Prünumerationsvleise: Für Lllibllch ssammt Zustellung in's Haus): Ganzjährig . . fi. 5. Halbjährig . , 2.50 Vierteljährig t,25 Mit Posiversendung: Ganzjährig. . fi, 8,— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . ,. 1.50 Einzelne Nummern 2 kr. Jahrgang V. Zeitschrift für vaterländische Interessen. (Erscheint Tinstllg und Freitag.) Manuskripte werben nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht berücksichtige». Laibach, Freitag am 15. April 187tt. Insertionsgebühren: Für die zweispaltige Petit­ zeile ober deren Raum bei einmaliger Einschaltung 6fr.,2mal8lr., 3mal l0tr. Stempel jedesmal 30 kr Redaktion: Hauptp!^ Nr. 3!3, III. Stock. Administration eben» daselbst in Ottofar Klerr'« Buchhandlung. Nr. 30. „Die Herrschaft der Slaven." So lautet das Feldgeschrei, mit welchem die eben in die Brüche gegangene deutsche Partei-Fraktion jedesmal die großen und kleinen Politiker auf der Bierbant zu schrecken sucht, sobald sie ihre in Bahn- und Banktonzessionen, in Verwaltungsrathsstellen und anderen Sinekuren kulminirende Präponderanz irgendwie gefährdet wähnt. Die „Herrschaft der Slaven" ist heute schon wieder der wehmuths­ volle Unkenruf, welcher aus dem Sumpfe der hegemonistischen Do ­ main« in langgedehnten, weinerlichen Akkorden hervortönt. Zum Glück ist die Unfähigkeit und Energielosigkeit dieser Fraktion so ekla­ tant erwiesen, der Egoismus ihrer Hauptwortführer durch tausend und tausend Belege so öffentlich und unwiderleglich konstatirt, daß der Einfluß ihrer gleißnerischen Beredtsamkeit endlich machtlos ge­ worden, daß alle ihre schönen Worte bei niemandem mehr Glauben finden. Kein einziger der verschiedenen Slavenstämme hat jemals auch nur den entferntesten Gedanken gehabt, in Oesterreich die „Herr­schaft" an sich zu reißen; ist ein solcher Gedanke an sich zu dumm, um von jemandem in Ernst gedacht zu werden, so können die Slaven ihre Mach! und die Art des ihnen zustehenden Einflusses im Staats­leben Oesterreichs viel zu gut, um sich Chimären hinzugeben, deren Verwirklichung mit der eigenen slavischen Individualität im Wider­spruche steht. Der einzige Gedanke, welchen die Slaven 1848 auf­gestellt und feit jener Zeit mit unerschütterlicher Konsequenz verfolgt haben, ist die Gleichberechtigung aller in Oesterreich lebenden Na­tionalitäten, das Selbstbestimmungsrecht der einzelnen „Länder und Völker," wie sie in der offiziösen Sprache heißen, die Negation der Unterdrückung und Ausbeutung, der Zurücksetzung und Vernachlässi­gung der Einen zu Gunsten der Anderen. Und dieses nach allen Seiten hin gerechte, keines Volksstammes und keines Landes natürliche Rechte schmälernde, die Gesammtheit des Staates zu frischem Leben weckende, alle geistigen und mate­riellen Kräfte Aller zum moralischen Wettkampf auffordernde, somit die große Zukunft Oesterreichs allein und dauernd lösende System, wie es von den slavischen Führern seit drei Dezennien aufgestellt, von den gerechtesten und besonnensten Männern deutscher Nation angenommen, und als die einzige Rettung Oesterreichs anerkannt worden ist, — dieses System bricht sich in immer weiteren Kreisen Bahn und schafft sich immer größere Geltung. Dieses System hat durch den Sturz seiner wüthendsten Gegner, der deulsch-hegemoni­stischen Fraktion, in diesen Tagen wieder einen gewaltigen Schritt vorwärts gemacht. Wie wir