Nr. 111. Freitag, 16. Mai 1890. 109. Jahrgang. Laibacher Zeitung. «ON»W>A n 6<»'cls' Mil P°s«Ul>r!e»t>ll»a : nll»zjHl,r,n fl, 15, halbjährig si. 7 50, Im Comptoir: llei,«. n, l ^' l>albj«l,rig fi, 5^>. Fttr die ZusleU>l»n >,>« Hans nanzMrin si. l - Inssstionsnebiir: ssiir ^ " ''"'"ate b!« z„ 4 Zsii,» iz.', lr,, grührre per jjsilr «lr,: dri öüers» Wifderhulllünrn per Zr,l, « lr. Dic «Laibachfl Zeitung» erscheint täglich mit Ausnahme der Vonn- und Feiertage, Die Ndminlftrntlon befindet sich Loligrelsplah », die Mebaction Vohnhofgasse 24, Sprechstunden der Redaction täglich von l« bil l2 Uhr vormltlagl!, — Uusranlierte Vliese werden nicht angenommen und Manuicriptc nicht zuiusgeNellt, Amtlicher Hheil. li^s^' k- und f. Apostolische Majestät haben die NM. ^" Allerhöchsten Handschreiben zu erlassm Lieber Graf Kälnoky! N s,^ habe die vom Reichsrathe auf Grund des z» w?,^" 21. December 18tt7 für das Jahr 1890 Gr>, ^ "de und die vom ungarischen Reichstage auf t>az ^ 5 Gesctzartikcls Xll'vom Jahre 1867 für Aiiapl ^ ^^ Behandlung der gemeinsamen '" Ab^"^^^. .^" entsendende Delegation mit Meinen 5uni !^ ^ beiliegenden Handschreiben auf den 4ten ^lllisi ""^ Budapest einzuberufen befunden und Vorl« ^ ^'^' ^^"' Einbringung der betreffenden '"An das Erforderliche zu veranlassen. W'e" am 11. Mai 1890. Franz Joseph m. p. Kälnoky m. p. Lieber Gras Taäffe! aus ^ finde Mich bestimmt, die vom Reichsrathe das?^ bcs Gesetzes vom 21. December 1867 für lchen N '^l^^ ä" wählende und die vom ungari-Ic»h^ i'^tage auf Grund des XII. Grschartikels vom ^lNeins ^ das Jahr 1890 zur Behandlung der aus >>«^"' Angelegenheiten zu entsendende Delegation der ihl? «?.""' ^' ^ "°lh Audapsst zur Aufnahme t'M?' Wirkungskreise gesetzlich vorbehalten«« Thä. ^""^lberufen. ^"'eina ^ gleichzeitig Meine Ministerien für Einbringung der ver- ^n> ^, '^'^" Vorlagen anweise, beauftrage Ich Sie, wegei, ss'^^lchl der Delegation d<>s Reichsrathes und lpttchf^ klufung der Diieaationsmitalieder das Ent-^e zn veranlassen, "'en am N. Mai 1890. Franz Joseph m. p. Taaffe m. p. ^erbn^!' "^ k. Apostolische Majestät haben mit Obtt^?" Entschließung vom 4. Mai d. I. den llch Los ä"^ Leopold Grill zum General-Inspector legiern ^ ^' ber General-Direction der Tabak-""gnädigst zu ernennen geruht. Dunajewski m. ,x Nichtamtlicher Hheil. Verhandlungen des Rcichsrathes. - Wien, 13. Mai. Das Abgeordnetenhaus hat heute die Berathung des Justiz - Etats nnd des Staatsvoranschlages überhaupt zu Ende geführt. Von dem Vorhaben, in der Abendsitzung die Delegationswahlen vorzunehmen, hat es sein Abkommen gefunden, und werden dieselben erst in der letzten Sitzung des Sessions - Abschnittes vollzogen werden. Früher gelangen noch zur Erledigung das Mautengesetz, die galizische Orundentlastungsvorlage, der Gesetzentwurf, bcwfseno die Reform der Personen« tarife auf dcu Eisenbahnen, und einige minder belangreiche Gegenstände. Als'erster Redner ergriff heute der Abgeordnete Dr. Kotoschinegg das Wort. Derselbe polemisierte zunächst gegen den Abgeordneten Voönjak, der den Kreis» gerichts'-Präsidenten von Cilli angegriffen hatte. Redner plaidicrte sodann für die Errichtung eines Gerichts-! Hofes in Marburg, welche Stadt in den letzten Jahren einen großen Anfschwnng genommen habe und der Knotenpunkt zwcier wichtiger Eisenbahnlinien geworden sei. Redner brachte dann Wünsche vor wegen der Besserung der Lage der Vezirksrichter. Amtsdiener und Gefängniswärter. Iustizministrr Graf Schönborn führte aus. dass über die Errichtung eines Krnsgerichtes in Marburg bereits seit längerem Verhandlungen stattfinden, dass abrr die Schwierigkeit darin liege, wie eine solche Einrichtung sich gegenüber dem bestehenden Kreisgcrichts-sprengel Cilli gestalten würde. Der Minister erklärte jedoch, dass die Frage der Errichtung des Gerichts« Hofes in Marburg noch nicht abgeschlossn, sei. Was die Bezüge der Amtspersonen betreffe, fei der Minister gerne zu einer Verbesserung geneigt, leider setze aber die Finanzlage Schranken. Nach einer kurzen Bemer. kung über die Acnherung des Abgeordneten Vosnjak wendete sich der Minister gegen die gestrigen Ausführungen des Abgeordneten Dr. Va4aty. Der M,n,° ster unterschätze nicht den Einfluss, den derselbe und seine Partei in Böhmen ausüben und der nicht der« jenige sei, wie er (Minister) ihn wünsche. Es gehe zu weit, wenn gesagt werde, man glaube dem böhmischen Volke gegenüber jedes Rechtsmittel zur Germanisierung anwenden zu dürfen. Die vom Abgeordneten Vasaty vorgebrachten angeblichen Beweise sind aber nicht stichhältig und nicht'geartet, solche Vorwürfe zu erhebeu. Wenn man aber sehe, wie der Abgeordnete mit seinen eigenen Connationalen umspringe, dürfe man sich nicht kränken, wenn er die Justiz angreife; hat er doch den Abgeordneten Dr. Rieger, der feit 50 Jahren politisch wirkt und für sein Volt beispiellos viel errungen hat. frivol genannt, obwohl derfelbe nie etwas anderes an» strebte, als das Wohl und die Hebung des böhmischen Volkes. Ein solcher Ton sei übrigens in der böhmischen Publicistik nichts Neues, und citierte der Minister einige bezügliche Stellen, welche darthun, wie man die Sachen zu übertreiben pflege. Während man z. B. von der Unterdrückung der Minoritäten rede. habe sich die Ausgleichs - Conferenz gerade im Gegentheile mit dem Schutze der Minoritäten befasst. Die Behauptungen jener Seite sind nicht einmal ein Roman, sondern nur Märchen für politische Kinder. Der Minister widerlegte hierauf im einzelnen die Behauptungen des Abgeordneten Dr. Vaäaty und besprach bann die Zeitungs-Confiecationen in Böhmen. Dieselben seien im großen und ganzen gerechtfertigt gewesen, doch gebe der Minister zu, dass auch Irrthümer mit unterliefen, die aber auf dem gesetzlich vorgeschriebenen Wege wieder saniert wurden, wie die vom Obergericht verfügte Freigebung des Manifestes der jungczechischen Abgeordneten beweise. (Lebhafter Beifall rechts') Dafs der Staatsanwalt gegen diese Freigebuug nicht die Berufung ergriffen habe. sei auf Intervention des Ministers geschehen. (Lebhafter wiederholter Beifall.) Abg. Neuner sprach sich für die Einführung des NUM6I-U» cltwsun beim Ndvocatenstande aus und forderte die Zuweisung der Disciplmargewalt von der Ndvocalenkammer an die Gerichte. Abg. Dr. Menger bekämpfte die Einführung des I^umki-u« cwunu«. Der« selbe habe zu unwürdigen Zuständen geführt, und nur durch Kriecherei und Hinterthüren konnte man etwas erreichen. Die Handhabung der Disziplinargewalt seitens der Advocatenkammer genüge vollkommen, wenn sie in entsprechender Weise grhandhabt werde. Redner erörtert sodann die Uehcrbürdung der Gerichte und erklärte dies aus dem Umstände, dass bei uns auch Bagatellsachen vor die Bezirksgerichte kommen. Anderswo gehören diese in die Competenz der Friedens-gerichte. deren Einführung sich auch für Oesterreich empfehlen würde. Schließlich forderte Rrdner eine bessere Vesolduug der Bezirksrichter und Glundbuchsführer. Nach einer thatfächlichcn Berichtigung des Abgeord. ncten Vasaty und nach dem Schlussworte