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Ein Zusammenschluß der freidenkenden, national und fortschrittlich gesinnten Deutschen tut eben dringend not, und die Verhältnisse liegen heule ziemlich günstig für eine folche Organisation deutscher ForlschrittSarbeit. Der Kamps gegen Rom wird nun auch in Deutschland von neuem mächtig anheben und man wird ihn hier mit deutscher Giündlichkei» auf wissenschaftlicher Grundlage und hoffentlich mit endgilligem Erfolge führen. Ein Sehnen nach einer gesunden Kulturpolitik in natioaalpädagogischer wie in sozialreformerischer Hinsicht regt sich ja allerwärt« in deutschen Landen. Der neuzeitliche Wille zur Kultur, der deutsche Fortschritt ringt nach umfassender ersolgverbürgender Neugestaltung. Die Tage de« Tugendbunde« und der deutschen Burschenschaft scheinen wiederzukommen; der Geist Fichte« wird lebendig im bessern, aufstrebenden Teile CeS deutschen Volkes, in seinen tüchtigsten Kulturarbeitern. Welche Fülle von guter neuester Literatur auf dem Gebiete der Jnnenkultur, in«-besondere auch der Schulreform! Und von der wissenschaftlichen Rassen» und Konstitutionshygiene di« zu den Unklarheiten theofophischer Selbst- Aeöer das Hrüßen. Bor nicht langer Zeit hat ein heimischer Schriftsteller in einer gehaltvollen Abhandlung über da« Grüßen geschrieben, worin wir manche alteingebürgerte Lächerlichkeit mit Laune und Witz bekämpft sandm. Auch ein beherzigenswerter Vor» schlag wurde dann gemacht, der Bersasser em» pfiehlt nämlich, sich de« gemütlichen deutschen .Grüß Gott" al« Grußsorm zu bedienen, und unterzieht de« Inhalt de« Grüßen«, d. h. die zahlreichen Grußformeln einer scharfen Beurteilung. Dabei fiel e« nicht schwer nachzuweisen, daß die meisten unserer Grußsormeln geradezu widersinnig find, ii«d eine Beleuchtung durch die Denkgesetze nicht ertragen können. Doch auch die Form de« Vrüßen« ist einer Kritik bedürftig, nnd möge «an mich nicht für einen Kleinigkeitskrämer halten, wenn ich der Art, wie man grüßt, eine große Wichtigkeit beilege. Man wird »ir sagen: „Wir haben unsern Knigge gelesen nnd brauchen keine Belehrung; wie man grüßen muß, weiß jeder anständige Mensch!" C' . steht und erfährt man dann aber täglich aus allen Spaziergängen unzählige Ver-stöße gegen die Grußoorschristen und ganz besou» der« von Leuten, die e« tun, al« seien st» die beruseuen Vorkämpfer de« guien Ton« ? Au« Höf» lichkeit sür die Damen beginnen wir mit den — Herren. Da finden wir mitunter «ine Nachlässig» keit im Grüßen und Gegengruß, die beleidigen muß; man nimmt sich oft kaum die Mühe, den Glimmstengel während de« Grüßen« au« de« reformer welche Anstrengungen, zu besseren, kul» turlüchtigeren Menschen zu gelangen! Für wbessere Zeiten' aber kämpfen eine Unzahl von Organi» jalionen. Nur fehlt e« an einem festen Grund» Programme, an der einheitlichen Weltanschauung unv Lebensauffassung und, wa« am meisten zu bedauern ist, an der organisatorischen Mitarbeit der deutschen Wissenschaft. Der deutsche Monisten» bund ist erst ein schwacher und vielleicht nicht sehr glücklicher Ansang zu solcher praktischen kulturellen Belätigung. Männer von der Agitation«krast und Arbeit«sreude eine« Forel, den der Wille zum Fortschritt in den Kamps führt und antreibt, al« Volk«lehrer und Mafsenerzieher seine Wissenschaft» liche Ueberzeugung vor der breiten Oesientlichkeit zu vertreten, solche Männer sind leider noch selten. Aber es wird besser auf allen Gebieten, und die mächtige, von wahrhast nationalem Geiste ge» tragene, vom Willen zur Kultur beseelte Organi» sanon mit einem großzügigen, aber einfach-klarem, stark suggestiven Programm ist in Deutschland nur eine Frage der Zeit, der allernächsten Zeit. Und in Oesterreich? — Un« tut sie erst recht not, diese Organisation deutscher Fortschritl«arbeit, die Vereinigung aller freie» Denker und willigen Kullurarbeiter zu einem großen Bunde unter Führung der freien Wissenschaft, einem Kultur-bunde, aus dessen sicherem Grunde eine große freie deutsche Volk«partei auch im politischen Kampfe höchstmögliche Erfolge erreichen und un« Deutschen jene« Maß politischer Macht und Frei» hei» sichern müßte, da« un« krast unserer wirt» schaftlichen und allgemein kulturellen Bedeutung zukommt. Eine solche umsassende Organisation würde den kulturellen Wert der Deutschöstnreicher erst in« rechte Licht setzen. — Auch bei un« find Mnnde zu nehmen, läßt die bei« Gruße nicht beschäftigte Hand ganz ruhig in der Tasche stecken, und begnügt sich mit vem Ersatzmittel de« Hulabnihmen«. dem bürgerlichen Salutieren, d. h. man tut so, al« ob man an den Hut greisen wollte, läßt aber auf halbe« Weqe die «üde Hand wieder fallen und steckt sie behaglich in irgend eine Tasche. Ein solche« Grüßen ist Kollegen gegenüber unschön, älteren Männern gegenüber taktlos, Damen gegenüber unverschämt. Der Gruß durch Berührung de« Spazierstöckchen« «it de« Hu», wie man da« auch so häufig sehen kann, ist sinnlo« und wohl auch al« Geringschätzung beleidigend. Da« Hinzusetzen des Namen« des Gegrüßten ist zwar an und sür sich kein Fehler beim Grüßen, kann aber den Gegrüßten in vielen Fällen lästig sein; es ist daher jedenfalls zu raten, ven Namen beim Grüßen außer dem Spiel zu lassen. Wie oft kommt es vor, daß der Grüßende den Gegrüßten, oder der Dankende den Grüßenden gar nicht ansieh», oder nur so obenhin mit de« Blicke an ih« vorbeistreifi, wie unschicklich dies ,st, wird jeder Gebildete einsehen. Kurzsichtigen verzeiht man es, wenn sie erst bei kürzester Enl» sernung grüben; solche aber, die sich guter Augen erfreuen, sollen doch zwei Schrille vor dem zu Grüßenden den Hut ziehen. Wenn man anderer» s»i»s jedoch schon von Weitem grüßt, muß man. um gesehen zu werden, auffallend grüßen unft macht sich dadurch häufig lächerlich. Der Gegen-grüß sei zu« wenigsten ebenso höflich, al« e« der Giuß war; «an vergibt sich gar nicht«, wenn «an eine« höflich grüßenden Untergebenen ent» viele Voraussetzungen sür ein rasche« Emporblühen solch einer ernsten, tiefgründig nationalen Bewe» gung voll sittlicher Kraft und Würde schon heute gegeben. Bei näherem Zusehen gewahrt man da und dort die besten Ansätze hiezu in Tüchtigkei.