Plänumellltionspreije: Insertionsgebiihrcn- Für Lllibach <^sammt Für die zwe,,p,ilt,qe Vtttt Zustellung in's Haus): z >le rcer deren N>i»m be Ganzjährig . . ff. 5,— einmaliger E'iiücholtuug Halbjährig , . „ 2,20 L kr.,2mal8fs., 3ma! lOtr. Vi-rteljährig . „ I,2Z Stempsl ledesmal 30 kr. ^ 'Nil Püstuersenbüüg: Ztedaktion: Hauvivlatz Ganzjährig , . st, 8,— Nr. 313, II . St^ck. ? . Halbjährig . . „ 3.— Administration eben» Vierteljährig . „ l.50 daselbst in Ottokar K l er« >^ Einzelne Nummern 5 kr. Buchhandlung. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Dinstllg und Freitag.) Manuskripte werten nirbt zurückgesendet, anonyme Mittheilunge» nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Dinstag am 27. September 1870. Nr. 77. Zur gefässigm 33eachwiu^! täten herrschen: aber es gibt leine Majoritäten, die Majoritäten sind nichts als leere Negation des Bestehenden! Mit Schluß dieses Monates endet das dritte Quartal Das wichtigste, das maßgebendste Kronland verweigert die Be schickung des parlamentarischen Körpers, obgleich an demselben seine und beginnt das vierte. Parteigenossen ohnehin schon die Majorität haben. Von den 205 Unsere am Schlüsse jedes Quartal wiederholte Ermahnung, Deputirten hat Böhmen allein 54, das ist also mehr als den vierten die rückständigen Pränumerationsbeträgc gefälligst einsenden zu Theil in das Abgeordnetenhaus zu senden; die Wahl dieser 54 liegt zumeist in der Hand der Majorität des Prager Landtages; derselbe wollen, verhallte meistens ungehört und so haben sich dieselbe» würde nur eine vcrlMnißmäßig geringe Zahl seiner Gegner wähle« bedeutend gehiinft. Ter Eigeuthümer ersucht daher nochmals müssen; mit den Gewählten ihrer Partei wird die böhmische Land­und zum letztenmale um Einsendung dieser Beträge, um seinen tagsmajoritat die für gewisse Falle nölhige Zweidrittelmajorität des Verbindlichkeiten nachkommen zu können, da die Kosten des Reichsrathes zu Stande bringen. Und dennoch wagen es die böhmi­ schen Parteiführer nicht, ihre staatsrechtlich unantastbare Position zu Blattes ohnehin größer sind, als die Einnahmen. Daß der verlassen und sich auf das unsichere Meer der Opportunitätspoliti „Iri^wv " ein unbedingt uothwcudigcs Blatt ist und seine zu begeben. Selbst nachdem ihnen an allerhöchster Stelle die Anden-Aufgabe nach Möglichkeit löst, steht heute anßcr Frage; es tung geworden, es werde der konstitutionelle Weg auch im Falle ihres Uebergewichles eingehalten, mithin ihnen die Herrschaft des wäre daher sehr traurig, wenn durch säumige Zahler die Na­Reiches überlassen werden!? Die Parteigenossen aus Dalmatieu und tion diesen Vertreter der slovcnischen Interessen verlieren würde. Kraili, aus Istrien und Tirol, aus Gürz und Vorarlberg bestürmen Der Eigeuthümer und Nedakteur. sie, durch ihren, Eintritt dem gemeinsamen politischen Prinzip zun Durchbruch zu verhelfen. Und dennoch verweigern es die erfahrene umsichtigen Männer aus Prag, dem Rufe auch ihrer politischen Der „Fluch der bösen That". Freunde und nationalen Genossen Folge zu leisten? Es ist in den letzten Tagen wieder eine Unmasse von ernster Allerdings bewegen sie sehr gewichtige Gründe zu einer solche Arbeit und eifrigster Mühe verschwendet worden, um eine Form zur Hartnäckigkeit. — Sie sind im Kurzen folgende: Lösung der böhmisch-österreichischen Frage zu finden. Von beiden Vor allen! das Mißtrauen in die Konsequenz der Polen. 