch. deutschen Streites um eine Konferenz förmlich bitte, nachdem es vor Knrzem so hochmüthig die französischen Kongreßanträge verworfen habe. Ueber den österrcichiich preußischen Antrag der Besetznng Schleswigs denkt man jetzt in Paris ruhiger; man siebt in diesem Antrage den letzten Versuch der beiden Mächte, die Lösung der Frage auf dein Boden des Londoner Vertrags herbeizuführen, und gibt — wenn auch nicht immer nno überall laut — zu. daß Oesterreich uno Preußen in ehrenhaftester Weise sich gemüht, ihre durch die Verträge begründete Pflicht zu erfüllen. Die „Berliner Kreu;zeitnng« ließ sich aus Wien melden, das österreichische Kabinet habe >n Berlin erklärt, es wolle von jeder Aktion in der schleswig-bolstein'schen Frage zurücltrclcu. wenn Prruben fich im letzen Staoinm vom Londoner Protokoll lossage. Wie wir von ganz verläßlicher Scile crfabren, ist diese Mittheilung der „Kreuzzeilung" vollkommen erfunden. Die Wahrheit ist viclmebr. dab in einem zu Berlin nnter Vorsitz bcS Königs abgrballenen Ministerrath beschlossen wurde, am Londoner Pvoto« koll fcstzulialtcn. auf Grundlage desselben die Aktion bezüglich Schleswigs im Verein mit Oesterreich fort« zusetzen, und sich über ein gemeinschaftliches Bor« schreiten am Vnnde mit Oesterreich in Versläüdignng zu erhalten, falls der Anlrag der Großmächte wegen der Besetzung Schleswigs dnrch österreichisch prenßi'chc Truppen allciu abgelehnt oder nwdifizirt werden sollte. Woriu die Politik Preußens in diesem Fall bestehen würde, das verräth die „Zeidl. Corr" welche von einer «ganz energischen Haltung gegen die agl« tatorischcn Bestrebungen der deutschen Kleinstaaten uud der revolutionären Partei" spricht. Die Mittel« staatcn aber scheinen sich nlcht einschüchtern lassen zll R8 wollen, lind berathen, wie es heißt, über einen Antrag auf S>stirnng dcr östcrrcichisch-prenßischcn Trup« pcnscndungcn nach Holstein bis zn jedesmaliger spc« zieller Ordre des Bundes. Ans Paris wird der „K. Z." anf das Bestimm« teste vcrsichcrt, daß zwischen Frankreich und Oestcr» reick ein lebhafter Depcschcnwechsel in letzter Zeit stattgehabt hat, dcr die Lage des Tnriner Kabinetts znn, Gegenstände hatte. Herr Dronyn de Lhuys er« klärte im Namen des Herrn Visconti-Vcnosta, daß die Regierung des Königs Viktor Emanuel allen euentnellen Plänen und Untcrnchmnngen Garibaldi's, sowie dcr sogenannten AktionSpartei gänzlich fern stehe und dab sic nicht ermangeln werde, dergleichen Versuche sofort zu dcsavouiren. Im Verlaufe dcr gegenseitigen Mittheilungen nun hat daranf Herr Graf Ncchberg crwidcrl. daß Oesterreich mit dieser Auslas-snng sich nicht einverstanden erklären könne, und daß cs, waS anch immer sich ereignen möge, das Gouvernement Viktor Emanucl's für Alles das veraitt« wortlich machen wcrdc, was von Seiten Garibaldi's »md der Aktionspartei geschehen würde. 13. S'ihung des Herrenhauses am 5. Jänner. Auf der Ministcrbank: Ncchberg. Mccsery, Lasscr. Plener, Bnrgcr, Hein. Freiherr v. MertcnS, Freiherr v. Ncichcnstein. Nach Verlesung des Protokolls u»d Mittheilung der Einlaufe wird znr Fortsetzung der «Budgetdebatte" geschritten. Das nächste Kapitel ist das Budget des Staats« Ministeriums. Berichterstatter ist Fürst Iablo. liowski. — Die Finanzkommission beantragt die Streichung der von dem Abgcor^nclciihausc bewilligten Summe von 1.43.5)00 st. zur Aufbesserung dcr Gc. halle dcr das Nicl'teramt ausübenden Konzcvtsbeainlcn der gemischten Bezirksämter. Die Kommission ancr» fcnnt wobl die Nothwendigkeit einer solchen Gehalts« aufbesscrung, erklärt aber von dem Prinzipe nicht abweichen zn löüncn, daß kcine nachliallig wirlcnoc Bestimmung nebellbcr beschlossen, daß sie anders ein> gcfl'lbrt werden löline. als in jenen« Wege, lvclchcn die Verfassnüg uul> die Gcschänsoronnng für Gcsctzcs. vorlagen bestimmt haben. Eine solche Gchallsauf. bssscrung greife aber drr Systemisirung vor. — Prä stocnt eröfflltl die Debatte. Frcilxrr v. Kraus: AIs Veteran des Nichtcr. standes nehme er für deusclbcu das Wort und bcan> trage, das Haus wolle diesen Betrag nicht streichen, sondern vielmehr einstellen. Die Begründnng seines Antrages behalte er sich vor, falls derselbe unter-stützt wird. Präsidcut stellt die Untcrstütznngsfragc, dcr Antrag wird unterstützt. Freiherr v. Kraus: Er wolle sich uicht in elne Schilderung des Nothstandes dcr Bcamtcn cin< lassen, sondern die Gründe in's Angc fassen, welche die Kommission