29. KamstaZ den 19. Wuly 1823. Die Otftlmschcrinn Oesina Timm. in 3Z r e m e n. Kleber die hier in Criminal - Untersuchung stehende G-ftmischcrinn erfährt man folgende, ihren Lebenslauf betreffende Einzelnheiten: Gesina Tim m wurde frühe an einen wohlhabenden Handwerker vecheirathet, und lebte, da auch sie von bemittelten Eltern stammle, in hinreichendem Wohlstande. Sie führte mit chrem Gatten, obwohl er roh war, ein? dem Anscheine «ach leidliche Ehr, und wurde Mutter uon mehreren Kindern, von denen einige früh starben. Der böse Leu-Mund aber wollte ihr vorwerfen, daß sie gegen Hie Huldigungen anderer Männer nicht gleichgültig sey; ihre Schönheit und einnehmende Liebenswürdigkeit indessen entkräfteten lange solche und ähnliche Gerüchte. Doch konnte es nicht verborgen bleiben, daß ein jm!-Zer Mann, welcher einige Zimmer ihres Hauses bewohnte, ihr begünstigter Liebhaber war. Dieß sträfliche Verhältniß ward oft Anlaß zum Zwiespalt zwischen den Ehegatten. Da starb plötzlich ihr Gatte, und es ergab H'ch bald, daß die Vermögensumstände ziemlich l«rrüttet waren. Gesina's aller Vater, ein redlicher Mann, lebte noch, und erklärte sich wnlig, die vorhandenen Schulden zu bezahlen, loch unter der Bedingung, baß seinem einzigen Sohne, welcher noch auf der Wanderschaft..war, Gesma's Haus verschrieben Werden solle. Sie genehmigte dieß, und als Mcs berichtigt war, starb auch ihr aller Vater. Da schrieb st« chrem entfernten Bruder, er möge kommen, und sein Erbe annehmen. Er kam nach kurier Zeit< wurde freundlich v?>n der einzigen Schwester aufgenommen, und -. war kaum krci Tage unter ihrem Dach, alö auch ihn der Tod wegraffte. Noch in diesem Iahn 3,t^ lor sie ihre drei Kindcr, und wurdi nun ein Gegenstand des allgemeinen Bedauerns. Wohl badete sie sich w Thränen, ertrug indeß mit bewunderungswürdiges, Stärke das schwere Verhangniß, und ward bald die verlobte Braut des ftüber erwähnten jungen Mannes> Mit der Verbindung selbst ward gezögert, der Bräu« tigam erkrankte, und siechte bald sichtlich dem Grabe zu. Umstände erheischten es indessen, um Gesina's Ehre wenigstens scheinbar zu retten, daß die Trauung voltzogen werde, obgleich der Bräutigam schon halb eine Beute des Todes war. Als daher tin« drohend« Krisis eintrat, liesi Gcsina einst noch gegen Mitternacht den Geistlichen und einige Nachbarn ruftn, welche nicht wenig erstvunt waren, so spät noch zur Hochzeit geladen zu werden. Sie wurden a/traut^ einige Stunden nach der Ceremonie verschied der Neuvermählte. Dieser seltsame Vorfall erregte neues Aufsehen, und scheuchte nun vollends die Ehrlitbenden ihres Geschlechts von Gcsina zurück. Die nun mehr als je Alleinstehende besiegte bald auch den Schmerz über diesen Verlust. Ungeachtet ihr Nuf sehr gesunken war, fcblte es doch auch nicht an Stimmen, welche ihr fortwährend das Zeugniß einer unermüdlichen Wohlthäterinn der Armen gaben. Selbst achtbare Aer,re rüdmten sie nur als eine mild? Pflegerinn armer Kranken, denm sie unaufgefordert erquickende Suppen bereitete, und, wenn sie ih? nahe wohnten, selbst brachte. Verschiedentlich wollte dagegen zwar auch verlauten, daß die Kranken nach ihren Suppen meistens noch kränker geworden, ja oft sogar gestorben seyen- doch wer hätte solche Aeußerungen nicht gcrn für all^zu hämische Seitenblick? d^. Neides gehalten, und daraus lieber den so oft bewährten, Schluß gezogen: daß, wo einmal ein gcrcchtcr ^or- Wurf hafte, die erfinderische Bosheit ein Privilegium zu haben glaubt, di« schwärzesten Beschuldigungen hinfügen zu dürfen. Allem Gerede zum Trotz, war Gesina jedoch nicht lange zum zweitenmal Witwe, als