des Refe, renten Dr. R. v. Madejski wird Titel «Iustizoerwal. tung in den einzelnen Kronländern» angenommen. Feuilleton. Das Salzbergwerk Wieliczla. daz tz^Ahr eine Meile südöstlich von Krakau liegt '"erke 5^/" Wieliczka mit seinem riesigen Salzberg, "e ß^" l""nst dazu die Bahn benutzen, wir zogen !"Ht ^ ö" Wagen vor. weil wir auf diese Weise !" diellei^" ""lerer Zeit waren. In ganz Europa. A Cal? °"s dem ganzen Erdball gibt es kein zwei-^chiheit z^nxrk. das sich mit diesem an Ausdehnung. '^schl>„ y, ? Salzes und Großartigkeit der unter- Dak "w messen könnte. ?"H sin n "" s" ga"z außerordentlicher Salzsegen ^ dez N V^bulich tiefen Eindruck auf die Phan-""d so p ."s machen musste, ist wohl einleuchtend, Kerles f.s öMt sich dasselbe den Beginn des Berg-^dtlckUs! rmaßen: Als der Piast Bolsslau eine "gen z^. >t nach Ungarn schickte, um bei dem dor-l" lverb/, 9°"'" die Hand der Prinzessin Kunignnde ^" ii^' « lchon '" ihrer Jugend durch einen hei-^firnll ^ "del weit und breit berühmt war. ^" er^er U"aarkönig ^^ sehr gastfreundlich. Me,,, "^ete di« Pole» als eine kriegerische Nation. Ml er « sandten seinen Reichthnm zeigen wollte, ?ld nnl. F, feinem Schatzhause eine schwere Menge '""' Tock>l?'lber herauszutragen und als Mitgift für s. T)°H Einzupacken. Hler N^ w'Mgunde sagte zu ihrem Vater: «Ge° haben k s'l 6'b den Pulen kein Gold und Silber, ">en gemlg, aber gib ihnen dasjenige, was sie nicht besitzen, daunt sie deiner Güte Net« emgeoeni bleiben. Schenke mir einen deiner Salzberge, ,:nd ich nehme ihn als meine.Mitgift nach Polen mit.» Der Vater erfüllte gerne den Wimsch des geliebten Kindes nnd antwortete: «Nimm dir denjenigen, welchen du Kuniglmde begab sich jetzt zu den Salzgrnben, nnd indem sie den Verlobungsring, welchen ihr Boleslav geschickt hatte, vom Finger streifte, warf sie ihn iu die finstere Tiefe des Schachtes, aus wrlchem man das Salz hervorholte. Darauf brachte die Gesandtschaft die neue Landeöfürstin nach Kratau, wo auf dem dor. tigen Schlosse das fröhliche Hockzeitösest gefeiert wurde. Da fagte Kunigunde zu ihrem Manne: «Geliebter Gemahl! fahren wir doch aus, um deu Verlobungsring zu fuchcn, den du mir nach Ungarn geschickt hast.» Sie fuhren in das kleine Städtchen Wieliczka, und da befahl KunMnde, mitten auf dem Niugftlatze einen tiefen Schacht zu graben. Lange Zeit gruben die Berg« leute. bis sie endlich auf eiuen harten Grund trafen und zur Fürstin sagten: .Weiter zu graben ist un» möglich, denn da ist glasharter Stein.» Sofort befahl Kunigunde, ein Stück von diesem Steine abzuhauen, und aiö dasselbe an die Oberwelt gebracht wurde, erkannten alle erstaunt nnd verwundert, dass dieses das trefflichste Steinsalz sei. «Zer-schlaget diesen Klumpen!» sagte die Herrin zu den Bergknappen. Diese befolgten den Befehl, und als der Klumpcu iu Stücklein zerhauen wurde, fiel derselbe Ring heraus, welchen sie in den ungarischen Schacht geworfen hatte. So sind demnach diese ungeheuren Salzlager der Sage zufolge die Mitgift der heil. Ku-nigunde. mit welcher Gott auf ihre Fürbitte das Land also gesegnet hat. Fremde, welche das Bergwerk zu aller Zeit in Menge herbeilockt, haben Wieliczka öfter beschrieben, und indem sie eine Menge von Merkwürdigkeiten, welche diese Abgründe bergen, hervorhoben und phantastisch ausschmückten, wurden sie auf diese Weise die Urheber wunderlicher und übertriebener Beschreibungen, fo zwar, dass mancher ihrer Lefer der Meinung ist. man habe es hier mit einem verzauberten Orte zu thun. Und fürwahr, es ist unmöglich, das Entzücken zu beschreiben, welches der verblüffte Verstand an diesem Orte genießt; ia. man muss selbst den Eindruck erfahren haben, welchen der Anblick dieser wunderbaren Gewölbe, dieser grundlosen Tiefen, diefcc staunenerregenden Werke des menschlichen Verstandes erweckt und zu deren Schö< pfung Natur uud Kunst schwesterlich sich die Hände reichten. Manchmal besuchen regierende Häupter die Salinen, und zu dieser Zrit werden alle unterirdischen Gallerien. Säle, riesigen Gewölbe und bodenlosen Abstürze glänzend beleuchtet, Feuerwerke werden abgebraunt, die Töne der Musik breiten sich in drn Höhlungen aus, und der Wanderer, der vom Erstaunen zum Entzücken übergehl, zweifelt zuletzt selbst, ob er sich noch auf dieser Erde befinde. In den Wieliczkaer Grnben ist alles wechselnd und alles beständig. Die Natur ist überall so verschieden, und doch ist sie überall eine und dieselbe. Das Sonnenlicht dringt nie in diese Räume, die Jahreszeiten führen hier nie einen Rundtanz aus; mag aus Laibllchcr Zeituna Nr. 111. 912 IS.Wai W0. Abg. Dr. Angerer beklagte die schlechten Gerichts-localitäten und den schlechten Zustand des Gefangen« Hauses in Bozen. Abg. Schauer machte auf die Schäden des Gerichtsgebäudes in Wels aufmerksam. Ab« geordneter Kreuzig forderte den Minister auf, die Aus» weise über die Arbeiten in den Strafanstalten specifi« cieren zu lassen, damit man die ärarischen Arbeiten von den gewerblichen unterscheiden könne. Minister Graf Schönborn erklärte, dass die Justizverwaltung von dem Standpunkte ausgehe, dass es sich um eine zweckmäßige, nützliche Beschäftigung der Sträflinge handle, nicht aber um eine Ausdehnung der Geschäfte. Bezüglich des Militär-Strafgesetzes schnoben die Ver» Handlungen noch fort, wann dieselben erledigt sein werden, lasse sich nicht bestimmen. Abg. Vlteztt ver» wahrte sich gegen die Errichtung einer Strafcolonie auf der Insel Veglia und erklärte, dass die Bewohner dieser Insel, wenn der Versuch wirklich gemacht werden würde, alle gesetzlichen Mittel dagegen ergreifen werden. Abg. Dr. Heilsberg anerkannte, dass die Verwendung von Sträflingen zu Landesculturzwecken mit Erfolg stattfindet, und empfahl die Anlage von Strafcolonien. Regierungsvertreter Ritter von Pichs beruhigte den Abgeordneten Vitezic hinsichtlich der Errichtung von Strafcolonien auf der Insel Veglia, indem er erklärte, dass die diesbezüglichen Verhandlungen zu keinem Resultate gefühlt haben. Die Regierung trachte, ein überseeisches Territorium zur Errichtung einer solchen Strafcolonie zu gewinnen. Abg. Kreuzig erklärte sich damit einverstanden, dass die Sträflinge mehr für die Landesculturarbeit als für gewerbliche Arbeiten verwendet werden. Hierauf werden sämmtliche Titel des Justizministeriums angenommmen. Beim Titel «Pensions»Etat» urgierte Abgeord» ueter Ritter von Krauß die Einbringung eines Gesetzes, betreffend die Regelung der Beamten-, Witwen-und Waisenpensionen. Regierungsvertreter Ministerialralh Ellinger betonte, dass finanzielle Rücksichten der Aus-führung dieses Verlangens entgegenstehen. Er erörterte sodann eingehend die Beschlüsse des Veamteutages und führte aus, dass eine Lösung dieser Frage nur auf dem Wege des Versicherungswesens möglich sei. In dieser Beziehung seien auch die Arbeiten eingeleitet worden, um auf versicherungstechnischer Grundlage den gesammten Aufwand von Prämien zu ermitteln. Abgeordneter Iahn ersuchte die Regierung, für die Witwen und Waisen wenigstens etwas zu thun. Abgeordneter Freiherr von Sommaruga