Vereinigte L a i b a ch e r Z e i t u PH^ Freitag den i3. August 1620. I n l a n d. Laib ach, den 16. August. .k. Hoheit nichr nur huldreichst aufzunehmen geruhten, sondern sich selbst, mncr dem Jubel dcs zahlreich ve» sammelten Publiciütis, in Begleitung Se. Exc. des Herrn Vicevrasid^nn-n und des Huch-würbigen Herrn Bischofs, auf die vorzüglichster,, Plätze und Gassen der Stadt begaben) um die Beleuchtung in allerhöchst. Augenschein zu nehmen. Am folgenden Tag den »5. geruheten Se. k. Hoh. "ach dem Gottesdienste die untei'thai^l'gste Aufwartung aller Civil-und Militärbehörden, der Geisilich-keit, des Adels, und der Stande anzunehmen, wo. bei die Vorsteher die hohe Gnade-genossen einzeln Sr. k. Hoh. aufwarten zu dürfen, l^ach der Auf« Wartung begaben sich Hochstdiesc^cn in das Ll)cial-Gebäude und besahen die dasige Pibliotheck und >en Saal der Ackerbau-Gesellichasl,. Mittags war große Tafel, zu nislcher Se. k. Hoh. die Vorsteher sämmtlicher Civil-und Militärbehörden, und des Domkapitels, die standischen Verordneten und einige des hier «nwesenden Adels bei» zuziehen geruheten. Nach aufgehobener Tafel verfugien sich Höchst« dieselben i>t da < Strafhaus auf dem Kastell«/ be» sahen dort nicht nur alle Lokalitäten der Strafan-sialt, sondern geruheten auch sich die Pläne zur Morast-Austrocknung und zur Anlegung des durch die von dem Sloßberge zu übersehende Gegend ge» henden großen Canals vorlegen zu lassen, und sich genau um die dießfalls in Antrag gebrachten Arbeiten zu erkundigen. Von da begaben sich.Se. k. Hoh. in'das Militarknaben-Erziehungshaus, in das Militar-und Civil-Spital, besahen einen Theil de» hiesigen Landesbeschell'Ansiklt, und erfreuten sodann die zahlreich versammelten Bewohner der Stadt mit Höchstihrem Besuche des öffentlichen Spazierganges in der Latermanns.Allee. - Heuttz frühe um 6 Uhr reiseten Se. k. Hoh. nach Idvia ab. Am ,3. d. M. thürn),ce sjch zwischen 6 und 7 Uhr Nachmittags eine dicke ungeheuere Gewitter« wölke, die sich von Westen nachÖsten üösrdic Stadt zog. Die dunkle Eiftnfarbe derselben, die durch die Strahlen der niedergehenden Sonne hie und da geröthet war, gab ihr das Ansehen einer furchterr?» genden halbglühenden Eiscndecke. Kaum deckte die Wolke zum Theile die Stadt, als s>e durch einm heftig donneruden Blitzstrahl nahe Gefahr anzudry» - 279 "> die Aufnahme in den Hafen von Palermo verweigert, worauf.dieselbe nach Messi.'za unter Segel ging. (Östrr. B.) Vermischte Nachrichten. Der Unfall/ welcher dem Berliner Kaufmann Eulert auf den Wege von Wirtenberg nach Berlin begegnet ist/ hat den königlichen preusi. geh. Oberwedicinalrath, Dr. Formey, veranlaßt, nach-siehendi's in die Berliner Blatter zur Nachricht einrücken zulassen: „Der Unfall, welcherkürzlich unserm Mitbürger, dem Hr, ^üufmann E u le r t, begegnet ist, auf der Landstraße von einem Schwärm Bienen überfallen zu werden, wodurch nicht nur er selbst und seine Gemahlin, sondern sein Kutscher und seine beiden Pferde so verletzt worden sind, daß ersterer lcbc'nb^et^hrlich krank, beide Pferde aber gestorben sind, gibr mir die Veranlassung, ein Mitcel gegen den Stich der Bienen und Wespen öffentlich bekannt zu machen, rurch dessen Anwendung Entzündung, ^ch^ci-z?!! und alle Folgen der erhaltenen Verwundung,.',', augenblicklich entfernt werden. Dieses Mittel ist dcr Honig. So wie man von ei» nein dieser Inseoten verletzt worden ist, bestreiche man die Wunde mit gewöhnlichem Honig, und reibe denselben aufundum die verletzte Stelle ein. Alle Zufälle sind augenblicklich davon wie weggezaubert. Zu der Kenntniß dieses Heilmittels lin ich durch «inen Sandmann gedingt, der mich ve^ichine, daß, wenn man vo„ einer Biene oder Wespe gestochen wcrdc, es zur Entfernung aller Folgen, nur nö» thig sei, da) Insect.nicht von der Stelle zu verjagen, sondern dasselbe wahrend des Stechens auf der verwundete«, Stelle zu todten und zu zerreiben. Zufallig hatte ich die Gelegenheit diese Er? fahrung bestätigen zu tonnen, und ich bemerkte, daß aus dem Körper der zerdrückten Biene Ho« nig stoß, iiüd die Munde damit befeuchtet wurde. Aus Induccion enlnabm ich, daß es der Honig seyn könne, welcher diese heilende Wirkung äußere, und erinnerte mich der angerühmten Eigenschaft des Scorpion-Ohls gegen den Stich derselben. Zur Bereitung dieses Ohls werden nämlich Scorpionen gefangen und inOhlgetödtet, worin sie liegen bleißen. Mlt!dle sem Ohle, das in den Gegenden, wo diese Thiers angetroffen werden, beinahe über einer jeden Hausthüre aufbewahrt wird, bestreichen sich die durch Scor« pienen Verletzte die verwundeten Stellen, wodurch alle nachthcilige Folgen entfernt werden. In meinem Varten habe ich Bienenstocke, und es vergeht selten ein Sommer, in dem nicht von meinen Kin« dern oder von meinen sonstigen Hausgenossen einer oder der andere durch eineu Bienenstich verwundet wird. Jeder läuft dann zum stets in Bereitschaft stehenden Honigtopf, reibt sich damit ein, und er« hält augenblicklich die vollkommenst? Hülfe. Ich wünsche und hoffe, daß dieses einfache, leicht zu habende Mittel überall meiner Empfehlung ent» sprechen wird. Berlm den 5o. Juli 1620. Der geheime Ober Medicinalratt) Dr. Forme y." (östr. Beob.) Fremden-Anzeige. Angek 0 mmene u'n d Abgegangene. Den i3. August. Hr. Spiridion Giorgiovulo, Handelsma::n, mit Kl