Bezugspreise jjür Österreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2' — Amerika: ganzjährig D. V50 £ür das übrige Ausland ganzjährig K 5 • 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gsttscheer Kote. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schristteituug des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. P ostsp arkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. W. 25. Volksschule uni) ülmermstand. Kürzlich lasen wir in der „Laibacher Schulzeitung" einen Aufsatz vom Oberlehrer Herrn Franz Högler in Stalzern über „die Erziehung mit Rücksicht auf die sozialen Verhältnisse", der manche beherzigenswerte Winke enthält. Der Herr Verfasser betont u. a., daß derjenige junge Mensch für das Leben tauge, welchen die Schulerziehung mit geübten Sinnen zu selbständigem Beobachten und Denken ausgerüstet habe — besser als derjenige, der nur angefüllt wird mit einem Ballaste von Wissen, gleichviel wie es erworben und ob es auch wirklich fruchtbar gemacht werden könne. „Das Kind soll in der Schule zur Arbeit erzogen werden. Es wird heute im Interesse unseres Bauernstandes von der Schule verlangt, daß die Kinder auch in der Landwirtschaftslehre, im Gemüse- und Obstbau, in der Blumenzucht usw. geübt werden, um aus diese Art der Arbeit selbst schon einen berechtigten Platz einzuräumen. Um aber der Arbeit den ihr gebührenden Platz ein-räumen zu können, darf die Schule mit ihren Aufgaben (Hausaufgaben) die Schüler nicht übermäßig in Anspruch nehmen, damit nicht der größte Teil der Zeit, welche das Kind im Elternhause verlebt, mit Schulaufgaben ausgefüllt werde. Wenn unsere Kinder täglich fünf bis sechs Stunden laug in der Schule, dann zu Hause noch zwei bis drei Stunden für die Schule beschäftigt sind; wenn sie infolgedessen gar keine Zeit haben, sich noch um andere Dinge zu kümmern, etwa dem Vater tut Garten, auf dem Felde, im Stalle oder in der Werkstatt, der Mutter in der Küche oder tut Keller zu helfen, dann hat die Schule die Erziehung zur Arbeit aus dem Auge verloren, dann trägt sie eine schwere Schuld, wenn nicht die Hauptschuld an der Entfremdung unserer Jugend von der so nötigen Arbeit. Aber auch die Rücksicht auf das leibliche Wohl drängt zu dieser Forderung." Das sind treffliche Worte aus dem Munde eines erfahrenen Volksschullehrers auf dem Lande, der selbst Ökonom sein dürfte und mit den Verhältnissen und Wünschen unserer bäuerlichen Bevölkerung vollkommen vertraut ist. Wir machen auf diese Ausführungen die geehrten Leser unseres Blattes um so lieber aufmerksam, als man mitunter klagen hört, daß die Volksschule auf die besonderen Bedürfnisse des Landmannes und der Land- und Hauswirtschaft zu wenig Rücksicht nehme, obwohl sie hiezu z. B. bei der Besprechung der Nutzpflanzen und Haustiere, bei der Wahl der Rechenbeispiele usw. reichlich Gelegenheit fände. Der Lehrstoff sollte stets derart gewählt und behandelt werden, daß Liebe und Freude zur Landwirtschaft gepflegt und erhalten werden. Weg mit aller überflüssigen grauen Theorie, weg mit allem ungesunden Wiffenödünkel aus den Räumen der Volksschule! Neben der Vermittlung einer gewissen elementaren Allgemeinbildung soll die Landvolksschule vor allem ihre natürliche Angliederung an das Landleben suchen und in besonders nachdrucksvoller Weise einen grundlegenden Unterricht vermitteln, der zum künftigen Berufsleben des Landwirtes in natürlicher und reger Beziehung steht; sie soll bei der Behandlung des Jahrgang IV. Lehrstoffes in allen Gegenständen auf die künftige Berufstätigkeit der weitüberwiegenden Mehrzahl der Kinder gebührende Rücksicht nehmen. Bietet man z. B. auch in dem ohnehin bescheidenen Rahmen der Geographie, Geschichte usw., der der Volksschule naturgemäß gezogen ist, mehr Bodenständiges, Lebendiges, Greif- und Sichtbares, d. h. überall, wo es möglich ist, Anknüpfungspunkte an die engste Heimat, an die Gegenwart und Vergangenheit des Dorfes und seiner näheren und ferneren Umgebung, die die Kinder kennen, so wird die Schule hiedurch das Ihrige beitragen, daß dem kleinen Heranwachsenden Geschlechte die Heimat lieb, wert und teuer bleibe. Ist aber der Unterricht in verfehlter Weise derart gehalten, daß er nur Freude und Interesse für die in glühenden Farben geschilderte Fremde, für das „herrliche Leben" in der Großstadt usw. erweckt, dann trägt er wesentlich zu der so tief beklagten Landflucht bei. Auf solche Weise würde dem kleinen Volk das Leben im Heimatsdorfe nur verekelt tverden. Ein alter Spruch sagt: Nicht für die Schule lernen wir, sondern fürs Leben. Ja wohl, fürs Leben, und zwar nicht für ein phantastisch erträumtes Leben in weiter, weiter Ferne, sondern für das Leben in der lieben, trauten Heimat, für die das Gemüt zu erwärmen die Schule keine passende Gelegenheit versäumen soll. Der Ägrartag in Änssee. Sonntag den 15. September l. I. fanden zwei Agrartage statt, einer in Attffee, einer in Graz. Der erste war bereits Mitte Juli beschlossene Sache und an den Beratungen desselben sollten alle Abgeordneten der freien agrarischen Vereinigung des Reichsrates teilnehmen. Doch die Liberalen können auch in gemeinsamen volkswirtschaftlichen Fragen von der Politik nicht lassen, weshalb sie zu gleicher Zeit, gleichsam zum Trotze, einen politischen Agrartag in Graz veranstalteten. Wir dächten, hat matt sich in einer freien agrarischen Vereinigung zusammengetan, so sollte man auch gemeinsam, Liberale und Christlichsoziale, zum Vorteile des Bauernstandes, zur Hebung der Volkswirtschaft arbeiten, aber nicht durch getrenntes Marschieren die agrarischen Interessen schädigen. Zu dem unpolitischen Agrartage in Auffee erschienen sehr viele alpenländische Abgeordnete, darunter eine große Anzahl christlichsoziale, wurden aber nicht, wie es sich gebührte, von dem deutschnationalen Ausseer Ge-meinderate empfangen, sondern von der Strassener Gemeindevertretung offiziell begrüßt und von der festlich gestimmten _ Bevölkerung stürmisch akklamiert. Die Ausseer hatten ihre Häuser festlich beflaggt, um die Taktlosigkeit der Gemeindevertretung einigermaßen gutzumachen. Als Präsident leitete Reichsratsabgeordneter Dr. v. Fuchs die Verhandlungen, welcher die Tagung als unpolitisch erklärte und dem Agrartag die höchste Wichtigkeit beilegte infolge der zwei brennendsten Kottschee, am 4. Hktoöer 1907. Agrarfragen für die deutschen Alpenländer, nämlich