schon einmal sagten, den Herren Giskra-Herbst war die Aufgabe vorbehalten, den Deutschen Oesterreichs den Beweis zu liefern, daß die Herrschaft einer deutsch-nationalen Regierung auch in Zisleithanien eine Unmöglichkeit ist. Sie haben auch diese Auf­gabe mit echt deutscher Gründlichkeit gelöst, und jedermann, wer überhaupt sehen kann, von der Unhaltbarkeit ihrer schließlich nur noch von einer kleinen Fraktion vertheidigten Prinzipien dargethan. Aber dadurch ist die Existenz der deutschen Nationalität Oester­reichs auch nicht im entferntesten in Frage gestellt. Eine Vergewal­tigung der Deutschen in Oesterreich auch nur zu versuchen, kann nur dem Blödsinn einfallen. Oesterreich ohne Mitwirkung der Deutschen zu tonstituiren, wäre Aberwitz. Ihre bedeutende Anzahl inVerbreitung über alle Länder desHandels und der Industrie, ihre enggeschlossenen Wohnsitzen, ihre Reiches als Repräsentanten des materielle Kraft, ihre geistige Vi l düng sind vollkommen genügende Bürgschaften dafür, daß man ihren Einfluß auf das Staatswesen nicht wegdetreliren, daß man ein Oesterreich ohne sie gar nicht formiren, daß ihre Nationalität und Existenz als solche auch nicht auf einen Moment in Frage kommen kann. Aber ebenso wenig ist es möglich, eine dauernde Konstituirung Oesterreichs zu erzielen ohne die Slaven, das hat der eben beendete dreijährige Kampf mehr als schlagend erwiesen. Ihre gewaltige An­ zahl, ihr offenbares numerisches Uebergewicht, die feste Geschlossen­ heit ihrer Partei-Organisation, die rapide EntWickelung ihrer mate­ riellen Hilfsquellen, der überraschend schnelle Aufschwung ihrer Bil ­ dung, die immer kühner und entschlossener, immer mächtiger und gewaltiger auftretenden Reklamationen ihrer nationalen Selbstän­ digkeit und Zukunft, ihrer unveräußerlichen Rechte und deren Ga rantien, endlich ihre geograsifche Stellung in Europa, ihre Stamm­ verwandschaften in Süd und Nord und Ost — alles das ist die sicherste Gewähr dafür, daß ohne die Slaven oder gar gegen die Slaven eine Fortexistenz des österreichischen Staates undenkbar ist, daß die Fortsetzung der bisherigen Unterordnung und Unterdrückung so mächtiger, ihrer Kraft und ihrer Zusammengehörigkeit sich bewußt werdender Volksstämme nur mit der Zertrümmerung des Staates enden tonnte. An der Unterdrückung der Slaven siecht Oesterreich nun seit drei Dezennien dahin; durch sie war es im Jahre 1866 am Rande des Unterganges; an ihr wird es zusammenbrechen, wenn der nächste Sturm, welcher über Europa daher brausen wird, die Slaven noch als Heloten, ohne staatsbürgerliches Recht, ohne Vertretung als Na­tion vorfindet. — Der deutsch-magyarische Dualismus hat seine Rolle jammervoll abgespielt! (,,Zul.") Kontrole über die Staatsbehörden. Wenn man unsere Kämpfe um die nationale Gleichberechtigung seit Jahren so mit ansieht, da möchte man oft schier verzweifeln. Welch' kolossale Anstrengungen hat es gekostet, ehe die Legislative endlich ihren Widerstand aufgab und durch die öffentliche Mora l gezwungen, sich endlich selbst schämte, uns die gleichen Rechte mit den anderen Nationen des Staates länger zu verweigern, unter dem einzigen Vorwande, daß wir eine andere Sprache sprechen. Welche „Konzession", ja welche Gnade machte man uns daraus, daß endlich allerlei Gesetze in die Welt gesetzt wurden, welche den anderen Na­tionen wenigstens einige Menschenrechte gewähren. Der berühmte, nun schon berüchtigte und zum Spott herab gewürdigte §. 