«» und Wohlsahrt«bestrebungen verschiedener Art. in allerlei Reformen zur Besserung de« Charakter« und de« Millieu« der Einzelnen und der Gemein-schaften. Insbesondere wächst da« Interesse sür allgemeine Gefundheit«pflege und sür Erziehung in Hau« und Schule, auch mach» sich immer mehr da« Verständnis dasür geltend, daß nicht nur die Gesundheit, wie FeuchterSleben sagt, ihre stärksten Wurzeln im Sittlichen hat, sondern daß auch die Sicherheit und Stetigkeit wirtschaftlichen Aus-schwunge« und der Besserung auf jedem anderen Gebiete kulturelle» Leben« ein höheres Niveau ethischer Kultur voraussetzt, daß nur die pein» lichste Gewissenhaftigkeit und Mitarbeit »edes Ein-zelnen die Gesamtheit vorwärts bringen kann. Immer stärker empfindet man die Notwendigkeit planmäßiger Kulturarbeit, Kultur der Persönlich-keit, der Familie, des Volkes und damit der Menschheit. Kultur l Kultur! Der Ruf wird bald durch die Lande hallen und die aufstrebenden, Fortschritt und Freiheit liebenden, arbeitswilligen, opferfreudigen Menschen in gemeinsamer praktischer Betätigung einigen. .Fuß aufs Fest« I Aug' aus« Beste!" wie Fritz Gurliit« Wahlspruch es will. Vielleicht finden sich rech» bald ein paar tüchtige Menschen, die sich die Organisation eine« „deutschen Kulturbundes in Oesterreich" angelegen sein lassen. Die Tätigkeit eines solchen Bundes wäre einerseits volkserziehlich, aus Jnnenkultur, auf bessere Menschen gerichtet, andererseits neu« formend, sozialresormerisch. Alle in ihrem Wesen sprechend höflich dankt. Beim Danken «nten lassen, daß man «ehr oder reicher ist, al» Jener, der uns grüßt, beweist Mangel an gesellschast» licher Bildung. Wer grüßt zuerst ? — So einleuchtend klar es auch ist. daß der Jüngere den Aelteren, der Herr die Da«e, die Ledig» die Frau zu grüßen hat, wird doch oft genug dagegen gesündigt. Eine Frau grüße ich i««er zuerst, auch wenn sie den niederen Ständen angehört, ebenso einen älteren Mann, sogar, wenn er seiner gesell» schaftlichen Stellung nach ans einer viel tieferen Stufe steht, als ich. Bei« Zwiespalt zwischen Stellung und Alter gebe ich de« letzteren den Vorzug. Ebenso «ögen auch die Da«en bei eine« auffälligen Zwiespalt, der dadurch entsteht, daß Eine verheiratet, die andere Ledige aber viel älter ist, de« Alter vor de« Verheiratet sein den Vorzug geben. Ja den letztangeführten beiden Fällen «uß selbstverständlich der Altersunterschied ein schon zie«lich bedeutender sein; bei ganz geringe« Altersunterschiede wird wohl Stellung und Stand den Vorrang haben «üssen. Wenn aber weder Geschlechts-, noch Alters-, auch kein Standes.Unterschied da ist, so ist die Enicheidnng. wem es zukömm», zuerst zu grüßen, schon schwieriger. Ich erlaube mir für solche Fälle folgenden Grundsatz vorzuschlagen: Man grüßt den Betreffenden bei der ersten Begegnung zuerst, auch bei der zweiten und dritten, dann aber wartet man einmal seinen Gruß ab. Grüßt er, so grüße ich ihn wieder bei der nächsten Begegnung u. s. w. zuerst. Wartet er aber darauf, daß man ihn wieder zuerst grüßen soll, dann gehe man Seite 2 Deutsche Wacht Juuuiner 15 erziehlichen Bestrebungen müßten zu eine« Tüch-tigkett»bunde, alle mehr aus Besserung de« Milieu«, der wirtschaftlichen, politisch«», rechtlichen Verhältnisse abzielende Kulturarbeit bestehender oder neu zu gründender Vereine in einem Wohlfahrt»- und Recht«bunde zusammengeiaßt werden. Ein Volttrat au« wissenschaftlich hochgebildeten, freien, in ernster Kulturarbeit erprobten Männern hätte den Bund zu leiten. So ein Kulturbund wäre da« einzig sichere feste Bollwerk gegen Rückschritt und Verfall aus allen Gebieten deutschen Kulturleben«. Organisation ist die Wurzel der Macht, der Freiheit und de» Glücke«. Ohne stramme allumfassende Organisation deutscher Forlschritt«arbeit in Oester-"ich gehen wir sowohl an Schaffen«, und Fort. psianzung»lüchtigkeit wie an wirtschaftlicher Macht und politischer Bedeutung unaufhaltsam und rasch zurück. Noch ist e« nicht zu spät, wenn wir da« Ziel fest in« Auge fassen und an die Arbeit gehen. Gesunde Rasse in gesundem Milieu müssen wir anstreben. Wir haben unser Augenmerk vor allem auf die Fragen der Rassenhyziene, der Konstitu-non»hygi«ne zu richten, andererseit« aber dafür zu sorgen, daß die Grundlagen de« geltenden Recht« einer scharfen Kritik vom Standpunkte neuzeitlicher wisienschastlicher Ethik und Kulturpolitik unter-zogen werden. Wir müssen den Grundursachen un-fern allgemeinen Uniüchtigkeit nachspüren und zum innersten Kern all der falschen Systeme und sozialen Uebel vordringen, an denen unsere Zeit krankt. Die Aerzte, die dem deutschen Volke die Vollgesundheit verschaffen sollen, dürfen keine Speziallsten fein, die an dem und jenem Teile die Meisterschaft ihrer Beschränkung barmn wollen; wir brauchen vollwertige Heilkünftler, die sich auf Allgemeinbehandlung. Kausaltherapie und groß« Zügige Hygiene in jeder Hinsicht verstehen, wissen-schaftlich höchftgebildete, erfahrene Kulturpolitik«!. Haben wir solche Männer? — E« ist höchste Zeit, daß sie da« Steuer der Nationalpolitik in die Hand nehmen und der deutschen Kultur in Oesterreich die rechten Wege weif«». Dr. Rö«ler. Verstärkung unserer GreuMuhtruppeu. (Von militärischer Seite.) Wi« au» Görz gemeldet wird, ist außer der Verlegung de» 5ö. JnfanteriebrigadtkommandoS einfach grußlo» an ihm vorüber. Wer mit dem Zutrstgrüßen gar sparsam ist und vitl abwägt, wer wohl eher d«r Grußpflichtige sei, verrät einen kleinlichen Charakter; ist man im Zweifel, so grüße «an stet» zuerst, nur wenn man merk», daß Jemand beharrlich stet» der Gegrüßt« sein will, obgleich e» auch an ihm wäre, zu grüßen, dann erweise man einem solchen diesen Gefallen ganz und gar nicht, so zwinge ihn durch Nichigrüßen »Farbe zu bekennen", da muß sich'« ja ze>g«n, „ob «r will, oder nicht will." Da» sogenannt« Mitgrüß«» ist zwar nicht notwendig, ja «» wird dasselbe sogar zur Qual, wenn man mit ein«« an Bekannischaft'n r«ich«n Freund« lustwandelt, allein e» ist trotzdem zu empfehlen und e» sieh« sehr gut au«, besser im-merhin, al« wenn man einen grüßt und die mit ihm Gehenden gaffen den Grüßenden bewegung»lo» an. Da» Mitgrüß«» zieht selbstverständlich nie eine künfiige selbständige Grußpflicht nach sich. L«ute zu grüßen, die man nur vom Sehen au» kennt, oder, weil st« die Bekannten unserer Bekannten sind, ist ein Unsinn. Nach Einteilt d«r Dunk«lh«it ist Abtnd» Niemand «ehr verpflichtet zu grüßen, ja zur Nachtzeit verbittet e» zuwtilen sogar — da» Feingefühl. Wa» die Da«en betrifft, so ist «» eine viel-seitig bestätigte Tatsach«, daß in ktinrr anderen Stadt O«st«rreich» di« jungen Da««« so unschön grüß«n, al» in Cilli. Viel« halten e» al» mit ihm Mädchtnwürde unvereinbar, wenn sie freund« lich danken und glauben hinlänglich genug getan von Laibach in diese Stadt im heurigen Frühjahre auch die Verlegung de» Landwehrinfanterier«gim«nte» Nr. 27 von Laibach an die R«ich»gre»ze gegen Italien al» festst«hrnde Tatsache anzunehmen. Schon gelegentlich d«r Aenderung in den Er« gänzungSbrzirken der LandwehrinfantkrierkgimtMer Pola Nr. 5 und Laibach Nr. 27, welche im Vorjahre di« B«zirk»hau^lmannschafl«n Görz und Graditka de« ersteren Regiment«» d«m letzt«r«n. und von diesem die B«zirk« Ad«l«brrg und VoloSka d«m bisher überwiegend italienischen Regiment Nr. 5 überwies, würd« daran in militärischen Kreisen die Erwartung gtknüpft, daß die Verlegung von Teilen de« 27. Landwehrinfanterieregimentc« nach Görz in Zukunft umso sicherer anzunehmen ist. al« einerseits diese Stadt ebenso wie Trieft seine bisherig« Landwehrgarnison — derzeit 2. Feld» bataillon d«» 5. Landwthrinfanterieregimente» — bei der Zusammenziehung diese» Trupp«nkörper» in dem Hauplkri«g»hasen Pola verli«r«n und ein Bataillon de» Laibacher Regiment««, daS nunmehr dort feit dem Vorjahre