sich auf's Neue ein untadelhafter Mann um sie bewarb, und bald öffentlich mit ihr verlobt warb. — Aber schon war der HochzeittHg festgesetzt, als auch dieser zu kränkeln begann s und nach nicht gar langer Zeit an einee zehrenden Krankheit verschied. Dieser Todesfall gab bereits halbverloschenen Gerüchten neue Nahrung, und der Aberglaube behauptete: Gesina habt einen vergifteten Athem, weil Alles, was mit ihr in nähere Berührung komme, ja mit ihr unter einem Dach^"wohne, sterben müsse. In der That war es ihr schon län-«er schwer geworden, die obere Etage ihres Hauses z'.l ^ vermiethen, weil auch von ihren Miteinwohnern verschiedene umrwarlet gestorben waren, und (zur Vermehrung des Schreckens, welchen ihr Name verbreitete) endlich gar die Sage ging, es spucke in ihrer Wohnung. Alles dieses schien jedoch die rächftlhafte Frau nicht zu inen; si« blieb stets die freundliche, zuvorkommende, überaus fällige Hvau, deren Körper-?eiz und einnehmendes Wesen ihr stets Freunde erhielt; besonders wußte sie Männer anzuziehen, und so zu fesseln, daß sie nach kaum einem Jahre zum viertenmal, und zwar mit einem wenigstens stchs Jahr jüngeren Manne verlobt war. Doch schreckliches, grauenerregendes Verhältniß! — auch diesen berührte, bald nach dem Verlobmß, die eisige Hand des Todes. Er zehrte allmählig ab, wurde Hon ihr auf's zärtlichste «epflegt, und —. sin.? den Anonen nach in's Grad. Er hatte ihr einen bedeutenden Theil seines Vermögen« Vermacht, und wie er sie geliebt und verehrt, beweisen die einfachen, früher in Bezug auf si« ausgesprochenen Worte: »sie ist für diese Welt zu gpt.« Gesina wurde indessen jetzt noch mehr gemieden, und fast gefürchtet! es schien, als ob sich nach diesem letzteren Vorfall kein Bewerber ihr mehr zu nahen wagte. Sie selbst schien ein zurückgezogenes Leben gewählt zu haoen, und es Vergingen Jahre, ohne daß man irgend etwas Auffallendes von ihr gehört hatte. Kam noch irgendwo die Rede auf die seltsame Frau, so zuckten die, welche gern das Acrgste glaubten, bedeutend die Achseln; Andere, menschenfreundlicher Gesinnte, meinten: mehr un-glückseliges, verhängnisvolles Zuscunmentressen von Umstanden, als Schuld, habe sis in zweideutigem Ruf gebracht. U So urtheilt der kurzsichtige Mensch, bis die Ne- mesis erscheint, und plötzlich den Schleier von lange »«hüllten Höllenchaten wegzieht. — Gesina's Wohnung wa? sär sie allein zu groß, und da ihr« oberen Zimmer sft le«r standen, so entschloß sie sich endlich, ihr Häus zu verkaufen, jedoch unter der Bedingung, einige Zim» mer für sich dann zu behalten. Der neue Hausbesitzer zog bei ihr ein. Ein halbes Jahr n«chher starb ihn» die Gattinn, und sie übernahm es nun, für seinen Tisch zu sorgen. Sie war überhaupt gegen den noch jungen, hildschen Mann, wie immer, höchst zuvorkommend; fand aber bei dem etwas eigenen, von Natur mißtraut schen Manne keine Erwiederung, sondern abschreckende Zurückhaltung. Dennoch blieb sie stets die Wohlwollen-de, Hilfreiche, unb redete ihrem Hausgenossen, der anfing, oft über Unwohlseyn zu klagen, die Todesge-oanren aus. Doch konnte dieser Mann kein Vertrauen zu ihr gewinnen, und es war ihm sogar oft zuwider, die von ihr selbst bereiteten Speisen, zu genießen, ohne daß er sich diesen Widerwillen erklären konnte. Eincß Mittags blieb ihm von einem Stück Schwcmfler einM Seit.« als Ueberzug war. Dieß siel ihm auf, und er zeigte es einem Bekannten, welcher ihm rieth, den Arzt darüber zu fragen. Dieser kam, co« kannte augenblicklich, daß jene Substanz Arsenik ent« halte, und gab den Vorfall im Stillen bei dcr Poli.