zu ihrem Antrage bcwogcn. Diese seien bloß formeller Natur und müßten hintangesetzt werden, wenn Noth zn lindern sei. Ncdncr citirl einen Satz. den der Herr Staatsministcr bei einer ähnlichen Gelegenheit sagte, nämlich: »Wo einer all< gemeinen Kalamität abzuhelfen ist, da frage ich nicht nach dcr Kompetenz." Nachdem Redner darauf hin« gcwicscu, daß das Haus bereits einmal eine solche Ochaltsznlage bewilligt habe. sucht er noch den gcl> tend gemachtcn Grund zu entkräfte», daß mit der Bewilligung dcr Aufbesscrung dcr künftigen Systcmisi« rung vorgegriffen werde, indem er nachweist, daß die Maßregel nur einen transttcrischcn Charakter habe llnd behalten werde. Er empfiehlt seinen Antrag znr Annahme. Graf Thun : Dcr Grund, daß es nicht angehe, dcr Regierung wider ihren Willen cinen höheren Kredit aufzudringen, schcinc ihm unter den uorgc. brachten dcr wichtigstc. Nach cincr knrzcn Schilvc-rung des wahren Nothstandes dcr Vcamtcn faßt Redner die Finanzlage des Staates in's Auge. weist anf das Deficit von 40 Millionen hin. auf eventuelle Steigerung desselben durch die politische Konstellation in Europa, und billigt deßhalb die vom Abgeordneien. hause vorgenommenen Abstriche, da sie beweisen, daß man kein Mittel außer Acht lasse, um das Gleich, gcwicht im Staatshaushalte herzustellen. Es sei nicht wünschenswert!), die Kosten der Verwaltung zu er« höhen und man müßte dnrch Vereinfachung dcr Vc» waltung dahin streben, sie chcr wohlfeiler zn machen. Redner wirft einen Rückblick auf die Verwaltung und sagt. vor 1848 sci die Verwaltung schr wohlfeil gc. wese'n. Durch die seither eingeführte Organisation werde schr vicl in den Aemtern gethan nnd geschrieben, was überflüssig sci, aber es sci schwer möglich, dieß abzuschaffen, und wenn es abgeschafft würde, würde es am uächsteu Tag sich wieder herauszubilden beginnen. Der Grund liege in der Schwierigkeit, einen so großen Körper durch angestellte Beamten zn verwalten, Das Mittel dagegen ist cm doppeltes. Erstens Priuatucrwaltung durch Männer, die nebstocm noch ein anderes Geschäft bclrcibcn, zwcitcns Ocffent-lichkcit dcr Verhandlungen und Kontrole dnrch ucr-fassnngsmäßige Körperschaften. AIs Beweis für den ersten Punkt führt Redner die Patrimonialgcrichlc vor 1846 an. wo dcr Verwalter ncbst der Rechtsprechung noch die Gntsvcrwaltung zn besorgen hatte, und wo ihm dann die Zcit gcbot, die Rechtsprechung nicht in die Länge zu zichen und zu verschleppen, weil er noch andere Dinge zu lhnn hatte. Die Patrimonialver. waltuug habe aufgchobcu werden müssen, weil sie einc ails feudalen Zeiten überkommene Institution war. Es mußte an Stelle der Plivatjustiz ein Staalsamt hingestellt werden. Dieß war der Grund ihrcr Aufhebung, nicht aber. die Art ihrer Manipnla» tion. Im Jahre 184!) wäre die Gelegenheit dagewesen, dicsc in dic Bezirksgcmeiudcn zu verwandeln, die man jetzt anstrebt, und man halte eine wohlfeile Administration gehabt, anstatt der thcncrn. welche man einführte. Was von der Verwaltung gelte, gelte ancl» von der Justiz. Ein trauriger Beweis dafür sci, daß sclbst dic Minister von cincm Beamten, proletariat sprechen mußten. Nothwendig sei cs. dcm Nothstände der Bcamtcn abzuhelfen, aber dieß könne nnr geschehen durch Verminderung dcr Bcamtcn, um das dadurch Ersparte den Andern zuwenden zu können. Die Verminderung sei aber erst möglich, wenn der intelligente Theil der Bcvölkernng an den öffentlichen Arbcilcn Thcil nimmt. In dcm Notlistande liege der dlingenostc Grn»d, so rasch als möglich zn dcn Orga< nisationcn zn schreiten. Er wolle keinen Antrag stellen, sonocrn nur auösprecheu. daL die Organisation sowohl für die finanzielle als politische Lage des Reiches nothwendig sci. Freiherr v. Kraus wcndct sich gegen die von dem Vorredner angcpricscnc Patrimonialgcrichtsbarktit nnd sagt. dic Bevölkerung wervc sich wohl jetzt schwer-lich mit derselben einverstanden erklären. Aber in dcm. was Vorredner von der Nothwendigkeit einer Organisation gesagt bat. liege ein Grund mchr. bis dahin den Bcamtcn < Aushilfen zu gcwährcn. Wcun das Abgeordnetenhaus Abstriche vorgenommen. Hal cs seine Absicht nachgewicsc», mltzlosc AuSgaben hint-anzuhalten und dieß sei wohl ein Grnnd. dcr für dasselbe spreche, wenn es sich um eine Mchransgabe hanole Minister v. Lasser hebt hervor, daß diese De-baltc nicht allein dein Slaalöministcrinm gelte, son» dcru auch dcm Justiz, und HanDclSmiuistcnunl, mocm cs