ergänzung»zuständig ist, dafür als Garnison erhalten dürft«. Wa» die HeereSlkitung zu d«r Verlegung b«-stimmte, ist «inzig und allein di« Herstellung de» Gleichgewichte» mit den militärischen Maßnahmen Italien». Ganz abgesehen von jener Aenderung der dortigen Einteilung, durch welch« nunmehr auch da« sechft« Armeekorp« in Bologna zu einem Grenz-korp» wurde, hat Italien seine Uib«rlegtah«it im Grenzschutz«, die trotz der Heranziehung von drei Regimenl«rn der Landwehr österreichischerseil» zu dies«« Zwecke insofern? bestand, al» den 3ö kom-pagnien unserer Armee 42 de» italienische« Heere» (Darunter 13 der Mobilmiliz) an Alpini» gegen-überstanden, noch mehr zu wahren gesucht. Schon im Mai de» vorigen Jahre« gelangt« die Nachricht in die Oeffentlichkeit. daß die Westgrenze de» Äönig-reiche« de, den geänderten politischen Beziehungen zu Frankreich einen Teil ihrer Alpinitruppen an die Ostgrenze abgeben werde und «« würd«» die Bataillone von Borgo San Dalmazzo, Pinerolo und Aosta al« zur Verltgung an der österreichischen Grenze bestimmt bezeichnet. An den Alpinigruppen-Manövern nordöstlich von Br««cia hcu im August de« Vorjahre» bereit« da« 1. Alpiniregiment teil* genommen, da« von seinen Garnis«nen an der Westgrenz« (Mondovi usw.) an die »irolische Grenz« verleg« worden war. An den Reich«gr«nzen stehen durch diese Truppenverstärkung nunmehr den 36 österreichisch?« Kompagnien de« Grenzschutzdienste« zirka 54 der italienischen Alpini« gegenüber. Unter solchen Umständen ist die Vermehrung unserer Grenzschutziruppen geradezu ein Gebot der Notwendigkeit uno die« um so «ehr, al« unser Kaiferst,at feine« Nachbarn gegenüber im Grenz. sicherunaSdienste infoferne im Nachteile ist, al« fit der straff«» mililärifchen Organisation der dortigkn Finanzwache nichi« Gleichwertige« gegenüberstellen kann und der St»n» unserer Kaiserlchützenkompagnien zu haben, wenn sie den Kopf um einen Zenti-meter senken, dabei sehen sie den Grüßenden kium an und machen ein Gesicht, al« ob sie sich durch den Gruß beleidigt fühlten. And«r« danken wieder mil einer schnippischen Miene, oder ver-ziehe« dabei geringschätzig ihr Mündchen. Manche danken mit — der Nasenspitze. Ja. lachen Sie nicht, lieber Leser, wenn ich Ihnen sag«, daß ein nicht geringer Teil de« zarte« Geschlechte« sich de« Duflsauger« al« Grußorgan bedient. Wie sie da« mache«, ist Geheimnis der Damen; ich weiß nur, daß r« nie verfehlte, einen gewaltigen Eindruck auf meine Lachmu«kel zu machen, wenn ich zusah, wie eine Dame ihr Gesicht zum Gruße sörmlich herrich»««: würdevolle Steifheit de« Halse«, marmorartige Leblosigkeit der Züge, katonifche Strenge i« allrn Muntn, strafe«v«r Blick. Nach diesen Borbereilungeu kommt der eigentliche Gruß: Unmerkliche« Senke« der Spitze oe« NäSchen«, oder, wenn man besonder« freundlich grüßen will, wird der Kopf rasch etwas ge« hoben und bann mit der Würde einer Maria Stuart sehr langsam wi«d«r in die vorige Lage gebracht; auch «in jäher Ruck deS Köpfchen« nach unien wird un« al« Gruß au«geg«den. Solches Danken besagt wohl «ich«: „Grüß Gott 1 E« freut mich auch, daß wir un« f«h««", sondern 6c deutet im b«st«n Falle: „Ich habe Ihren Gruß bemerkt und quitt,«r« Ihnen hiemii, daß Si« Jhnr Anstand«pfl,cht nachgekommen sind 1" — Aber, meine Dame«, warum so unfreundlich?t Wüßte man nicht, daß Ei« sehr gut« Erziehung um 35 Mann und 5 Tragtiere geringer ist, al» jener der italienischen Grenztruppen. Politische Rundschau. $i( Ieichsratswahlen finden am 14. Mai. die engeren Wahlen am 23. Mn stall. Ki» deutscher Wahlsieg. Bei der Wahl in die Bezirk«verlr«ung au« dem Großgrundbesitz siegten die Deutschen dank der zielbewußten Führn», Se» Herrn Bürgermeister« S t i g e r mil neun Stimme» Mehrbeit. Sojialdemokratilchc M«ßlbe»erSer. Ja den Landgemeinden Rann—Lichlenwald—Trifail wird von den Sozialdemokralen ver Organisator der Arbeiterschaft v«S Trifailer Kohlenbecken« Michael Cobal aufgestellt. In diesem Bezirke stehen sich vier Wahlbewerber gegenüber: «in peroak«nklerikal«r. «in pervakenliberaler, «in von der Stajercpane, unterstützter deutsch«! Agrarier und ein Sozial« demokrat. — Im Landgemetndenwahlbezirke Cilli— Franz wird dec Kassendeamle Vinzenz WiZmar, der auch Wahlbewerber im Wahlbezirke Mahrenberg—Schönstem ist, ausgestellt. £ine neue sls»enische ?artei Die bereit« feit längerer Zeit drohende Sezession in der flovenisch-liberalen Partei ist nunmehr vollzogen. Die „Jungen" gründeten eine neue Partei, die sich „flooenifche volk«wirt,chastliche Partei" nennt. Die Partei b«si»t auch ein eigen«« Blatt „Nova doba" („Neue Z«it*). da« zweimal wöchentlich erscheint. Hiue des Kis«ntah»miniliers Dr. » Ierschatta. Ueber Einladung de« Vereines der Grazer Hau«b«f,y-r hittt am 17. d. M. in der zahlreich besuchten Jahre«oersammlung diese« Ver-eine« Eisenbahnminister Dr. v. Derfchatta «in« längere Red«, in der er einen Rückblick auf die Tätigkeit de» aufgelösten Parlamente« warf und in ein«« Ausblick auf di« Zukunft und Gestaltn«? d«« Abgeordnetenhaus«» und die f«i««r harrenden hochbrdeutjam«« Aufgaben zunächst die durch die Wahlreform geschaffenen parlamentarischen Ver-hältnisse besprach. Der Minister verwi«» auf die im Interesse der Wahrung de» deutscheii Besitz, stände» erfolgte hervorragende Anteilnahme der deutsche« Bolk»part«i an der Wahlreform nnd er« öcterte dann in ausführlicher Weise di« Berhand» lungen, di« zwischen der österreichischen und der ungarischen Regierung behus» Vereinbarung eine» zoll- und handelSpoliiisch«» Ausgleich» gefüh« werden, wobei «r für die Schaffung eine» lanz-fristig«» Ausgleiche« eintrat. Gegenüber den in der jüngsten Zeit aufgrtauchten Meldungen über die bevorstehende parlamentarische Verhandlung de» ungarische« Zolltarif«» im ungarischm Abgeordneten-Haufe versicherte der Minister, daß die österreichisch« Regierung bi» zu« IS. d. M. kein« diesbezüglich« Veiständigung von d«r ungarischen Regierung er-halten hab«. Der Minister könne nicht annehmen. genossen habe«, daß Sie m Ballsälen, wo Sie alle Eck«» und Härten äußerer Formen am ge-sellschastlich«« Schleifstein abgeschliffen habe«, die Liebenswürdigkeit selbst sind, und daß St« im «igenen Hause für jeden Besuch «in sreundliche» Wort, einen lieben Blies haben, wa« lolll« man von Ihnen und Ihrer Erziehung denke» ? Sobald Sie Hut und Mantlle haben, können Sie nicht mehr grüßen. Wisse« Sie, meine Damen, daß unS Ihr Gruß nicht nur wegen der kalten Strenge u«» Unfreundlichkeit kränkt oder ärger», fonder« d«ß e« un» auch vor den zufällig an un» Vorüber-gehenden oder «it un« Lustwandelnden bloßstellt, die leicht glauben können, wir hätten durch u«be-scheiden««, unberechtigte», ausdringliche» Grüßen einen solchen Gruß heriu»gefordeN? Die Grnß-Pflicht wird Eine« durch Ihre An zu danken sauer genug gemacht. Ich glaube, e» ist «inem Mann« nicht zu verargen, wenn «r derart grüßende Dame« nach d«m zweiten, dritten Male gar nicht grüßt. — Durch freundliches Danken auf «inen anständigen Gruß hat