19 der Grundgesetze nimmt sich theoretisch recht gut aus; aber die heute abgetakelte Majorität hat ihn offenbar mildem redlichen Vorsatze gegeben, ihn — nicht zu erfüllen. Tausendfache Ausflüchte charakterisirten in dieser Beziehung das Ministerium der Herren Gistra und Herbst, welche niemals die erforderlichen Be­amten hatten, die der Volkssprache mächtig gewesen wären, dafür aber flovenische, böhmische und russinische Beamte in deutsche Ge­genden schickten, wo man ihre Sprachkenntnisse nicht im geringsten nöthig hatte. Nun hat der „Nationale" in Zar« die prächtige Idee gehabt, eine Art Inquisitorium einzuleiten, um durch zuverlässige Personen lonstatiren zu lassen, auf welche Weise die Regierungsorgane die ihnen in dieser Beziehung obliegenden Pflichten erfüllen. Das Blatt hat nämlich an die patriotischen Männer Dalmatiens einen Aufruf erlassen, es sollen ihnen nachstehende fünf Fragen, betreffend die Zustände bei den Gerichts- und Verwaltungsämtern des Landes be­antwortet werden: 1. Wie viele und welche Beamte können dem Z. 19 der Staatsgrundgesetze genügen, das heißt in der Volkssprache amtircn? 2. I n welchen Aktenstücken wird bereits die Voltssprache an­gewendet? 3. Leinen die Beamten die Voltssprache um nach Verlauf des ihnen gewährten Fristjahres slavisch amtiren zu tonnen? 4. Können die Kopisten und Schreiber eben so gut slavisch wie italienisch schreiben? 5. Nehmen die Amtschefs Diurnisten auf, welche in der Volts­sprache schreiben können? Wir möchten diese Methode, die Beamten zu forciren, na­mentlich unseren politischen Freunden in den slovenischen Län­dern anempfehlen; dort müßte eine Agitation dieser Art von ganz drastischer Wirkung sein. («Zut.") VezirlshlUlptmann Schönwetter und der Sachsen­felder Leseverein. Der „Slov. Narod" berichtet bereits, wie Herr Schönwetter gleich vor Antritt seines Amtes feierlich erklärt habe: „Die Slo­»enen werde ich mir schon vom Halse zu halten wissen." Und wie thut das der Mann? Er erläßt an den slovenischen Leseverein in Sachsenfeld in deutscher Sprache die Ordre, der Vorsitzende solle einen Ausweis über die Gesellschaftsverhältnisse vorlegen. Dabei wurde gefordert, das in deutscher Sprache gedruckte Formular sei auch in deutscher Sprache auszufüllen. Weil indeß ein solches Ver­langen ungesetzlich und unkonstitutionell ist, so füllte der Gesellschafts­vorstand die betreffenden Rubriken flovenisch aus, was sich natürlich ziemlich sonderbar ausnahm. Mit diesem sanften Rüffel, welchen er doch hätte schmecken sollen, hatte Herr Schönwetter noch nicht genug; sein Eifer erwachte nun erst recht. Vor allem versuchte er sich selbst in einem slovenischen Aufsatze, der barbarisch in Styl, Konstruktion Feuilleton. Laibacher Silhouetten. Das Feuilleton des „Tagblatt" wird seit einer Reihe von Wochen von einem journalistischen Abenteurer unsicher gemacht, der sich nicht einsangen ließ, bis er sich durch einige ungeschickte, voreilige Alarmschüsse selbst verrieth. Es ist der lange Fritze, der schon zu Dr. Ißleib's Zeiten sich hie und da in der „Laib. Zeitung" gezeigt hatte, dann aber plötzlich verschwand, bis er endlich am Fuße des „Tagblatt" sein Lager aufschlug und von hier aus Streifzüge unternahm, zuerst natürlich in die wohlhabendsten