empfahl der Regierung, die Frage der Heranziehung des Reservefondes tnr cumu-latieu Waisencassen für die BeauUen - Witwen« und Waisenpensionen zu prüfen. Der Redner empfahl ferner, die Regierung möge die Frage der Dienstespragmatik umso eher lösen, als die Zustände in der Beamtenschaft, speciell in Wien, sehr traurige sind. Es gebe keine größere Gefahr, als eine unzufriedene Beamtenschaft. Abgeordneter «Zpelina schloss sich den Ausführungen des Vorredners an. Nach dem Schlussworte des Referenten Lupul wurde Capitel «Pensions-Etat» angenommen. In der Abendsihung führte Abg. Türk Beschwerde darüber, dass die Feststellung der Reihenfolge der Redner bezüglich der galizischen Grundentlastungsvorlage nicht durch Auslosung erfolgte. Nach einer Er« widerung Chlumccky's erfolgte die Fortsetzung der Budgetdebatte. Beim Titel «Lloyd» kritisierte Dr. Ruh das Gebaren der Verwaltung des «Lloyd» in ab» fälliger Weise, warf ihr Leichtfertigkeit vor, regte die eventuelle Umwandlung des «Lloyd» in eine österreichische Gesellschaft an und polemisierte gegen die Ausführungen Steinwenders über die Tauernbahn. Minister Bacqnehem erwiderte, die Regierung werde in der Lloydfrage nach Einlangen der Antwort Ungarns wegen der Revision des» Lloydvertrages Stellung nehmen und hierbei den aufrechten Bestand der Gesellschaft, ader eine gedeihliche Verwaltung derselben er° wägen. Lueger brachte Anklagen gegen die österreichisch« ungarische Staatseisenbahn.Gesellschaft vor. Dr. Steiuwender besprach die Verhältnisse der Südbahn und betonte die Nothwendigkeit, die Inter« essen des Slaates gegenüber jenen Rothschilds zu schützen. Dr. Steinwender verlangte schließlich, die Regierung möge die Auszahlung der Dividende der Südbahn, welche so viele Millionen Schuldeu besitze, untersagen. Nach einer knrzen Erwiderung des Sections-chefs Wittek wurde der restliche Theil des Budgets sowie das Finanzgesctz angenommen. Politische Uebersicht. (Aus Brunn) wird uns telegraphisch gemeldet: Die Gemeindevertretung von Vrünn beschloss einstim« mig und ohne Debatte, anlässlich der Vermählung der Erzherzogin Marie Valerie Se. Majestät den Kaiser in einer Adresse des Gemeinde-Ausschusses zn beglückwünschen und für Lebzeiten der Erzherzogin Marie Valerie sowohl am Vermählungstage als an jedem Jahrestage derselben fünf arme Mädchen mit je hundert Gulden zu betheilen. (Landtage.) Das Wiener Amtsblatt veröffent« licht das kaiferliche Patent vom 12. Mai, womit der böhmische Landtag anf Montag den 19. d. M. ein» berufen wird. Durch ein zweites Allerhöchstes Putcnt vom selben Toge wird der oberösterreichische Landtag, entsprechend der Bitte des Landesauöschusses, zur Berathung uud Beschlussfassunq in Angelegenheiten der zu errichtenden oberösterreichischen Landes'Hypolheken» bank auf den 20. d. M. einberufen. (Oesterreichisch - uugarische Marine.) Einer speciellen Einladung des deutschen Kaisers folgend, wird sich der Marine-Comnuindant Admiral Freiherr von Sterneck Ende August dieses Jahres mittels Bahn nach Kiel zu den daselbst stattfindenden combinierten Manöuern von Truppen der deutschen Armee und einer deutschen Flottenabtheilung begeben. Zur gleichen Zeit wird auch ein Uebungsgeschwader der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine, bestehend aus den Panzerschiffen «Kronprinz Rudolf», «Krön« Prinzessin Stephanie» und «Kaiser Franz Joseph I.» und dem Torpedoschiff «Tigrr», im Hafen von Kiel eintreffen. Dieses Geschwader dürfte schon Ende Inni von Pola auslaufen. Linienschiffscapitän Erzherzog Karl Stephan wird das Panzerschiff «ltronprinzessin Stephanie» commandieren. (Böhmen.) Der Prager «Hlas Näroda» begrüßt freudig die Uebernahme des Protectorats über die Landesausstellung durch Se. Majestät den Kaiser und sagt, der königliche Hradschin werde wieder im Festes glänze erstrahlen und das goldene Prag werde sich schmücken, um durch seine Huldigungen dem Monarchen den Aufenthalt auf das angenehmste zu machen. (Das neue Incolats-Gesetz.) Mittwoch unterbreitete im ungarischen Abgeordnetenhause Daniel — Ira»yi den kurzen, ans drei Paragraphen bestehende!' Gesetzentwurf, betreffend die Modification des IncolM-gesch,s. und eine eingehende Motivierung Iw SW' der Vorlag soll jedem Ungar», der nicht direct danim angesucht hat. ans dem Verbände des unaanW Staates entlassen zn werden, dieses Bürgerrecht oy»c Rücksicht, ob er sich gemeldet hat oder nicht, unvei' kürzt veiblVlben und dies auch rückivirkcnde Kraf für jene haben, die sich zehn Jahre lang nicht aM' det hatten. ,,> (Import- nnd Export-Gescllsch"!^ Der MMrische Handekmmistcr Aaross ist be,:reo, eine gröhl.' Import- nnd Expoit-Gesellschaft zu schw''' die besondere den Fimnaner Verkchr heben soll. V>' bei wird auch auf Kroatien besonderes O'wicht gew- (Der deutsche Reichskanzler) G"'^ v. Caprivi ist am vergangenen Dienetag zum er<> ' male im deutschen Reichstage erschienen, um '" angekündigten Colomal-Debatte, die sich bei OerattM des Nachtragsetats entsponnen hatte, das Wort z" greifen. Nachdem der freisinnige Abgeordnete M'. b^er die bisherige Colonialpo'litik einer eingehe''^ Kritik unkrzog.'n.' entwickelte Herr v. Capriui !" colonial-politischen Anschauungen in ebenso gewa» _ als sachlich maßvoller Rede. Er sei zwar kem )< lonialschwärmer. erklärte der neue Reichskanzler. ^ jedoch die Ansicht, dass die Ehre des Reiches »mV o" nationale Empfinden geböten, auf dem bisherigen -w ^ fortzufahren. Er werde Sorge tragen, dass kem , nöthiger Aufwand von Truppen nnd Geld auf col«"«" politischem Gebiete gemacht werde. ^ (Rnssland.) Aus Petersburg wird gemel^ dass der Curator des Dorpater Üehrbezirkes eine w ordniing erließ, welcher zufolge in den Ostsee-ProvM vom nächsten Schuljahre an die russische ^"terN^ spräche auch in solchen Lehranstalten, beziehimgs^ Classen eingeführt werden muss, wo gegenwärtig Russische nur bei einzelnen Lehrgegenständen als tragssprache angewendet wird. > »„ (Die Tripel-Allianz u nd Italic".)^ der italienischen Kammer erklärte Crispi "'^. ^ü Interpellation wegen der aus dem Dreibünde ^a drohenden Gefahren, der Dreibund sei kein ^>'^ sundern nur ein Defensiv Vertrag. Das Einveruey mit Oesterreich-Ungarn und England über die ^^ fragen sei ein vollständiges, das Verhalten OeM Ungarns könne kein loyaleres und weiseres se»«- .^ (Die Affaire Panica.) Aus Soul)'"'" i der «Corr. de l'Est» berichtet: Das Londoner ^^ soll auf eine Anfrage der bulgarischen Negieru'^ ^ Rath gegeben haben, von allen Documenten, "^ ^ Veweism'aterial in dem Process gegen Panica ^ i den sind, Gebrauch zu machen. »nles (Aus Paris) wird gemeldet: Von ^i, Ferry ist soeben eine Broschüre erschienen: *^D und das Vaterland», welche den Kriegszug uachH^ zu rechtfertigen sucht. Derselbe soll bisher 335 ^" «^ nen Francs und das Leben von 9000 Franzosen g" . haben. ^e- (Albanesischer grimscher Proviantzug von Iftek wurde von ^".