-zeibehö'rde an. Gfsina's Verhaftung war die Folge. Sie war außer sich, und verlor alle Fassung. Schon die ersten Verhöre ergaben, baß sie mit sogenannte n Mäufcbutter ihren Miteinwohner habe vergiften wol^ len, und ihm schon öfters dergleichen eingegeben hab«. Spatere Geständnisse sollen es außer Zweifel setzen, daß sie, der schleichende Würgengel gewesen, der so VW len, welche ihr heiligstes Vertrauen diesem Ungeheuer fhenkten, durch Gift das Leben geraubt habe. Mir grauenerregender Consequenz ist sie dabei zu Werke gegangen, und es ist ihr schrecklich gelungen, durch die raffinirteste Heucheley in Worten und durch Thaten der Wohlthätigkeit.so Viele zu täuschen. Die Misse« thaterinn, die täglich verhört wird, harrt im Gefängniß dem Nichtcrspruch« entgegen, der ohne Zweifel f» beispiellosen Schandthaten angemessen, einst üb«r sif entscheiden wird. Vergänglichkeit. Ein Reisender der auf der Fahrt vom VolZetzirge der guten Hoffnung am 1. August 132? die Insel St, Helena besuchte,' erzählt: »Seit Anbruch des Taget hatten wir die Insel im Gesicht um 8 Uhr Morgens steuerten wir rasch darauf zu , um vor Anker zu gehen i da pfijfen vom benachbarten Fort zwei K„nionen?ugeln zwischen unseren Masten hindurch. Der Capitän lieZ sogleich das Boot nach.dein Fort rudern, um »h UW- lh« von dieser Feindseligkeit zu erfahren, und erhielt »ur Nachricht, vor iu Uhr Morgens dürft kein Schiff auf der Nhcde erscheinen, viclweniger nocl) vor Anker gehen. — St. Helena ist durch feine natürlich mahlerische Lage (ungeheure, gerade abgeschnittene, von allen Seiten unzugängliche Fttscmvändc), und durch die von den Engländern angelegten furchtbaren Festungswerke unangreifbar. — Um 10 Uhr ankerten wir; um 11 Uhr landeten wir am Debarcadur; die Felftnmasscn, viel Hornblende enthaltend, hingM über unseren Köpfen, die Treppe des Debarcadur ist in Felsen gehauen,' an der Mcerseite des Quai's steht eine Kanone an der andern. Wir wünschten Napoleons Grad zu besehen, meldeten uns beym Gouverneur um die Erlaubniß dazu, und erhielten diese ohne Schwierigkeit, sammt einem Dffi^ier von der Garnison zur Begleitung. lNachdem wir 6 englische-Meilen mühsam den Berggipfel erstiegen, gelangten w-r in ein reizendes Thal. Wir waren an Ort und Stelle. Eine tteme Barriere öffnete sich, «no wir kamen in eine Allee von Geranium,die tzi« zum Grabe führt. Zu äußerst ist ein hölzerner Eingang in elliptischer Form, dcr nur auf Erlaubniß des Gouverneurs geöffnet werden darf. Diese hatten wir und so hielt uns nichts auf. Im Fernen zeigt sich eine Nastn-Fläche , nügefähr ein halbes Tagwerk groß. In der Mitte stehen 5 Trauerweiden, deren Acstc sich Huf das Grab, und 2 chinesische Psirsichdaume, herab-M'igm. hoch, 1-; lang und 5 breit. 50 Schritte von da wohnt de? Wächter des Grabes. Um dem Wunsche der zahlreichen hierher kommenden Reisenden zu entspre/hen, hat er einen der Eisenstäbe ausgchoben, der wieder ein-^zesetzt werden lann, und durch diese Lücke kann man diZ zum Grabstein ft'bst gelangen. Dieser besieht aus in?ty Stücken Marmor und erhebt sich nur 3 bis 10 Zoll von der Erde; seine L.wge ist 5U Fuß, und die Vtett« 6 Fuß, 6 Zoll. Er ist'otzi'.e Inschrift. Unser Führer sagte uns, auch das Innere dcs Grabgewölbes sn) von Marmor, und es reiche S Zui in die Erde. D«r Sarg rnhl auf 4 Felsblöcken. Die Leiche ist vierlach eingeschlossen. Neise ver Oirafse. 