der Dienstboten- und Servilutenfrage. Die Regierung vertrat der Landesregierungsrat Reichsritter v. Pantz, der die Grüße des Ackerbauministers überbrachte, der nur wegen der Ausgleichsverhandlungen nicht persönlich erscheinen konnte, den Bestrebungen des Agrartages aber die lebhaftesten Sympathien entgegenbringe, was dessen bauernfreundlichen Erlässe, besonders aber dessen Bemühen zugunsten eines Älpeuschntzgesetzes ornd der Steuerregulierung, seine Initiative zur Ablösung der Forst- und Weideservitute und der Jagdreservate in Steiermark beweisen. Das erste Referat hatte der Neichsratsabgeordnete und Vizepräsident der Tagung Dr. Steinwender über die Servitutsfrage. Zuerst kennzeichnete er die Tagung mit den Worten: Unsere Versammlung ist keine Agitationsversammlung (Zwischenrufe: Graz!), sondern eine streng fachmännische Besprechung der agrarischen Volksvertreter. Dann zum Referate übergehend, hob er die Licht- und Schattenseiten der Servitutsfrage unter vielem Beifall der von Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Steiermark und Kärnten erschienenen Abgeordneten hervor, bemerkte, daß die Wald- und Weideservituten bis 1853 ungeregelt blieben. Aber auch die Regulierungen und Ablösungen der Servitute in diesem Jahre wurden nicht praktisch verwertet; die üblen Folgen blieben nicht aus. Infolge Mangels jeden gesetzlichen Wirtschaftsplanes erlitten die Servitutsberechtigten vielfachen Schaden, was viele zum Verkaufe ihrer Rechte veranlaßte. Der kärntische Landtag hat 1905 ein eigenes Gesetz in dieser Frage einhellig beschlossen, ebenso hat Landeshauptmann Dr. Ebenhoch zwei Gesetzentwürfe im oberösterreichischen Landtage eingebracht, die sich mit der Revision und Sicherung der Rechte befaßten. Die Regierung hat sich darum bisher nichts gekümmert, doch jetzt hat das Ackerbauministerium Vorschriften bezüglich der Ablösung der Ser-vitutSrechte angeregt. Der Referent bringt einen von ihm ausgearbeiteten Gesetzentwurf vor, durch dessen Inkrafttreten nicht weniger als 50.000 alpenländische Bauern in ihrer bäuerlichen Existenz erhalten werden könnten, und beantragt folgende Resolution betreffs der Servitutssrage, welche nach eingehender Debatte einstimmig angenommen wurde. Die Resolution lautet: „Die auf dem Agrartage in Aussee versammelten alpenländischen Abgeordneten einigen sich dahin, in allen Landtagen und bei der k. k. Regierung dahin zu wirken, daß ohne jeden Aufschub die bäuerlichen Wald- und Weiderechte gesetzlich geschützt werden. Ein solches Gesetz hat zu enthalten: 1.) Vorschriften über die Neuregulierung mit Rücksicht auf mangelhafte Bestimmungen in den Regulierungsurkunden, sowie auf die seit der Regulierung eingetretenen Änderungen, insbesondere auch für den Fall, als die belasteten Grundstücke sich für die Deckung der Bezüge als unzureichend erweisen. 2.) Vorschriften über die Ablösung der Servitutsrechte. 3.) Vorschriften über die Sicherung der regulierten Nutzungsrechte. 4.) Vorschriften zum Zwecke eines kurzen und sachgemäßen Verfahrens. Der Agrartag billigt den ihm in seinen Grundzügen mitgeteilten Gesetzentwurf und empfiehlt ihn den alpenländischen Land- tagen. (Schluß folgt.) Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Die Schute in Wöset. (7. Fortsetzung.) Die Schule in Mösel hat auch ihre Wohltäter. Unter diesen verdient an erster Stelle genannt zu werden der dortige Ortspfarrer Michael Wolf. Er war ein Gottscheer Landeskind, geboren in Lienfeld im Hause Nr. 18 am 16. Februar 1792. Nach Vollendung seiner Studien widmete er sich dem Priesterstande und erhielt am 23. September 1820 die Priesterweihe. Zehn Jahre, neun Monate und zwanzig Tage (seit 6. Oktober 1820) wirkte er als Hilfspriester an der Stadtpfarre. Am 26. Juli 1831 trat er die ihm verliehene Pfarre Mösel an, wurde am 31. Juli als neuernannter Pfarrer vom damaligen Vizedechanten Martin Rankel, Pfarrer in Mitterdorf, in einer sehr rührenden Predigt dem Volke vorgestellt. Bei der Übergabe des Pfründen- und Kirchenvermögens fungierte als Vertreter des Patrons der Fürst Auerspergsche Güterinspektor Johann Ernst Bruner. Gleich bei seinem Antritte als selbständiger Seelsorger richtete Wolf sein Augenmerk auf die Hebung des arg darniederliegenden Schulwesens in Mösel. In dreifacher Beziehung gab es hier manches aufzuräumen, manches zu schaffen. Der damalige Lehrer Thomas P u st, ein Reifnitzer, war zwar ein fähiger Mann, aber dem Alkohol zu sehr ergeben, als daß er Ersprießliches in der Schule hätte leisten können; ein Wechsel in der Person des Lehrers lag also im Interesse des Unterrichtes. Eine fassionsmäßig sichergestellte, standeswürdige Lehrerbesoldung gab es nicht; der von der Gemeinde aufgenommene Privatlehrer mußte mit dem von den Eltern für den Schulunterricht verabfolgten Schulgelde fürlieb nehmen. Ein Schulhaus bestand auch noch nicht; der Unterricht mußte in verschiedenen, oft gewechselten Mietlokalen erteilt werden, deren Wahl von der Laune der Vermieter, von der Beitragsfähigkeit und dem Wohlwollen der beisteuernden, fast durchwegs armen Pfarrinsassen und von der Gunst oder Ungunst der Lokalverhältnisse abhängig war. Das alles machte dem Pfarrer viele und große Sorgen; denn alle diese Übelstände in der erwähnten dreifachen Richtung mußten im Interesse eines gedeihlichen Schulunterrichtes beseitigt werden. Aber wie? Die Heranziehung geeigneter Lehrkräfte war unter den damaligen Verhältnissen keine Leichtigkeit, ja fast ein Ding der Unmöglichkeit. Denn heimische, pädagogisch gebildete Lehrindividuen gab es noch nicht; fremde tüchtige Lehrer aber für eine kaum vegetierende, notdürftig untergebrachte Privatschule zu gewinnen, — wer sollte das wagen, wem sollte es gelingen? Pfarrer Wolf wagte es, und es gelang ihm. Teils schriftlich teils durch Vermittlung von Hausierern wandte er sich an bekannte und unbekannte Persönlichkeiten außer Landes, insbesondere in Böhmen, schilderte die Schulverhältnisse in Gottschee, das Verlangen der Bevölkerung nach Schulbildung, den Mangel an Lehrkräften usw. und bewog auf diese Weise manchen auswärtigen Lehrer zur Reise nach Gottschee und zur Übernahme der Lehrstelle in Mösel. So kamen, nachdem Pust im Jahre 1838 seines Dienstes enthoben worden war und in Berdreng sich niedergelassen hatte, der Reihe nach die böhmischen Lehrer Kunz, Langof, Krombholz und Dürfeld nach Mösel. Nun galt es