ZUM MntZen und VtrMÜKen. Freytag den 3i. Jänner 1823. .'^ x<" , P p a r c a s s e. Veschluß der Bekanntmachung über d!e zweckmäßige Benützung dieser Anstalt im vergangenen Jahre zu Laidach. . ^iachdem dieDirection dargethan hat, daß durch die Aufmunterung zum Sparen das Glück jener Menschen befördert werde, die sich nur durch Arbeit die Mittel zur Befriedigung der Bedürfnisse im Alter erwerben mü^en; und nachdem gezeigt worden ist, mit welcher Theilnahme der Sparcasse - Verein das Wohl seiner Mitbürger zu befördern ficht, glaubt man auch leneö nicht mit Stillschweigen übergehen zu dürfen, was, dem,Institute von der'siu die rend e n Jugend, von mehreren öffentlichen Beamten, und vom ^lö bl. k. k..M i li tä r in Hinsicht der Benützung dieser Anstatt zur Kenntniß gekommen ist. Mehrere studiere n de I ü na, l inge erlegen dle beym EilM-ltte des Schuljahrs mitgebrachte Barschaft, und echeben von Zeit zu Zeit den zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse erforderlichen Betrag; und da sie den-lelben auch monathlich mit einigen Ersparnissen vom allfälligen Instructionsgelbe vermehren, so dient ih- ^ nen die Sparcasse als ein Zinsen bringendes Depositen. Institut, wobn) sie sich an zweckmasiige Sparsamkeit, die Grundlage ihrer moralischen Laufbahn gewöhnen, und vor vielen Gelegenheiten zu unnützen Auslagen verwahren. Wenn sich hiedurch der hoffnungsvolle Jüngling d«e nöthige Barschaft zur Bestreitung der Reisekosten an die hohe Schule sammelt; wenn hiewit auch nur von Ferne zur leichteren Besiegung deg jugendlichen Leichtsinnes etwas qewirket wird; so muß es die Dir^.-tion' um so mehr als eine erfreuliche Pflicht in ihrem Wirkungsweise ansehen, diesen jugendlichen Anstrengungen entgegenzukommen, als sie die Überzeugung hat, daß der Studierende hey dem Übertritte an eine erweiterte Studienanstalt auch daselbst ahnliche Spar-Institute finde«' wird, wo er seine, mit so mancher Aufopferung erlaubter Vergnügen e sparte Barschaft zum Schutz gegen die drückendste Noth sicher hinter.-legen wird. Die Diktion darf sich nicht versagen, m diesem öffentlichen Jahresberichte auch anzuzeigen, wie mehrere öffentliche- und Pr iv a t-Bea m te, wtl. che ihren Gehalt in gleichen Raten beziehen, die Anstalt als ein bequemes Mittel beniihen, im Laufe jeden Monathes daselbst so viel zu hinterlegen, als si« auf U!N'0"^cs>het>e Bedürfnisse erübrigen konnten, oder zur Bestreitung bestimmter, zeitweiser größerer Auslagen bedürfen werden, welche dte Gehalte ?o!, einem oder mehreren Monathen auf ein Wahl verzehren würden, kseinweise aber, und im Voraus entweder gar nicht drücken, oder doch sehr leicht entbehrt werden. Die Herren Beamten, welch? sich einer solchen Benützung der Sparcasse-Anstalt bey Lesmig dieses bewußt sind, verdienen den innigsten Dank der Direc-tion, welchen sie ihnen hiermit auch wnklich zoller, daß sie den Weg zeigten, wie in den Tagen der Noth großer Zahlungen ohne starken Druck gnilget, wie sich uortheilhaft für die künftigen Auslagen auf Be-düchnsse ihrer Kinder in einer mehreren Aufwand fordernden Erziehungsperiode durch kleine aber monathliche Entbehrungen sorgsu laßt; wie man selbst die Aussteuer der Kinder allmahlig leichter bedenken kann u. s. w. Das lobl. k. k. Militär beehrte die Directi»« sehr