sich cdcu uur lim circa 150 AdjlNlllc handle, lvelchc einc Erböhnng ihrcr Zulage crhaltrn sollen < wädrcud dcr größere Tbcil der Snmme, nämlich 120.000 ft znr Rcmuneriruug anderer zugewiesen wurden. Dcr Minister wendet sich min gegen dcn vom Freih. v. Krans aufgcstcllleu Vergleich mit dem Jahre 1862 und sagl: In den Jahren 62 n»d 63 wurden wohl Znbcsscrnngen und Zulagen bewilligt, aber der Unterschied besteht darin, daß die Regierung diesem Antrage schon im Finanzausschüsse dcS Abgeordneten« Hauses, dann in beiden Häusern ihre Znstimmnng gcgcbcn und lange, bevor das Finanzgescy dic Allcr« höchste Sanklion crhiclt, sich bemühte, daß die allcrh. Genehmigung für diesen Vorgang erfolge, — Dadnrch ist das Ganze zu einer Nachtragsfordernng der. Re< gierung geworden, während jetzt die Regierung sich von dcm erstell Augenblicke an dagegen ausgesprochen hat. Auf dcn Antrag sclbst übergehend, sagt der Minister, dic Regierung habe sich die tranrige Lage dcr Bcamtcn nie verhehlt und die Mittel znr Abhilfe ins Ange gefaßt. Es sei dicß nicht ans bloßem Mitleid geschehen, sondern auch darum, wcil dcr allerhöchste Wille darunter leidet, wcun cr nicht von Organen ausgeführt wird. welche über dic tägliche Noth erhaben sind. Aber nicht die Instizbcamten allein, sondern alle Beamten überhaupt verdienen gleiche Berücksichtigung und dieß hat die Regierung zncrst veranlaßt, gcgcn dcn Aulrag Vcrwabrnng ein» zillcgcn. Dadurch würde cine bevorzugte Kastc gc> schassen, was ci»e Unbilligkeit und Ungerechtigkeit gegcn die andern Bcamtcn wäre. Die zwcilc hauptsächliche Betrachtung, von welcher die Regierung bei dcr Bekämpfung des Abgeordnetenhauses war, daß cs sich um cinc Systcmisirung handle. Dicsc müssc aber auf gesetzlichem Wege geändert werden. Vom Standpnnkte der Regierung könne cr sich nnr dcn Anschanungcn dcr Kommission anschließen. Wenn von allen Seilen anerkannt ist, daß Abhilfe nothwendig sei. wie jolle dieß geschehen? —im geschäftsmäßigen Wege und cs ist naturgemäß, daß die Initiative dazu znnächst von dcr Regierung zu erwarten fei. Der Minister erklärt, er wolle nicht auf das cingc-bcn, was Graf Thun vorbrachte, da ihn das zu weit von dcm vorliegenden Thema abführen würde. Die Nachtheile dcr gegenwärtigen Organisation seien dcr Regierung bckaniu nnd sie hofft, daß cs ihr gelingen weroe, dcn Finanzen weniger Lasten znmnlhen zu müssen nnd doch die Lage dcr Beamten zu vcr> bessern. Es sci dieß aber anch kcinc leichte Sache, denn die Erfahrung habe gelehrt, daß. so oft man von Abschaffung der Vielschrriberci sprach, man immer Mittel vorschlng. welche zu noch größeren Schreibereien führten. Man müsse die Negierungsorgane von allen jenen Gcschäflcn cnllasten. w.lchc nicht strenge Regicrungsgcschäftc sini>; diesen Wcg wcrdc das Mi-mstcrium bclrclcn nnd habe dieß bcrcits an dcn Tag gelegt. Der Keim ist in dem Gcmeindcgcsctz niedergelegt, ein großer Thcil von Gcschäftcn ist den Lan« dcSausschüsscn überlassen. Wenn man diesen Wcg bci allen Dicnstbranchcn verfolgen wird. werde man dahin kommen, die Beamten vermindern nnd dafür besser stellen zu können. Dieß sei das Programm der Regicrnng in der Bcamtcnfragc. (Bravo!) Dazu sci abcr einc intelligente und willige Mitwirkung der Bevölkerung nothwendig und trotz der traurigen Er-fahrungeu, die mau im Jahre 184'.1 machte, habe cr dic Ueberzeugung, daß die Bevölkerung sich zur aklivcu Theilnahme an dcn öffentlichen Gcschäftcn ber« ausbilden wcrdc, vorlänfig abcr könne cr nur drn Kommissionsantrag zur Annahmc cmpfchlcn. Nachdcm noch dcr Berichterstatter für dcn Kom« Missionsantrag gesprochen, wird znr Abstimmung geschritten und der Kommissionsantrag angenommen. (Für dcn Antrag dcö Freiherr» v. Kraus erbe-bcu sich 7 Mitglieder.) Bei dcm Titel «Strafanstalten" beantragt die Kommission die Einstellung der Ziffer nach den Be« schlüsscn des Abgeordnetenhauses, erklärt abcr. sie könne nicht umhin, zu bcmcrkcu. daß aus ihrcr Zu« stimmung zu dcu ziffermäßigcn Anträgcn dcö Hanfes dcr Abgcordnclcn nicht darans zn schließen sci, als wäre sic auch mit jcncu Grüudcu eiuvcrstanden, welche das Abgeordnetenhaus bewogen habcn. dic Bewilligung dcr einzelnen Beträge auf die einzelnen Länder zu beschränken. Die Kommission glanbt, daß die Ver« wallung dcr Slrafanstallcn sclbst Sache dcr Elekn» live bleiben soll, lind hält sich überzeugt, daß die Regierung Sr. Majestät bci ihrcn Maßnahmen über die Verwaltung