für einen standesgemäßen Unterhalt der Lehrer zu sorgen. In welchem Elende die Mösler Lehrer damals schmachteten, beweisen folgende Tatsachen. Von Kunz, dem ersten unter Wolf nach Mösel berufenen Lehrer, heißt es in einer amtlichen Zuschrift, „daß dieser Privatlehrer, der sonst ein gutwilliger, ordentlicher und tätiger Mann ist, mit seiner Familie in Verlassenheit seufzt" und daß er deshalb den Schuldistriktsaufseher „mit aufgehobenen Händen" um Versetzung nach Altlag gebeten hat. Langof hielt es nach seiner ersten Anstellung nur vierzehn, sein Nachfolger Stephan Krombholz sogar nur zwölf Monate in Mösel aus. Vom vierten unter Wolf Angestellten böhmischen Lehrer Dürfeld aber wissen wir bereits, daß er bei der Aussichtslosigkeit einer Besserung seiner Lage nicht nur auf den Lehrerposten in Mösel, sondern auch auf den Schuldienst überhaupt verzichtete und lieber als Tagschreiber bei der k. k. Bezirksobrigkeit in Gottschee eintrat, als noch länger der Sklave eines Dienstes zu bleiben, der ihn vor Hunger und Elend nicht zu schützen vermochte. Des Pfarrers Streben ging nun dahin, dieses harte Los der Lehrer erträglicher zu machen. Abgesehen von den Unterstützungen, welche er ihnen teils selbst teils durch Vermittlung anderer an barem Geld oder an Naturalien zukommen ließ, ist es hauptsächlich feinen jahrelangen unausgesetzten Bemühungen zuzuschreiben, daß endlich im Jahre 1846 eine „protokollmäßig ziemlich sichergestellte Lehrerdotation" erzielt wurde, und er somit die Genugtuung hatte, auch diese Angelegenheit noch vor seinem Scheiden von Mösel wenigstens einigermaßen geordnet zu sehen. Das Hauptverdienst Wolfs war jedoch der Bau eines Schul-hauses in Mosel. Volle fünf Jahre nahmen die Verhandlungen und Vorarbeiten für diesen Bau in Anspruch und es ist fast rührend, in den jährlichen Berichten der Schuldistriktsaufsicht an die Diözesan-schulbehörde zu lesen, welchen zwar langsamen, aber stetigen Fortgang diese Angelegenheit trotz der vielen Schwierigkeiten dank den Anstrengungen des Pfarrers nahm. Um den Bau zu beschleunigen und zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen, stellte Wolf sogar kirchlichen Grund als Bauplatz für die Schule zur Verfügung, so daß schließlich im Sommer 1844 der Neubau begonnen und nach Jahresfrist vollendet und seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Diese vielfachen Verdienste des Pfarrers Wolf finden ihre Verewigung in den schlichten Worten der Schulchronik: „Es kann hier nicht übergangen werden, daß der damalige Herr Pfarrer Michael Wolf sich um die hiesige Schule sehr verdient gemacht hat, indem er nicht nur die Lehrer unterstützte, sondern auch für das Schulzimmer und den Schulbesuch, für die Beheizung und den Gehalt und später auch für die Stiftung eines Lehrers sorgte; folglich nur ihm die Ehre und das Verdienst der Schule zugeschrieben werden muß, da auch unter ihm das neue Schulhaus im Jahre 1844 erbaut und der Stiftbrief am 12. März 1845 ausgefertigt wurde. Wenn ein Lehrer abging, so sorgte er wieder für einen anderen, und da hierzulande keine zu finden waren, so schrieb er nach weitenrlegenen Ländern, um welche zu bekommen." So hat der große Schulfreund und eifrige Seelenhirt die dreifache Aufgabe, die er sich beim Antritt der Pfarre Mosel hinsichtlich der Hebung des dortigen Schulwesens gesetzt hatte, zur vollen Zufriedenheit der Pfarrinsassen und zur Mehrung der eigenen Verdienste bei Gott und Menschen gelöst. Mit freudiger Genugtuung konnte er auf seine 15jährige (1831 bis 1846) segensreiche Wirksamkeit in Mösel zurückbilicken und mit einer gewissen inneren Befriedigung seinen bisherigen Dienstposten verlassen und einen anderen antreten, auf dem er noch mehr Gelegenheit finden sollte, für das Schulwesen in seiner Heimat zu wirken. Im Mai 1846 kam er als Stadtpfarrer und Dechant in die Stadt Gottschee, wo er in seiner Eigenschaft als Schuldistriktsaufseher eine gleich ersprießliche Tätigkeit aus dem Gebiete der Schule entwickelte. (Fortsetzung folgt.) Sechster allgemeiner österreichischer Katholikentag (16. bis 19. November 1907). Das Wiener Diözesan-Komitee beehrt sich bekanntzugeben, daß denjenigen Teilnehmern am VI. allgemeinen österreichischen Katholikentag, welche mehr als 50 Kilometer von Wien entfernt wohnen, die Direktion der k. k. österreichischen Staatsbahnen folgende Ermäßigungen gewährte: Benützung der 3. Klasse Personenzug gegen Lösung einer halben Karte 3. Klasse Schnellzug. Benützung der 2. Klasse Personenzug gegen Lösung einer ganzen Karte 3. Klasse Schnellzug. Benützung der 3. Klasse Schnellzug gegen Lösung einer ganzen Karte 3. Klasse Personenzug. Benützung der 2. Klasse Schnellzug gegen Lösung einer ganzen Karte 2. Klasse Personenzug. Diese Fahrpreisbegünstigung kann in der Zeit vom 14. bis inklusive 19. November d. I. zur Hinfahrt nach Wien und vom 16. bis inklusive 21. November d. I. zur Rückfahrt von Wien in Anspruch ^genommen werden. Wer jedoch eine solche Ermäßigung haben will, muß dies dem vorbereitenden Komitee des VI. allgemeinen österreichischen Katholikentages in Wien, I., Fleischmarkt 15, 2. Stiege, 1. Stock 10, zugleich mit der Anzeige seiner Teilnahme am Katholikentage bekanntgeben, damit demselben die zur Erlangung der Fahrpreisbegünstigung notwendige Legitimation zugleich mit der Legitimation für den Katholikentag zugesendet werden kann. Bemerkt wird, daß die Südbahn- und Staatseisenbahngesellschaft, ferner Aspang- und priv. österreichische Nordwestbahn keine spezielle Ermäßigung gewährte und oberwähnte Ermäßigung auch für weibliche Teilnehmer, resp. Gäste am Katholikentag nicht gilt. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Personalnachrichten.) Herr Steueramtsadjunkt Wilhelm Wolf wurde dem k. k. Steueramte Kronau für einige Zeit zugewiesen. — An Stelle des in den Ruhestand getretenen Oberoffizials Herrn Anton Jonke wurde Herr Oberoffizial Karl Ko-roschetz, welcher bis jetzt dem Bezirksgerichte in Landstraß zugeteilt war, zum hiesigen Bezirksgerichte übersetzt. — (Vom Vvlksschuldienste.) Die provisorischen Lehrerinnen Fräulein Stephanie Handl und Fräulein Melanie Jonke in Gottschee sowie Fräulein Helene Stöcklinger in Mitterdorf haben auf ihre Lehrstellen verzichtet. An Stelle der ausgetretenen Lehrerin Fräulein Melanie Jonke wurde der absolvierte Oberrealschüler Herr Robert Herbe zum Aushilfslehrer an der Knabenvolksschule in Gottschee bestellt. Herr Herbe ist mittlerweile nach Altlag versetzt worden und Herr Josef Rosicky kam als provisorischer Lehrer an die Knabenvolksschule in Gottschee. — (Lehrbefähigungsprüfung.) Die auf dem Novembertermin fallenden Lehrbefähigungsprüfungen für allgemeine Volksund Bürgerschulen in Laibach werden Montag den 4. November und an den darauf folgenden Tagen abgehalten werden. Die Gesuche sind bis längstens 20. d. M. im Wege der Schulleitung bei der Vorgesetzten Bezirksschulbehörde einzubringen. (Laib. Ztg.) — (Gymnasium.) Am hiesigen k. k. Staatsgymnasium gelangte mit Beginn des laufenden Schuljahres die fünfte Klasse zur Eröffnung. Das Gymnasium zählt in den fünf Gymnasialklassen 132 Schüler (erste Klasse 45, zweite Klasse 18, dritte Klasse 35, vierte Klasse 21, fünfte Klasse 13)., Wegen Platzmangels im Gymnasialgebäude ist die Vorbereitungsklasse heuer einstweilen im Volksschul-gebäude untergebracht worden. -— (Musikschule.) Der Unterricht an der städtischen Musikschule hat am 30. September begonnen. — (Vom Mittelschuldienste.) Der an das hiesige Gymnasium als Supplent berufene approbierte Lehramtskandidat Herr Franz Mang hat eine Supplentur in Niederösterreich angenommen. Nachdem auch der mittlerweile an dessen Stelle berufene geprüfte Lehramtskandidat Herr Hieronymus Ladstätter auf seinen Posten in Gottschee verzichtet hat, übernahmen die Mitglieder des Lehrkörpers mit anerkennenswerter Bereitwilligkeit die Unterrichtsstunden einer fehlenden Lehrkraft. — (Mädchenschule.) Der k. k. Bezirksschulrat hat an Stelle der beurlaubten Lehrerin Fräulein Michaele Novak die Aushilfslehrerin Fräulein Adele Reven zur Supplentin an der hiesigen Mädchenschule ernannt. — (Bau eines Sparkassegebäudes.) Wir wir gelegentlich bereits berichtet, plant die städtische Sparkasse die Errichtung eines eigenen Gebäudes zwischen der Apotheke und dem Morocuttischen Hause. Der Ankauf des zu diesem Zwecke erforderlichen Baugrundes ist von der k. k. Landesregierung bereits genehmigt worden. — (Unwetter.) Am 1. Oktober entlud sich über Gottschee ein heftiges Gewitter, das anfangs (nach 7 Uhr früh) von einem wolkenbruchartigen Regen begleitet war. Durch die niederströmenden, vom Sturm gepeitschten Wassermassen wurden die Straßen überflutet und es bildeten sich stellenweise große Lachen. Der Regenguß war so heftig, daß er manche Kinder aus der Umgebung selbst am Schulbesuch hinderte. Es hieß auch, daß der Blitz in Hohenberg eingeschlagen und ein Objekt in Brand gesetzt habe. Infolge des anhaltenden starken Regens trat die Rinse, die eine braune Färbung annahm, an niedriger gelegenen Stellen über die Ufer. — Nachträglich erfahren wir, daß der Blitz auch in eine Wiese bei Gnadendorf einschlug. Ein Mädchen, das eben die Kühe von der Weide dort holte, kam mit dem bloßen Schrecken davon. In Mitterdorf schlug der Blitz in das Wohnhaus des Besitzers Kren ein, machte drei Löcher in die Zimmerdecke, zündete jedoch glücklicherweise nicht. Bemerkenswert ist, daß dieses Haus — es liegt etwas höher — schon in früheren Jahren zweimal vom Blitzstrahl getroffen worden war und einmal auch infolgedessen abbrannte. — (Biererzeugung.) Wie wir einer statistischen Zusammenstellung entnehmen, erzeugte die Brauerei Ferles in Gotlschee im Jahre 1906 2000 Hektoliter Bier. In ganz Kram wurden im Jahre 1906 rund 86.800 Hektoliter Bier gebraut, wovon auf die Brauerei Kosler 24.000, auf die Exportbrauerei in Senosetsch 18.000, Stare in Mannsburg 15.000, Auer in Laibach und Fröhlich in Oberlaibach je 10.000, Mayr in Kramburg 6000, Ferles in Gottschee 2000 und Perles in Laibach 1800 Hektoliter entfallen. Höher sind die Ziffern mehrerer auswärtiger Brauereien: Reiuiug-haus 351.000, Pnntigam 325.000, Göß 216.000, Pilsner bürgerliches Brauhaus 808.000, Pilsner Aktienbrauerei 287.000 Hektoliter. — (Wegverbreiteruug.) Der vielbenützte Fußweg durch Gnadendorf (zum Bahnhofe) ist kürzlich dort, wo es möglich war, um mehr als ein Meter verbreitert und an den tiefer gelegenen Stellen, wo er bei starken Regengüssen inmidiert wird, entsprechend erhöht worden. Hiedurch ist einem wirklichen Bedürfnisse Abhilfe geschafft worden. — (Die Branntweinsteuer.) Auf Antrag des Abg. Ritter v. Pauz wurde beim Agrartage in Aussee folgende Entschließung angenommen: „Der Agrartag in Aussee erklärt die im Gegenstände der Reform der bäuerlichen Hausbrennereien an die agrarische Zentralstelle ergangene Zuschrift des Finanzministeriums vom 25. Juli l. I. als vollkommen unbefriedigend und werden die Herren Reichsratsabgeordneten der Alpenländer aufgefordert, die Erlassung einer Verordnung, in welcher von der agrarischen Zentralstelle und dem Linzer und Salzburger Agrartage angenommenen Protesten und Wünschen Rechnung getragen wird, noch in diesem Jahre, wenn nötig mit den schärfsten parlamentarischen Methoden zu erzwingen." Der Grazer Agrartag beschloß bezüglich der Reform des Branntweinsteuer-Gesetzes nachstehende Resolution: „Die hohe k. k. Regierung wird aufgefordert: 1. Ehestens eilt Branntweinsteuer-Gesetz in Vorlage zu bringen, durch welches die Verwendung allen Obstes, wie Zwetscheu, Äpfel, Birnen und ähnlichen Früchten, ferner des Weines mit seinen Nebenprodukten, dann der Beerenfrüchte ermöglicht wird. Gegenwärtig ist die Branntweinbrennerei aus diesen vorgenannten Produkten infolge der enorm hohen Brennsteuer ganz ausgeschlossen und unmöglich. In diesem Gesetze wäre vorzusehen, daß die Brennerei, die dieTrink- oder sogenanutenEdelbrennereien betrifft, und die Spiritusbrennerei strengstens auseinander zu halten ist und daß diese Art von Brennerei mit dem Gesetze für Spiritusbrennerei nicht in Zusammenhang gebracht werden kann. Auch muß dieses Gesetz ganz unabhängig von den ungarischen Gesetzen dieser Art zur Anwendung und Durchführung kommen. 