Ge­höfte, wo es etwas zu hol^n gab, später jedoch dehnte er dieselben auf alles aus, was ihm in den Weg lief oder was er auf feinem Wege fand. Zuerst also galten seine Besuche den reichen Pfarrhöfen , wo er gründlich aufräumte, dann kamen die nationalen Führer an die Reihe, deren Vorrathskammern gute Beute boten, und erst als er hier alles benagt zu haben glaubte, machte er Streifzüge ohne Wahl. Was sich da vorfand, wurde annettirt, Pelzmützen, Talarc, Moraststiefel, und in letzter Zeit wegen Mangel an Besserm sogar Gedichte. Allein dießmal passirte dem „langen Fritze" etwas, was mit­unter auch Gelddieben Passirt, welche die Kasse eines Falschmünzers ausräumen; er erwischte statt eines echten ein falsches Gedicht, d. h. es war nicht von der Firma ausgestellt, der er es zur Zah­lung präsentirt. Wäre der „lange Fritze" nur halbwegs belesen, hätte er namentlich in die Spalten illustrirter Zeitschriften nur einen Blick geworfen, so hatte er das von ihm präsentirte Gedicht „Schmäh't das Volk nicht!" in einer der neuesten belletristischen Zeitschriften getroffen und er würde dann die Fabrik nicht verfehlt haben. D'rum, „langer Fritze", lesen, viel lesen, wenn Du mit der Tagesliteratur und Grammatik, am besten beweist, wie unfähig Herr Schönwetter ist, den Vorschriften des §. 19 der Grundgesetze zu genügen. Aber die Sachsenfelder sind harte Schädel; auch das klassische Slovenisch des Herrn Schönwetler trieb sie nicht zu Paaren. Der Vorsitzende schickte das frühere Aktenstück an den löbl. Bezirtshaupt­uillnn zurück und fügte seiner Erwiderung nachstehende Belehrung hinzu: „I n Anbetracht, daß eine Beschwerde gegen die bezirtsamt­liche Verfügung gegenstandslos wäre, da der Leseverein bisher aus dem Verbot (slovenischer Beantwortung) einen Schaden nicht erlitten, glaubt der Leseverein, die löblichen Behörden sollten doch schon aus den Beschwerden von Gesellschaften und Individuen sich über die Geltung des §. 19 der Grundgesetze belehren und der Erledigung eingedenk sein, welche der Landeshauptmann Baron Mecsery im Grazer Landtag auf die Interpellation der slovenischen Abgeordneten betreffs der Gleichberechtigung der slovenischen Sprache in den Aemtern crcheilt hat. Die Vereinsdirektion gibt sich also die Ehre, de» erwähnten Ausweis dem löblichen Bezirksamte zu retourniren mit dem Beifügen, daß der Verein nicht die Absicht hat, gegen die orgenannte Anordnung Beschwerde zu führen, wohl wissend, wie dieselbe nach den bisherigen Erfahrungen keinen wesentlichen Erfolg haben würde und es um jedes Wort Schade wäre. Löbl. t. t. Be­zirksamt geruhe demnach zur Kenntniß zu nehmen, daß die Geschäfts­sprache der Vereinsleitung dieselbe bleibt, wie sie bisher gewesen, nämlich die slovenische." Durch diesen glücklichen Zug gewann die Sache ein recht hei­teres Ansehen. Fährt Herr Schönwetter in seinem gesetzwidrigen Gebühren fort, so muß er dem Vereinsvorstande eine Geldstrafe auferlegen; steht er von seinem Verlangen ab und nimmt er seine Anordnung zurück, so gesteht er dadurch ein, daß er mit seiner sehr übel angebrachten Leidenschaftlichkeit sich und sein Amt blamirt hat. So zu lesen in der „Zut,", welche eine Notiz des „Slov. Narod" dazu benützt hat. Zur Situation. Die Frage wegen der Neubildung des Ministeriums wäre also entschieden, Graf Potocki hat ein Kabinet gebildet, dessen offi­zieller