dcr Strafanstalten nnr die Zwecke, welche dabei maßgebend sein sollen, vor Angcn habcn werde. Kardinal Rauscher: Dic Verwaltung gehöre der Regierung, nicht dcr Reichsvcrtrctnng. In einer oder dtr anderen Beziehung handle cs sich um sehr wichtige Grnndsätze. bei dencn man Angelegenheiten, welche die Seele betreffen, nicht außer Acht lassen darf. Deßhalb habe die Kommissio» ausgesprochen, daß die Verwaltung Sache dcr Regierung sci. Wenn ocr Slaat Slrafhäuscr crrichtct, so gcbictc ihm die Menschlichkeit, daß die Slälte dcr Strafe auch dcr Oll dcr Acsscruug werde. Nach dcr Strafe tritt der Verbrecher ius Leben zurück, und ist cr nichi gebessert, wird er dcm Staate zur Üast. Wirksame Umkehr zum Besseren sei, wie die vielen fruchtlosen Versuche beweisen, welche man machte, nnd dic dcr Redner des Wcilcrn auseinandersetzt — schwer zu erreichen, und deßhalb begrüßte mail cs mi! Freuden, als geistliche Korporationen sich dcr Strafhänscr annahmen, um anf die Verbrecher zu wirken und ihre Vcsscrnng zu versuchen. Oesterreich sei nicht in dieser Bczichnng vorangegangen, sondern habe sich die Elfahrnng anderer Länder zu Nützen gemacht. Ncdncr wcndct sich dagcgcn, daß dic Rcgicrung so oft Visitationcn vornehmen lasse und sagt. dieß zeige von Mißtrauen, welches sich den Sträflingen j mittheile. Diese glanbcn, die Regierung wünsche/ Klagen zn hören, und sic bringen Klagen vor. Trotz« dem aber habe die Erfahrung gelehrt, daß drr Ein» fluß geistlicher Korporationen ein schr heilsamer sei. Deßhalb wären die geistlichen Orden beizubehalten ! nnd von der Negicrnng zn unterstützen. Der Druck, dcr abcr anf dic Regierung geübt wird, die geist« lichen Orden zu entfernen, habe seinen Gruud nicht in dcr Sorge für die Besscrung der Sträflinge, sondern darin, daß man von der Rcgicrnng verlangt, sie möge damit dcm Liberalismns cin Opfer bringen. Redner zeigt mit emphatischen Worten die Nolhwen« oigkeit der Religion für dcn Staat und für die Frei-hcit, Ohne Religion wird dic Freiheit zur Brandfackel, die das eigene Haus uicht ucrschout. Er hege Das Vertranen, daß Ienc, welche mit dcr Strömnng schwimmen, gewiß nichts gegen die geistlichen Orden hättcn. wenn sie die Sache unparteiisch anschauen würocn. Seit 1859 habe sich cin Kreuzig gegen dic armen grauen erhoben, welche unter Entbehrungen und Mühsalen ihre Ncbenmenschen lieben. Der Schutz derselben seine eine Pflicht dcr Ritterlichkeit, welche er von dcm österreichischen Adel erwarte. Freiherr v. Hcnnet: Seine amtliche Stellung habc ihm Gelegenheit gegeben, zwei Strafanstalten kennen zu lernen, die unter dcr Obhut geistlicher Orden stehen. Redner gibt eine Schilderung dcrscl« bcn. um nachzuweisen, daß dcr Einflnß dcr geistlichen Schwestern auf dic Verbrecher cin so vorzüglicher sci. daß er gar nichts zu wünschen übrig lasse, abgesehen davon, daß die Pflege, welche die Gefangcncn erhallen, bci Wcitcm bcsftr ist, als in den anderen An-stalten, Die Verehrung, wclchc die Gefangenen gegen ihre Pflegerinnen fühlen, scl schr groß, nnd sei bc« gründet in der liebevollen Behandlnng, welche den Gefangenen zn Theil wird. Die Freudigkeit, mit der R3 die Fraucu der selbst gcwähltcu Aufgabe sich unter' ziehen, habe erbebend auf ihn (Redner) gewirkt, lind er schätze sich glücklich, vor dcm bohcn Hanse ibrc Verdienste erwälinen zn können. Wenn alle Gegner Gelegenheit litten. das Wirken der Schwestern betrachten zu können, sie würden ihre Ansicht ändern. Vei der Abstimmung werden dic Zlffcrnansähc nach dcm Beschlusse des AbgcordncleichauscS ange-nommen. Wegen vorgerückter Stunde (2'. Uhr) schließt der Präsident die Sitzung. Nächste Sitzung Donnerstag. Oesterreich. V3ien. Zn der obigen Kundmachung über die Allerhöchste Genehmigung der anglo - österreichischen Bank fügen ivir die Bemerkung bei. daß von dcm Gründungscomitc dieser Vank der sichere Nachweis über dic geschehene Einzahlung von ll0 pCl. auf daö Aktienkapital von 20 Millionen Gulden (2 Millionen Pfd. Sterling) bereits geliefert, dasselbe von dcm k. k. Finanzministerium zum Einschreiten um die Handels» gerichtliche Protokollirung der GsscllschaftSfirma anf. gefordert und denmach zur Eröffnung der Anstalt er< »nächtigt worden ist. — Die ,.Wr. AbdP.