eAriftlettimfl. „ a Lerwaltmiq: i.uZTti, tumiboa. M U vnv m Ak ttU»">^n. w-"»-' »»...»..7°.^ Mi ^ II .1 . ■ Q|HB . .S JS_ SsäL^E?" iiiiitmH»««».«.Ion. ^ A AHIB AI ▲ HIHIH Aid A^p »»,««««»«»v»«» Uii --» u-u an »tm H H ■ I W>I WW ... k cm « u»1*"tNa »otea Mi H W Wl ■■ ■> «81 HD I K8 W M M W>W H C4ltta&rl« . . . • lurUjeprt*«. mnnUtV tln- H| H Bi DW H IWWI DW WW WD »aiqiichri,. . . !'•«•*> üiw n«ii4«®tijt p^M M H WB H WWW W W W W rWIW ES || B W W W W ih a»er um den Heimgegangenen ledhaften Ausdruck gesunder'. Fast von allen Häusern wehen die Trauerfahnen. Don-nerstag nachmittag« fand in der evangelischen Kirche ein TrauergotteSdienst statt, dei d,m Pfarrer May Kaiserin I,ta. Bon Karl Marita un.*) Die junge Erzherzogin Zita, die in schöneren Tagen Mterrerchische Kaiserin und Königin von Un. garn h?ßen wird und in ihrer blähen, gläsern zar. ten unv sch-uen Holdheit wie eine halberwachsene Schwester ihrer eigenen Kinder aussieht, ist dieser Tage im befreiten Siebenbürgen gewesen. E» ist die erste größere Reise, zu der sie sich während des Kriege« entschlossen hat, und das erstemal, daß sie dem Krieg begegnen sollte oder wollte. Da« Schlößchen von Hetzendorf, da« sie in den letzten zwei Jahren kaum verlasse» hat, liegt so tief und sicher im Frieden, als man es einer jungen, kleinen Krau nur immer wünschen mag. ES ist kaum dk'onder« erzheizoglich, diese« winzige, einstige Jagdschloß der Kaiserin Maria Theresia, und e» lag jah> zehi»elang verwahrlost und vergessen in einem wildwtich'ende». von einem schlechtausgelegten Invaliden schlechi und recht behüteten Garten, in dem kein Mensch die Kinder der nahegelegenen Arbeiterdeurke hindern mochte, ihre wilden Spiele zu spielen. Vom Schlößchm führt eine hu»derijährige Allee zwischen Wiesen, Erdäpfelfeldern, Lriegsge. müsegärten und bescheidene» ländlichen Sommer- *) Diese hübsche Plauderei, welche wir der „Doss> Htg" enmehmcn, wurde geschrieben, al» Kaiser Franz Joies «och lebte. in ttesergreisender Rede dem edlen LandeSvater einen herrlicher Knnz der Andacht auf da« Grab legte. SamSlag vormittags fand in der Stadlpfarrkirche «in feierliches Requiem statt. An beiden GotteSdien-sten nahmen die Vertreter aller öfientlichen Behörden, sowie des Militär« teil. O « O Au« Rann an der Sav« wird un« geschrieben: Anläßlich des Ableben« Gr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. wurden hi«r sämtliche öffentliche sowie auch nahezu alle Privatgebäude schwarz beflaggt, um auch nach außen hin d«n Gefühlen des tiefsten Schmerzes gebührend Busdruck zu verleihen. Am 27. November hielt der Gemeindeausschuß im Verein« mit dem CparkasfeauSschusse unter dem Vorsitze des Bürgermeister« und Obmannes des Sparkasseausschusst« Herrn Han« Schniderschitsch und unter Anwesenheit des AmlSleiters der hiesigen Be-zirkshauptmannschaft Herrn Dr. Viktor Neuwirth eine Trauersitzung ab, die nahezu vollzählig besucht war. In bewegten Worten verlieh der Vorsitzende den Ge-sühlen, de« die Bevölkerung beherrschenden tiefen Schmerze«. Ausdruck, pries die fürsorgende Liebe und aufopferungsvolle Pflichttreu« deS verstorbenen, ver-ehrten Herrscher« und schloß mit dem Gelöbnisse, auch dem neuen Kaiser die voll« Arbeit der isfentlichen Kiiperschaften zu weihen, zum Wohl« dr« Reiches und unfere« Volkes. Mit der Annahme