Titel Uebergangs- oder provisorisches Ministe­rium lautet. Ein definitives Ministerium hat Oesterreich seit 1848 ohnehin nicht besessen, wenigstens dem Wesen nach nicht, der Name thut zur Sache nichts. a ^'our bleiben willst, erst dann kannst Du Leute apostrofiren, die Dir vielleicht ob ihrer geistigen Überlegenheit im Magen liegen, sonst trifft die Ohrfeige, die Du einem andern zu versetzen glaubst, nachdem sie einen Halbkreis in der leeren Luft beschrieben, Deine eigene Wange. Aber noch eine andere, wohl nur ihm selbst schädliche Untugend hat unser Hidalgo; er will z>ar toros witzig sein. Als ob der Besitz einer präparirten Eselshaut dazu befähigen würde! Dergleichen läßt sich nicht lernen, nicht durch Geld oder Doktordiplome erkaufen, es ist auch kein Geschenk der herrschenden Zeitströmung, welche dieß­mal zufällig die sog. „liberale" ist, Witze sind eben Artikel, deren Erzeugung selbst durch die neuesten Erfindungen nicht gefördert wird. Gegenwärtig bringt man wohl viel falsche Waare auf den Markt, welche mit pikanten Schlagwörtern wie „Iantschberger Li­teraten und Literatur", „Ultramontanismus", „Klerikal" stark ver­setzt sind, allein eine auch nur oberflächliche Analyse enthüllt die wäßrigen Vestandtheile und den geringen Werth des Fabrikats, welches wohlfeiler und natürlicher und auch gesünder jeder Schuster­junge, jedes Marktweib am Lager hat. Mit dem nachgeahmten Firmasiegel täuscht man höchstens jene Klasse der Intelligenz und des Kapitals, welche diese beiden Eigenschaften am Biertische oder in der Turnertneipe in's vorteilhafte Licht zu stellen gewohnt ist. Dem verdorbenen Geschmack dieser Leute kann man eine genaue Diagnose nicht zumuthen, es ist eben nicht jeder Kenner, der den wahren von dem fabrizirten Champagner zu unterscheiden vermöchte. Dort also mag der „lange Fritze" mit seinem Witzerstratt Ge­schäfte machen und feine Syruppillen für echten Zucker ausgeben, aber Leute, die an bessere Nahrung gewöhnt sind, die dergleichen Waare direkt und echt aus den Fabriken beziehen, erkennen alsbald den Schwindel und lassen sich selbst durch den Knall nicht irreführen, der durch gepreßte Luft oder Wasserkünste hervorgebracht wird. Die Witze lassen, um uns eines bei Flüssigkeiten üblichen Ausdrucks zu Die Mitglieder des neu requirirten Ministeriums sind folgende: 1. Ministerpräsident und Minister für Ackerbau Graf Potocki. 2. Leiter des Ministeriums des Innern, des Landesverthei­digungs- und des Polizeiministeriums Graf Taaffe ; jedoch nur „provisorisch", was die Bezeichnung „Leiter" ausdrücken soll. 3. Minister der Justiz, zugleich Leiter des Ministeriums für Kultus und Unterricht, Abgeordneter, Hofrath beim obersten Ge­richtshöfe v. Tschabuschnigg. 4. Leiter des Finanzministeriums Sektionschef Distler. 5. Leiter des Handelsministeriums Settionschef Depretis. „Definitiver" Minister ist also bloß Herr v. Tschabusch­nigg , ein Kärntner, geworden. Die übrigen Herren sind nur „Leiter" der betreffenden „obersten Stellen." Insbesondere was den Herrn Grafen Taaffe anbelangt, wird versichert, daß Graf Potocki es sich vorbehalten hat, sofort nach dem Zusammentritte des Reichs­rathes einen anderen „definitiven" Minister Des Innern in Vor­schlag zu bringen. Das „Wiener Tagblatt" hört, daß mit der Ernennung des neuen Ministeriums eine Kundgebung erfolgen wird, welche