sich gewiß noch kein« Dame bloßg«ftellt. Viel« beurteilen junge Mädchen noch ihrer Fuß-bekleidung, nach threm Bekltiduug«g«fchmack, nach dem Gang«, nach der Sprechweise, nach ihren LiebliugS'Lesestoffe. sogar der musikalisch« Ge-schmack mußt« AnhaltSpunkte für die Beurteilung liefern, ich aber richte mich in der Bruneilung de? Mädchen nach ihrem — Gruße. Nummer 15 daß die parlamentarische Behandlung de« autonomen Zolltarife« in Ungarn entgegen den seilen« der un-gtrctfchen Regierung der österreichischen Regierung ««machten Zulicherungen stattfinden werde, bevor lue cie«bt,züglichen Verhandlung«» zwischen den beiden Regierungen zu« Abschlüsse gelangt seien. Der Minister oeiprcich sodann die wichiihsten wirt-schaftlich«« Ausgaben de« Zukunsisparlamente« und schloß mit dem Wunsche, oaß im künftig«» Hause alle Abgeordneten deutsch.freiheitlicher Richtung sich ti, einer P»cl»i vereinigen möge», um i« gegebenen Falle gemeinsam mit allen deutschen Abgeordneten die national«» Interessen der Deutschen zu wahren. Nachdem noch La»de«au«sch»ßbeisttzer Professor Hofmann von WeUenhos in sachlichen, mit zahl-«ich«, statistischen Daten belegten Aussührunge» die gesetzgeberische Wirtsa«keil de» aufgelösten Parlament»« besprochen und eine Porschau über die Ausgaben d«« »euen Reich »rate« gegeben baite, wurde über Antraa de« ÄemrinderoteS Dr. Edler von Kaan unter leddafttm Beifall »instimmig eine Entschließung angenommen, in der den deiden Rednern den Dank für tdre im Jntireffe der Stadt Graz und der gesamten Bevölkerung erfolgreich geleistete Arbeit in der letzten Legislaturperiode de« Paria-ment« und die Erwartung ^.»«gesprochen wird, daß die beiden Herren auch im n«uen Parlamente tätig sein werden. Sowohl an den Eifrndahnminister Dr. von Derschatta al« auch an den Lande«au«schuß» beisiyer Prof. Ho|«anu v. Wellenhof wurde da« Ersuchen gestellt, in Graz für den Reich«rat zu kandidieren. Aus Stadt und Land. z>i« Nalserleitnng. Wir bringen hiemit den au«führlichen Bericht über die Erörterung der Wass«rleilung«-Angelegenheit in der letzten Ge-m«indeau«jchußsitzung: Der Bürgermeister Herr Dr. v. Jabornegg teilt mit, daß die Vorarbeiten für die Wasser» leitung soweit gediehen sind, daß mit dem Baue derselben noch im Laufe des heurigen Frühjahre« wird begonnen werden können. E« könnten aller» ding« Schwierigkeiten vorko««en, doch werden die-selben hoffentlich zu überwinden sein. Nachde« der Landtag sür den 25. Feder einberufen worden fei, und erst wieder i« Jahre 1908 tagen dürste, so sei die Erwirkung de« Gesetze« für die Wasser-leitung dringend und die baldigste Borlage de« Gesetzentwürfe« erforderlich. Der Berichterstatter Herr Dr. Schurbi stellt bitrauf sür den Recht«ausschuß den Antrag, e« sei der zur Verlesung gelangende Entwurf zu be» schließen und sodann schleunigst de« Lande«au«-schusse Mit de« Ersuchen vorzulegen, denselben dem steiermärkischen Landtage zur Genehmigung und Erwirkung der kaiserlichen Genehmigung zu unterbreiten. Dieser Gefetzeniwurs enthält folgende Bestimmungen: § 1. Zur Verzinsung und Abftattung de« An-lagekapitale« und zur Bedeckung der Betrieb«- und Grhaltung«kost»n sür die von der Stadtgemeinde Eilli errichtete und erhaltene öffentliche Wasser->eitung«anlage gelangen durch da« Stadtamt Eilli besondere Abgaben nach Maßgabe folgender Be» stimmnngen zur EinHebung. § 2. Hinsichtlich jede« Gebäude« im Gebiete der Stadt Eilli mit Etnfchluß der Wohngebäude in den Fabriken und Bahnhöfen ist von de« Eigen» tümer de« Gebäude« eine jährliche Abgabe (Wasser» umlage) im Au«maße von vier Perzent (o,er Perzeni) de« hinsichtlich de« betreffenden Gebäude« al« Grundlage für die Bemessung der lande«» fürstlichen Hauszinssteuer einbekannten, beziehung«-weife steuerbehördlich richtiggestellten jährlichen Miet» zinse«, beziehung«weise Mieiwerte« an die Stadt-gemeinde Eilli zu entrichten. Dies« Abgabe ist in vierteljährig im vorhinein fälligen Raten, ohne Rücksicht darauf, ob der Bezug von Wasser au« der öffentlichen Wasserleitung stattfindet oder nicht, zu entrichten. Die erste Rate dieser Abgabe wird jedoch nur von dem Tage, mit welche« seiten« der Stadt-gemeinde Eilli mit der Eröffnung der Wasserleitung und Lieferung de« Wasser« vorgegangen wird, bi« zum Eintritt« de« nächsten Kalender-Vierteljahre« berechnet. § 3. Von der Entrichtung der im § 2 be-zeichneten Wasserumlage befreit sind die Eig«ntü»er jener Gebäude, hinsichtlich deren die Einführung Deutsche Wacht der Wasserleitung au« örtlichen oder baupolizeilichen Gründen untunlich ist, oder welche sich an Straß,n oder auf Plätzen befinden, durch welche kein Strang der öffentlichen Wasserleitung führt. Ueber d>« Zulüfsigkeit der B«sreiung entscheidet d«r Gemeindeausschuß. §. 4. Der im Sinne vorstehender Bestimmungen abgabepflichtige Eigentümer hat da« Recht, die Einführung der Wasserleitung in da« Gebäu?« an-zusprechen und ist die Stavtgtmeinbe verpflichtet, die Zuleitung au! dem öffentlich«» Grunde di« z« dem betreffenden Objekte auf ihre Kosten herzustellen. Die Kosten der Wasstrleitungseinrichtung im Innern de« Gebäude«, beziehung«weise Grundstücke«, wobei nach den Vorschriften der Wasserleitung«-Ordnung (§ 10) vorzugehen ist. treffen den Eigen-tümer, welcher im Falle der Einleitung der Wasser-leitung außer der Wasserumlag« (§ 2) auch noch die durch den Wassenarif (Z 10) festzustellende Gebühr für die Vornahme der Druckproben an den Privatltitungen und die Leihgebühr für den Wasser-messkr (§ 5) zu entrichten bat. § 5. Die Abgabe von Wasser au« der Wasser» leitung ersolgt unter Verwendung von Wasser» «essern, welche au«nahm«lo« durch die Stadt» gemeinde Eilli beizustellen find, und wird die für den mittelst Wassermesser« festgestellten Wasser-verbrauch entfallende Gebühr (Wassergebühr) unter Zugrundelegung eine« Normalpreise« von 20 Heller sür den Kubikmeter halbjährig im nachhinein be-rechnet. Bon der so berechneten Wassergebühr wird der von dem abgabepflichtigen Eigentümer hinsichtlich de« betreffenden Gebäude« an Wasserumlage (8 2) für da« betreffende Halbjahr entrichtete Betrag in Abrechnung gebracht und nur der Ueberschuß al« Wassergebühr sür den Mehrverbrauch an Wasser vorgeschrieben. § 6. Der Umstand, daß ein« Prioatleitung länger« oder kürzere Zeit nicht b«nützt gewesen ist, daß die Wasserzuleitung, sei e« durch notwendige Erhaltung«arbeiten, sei e« durch Elementar» oder sonstige Ereignisse, eine teilweise oder gänzliche Unterbrechung bi« zur Dauer eine« Monate« ge-litten hat, oder daß bei Au«bruch eine« Feuer« die Privatlenungen abgesperrt werden müssen, be« rechtigen den Besitzer der Privatltitungen nicht, einen Anspruch auf einen Nachlaß der nach diese« Gese^e zu leistenden Zahlungen oder auf irgend einen Schadenersatz zu erheben. Dagegen findet bei einer länger al« einen Monat andauernden Unterbrechung der Wass«rzul«itung eine Abschreibung der sür diese Zeit entfallenden Wasserumlage statt, worüber der Ge«»indeau«schuß entscheidet. § 7. Der nach den Bestimmungen der §§ 2. 