^ ^ überfallen und geplündert, dabei wurde rin T^c^le tödtct. Auf Verlangen Montenegro's sagte dtt ^> Satisfaction zu. ^ä^ (Im englischen Unterhause) ^ h^ Ferguson, die Regierung wisse nichts vonem^ der Erde hellichter Tag sein oder finstere Mitternacht, mag der liebliche Lenz mit frischem Athem wehen oder heißer Sonnenbrand die Erde versengen, mögen die durchdringenden Herbstregen herabrieseln oder Winterfrost den Forst spalten — hier bleibt die Temperatur stets dieselbe; reine, unveränderliche, gemäßigte Luft. Auf Erden gibt es gar vielerlei Sachen — hier gibt es ewig nur eine Sache, denn alles, was du siehst, was du berührst, worauf du trittst, ist Salz; ja, die un< geheuren Wände in diesen langen Gassen, diese prachtvollen und kolossalen Pfeiler, diese unzählbaren Stiegen, diese Stöße von Salzklumpen. diese berggroßen ab« gesprengten Trümmer, alles, alles ist Salz. Es gibt zwei Arten, um in das Aergw rk zn gelangen. Entweder man geht auf der Stiege 470 Staffel herab, oder man wählt den minder beschwerlichen Weg und lässt sich an dem Scile hinab. Diejenigen Reisenden, welche letzteren Weg wühl> n, schreiben ihre Namen in das eigens dazu bestimmte Auch ein, worauf man ihnen w iße Leinwandhemden überwirft, um ihre Kleider vor dem feinen Salzstaube und an manchen Stel» len vor triefender Salzfeuchtigkeit zn schützen. All einem dicken Seile, welches um eine mächtige Walze gerollt ist. die durch ein von Pferden in Bewegung gesetztes Nad gedreht wird, befinden sich in regelmäßigen Ab» ständen mächtige Knoten, an welche Sessel und Arm-qurte angemacht werden, in denen man ohne alle Gefahr sitzt, und überdies hält man sich mit den Händen an dem Seile. Wenn auch die Zahl der Personen bedeutend ist, werden duä, alle zu gleicher Zeit hinabgelassen. Zwei oder drei Bursche mit Grubenlichtern eröffnen diese unterirdische Fahrt, und bei ihnen brfnidet sich ein Bergknappe mit einem Stäbe in der Hand, damit das Seil sich senkrecht hinabsenke. Diese seit undenklichen Zeiten bestehende Art, in das Bergwerk zu gelangen, ist so praktisch, dals ungeachtet aller Fortschritte der Mechanik daran nichts geändert wurde, und so legt man 30 Klafter Tiefe in einigen Minuten zurück und befindet sich im trsten Stockwerke der Salinen; in die unteren Stockwerke gelangt man auf bequemen, in das Salz» gestein gehauenen Treppen, welche bis auf den Boden des Bergwerkes führen. Die Salinen haben drei Slock-werke, aber im Falle des Bedarfes könnte man auch mehrere eröffnen, und zählt sie in dieser Neihensola/, dass das zweite unterhalb des ersten und das dritte unterhalb des zweiten liegt. Jedes Stockwerk hat Sri« tengassen uud Seitengallerien, die infolge der Salzgewinnung entstanden sind und die sich nach den verschiedensten Richtungen erstrecken und kreuzen, so dass sie ein wahres Labyrinth bilden, in dem man sich ohne Leitung ciues kundigen Führers üicht verirren könnte. Die Salzgewinnung selbst ist >i,'e Ait von Zt.in« metzarbeit; entweder wird das Salz vom Stocke in un« geheuren Stücken. «Bänken», vermitttls eiserner Keile, Hebel und anderer derlei Werkzeuge oder amh mit Schießpulver abgesprengt, oder aber man re«ßt von dem Stocke einen großen, geqeu 40 Centu.r schweren Klumpet', der beim Grubeolichte in ^riUantfeuer erglänzt. Die «Bäüke» werdeu in »inzelne Stücke zertheilt, beHauen und ihnen die Fassform gegeben, die «Klumpen» werden in Form der im Handel gewöhnlich vorkommenden «Stocket» gebracht nnd die dabei nothwendig vorkommenden Abfälle zerschlagen ^, Fässer u vpackt. Wenn in den unteren Stock'"" ^ deutende Salzvorräthe angehäuft sind, so we ^e durch ungeheure, von Pferden in Beweg'Mau ^, Zugmaschinen, die sich oberhalb des V^we" ^d finden, gehoben. Mittels einer DampfmaW „F das in den Schachten sich ansammelnde Wall a/pumpt. .. f.ncrtsa'"' Im ersten Stockwerke verdient unsere MI»^ ii» keit die in das Salz gehauene Anlonius-.""^^ gothischen Stile. Am Eingänge fordert em " " ^z K.euz mit dem Bilde des Erlösers. gleM« A' Salz und von einer ewigen Lampe "hellt, s ^^ dacht auf. Dem Eingang/ gegenüber ^^Is :n,lökl"^ a>lf demselben die Muttergottes mit den, M', ^„»„l-und einigen Heiligen, welche dasselbe verehre«'" ^ lich in Lebensgröße und von einer ewigen ^" ^,jg« leuchtet. Auch b, findet sich dort eine Statue oe» ^, August II. iu Lebensgröße, aus einem "''H^MtF sichtigen Salzblocke gchauen. die einst als U«e ^ ,e In demselben Stockwerke befindet N^ ^ Saal. «Letow» gei>a»„t, mit einer OaUtnr M Musikba»d.', geschmückt mit Säulen """ " . die!" und mum tolosscücu österreichisch"' "s^>rd' Saa, dient den Besuchern als N"st. "'» i,,atio"^ gewöhnlich die Festlichkeiten. Bälle, ^"^ ^,^ und andere Vergnügungeu abgchaltlN. "^„ »li's . ist in, höchsten Grade imposant. Wir gla " ^ einen mächtigen unterirdischen Feenpa jacher Zeitung Nr. 111._________________________________913____________________________________16. Mai 1890. ' "irii ^eglerung zugegangenen Mittheilung, wornach .W^nd beschlosstu hätt.', vorläufig die Ausführung der ^'neipramien-Colwmtloi, verfchiebeu zu wollen, lim?» ?^' ^ Koton u.) Der Nilstausch der Gefan« 5.ai ^ ' stattaefuudeu. Hierbei siud neun G^iselu der die?"^^ ertrunken. Der König von Dahomcy scheint ^W"dsel,gkeiten fortsetzen zu wollen. TngcSlleuiglciten. ^^5 .Majestät der Kaiser haben der Gemeinde ^oach ,m politischen Bezirke Waidhofen a. d. Thaya Mss stillen Abbrändler eine Unterstützung von gttul,' ^^ ^ Allerhöchsten Privatcasse zu bewilligen 31^3-Majestät der Kaiser haben, wie das «Präger i» w., ?^' mittheilt, den freiwilligen Feuerwehren "Mch und Cerhowitz je 60 fl. zu spenden geruht. j,e^(2ant>. und forstwirtschaftliche Aus. U; ""N) Man berichtet uns unterm Vorgestrigen aus haulM"^^"^ von dem herzlichen Willlommgruß der s^'. Elchen Bevölkerung, wurde heute die land- und ^'wlrtschaflliche Ausstellung durch Se. Majestät den Erzb "^ Protector eröffoct. Anwesend waren die Clll?^ Karl Ludwig. Franz Ferdinand Este. Franz Gras V,' ^"lvg Philipp von Coburg, die Minister Gra K n ^' .^"^ ^°°^' 6ZM- Freiherr von Bauer. ^ un - ^""ntliche österreichischen Minister, ferner Dtczv s r^" M'"'^r Graf Szapary und Freiherr von Ptinl'w ^^ gefammte diplomatifche Corps, darunter zl>hl/.^">ß mit dem Personale der Votschaft, ferner sehr Parlam ^Nlieder des österreichischen und ungarischen va»dw .^' ^" ^"ner Bürgermeister. Vertreter der '°ttbe m ^ ^" Industrie, des Handels und der Ge. loredo ^" Ansprache deS Präsidenten Filrst Eol' zeug< "^'derle Se. Majestät der Kaiser, er fei über-Eitles" ""^ellung werde den Beweis großen Fort-^inlle,, ^^^ ^^ weilen Grbicte der Landescultur er« Aach h ""^ ^'negungeu für künftige Bestrebungen bieten. t>!,tch " Eröffnung trat Se. Majestät einen Nundgang ^'^rsl ^,^"^^llungsräume an und wurde von dem !°hrt N', . k^" Publicum bei der Ankunft und Ab' is! ber^s "^ begrüßt. Die heute eröffnete Ausstellung ^ ftrbe ^"^ ^ ^^ wichtigsten Produclionszweige zu vera s^'^'^"'^" Fortschritte der Bodenwirtschaft l'nd gleick '"^"' ^"'^ "^"^ Fortschritte anzuregen, eine l,,x5.