den pro­visorischen Charakter desselben und seine spezielle Bestimmung ganz klar stellen soll. Das Programm des Uebergangstabinetes lautet: „Durch die Wahlreform zum Ausgleich." Damit wird offiziell der Beginn der Ausgleichsaktion verkündet. Als feinen speziellen politi­schen Wahlspruch bezeichnete Graf Potocki in den ihm nahe stehenden Zirkeln die Worte „Mäßigung und Einigung." Als eine der ersten Maßregeln des neuen Kabinetes wird die Verkündigung einer umfassenden politischen Amnestie in Aus­ sicht gestellt. Wird wohl schon lange erwartet. Tagesneuigkeiten. — Dr. Toman hatte am 11. d. M. Audienz bei Sr. Majestät. Derselbe nahm Gelegenheit, dem Monarchen die Politik der Slovenen und die gerechten Wünsche und Bestrebungen des slovenischen Volkes namentlich rücksichtlich der sprachlichen Gleich­berechtigung in Schule und Amt darzustellen und die slovcnische Nation der Huld und dem besonderen Schutze Sr. Majestät zu empfehlen, auf daß endlich diesem treuen, reichbegabten Volle die nöthigen Mittel zu seiner Kräftigung geboten werden, damit es, wenn der Tag der Noth einbreche, seine seltenen Volkstugenden zum Nutzen der Dynastie und des Reiches bewähren könne. Wie uns versichert bedienen, kein „Bouquet" zurück, denn ihr Hauptbestandtheil ist ja Wasser, durch einen Beisatz von Eigendünkel und Einbildung gefärbt. Echte Nütze zünden, ihr Hauptbestandtheil muß also Zündstoff sein, der sich durch gar leine sonstigen Aggredienzen ersetzen läßt; wie kann aber ein Witz zünden, der in so großer Menge Wasser enthalt! Auf den Feuilletonisten des „Triglav" hat übrigens der Lange einen besondern Zahn; er nennt ihn ein „verkanntes Genie" und benimmt ihm » priori für alle Fälle die Hoffnung, je sein Bundes­genosse zu werden, denn „mit solchen Leuten will er nie Paktiren." Das ist doch ärger als die Qual, seine „Witze" zu lesen. Also nie Paktiren, nicht hier im Dießseits, noch im Jenseits, nicht einmal am jüngsten Tage! Also keine Gnade, Grausamer? Und dich ohne An­gabe der Gründe! Ist vielleicht der „Verkannte" daran schuld, daß Du nur zu gut bekannt bist? Hat er Dich zum Gemeinderathe vorgeschlagen, bei der Wahl gar durch seine Stimme die Entschei­dung herbeigeführt? Steht er Dir vielleicht im Wege auf Deiner betretenen Bahn, wo Du Dich bald unsterblich machen wirst? Ist er etwa schuld daran, daß Dein Hausirhandel mit Witzen nicht recht blühen will? Oder ärgert Dich seine Allianz mit dem Pegasusmann oder seine Erkursionen in den ersten Stock, wo er Dir, freilich in­diskret genug, gewisse Briefe offen zugeschickt? Es muß arg kochen in der Brust des Langen, daß ed in der Noch sogar Witze macht, denn Noth bricht bekanntlich Eisen, und wenn man statt mit Tinte mit Galle schreibt, so ist das Produkt ungenießbar. Darum noch einmal: Mehr lesen, mehr denken und sich weniger giften, wenn ein Witz nicht gelingt, oder besser: Langer Fritze, Keine Hitze! Mache Witze Mit der Spritze, wird, hat der Kaiser diesen Ausdruck der loyalen Gesinnung und Anhänglichkeit der Slovenen mit großer Freundlichkeit aufgenommen und seinen Willen dahin ausgesprochen, daß eine „allgemeine" Ver­ständigung der Völker angebahnt und in umfassendem Maße erzielt werden möge. Gott gebe es! — Die feierliche Eröffnung der öitalnica zu Bolun z bei Trieft findet nicht am 1. fondern am 15. Mai statt. Der Ausschuß ladet zu der