4 und 5 Zahlungspflichtige Eigentümer ist in dem Falle, al« die Einleitung der öffentlichen Wasser« leitung in da« betreffende Gebäude erfolgte und den Mietern hiedurch der Wasstrb»zug ermöglicht ist, berechtigt die von ih« nach den Bestimmungen diese« Gesetze« zu leistenden Zahlungen auf seine Mieter zu überwälzen und von diesen einzufordern. Der Gemeinde gegenüber haftet jedoch nur der Eigentümer sür die ordnungsmäßige Entrichtung der nach diesem Gesetze entfallenden Zahlungen. § 8. Mit Bewilligung des Gt«eindeau«-schusse« können Privatleitungen auch in solchen Ge-däuden hergestellt werden, hinsichtlich welcher die Verpflichtung zur Zahlung der im § 2 festgesetzten Wasstru«lagt nicht besteht. Da« tn diesen Fällen sür di« Wasserentnahme zu entrichtende Entgelt ist vom Ge«eindeau«schusse im Weg» de« Ueberein-kommen« zu bestimmen. 8 1». Die nach dies«« Gesetze, beziehungsweise Tarife entfallenden Zahlungen werden oo« Stadt-amte bemessen. Der aus Grund einer rechtskräftigen Vor« fchreibung zu entrichtende Betrag ist, wenn die Zahlung nicht binnen 14 Tagen erfolgt, nach § 61 dt« G?meindesta»uteS sür die Stadt Eilli vom 21. Jänner 1867, L.-G.-Bl. Nr. 7, i« politischen Exekution«wege einzubringen. § 10. De« GemeindeauSschusse bleibt e« vor» b«halten, nach Maßgabe der Bestim«ungen diese« Gesetze« im Wege einer WasserleitungSordnung, sowie eine« WassertarifeS. welche beide der ein» verständlichen Genehmigung feiten« der k. k. Statt» halterei und de« steier«ärkifchen LandeS-AuSschusseS bedürfen, AusführuugSdestimmungen zu erlassen und auf deren Nichtbtfolgung gemäß der §§ 47 und 61 de« Gemeindestatute« für di« Stadt Eilli vom 21. Jänner 1867, L.-G.-Bl. Nr. 7,'im Exe« kution«wege einbringbare Geldstrafen bi« zu 10V Kro» Seite 3 nen oder im Uneinbringlichkeit«falle Arrestftrafen bi« zu 10 Tagen zu fetzen. Ueberdie« kann da« Stadtamt in de« Falle, al« ungeachtet der Verhängung von Strafen die Befolgung der aus die Benützung der Wasserleitung bezügliten Vorschriften nicht erzielt wirb, die Wasserleitung vorübergehend sperren. § 11. Jnsoserne die nach Inhalt dieses Ge-setze«, beziehungsweise des Tarifes einfließenden Zahlungen das Erfordernis sür die Verzinsung und Abstatiung des Anlagekapitals, sowie sür die Instandhaltung und den Betrieb der Wasserleitung überschreiten, ist der Gemeindeausschuß berechtigt (und verpflichte«), eine Ermäßigung der im § 2 festgesetzten Wasserumlage und des im 8 5 bestimmten Normalpreise« (w«lche in diesem Gesetze nach ihrer zulässigen Höchstziffer bestimmt erscheinen) eintreten zu lassen. ß 12. Gegen Entschtidungen des Stadtamtes findet im Sinne des ß 20 des Gemeindestatutes sür die Stadt Eilli vom 21. Jänner 1867, L.-G.B1. Nr. 7, di« Berusung an ven Gemeindeausschuß statt. Gegen die Entscheidungen des Gemeindeaus-schusseS steht innerhalb einer 14tägigen Frist die Berusung an den steiermärkischen Landes-Ausschuß offen. Bei einer durch das Stadtamt verfügten Sperrung hat die Berusung leine ausschiedende Wirkung. An der hierüber sich entspinnenden Wechsel» redt beteiligen sich der Bürger«eister-Stellvertreter Dr. Jesenko uud die Herren Ge«ei»deausschüsse Karl Mörtl. Dr. I. Kooatschitsch und Forstrat Donner. Der Bürgermeister weist darauf hin. daß die Anlagekosten der Wasserleitung sich auf 680.000 K belaufen werden. Zur Verzinsung dieses Anlage« kapital« ist dit Einhebung der in dem Gesetze»!-würfe vorgesehenen Wasseru«lage notwendig. Der Bürger«eisterstellvertreter Dr. Jefenko b-««rkt aufklärend, daß in dem Gesetzentwürfe nur die Maxi«alziffern enthalten sind, bis zu welchen der Gemeindeausschuß gehen könne. Läßt sich die Wasserleitung um einen geringeren Kostenaufwand herstellen, so können dann auch die Wasserpreise herabgesetzt werden. Wa« den vorliegenden Gesetz-entwurf besonders sympathisch mache, sei der Um-stand, daß jeder einzelne, auch jener, der die Wasser« leitung nicht emsühren lasse, seinen Beitrag zu leisten hat und somit ebenfalls zur Errichtung der Wasserleitung beträgt. Es müsse dies als die ge« rechteftt Austeilung der Kosten aogesehen werden. Gemeindeausschuß Karl Mörtl spricht seine Ansicht dahin au«, daß durch die Einführung der Wassermesser da« Wasser verteuert werden wird, weil auch >u«lagen für die Kontrolle der Wasser« Messer anerlaufen. Er müsse weiter« die Befürchtuug äußern, daß infolge der Waffermess'r mit de« Wasser gefpart werden wird und daß die Stadt dadurch ein abgestandene« Wasser erhalte. Der Bürgermeister entgegnet zur Aufklärung, daß. wenn die Etadtgemeind« auch tut Besitze von Quellen fei, au« denen Wasser «überreichenMaß« zugeführt werden könnt«, doch nicht «ehr zugeführt werden wird, al« 13 Sekundenliter. Bei Hinweg« lassung drr Wasser«esser würd« der Wasserver-schwenvung Tür und Tor geöffnet uns dann würde sehr bald der Fall eintreten, daß «an «it der Wasserleitung.'anlage nicht «ehr da« Auslangen finden könnte und ein- Vergrößerung derselben notwendig wäre. Die Wassermesser «üssen nicht getauft werden, sondern sie werden in Miete gegeben. Die kleinsten Wasser«,sser werden jährlich einen Mietzin« von 5 ^ in Anspruch nehmen und ti wird sür den größten Wassermesser nicht mehr al» 38 X jährlich bezahlt werden. Deijenige, der einen so großen Wassermesser brauche, könne auch die Mietgebühr dafür entrichten. Bürgermeisterstell Vertreter Dr. Jefenko erklärt, daß der von Herrn Sari Mörtl angeregte Zustand allerdings der idealste wäre, allein die Erfahrung in den meisten Stäoten. in denen Waffer«efft« Keirat»»-rsch rille» fit Hfsijiere. Die „Zeit" meldet, daß künftig die Kaution für Leutnant« 60.000 K. für Oberleutnante 50.000 K. sür Hauptleute 40.000 K und sür Majore 30.000 K betragen soll, während bei den höheren Stellen von der Eichersttllung eine« Äitbtnetnkommen« Abstand genommen werd«n wird. Bti« Grntral-stab und bei der Kriegsmarine werden aber die vorerwähnten Kautionen u« 50 v. H. höher ge» halten und auch die Oberstleutnant?, btziehuag«-weise Fregattenkapitäne m di« Reihe der zur Nach» Weisung eine« Nebentinkommen« Verpflichtete» mit-einb,zogen werden. Die gegenwärtig bestehende Klaustl. derzufolge da« noch nicht »rrtichtt 30. Leben«, jähr zur Leistung einer höheren Kaution verpflichtet, ist fallengelassen worden, die Beschränkung, daß nur «in Viertel de« vorgeschrirben«» Offizier«-stände« vermählt sein darf, bleibt aber aufrecht. Eine weitere wesentliche Verbesserung besteht hinsichtlich d«r künstigtn Widmung dt« zur Kaution verwendeten Kapital«. Die neue Hetrat«vorschrif» bestimmt, daß der mit Kindern zurückgeblieben« Galle unbedingt Anspruch auf den Fruchtgenuß de« Kapital« und zwar mindesten« so lange hat. al« seine Kinder endgiltig versorgt sind. Die Wid-mung eine« Kaution«kapital« durch eine dritte Person «uß daher dieser Versügung Rechnung tragen. In diesem Sinn« sind bereit* zu Beginn diese« Jahre« alle sonstigen Manipulationen mit Heirat«kaution«gelderil ganz in den Witku»g«krr>« der ElaaUschuldenkasse