de« Antrage?, diese Trauerkundgebung in den Protokollen der Aus-schösse niederzulegen, wurde die weihevolle Sitzung geschlossen. . • 4 In Bad Neuhaus fand die Trauerfeier für die hiesigen Psarrinsassen am 28. November in der Pfarr-kirche statt; Abordnungen des hiesigen Offiziers-Er» holungshrims nahmen daran teil. Am gleichen Tage wurde auf dem Kurplatze «ine Feldmesse mit Feld- Häusern recht kleiner keut« zur nahen Gloriette des kaiierlichen ParkwaldeS von Schönbrunn. Diese« altmodische Jagdfiöckel der Erzherzogin hat kaum mehr al« Saalbreite, wobei man nicht an «in«n zu großen Saal denken darf. Und e« sieht noch kleiner, zierlicher und . . . bedürftiger au«, weil dieser sie-ben- oder achtsenstrige Schloßtrakt zu beiden Seiten mit den mehr als schlichten Gärtner- und Bedien-«enhäusern de« bescheidenen erzherzoglichen Hofstaate« verstellt ist. Ein weiter, leerer, etwas öder Hof, ohne Blumen, Brunnen oder Wasierspiele, rückt das Schlößchen weit hinter die Straße, und diese Hetzen« dorfer Hauptstraße ist ein bescheidenes, wenig ge-schäjliges und sonntagsschläs-.iges Borstadtgäßchen, in dem die Tramway eingleisig fährt, jede« der alt» väterlichen Bürgerhäuser seinen Garten hat, in dem die Ladenglocke» kleiner Fragner, Tabaktrasikantin-nen, Psaidler und Gemüsefrauen belfern, und desien weitläufige« und vornehmstes HauS ei» strenges, weißeS Nonnenkloster ist, in dem die Dienerinnen vom frommen Kinde Jefu oder dem liebreichen Her» zen Mariä kleine, graue Waisenmädchen von den sündhasten Freuden alles Irdischen behüten. Und eine Meierei gibt ei hier, die sehr berühmte und selber in einem alten therestanischen Schlößchen untergebrachte Meierei des Herr» Hof-und K^mmerlieseranten Siller, bei dem man den besten SchlagoberSkasfee von Wien bekam, als e« eben noch einen SchlagoberSkasfee gab. G-nau ge-genüber von Siller, aus der anderen Seite der predigt gelesen. Daran schloß sich die Beeidigung der Truppen. Eine russische Abrechnung mit englischer Heuchelei. In der während der Krieges entstandenen Zeit-schrist „Probleme des großen Rußland' ist ein Br-tikel Von Ustrjalow erschienen, der mit bemerken«, werter Offenheit den russischen Au«breitung«gedanken verherrlicht und die englische Auffassung vom Krieg .zur Befreiung der kleinen Nationen" als haltlose« Geschwätz «blut. Was diesen Artikel besonders inte-ressant erscheinen läßt, ist die Tatsache, daß der Verfasser nicht nur Rußland selbst als vollendeten Erodererstaat hinstellt, sondern daß er bei dieser Ge-legenheit besonder« auf England hinweist. Ja, er ist offen genug, zu erklären, daß eS einfach unehrlich sei, einen Kreuzzug gegen den „deutschen Militari«-muS" zu predigen, wenn man selbst „seit jeher Ex-pansionSpolitik^ getrieben habe. Darauf fühn er weiter aus: „Eine große Kulkur kann nur einem mächtigen natio»alen Staate angehören. Vor jedem Staat er« hebt sich der praktische Imperativ: Strebe nach Er« Weiterung! Werde mächtig! Und wenn du willst, werde groß I Die internationale Politik einrS „Groß-Rußland- muß eine Grvßmacht-Politik, eine impe« rialistische Politik sein. Das Prinzip eineS Groß« Rußland verteidigen und zu gleicher Zeit den Im-perialiSmu« verneinen, bedeutet entweder ein unge-nügende« Verständnis für den verteidigten Grund-fatz oder eine unzweifelhafte