« theilt in cincr Ucbcrsetzung aus dem Italienischen den Protest Sr. k. Holicit des Großbcrzogs vou Toscana Ferdinand lV. mit gegen den Vcrkanf der Staatsgüter in Toscana im Allgemeinen, insblsondcrc aber gegen die Vcränßcrung und den Ekport der Gegenstände, dic einen Theil der Mnsecu und Vibüotheken dcs Großhcrzogthums ausmachen; ferner gegen die Vcräußcruugcn oder Vcr° träge, welche in was immer für einer Form und unter dem Anschein was immer für einer Entschädigung oon der unrechtmäßigen Regierung bezüglich der liegenden Gründe, die den Kirchen, den religiösen Körperschaften, den frommen Stiftungen und den öffentlichen Nohllhätigkeitsanstaltcn gehören, unter Hlnlansetzung des EigcnthnmsrcchtcS und des hohen n igioien oder humanitären Zweckes gemacht werden ^lltrn. dcm die von jenen Gütern sich ergebenden Renten bestimmt sind. Prag, 5,, Jänner. In dcm Prozesse gegen die «Politik" wurde Redakteur Skrsjsowök'.) von der Au» klage wcgcn Mangel an Bcweiö frsiacsprochcn. dagegen lvegeu Vernachlässigung der pflichtmäi^i^n Obsorge zu einer Geldstrafe von 50 ft, u»d 00 ft. Kanlionsocrlnst uerurthcilt. Der Verfasser dcs inkriminirten Artikels hma.cgcu wurde des Vergehens nach §. 305 schuldig erkannt, und ein monatlicher Arrest über ihn verhängt. Ausland. Aus Gotha schreibt mau der „F. Pztg," vom 1. Jänner: Die Abreise des Herzogs Friedrich wurde so geheimgehalten, daß nicht einmal die Dienerschaft etwas wußte. Alle glaubten, die Reise gehe nach Frankfurt und die Kieler Deputation, dic eine wieder« polte Einladnug überbrachte, erfuhr zu nicht geringem Vtauncn, daß ibre Vitte schon erfüllt sei. Der Her» zoa. vcm Gotha luv die Dcpnlation zur Tafel. Der 'Htaatönnnistcr v, Sccbach befindet sich bei dem König uon Sachsen, um sich über die Frage zu berathen, dic ,cht alle .herzen bewegt. ),....??"^'> ^" «Boniteur« druckt einen sehr langen b ' ., >' "! '^'"^'" "c "Staffelte von Mexiko" d bn e.ngeroffcne Nachricht, daß Erzherzog Mar ^""ne angcnomm!.. habe. von Me k/ u^ i "'i"7' '7 """s^" ^'"lekte" «Jauchzet l'eißt: Großen! Gebt eure 7"' Mcn Mexikaner ist i^ ErMm.' . ""'^ """' Kb der ss^ ^ bas mmkanische Kaiserreich! Es n iae ni^' "' ^"^'''"' ^' »" wcrkthä.ig und 2^ ""'"" "ahrhaften, sozialen und politi,chcn Wiedergeburt mitgearbeitet hat!" s... ^ . , '^'"^ «Vcill^cs chreticunes" will wis' !>ch ln Rom nach den, Uel,^.^..^/ <-> V.. "llrin scligmachcndcn Kirche bekehrt ^ Paris, :j. Jänner. Der Kaiser hat nickt bwk em diplomatischen Korps, sondern auch s " ^ 'Nern eine Ncujahrsredc. und zwar sel'r f sicher ^ltt. gshaltcn. Nachde.n er den Eifer belol't l,,/ °en sie in seinem Dicnstc anwendeten, sagic cr im «icscutlichen Folgendes- ,Die schwierigste ^eit ist y'"»n- „ns. Wir treten in cine Aera des Friedens welche uns crlaubcu wird, die inmicusen Hilfrqmllcll,' welche Frankreich bcsißt. zur Eulwickclung der inncrcn Aügelcgenhcüen zn verwenden. Man hegt Mißtrauen gegen mich. ich weiß cs; bcillühen Sie sich, durch Ihre Ncdcn und Ihre Haltung überall die Ueber? zcugung zu verbreiten, daß ich den Frieden will. Er wird erhalten werden, ich bin desscn gewiß. Ich wcrdc ihn als Schicdsrichtcr erhallen, trotz den Ve-mühnngcn cincr eifersüchtigen Macht, welche nichts» dcstowenlgcr begreifen wird. daß ihr Prosperircu von der Verbindung mit Frankreich abhängt." Das der beiläufige Sinn der kaiserlichen Ncujahrörcde an dic' Minister. Der Kaiser war gegen seine Getreuen außerordentlich freigebig. Herzog oou Morny erhielt als Nenjahrsgeschenk einc prachtvolle Nadel, welche cincn Adler mit ausgebreiteten Flügeln tragt, der in ,cinem Schnabel die'Iuitialcn des Namens deö Kai. scrö und der Kaiserin l'äit, Dronyu dc Lhnys cr-hiclt zwci prächtige Vascu aus Scvrcsoorzcllan. Die Kai,crin »chcnktc ibrcn Ehrcndameu dic süperbsten Kleiderstoffe von Seioc ans Lyon in gehöriger Anzahl uud Auswahl. ^ uv u Kopenhagen. König Cliristian scheint anf das Kongreßprojckt scinc letzte Hoffnung zu baucu. So wird aus Paris geschrieben, dcr König habe noch emmal cincu Vrief an den Kaiser gerichtet, in dem "' ihn dringend bittet, einer Sonder - Konferenz zur ^iegclullg der dänisch. deutschen Angelegenheit seine Zustimmung gcbcn zu wollen. und fügt hinzu, daß man ,lch in England bereit erklärt habe. stall wie anfänglich beabsichtigt worden, dicsc Konferenz nach London zu berufen, sie in Paris zusammen treten zu lassen. Herr Dronyu dc Lhuys ist inzwischeu schr ernstlich erkrankt, so daß ihm scinc Aerzte für vier« zehn Tage. die er in Nizza zubringen soll, gänzliches Fernhalten von allen Staatsgeschäftcn znr dringenden Pflicht gemacht haben. < Lokal- und PromnM-Uachlichtcn. «aibach, 