36 Seiten wurde mit einer Zuvorkommenheit, mit einer Nachgiebigkeit, polnische Deputirte stimmten wie ein Mann am Montag gegen die mit einem persönlichen Wohlwollen verhandelt, wie es seit lange Vertagung; die übrigen Föderalisten zählten also nur 30 Mann . nicht mehr dagewesen ist. Und dennoch, wenn wir aufrichtig sein Gegenüber der kompakt dastehenden Falanr der 6? Verfassungstreuen wollen — war alles vergeblich. hängt anch dann, wenn noch die bei der Moutagsabstimmnng aus Die Aussicht auf einen günstigen Erfolg scheint (wenigstens) gebliebenen 10 Föderalisten fallisch für die Partei eintreten, jede mehr als je in die Ferne gerückt; der aufrichtigste Patriotismus Majorität von den Polen ab. Treten nun die Böhmen in den findet aus diesem Labyrinth keinen Ariadnefaden für die wohlerwor­Neichörath ein, werden ihnen auch die drei föderalistischen Mahre benen Ansprüche, die unveräußerlichen Rechte. Mi t solch' wunderbarer folgen, so wird die Stimmenzahl der Föderalisten und der Verfas­Schlauheit haben die Schöpfer der Februarverfasfung und ihres sungstreuen ohne die 86 Polen sich ziemlich gleich stellen: so liegt Wahlgesetzes diesen gordischen Knoten geschürzt, auf der einen Seite das Schicksal aller Beschlüsse jederzeit in den Händen Galiziens. die natürlichen Rechtsansprüche so geknebelt und niedergedrückt, auf Nach den bitteren Erfahrungen der früheren Jahre nun, nach der anderen Seite die Herrschaftsgelüste so irritirt und gereizt, von den neuesten Beschlüssen des polnische» Klubs über die Wahl des allen Seilen die politischen Leidenschaften und den Nacenhaß in Neichsrathspräsidenten, angesichts des Umstandes, daß Grochols ' solcher Maße geweckt und genährt, zugleich aber auch der Verfassungs-Vorsitzender des polnischen Klubs ist und nicht Smolka, daß d'e Maschinerie ein solch' lompli^irtes Räderwerk oktroyirt, daß selbst Polen seit jeher lediglich eine Opportunitätspolitik trieben, sich mit bei dem besten Willen der Parteien das ganze Werk daran ist, von den leichtesten Hoffnungen nnd „Versprechungen" haben von ihren selbst still stehen zu bleiben. Es gibt keine legale Gewalt, die Hin­Prinzipien abwendig machen lassen; konnte» die böhmischen Führer dernisse zu brechen; es gibt keine gesetzliche Autorität, das Staats-sich nicht entschließen, das Schicksal ihres Landes, die Eristenz ihres schiff in das parlamentarische Fahrwasser zu bringen. Königreiches, die Rechte ihrer Krone von der unberechenbaren Politik Zehn Jahre lang haben die nach einander folgenden Regierungen der Polen abhängig zn machen. mit filtiven „Majoritäten" geherrscht. Zehn volle Jahre lang haben Ein weiteees Bedenken erregt die Bestimmung der Verfassung, die zu Minoritäten herabgepreßten Majoritäten den Kampf des daß grundiechtliche Abänderungen derselben nur durch eine Zwei-Widerstandes gekämpft. Das Resultat ist die tiefklaffende Zerrissen­drittelmajorität beschlossen werden können. Allerdings gehen die In ­heit im Innern, eine totale Niederlage gegen Außen; die gänzliche teressen Galiziens überhaupt und die der Polen insbesondere in Lähmung der finanziellen Kraft — eine absolute Ohnmacht! Verfassungssachen Hand in Hand mit Böhmen; eine Zweidrittel- Zum ersten Male wagt man nun den Versuch, dieses Sistem Majorität ist jedoch selbst bei vorausgesetzter Mitwirkung der Polen der Fillion, der zu Tage liegenden Lüge und Täuschung fallen zu insolange nicht gesichert, als in Mahren durch den Einfluß der vorigen lassen; das Ergebnis; der Neuwahlen ist: der Beweis der Unmög­Negierung und ihrer nachgelassenen Organe als singirte Majorität lichkeit des bestehenden Sistems. Die Regierung soll nach Majori­die Minorität das Regiment führt, und als in Böhmen selbst nicht durch Revision des Wahlgesetzes d!e nationale