Inkonsequenz. Seien wir offen und ehrlich l Seien wir objektiv! Ist denn der Wille zur Macht, der Wille zur Erweiterung dem gegenwärtigen England nicht eigentümlich? Er-innern wir uns de« BurenkriegeS. Erinnern wir uns der englischen Politik in Aegyplen, in Asien. Erinnern wir unS überhaupt an die englische Geschichte. ES wäre sehr naiv, zu behaupten, daß England keinen Militarismus kennt: denn wa« ist die eng« lische Flotte, wenn nicht ein Kind diese« Militari«- Straß«, di« hirr weitaus keine 25 Schritte br«it ist, liegt schläfrig, zierlich, neugierig zur Straße heraus-lugend und von vier ältlichen oder alten Landstür« mern nicht gar zu ingrimmig bewacht, das Hetzen« dorfer Schloß der Erzherzogin Zita. Man sieht sie zuweilen durch die eine oder andere dieser halbländlichen Gassen fahren, die grün bekränzt von einer alten Allee, dem Schönbruner Fasa»e»garten und dem lindgewellten, sanften Hügeln de» kaiserlichen Tiergartens von Lainz ähnlich sind. Da« Aufsehen, daS ein'so leise vorüberrollender Hoswagen in Hetzendorf macht, ist keinesfalls be« trächtlich. Ein paar kleine, in Hausschuhen aus de» Straßen herumschlurfende Fraue» im Umschlagetuch sehen der Kutsche mit den goldenen Rädern und und dem steilaufgerichtete», violett rasierten Kutscher in der erzherzoglichen Livree nach. Oder die klei»en grauen Waisenmädch^n des Marianeum» gehen paarweise in einem langen Zuge unter der Obhut ihrer Nonnen spazieren und knixen kindlich und zim» perlich, mit offenen Mündern, aber sie übersehen in ihrer Einsalt meistens die dunkelgekleidete, bräunlich blaffe und scheu lächelnde Frau, die sich ganz i» die Ecke ihre« Wagens drück», und sie bestaune« lieber die silbern funkelnden Kutfcherknöpfe des Be-dienten oder die gelbe Kaiserkrone aus Mesfing auf den Wagenlaternen. Der Wagen mit der kleinen Schloßherrin vo» Hetzendorf fährt zumkist in die Stadt, in das Sol-daienfpital im AugartenpalaiS, dessen Schwester- Seite 2 gcufMif /iumwer 96 muS, der in jedem Fall nicht weniger grausam ist, als sein deutscher Bruder und Wettkämpfer. Ein Imperialismus ist ohne kriegerische Weltanschauung, ohne beständige Arbeit sür die äußere Machtstellung nicht möglich. England ist zu klug, um in dieser Epoche vom Grundsatz deS Militarismus nicht durchdrungen zu sein. Und wenn seine insulare Stellung und die allgemeine internationale Konjunktur ihm bis in die letzte Zeit gestattete«, sich aus den Kultus der Seeherrschaft zu beschränken, so kann man vom prinzipiellen Standpunkt aus zwischen ihm und Deutschland keinen Unterschied finden. Dort wie hier eine Großmachtpolitik, die sich aus die bewaffnete Macht stützt.- Nachdem dann der Verfasser den Militarismus in Frankeich, Japan. Serbien, Italien dargelegt hat, kommt er aus Rußland zu sprechen: „Sehen wir schließlich ganz ohne Leidenschaft aus uns selbst. Die Geschichte scheint uns nicht ge-kränkt zu haben. Wir brauchen uns nicht zu bekla-gen. Unser Land ist wirklich groß und reich. Und doch erinnern wir uns an das Leben Rußlands im letzten Jahrhundert. Eine beständige Erweiterung, eine Vermehrung der Reichsgebiete, ein ständiges Wachsen, Kamps. Polen, Finnland, Kaukasus . . . Kriege im nahen Osten, mittelasiatische Politik, ein Krieg im fernen Osten ... ein warmes Meer, Konstantinopel, Mandschurei. Wladiwostok, Port