2. Die sogenannte Freibranntwein-Brennerei für Hausbedarf, im Ausmaße von 56 Litern, soll im neuen Branntweinsteuer-Gesetze eine besondere Berücksichtigung in der Weise finden, daß man ihr auch nicht die geringste Schwierigkeit macht. Dieser Art von Brennerei soll die denkbar größte Leichtigkeit gewährt sein, sie soll dem Brennwerber zu jeder ihm passend erscheinenden Zeit zugestanden werden, und endlich 3. dieser Gesetzentwurf soll, ehe er in Vorlage kommt, von einem teils von der hohen k. k. Regierung zu ernennenden, teils von der k. k. steiermärkischen Landwirtschaftsgesellschaft beizustellenden Ausschüsse durch-berate« werden." — (HausierHandelsgesetz.) Was ist's mit dem neuen Hausierhandelsgesetz? Dieses bietet insbesondere den Hausierern aus den nach § 16 begünstigten Gegenden (Gottschee usw.) sehr wesentliche Vorteile, die jüdischen Hausierer hingegen werden durch dasselbe der Gefahr ausgesetzt, aus Wien und anderen großen Städten ausgesperrt zu werden. Das dürfte denn auch wohl der Grund sein, weshalb das neue Hausiergesetz noch immer unbeweglich in hohen Kanzleien lagert. Die Abgeordneten aus Krain würden sich den Dank unserer deutschen und slowenischen Hausierer erwerben, wenn sie die Betreibung des neuen Hausiergesetzes tatkräftig in die Hand nähmen. — (Die militärische Ausbildung) der Ersatzreservisten des 17. Infanterieregimentes findet Heuer nicht wie gewöhnlich in Laibach, sondern in Klagensurt statt. — (Todesfall.) Am 18 v. M. starb Herr Matthias Hönigtnann, Hausbesitzer und Fleischhauermeister, im 57. Lebensjahre. Der Verblichene war eine populäre Persönlichkeit und auch am Lande überall bekannt. Er ruhe in Frieden! — (Wortklauberei. — Freie Schule nnd freie Ehe.) Wenn man nichts Rechtes zu erwidern weiß, verlegt man sich aufs Wortklauben und Silbenstechen. So machten es auch die „Gottscheer Nachrichten" mit unserem Aufsatze „Waffenstillstand!" Sie fischten eine in diesem Aufsatze gebrauchte belanglose Redewendung heraus und klammerten sich an dieselbe, um uns als „Heuchler" eins versetzen zu können. Wir sind überzeugt, daß sonst keinem unbefangenen Leser an dem von uns gebrauchten Ausdruck etwas Tadelnswertes aufgefallen ist. Es muß da einer schon eigens gefärbte Brillen tragen, trat sich über eine so ganz harmlose Redewendung ärgern zu können. Doch nun zur Sache selbst! Wir freuen uns selbstverständlich darüber, daß Fürst Auersperg für die freie Schule und freie Ehe nicht zu haben ist, daß sejne Partei überhaupt gegen die Aufrollung von kulturkämpferischen Fragen im gegenwärtigen Reichsrate ist. Wir wünschen nichts sehnlicher, als daß diese gute Absicht nicht durch radikale Einflüsse durchkreuzt werde. Wir sind immer und jederzeit geneigt und bereit, das Gute auch bei einem Gegner anzuerkennen. — (K. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Krain.) Der Kaiser hat die Wahl deS Landeshauptmannes Otto Edlen von Detela zum Präsidenten der k. k. Landwirtschastsgesellschast für Krain bestätigt. — (Sraatssubveutionen.) Der Ackerbauminister hat der Ortschaft Reintal zur Errichtung einer Viehtränke eine Staatssubvention von 300 K bewilligt und die k. k. Landesregierung für Krain ermächtigt, den auf das Jahr 1907 entfallenden Betrag von 200 K flüssig zu machen. — (Tierärztlicher Vortrag.) Der Amtstierarzt der k. k. Bezirkshauptmannschaft Gottschee wird in Obermösel am 6. Oktober nachmittags nach der Christenlehre einen Vortrag über Tierzucht und Tierkrankheiten rc. halten. — (Veränderungen im Volksschuldienste.) Der Bezirksschulrat hat die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Stephanie Kasch zur provisorischen Lehrerin an der sünsklassigen Volksschule in Mitterdorf ernannt, ferner die provisorische Lehrerin Fräulein Valerie Kasch von der Volksschule in Lienseld an die Mädchenschule in Gottschee und die provisorische Lehrerin Fräulein Rosa Ermaeora von der Volksschule in Altlag an jene nach Lienfeld versetzt. — (Bauernbund-Kalender.) Wir haben in der vorletzten Nummer unseres Blattes mitgeteilt, daß im Verlage des Gottscheer Bauernbundes in Kürze der „Gotscheer Bauernbund-Kalender" erscheinen wird, den die Mitglieder des Gottscheer Bauernbundes kostenlos beziehen werden. Äußer den in unserer damaligen Inhaltsangabe angeführten Aufsätzen über den Gottscheer Bauernbund, über die wirtschaftliche Lage des Bauernstandes in Gottschee, über die Besserung der Wiesen, Steigerung der Ernteerträge durch Stickstoffdüngung, ferner über die Dienstboteratot, über Gewährleistung im Tierhandel usw. wird der Kalender auch folgende anziehende Erzählungen bringen: „Das Kranzdirndl" von Reimmichl; „A Roßnatur", eine lustige Geschichte von Jak. Pich; „Der Versehgang aus dem Schlachtfelde"; „Der Kurfürst und der Sonntag"; „Die Heidenmühle"; „Ein Stückchen vom alten Hausmichel"; „Wnrst wider Wurst"; „Jedem sein Recht"; ferner zehn Seiten Humoristisches mit Bildern und schließlich „die Hausapotheke des Landwirtes". Der Kaleuder wird schon im Laufe der nächsten Tage herausgegeben werden — (Typhus.) Aus Obermösel wurde der „Laibacher Zeitung" vor ein paar Tagen geschrieben: „Der an Typhus erkrankte Gendarm Fellacher, der in Laibach infiziert wurde, ist nunmehr genesen. Dank der strengen Sanitätsvorkehrungen und strengen Kontrolle seitens der Sanitätsbehörde ist es möglich geworden, daß in Obermösel die Epidemie sich nicht weiter ausbreiten konnte. Gleich strenge Maßnahmen wurden im Orte Unterskrill (fünf Typhusfälle) getroffen. Herr Bezirksarzt Dr. Böhm leistete den Kranken unermüdliche Hilfe, während die k. k. Bezirkshauptmannschaft alle möglichen Sanitätsvorkehrungen und Abstellung von Übelständen traf, so daß seit geraumer Zeit weitere Erkrankungen nicht mehr eintraten und auch nicht mehr zu gewärtigen sein dürften. Den genannten Behörden gebührt für ihre Aufopferung im Dienste der Humanität der wärmste Dank." — Der Bericht stammt offenbar aus den Kreisen der Bevölkerung und entspricht sicherlich der Wahrheit. Wir betonen dies deshalb, weil wir kürzlich in einem radikalen Blatte über den Typhus in Unterskrill eine förmliche Schaudermär lasen, in der die Behörden der gröbsten Pflichtversäumniffe beschuldigt wurden. — (Schule im Waisenhause.) Der k. k. Landesschulrat hat in Gemäßheit des § 70 des Reichsvolksschulgesetzes der mit dem Öffentlichkeitsrechte ausgestatteten fünfklassigen Privatvolksschule im hiesigen Waisenhause die Erweiterung dieser Schule auf sechs Klaffen bei gleichzeitiger Auflassung der zur vierten Klaffe bestehenden Parallelabteilung vom Beginne des Schuljahres 1907/1908 an bewilligt. — (Das neue Weingesetz), dessen Publikation von den Weinbauern schon längst dringend verlangt wurde, ist nun endlich in dem Amtsblatte vom 31. August kundgemacht worden und tritt am 30. November l. I. in Kraft. Gleichzeitig tritt das Gesetz vom 21. Juni 1880, betreffend die Erzeugung und den Verkauf wein-ähnlicher Getränke (Kunstwein), außer