übtrg«gang«n. Änßergtwölmliche Aeweguttgauf der S«»»e. Seit elniatn Tagen bemrrkt man t« Fernrohr aus der Oberfläche dt« Sonnenkörptr« eine große Meng« sehr bedeutender Flecken, die in süns gesonderte» Gruppen sich über die un« zugewendete Halbkugel brwegen. Im Fernrohr stellt sich jede dtr Bilduna« al« ein mächtige« Feld von zahlreichen Etnzelflecken dar, deren titsschwarze Kerne inmitten breiter Halb-schauen einnebeltet liegen. ?e»tsch die Sprache »er trzUiche» Wisse»-schaft. Wir konnten vor kurze« btrichttn. daß zwei bekannte russische Chemiker e« für zweckdienlich erklärt haben, daß die Chemiker aller Länder, s»-weit e« gehe, deutsch schrieben, und alle andern chemischen Arbeiten rechtzeitig in« Deutsche übersetzt würden. Heute können wir von einer ähnlichen Forderung sür die ärztliche Wissenschaft erzählen, und diese kommt gar au« England. Wie die Zeit» schrist de« Allgemeinen Deutschen Sprachverein« berichtet, ist kürzlich in der britischen Bereiniguna zur Beförderung der Naturwissmichaft erörtert worden, wie e« nur eine« bescheidenen Maße« von Kenntnis der deutschen Sprache bedürfe, um fach-liche Bücher gewinnbringend zu lesen, daß die englischen Naturforscher sich aber dieses wenige Wisse» viel häufiger erwerben sollten, um die deutschen Beiträge verstehen zu können, die doch gerade in der ärztlichen Wissenschast mit die wich-tigsten von allen seien. Der Rückgang de« Deutschen al« Schulgegenstand in England sei sehr bedauerlich; Deutsch zu lernen sei ja schwierig, aber nicht außer» halb der Grenzen de« leicht Erreichbaren liege eine hinreichende Kenntni« de« Deutschen, um mit Bor-teil fachlich« Bücher lesen zu können, deren großer Reichtum an gute« Lernstoff gerade sür die ärzt-liche Wissenschaft in England lange nicht genügend ftuamer 15 Deutsche Wacht Seite 5 xewürdigt weid,. — Seit» wir stolz aus diese Anerkennung unserer Wissenschasi, und froh über die Forderung, daß die Kenntnis dtr deutschen Sprache notwendig in, u« die Ergtbnisse deutscher Forschung kennen zu lernen' Schö»Aei>. Am II. d. M. fand in den SVäumen de« Teutschen Hause« zugunsten unserer deutschen Schule ein vom Bürgermeister Hon« Woschnagg angeregter Maskenball statt, dessen glänzenden Verlauf jeder Stadt Ehre gemacht hätte. Alle Räume waren von Damenhand reizend ge» schmückt, besonder« der große Saal, der mit seimm reichen Schmuck von Blattpflanzen, Blumen, Ge Minden, fein« vornthmen Ausstattung und dem spiegelnden Parkett tat Lichte von iibcc 50 eltkl« scher, Lampen tintn feenhaften Anblick bo». Rasch füllte sich da« Deutsche Hau« und man wähnte sich in ein Märchenland versetzt. Verführerische Dominino« in allen Farben, ein niedliches Schach birtt, Vertreter der Biedermeierzeit, eine reiz«nde Teufelin mit eine« männlichen Gegenstücke im roten Frack, ein vorneh«tr Beduine, Japanerinnen, davon eine «it Ma«ktnwtchftltalent, fesche mollige Wäschermädel. Neapolitaner, eine Kammerzofe au« der Rokokkozeit, ein Türke, Münchenerkindl, ein Prächtiger Ungar, eine Orangenverkäuserin, Wickel-linder, ein Breyelmann mit viel Bretzel und nicht wenig Humor, Giaerln, Bauern und Bäuerinnen au« aller Herren Länoer, ein vielfach zur Zielscheibe de« Witze« gewordener Salzburger Verbindung«-Suden» und viele andere hatten sich ein Stelldich-ein gegeben. Heitere Laune und schlagfertiger Maikenrvltz beherrschten das Feld. „I« Gemütlichen" ertönte «auch fröhliche« deutsche Lied, manch kernige deutsche Rede. Die Gegeniänze unier der kundigen Leitung der Herren Prettner und Rauscher wurden von gegen 4V Paaren getanzt. Der reizende Kotillon fand vielen Beifall und un-r «mindert hielt die Tanzlust bi« zum Morgen an, wo viele liebe Gäste der Zug entführte. Besonder« zahl, eich war C'lli vertmen und gab damit der Anhänglichkeit für die junge deutsche Gemeinde beredten Ausdruck, ferner Graz. Heilensteiu, Laibach, Pragwald, Poganitz in Unterkrain, die Werk«le«tung SkaliS, Windifchgraz, Wöllan, Weitenstein usw. Daß ein namhafter Betrag für den edlen Zweck trotz ver Au«lagen erübrigte, braucht wohl nicht besonder« betont zu werden. Da« größte Verdienst u« da« Zustandekommen de« wahrhaft vornehmen Feste« und an der Ausschmückung haben Herr Fabrikant Franz Woschnagg al« Obmann de« Vergnügung«au«schusseS und seine verehrte Ge» «ahlin. denen an dieser Stelle noch besonderer Dank gesagt wird. Für da« leibliche Wohl sorgte ,n vorzüglichster Weife der Pächter de« Deutschen Hause« Herr Viktor Hauke, dessen Schaumwein« vorrai bald bedenkliche Lücken auswies. Kr«U«igg. Zu unserem Berichte über da« GlaSmacherkränzchen am II. Februar ist noch nachzutragen, daß dasselbe «in Reüiergebni« von 136 K 54 h aufwieS, welche« bereit« dem Deutsch«n-Schulbaufond« zugewiesen würd«. Hiebei sei noch besonder« hervorgehoben, daß zu diesem Kränzchen ohne Unterschied der Nationalität Alle« «ingeladen wurde und nur der Jugendbildner und Oberlehrer GnuS von Doll e« unter seiner Würd« fand, di« Einladung anzunehmen, indem er dieselbe mi« dem Vermerk: *Nazaj, se ne prev-2»m«- zurückwies, ein Beweis, wa« man von solchen Leuten hinsichtlich Schulbildung zu er» warten ha» und daß der Ruf nach einer deutschen Schule nur zu gerechtfertigt ist. Aür die Südmark gingen au« Cilli in der Zeit vom 15. Jänner bi« 15. Februar 1907 ein: Johann>Tischgeiellschafl (al« Gründer) vo« 'S. Februar 1907 50 X; Sammelbüchsenerträgnisse: Gastwirtschaft Erherjog Johann 21 K 12 h, Gastwirtschaft Stakt Wien 4 K 74 h, Gastwirtschaft T'lschek 24 li, Kuffee Merkur 5 K 14 h. Vom deutschoölkischen Gehilfenoerbande (Teil der Sa««-!ung bei der Hauptversammlung) 6 K 50 h, da« Tifchluchschwemchen im Landhau« Holmfried 1 K 20 b. Zusammen 93 K 94 h. ? er ein Südmark, chraz. Au«wii« über er» haltene Spenden aus der Sieiermark sowie geqe-den« Unterstützungen und Darl?hen in der Zeit vom 7. bi« 13. Februar 1907. Spenden liefen ein: Akademischer Arbeitsausschuß in Graz (Spende feS Verbände« wissenschaftlicher Vereine «n Graz) 2 X 40 t>; akad. O.-G. Graz. Univer» stiäl und Technik. (Ertrag deS am 1. Februar veranstalteten Südmark-EiSfesteS) 203 K 50 b; Slavtgemeinde Brück 20 E; Sladtgemeinde Leoben 200 K; Stadtgemeinde RadkerSburg 30 K; Gemeindeamt Aflenz 10 K; O.-G. Boit« b«ra (Sammlung d«« H«rn> Jofef Stangl im «äffe« .Europa" in Graz) 2 K 50 h; Stobt gemeinde Windisch-Graz 20 K • Dr. Richard Zirn gast in Drachenburg (anstatt eine« Kränzt« für den verstorbenen Schulkollegen Dr. RogozinSki^ 10 X. Au« den Sammelbüchsen: Aka». Arbeit«-au«schuß in Graz (akad. Turnverein 17 K 67 h, Deutscher akad. Gesangverein 8 K 33 L); O.