Partei in die ihr ge­bührende Situation gebracht ist. Was aber soll eine böhmische De­legation im Reichsrathe, sobald die Beseitigung gewisser Gruntbe­stimmungen des Februarstatuts nicht gesichert ist? Man kann das Ministerium Potocki in dieser Hinsicht bedauern; es eintet die bitteren Früchte, welche seine Vorgänger gepflanzt haben; allein es ist doch selbst auch nicht ohne Schuld, weil es, ohne einen fest beschlossenen Plan zu besitzen, in Mahren, dem wichtigsten Kronlande nach Böh­men, die Dinge gehen ließ, wie sie gehen wollten; ja selbst die Verfassungstreuen stützte. Diese halben Maßregeln rächen sich nur zu hart. Das Mißtrauen gegen dieses Ministerium selbst endlich ist wohl das dritte und vielleicht das entschiedenste Motiv der Zurückhaltung der böhmischen Nationalen. Graf Potocki und seine Kollegen haben in allen entscheidenden Momenten ein solches Uebermaß von Flexibi­lität erwiesen, daß lein besonnener Politiker auf ihre Bundesgenossen» schast sich stützen wird. Ist es ja doch notorisch, daß 48 Stunden Vor der Audienz der böhmischen Adreßdeputation die Dinge noch ganz anders standen, als sie sich später erwiesen, und daß Herr Ministerpräsident die Sonntagsentscheidung mit jenerstoischen Ruhe hinnahm, welche an dem Filosofen Bewunderung erregt — keines­wegs aber an dem Staatsmann. (,,Zuk.") Zur Situation. Das von der nationalen, autonomen Partei des Abge­ordnetenhauses behufs Ausarbeitung von Klubregeln niedergesetzte Komits hat in einer am 23. d. stattgefundenen Besprechung diese Regeln vorgelegt und wurden dieselben nach einer längeren und heftigen Debatte, wie folgt angenommen: 1. Der Klub führt den Namen „Klub des rechten Zentrums." 2. Die Aufgabe des Klubs ist die Verständigung und den Aus­gleich zwischen den österreichischen Völkern herbeiführen zu helfen. 3. Zu diesem Zwecke wird der Klub eine solche Erweiterung der Autonomie aller Königreiche und Länder anstreben, wornach un­beschadet derstaatsrechtlichen Verhältnisse Ungarns und der mit ihm verbundenen Königreiche und Länder lediglich die im Oktober­diplome aufgeführten gemeinschaftlichen Gegenstände von einer Reich översammlung beschlossen, alle übri­gen aber den Landtagen vorbehalten werden. 4. I n Betreff der einzelnen zur Verhandlung des Abgeordne­tenhauses gelangenden Gegenstände beschließt der Klub von Fall zu Fall mit Stimmenmehrheit das Verhalten seiner Mitglieder. Feuilleton. Laibacher Silhouetten. Die letztvergangene Epoche gehört unstreitig der löblichen Feuer­wehr, doch ist das Thema schon so vielseitig ausgeschöpft worden, daß für den Feuilletonisten nichts übrig bleibt, als eine kleine Epi­sode, die ziemlich lustig klingt. Der Anfang der Episode spielt im Theater, das eben eröffnet werden foll. I n einer Loge sitzt elegant, wie sichs in einer Loge überhaupt gebührt, ein nobler Mann, der indessen im Korps der Feuerwehr nur den Posten eines simplen „Gemeinen" einnimmt. Der erwartete Genuß des Abends beginnt ihm gerade recht ange­nehm vorzuschweben, er präparirt die Platte seines Geistes, um sie für die Eindrücke der deutschen Muse empfindlich zu machen, dieß deutet er dadurch an, daß er seine nagelneuen Handschuhe über die Hände spannt; — da erdröhnen zwei Kanonenschüsse am Schloß­berge. Doch der Mann, der sein Entrs bezahlt hat, will dafür auch genießen, was gcniren ihn die Feuersignale, wenn es in seiner Loge nicht brennt! Doch da stürzt der wachhabende Offizier, der mit sechs Mann seiner Garde im Theater des freien Entrö's sich freut, in die Loge, erinnert mit eindringlichen Worten den Zögernden an seinen