Kraft. Letzteres Gesetz hat bekanntlich den Weinbauern und Weinhändlern, die echte Ware erzeugen und verkaufen, zu wenig Schutz geboten. Der Umstand, daß das neue, bessere Weingesetz erst drei Monate nach seiner Kundmachung wirksam wird, dürfte leider zur Folge haben, daß bis dorthin der Betrieb gewisser Kellerkünste noch immer in Blüte stehen wird. Das neue Weingesetz enthält verschärfte Bestimmungen gegen die Weinverfälschung. Wir werden den wesentlichen Inhalt des Gesetzes in einer der nächsten Nummern unseres Blattes mitteilen. — (Goldmünzen zu hundert Kronen.) Nach dem Gesetz vom 11. August 1907 werden außer den Landesgoldmünzen zu zwanzig Kronen und zehn Kronen nunmehr auch Landesgoldmünzen zu hundert Kronen ausgeprägt. Aus einem Kilogramm Münzgold werden 29"52 Hundertkronen-Stücke, somit aus einem Kilogramm feinen Goldes 32'8 Hundertkronen-Stücke ausgebracht. Der Durchmesser der Hundertkronen-Stücke wird 37 Millimeter betragen. Das Passiergewicht wird mit 33°8 Gramm festgestellt. — (Städtische Vermögensverwaltung.) Infolge der bekannten unleidlichen Verhältnisse in Gottschee hat sich Herr Franz Jonke veranlaßt gesehen, seine Stelle als Obmann der städtischen Vermögensverwaltung zurückzulegen. Herr Jonke hat sich die Verwaltung des städtischen Besitzes mit größter Umsicht, Gewissenhaftigkeit und Sachkunde angelegen sein lassen, weshalb sein Rücktritt gewiß von allen Einsichtsvollen bedauert werden wird, deren Urteil nicht durch Parteivorurteile getrübt ist. — (Die Einberufung heuriger Rekruten.) Die dem stehenden Heere, der Kriegsmarine und der Landwehr angehörenden Rekruten werden für den 15., bezw. 16. Oktober um 7 1thr früh zum zuständigen Ergänzungsbezirkskommando einberufen. Die Einjährig-Freiwilligen dagegen haben ohne Unterschied ihrer Branche schon am 1. Oktober direkt bei ihren Truppenkörpern einzurücken. Falls ein im Frühjahre Assentierter bis zum Einrückungstage aus irgendeinem Grunde die Einberufungskarte nicht erhalten sollte, so ist er verpflichtet, auch ohne Einberufungskarte — um sich die unangenehmen Folgen zu ersparen — einzurücken, worauf speziell ausmerksam gemacht wird. Die Ersatzreservisten rücken am 3. Oktober ein. — (Eine französische Gesellschaft) interessiert sich für das Vorkommen von Tonstein in Kram. Es ist das ein weicher, etwas poröser Kalkstein von weißer oder roter Farbe, der zur Herstellung von essigsaurer Tonerde verwendet wird. Die essigsaure Tonerde findet massenhafte Verwendung in der Textilindustrie. Der Tonstein kommt z. B. in der Wochein in größeren Mengen vor. In der letzten Septemberwoche kamen auch nach Gottschee sachverständige, um an Ort und Stelle nach dem Vorkommen des Tonsteines in unserer Gegend Umschau zu halten. Tatsächlich fand sich der besagte Tonstein in der Gemeinde Mosel, dann im Hinterland (Tiefenbach, Pröse, Morobitz ec.) vor. Doch scheint es ziemlich zweifelhaft, ob das Gestein in abbauwürdiger Menge vorhanden ist. Eine Untersuchung durch die Geologische Reichsanstalt wird auch erst ergeben, ob der hier gefundene Tonstein den nötigen Perzentsatz an verwendbarem Stoff hat. — (Abgeordneter Stöckler) erstattete in der Sitzung des niederösterreichischen Landtages vom 24. September u. a. Bericht über einen Antrag, welcher die Einführung von landwirtschaftlichen Kursen für die beim Militär dienenden Bauernsöhne während der Dienstzeit bezweckt. Der Antrag wurde angenommen. — (Peronospora.) Auch die Weingartenbesitzer unserer engeren Heimat dürfte es interessieren, daß gegenwärtig unter Fachmännern die Streitfrage aufgetaucht ist, ob in Kraut die Peronospora noch existiere oder nicht mehr; ob man also noch weiter bespritzen solle oder nicht. Nach den Angaben des Herrn Direktors Dolenc in Stauden ist es Tatsache, daß die Peronospora in der Umgebung von Rudolfswert und auch anderwärts in Unterkrain heuer fast gar nicht mehr vorgekommen ist. Sogar in Weingärten, die bisher noch gar nie bespritzt worden sind, war die Peronospora heuer nicht zu finden. Ob man aus dieser erfreulichen Erscheinung den Schluß ziehen darf, daß die Peronospora dauernd verschwinden wird, ist allerdings trotzdem fraglich. Es kann ja sein, daß der Peronospora-pilz unter gewissen klimatischen Verhältnissen wieder stärker auf-treten wird. So werden die Weingärten mitunter (wie z. B. im Wippacher Tale itn Jahre 1882) nach sehr heftigen Regengüssen (August) über und über von der Peronospora befallen, wenn der Keim in der Nachbarschaft irgendwo schon vorhanden ist. Kurzum die Peronospora kann für eine Anzahl von Jahren verschwinden, dann aber unter günstigen Entwicklungsbedingungen wieder auf-treten. Ganz ähnlich ist es ja auch bei jener Art von Peronospora, die die Kartoffeln befällt und zum Faulen bringt. Der vergangene lange und schneereiche Winter dürfte zum Rückgang der Peronospora wesentlich beigetragen haben, weil der Schnee die abgefallenen Blätter, an denen sich die Sporen der Peronospora befinden, lange bedeckt und das kalte Schneewasser diese Sporen vernichtet haben mag. Obwohl die Peronospora gegenwärtig in Kram so ziemlich verschwunden ist, rät Direktor Dolenc trotzdem zur Vorsicht, indem er seinen Aufsatz schließt, wie folgt: „Nim fragt es sich aber: Soll man das Bespritzen der Reben schon auflassen? Durchaus nicht! Heuer bespritze noch ein jeder, der es noch nicht getan, seine Reben, auch zum drittenmale, im künftigen Jahr aber wieder nach bisheriger Regel. Wir müssen nämlich die Möglichkeit erwägen, daß die Peronospora im künftigen Jahre, wenigstens in ganz geringem Maße, doch zum Vorschein kommt; wenn man ihrer Entwicklung keine Hindernisse in den Weg legt, kann sie sich wieder in einem so großen Maße vermehren, daß das Übel von neuem sich erhebt. Leben wir also in der Hoffnung, daß es heuer wirklich um die Peronospora geschehen sein wird, doch legen wir darum die Hände nicht in den Schoß, sondern spritzen wir nur weiter, heuer und im künftigen Jahre!" ZMtterdorf. (Waisenrat.) Bei der letzten Sitzung des Gemeindewaisenrates wurde Herr Andreas Jaklitsch von Unterloschin Nr. 9 zum Waisenvater gewählt. — (Jagdpacht und Jagdbeute.) Der Bahnrestaurateur Josef Siegmund hat jetzt unsere Jagd von den bisherigen Pächtern um 400 K übernommen. Bei der letzten von den früheren Pächtern veranstalteten Treibjagd wurden sieben Rehe und drei Hasen zur Strecke gebracht. — (St. Bonifatius) betitelt