^'^9 wird fie für den diesjährigen Sommer ^e l>^^'!le Anziehungskraft der Stadt Wien bilden, ^z^f "Wünsche und frohcu Hoffnungen begleiten findet, üblicher Arbeit, welches heute im Prater statt« Iin F^/^' ^ eise um d ie Erde in 6 0 Tagen.) l'ihne ^,?" dieses Jahres berichteten wir über das ^ly unk ^""" ^'""^ amerikanischer Damen, Miss Arise ^ -"llss Vissland, welche der Reihe nach eine öftere ^ ^ ^^ unternahmen, und zwar brauchte die letztere ^ <^" Neise von Newyork und zurück 74, die 5en Lan>.« ^- ^"" sollen die beiden durch einen jun-^"lruml s^"" aus Boston, Georges Francis To tain, dasz ^ .p." werden. Totain ist eine Wette eingegangen, lege« ^e^ ^eise um die Erde in sechzig Tagen zurück-E«n ^ °e.' Er begann die Fahrt durch Amerika über b>si ^. "clsco, landete am vorigen Sonntag in Brin« ^eiterf^ » vorgestern in Calais ein, um sofort die lw allz ,. "°ch Newyork anzutreten. Der junge Mann «.^^^usslcht. die Wette zu gewinnen. — l. ^ ln gekrönter Literat.) Die gerammelten Werke des Königs von Schweden sind zu Stockholm soeben in 4 Bänden erschienen. Die beiden ersten Bände enthalten Gedichte, der zweite Band fasst die Prosaschriften, der vierte die Reden des König« in sich; von diesen 24 Reden sind 18 in schwedischer. 4 in norwegischer, dann je eine in französischer und in englischer Sprache. Der König scheint sonach nicht allein literarische Begabung, sondern auch ein außerordentliches Sprachen» talent zu besitzen. — (Eishöhle.) Der Custosadjunct am Landesmuseum in Sarajevo, Enthnmologe Victor Apfelbeck, hat in der Nähe von Vares eine Eishöhle entdeckt, von welcher er folgende Beschreibung entwirft: Die Höhle befindet sich etwa 1'/« Wegstunden von Vares entfernt in der vom Wildbache Ponilva burchslosscncn Schlucht und wird vom genannten Bache passiert. Bei Hochwasser wird die ganze Höhle von den reißenden Fluten angefüllt, welche Baumstämme bis zu 3 Meter Länge und ansehnlicher Dicke in derselben abgelagert haben. Vom Höhlenthor, das zu einer imposanten Höhe hinansteigt, erblickt man schon die etwa 50 bis 60 Meter vom Eingänge entfernten Eispartien. Der Boden der Höhle neigt sich sanft nach abwärts, und befindet sich auf demselben eine dichte Lage von Schotter und Gerölle. Nach etwa viertclstüudigem Marsche gelangt man an einen Punkt, an welchem sich die Höhle in zwei Arme theilt. Der eine führt in mäßiger Senkung nach abwärts bis zu einer Stelle, wo steile Abstürze das weitere Vordringen behindern und der ganze Raum von zusammengetragenen Baumästen verrammelt erscheint. Der zweite Arm steigt mäßig bergan. Derselbe ist infolge dessen trocken. Auf dem Boden befinden sich stellenweise tiefe Lagen feiner Erde, die ohne Zweifel durch Spalten in der Wölbung durchrieselten. — (Sonderbare Actenrubra.) Ein Frank» furter Rechlsanwalt führt zur Zeit drei Processe, deren Acten die nachfolgenden sonderbaren Bezeichnungen haben: Schwarz contra, Weih, Hahn contra Häring und Gottfried Keller contra Julius Cäsar. Bemerkenswert dürfte es auch sein, dass der letzte in diesen Streitsachen ab» gehaltene Termin damit endete, dass der die Verhandlung führende Amtsrichter sich veranlasst sah, den sehr ehrenwerten Herrn Julius Cäsar vor die Thüre zu weisen. — (Explosion einer Kugelgießerei.) Die Kugelgießerei in Avigliano ist durch Entzündung des rauchlosen Pulvers während der Fabrication desselben abgebrannt. Bei dem Unfall sind 19 Personen umgekommen, worunter der Director der Wurfgeschoss°Nbthei-lung; fünf Personen wurden schwer, dreizehn leicht ver« letzt. Die Ursache der Katastrophe ist eine zufällige. — (Der neue Burgtheater-Director.) Die «Wiener Zeitung» publiciert die Ernennung des bisherigen Directions-Secretärs des Vurgtheaters, Doctor Max Vurckhardt, zum Director des Burgtheaters. Doctor Vurckhardt war früher Beamter im Unterrichtsministerium und ist 34 Jahre alt. — (Wieliczka.) Am ersten und zweiten Pfingft-feiertage wird im Salzbergwerke Wieliczka ein Gruben-befuch veranstaltet, dessen Reinertrag für den dortigen Armenverein des heil. Vincenz von Paula bestimmt ist. In dem beleuchteten Salzbergwerke wird ein Feuerwerk abgebrannt und zum Schlüsse eine Tanzunterhaltung abgehalten werden. — (Von Cannibalen gefressen.) Der Scbooner «Eliza Marv». mit 79 Personen an Bord nach Australien unterwegs, wurde, wie aus San Francisco gemeldet wird, während eines Sturmes auf Klippen bei Mallicolo. einer großen Insel der Hebridengruppe, getrieben. Dort wurden 51 Personen, Seeleute wie Passagiere, von Wilden gefangen und gelobtet. Die Leichen wurden von den Cannibalen geröstet und verzehrt. — (Affichierung der Hotelpreise.) Der Wiener Magistrat hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, den Hotelbesitzern aufzutragen, die Mietpreife für die einzelnen Passagierzimmer sowie die Ansätze der Neben-gebüren in deutlich ersichtlicher Weise zu affichieren. Diese Asfichierung hat in jedem einzelnen Zimmer, und zwar unter Angabe des Mietpreises sammt Nebengebllren, zu geschehen, und dürfen diese Preise von Seite der Hotel-Inhaber unter keinem Vorwande überschritten werden. — (Brand eines Schweizer Dorfes.) Man meldet aus Chur, 12. Mai: Das im Albulathale gelegene, 200 Einwohner zählende Dorf Tiefenkasten ist abgebrannt. Nur die beiden Hotels und einzelne abgesonderte Häuser blieben verschont; Wassermangel verhinderte die Löschversuche. Niemand ist verunglückt. — (Journalistisches.) Das seit 9 Jahren in Wien erscheinende Montags-Frühblatt «Extrapost» gieng in den Besitz deS Schriftstellers Ferdinand Groß über. — (Schlimme Fernsicht.) Vater: Bei der Durchsicht deines Zeugnisses komme ich zur Einficht, dass es in jeder Hinsicht die Vorsicht gebietet, dir ohne Rücksicht jede Aussicht auf meine weitere Nachsicht zu nehmen. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Auszeichnung.) Se. Majestät der Kaiser hat der Realilätenbrsitzerin Frau Ioseftne Ho t sche wa r in Gurtfeld das goldene Verdienstlreuz mit der Krone verliehen. — (Aus dem Reichs rathe.) Man berichtet uns unterm Vorgestrigen: In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses erklärte der Landesvertheidigungz, Minister in Beantwortung der Interpellation wegen Aus« dehnung der Wohlthaten deS Militä'rwitwen- und Waisen-Verforgungsgefetzes auf die bereits im Ruhestande be« findlichen Militärpersonen, die Regierung habe schon im letzten Herbst einen diesbezüglichen Gesetzentwurf accepliert, welcher der ungarischen Regierung zur Zustimmung empfohlen wurde. Die Aenderungen des Herrenhauses an der Gebäudesteuer-Novelle wurden angenommen; sodann begann die Debatte über den yalizischen Grundentlastungs-Fonds. In der Nachtsitzung ries die Vorlage betreffs der galizischen Grunbentlastung eine längere Debatte hervor. Minister Zalesli vertheidigte die Vorlage vom Standpunkte der Billigkeit und Opportunist und verwies auf den Motivenbericht und den Bericht der Majorität des Ausschusses. Der Minister erklärte weiters, man dürfe die Vorlage nicht bloß vom juribischen, sondern auch vom politischen und historischen Standpunkte beurtheilen. Das diesbezügliche Uebereinlommen mit dem galizischen Landtage sei dasselbe, das schon das Bürge»Ministerium pro-jectierle, was von einer inneren zwingenden Nothwendigkeit zeuge. Die Minorität wolle auch den Ausgleich, aber früher den Procefs. Es bestehe die Gefahr eines Kampfes zwischen Reich und Land, dcn man perhorrescieren müsse. Der Minister empfahl die Vorlage wärmsten«. Dem Ab« geordneten Knotz, welcher eine Sonderstellung Galiziens "Mi Nt^'.x — ^^gelea? - ""l grauem, schön geschliffenem Marmor ^selben "' ^ ^ll glitzern die kleineu Salzkrystalle ^Pell/""" "s die Antonius- ist die Frohnleichnams-dle NisH? 