Arthur ... Die Natur selbst zwang uns, unS nach allen Seiten zu erweitern. Rußland ist wirklich daS größte Reich, und deshalb war eS ihm immer eng in seinen tatsächlichen Grenzen. Wir brauchen nicht unsere imperialistische Macht, unsere „Aktivität und Agressivität" schamhaft zu verschweigen. ES ist eines Löwen unwürdig, sich in das Fell eines LämmleinS zu kleiven. Ja, wir sind eine gesunde Nation, gei-stig und physisch groß. In unS lebt der Wille zur Macht. Natürlich haben wir nicht das Recht, den andern einen solchen Willen abzusprechen. Wenn aber unser natürlicher Weg mit dem natürlichen Weg« eines anderen Staates zusammentrifft, so ist ein Zusammenstoß unabwendbar, und alle Versuche, ihn zu verhindern, sind nutzlos. Bei aller Furcht-barkeit sind solche Zusammenstöße sehr fruchtbar: sie schaffen Geschichte, verbrennen da» Abgelebte und geben allem Neuen, Lebensfähigen freie Bahn . . . Möge die Vernunft der Geschichte entscheiden: Wer ein größeres Recht auf Konstantinopel besitzt, wer seiner mehr wert ist: die Türkei und Deutsch-land — oder Rußland. DaS Prinzip der bestehenden internationalen Ordnung wie auch das nationale Prinzip sind für die Türkei, aber der Geist dcr Ge-schichte ist, wie wir glauben möchten, für unS . . . Wenn wirklich Groß-Rußland daS Ziel unserer Politik ist, so müssen wir ein- für allemal mit der bekannten Ideologie und Phraseologie brechen, als ob dieser Krieg sür die europäische „Freiheit", für die „Rechte der kleinen Nationen", „gegen den Im-perialismuS", »gegen de» deutschen Imperialismus" und „gegen den Krieg überhaupt" geführt werde. Denn ein solcher Sinn des Kriege« kann nur vom Standpunkte eines engen, abstrakten, anarchischen Oberin, die Erzherzogin Josefa. stattliche und strenge Witwe des schönen Erzherzogs Otto, Mutter des Thronfolgers und Schwiegermama Zitas von Bour« bon und Parma ist. Und zuweilen sieht man die junge Erzherzogin durch die schöne alte Allee der Kaiserin Maria Theresia nach Schönbrunn fahren. Da aber sitzt, zärtlich und selig an die märchenhaft zarte und zierliche Mama geschmiegt, der vier- oder dreijährige Prinz Franz Josef Otto mit im Wagen. Der einsame, alte Herr, von Schönbrunn empfängt Besuch. Solche Sussahrten und diese Besuche abgercch-net, lebt die junge Thronfolgern Zita nun über zwei Jahre ganz versponnen und fast verschollen in dem kleinen Schloß mit dem kaum viel größeren von einer schlechten Mauer notdürftig eingefriedeten und dem Bahndamm der Südbahn unangenehm be-nachbarten Garten von Hetzendorf. Man weiß nicht viel von ihr. und sie tut wahrlich sehr wenig, sich den Wiener» inS Bewußtsein zu bringen. Ihre jun» gen Jahre haben vorläfig daS Geheimnis, volkstüm-lich und aus diese oder jene Weise in viele'' L'ute Mund zu sein, nicht ergründet, und seit ihr Erzherzog Karl im Feld ist, hat man sie auch nicht in ihrer Rangloge im Burgtheater gesehen. Und sonstige Gelegenheil zur Repräsentation fehlt, jetzt im Krieg und am Hof des alten Kaisers, der sich in den letzten Jahren nicht zweimal in seine Burg zu Wien fahren lassen mochte. Ein einzizesmal konnten die Wiener ihre jjnge Erzherzogin sehen. Bor wenigen Wochen war da«. und kosmopolitischen Ideals vertreten werden. Mit anderen Worten nur dann, wenn der Idee eines Groß Rußland entsagt wird . . ." «o