e reinigte Laibllcher ZclttlNM Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Dienstag den 3o. December 1817. I n n l a n d. Wien. ^Ve k. k. Maf., deren väterliche Sorgfalt Näts auf das Wohl Ihrer geliebten Unter-chanen gerichtet ist, haben in der Ueberzeugung, daß beider grossen Ausdehnung Ihres Reiches der alwmein nützlich? Zweck derRegieruna nur durck Einheit in den Anordnungen erreicht, und sie nur hierdurch die nöthige Kr.st er- alten kann, doch bei Anwendung d:eser An-o?dm.nqen auf die Ewzelnen den Ka serst^a bildenden Bestandthelle die nötbiqe ^ucksicht auf ibre besondere Lage und Verbzltn<ße, u"d die aus selben hervorgehende Ber.chte-tenheit der Bedürfnisse, nie aus den Auaen gelassen werden dürfe, sicli bewogen aefunden, die bisber unter der Benennung: Vereiniq-te Böhmisch-Ocsterr«icliische und Galizisck'e Hossanzlei und Zentral -Organisirunas Hof-kommission bestandenen oberste,, politischen Behörden, in ein eigenes Ministerium und Fwf?anzlei, unter der Benennung: Mini-tterN'M des Innern, zu verewigen; welche Ventral SteNe. unter cinem Obersten KanH-l?r. Minister des Innern, ' ^.is drei Kanzlern, newllck: "inem Böhmisch-Gallischen, einem Oestcrreichisch - INyrischen, und einem Lombardisch-Venezianischen, bestehen wirb. Diese Oberste politische Zenteal-Stelle ist berufen » in den bisher in Hinficht auf die innere Administration unter der Leitung der vereinigten Hofkanzlei und Zentral,Or« ganisirungs«Hossommissiou gestandenen Provinzen und Ländern, die Wohlfahrt dieser Provinzen im ausgedehntesten Sinne zu befördern , dle öffentlichen Lasten nach einem richtigen Ausmasse zu vertheilen, Bildung und Unterricht nach gleichförmigen Grund« sätzen zu verbreiten , zugleich aber nicht minder Sorge zu tragen, daß unter steter Be« rücksichtiguna des Grundbegriffes der Ein-beit des Kailcrthums, die Eigenthümlich, keiten der verschiedenen Bestandtheile desselben überall, wo es deren Lageund Verhält« risse erheischen, erhoben, erwogen und beachtet werden. Eines der vorzüglichsten Augenmerke Sr. f. f. Mas. war dahin gerichtet, daß die für Ibre geliebten Unterthanen und deren wohlthätig und sckwnend erprobte Einrichtung, in Folge welcker die Geschäfte ihren Zua von den Kreisamtern oder Delegationen an die Gubernien oder Regierunge" , und von diesen an die Oberste Zentral-Behörde nehmen, auch fernerhin unverändert beibehalten werde, so daß sämmtliche Unterthanen, in a^miil« strativer Hinsicht ebei» so, wie in der Iu? stitz; Verwaltung» der Wohlthat dreier ^l-stanzen genießen, „nd tbr Vechältnl^ gegen die politische Oberste Zentral-Bchürde das bisherige bleibe. Se. k, k. Maj. haben ^onack» ernannt: Zum Obersten Kahler i-ud Mnisiec des Innern, All«»rhochstlhre« Staats < und Con-ferenz -Minister, Grafcn Hranz o. Saurau. Zum Böbmi sch - Galizischen Kanzler, den Hofkanzler Grafen Prokop v. Lazanzky. Zuin zeitweiligen (dtellvertrettr des Oesterretchisch - Illyrischen Kanzlers, den Vize-Kanzler Freihcrrn Johann ökp.o. Geiß-lern. Zum Lombardisch-Venezianischen Kanzler, den Grafen Hakob Mellecio. Se. k. k. Maj. haben geruhet, den Pra, sidenten der Obersten Fustitz-Stelle, Grafen v. Oettingen, von der bisher oon il.>m be< gleiteten stelle allergnädigst zu entheben, und zu:n Beweise Allcchöchstchrer Zufriedenheit, mit dessen treu gelelsteteu langjährigen Diensten, zu Alleryöchstlhrem Staats, und Konferenzminisier zu «nennen. Zum Präsidenten der Oberin Iustitzstel. le, haben Se.k. k. Maj. den 6taats-und Konferenz-Minister, Grasen Wallls, ers nannt, uird demselben unter Enthebung seis ner bisherigen Dienstleistung beim Staats, rath, zugleich das Präsidium der Hofkomz Mission in Iustitz-Gesetzsachen, so wie Fe, nes der Hofkommißio» in politischen Gesetz^ fachen zu übertragen geruhe (W. Z.> Italien. Venedig, den io. D Aus Dresden schreibtn öffentliche Bl^ier: „V^n dersaltcn zu ibr.r r gehen lassen möge; viuen drlng^d. da^on einem Landtag mm mchern 9''""'H ^ ' nung über dl üerwendung der wv'MZ ten Summen an sie erlassen ""de; er,mheu : den König fichentUckU um : der Linientruppen , du "ncm so kk. n und ausgesogcnen Lande um so "ehr zur ^ fallen da aUeiu ein ^ ko^p' 9 ' "^ zahlreicher Generalstab dabei "«stellt H daß für eine Armee von ^'.