Fahneneid und mahnt zum Aufbruch nach der Feuerstätte. Ver­fluchter Fahneneid! Der „Gemeine" springt erglimmt auf, reißt die Logenlhüre auf, schlägt sie wieder zu, rennt im Turnergalopp nach Hause, stürzt sich in die Feuerwehrtoga, nimmt noch einen Labetrunk und beginnt den üblichen Lauftritt. I n der Gegend des Alten Marktes sieht er eine geschlossene Equipage dahinrollen. Ein Gedanke fährt ihm durch feinen erbitterten Sinn: „Wenn Du schon zu der Brandstätte eilen 5. Der Klub kann einzelnen Mitgliedern in Berücksichtigung der von ihnen angeführten Gründe ein ausnahmsweises Verhalten gestatten. 6. Der Klub wählt sich seinen Vorsitzenden und seinen Stell­vertreter mit Beginn jeden Monats. 7. Der Klub wählt eine parlamentarische Kommission mit 3 Mitgliedern und 2 Stellvertreter, welche mit den übrigen Parteien des Hauses die nothwendigen Verhandlungen zu pflegen haben. 8. I n plötzlich, während einer Sitzung des Hauses auftauchen­den Fragen hat diese Kommissur« mit Zuziehung des Vorsitzenden und dessen Stellvertreters die nothwendigen Beschlüsse zu fassen. Der Klub hat sich nach Annahme dieser Klubregeln sogleich konstituirt und den Abgeordneten Freih. v, Pascotin i zum Vor­sitzenden und den Abgeordneten Dr. Vidulich zu dessen Stellver­treter; ferner in die Kommission: Baron, Dipauli, Dr. Costa, Freih. v. Hormuzati, als Stellvertreter: öerne und Ljubisa gewählt. Bekanntlich gehören dem Klub die Tiroler, Bukowiner, Slove» nen, Dalmatiner, Istrianer, Görzer, dann Oberösterreicher, Steirer und Vorarlberger Föderalisten, endlich der Triester Abgeordnete Baron Pascotini an. Aus Wien schreibt die „Zul.": Der böhmische Landtag, der momentan die Situation Westösterreichs beherrscht, wird, wie man jetzt schreibt, erst am nächsten Donnerstag den 29. d., zur Vernehmung des k. Reskriptes zusammentreten. Das Abgeordneten­haus, das sich nur bis Montag vertagt hat, wird also in seiner nächsten Sitzung vor derselben Frage stehen, mit der es sich in der letzten Sitzung beschäftigen sollte. — Was das k. Reskript anbelangt, so verlautet, dasselbe sei noch nicht endgiltig festgesetzt, doch soll die Antwort so milde als möglich abgefaßt sein. Ueber die weiteren Schritte der Regierung wird mitgetheilt, „daß Graf Potockisich mit dem Gedanken, direkte Wahlen in Böhmen vornehmen zu lassen, immer noch nicht befreunden kann. Man will, wenn der jetzige böh­mische Landtag die Wahlen ins Parlament verweigert, denselben auflösen, und Neuwahlen ausschreiben. Das Ministerium schützt vor, dieses Auskunftsmittel wählen zu müssen, weil die Tiroler gedroht haben sollen, das Abgeordnetenhaus zu verlassen, wenn in Böhmen direkte Wahlen ausgeschrieben würden. Immer noch soll es in Böhmen 150 Großgrundbesitzer geben, die noch niemals ihr Wahlrecht aus­geübt haben und mit Hilfe derselben hofft man „verfassungstreue" Wahlen fertig zu bringen." I n Trief t suchte am 22. September der aufgereizte Pöbel Abends eine Illumination zur Feier des Einzuges der Italiener in Rom zu erzwingen. Der italienische Generalkonsul illuminirte, das mußt, so wirst Du es doch nicht zu Fuße thun." „Halt!" schreit er den Kutscher an, und dieser, durch die mächtige Stimme aus der Fassung gebracht, hält, worauf sich der Wagenschlag öffnet und das jugendliche Haupt des Fürsten Metternich dem Verblüfften sichtbar wird. Was soll er nun sagen? Womit seinen barschen Befehl recht­fertigen? Doch der Fürst erräth seine Absicht und reißt ihn aus der Verlegenheit. „Ah, Sie wollen mitfahren," ruft Se. Durchlaucht, „setzen Sie sich auf den Bock!" Was weiter geschah, ob der Feuerwehrgardist