viel von den Ausführungen Ustrjalows. Ge-genüber diesem aufrichtigen Eingeständnis einer im-perialistischen Politik seitens Rußlands ist es neben-sächlich, daß der Verfasser Deutschland« wirtschaftliche Ausdehnung den machtpolitischen EroberungSbestre-düngen und dem englischen HandelSneid. dessen ultima ratio der Krieg ist, gleichsetzt. In diesem Punkte könnte er von seinem publizistischen Kollegen Ssucha-now lernen, der in seinem Buche „Warum sühren wir Krieg?" den schlüssigen Nachweis erbringt, daß Den'.schlands wirtschaftliche Entwicklung den Krieg nicht brauchte, weil sie im Frieden die älteren In-dustriestaaten überflügelt haue. Aber abgesehen hiervon ist die er Artikel eine bündige russische Abrechnung mit der englischen Heu-chelei. die umso wertvoller ist, als sie von einem Bundesgenossen Englands kommt. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland und Rumänien. Die Berichte des österreichischen General st abes. Amtlich wird Verlautbart: 29. November. Front des Generalobersten Erz-herzog Josef. Die Armee General der Infanterie von Falkenhayn ist in der Walachei in siegreichem Bordringen. Starke russische Angriffe in den Wald-karpathen und an der siebenbürgischen Ostfront scheuerten an der zähen Ausdauer der österreichisch-»»garischen und deutschen Truppen. Unsere Stellun-gen sind behauptet; um einzelne Grabenstücke wird »och gekämpft. ZV. November. Heeresgruppe des Generalseld-marschallS von Mackensen. Dir erfolgreich vordnn-gende Donauarmee hat seit dem Donauübergang 43 rumänische Offiziere, 2421 Mann, 2 schwere und 36 Feldgeschütze, 7 kleine Kanonen und 7 Maschinengewehre eingebracht. Front des Generalobersten Erzherzog Joses. Truppen des General« von Falkenhayn nahmen ge-stern Pitesti und Campolung in Besitz. In Campo-inng fielen 17 Offiziere, 1200 Mann, 7 Geschütze und zahlreiches KriegSgepäck in die Hände der Bayern. Zwischen dem Uztal und dem Tartarenpaß setzten die Russen die zur Entlastung ihreS hartbedrängten rumänischen Bundesgenossen bestimmten Angriffe unter großem Massenaufgebot fort. Die Armeen der Generale von Arz und Köveß standen fast in ganzer Front bei Tag und bei Nacht in er-dittertem Ringen gegen den immer wieder aufS Neue vorstoßenden Feind. An vielen Stellen wurde Mann gegen Mann gekämpft. Der russische Ansturm brach zusammen. Kleine örtliche Vorteile können nichts daran ändern, daß die großen Opfer des Feinde« auch gestern vergeblich waren. Der Kamps geht fort. Damals ging sie zu Fuß, langsam, ihr bräunlich blasses, durchsichtig schmale« Prinzessinnengesichtchen leise geneigt, im witwenhast dunklen Kleide, eine Kerze in der schwarz behandschuhten Rechten, den weiten Weg von der Volivkirche am Schottenring über die Freiung. den alten Platz Am Hof, den Graben, zur StephanSkirche. Nur von Frauen, ihren Damen, ihrer Mutter, den Erzherzoginnen, begleitet, ging Zita diesen schweren Weg durch ein Spalier von Zehntausenden und hob nicht einmal die dunk-len Wimpern von ihren scheuen, schönen Mädchen-äugen. Es war die Knegsprozession, in der der Fürsterzbischof von Wien ein alte« Muttergottesbild deS Kaisers Ferdinand durch die Stadt tragen ließ. Kurz daraus ist sie, ziemlich überraschend, nach Siebenbürgen gereist, tröstete kranke und munde Soldaten in Feldspitälern, belobte brave