^ , ^^ kein grösserer erforderlich """ ^L'^" ^ «er um Abstellung einer ""s^^ den Reserve-Armee, gle'^wie sie vm ^ e. dereinsetzung des aus Wnem W rkungskr ' e verdrängten .und zur^ichersteUung so no hi-gen geheimen toncün nachsuchen 'beda en sich 3uch vor: dem Kömge " ^ "ss ^ terer beiden Forderungen nock 'b Mag der östreichische« S ('Mg, H.> London, vom 29. November. Man macht oft w Leben die Erfahrung, daß manchmal cin mächtiger, nlcht zu bekämpfender Zug zwei Gemüther z" "nander neigte und eine gehetmmßvolle Hand d,e Gefühle und selbst, die Schicksale zweier Menschen so ineinander verwebt, daß ma« sich nicht entHallen kann, an eine Voraus-be< lmnmng;n denken. Einen merkwürdigen B leg erzahN cin schottisches Blat. Em aewisser Douglas stacb zn innert ln Schottland an einem 5age mlt selner Gattin. Sie waren beide in derselben stunde geboren, dieselbe Hebamme hatte die lungen Weltbürger zuerst empfangen, dieselbe Kirche sie taufen sehen. Schon als Kinder waren sie unzertrennliche Gespielen; in threm latenIabrevereinigte sie, mit beider,elttger Einwilligung ihrer Eltern, das Band der Eke in derselben Kirche, in der sie getauft t worden «aren. Auf der langen Bahn, dle l sie mm mittinandcr durchs Leben w Nll.'derlä'.'.der Blattern so^I bei h?r L.mwartung der auswärtigen Gesandte,, am Geburtstage Ludwigs XVlll. der preußische gefehlt baden. Man wollte btcrans auf Spannungen zwischen dem französischen und Berliner Hole wegen der Anforderungen des letztern schlichen. (S. 3 ) Nachrichten a«s Marsell/e vom2l. Nov. ju Folge war daOlbst im Oktober eine kleine Karawane von Pilgern aus Fez und Marokko, die nach Mekka wollen, daselbst ange» kommen. Es waren lauter sebr schöne Menschen iu der Blütbeibrer Jahre; ihre Tracht lvcicht von der türkischen ab, indem sie in einem weiten weißwollenen Mantel mit einer Kaputze bcheht. Sie tragen Sandalen von rotb?n Saffian, und keine Strümpfe. Un» ter diesen Pilgern befindet sich ein junger Priester des Islamismus, welcher ein buntes Ieiergewanh tr,'q^ Er bat eins aus^z-'lchncre Gesl.5ts8'lsdunq, und ziebt die Bli^e der Vorübei-qcbenden an. Der Pilger sind fünftehn an t,cr Za''l; sie erwar,-ten die Abfahrt cines Sckiff?s, um nach Ali'randrien ab;,lseqc>l!i. Obwohl die Ein-wohlier von Marseille gewohnt sind, die Trachten aller Völkerschaften der Erde von den Hindus bis zu den Grönländern zu sehen, so haben doch diese marrokanischen Pis^r die öffcntNche Aufmerksamkeit sebr be« schlugt. (S. Z.) Am 3. Dez. hielt der König ein Mini-steril. Conseil, das über drei Stunden dauerte. Die Prinzen begaben sich an diesem Tage nach Fonlainebleau. Der Herzog von Angouleme soll bei sci« ner neulicheu Nelse durch die westlichen Dc-parttMl'nts in den S^csi^idten «»gemein mit Klagen über die beschaffenen Reduktionen in der Marine bebclligt wordcn seyn. Dieß wird auch als Ursache angegeben, warum er Brest nicht besucht,. (W. Z.) W echstl,Cours in Wien. am 23. December 1817. konventionsmünze von Hundert 293 is2 Nachricht für die menschenfreundlichen Neujahrs-Gratulanten in Laib ach. Mit Bczug auf den, im vorletzten Wochenblatte an alls menschenfreundlichen Neujahrss Gratulanten erqanqenen Vorschlag wird nun bekannt gemacht, daß die Gratulations - Elliß s Karten vom 24. bis letzten dieses Monaths täglich bei dem bürgerlichen Handelsmann und Armenvater Herrn Frörenteich Nro. 236. gegen Erlegung von wenigstens 20 kr. M. M. fur eins Karte und auf eins Person lautend ausgegeben werden , ohne, daß man jedocb hiedurch der Großmuth hochherziger Menschenfreunde Gchranken setzen will, besonders, da es sich treffen könnte , vaß qanze Familien nur eine einzige Karts überhaupt zu lösen beliebten. Zu< gleich werden die rsspect. Theilnchmer und Teilnehmerinnen dieser wohlthätigen Anhalt ersucht, bei der Cassa ihre Nahmen gefälligst anzugeben , welche sodann öffentlich durch den Druck bekannt gemacht und wo möglich noch vor dem Neujahrs« Tage vertheilt werden sollen. Spster folget dann die Bekanntmachung der vertheilten Nninmern mit dsn eingegangenen Beträgen und deren wohlthätiger Verwendung.