-G Schönstein-Wöllan 55 h. K ilroBeiu. (Feuerwehrball.) Zu unserem Berichte über den glänzenden Verlaus dt« Fnur< wehrballtS tragen wir noch nach, daß sich inSb«^ fondtrs Herr Wthrhauptmann Edelhofer in den Dienst der Verschönerung de« Abend« gestellt hatte. Er zeigte sich hiebet al« Meist» aus der Violine und trug mrhrtre ,Salonstücke" vor, wozu ihn Herr Oberlehrer Kunstilfch in meisterhafter Weise am Klaviere begleitete. Große Heiterkeit und stür-mischen Beifall erregten die ko«ischen Vorträge der Herren E d e l d o f e r und R e b a k. WtUenflei». (Ehrung de« gewesenen Abgeordneten Dr. Joses Pommer.) Die Gemeindtvertrttung hat in ihr» Vollsitzung a« 18. d. M. tinstimmig nachstehenden Beschluß gefaßt: „Die Gt«eindeverlreiung de« Markte« Weitenstein spricht ihr Bedauern au«, daß der bi«herige Abg. Dr. Josef Pommer auf eine Wie-derkandidatur im Cillier Wahlbezirke verzichtet hat und spricht diesem verdienstvollen Abgeordneten für feine eifrige Tätigkeit im Abaeordnetenhaufe und die Unterstützung, bie er dem Wahlorte Weitenstein bei verschiedenen Anlässen gewährte, Dank und vollste Anerkennung aus." 5er gegenwärtige Staud der A««er»e llattung i» Sekerreich. Der Verein „Die Flamme-, gegründet 1886 (Vorstand Wien VI1/2, Sitbtn-sttrngaff, 16 a) hatte in der letzten Zentralleining«» sitzung Gelegenheit, sich mit der fortschrittlichen und vorurteilslosen Bielitzer Aeußerung de« dortigen evangelischen PreSbyierium« zu befassen. Die« bezog sich auf die bekannte Umfrage dt« Bieliytr Magistrat« an dit drti kirchlichen Behörden der Stadt. Auf dem Städtetag haben sich 80 Städte Oesterreich« sür die wahlfreie Feuerbestattung bedingungslos ausgesprochen. In jüngster Zeit da» die Gemeinde Troppau die Mtigliebschast beim Verein anqe-meld»« u. zw. rückwiikenb von 1900 an. Professor Boeck wurde von der Zeniralgemeinbe ersucht, im Frühjahr 1907 eine Reih« von fchltsifchen Städten zum Zweck der Abhaltung von Skioptikonvorträgrn zu bereif n, um ähnlich wie fchon srüher in einem solchen Vortrage im Wttner VolkSbildungSverein (Sektion Margareten) die Oeffentlichkeit über den gesundheitlichen, volkswirtschaftlichen und nicht zu-letzt schönheitlichen Wer» der Feuerbestattung im neuzeitigen Städtewesen zu unter, ichten. Proftffor Boeck teilt mit, daß ein Grundbuch der Idee der Feuerbestattung angelegt wird. In allen wirklichen Kulturstaaten ist diese Idee längst verwirklicht, nur in Oestmnch, Bayern und Preußen, den drei allen Schleppträgern der Rückständigkeit nicht. Die drei müssen immer mindest um eine Idee zurück sein. Ein Kartenbries oder eine Korresponbenz-Karte «i» genauer Angabe des Familien- und Bornomens, des Standes und der Adresse genüg» zur Aufnahme in diese» Gmidbuch. Zuschritten erbeten an Pros. Rudolf Boeck, Wien VI/2, Grabnergasse 8. lieber Wunsch erfolgt Zusendung informierend. Schriften und Probehefte ber VereinS-Zeiifchrift „Phönix" kostenlos! Dieser erscheint in einer Auflage von «ehr als 10.000 Exemplaren monatlich. Ordent-liche Mitglieder de» Vereines zahlen 4 Kronen Jahresbeitrag und erhall«»» dafür die .Phönix" kostrnlo«. Die vorurteilslose Lehrerschaft aller Schul-gattungen interessier» sich lebhaft für dies« .brennende' Kullursrage. Die ArbeilerbildungSvereine agitieren überall für di«ftlb«. Wtgtn Vorträgt» wendtt man sich direkt an den Vorstand d»S Vereine« „Flamme" Wien Vll/2. Die berühmte Abhandlung de« Grazer Unioersii仫- Professor« Dr. «ratt er: „Die Schicksale der Leichen im Erdgrabe« ist in neun Auflagen vergriffen und erscheint demnächst in zehnter erweiterter, reich illustriert mit Bildern, die alle Schrecken, Greuel und Häßlichkeiten de« Erdgrabe« zeigen. Die Wahlwerber für die nächst«» R«ichSrat«wahltn werden sich vitlen ihrer Wäizler gegenüber äußern müssen, wie sie sich zur Feuer-besta»»ung«.F'age stellen. Per streitbare Kapla» Schreiner »o» Aeuhaus. Wir hatten bereits vor kurzem Ge-ltgenheit, uns eingehend mit dem „Wirken, dieses Hetzkaplanes zu befassen und schon wieder kommen uns von mehreren Seiten Klagtn über das Treiben dieses „FritdensprieflerS" zu. Es werden uns Dinge über ihn erzählt, die wir hier aus gewissen Gründen gar nicht besprechen »vollen und so unglaublich sie klingen dennoch auf voller Wahrheit beruhen, da ste uns von vollkommen glaubwürdigen und ehrenhaften Gewährsmännern verbürgt werden. Einiges wollen wir aber doch unseren Lesern mit-teilen, da es die politische .Arbeit" dieses hoch, würdigen Herrn grell beleuchtet. Aus der Kanzel, im Leseverein, in der Schule zieht er nicht nur gegen die Geschäftsleute und die Gewerbetreibenden sondern gegen alles was anständig, ruhig und besonnen ist in einer Weise loS, wie sie eben nur unseren flo-venifche» Hrtzkaplänen eigen ist. Die Lektüre des .Slovcnski Gospodm" indem er seine Sudelartikel gegen die Neuhaufer veröffentlicht, ist nach ferner Darstellung die erste Bedingung zum Selig»oerden und feine Anhänger, die Burschen deS Lesevereines, feine nächtlichen Zechgenossen, lesen ihn tatsächlich in der Kirche während des Gottesdienstes anstatt eines ErbauungsbucheS. Wie weit der TerorriSmuS des ÄaplanS Schreiner geht, bezeugt uns folgende Nachricht. Denjenigen GemeindcauSfchüssen, die der klerikale Einfluß, namentlich die maßlose Agitation als willkommenes Stimmvieh in den Gemeinderat brachte — durchwegs des Lesens und Schreibens un-kundige Personen — schreibt der «aplan die An-trüge, die im Gemcinderate zur Beratung kommen follen auf einen Zettel, der «aplan nimntl ihn dem Bäuerinn aus der Hand, liest den Antrag herunter und die klerikale Mehrheit beschließt ihn. Daß sich der Großteil der Bevölkerung, der die Gemeinde er-haltende Teil, solche russische Zustände nicht gefalle» läßt ist klar und die Erbitterung gegen Kaplan Schreiner nimmt von Tag zu Tag zu. Sein fort-während gepredigter Haß hat traurige Früchte ge-zeitiget. Die Kirche steht leer, die Jugend verwildert und verroht und er selbst, der diese traurigen Zu-stände herausbeschworen hat, ist der Bestgehaßtetste. Die Empörung in der flovenifchen Landbevölkerung kennzeichnet wohl am besten die Tatfache, daß vor kurzem 30 flovenische Bauern sich beim Canonicus von Reukirchen über Schreiner beklagten, sein« Ent-fcrnung begehrten und offen mit dem Abfalle von der katholischen Kirche drohten. Und dies wird auch schließlich das einzige Mittel sein, um sich einen Priester, der es in dieser Weise treibt, vom Halse zu schaffen. Wenn der geistliche Oberhirte glaubt, daß es zum Seelenheile seiner Gläubigen notwendig ist. daß sie sich von einen Hetzpriester von der Sorte des «aplanes Schreiner mit Füßen treten lassen, von einem Priester, dessen galante Abenteuer den Gesprächsstoff der Gemeinde bilden, der nur deS Nachts ausgeht, weil er beim Tage Prügel fürchtet, der selbst von der Schuljugend verspottet wird, dann mag er sich arg verrechnet haben. Er möge nicht mehr auf die Geduld der Neuhaufer rechnen, die gänzlich erschöpft ist, sonst könnte er in kürzester Zeit Dinge erleben, die beispielslos im Unterlande dastehen, — h. Feberall zu haben. unentbehrliche Zahn-Creine, erhält die Zähne rein, weis.* nnd gexund. iranzdosef-l BITTERQUELLE von ärztlichen ?tutorit-ate« das q*hattreich:.ti u. liehe nwöhrmHW . . ernpfoM«n.