oft mit Zutrauen, und findet diese Anstalt um so zweckmäßiger, als demselben der wesentliche Vortheil zugeht, daß die Verwahrung des Sparbüchleins mit wehr Bequemlichkeit als die der Barschaft geschehen kann, und die Rückzahlung des eingelegten Capitals «uf jedesmahliges Verlangen erfolgt. Auch Vormünder und Curatoren benutzen dieß Institut zur fruchtbringenden Anlegung ihrer Pu-pillar-Capitale in kleinen Beträgen so, wieviele Geschäftsträger zur Depositirung der ihnen anvertrauten Barschaft, weil die Vortheile der sogleichen, Rückzahlung und Ersparung der Grundbuchsgebühren in Vergleichung gegen Darlehen an Private viele Rücksicht verdienen. Wie erwünscht ist manchem Dienstgeber sowohl, als dem Beamten oder Diener die Anstalt zur Gründung seiner D ienste s-Caution, indem dieselbe durch zeitweise Hinterlegung gebildet, und mit gesetzlicher Vorsicht im Haupcbuche sowohl, als im Auszuge desselben, oder dem EinlaMüchlein vinculirt wer. den kann. Geschenks, welche bey verschiedenen Gelegenheiten zum neuen Jahre, zu Nah-menstagen, bey Vermahlungen u. dgl. ertheilt werden, bilden auch mehrere Capitals-Posten dieses Institutes, und obschon sie oft bey ihrer Anlegung unbedeutend sind, ist hoch mit aller Wahrscheinlichkeit zu hoffen , daß sie bey manchem Beschenkten die Liebe zur Sparsamkeit erwecken, und den Grund zum Wohlstande im Alter legen werden. Die Direction wird nach dem 12. §. der Statuten, sobald die unter der Presse befindliche Arbeit vollendet ist, durch eine diesem Zeitungsblatte beyzulegende Nachweisung bekannt machen, wie viel die Summe benagt, welche für Rechnung einer jeden Num-tner ber Erleger sm 3t. December 1822 an Capital und Zinsen vorhanden war; und jeder Theilneh^ mer wird ersucht, das in seinen Handen 0«^ «sinbliche Einlagsbuch mit diesem Ausweise zu vergleichen.. Die Direction findet endlich zu eröffnen , baß nun« mehr nach ihrer definitiven Organisirung eine neue in der Form vercindette Auflag? von den Einlagsbii-chtln mit Beybmdung der höchsten Orts bestätigtes Statuten und der Geschäftsordnung besorgt wurde. Die bisher ausgegebenenEinlagsbücheln des provisorischen Sparcasse. Vereines bleiben jedoch in ihrer voll« kommen gleichen Rechtskraft. Aus dieser umständlichen, durchgängig getreusn Darstellung dessen, was durch den Sparcasse-Verein im ersten Jahre seines definitiven Bestehens, migeach-tel der nur allmähllg zunehmenden Theilnahme an dem« selben. Wohlthätiges geschehen ist, wirb sich jeder Menschenfreund von dem Segen des Bestehens dieses In» stituteS überzeugen können. Die Direction erlaubt sich daher am Schlüsse dieses öffentlichen Berichtes das allgemeine Ansuchen zu stellen, daß sich von den für j«. des Gute so eingenommenen Bewohnern nicht nur dieser Provinzial-Hauptstadt, sondern auch des ganzen Landes sehr viele edle Freunde der Menschheit ohne längeres Aufschieben entfchließen'möchten, dem Bereine dieser Anstalt auch als Beförderer und Mitglieder beytreten zu wollen, weswegen Sie sich dießfalls nur mit Ihrer gefälligen Äußerung an die gefertigte Dire^' tion gütigst zu wenden belieben. Von der Sparcasse-Direction zu Laibach, am Platze Nro. 2, den 29. Jänner 1825. Eruption des Vesuvs im Monathe October 1822- Nachstehende detaillivte Beschreibung von dem l« October vorigen Jahres geschehenen Aucbruche des M-suvs schickte mir Herr Ign^j Baron Abele^v^Men-berg, k. k. Hauptmänn des Marquis Chasteler Inf. Neg. Nro. 27, d»r selbst von Allem Augenzeuge war, gefcMM ein, und ich beeile mich dieselbe ihres hoh<» Interesse wegen zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Prof. Franl, ' Schot, ^it s^^,„r Z,.