sich ein Blatt, das der religiösen Belehrung dient und in ganz Österreich verbreitet ist. Es wird allmonatlich in den Kirchen umsonst verteilt. Etwaige bei dieser Verteilung einlangende Almosen werden dem Bvnifatinsvereine ausgefolgt, der hiemit katholische Anstalten, insbesondere aber den Bau von Gotteshäusern unterstützt. Den liberalen „Gvttscheer Nachrichten" ist es zwar nicht reckt, daß das Blatt auch bei uns verteilt wird; doch das Urteil dieses Blattes ist für uns noch nie maßgebend gewesen. Der größte Teil unserer Landsleute hat es ja bald herausgefunden, daß die „Gvttscheer Nachrichten" nichts anderes sind, als eine grobe Ausgabe des protestantischen „Grazer Tagblattes". Wenn wir alle jene Einrichtungen der katholischen Kirche verwerfen wollten, über welche die „Gvttscheer Nachrichten" Heuer schon in Zorn geraten sind, dann bliebe von unserem Glauben fürwahr wenig mehr übrig. — (Sonntagsentheiligung.) Die italienischen Kohlenführer, welche am Sonntag den 22. v. M. tagsüber durch die Ortschaft Kostern Fracht führten, gaben durch diese ihre Sonntagsentheiligung großen Anstoß, um so mehr, als sie sich gleich darauf ins Wirtshaus setzten und da recht lange blieben. Einem mußte sogar der Doktor Hilfe bringen, um ihm eine ausgeschnittene Ader zu vernähen. — (Nach Amerika) sind seit den letzten vierzehn Tagen neuerdings sechzehn Personen ledigen und verheirateten Standes fortgezogen. Etliche aus ihnen wollen im nächsten Frühjahr schon wieder zurück sein. Malgern zählt 57 Häuser; darunter sind nur sechs, aus denen noch niemand in Amerika gewesen wäre, bezw. noch dort weilt. So sieht's bei uns aus! Aefseltat. (Der Turm) unserer Pfarrkirche ist, wie wir gelegentlich schon einmal berichtet, so fchadhast geworden, daß der Turmhelm einer gründlichen Erneuerung bedarf. Die Form unseres Turmdaches ist in Rokokostil gehalten (Zwiebelturm) und es waren mm manche dafür, daß der zu renovierende Turmhelm eine spitze Gestalt erhalten solle. Diese hätte jedoch zum Stile der Kirche nicht gepaßt, weshalb auch vom Herrn Konservator dagegen Einsprache erhoben wurde. Man beschloß demnach bei der koiumissionellen Konkurrenzverhandlung im November vorigen Jahres, die alte Form des Turmdaches beizubehalten, zumal ein hoher, spitzer Turm auch mehr gekostet hätte. Die Herstellungsarbeiten sind im August bereits in Angriff genommen worden und werden voraussichtlich im Oktober-vollendet werden. Wösek. (Besitzwechsel.) Ich. Hutter von Otterbach Nr. 7, vulgo Grubersch, welcher im vergangenen Herbst seinen Besitz verkaufte und vom Weinhändler Matthias Tschinkel die Realität in Lichtenbach kaufte, erwarb am 11. September von Johann Pangretitsch in Mosel Nr. 39, vulgo Ramsrigersch, Hans und Grund um 20.400 K. Pangretitsch hatte tut Mat 1903 dem Matthias König für den Besitz 7000 K gegeben; davon verkaufte er vor zwei Jahren das zugehörige Stöckel um 600 K, so daß er jetzt 14.000 K reinen Profit hat. Pangretitsch besitzt in Möfel noch die Keusche Nr. 60 mit schönem Garten. Die Keusche kaufte er voriges Jahr und wird da ein schönes Haus bauen. Göüemtz. (Trauung.) Vergangenen Monat fand die Trauung des hiesigen Kaufmannssohnes Josef Parthe mit Helena Ostermann ans Niedertiefenbach statt. — Es dürfte für die Leser des „Boten" vielleicht nicht uninteressant sein zu erfahren, was uns die Pfarrchronik über Trauungen vor 100 Jahren erzählt. Die jüngste Braut wurde hier getraut im Jahre 1788, und zwar Katharina Poyiu, 13 Jahre alt, mit Matthias Wietrich, 23 Jahre alt, Nr. 37; der jüngste Bräutigam im Jahre 1797, Peter Wez, 15 Jahre alt, mit der 22jährigen Marg. Tramposchin. — (Die Südmark) ist nicht gegen den Glauben, hören und lesen wir sehr oft. Auffallend muß es nun erscheinen, daß dieselbe mit peinlicher Genauigkeit die evangelischen (lutherischen) Fortschritte und deren Organisation verfolgt, wie aus dem sogenannten „Deutschen Kalender" zu ersehen ist, obschon sie öfter beteuert, sich nur mit wirtschaftlichen, mit Ausschluß aller religiösen Fragen zu befassen. Stockendorf. (Aus der Gemeindestnbe.) Bei der am 10. September d. I. erfolgten Wahl der Ausschußmänner der Gemeinde Stockendorf wurden folgende Herren gewählt: Aus Stocken- dorf: Maximilian Lukan Nr. 1, Andreas Lukan Nr. 3, Matthias Rom Nr. 20, Johann Röthel Nr. 21, Josef Manßer Nr. 26; ans Skrill: Franz Rom Nr. 1 und Johann Luschar Nr. 7; aus Kletsch: Ignaz Rom Nr. 5 und Johann Kump Nr. 11; Johann Spreizer aus Lahina Nr. 5; Josef Stalzer ans Töplizel Nr. 6; Johann Sterbenz ans Mittenwald Nr. 5. Zum Gemeindevorsteher wurde Herr Franz Rom aus Skrill gewählt; erster Gemeinderat ist Herr Johann Sterbenz, zweiter Herr Matthias Rom und dritter Herr Johann Röthel. Es sind mithin sechs neue Mitglieder in der Gemeindevertretung. Möge der neue Ausschuß recht viel fürs Wohl der Gemeinde wirken. Wieg. (Nach Amerika) ist ans unserer Pfarre wieder ein ganzer Trupp — bei zwanzig Personen — abgegangen, junge und alte. Ob sie einmal wiederkehren? Und wenn, so fragt sich's erst wie? Wie am Leibe, wie an der Seele? Für manchen und manche wäre es besser gewesen, sie hätten Amerika nie gesehen. — (Langfinger,) das heißt Diebe, sind in das Geschäft des Herrn I. Braune in der Nacht vom 24. auf den 25. September eingebrochen. Besonders geübt müssen sie in ihrem Handwerke uoch nicht sein, da sie sich mit der Tageslösung, etwa 120 K, und einigen Kleidungsstücken begnügten, dagegen eine Schublade, die eilten ansehnlichen Geldbetrag, Wertpapiere und Schmucksachen enthielt, unberührt ließen. Kölschen. (Zum Gemeindevorsteher) wurde am 25. September Joses Kotze mit Stimmenmehrheit gewählt. Dem neuen Gemeindeansschuffe gehören an: Johann Luschitt von Kotschen, Johann Schneider, Johann Zekoll und Johann Schneider von Moos, Matthias Hönigmann, Stephan Michitsch und Johann Anderkuhl von Händlern. Walgern. (Über das System der Gewährung von Nvtstandsnnterstützungen) sprach kürzlich Abg. Schoiswohl im steiermärkischen Landtage. Er erörterte hiebet die Nachteile, die diesem System gegenwärtig anhaften, und betonte mit Recht, daß die staatlichen Notstandsunterstützungen für die Hilfsbedürftigen in der Regel viel zu spat kommen. Diesbezüglich müsse ein anderer, besserer Weg geschaffen werden. Es schwebe ihm die Einführung einer allgemeinen Reichs-Elementar Versicherung vor, die durch ein Rahmengesetz geschaffen werden