8. Jänner. Das hcutc Abcnd stattfindend öffentliche Concert, dcr Philharmonischen Gesellschaft dürfte, dem vorliegenden Programme nach zu urtheilen, ein sehr intcressanteü werden, woranf wir alle Musikfreuuoc aufmerksam machen. Zur Aufführung kommen: 1. Onvcrturc zur Oper ^dcr Vampyr" uon ^indpaint» ucr; 2. Zwei Lieder für Sopran von Mendelssohn und Schnbert. gesungen von Fräulein Klcmentine Ebcrhardt; 3. Concert von C. M. v, Weber für Pianoforte uud Orchester, vorgetragen von Herru I. Zöhrer; 4. Viucta, Mäunerchor von Abt; 5. Ouvertüre zum „Sommcruachlstraum" vou Mcndelssohn.Vartholdy; , einem jährlichen Geld-aufwandc von 1600 ft. I,, ^^, Armen. Instituts-Versorgung sind 9 Armcu.Wündncr mit 10 kr. uud 3 Kinder mit 5 kr, "»fgcnommcn worden — Die crstc Vorstellung im Circus'V e l l in g im Coliseum findet nicht hcutc, sondern erst moracn Statt. , ' ' ^ , ^c^"'^' >,' ^'"^ ^^' "'edcrholt wegen Betrug abgestrafte Taglölincr Anton Sorr von hicr dem Müller Michael Narobe von Vischmarje, ^1 fl.'unter ocm Vorwandc, ihm Gelrcidc zum Vcrmahlcu zu "crichancn. hcrauogclockt, niw wurde flüchtig Er wurde noch im Laufe der Nacht mit dcm größten Theil des entlockten Betrages zu Stande gebracht und dem Landesgcrichtc überliefert. — Dcr Klagcnfurtcr Männcrgcsangsvercin hat bcschlosscu. in dicsem Jahre ein Gesaugsfcst in Kla-aeufutt zu veranstalten. Die Bildung cines kärntui' >chcn Sängerbundes, nach dem Vorbild des steierischen Sängerbundes, wird beabsichtigt, und sind die Stallt« tcu bereits in Berathung. - Dcr Bahnbau zwischen Klagenfnrt uud Villach »chreitct rasch vorwärts. Der Bau von zwei großen Brücken übcr den Draussuß unter Villach ist bereits vollcudel; auch mit den Vallarb.'ilcn wird man wie ucrlaulet, iu kürzc,ter Zcit zu Ende sein, uud den Ausbau dcr sämmtliche» Bahnhofsgebäude gleichfalls m Bälde bewerkstelligt lM.cn. Die Eröffnungsfeier wird, wie man allgemein erwartet, mit 1. Mai stattfinden. — Einc Deputation des Grazer Stcnograpben., Vereins halle die Ehre. von Sr, sais, Hoheit dem Herrn Erzherzog K a r l- L u d w.i g. empfangen ^uamr^ den, und trug demselben die Bitte wcgcu Ucbcrnabmc dcs Vereins-Protektorates vor. — Sc. kais, Hoheit erklärte sich «mit Vergnügen" bereit, dic erbetene Protektorschaft annehmen zu wollen und erkundigte sich mit sichtlichem Intcrcssc nach dcr Thätigkeit dieses Vereines. Wiener Nachrichten. V5ieu, 6. Jänner. Se. k. k. Apostolische Majestät habe» eine von dcm Mitglicdc dcr Hofkapclic und dcs Hofoperu-theater «Orchesters. Moriz Käsmaycr, komponirtc und überreichte Symphonie allcrgnadigst'entgegenzu-nchlmu und dcmsclbcn dic goldcnc Mcdaillc für Kunst »lud Wissenschaft durch das k. k. Oberstkämmcreramt zustellen zu lassen a/ruht. — Sc. Maicstat der Kaiser F erdiuan dahaben aus Aulaß der Einweihung der Karolincnthaler^Kirche dem Balifond derselben cincn ucucn Beitrag vou 5000 Gnldcn zu spenden geruht. —> Dcr bcrühmtc Klaoicr» Virtuose Ferdinand La lib, wurde zlim k. k. Kammer^Virluoscu eruaunl. — Am 3, Iäuucr starb in Wien dcr wirkliche geheime Rath lind k. k. Fcldmarschall«Lieutenant iu Pension. Franz Freiherr v. Schul zig. ein allgc-mein hochgcachtctcr und verehrter Veteran aus dem deutschen Beneinngskriege. — In Prcßburg wurdc die Gattin ciucs Komitatsbeamte» in der heil. Christnacht von einem kleinen Weltbürger entbunden. Dcr Gatte begab sich sofort zu seinem Amlschcf, um ibm dieses Ercigniß mit;ntheilcn, welcher ihn» den Rath gab, sich an Se. Majestät den König zu wenden, lim ihn znm Patben zu erbitten. In Folge dessen wurdc auch diese Bitte au Sc. Majestät schriftlich abgefaßt, dcm Bittgesuche zur Bcglaubiguug das Zeugniß übcr dic Geburt bei« geschlossen lind dcm ersten Geucraladjutanten Sr. Majestät. Grafen Crcnnevillc, eiugeliändigt. Das Gesuch wurde dahin erledigt, daß dcr Bittsteller schon uach einigen Tagen für den kleinen Weltbürger cincn ErziehunM'cilrag vou 100 fl. nebst einem Schreiben erhielt, worin die Versicherung ausgedrückt ist. daß Se. Majestät für den Knaben ferner sorgen werde. Neueste Nachrichten und Telegramme. Original - Telegramm. Wien, 8. Jänner. Hofkanzler Mazu» ranic wird Montag ans 2lssram zurücker, wartet. Eine Minister-Konferenz bezüglich der kroatischen Angelegenheit ist angesetzt. DaS Gerücht vom Nücktritte Pveuftenö von der Aktion in Schleswig ist ««begründet. Frankfurt, (5. Iänncr, Dcm Vcrnchmcu uach beabsichtigen Oesterreich uno