'Zlalls in Salz gehauen, ,hr Altar und ^t, H^ snch mit einem Crucifixe und Bildsäulen lierahtr^f^lchnllickt. Die hie und da im Bergwerke Zeiten d ^ H"'chtigkeit wird zum Schuhe der Berg-^er si^"ch Kanäle an einen einzigen Ort geleilet, ?"f WM umfangreiche See «Przykos» bildet. ^>'n. cv,^"" der East eine Gondelfahrt unternehmen l^füidet s-kw" Seitengasse, genannt «Nn xawo6/in', "i,ch^ UH eine Süßwaffercmelle, die vortreffliches dieser j„ ^ lvenig Orte anf Erden, wo der Mensch .er. d?,i. ^. geweide derselben gedrungen wäre. als >nt a' ^ größte Tiefe beträgt 1220 Fuß; sie Mch^ . b" Teufe der tiefsten Kohleubergwcrle zu Mr. u„>> '" Eugland lmd bei Valenciennes sehr Schacht""?, ungeachtet dessen sind gerade die tiefsten Led trockensten. "Viickss^ ^"ben die Wicliczkaer Salinen auch manche sse a?' "lebt; so entstand im Jahre 1560 der 3." tvM,, '"""d durch die Bosheit eines Arbeiters. Mni„ ^'" auch mehrere Persouen. theils durch die °b fmids. "^ b"lch Hinabstürzen in Nbgriinde ihren !>' im ^" großer Vrand wüthete in den Sa-, ^rowz,V?)re 1644, als sich die Heuwrräthe ,m ostete vi,l 6)"' Gange von selbst entzündeten; er ""del, lNf '' Arbeitern und allen im Bergbau arbei-melden das Leben und dauerte 14 Monate. Nnchdruil vtrbolm. Z5srstoßon unö verlassen. Roman von Vmile Mchebourg. (2b. Fortsetzung.) An dem Tage. an welchem wir nach langen Jahren das Palais Saulien zum erstenmale betreten, faß die alte Dame vor ihrem Schreibtisch und ordnete ihre Correfpondcnz. während Dorothee ihr zur Seite stand. Die Marquise las aufmerksam mehrere Briefe, von denen einer ihre specielle Aufmerksamkeit wachrief. «Dorothee.' fprach sie, «du wirst dir einen Wa-gen nehmen, dich reichlich mit Geld versehen und nach der Adresse fahren, welche in diesem Schreiben angc-geben ist. Man empfiehlt mir in demselben ein armes Mädchen, das keine Mutter mehr hat und von ihrem Vater verstoßen wurde.» «Und ist die Frau Marquise sicher, dass die Person des Mitleides anch wert ist. welches Sie ihr in der maßlosen Güte Ihres Herzens entgegenbringen?» «Weshalb immer nur Schlecht^ vermuthen? Ist das Unglück nicht ein hinreichendes Motiv, welches uns veranlasst» sollte, von allen Mensche» das Äeste zu beulen und denselben, soweit es unsere Kräfte erlauben, zuHilfe zu kommen?» «Gewiss, aber Sie sind schon so häufig getäuscht worden, gnädigste Frau Marquise!» «Was liegt daran? Wenn man bei dem Guten, was man thut. auf Dankbarkeit rechnet, so ist die Wohlthat kein Verdienst mehr. Ein Wort. ein Beistand im rechten Augenblick können einen Verzweifelten rett-n, können vor manchem Verbrechen bewahren! Ach. wenn ich einst so nachsichtig gewesen wäre in meinem Urtheil, wie ich es jetzt bin, nicht Reue und Selbst« vorwürfe brauchten heute an meinem Herzen zu nagen!» Die alte Dame seufzte, und ihre Blicke richteten sich auf das Bild eines jungen Mädchens, welches in kostbarem Rahmen vor ihr auf dem Schreibtisch stand. Thränen perlten langfam über die bleichen, hageren Wangen der alten Frau. Dorothee ehrte dcn Schmerz ihrer Gebieterin. Nach einer Weile fuhr diese mit lauterer Stimme fort, indem sie auf das Bild wies, welches vor ihr stand: «Dorothee. heute ist ihr Geburtstag. Es genügt mir nicht, dass ich an diesem Tage ihr Bild mit Blumen schmücke, sondern ich möchte die gauze Welt niit Wohlthaten überschütten können, um von Gott mir Verzeihung für meine unduldsame Härte zu erbitten!» «Der Himmel hat Ihnen längst verziehen, theure Marquise!» «Dorothee, Gott ist barmherzig, ich aber war es nicht und ich sehe in dem Umstände, dass ich trotz all meiner Nachforschungen nichts von ihr erfahren habe, den Beweis, dafs Gott mir noch nicht ver. geben hat.» «Hoffen Sie, Frau Marquise!» Die alte Dame schüttelte traurig den Kopf und sprach nach einer kleinen Pause: «Als meine Tochter vor mir kniete und Erbarmen und Verzeihung von mir erfl»hte, da war ich in Laibacher Zeitung Nr. 111. 914 16. M<1890. verlangte und mehrmals zur Sache gerufen wurde, wurde das Wort entzogen, was große Unruhe zur Folge hatte. Abg. Kowalski sprach für die Vorlage. Die Debatte wurde hierauf geschlossen. Die nächste Sitzung findet Donnerstag Mittag statt. Zu Generalrednern wurden die Abgeordneten Lienbacher und Madeysli gewählt. — (Ein tragisches Ereignis) hat dieser« tage unsere Stadt in große Aufregung versetzt. Der hiesige Gymnasiallehrer Josef Pichler, der sich ob seines biederen und liebenswürdigen Charakters allgemeiner Beliebtheit erfreute, war seit vorigem Samstag abends plötzlich verschwunden. Wie sich nun herausstellt, hat derselbe bei Görz den Tod in den Wellen des Isonzo gesucht und gefunden. Als Motiv des Selbstmordes, der in der Zeit von Montag abends bis Dienstag früh vollführt worden zu sein scheint, bezeichnet der Un« glückliche auf einem Zettel, welcher sich unter dessen am Flussufer zurückgelassenen Effecten vorfand, Wahn« finnige Kopsschmerzen, an denen er seit Wochen gelitten habe und die zeitweise so heftig geworden feien, dafs cr für seinen Verstand gefürchtet habe; die Angst, dass er in eine Geisteskrankheit verfallen könnte, treibe ihn zu dem verzweifelten Schritte, damit weiteres Unheil verhütet werde. Professor Pichler war aus der Umgebung von Pettau in Untersteiermark gebürtig, 35 Jahre alt und seit kurzem mit einem schönen, braven und gebildeten Mädchen aus achtbarer Familie verlobt. — (DersteiermärlischeHanbesausschuss) hat beim Handelsministerium um die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine fchmalspurige Localbahn von Pöltschach einerseits über den Gabernig, Kostreinitz und Radmannsdors nach Sauerbrunn, ander« seits über Lasche, Planlenstein, Heiligengeist nach Gono-bih angesucht. — (Inspicierung) Der Landwehr-Vrigadier Generalmajor Wladimir Freiherr von Spinetti ist heute früh mit dem Courierzuge in Laibach eingetroffen, um die hiesigen Landwehrtruppen zu inspirieren. — (Von der Grazer Universität.) Vis zum 12. d. M. wurden für das laufende Sommer« semester inscribiert: 120 Theologen, 462 Juristen, 419 Mediciner. 