^ ^.^^^ sich, bald anhal-ttn^r,,bald m größern Zwischenräumen, Flammen aus dem alte,, Krate?, der »Loo Schritte Umfang, und ^o>)chuhe Tiefe hatte. Den 2o. Octob« loderten ^^ruy I',ö Abends in Stößen, di« von 5 bis,6 Minu-«n^sich wiederholKen, oft nicht unbedeutende Feuer-«Massen auf, sowohl aus d-em,-großen, alS auch aus de. l'en diesem westlich, aber ganz »iahe stehenden kleinen Kratern,, letztere hatten sich nur seit zzwey Monathen Zeblldet. Am Mittage des 2i,,singen an-.mit. dumpfem Getose aus di^'en Schlünden dichtere schwärzereRa-uch-wolken, von Uammen,beleuchtet, sich in die Höhe zu heben; Lava quoll, und walzte sich langsam westlich in ,,«u,e Strecke von 70« Schritten; in zwey Stunden eu-dete dieser L.wa-G,ch. Gewohnt an ähnliche vulcani-sche Erscheilnillgen, achteten'die Eingebornen diese we^ "lg.Aber gröbere uud degrüi'.deter.e Besorgnisse fiößte d'e „m 1 Uhr Nachts mit'erschütterndem Donner plötz-lch aus dem großen Krater herausschießende Feuer-und Rauchsäule ein, die wie eil, umgekehrter Kegel, meh-"re Mahl> höher als der Berg selbst, auf ihm zu ste-pe" schien, und währs.ld sich der Dampf i» den höheren l rn7.!^7^"^^^"'"'"^ ^l) aus mehreren Kra. «e " zugleich em^pa^um.., r.st ..... _ ..,. .^ , wärts Resina zu. u- so.st prachtige Sommernacht in euier dem ganzen " em^ne« Umgebung verftnstert. Mitten in 'N^n überdeckt ^"'^'""^ ^^ °" "'" "thgtilhender?ava masse ./' ' ^ ^"""' Kupp« strömt eine Feuer-liert M 5 "^ "'^" aufunirtsj diese letztere ver-bömsson^ '""m Scheitelpuncte ausbreitend, in den und immer tobt ein dumpfes hohles Der anbrechende Morgen des 22. milderte die A^ durch ^'/^ ^' ^'l'br. Die Atmosphäre ward eans s. s,^'^"U"d Eisen-Auflösungen des Vul-' llch i roMi"!!.'^"^"^""^ überfüllt, daß^e von einem ,^" ^^'" "ach allen Richtungen, °b'le Pa.^se d7rs!u"'"^" ^'""" ^'^ beynahe ^blug. Gegen M tt^ 7 ^ "^ ^!l^.u..i.^. Um ^ , ^ '" "'^° "äs trockene Gewitter. ^ Uhr Nachmittags rollte sich eine, scheinbar Ä'us unz'ahliZen grosiern'Nnb kleinem beweglichen Kugeln -gebildete,, Rauchsäule «ner unermeßlichen Hohe zu? wo sie sich zu neigen schi-en^ und nur seHt maßig in Hezogen^n Streifen ausbreitete; ihre Figur im Allg«« meinen war einer, am Gipf-el des Vesuvs gewurzslten, und mit der Krone üb>r Neapel stehe«den, ?iu,ik! uicht unähnlich. Die ganz regungslose Luft gestattete diese Thüllnung des mit Asche-stark geschwängerten Rauches,; der Ma,nz der.Sonne brachte in die sich trag bewegenden, Theile dieser Säule die schönsten Schattirungen von-Grau und Schwarz, wahrend die lichten Partien wie reiner Schnee funkelten. Gegen Abend stieg eini-geS Gewölk auf mio verzog das Bild dieses noch nie stattgehabten Meteors. Der Verg schien ruhiger geworden zu seyn; doch um g i/Z Uhr Nachts, erneuerte er sein gestriges Spiel mit mehrfach erhöhter Wuth, Mit krachendem Gepol-ter öffnete sich an der westlichen Lehne ein neuer Krater, 4lnd dieser goß einen neuen, breiten