Preußen, ein Einschreiten deö Bundestages gcgcu dcn Ausschuß dcr Abgeordnete», vcrsammluug uud dessen gcschäftslcitendc Kommission zn beantragen. An mehrere Regieruugcu sollen Noten ergangen sein. energische Maßregeln gegen die übcr ganz Deutschland verbreitete Bewegung fordernd. Hamburg, 5>. Iänncr (Nachts). Kopenhagener Berichten zufolge huldigte der Herzog Karl vo>, Glücksburg. Bruder König Ehristian's, dicscni in aller Form als König von Dänemark und Herzog vou Schlcswig'Holstciu. Dic «FIcuöburgcr, Zeitung" erfährt, daß dcr Landvogt v. Krogh zum Minister für Schleswig ernannt worden und bereits uach Kopenhagen abgereist sci. Hamburg, ».!. Iänncr, Die Tclcgraphcuuer-bindling mit dcm Norden ist wieder hergestellt. Die „Bcrlinölc Tidendc" vom 4. d. meldet: Die ciugeüblc IiNantclic'Rescrvc alls dcn Iahreu >18üA. 1854 und 1855, sowie die freigeloste Infanterie von 1860 und 18l)1 sind für Mitte Jänner einbcrnfcu. Alto«a. l>. Iänucr. Sicherm Vernehmen uach wird nächster Tage vou dcr dänischen Negicrnng für Schleswig lind die Insel Alscn dcr Kricgszustand proklamirt und dann der Perkehr mit Holstein voll« ständig gesperrt werden. Die erwarteten Geschütze aus Schweden, zur Armirung des Danncwerkcs, sind bcrcits eingeschifft, (S.-Z) Kiel, 5. Jänner. Die Dänen haben oem südöstlichen schleswig'schen Güterdistrikte, dänischer Wohld genannt, ungeheure Reciuisitiouen auferlegt; namentlich die Stellung vou 300 zweispännigen Wage» und eine Lieferung von 3 Millionen Pfund Stroh »ach Schleswig. Warschau, 0. Iänncr, Eine Verordnung der Ncgicrung bestimmt die Vcrhängung dcs Sequesters über das bewegliche und unbewegliche Vermögen der am Aufstande Thcilncl'menden, Dcm höhcru Klerus wird anper dcr frühern ucucrdings eine Koutribittio» auferlegt, und zwar dcn Bischöfen und Avmimstratorc!, ltt, den Cauonicis 6 Perzcnt »H Die Hnndswuth. Die vielen irrigen Ansichten über diese, dem Menschen so gefährliche Krcmlhcit unseres anhänglichsten Hausthiercö, welche unter dem Publikum verbreitet zu sein scheinen, veranlassen uns einen Aufsatz zu rcproduzircu, welchen Dr. I. Blciwcis in dem Kalender der k. k. Landwirthschaft vom Jahre 1844 veröffentlichte. Er lautet: Die Wuth cutwickelt sich ursprünglich nnr liciin Hunde und seinen Ocschlechtsvcnvandtcn, dem Wolfe und Fuchse; in seltenern Fällen auch bei der Katze und dem Katzcngcschlcchtc. Bei cmdcrcn Thieren entwickelt sie sich niemals von sell'st oder ursprünglich. Dergleichen anch beim Menschen nicht. Wenn daher der Mensch und andere Thiere in die eigentliche Wuth verfallen, so ist ihnen das Wuthgift auf irgend eine Weise, am gcwöhlilichstcn durch,dcn Biß, mitgetheilt worden. Unter der Unzahl der irrigen Meinungen über die Hnndtzwulh, die besonders aus jenen Zeiten her-stamm.n, wo jede Angabc, sie mochte herrühren, woher sie wollte, selbst von Aerzten leichtfertig und ohne Prüfung als undczweifclte Thatfachc angenommen wurde, sind folgende, wegen ihrer nachtheilbriugcnden Folgen, die bedeutsamsten: Man glaubt 1.: jeder wüthende Hund sei was-ferschen; allein diese Meinung ist ganz irrig, so wie der alle Name Wasserscheue, den man der Wuth gegeben, ganz uurichtig ist. — Wasserscheu ist kein wüthender Hund! Man kann diese Er^ fahrung nicht genug wiederhole,,, besonders denjenigen, die einen Hund nur danu als wüthcud crtlä'reu wollen, wenn er nicht trinkcn will, uud man taun es nie strenge genug einprägen, daß Hunde, die au dieser schrecklichen ^rauthcit leiden, uichi den geringsten Abscheu vor dein Wasser haben, in, Gegentheile es begierig aufsuchm und daran lecken. Dann uud wauu ist eiu Hinderniß dcS Schluckens vorhanden, wenn die Schlingwcrlzeugc ucrschwollcn vdcr krampfhaft zusammengeschnürt sind; allein das ist tcinc Wasser scheue, denn die Thiere lecken oft uuanfhörlich am Wasser, nur wird im Gefäße nicht weniger davon, weil sie es nicht hinabschlnckcn lömicu. Man glanbt ?.: die Wuth entwickle sich nur bei großer Hitze, namentlich in den sogeuanutcn Hnnds-tagen. Allein gerade in den heißesten Ländern kennt man die Wuth säst gar nicht, und auch in unsern Ländern beobachtet man die Wuth zu allen Jahres zeiteu: im vorigen Iahrc sind hicrlands die meisten FilUe im Herbste nnd Winter vorgekommen. Man glanbt 3.: heiße Speisen und solches Gc-trünke erzeugen die Wuth. Wer givt herrnloscn Hunden, wcr dem wildlebenden Wolfe nnd Fnchse heiße Nahrungsmittel, nnd doch erkranken auch sie so häufig