68 Philosophen, ferner 75 Pharmaceuten, im ganzen daher 1144 Studierende. Gegenüber dem Som« mersemefter 1889, wo 1311 Hörer inscribiert wurden, ist somit ein ziemlich bedeutender Rückgang in der Frequenz der Universität zu verzeichnen, welcher jedoch da» durch zu erklären ist. dass infolge des neuen Wehrgesetzes die Studierenden (etwa 60 bis 70 Juristen und 250 Mediciner), welche als Einjährig « Freiwillige dem acti» ven Heeresverbande angehören, nicht inscribiert werden durften. — (An der H u fb eschl a gs s ch ule)in Laibach finden am 27. und 28. Juni die Schlussprüfungen statt. Das neue Schuljahr an dieser Lehranstalt beginnt am 1. Juli und schließt mit Ende December 1890. Mittellose Frequentanten erhalten eventuell Stipendien im Betrage von 60 st., respective 50 Gulden. — (Vereitelter Einbruchsdieb stahl.) Aus Trieft wird uns unterm Gestrigen berichtet: Durch Zufall wurde gestern ein beabsichtigter Einbruch in die Effectencasse der Assicuraziom Generali entdeckt. Unbekannte Verbrecher hatten vom Nebenhause aus die Grundmauer durchbrochen und auch schon an der Eisenverschalung des Depotzimmers gearbeitet; offenbar hätte der gestrige Feiertag zur Ausführung des Diebstahles benutzt werden sollen. — («Die österreichisch-ungarischeMon« archie in Wort und Bild.») Vorgestern ist die 108. Lieferung diefes großen Sammelwerkes ausgegeben worden. Dieselbe enthält mehrere Aufsätze über die Volts« lunde Kärntens von Rudolf Waizen, Franz Frauziszi, Raimund Dürnwirth, Valentin Pogatschnigg, Johann meinem Hochmuth hartherzig genug, sie zurückzustoßen. Als sie mich mit ihren Armen umschlingen wollte, da habe ich ihr geflucht. Welcher entsetzliche Dämon sich meiner bemächtigt und in mir jede Regung eincs besseren Empfindens erstickt hat — ich weiß es nicht! Gabriele hat ein Unrecht begangen, es ist wahr, aber sie war mein Kind und ich hatte nichts auf Erden außer ihr; ich habe sie nicht nur von mir gestoßen, ich habe sie mit herzloser Grausamkeit auch mit mei« nem Fluche belastet! O, ich bin fürwahr ein Unge« heuer gewcsen mit versteinertem Herzen. Und dann plötzlich — zu spät, ach! — erwachte die Liebe zu meinem Kinde mit doppelter Kraft, und seit dies geschehen, ist die Marquise von Saulieu eine beklagens« werte Märtyrerin. Die Mutter hat ihr Kind verstoßen und der Himmel selbst rächt dieses Kind! Kannst du ei begreifen, Dorolhee, dass ich herzlos genua. war, meine Arme meinem Kinde zu verschließen? Jede Strafe, die mich trifft, kann nur eine gerechte Wieder« Vergeltung sein für meine grausame Härte!» «Frau Marquise. Sie lege» sich selbst gegenüber allzügroße Strenge an den Tag!» «Ich war uneibittlich gegen sie; ich kann es nie genm; gegen mich selbst sein!» Sie schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: (Fortsetzung folgt.) Scheinig und Max von Moro. Das Heft ist geschmückt mit Illustrationen von Joses Kassin, Felician von Myr-bach, Franz geniel, Rudolf Vernt und Victor Luntz. — (Thiertrankheiten) herrschen derzeit in Krain: Die Räude bei Ziegen in Veldes; die Räude bei Pferden in Igglack nächst Laibach uud der Noth» lauf beim Borstenvieh in Dernovo im Bezirk Gurkfeld. — (Irrsinn.) Der 48jähnge Schullehrer Mat« thäus Leban aus Tolmein, welcher vorgestern auf einer kurzen Urlaubsreise in Trieft ankam, musste wegen plötz' lich eingetretener Geistesstörung auf das Veobachtungs-zimmer des dortigen städtische» Krankenhauses gebracht werden. — (Fahnenweihe des «Triglav».) Bezug« lich der auch von uns übernommenen Mittheilung, die Politische Behörde hätte die Fahnenweihe des akademischen Vereines «Triglav» in Graz untersagt, erfahren wir, dass die erwähnte Nachricht der Begründung entbehrt. Aunst und Aiteralur. — (Die < Illustration ».) Heft 15 dieser Zeit» schrift hat soeben die Presse verlassen und ihren Lesern eine Serie fesselnder Bilder gebracht. Alle überragt an Eigenart uud tüchtiger Ausführung das Tableau «Alfred Grünfeld am Cla» vier», ein Gesellschaftsbilb, wie es in der frappanten Porträt» ähnlichleit so zahlreicher Persönlichkeiten selten in den illlistricr-ten Blättern angetroffen wird. Ein Vlütenkranz schöner Damm der Wiener Aristokratie und eine Reihe hervorragender österrci^ chischer Cavaliere lauscht mit gespannter Aufmerksamkeit dem Spiel des fascinierenden Claviermagiers. Von den fonstigcn Darbietungen des Vlattes ragen heraus: drei sacnimilL» ä' aquarell: ein Sportumschlag trefflichster Composition, «Der Beginn eines Romanes» von Mosbach und «Blühende Rosen» von Särkäny. Schwarzdrucke und Bilder im gebrochenen Ton.' Das Porträt Franz von Suppü's, «Sei wieder gut» von Welly, «Zum Stelldichein» von Alvarez, eine effectvolle Zeichnung von Lioonius: «Feuer» in der schaurigen Beleuchtung eines nahen Brandes in einer Wiener Straße; ferner «Siesta im Schallen» von Otto Frank; «De«. Krokodilfang» nach einer Photograph,' fchcn Aufnahme von Ialcin in Kairo und einiae Bildchen, welche die Revue der Wiener Bühnen äußerst freundlich illustrieren. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Wien, 15. Mai. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde die Debatte über den ga« lizischen Grundentlastmlgöfond fortgefetzt. Abg. Lien« bacher sprach sich sür den Minuritätsantrag aus. verbreitete sich über die rechtliche S^ite der Frage »nd vertheidigte die Beamtenschaft gegen die gestrigen Angriffe eines polnischen Redners. Abg. Madejtzli als Generalredner pw bemerkte, die Rechtsquelle für Oa> lizien sei das Patent vom Jahre 1848; ans demselben wie auch aus der Eubernialverordnung gehe hervor, dass die Aufhebung des Robot in Galizien anf Staatskosten erfolgen follte. Der Minontätsbericht» erstatter Dr. Beer vertrat den Mmorilätsanttag unter Berufung auf den ssinanzzustand des Reiches und die kaiserlichen Entschließungen von 1857 und 1859. Der Majontäts lersdorf auf Grund des Entwurfes Stadions verfasst worden, daher das Circular des letzteren, welches erwiesenermaßen vor dem kais. Patente erlassen wurde, ganz zweifellos die Absichten der damaligen Regierung ausdrücke. Bei der Namensabstimmung wurde der Minoritätsantrag mit 158 gegen 139 Stimmen abgelehnt nnd der Majoritätsantrag mit 159 gegen 139 Stimmen angenommen. Sodann wnrde das Gesetz auch in der Specialdebatle erledigt sowie eine Resolution angenommen, welche die Regierung auffordert, in der nächsten Session einen analogen Gesetzentwurf für die Bukowina einzubringen. Die nächste Sitzung findet morgen statt. Budapest, 15. Mai. Ein Erlass des Ministers des Innern an die Jurisdiktionen weist dieselben an, mit Rücksicht auf die Erscheinungen bei dem jüngsten Bäcker-streik künftig Anfammlungen von Streikenden nicht zu dulden und dieselben eventuell gewaltsam zu hindern. Berlin, 15. Mai. Die Ankündigung des Kriegsministers, dass in der Commission Mitlheilungen über eine >.in Vorbereitung befindliche nene Heeresorganisa« tion, welche für ein Menschenalter berechnet ist, gemacht werden sollen, rief großes Aufsehen hervor. Hamburg. 