Feierlichkeit alle Nationalen und Mitglieder der öital­nice ein, zumal da sich alle Slovenen Triest's einfinden werden. Lokales. Laibach, 15. April. — (T>r. TolNllN) ist verflossenen Mittwoch Abend« mit dem Schnellzuge von Wien zurückgekehrt und wurde am Bahnhofe mit enthusiastischen ,,/5ivij()!" empfangen und als treuer und uner­schrockener Verfechter der nationalen Sache und wahrer Vertreter der Interessen des slovenischen Volkes im Wiener Neichsrathe freudig begrüßt. Er dankte gerührt in einer kurzen Ansprache mit herzlichen Worten für den Empfang und versicherte die Anwesenden, die ziemlich zahlreich erschienen waren, auch fernerhin des Landes und Volles Wohl stets im Auge behalten zu wollen. — Die übrigen Nbgeord neten: Graf Barbo, Pintar und Svetec sind bekanntlich schon früher zurückgekehrt. — (Theater.) Wie wir bereits mitgetheilt haben, findet am Ostermontage im landschaftlichen Theater zum Vortheile der beliebten Operettensängerin und Lehrerin an der Schule des dramatischen Vereins, Fr. Odi, eine slovenische Vorstellung statt, worauf wir namentlich Freunde melodiöser Operettenmusik nochmals auf. merksam machen. Die Operette „?isrot in Violsta" wird sicherlich jedermann befriedigen. — I n dieser Operette werden wir wieder einmal das Vergnügen haben, Frl. v. Neugebauer's sympathische Stimme zu hören, welches sich gleich bei seinem ersten Auftreten die Gunst des Publikums im Sturme eroberte. Die beiden übrigen Stücke haben gleichfalls eine spannende Handlung und sind darin vorzügliche Kräfte des dramatischen Vereines engagirt. Demnach ist ein volles Haus zu erwarten, was wir im Interesse der Benefiz ziantin vom Herzen wünschen. — Der verhältnißmäßig schwächere Besuch der letzten Wohlthätigteitsvorstellung ist um so mehr zu be­dauern, da bei den enormen Regiekosten nur ein Betrag von 50 fl. dem wohlthatigen Zwecke zugeführt werden konnte. — (Neue Postämter.) Wie die „Laib. Zeitung" mittheilt, hat das Handelsministerium die Errichtung von 23 Postämtern in Kra i n und 25 Postämtern im Kustenlande genehmigt, welche den Brief­und Fahrpostdicnst besorgen werden. Die Aufstellung dieser Post­ämter soll von der Postdirektion in Trieft in Kürze veranlaßt werden. — (Herr Schwegl), bisher österr.-ungarischer Konsul in Ale­xandrien, ist zum Konsul in Konstantinopel befördert worden und hat vor seiner Abreise von der ungarisch-österreichischen Kolonie in Alexandrien eine Dankadresse erhalten. Dieser Tage verweilte Herr Schwegl auf der Durchreise nach Wien in Laibach, seine Familie wird den Sommer auf seinem Gute in der Nähe von Veldes zu­bringen. Der Konsul spricht trotz seiner längern Abwesenheit von seinem Vaterlande seine slovenische Muttersprache sehr geläufig und sehr korrekt. — (Reminiszenzen.) Unter die Agitationsmittel, womit die nemZkutarische Partei in Laibach zur Zeit der Gemeinderathswahlen an sich zu locken versuchte, gehört auch die Vorspiegelung, der neue Gemeinderath werde den von Dr. Costa eingeführten Zinskreuzer abschaffen. Einige sollen dadurch wirklich auf die Füsse gebracht worden sein, daß sie „mannhaft, nach freiester Ueberzeugung (?) an die Wahlurne herantraten." Allein die Ueberlisteten warten nun schon über ein Jahr auf die Erfüllung des Versprechens, denn der Zinstreuzer besteht noch und wird mit unnachsichtlicher Schärfe ein­getrieben, ja es ist bei