an der Wuth? Man glaubt 4.: jeder wüthende Hnnd schäume und geifere mit dem Maule; allein wie viele ent- schieden wüthende' Hunde gibt cs im Gegentheile mit ganz trockenem, dürrem Maule, ganz ohne Schaum vor demselben. Man glaubt 5.: jeder mit Wuth behaftete Hund sei wild uud tobcud; allein cs gibt entschieden wü-thende Hnndc, welche die meiste Zeit gauz ruhig sich verhalten uud nur zeitweise in Tollwuth und Grimm verfallen. Irrthümlich ist cs daher, von der Wuth ein Bild sich machen zu wollcu, welches iu jedem Falle dnrch Toben und Wüthen ausgezeichnet sein soll. Man glaubt 6.: wütheudc Hunde biegen den Schweif unter den Leib nud lanfcu mit wanlcudcm Hintcrthcile nur immer gerade ans — eine Behauptung, die so oft schou Vügcu gestraft wurde. Es taun keine Beschreibung der Wnlh geben, welche auf alle Fälle passen würde, denn wer Gele« gcuheit hatte, mehrere wüthende Hnndc zu beobachte», wird einsehen müssen, daß nicht zwei Fälle, iu allen Bczichnngcn, einander sich ganz glcichcu. Schou die Na!ossen. M orgcn Sa m st a g : Zum Vcncsicc des Geschäfts-IcitlrS mw Ncssisscurs Hcrru Josef Luh: Vine kleine Erzählung ohne Namen. Lustspiel in 1 Akt. uonGörncr. Vei Wasser und Brod. Singspiel in 1 Akt, von Iakodson. Im Vor« zimmer. Singspiel in 1 Akt, vou Grünfelo. V^ Wort an den Minister. Gcmcbilo in l Alt. von Langer. Verautwortlichcr Ncdakteur: Ignaz v Kleinmayr. Druck nnd Verlag von Ignaz v. Kleinmayr sk Fedor Bamberg in Laibach. Telegraphische Effekten- und Wechsel-Hnrse. an der k. k. öffentlichen Bvrsc in Wien den 7. Iälmrr 180ä. 5»"', Mctalliqnc« 72.75, 1W0er-^.'ose , 92.20 5"„ Nat.-Anlrh. ^).1i) Silber . . . 119 50 Bantatticn . 787.— Volldon . , . 120. -Kreditaltirn . 179.50 K. k. Dukaten 5 72 Fremden - Hlyeige. Dcn l». ^.änilcr, Ttadt Wien. Die Herren: Possatschnigg. Bcrgvcnoalln, vl'N i,'ack. — v. Fcldmann, ^'ientclialit, nus Ruhland. — Hai».', Agent, von Vien. Elephant. Dic Herren: Baron Kl'nchbrrg, IägeruMr, t f. Linien - Schift'sllcntcliant, Montag, Klmf-mann. von Wicu. — Piane;;°. Kanfniann nnd Vann, Prioat, umi Trirst. — Fran Paronin Chiari von Wien. Wilder Mann. Hnr v 5irosi>)l von Graz. Vaierischer Hof Herr Dutzmanu, Berciler. > Den 6. Jänner. ' Htadt Wien. ^>ic Hcrliil: Gutmann nnd itoditscheg, ^anNcute Mid Elstnberssrr. Hanolnnasreiscndrr, > von Wien. — Soboll, Handl„ng«reilender. von Briinn. ... Elephant. Die Herren: Schwarz. Kaufmann, uon Wien - Belling und Hempl. Knustrciler. von Vrllnn. - FricZ von Trieft. ". Dolthof von Nippach. ^.^ Wilder Mann. Herr Killen, ssanfmann, uan Äerlll». Lottoziehungen am 5. Jänner. Wien: 45 44 tt» 73 »4. Graz: » ÄV HA» 8 W-1) ' Ich beehre mich hilmit eintin l'. I'. Pulilikulu mein rliches ^^ger llptischn GegcnjMe Mer Art crgel'tust zu rmpfcl'lcn. Vcsoudcls mache ich o.:fmcllsam auf Stampfer's berühmten Op tometer oecr Sehkraflmcsser fill jcdcs Axge. DaS oplische I»Nitl»t lilfin^tt sich Holcl Elephant. 1. Stock. Zimmer Nr. 1. von zu vermietheuden Moh-V nungcn und Geschäftslukali«» täten, Stellengesuche :c. > Eine WohlNlNss von -^ Zimmern» mit halten Pavqnltböoc». Küche.» SpliS, Keller. Holzlage uub Dach.> kammer ist zn Georgi 1864^ zu> uermitlhcl'. kaun alicr .ulch flüber> bezogen irclreu. (44—1)» > »H^ Allökuuft crlhell! das Comptoll» » der «3ailach,r Ztiluug.« > l»»»»»»««»»»«»«««»»«» (59^i Frische sind jeden Sonntag llnd Feiertag >n den Bare r'schcn Geschästölo-kalcn auf dcr Wicnerlinie und in der Sternallcc zu halicn. (Violinist und Pillnoftrtespieler) empfehlen sich bei Vllaliftalluna. uon Hauodallen. Nadele Auskunft ertheilt dasZeilnngs« Comploir. Ä ,26) Soeben nschien -. ^ ^ Deckhaus' Conversations - Lmkon. 11. Austagc. ^ ^ Zweites Heft. (Absenker- Adel.) H Ä In allen ^uchlinildillngcn des Zn- und Juslandrs werden An- A ^ teneichnungen znm Kubsluiptionspreise von !^ 1 «5^- 3U »i»'. llü^ <««H «<'lt v»„ « U««L>» "H^l U m angenommen und sllld die ersten beidrn Hefte daselbst vorräthig: bei sv c^ ^gn. v. Kleinmayr sk Fed. Bamberg in ^nibach. m ^ Buchen - Holz - Kohlen. Die Güter-Inspektion Nuckenstein sieht sich in der Lage, auf größere Partien vorzüglicher Bu-chcn - Holz - Kohlen günstige Lieferungöverträ'ge abzuschließen. Die Preise sind billigst gestellt und verstehen sich »<»«.<» Station Lichtenwald. Gefälligen Ordres sieht entgegen Kchloft Nnckenstein die Güter - Inspektion: (Post Fichtenwald.) »»«»vnl»v,'Kv«'. Hiezu ein halber Bogen Amts- nnd Intclligenzblatt.