15. Mai. Die Gasliefermigen wurden gestern abends wieder aufgenommen. Die Direction fordert die Streitenden auf, innerhalb 24 Stunden die Arbeit wieder aufzunehmen, da sonst die Entlassung folgt. Hilfskräfte sind genügend vorhanden. Paris, 15. Mai. Der «Cmmer de Soir» glaubt zu wissen, Carnot werde das Deciet, betreffend die Begnadigung des Herzogs von Orleans, noch vor dem 21. Juni unterzeichnen. Madlid, 15. Mai. In mehreren Bergwerken dea Umgegend von Bilbao sind Streiks ansgebrochen. Tausende von Feiernden zogen zu den Gruben nnd demonstrierten zu Gunsten des achtstündigen Arbeitstages. Auch die Arbeiter der Eisengießerei unweit Bilbao stellten gestern nachmittags die Arbeit ein und begaben sich zu den benachbarlen Fabriken, um die dort beschäftigten Arbeiter zn veranlassen, sich dem Ausstände auzuschließen. Die ausgerücke Abtheiluug der Vürgergarde wurde mit Steinwiirfen empfangen, worauf sie von der Feuerwaffe Gebrauch machte. Hll' Gouverneur die Leitung an die'Militärbehörden "". Der Belagernngszustaud wurde proclamiert. Mhltt Localbahnen haben den Verkehr eingestellt. . . London, 15. Mai. Beim gestrigen Bankette M Lord-Mayors zu Ehren Stanley's überreichte der U^' Mayor Stanley die Documente, mit welchen «hm ""« Bürgerrecht von London verliehen wird. «,, Ncwyorl, 14. Mai. Einem Telegramme alls ^ Janeiro zufolge wird der republikanische Congress "' Präsidenten wählen, und foll die Constitution vor vei> Monate August veröffentlicht werden. ^^^ Angelommenc Fremde. Am 14, Mai. . Hotel Stadt Wien. Holzer. Noc, Vraunmüller, Hautz "^ Pischner, Kaufleute; Schick, Förster, und Rilcll, W'"^ . Peterla und Baumgartner. Kaufleute, Vrilnn. - «N> ' Kaufm., Praa. — Polling, Reis., Graz. —Freudig, 3">"' Taruis. — Nacke, Kaufin,. Tövlih. .. ,.». Hotel Elefant. Hofbauer. Verwalter, Sannthal. - F"M^ Prchnil). - Professor Lauter, Marburg. — Dr, Dorn, ^ r>. Sladovic. Apotheker, Nudulföwcrt. — Vorgenicht und lM Kaufleute, Wieu. — Novak, Idria. . , ^ Gasthof Kaiser von Oesterreich. Lepin s. Frau, St. Pa"'' Murlo, Conceptspraltikant, Wien. — Schmutz, HaidcnM^. Verstorbene. ^ .,„ Den 14. Mai. Elisabeth Harifch. Geschäftsleiters'IA', ' 2'/2 I., Trubera.asse Nr. 2, Tuberculose. — Johann v""' Tischler, 33 I., Polauaplah Nr. 5. T.lberculose. ^ «„. Den 15, Mai. Josef V^zlaj, Arbeiters^Soh», 3 I' " lauergasse Nr. 29, Uoum^kiL korilariZ. Im Spitalc: ,^5 Den 12. Mai. Ialob Drol, Arbeiter, 40 I>, "' ventriculi. Wolkswirtschastliches. Lllilillch, 14 Mai. Auf dem heutigen Markte s<"d H, nen: 12 Wagen mit Getreide, 7 Wagen mit He» und »' 14 Wagen und 1 Schiff mit Holz. ^.«^ fl, >lV N, ,',r, ^1^-^ Weizen pr. heitolit. 6,97 7 11 Butter pr. Kilo . . -" ^ ^, ^ Korn » 5 36 5 72 Eier pr. Stück . . -- ^^ Gerste » 4 87 5 7l> Milch pr. Liter . . - ,« ^ ^ Hafer . 3 57 3,57^ Rindfleisch pr. Kilo "- ^» ^ Halbfrucht . -------6 - Kalbfleisch » ^ A ^ Heiden . 5 4 b 61 Schweinefleisch » ^^^^ Hirse . 4 71 4 41 Schöpsenfleisch » ^7/^ Kuluruz » 4 714 65 Hähndel pr. Slück ^ ^ ^ Erdäpfel 100 Kiw 3 b?-------Tauben » ^»^ Linsen pr. Heltolit 11-----------Heu pr. M.-Ctr. . l?» ^. Erbsen » 16-----------Stroh . . . 2 " Fisolen . 9-----------Holz. hartes, pr. ^ ^ Rindsschmalz Kilo — 96------- Klafter l'A^ Schweineschmalz» —68-------—weiches, » ^ 34^ Speck, frisch, . - 60-------Wein,rtel^^< 7Ü.Mg. ,737 8 12 <8 luindstill bewdllt ^ 15, 2 . N. 737 9- 20 2 windstill bewM !) . A. l738'7 14'2 NO. schwach bcuMt ^5 Den 14. vormittags wechselnde Bewiilluug, ""^' i,ends nach 2 Uhr stürmischer Ost. ferneres Gewitter. PlalMcN, ,^< theilwcisc heiter. Den 15. Wultcn u»d Soiulei'sch",'' 5^,1 sclnd. — Das TageSmitlel der Tempcratnr an dm wol' ^,7 13" und 15 7°, beziehungsweise um 0 2" unter m'd «' über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. t I Unser guter, innigstgelicliter Vater, Oroß< "' > Schwiegervater und Schwager Herr I I Josef Bnrthelms Mu" ! l. l. Vezirlsuorsteher i. N. I ist heule früh 9 Uhr nach längerem ^de'i, "^ V scheu mit den heiligen Sterbcsacramenten, l»l » bensjahrc sanft verschieden. ,,^. den > Das Leichenbegängnis findet Samstag, ^ > 17. Mai. halb 5 Uhr nachmittag« vom Trails > Quergasse Nr. 6 aus statt. > Laibach am 15. Mai 1890. . » ' Nili Päuer. T>r. Carl Päuer, F"lie V"»^ > geb. Päuer. - Varl. «nna m.d «?"" ^er. > Julie Nenesch. - Auua Päuer geb ""'«„.. » «adiSlaus Venesch, l. u.!. NiMneister, <»er > Vefchmann. I D «ttlbigungsanfiall be« __________________ 915 Course an der Wiener Korse vom 13. Mai 1890. «°«bem oM^n «our«»««« Veld Ware Etllllts-Anlrhen. 3V"''° »<">,. in Noten l.» 85 X9 l>b '"Wer^^""^' "U st. 131 75 182 7k >««W . ' ??"^ b""fl. 1,8 60 139- . ^a°>«l°K . , 100 fi. iV8 75^l8«lif' ^»l>l>m «u«^ . ' ' ^'^- «7N-75 <«<>Ü5 °«°M,-P!dbr. ^lw fi, , , i5N-l!.0 50 ^^.°^""^' Wuerfrel . 110 Ik iiu»5 ^ "oltn«ntf. s»euer,re< . I0l«0 101 80 N"!"" «lseubahn. »I!! . """"uu«t«. ili,aN^^°l 2"" fl. «, W, z,l« _. «i2 .<><' "°- d.o ""' '""st s,W,O. ,17 21» 1,7 70 L Ib°,...NH.S»^ , . 9^ 9««.. «° Vein,^"K°^ "' i>^'«?« '« 50 lit - !l° k?° '" ^'"'L « w> 'w'.. ,»»5.. tb'lk-zi/^ !l b«ft,5. W, l88—,»»<>!' Veld Ware GrundenN.-Olillglltionru (,ür l<>0 ft, CM.), 5°/^ «aXzilche...... «04 80 105 80 ü°/„ mädrlschf...... Wv-Kft —-— 5"/i, lkraln und NMenwnb . . —-— —-— z°/^ n!?derösterre!chi— 5"/„ ungnriscdf...... 89 », 89 ». Audc« öffcntl. Anlehcn. Donau «sg..L°lf 5"/» lW ft- - 12075 «L> 2l> dto. Nilleche 1878 , . 108 — 1»7 — Nnlehsn d« Stabl Vvrz . , HO'— — - «lnlehen b. Stablgr«e!»t>t W!en ,05, — , Pfandbriefe (liir 100 fi,), Vobenrr. llllg, dsl. 4°/o V, . 116 75li?75 blo. » 4'/,°/°. - - lO, — —.. blo. » 4°/„ . . . »835 »885 dto, PlHm.Ochulbvflschl. »"/» l08 lU 108 — vcft. Hypothclenbanl luj. b0°/» in» «b 10« 25 l^est.-lmg. van! verl, 4'/,°/» . ini — u,i f.o detto » 4«/n . . loU'Ll! I0<>'«" detto bojähr. » 4°/„ . . 10« 8»! 100 80 Prloritllts-Obligationen (sür 100 fi,), stcrdiunxt'il iitordbahn Em. «88» 100'kl» »01 --Hallz/,°/, . 10a — ion 80 «eld ware OeNerr, Nordwestbllhn , . . l07'5<» »08 — Klaatlbahn.......>81'80 —^- Nüdbahn 5 3",„ ... ,lz0'7b löi b0 » b 5<>,<,.....„, — 1«, b0 U"»'»altz. «ahn.....K,z H0 — — Diverse Lofc (prr G»u!l> lllebitlose ,00 fi......l«z zz l85 7b Llary-L°se 40 fl......5».- bg'75 4"/,, DonNü-DüMpfsch. 100 ss. . ,zo5!! 133 — La,bllchrl Prüm-Unleh. l«N ft, zzz« »3 — ü>w>ri Lose 40 fi..... 6, — «2 7b PalffN.Uns, 4« fl...... 57.75 b8'2i Nöthen Kreuz, öft. »ts. ».. ,n fi. <° ^0 l» eo «ubolph-Lose 10 fi..... .y.zo «o __ Lalm-Uole 40 fl...... ß» ._ yz 75 Lt..«e«oi« ilole 40 ft, ... «».^ «,5,, iUaldstriN'Lole »0 fi..... « zz 41 L0 Mnbüch «räy-Uole 20 fl. ..5,^0 b»b0 »ew,.«3ch, d.3°/«Präm.Schuld. ve>1ch d, Nobencrebitllnstlll» , ,7 - «8 — vanl. Actten (per Vtücl), !ln«l°-OeN, Vanl »00 ft, 5.0"/,«. ,48 10 l48 50 Uanlvercin, W fl, . 34! — »41 50 ^evosüenbanl, «llg, 200 fi, , »ß8" ll»s — tlcmllsts ^rs,,Mrl>st, 5<«> fl, . 584'- 590 — »lro-u, Lallen»,, wiener »uo fi, »lN — »l«— «eld Ware H„Votbel«nb.,«N. »0U ll. »5°/»». 68— 7N -- UHnderbanl. «st 200 fi, «. . . »«» »b »2» 7b 0tfterr,<,!naal. Vanl 600 fl. . S54-— »5S -- Unionbanl 200 fi...... »«50 244.- «eltehrsbllnl, «ll«, 14a ff. . . ie0'?5 l«l 50 Netten von Transport-Unternehmungen. spsl Vtüll), AwrechtVahn 200 fi, Lllber . 63 75 «4 25 «l!ö!b-ssiuman. Vahn 200 fl, V. 203 — 20« ?5 V»hm. Nordbllhn 150 fl. . . . 2l4 2i «l!< »!i » Westbahn 200 fl.. . . »3»'— 8»? — Vulchtiehiaber Eis, 500 fl. «M. »liO lill, bt°, sltt. « ) »00 fl. . »8» lo «7— Donau ^ Dampfsch!fffadrt» «ef., oesterr. 500 fl. «M. . , . 34« - 848 Drau-E«. sV.-Db.°Z) 2«> fl, G, 2"<» »" 201-50 Dul-Äodenb. «is.V. 200 fi. 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