Lava-Strom aus, der sich mit Verderben verkündendem Geprassel über Weingärten und alte Lava-Stücke hinwälzte, und in dem Schlackenmeere zwischen li^ing und ^«lr« 6el! Oi^co stockte. Alle Krater traten nun in Thätigkeit, ,,„d war die Feuersäule der vergangenen Nacht .grosi und hoch, so war die dieser Nacht noch viel höher; an diese schloß sich das trockene Gewitter des heutigen Morgens an, und das dumpfe Gerolle steigerte sich zmn hohen Getöse. Es war also von der höchsten Hohe des Dunstkreises bis in das Innerste des Berges alles in wörtlich feuriger Bewegung. Die Luft war aus dem Gleichgewichte gekommen, es entstand daher in der Umgegend deZ Viilcans ein ziemlich fühlbarer Luftzug, und durch diesen schien abwechselnd der Berg bald mit Dampf bald mit Feuer bedeckt. Die aufschießenden Fel'ersäulen nahinen eine außerordentliche Menge schlackenartiger Tuffsteine mit in die Höhe; die größern, dieser Steine — manchmahl 2o biS Ho Cubik-Schuhe hüllend — fielen in t^-r Nähe des Kraters nieder, und da sie noch glühten, so bildeten sie einen Feuerregen; die kleinen, von der Größe eines Taubeney's bis zu jcner eines Ameiseney's, auf welche die Schwungkraft u> d der Luftzug besser wirken konnten 5 kühlten in der Llfr «us, bildeten ab«r, auf mehrere Miglien weit, einen S«inreZen. Das Anhaltende, und die sich immer mehrende Wuth derEruption hatte die Besorgnisse der Umgegend m furcht verwandelt. 1'vrrn 'ey ungewöhnlich starke Lava-Ströme siutheten gegen l5ina, ^«i-re l1l weit hinausgehenden stärksten Eeuotionen , waren große Theile dir Krater-wände eingestürzt; der große Krater'hatte stch bis ;«m Umfange vo», 5 Miglie« erivstterb, und der Berg sich selbst dadurch um vieles verkleioe'ri, daß sein oberer Kegel in den nunmehr' unmäßig erweiterten Krater hinein siel. ' Diese ungeheuere Mülldung schickte gegen Abend gelbröchliche Aschengewölke in die Atmosphäre, welche diese fremdartigen Körper, da sie zü schwer wurden, anfangs als kleine schlackenartige Tufsteine, dann aber als schwarze Asche, in einen Nmlleis von 10 Miglien, durch 5 Stunden her'abwarf, und damit die Erde etliche Zoll hoch bedeckte. Nach gemachten Versuchen des hierlandigen Professors der Chemie, Dr. Hincenzs Pepe, enthalten diese Tufsteine geschwefelte Potasche und Alaun, dann Kalk, Magnesie und Kies, viel Eisen, auch etwas Gold und Silbertheitchen.- In dem ganz,, auch von den lmnHs.. "-«vasil,'."' schen Truppen verlassenen , der Gefahr am meisten ausgesetzten '1'urre t^ll' ^nunxiuw, halte die österr. Oarnifon, bis der Befehl zur Abrückung vom Connnan-direnden nicht erfolgce, allein ausgehalten, selbst, da dieser Befehl den 2Z. Nachts antam, und sie, ein Theil des Infant. N.'g, 1^ Vaux, nach Scassati ab-^og, blieb noch «iue halbe Compagnie zur Verhüchung alln-Plünderungen, diebey solchenGelegenheiten durch die Lazaroni's verübt zu werden pflegen, zurück. Ein Nordwind, der sich später erhob, jagte die angefüllten Gewölte aus die Gebirge von (^L!«l n niar«, 3ulc!i--u. s. w.; diese verfinsterten die ganze Gegend so sehr, daß man Lichter in den Zim« mern, und Fackeln auf den Gassen brauchen mußte. In Salerno selbst dauerte diese Finsterniß, ohne die Nacht mnzulechnen. i3 Stunden. (Der Beschluß folgt.) Gedruckt bey Ignaz Aloy. Edlen von Klein may«.