| in Tjudapest. U i i i ur\ von arz+»ich«n I f /-» l ■ Jahrzehnten als f sicherst« n«ti—U< > ' Niederlagen in Cilli bei Gnutav Stiger, Jo*. MatiC, Apotheke „eur Mariahilf" (Otto Sehwanl £ Co.) Vermischtes. Ki«rfre»»dlichteit. In Norwegen werden die Haustiere allgemein al« Freunde und nicht al« Sklaven der Mensch«» angesehen und behandelt. Böswilligkeit der Pferd« ist infolgedessen völlig unbekannt Sobald die Füllen genügend- Kraft haben, folgen st- der Mutter zur Arbeit, sei e« auf da» Feld oder auf die Landstraße, und gewöhnen sich so allmählich an da« Geschirr, di» Füllen versuchte au» eigenem Antrieb, den Kovf durch Seite 6 «inen Summet zu stecken, um da« Beispiel der Mutter n-chzu^hmen. Die Pferde gehörten dort der Glimme d«S Führenden fast mehr al« der leitenden Hand. Auf-satzzügel kennt.mann nicht und die Peitsche wird, wenn sie übeihaurt getührt, «enig oder gar nicht gebraucht. Mit großer Sorgfalt verhütet man Ueberladung der Wagen, besonder«, wenn junge Pferde angespannt sind. Man trifft daher auch selten Tiere mit wunden Knien. Die Pferde sind wohlgenährt und bleiben bi« zu dem hohen Alker von 25 bi« 30 Jahren zur Arbeit fähig. Norwegisch.- Pferd« und »übe sind so zabm, daß sie Liebkosungen Vorüb«rgebendcr willig gestatten, ohne von ihren, Nuhelager aufzustehen. 3>«t „Kaiser der Sahara". IaqueS Lebaudy. der seit zwei Jahren verschwunden ist und von dem man zuletzt au« dem Innern Indien« hörte, hinterläßt Frankreich 2t) Millionen Franken zur Uuterwerfung der FahevaS'Stämme. Das HelüSde eines Porfes. Der Ort«pfarrer von Töltßek machte die Wahrnehmung, daß seine Ge» meinde infolge der Trunksucht moralisch verkommen sei und sich in zerrütteten materiellen V«,hältniffen befind«. Der Pfarrer beschwor die Einwohner von der Kanzel herab, von ihrer Leidenschaft zu lassen, woraus da« ganze Dorf — darunter auch hundertfünfzig Kinder — da« G«lübd« ablegte, dem Genusse aller geistigen G«tränke zu entsagen. Z>»«eich»r«u. Dit Bestrebungen der Antiduelliga haben spekulative Köpfe in Pari» nicht abgebalten, so« genannte .Duellschulen- zu errichten. Man übt sich dort im Fechten und Schießen. Die Schüler iragen lange, gepolsterte Mäntel und Masken, die den Helmen der Taucher ähneln, mit einer dicken Glasplatte vor'm Gesicht. Die „Kugeln", die au« weichem Ton bestehen, könnten trotzdem schwere Verwundungen herbeiführen. wSre nicht da« ÖUe vor dem Gesicht. Zuerst wird allgemeiner Unterricht in der ..Duell Etikette" erteilt, dann kommen Instruktionen über das „Verhalten". Zuletzt kommt der wichtigste Teil dc» Unterrichte«, die «Duellier-Kunst" da« «uSmessen d«S Kampsplatze«, da» Ladt» der Pistolen und da« Zielen, gewöhnlich nach dem Kops. Ohne Zweifel erwirbt stch der Schüler, weil er weiß, daß jeder Schuß, den er abgibt, für den Gegner unschädlich ist, eine große Sicherheit im ruhigen Zielen. In Pari» soll e» schon drei oder vier solcher Du«llschulen geben, die alle großen Zuspruch haben, wahrscheinlich auch von Leuten, »ie vor einer wirklichen Kugel fofoN Reißau» nehmen würden. Di, Seeschlange ,a» St«cky«tm. Stockholm hat nach dem dortigen Korrespondenten de» .Brl. Tazbl." eine seltsame Sensation erlebt. Am belllichten Tage sahen bei SaltjeSbaden, dem vornebmen Stockholmer Badeorte, der Obersthofjägermeister des König», Viktor Ankarcrona, und mehrere andere Herren eine Seeschlange. Da» Unze-«üm, etwa 15 20 Meter lang, durchfurchte in ungefähr 2(X1 Meter Entfernung die Wellen mit Mvtoibootge-schwiadigkeit. E» war graubraun mit schildkrötengleichem Kopf«: nach einer halben Minute versank e« und ver» Ichwand. Ueber diese wunderbare Begebenheit nun regt sich Stockholm auf. Die Gelehrten zweifeln und der Biologe Dozent Schneider sowie ein Professor Loenberg Deutsche Wacht > möchte» da« Ungeheuer für einen besonder« großen Seehund halten, zumal am hellen Tage an anderer Stelle ein ähnliche» große» Seetier gesehen wurde, da» sich bei der Verfolgung al» Seehund herausstellte. Aber der königliche Obersthofjägermeister und seine Begleiter protestieren heftig gegen die Möglichkeit einer Tänschung. cherichtssaat. ?öSig «verg,schnappt. Gestern fand vor d«« Bezirksgerichte (Einzel-richier Sericht«fekrelär Dr. Somit) aber«al« «ine Verhandlung gegen den durch sein« Heldentaten bekannten Dr. Stor an« Tüchern stall. Er hat, wie durch Zeugenaussagen erwiese» wurde, den Klundbesitzer Schocher ohn« jtde Veranlassung ge-ohrsrigl. Durch «inen Stefan Wein sollte d«r ge» ohrfeigt« Bauer wieder o«rsöhnt werden, doch wie« derselbe diesen sonderbaren VersöhnungSversuch zurück und erhob durch seinen RechiSfreund Hern, Dr. von Jabornegg die Klage wegen Ehrenbeleidigung. Bon c«r Verltieigunsi würd« die Untersuchung de« Geiste«zustandeS de« Geklagten beantragt, toch gab der Richter diese« Verlangen nicht stall und sprach ihn schuldig. Da« Urteil lautet aus 50 Kronen Geldstrafe, allenfall« 5 Tag« Arrest und Ersatz der Kosten. Erschwerend ward der Rücksall, «iloernd die gesellschaftliche Stellung, und der Umstand, daß der Angeklagt« aller Wahrscheinlichkell nach „bezecht" gewesen sei, angenommen. Srieflmsten der Schriftleitung. ?l. Sollte un« im Laufe de« Jabr,« eine Nummer Ihr,« geschätzten Blatte« unterkommen, di« nicht au«schli«ßlich Mittel« Schere und Kleister zusammengestellt wurde, so werden wir un« sür die freundlich« Kritik durch «ine Gegenleistung «r-kenntlich zeigen. Schrifttum. FHITZ RASCH, wddMiiii. CILLI.' 5>as ZveiSwesen» eine'Kult»rstudie von Doktor Adols Harpf, II.— 12. (Doppel) Hes« der .Ostara" Rodaun bei Wien, 36 S. Gr..8. 80 d ^ 70 Pf. Dr. Harpf« vorliegend« Flu«schrist ist nicht «in« d«r oielen täglich erscheinenden Plaudereien über da« .ewig Weiblich«", e« ist eine tiefgründig« Kullurstudi«. in d«r die Wertungen de« Weibwesen« im allgemeinen und besonderen und außerdem die Beziehungen ,wischen Weib und Rasse einer ein. gehenden, wissenschasilich gründlichen Untersuchung Nummer 15 unterzogen werde». E« ist di« jetzt noch kein Buch erschienen, da« in so kurzer »nd treffend kennzeich» nenber Weise da« Problem de« Weib«« von de? geschichtlichen und rassenkundlichen Seite beleuchte? bätte. Harpf, der al« Orientreifender und Orie«» forscher Gelegenheit hat, di« verschiedensten Rasse« zu studieren, der aber vor alle« immer und überall die deute vielfach absichtlich verschleierten Rassen-Wahrheiten frei«itig verkündete, hat gerade durch seine Untersuch«»» über die groß« s«elifche Ver-schiedenheit d«r Frauen verschiedener Rassen ttn lwnz neue« Gebiet de« Weibproble«« in glücklichst«? Wkife erschlossen. Z>as ne», jU«er 15» Patente Ikarken- und Muster scbu^ aller Länder erwirk», Patente auf (Erfindung verwertet Iugenienr M. Gelbhaus vom k. l. Pateutamtr ernannter n»d dt-cifeeirr PatentaiiwaU in Wie,,. 7. Be;. ^iedensterogafse 7 («tgemiber dem k. k. Palentamtti. SBcctrcter und SotrcfppaDtnttn in: >»Knd»», «o,tim»t<, (teceltaa, Scrtin, Vir»in«han'. Bradford. Krckrsrl, Ba^pe^l, v«!»rck. iSaUuttn .OftinSicn). ßtHCog«. lim!«*», er in. att*«. ükitüiouo, XTdC». Halls»?, fiuilili III 3n*ton0>0lM. Kairo, SfcfinimnaHl. Slpendagro. tfecc, Rio K Janeiro. R»>», Zli«Zholm, er»««,. 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