solle. In diesem Gesetze müsse klar die Beitragsleistung des Staates umschrieben sein. Ans einem zu schaffenden Staatsfonds müßten den Ländern für die Unterstützung der durch Elemeittarereignisfe betroffenen Bauern Geldmittel zur Verfügung gestellt werden. — Auch wir tu Gottschee könnten ein Lied über Notstandsunterstützungen singen, aber kein schönes. Vor etwa zwei oder drei Jahren herrschte bei uns bekanntlich eine große Dürre und Würmerfraß, so daß viele Besitzer nicht einmal genug für den Samen ernteten. Den Landwirten der Gemeinden Malgern und Altlag wurde infolgedessen auch ein entsprechender Steuernachlaß gewährt. Der beit Schaden erhebende Kommissär äußerte sich damals: „So arg habe ich es mir doch nicht gedachtI" Und die Notstandsunterstützung? Ja, die wurde gewährt, aber nicht uns, sondern anderen Leuten. Int Bezirke Rudolfswert, der gewiß fruchtbarer ist als unsere steinige Gegend, wurden nicht nur Santen und Lebensmittel verteilt, sondern überdies noch ungefähr 38.000 K in Barem als staatliche Notstandsunterstützung. Äuch Malgern und Altlag suchten damals um eine Notstandsunterstützung an; die Gesuche wurden geprüft, es wurden auch eingehende Erhebungen gepflogen, aber das Endresultat war Null, nämlich nicht Null an Notstand, sondern ein llnterstützungs-geldern. Die Rudolfswerter hatten sich selbstverständlich hinter ihren einflußreichen Reichsratsabgeordneten gesteckt, wir aber hatten keinen solchen Befürworter, und so mußten wir leer ausgehen. Drum wär's auch recht, wenn so ein Gesetz zustande käme, wie es der christlichsoziale Abgeordnete Schoiswohl jüngst angeregt hat. Kinterberg. (Wer weiß was?) Seit ungefähr 20. September ist der Josefa Stalzer aus Hinterberg Nr. 39 ein anderthalbjähriger Ochs abgängig. Wem der Aufenthaltsort des Tieres bekannt ist, wird gebeten, die Obige davon in Kenntnis zu setzen. Aus Höerkrairr. (Haltestelle Ottotsche und Wallfahrtsort Brezje.) Der Zudrang der Wallfahrer nach Brezje steigert sich von Jahr zu Jahr und hat besonders heuer einen großen Aufschwung genommen. Hunderte und Hunderte von frommenWallern steigen in der kleinen Haltestelle Ottotsche fast täglich aus, um nach dem eine halbe Stunde entfernten Brezje zu pilgern. Da Brezje den eigentlichen Anziehungspunkt bildet, wundert es uns, daß man der Haltestelle nicht den Namen „Ottotsche-Brezje" gegeben hat, ähnlich wie z. B. Podnart auch Kropp als zweiten Stationsnamen führt und die Station Lees bis vor kurzem „Lees-Veldes" hieß. Wie man uns in Ottotsche erzählte, ist es schon wiederholt vorgekommen, daß Wallfahrer statt in Ottotsche in Radmannsdorf oder Lees aus-stiegen, was gewiß mit ärgerlichen Unannehmlichkeiten verbunden ist. Durch die vvrgeschlagene Dvppelbezeichnung der Haltestelle würde solchen unangenehmen Vorkommnissen gesteuert werden. Bei dem außergewöhnlich starken Personenverkehre, den die Haltestelle Ottotsche aufweist, wäre es überhaupt am Platze, dieselbe in eine orvent-liche Station umzuwandeln. Es ist zwar vor etwa einem Jahre durch Errichtung einer größeren Bretterbude dortselbst den dringendsten Bedürfnissen einigermaßen Rechnung getragen worden, allein man kann darin schließlich doch nur ein Provisorium erblicken. Wenn sich die berufenen Faktoren (Gemeinden) um die Sache annehmen und der Reichsratsabgeordnete des dortigen Wahlkreises dem Gesuche den nötigen Nachdruck gibt, zweifeln wir nicht, daß die Errichtung einer Station „Ottotsche-Brezje" in nicht allzuferner Zeit durchgesetzt werden würde. Wefenöach. (O dieses Amerika) hat schon manche gute Familie für Zeit und Ewigkeit unglücklich gemacht! Vor kurzem vernahmen mir wieder die traurige 'Kunde aus Brooklyn, daß daselbst die 24jährige Magdalena Schager von Niedertiefenbach Nr. 20 ermordet wurde. Ja, eine amerikanische Zeitung brachte sogar ihr Bild und die Zeichnungen der mutmaßlichen Mörder. Nichtsdestoweniger segelten gerade jetzt wieder mehrere Personen in das Land des sittlichen und körperlichen Verderbens. Ilnterivarmöerg. (Ernennung.) Der k. k. Bezirksschulrat in Rudolfswert hat den bisherigen Supplenten an der Volksschule in Suchen, Herrn Heinrich Krall, zum Aushilfslehrer an der hiesigen einklassigen Volksschule bestellt. ^Öffanbf. (Unglücksfälle.) Am 23. September fiel der ledige Besitzerssohn Johann Tellian aus Altsag Nr. 7 von einem Nußbaum herunter und blieb bewußtlos liegen. Glücklicherweise konnte der alsbald erschienene Arzt keinerlei Verletzungen konstatieren. Der allgemein geachtete und beliebte junge Mann ist bereits wieder vollkommen gesund. — Im Hornwalde wurde der 23 jährige zu Lobor in Kroatien geborene J. Sedlar vom Transmissionsriemen bei der Zirkularsäge erfaßt, wobei ihm ein Bein vollständig abgetrennt, und der übrige Körper bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet wurde. Die Leiche wurde in die Totenkammer nach Pöllandl überführt. —■ Andreas Hönigmann aus Pöllandl Nr. 3 geriet neulich, als er sich mit Mistführen befaßte, zufällig unter den Wagen, welcher über ihn hinwegging. Besondere Verletzungen erlitt Hönigmann nicht, aber etwas hinkt er noch immer. Laiöach. (Besitzwechsel.) Das in der Theatergasse gelegene, dem Herrn Obersten Edlen von Schaffer gehörige Haus Nr. 5 hat Herr Restaurateur Peter Krisch um 80.000 K käuflich erworben. Der neue Besitzer beabsichtigt daselbst einige Renovierungs- und Adap-tierungsarbeiten vorzunehmen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Rleindruckzeile oder deren Raum }0 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eme zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Es wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Billige böhmische Bettfedern! 5 Kilo: neue geschlissene K 9'60, bessere K 12, weiße daunenweiche geschlissene K 18 und K 24, schneeweiße daunenweiche geschlissene K 30 und K 36. Versand franko per Nachnahme. Umtausch und Rücknahme gegen Portovergütung gestattet. Benedikt Sachsei, Lobes Nr. 169 bei Pilsen, Böhmen. Hesetzkich geschützt! Jede Nachahmung strasöar! Allein echt ist nur Thierrys Balsam mit der grünen Nonnenmarke. 12 kleine oder 6 Doppel-flaschen oder 1 große Spezialftasche mit Natcntver-schkuß 5 Kronen. Thierrys Zentifoliensalbe gegen alle, noch so alten Wunden, Entzündungen, Verletzungen re. 2 Tiegel K 3 60. Versendung nur gegen Nachnahme oder Voranweisung. 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