'Am «. Iuly kalN die WIrasst in Carlstadt an. D«? Zug war mit vieler Aufmerksamkeit von Modrusch-potok, wo das Thier am ?. Rasttag hielt, hieber sort-3«scH: worden. Zuerst ging «in Zug von acht bewaffneten Slododniacktn mit einem S'cherheits-Commis-s6r, dann folgten dic dazu gehörigen Wägen, auf weichn, auch zwci alte, wciße üsrikanischc Ziegen Nebst "N« Jungen, geführt wurden/da-rsuf vier berittene Comitats'Husaren nebst einem Herrnj Stuhlrichter; bann zwei ägyptische Kühe und ein Kalb; eine der Kühe ist wegen der schonen getiegerten Flecken besonders merkwürdig. Die zweite Kuh und da5 Kalb haben die hier zu Lande gewöhnliche rothe Farbe. Dann kam wieder cin Zug Slododniacken; endlich die Giraffe, an einer Halfter von zwei Männern geführt, deneir rückwärts der Araber, selbe leitend, folgte. Den Beschluß des Zuges machten vier berittene Comitats« Husaren. Die Giraffe ist schon ihres besondern Ganges wegen merkwürdig, indem sie milden zwei rechten Füßen zugleich, dann eben so mit den zwei linkcn auftritt, welches eine sonderbare Bewegung verursacht. Der lange, schöne Hals, mit dcm kleinen Kopfe und den yel-len, großen Augen, dann die Haltung des Ganzen sind Gegenstands der Bewunderung. Die das Thier begleitenden cherren haben den Entschluß gefaßt, zur leichtern Transportirung dessel» ben in Carlsstadt nach dem Plane des Herrn Gmie-Directors, Major von Poglain, einen Wagen machen zu lassen, der mit einem Kasten, welcher gepolstert wird, versehen ist, und da er aufniedern Radern ruht, bequem weiter geschasst werden kann. Dieser Kasten soll auf solche Art eingerichtet ftyn, daß die Giraffe sowohl liegen , als auch bequem stehen kann. — Uebrigens befindet sich das Thier ganz gesund, und zeigt viele Munterkeit« -----------, —------- versuch mit Kautschuk. Man Hort und liest sogar öfters die Behauptung, daß weiche elastische Körper, wie z. V. Seide, einer Flintenkugel den Durchgang zu verwehren vermögen, und man vermuthet sogar, daß Kautschuk oder Gummi-Elasticum diese Eigenschaft in einem ausgezeichnete« Grade besitzen müßte. Um allen leeren theoretischen Speculatwnen hierüber ein Ende zu machen, und zu beweisen, daß Wahrscheinlichkeit noch keine Wahrheit ist, ließ ich ein Stück Kautschuk von der Dicke eines halben Zolles auf einem Pfahle befestigen, und mit einem gezogenen Rohre'aus einer Entfernung von 50 Schritten auf dasselbe schießen. DaS Stück Kautschuk, das zweimal getroffen wurde, schien, als man es vom Pfahle herab nahm, unversehrt geblieben zu seyn, und man würbe sich über die Durchdringlichkeit dessel» ben gröblich haben täuschen können, wenn nicht zwel tiefe Löchcr in dem Pfahle an der Stelle, wo das Stück Kautschuk hing, bewiesen hätten, daß die Kugeln durch Letzleres dlirchgcscchrclt seyn mußten. Als man diese« hierauf mit der größten Genauigkeit noch einmal un» tsrsuchte, fünb man an den beiden Stellen, an w»5- chm bt« Kugeln burch dasselbe schlugen, znM sehr feine Löcher, die so klein waren, daß man kaum eine feine Sonde in dieselben einzufahren vermochte. Eine Anwendung, die sich vielleicht nach diesem sonderbaren Phänomen vom Kautschuk machen ließe, wäre, die Kriegsschiffe an ihrem Untertheile inwendig damit auszufüttern. Die Lecke, die das Schiff durch die Kugeln bekommt, würden dann sehr klein werden, da das Kautschuk mit so gewaltiger Starke sich zusammenzuziehen vermag. Dr. I. H. Schult es. Nie Dustiz in Mavfnlk. Ein alter Richter in Norfolk pflegt! N'.it 'behaglicher Ruhe stille zu sitzen und zu gähnen, wahrend die, Advocaten für beide Partheien mit Heftigkeit plaidirten. Hatten sie ausgesprochen, so sagte er mit großer Hold-stligkeit: »Mein Bruder Le Blanc ist ein trefflicher Abvocat und ein Ehrenmann , auf den man bauen kann, und dasselbe kann ich von Meister Wilson rühmen. Nu sagt mir offenherzig, beste Freunde, was haben wir hier zu thun?" — Dieses ehrenvolle Vertrauen aufdie