den finanziellen Kalamitäten des jetzigen „Gemeinderathes", der sogar die Morastgründe unter dem Hammer losschlagen wollte, gar nicht wahrscheinlich, daß er je aufgehoben wird. Aus der Unzufriedenheit der Getäuschten erwächst für die Anhänger der liberalen Klique — lueu» » nou luoeuäo — die weise Lehre: Künftighin die gegebenen Versprechungen halten oder leine machen. Die Inkonsequenz aber bringt die Klique um allen. Kredit. — (Zur Nachricht!) Aus ganz verläßlicher Quelle geht uns die Versicherung zu, daß jener Ausspruch des Herrn Landes­ Präsidenten Conrad v. Eybesfeld („Die slovenischen Führer haben abgehaust"), der zuerst vom „Slov. Narod" gebracht und darnach in unserm Blatte besprochen wurde, eine böswillig e Erfindung sei. — I m Interesse solcher Personen, die sich gerne bei anerkannt soliden Geldverlosungen betheiligen, verweisen wir auf die in unse­rem heutigen Blatte befindliche Bekanntmachung des Handlungs-Hauses I . Weinberg Huni«s, in Hamburg. Die so beliebten Staatslose mit der Devise: „Das Glück blüht im Wein­berge," finden allseits raschen Absatz und kann dieses Haus auch wegen seiner stets reellen und prompten Bedienung bestens empfohlen weiden. Guter Ruth. Du willst im Innern wirken nun und bauen, Nach Kämpfen schaffen jetzt am eig'nen Herd, Du sprachest so — und Deinem Wort vertrauen Hat mehr als je Dein letztes Wort gelehrt; So führ' es aus; es mag die Welt Dich schauen Die Kelle führen rüstig wie das Schwert, So baue denn mit Liebe, Weisheit, Stärke, Und schwebe Gottes Geist ob Deinem Werke! Wohl ist gar fest zu bau'n, gar tief zu gründen, Gar künstlich einzurichten der Palast, Den wohnlich soll die bunt'ste Menge finden, Darin dem Heim'schen wohl sei, wie dem Gast; Doch, hoher Bauherr, laß den Muth nicht schwinden, Gelingen muß, was fest in's Aug' gefaßt, Nur fuche Dir zum großen Baugeschäfte Die treu'sten Willen und die besten Kräfte. Greif in Dein Volk, blick' um in Deinen Landen, Dort ist gewiß manch würd'ger Geist versteckt, Der, wenn er Deinen Willen erst verstanden, Dem Throne naht, Dir seine Kraft entdeckt; Und, die sich nie am lauten Markte fanden, Sie weiden plötzlich, wenn Dein Ruf sie weckt, Als Meister, nie zuvor von uns gesehen, Zum Baue helfend, Dir zur Seite stehen. Das Glück blüht im Weinberge! 350 000 M bilden den Hauptgewinn der großen, von der h. Stantsiegie­rung genehmigten und garantiiten 26—ö. Geld-Verlosung. 28.900 Gewinne kommen in wenigen Monaten zursichele« Entschei­dung, darunter befinden sich Haupttreffer ä 250.000, 100.000, 50.000, 40,000, 30.000, 25.000, 20.000, 15.000, 12.000, 10.000, 8000, 6000, 21mal 5000, 36mal 3000, 126mal 2000, 206mal 1000 :c. Die nächste Gewinnziehung wird schon NM 20. Aplil ». e. amtlich »ollzogen und kostet hierzu 1 ganze« Original-Staats-Los nur fi. 4 1 halbe« „ „ „ „ „2 1 viertel „ „ „ ., „1 gegen Einsendung des Betrage« in öfterr. Banknoten, Jedermann erhält die Original-Staats-Lose selbst in Händen und ist für Auszahlung der Gewinne von Seiten des Staates die beste Garantie geboten. Alle Aufträge werden sofort mit der größten Aufmerksamkeit ausgeführt, amtliche Pläne beigefügt und jegliche Auskunft wird gratis eltheilt. Nachstaltgesundener Gewinnziehung erhalten die Inteiesfenten amtliche Listen und Gewinne werden prompt überschickt. 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