bis zur Brand­stätte fuhr oder gleich der ganzen übrigen „Feuerwehr" nur bis zum „grünen Berg," haben wir nicht erfahren, doch ist es nicht wahr­scheinlich, daß er dem Befehle des feuerscheuen Hauptmanns trotzend auf eigene Faust und über die Bestimmungen der Statuten hinaus, auf die er geschworen, auf die Brandstätte geeilt wäre. Der Theater» abend war ihm hiedurch gründlich verdorben und das ist wohl die Hauptfache. Der Wächter am Schloßberge sollte wohl so viel Rück­sicht haben für das edle, „humanitäre" Institut der Feuerwehr, daß er während der Vorstellungen im Theater kein Feuersignal gibt; das Institut verdient diese Schonung doch sicherlich! Doch lassen wir das feuerscheue Institut der Feuerwehr; so­ lange der Feuerwehrhauptmann nicht die geheimnißvolle Macht hat, dem Feuer auch von der Ferne Stillstand zu gebieten, bis die Feuerwehr am Platze erscheint, ist die Feuerwehr wie die preußische Landwehr, von ehedem nämlich. „Nur langsam voran —Feuer—, daß die Laibacher Feuerwehr nachkommen kann," wenn sie nämlich nicht früher umkehrt. Neben der Feuerwehr machten die „Deklaranten" des kraini­ fchen Landtages von sich reden. Sie verfaßten unter den Auspizien Detzmans und Kalteneggers einen Schreibebrief, worin sie vom Reichsrathe nichts geringeres fordern, als die Annullirung der dort angesammelte Volk akllamirte Italien, die Trikolore, Rom, Garibaldi, Mazzini, die Republik und bewarf die wegen Aufrecht­haltung der Ordnung aufgebotenen Polizei- und Militärpatrouillen mit Steinen, worauf die Polizei die Straßen räumte und der Konsul die Beleuchtung freiwillig löschte. Bei der Räumung sollen zwei Angreifer leicht verwundet worden sein. Vom Kriegsschauplätze hört man: Bei der Zernirung von Paris sind folgende Gefechte vorgekommen: Am 17. warfen Theile der 17. Brigade mehrere feindliche Bataillone nördlich des Waldes von Brevannes über den Haufen, Am 18. kleines Gefecht bei Bi­zetre. Am 19. Zurückweisung des Feindes aus der verschanzten Stellung daselbst durch das 5. preußische und 2. baierische Korps, wobei ihm 7 Geschütze abgenommen wurden. Die diesseitigen Ver­luste sind verhältnißmäßig sehr gering. I n Versailles wurden 2000 Mobilgardisten gefangen. Severs wurde besetzt. Sämmtlichen Morgenblättern ist folgende Miltheilung zuge­kommen: Bismarck und Favre verhandelten im Nothschild'schen Landsitz Farrieze. Die Friedensbedingungen blieben bisher unberührt. Die Verhandlungen betrafen vorerst die Frage, ob und wie eine eventuelle Vereinbarung mit dem Provisorium der künftigen Konsti­ tuante zur Natifizirung vorgelegt werde und welche Bürgschaften 'Deutschland mittlerweile erhalte. „Daily Telegraph" glaubt, Favre ^sei ermächtigt, 100 Millionen Pfd. Kriegsentschädigung, Schleifung der Festungen und als Aeußerstes die Neutralisirung des Elsasses und Lothringens zuzugestehen. Lokales. Lllibllch, 27. September. — (Etwas!) Wie die „Zukunft" erfährt, wurde das Fran­ziskaner Ordens-G ym nasi um in Rudolfswerth in ein Staats­gymnasium und in Krainburg in ein Realgymnasium mit sloveni­scher Unterrichtssprache umgewandelt. Bekanntlich schwärmte der Herr Landespräsident seit jeher vorzüglich für Realgymnasien, wie er dieß als Negierungsvertreter in einer der vorjährigen Landtags­sitzungen zu erkennen gab. — (Ein Gerücht,) welches seit kurzem in der Stadt zirtulirt, will wissen, daß der tonst, sog. Bürgermeister der Stadt Laibach, Dr. Jos. Suppan, feine Stelle niederlegen will. Wenn nur nicht diefes Gerücht eine Reklame wäre, welche eine Demonstration der nem»lutarischen Klique in Laibach zu Gunsten des „Lieblings" und jüngsten Jüngers Deimans hervorzurufen tendirt. Höchste Zeit wäre Wahlen des krainifchen Landtages für das Haus der Abgeordneten. Glaubt denn die löbliche Minorität der „Detlaranten," daß dieses so leicht ginge, als die Annullirung der Wahl Gausters, seligen Angedenkens? Glaubt denn die Minorität, daß ihr Schriftstück jeder­ mann verständlich ist? Man muß eben im krainifchen Landtage ge­ wesen fein und die Apologien Detzmans und Kalteneggers sowie die Apostrofen Kromers gehört haben, um die Schmerzen jener Herren zu begreifen, die nur noch als künstliche Minorität im trainischen Landtage vegetiren, obschon ihnen nicht ein einziger Sitz darin ge­ bührt. Doch jetzt, nach den Erfolgen Preußens, ist dieser Klique der Kamm bedeutend gewachsen und trotz der schon ziemlich kalten Jahres­ zeit sind sehr warme Sympathien für die „Brüder am Rhein" be­ merkbar. Die Opferwilligkeit der Preußenfreunde in Laibach ist sogar so groß, daß sie keinen Augenblick Anstand nehmen würden, sich für Deutschlands, reot« Preußens Sache zu — blamiren , wenn sie nur wüßten, wie sie das anstellen sollten. Wie wir hören, soll ein Laibacher Gemeinderath, der ursprüng­ lich veifasfungsfreundliche, dann Detlarantenfräcke zuschnitt und fer­ tigte, jetzt auf den sinnreichen Einfall geralhen sein, „preußische Sympathiefräcke" zu machen. Die Mode hat auch in den deklaran­ tenfreundlichen Kreisen, wo man kleine Dcmonstratiönchen zu Gunsten Preußens sehr häufig improvisirt, Anklang und Verehrer gefunden und der geniale Schneidermeister soll sehr großen Zuspruch haben. Es ist gut, daß der ehrsame Schneidermeister Erfindungsgeist besitzt, sonst könnte er kaum so schnell eine neue Mode erfinden, als unsere Verfasfungsfreundlichen die Gesinnung und mit ihr auch die Mode ändern, denn bei ihnen ist die Gesinnung nichts weiter als Mode. Wenn der türkische Einfluß obenan sein sollte, so wird man sie in Kaftans mit langen Pfeifen stolz in der Sternallee faullenzen sehen und das „Tagblatt" erscheint in der Sprache des Korans und ver­ tritt dessen Grundsätze. es allerdings, daß der „Bürgermeister" einer Würde entsagt, in die ihn vorzüglich Leute mit fremder Ferse und heimische Renegaten eingesetzt haben. Der Rückzug wäre minder ruhmvoll, wenn er ihn antreten müßte. — Aus Stellt erhalten wir die nachfolgende Zuschrift: Die meisten Städte unseres Herzogtums stehen mit der Hauptstadt so­wohl als mit der übrigen Welt schon in telegrafischer Ver­bindung , welche doch eine Begleitung des fortschreitenden Zeit­geistes ist, nur Stein ist in dieser Hinsicht noch zurückgeblieben. Und doch hat sich besonders in neuester Zeit gerade unsere Stadt bedeu­tend gehoben, es hat ein regeres Leben und dem entsprechend ein lebhafterer Verkehr mit anderen Orten begonnen, die Industrie ist im steten Steigen, so daß die Postverbindung mit Laibach, welche durch einen fahrenden Postbothen besorgt wird, bereits ungenügend geworden ist und zwar aus zwei Gründen: Erstens reicht in be­sonderen Fällen der Platz in dem Gefährte des Bothcn sehr häufig nicht hin, um all' die Personen aufzunehmen, die mit der Post be­fördert werden möchten, und zweitens — und dieß ist der gewich­tigere Umstand — brauchen Briefe und schriftliche Mittheilungen nach den kürzesten Entfernungen, z. B. nach Krainburg, Vischoflack u. f. w. eine verhältnißmäßig viel zu große Zeit, oft mehrere Tage, um an den Bestimmungsort zu gelangen, wodurch der Zweck dersel­ben häusig illusorisch wird. Dergleichen genügte wohl vor 50 Jahren, allein in der jetzigen Epoche des Telegrafen- und Eisenbahnwesens