Rechtlichkeit beider Advoeaten verfehlte nie seine Wirkung. Aller Streit hörte auf, 'Mb beide Sachwalter «ntfchieden unter sich, daß, wer fühle, baß er im Un> «echt sei, seine Parthei verlieren lasse. Lange Jahre ward auf diese Weise in Norfolk prczcssirt, und man war o« Weinung, daß es mit der Gerechtigkeit darum «icht schlimmer ausgesehen. Erst nachdem dke letzte Bill über die Pensionirung alter Iustizbeamten durchgegangen, ward der fünf und siebenzigjä'hrig«' Richter seiner schweren Verpflichtung entlassen, und sein Nachfolger richtete selbst. LNie Mranklin vie KkugierVe befriedigt. Man hält die Einwohner von, Connekticutin Nordamerika für sehr neugierige denn wenn ein Fremder zu ihnen kommt; so fragen sie ihn ohne all« Umstände: ,wo wollen Sie hin? Wo kommen Sie her? Haben sie Frau und Kinder u. s. w. ?« Der berühmt? Franklin, der b'sweilen von Philadelphia nach Boston reiset«, kim ihrer Fragbegierde zuvor, und sobald er in ein Haus trat, sagte er: ,,me>'n Freundl Sie wollen wissen, wer ich b''n? Ich heiße Benjamin Franklin, bin Postmeister w Philadel« pH» a; meine Frau ist todt; i^i ftabe noch e'nen Sohn «nb «.ine Tochter am Leben, und reife nach Boston, NM meine alte M ttter und me'ne Anverwandten zube-ftlchen. Nun fragt mich N'cht weiter!« VN ahre A n e b v o t e. ^ In einem Gefechte bei Troyes am l5. Febr. 18ia wurde F^ ^r Rittmeister eines Husaren-Regiments durch eine feindliche Kugel tödlich verwundet. Man transportirte ihn sogleich nach llÄr-Zur-.^nKn zurück, wo zwar alle ärztliche Hilfe angewendet wurde ihn den Armen des Todes zu entreissen, allein leider! vergebens. F*^ ein barscher Kriegsmann und ein ausgezeichneter Offizier vor dem Feind, war zugleich als ?in eifriger Verehrer des Bachus allgemein bekannt und haßte nichts in feinem Leden so sehr — als Wasser trinken. Als er seine letzte Stunde nun herannahen sah, sprach er im gefaßten Tone zu den ihn umstehenden Offizieren: »Meine Hcrrcn! Ich fühle nun deutlich, daß ich nicht mehr lange zu leben habe, allein ich weiß auch, daß es Pflicht jedes Christen ist, sich in solchem Augenblicke auch mit feinem ^tödlich st e n Feinde zu verlohnen. L.ißt mir ein GlaH Wasser bringen!" — Es wurde eines herbeigeholt und ihm gereicht. — Mit schon zitternden Händen leerte er es bis ans den Boden aus, und nef: .E», nun hoffe ich ruhig zu sterben!« — Ner Titel ves OraHherrn. Der Tittl des Großherrn lautete von i«hf? fs!-a/ndermaßm: »Ich, der ich durch die Fülle der unendlichen Gnade des Allerhöchsten, und die segensreichen Wunder deß Ersten der Propheten ser sey feierlich gegrüßt, so wie seine Familie und seine Gefäbrten) der Sultan bin der glorreichen Sultane, der Kaiser der mächf'gen Kailer, der Ertbe!l,'r der Kronen an die, so nuf den Tbronen sitzen, der Schatten Gottes auf Erden, der Diener der zwei erlauchten , erhabenenStädte Mekka und Medina, der ehrwürdigen, heiligen Orte, wo alle Muselmanne« ihr Gcbet opfern, Beschützer und Herr des heiligen Jerusalem, Beherrscher der drei großen Städte Konstantinopel, Adrianopel und Brussa, so wie von Damaskus, dem Gerüche des Paradieses? von Tripolis, Syrien, Egvpten, durch Schönheit be-rükmt, von qanz. Arabien, Griechenland, den Bar-bareskenstaaten u. s. w. u. f. w.; Besitzer vieler Fe-stmgen, deren Namen zu nennen und zu preisen l',b«e< flüssig; ich, der ich das Heiligchum der Gerechtigkeit bin, und der König der Konige, der Mittelpunct des Sieges.« Dieser prahlerische Titel siebt an der Spitze aller kaiserlichen Verordnungen, und selbst derVerttä» ge mit fremden Mächten. Nevacteur: F^. t'av. Meinrich. Verleger: DgMj Nl. OMer v. Rleinmaur.