genügt es den infolge dessen gesteigerten Anforderungen nicht mehr. Es wurde schon mehrfach die Frage der Errichtung einer Telegra» fenstlltion in Stein angeregt, ja ein Hausbesitzer soll sich, wie wir hören, an das Telegrafeninspektorat mit der Anerbietung ge­wendet haben, sein Haus zu diesem BeHufe herzugeben und sogar den Telegrafendienst zu übernehmen; doch foll ihm der Bescheid ge­worden sein, daß, wenn in Stein eine Telegrafenstation errichtet würde, sie mit dem Postamte in Verbindung stünde, b. h. nur der Herr Postmeister könnte die Besorgung des Telegrafendienstes über­nehmen. Da aber dieser, wie es scheint, hiezu nicht geneigt ist, so soll es beim alten bleiben. Dieß ist um so mehr zu bedauern, als, wie erwähnt, unsere Stadt sich dem fortschreitenden Zeitgeiste an­geschlossen hat und die Rentirbarkeit einer Telegrafenstation in Stein bereits außer Frage steht. Man nehme dieß am maßgebenden Orte doch zur Kenntniß und erbarme sich einer Stadt, die heute, obwohl geografisch kaum drei Meilen, nach der Postverbindung jedoch einen oder fogar mehrere Tage von Laibach, Krainburg, Vischoflack, mit denen sie doch in stetem und lebhaften Verkehre steht, entfernt ist. Wir hoffen, daß unsere dießbezüglichen Wünsche berücksichtigt werden und der Stadt Stein auch die Wohlthat einer Erfindung zugänglich gemacht wird, von der sie bisher nur gehört, aber nichts prositirt hat. Mehrere Bürger von Stein im Namen der Stadt. Eine Anfrage an den konst. Gemeinderath der Stadt Laibach. Wie kommt es, daß der bisher übliche Brauch, bei Lizitationen öffentlicher Bauten alle, in deren Fach die bezüglichen Bauten ein­schlagen, davon zu avisiren, jüngst abgekommen ist und nurmehr ein­zelne Favoriten des konst. Gemeinderathes zu solchen Lizitationen eingeladen werden, obschon es auch andere gibt, die Steuern zahlen? «loset Neßali, Tischlermeister und Steuerzahler. Für die sehr zahlreiche Betheiligung am Leichenbegängnisse U unseres unvergeßlichen Bruders, respektive Onkels, des Herrn Franz Rößmann sprechen den wärmsten Dank aus 70—1. die trauernden Hinterbliebenen. Begrüßt vom volkswirtschaftlichen Zeitgeist ist das Wtmrcnhans Trangslt Feitel Wien, uersiingerte 3iärntnerstraße, 3iarntnerring Nr. 2. Besonders empfchlenswerth ist diese ans feinster massiver Wiener' Vronce gefertigte Schreibtisch-Garn,'!»!-, lant Zeichnung bestehend aus 10 Stück, für nur 3 fi.; französische Garnitur fl. 3; mit ciselirtcn und vergoldete» Rändern si. 12; einzelne Stücke von 20 tr. bis fi. I. Schönste Vroncessuß-Gegenstcinde. Tafel-Lenchter per Paar fr. 80, fl. 130, 1.80, 2, 2.50, 3, detto mit 2 Armen per Paar fl. 3,50, 4. 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Manschettenknöpfe, Neugold, 40 kr. eine Neugold-Broche und Ohrringe!! 35 kl. ein Iur-Spritzring. 80 kr. ein Vergoldetes Armband, eleg. fl. 1,1,50. 50 kr. ein Meerschaumspitz mit Fotografie, 20 kr. eine feine Sciden-Herren-Kravatte, feinst 45 kr. eine Vergoldete Bloche für Fotografie. 5 kr, ei» englischer Zigarrenzwickel. tr. 30, 4N. 80 lr. aus Granat eiue Bruche und Ohrringe. st.1 ein Messer, Schildplattschale, 6 Klingen, 25 tr. eiue Werthheim-Spartafsa. IN kr, eine elegante Herren-Shawlnadel, feinste 50 kr. ein englisches Juchten-Portemonnaie mit 4 kr. ei» hübsch geschnitzter Fotografie-Rahmen. kr. 25, 30. Lederfntter. 40 kr, ein feines Portemonnaie, mit Vroncereif, 25 kr. ein Salatbesteck aus Auchsholz. 10 kr. eine Herren-Krauatle in Farben, fl. 2 50 eine Puppe, welche Papa undschreit, größer fl. 3. Mama 35 50 lr. 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