Männer, die den von vielen schweren Tagen und Nächten zer. schlissenen grauen Honvedkittel trugen und ihre mü-de» Knochen erstaunt und gerührt vor dieser vor-nehmen, stillen und scheuen Frau zusammenrissen, die, rot und blaß werdend, als ob sie an der eige-nen Kühnheit fast verzagte, die Leute mit den ver> witterten Gesichtern und den schreckhast wilden Sol-datenbärten um Weib, Kind und Zuhause befragte. Die Erzherzogin Zita ist so jung, und so fern von begangeneren Menschenwegen ging ihre Jugend, daß sie sich kaum schon ganz leicht mit ihrer hohen, vom Schicksal zugeteilten Rolle abzufinden vermag. Sie hat im Umgang mit sremden Menschen, »och lange nicht die schlafwandelnde, jene unfehlbare, wie 1. Dezember. Front des Generalfeldmarschalls von Mackensen. Die Donauarmee dringt südwestlich von Bukarest gegen den unteren Arges» vor. Süd-istlich von Pitesti und südlich und östlich von Cam-polung wurde durch die siegreichen Kolonnen der Verbündeten erneuter rumänischer Widerstand ge-brachen. Die Einbuße de« FeindeS an Gefangenen betrug gestern mehrere tausend. Die Beute an Ge-schützen und KriegSgerät ist groß. Front des Generalobersten Erzherzog Josef. Die Russen setzten nach wie vor alles daran, gegen die tapferen Truppen der Generale von Arz und von Köveß durchzudriagen. Die Schlachtsrvnt erwei-lerte sich gegen Süden, da sich im Grenzgebirge ist-lich von Kezdivasarhely die Rumänen dem Angriffe anschlössen. Der Kamps wurde wieder mit großer Erbitterung geführt. An zahlreichen Stellen ging der Verteidiger zum Gegenangriff vor. Der Erfolg war auch gestern ganz aus unserer Seite. Front des Generalseldmarschall« Prinzen Leopold von Bayern. An der Zlota Lipa schlugen ottoma-nische Truppen einen russischen Vorstoß ab. Sie folgten dem geschlagenen Gegner bis an seine Gräben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: v. Höjer, Feldmarschall-Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 29. November. Front des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Nichts Wesentliches. Front des Generalobersten Erzher;»g Joses. In den Waldkarpathen und an der fiebenbürgischen Ostfront führte der Russe gestern an vielen Stellen gegen die deutschen und die öflerreichisch-ungarischen Linien Angriffe. Er erlitt eine Niederlage; kleine örtliche Erfolge hat er mit blutigen Opfern erkaust. Die Armee des Generals der Infanterie v. Falken-hayn ist auf der ganzen walachischen Front im sieg-reichen Bordringen. Bor ihr weicht der geschlagene Feind in Unordnung nach Osten. 30. November. Front des Generalobersten Erz-berzog Josef. In den Waldkarpathen und den Grenzgebirgen der Moldau setzten die Russen ihre Angriffe fort, ohne wichtige Ergebnisse zu erzielen. Der Russe hatte schwere Verluste und mußte sich mit kleinen önlichen Vorteilen begnügen. Wir dräng-ten in West-Rumänien die feindlichen Nachhuten zurück. Außer Pitesti ist gestern auch Campolung ge-nomwen und dadurch der Weg über den Törzburger Paß geöffnet worden. Dort sielen 17 Offiziere, 1200 Gefangene, 7 Geschütze und zahlreiche Baga-gen in die Hand bayrischer Truppen. Bon Ihrer Majestät Kürassierregiment „Königin" nahm die Eskadron deS Rittmeisters von Bircke bei Ciola Nesti eine feindliche Kolonne mit 17 Offizieren, 1200 Mann gefangen und erbeutete dabei 10 Geschütze und 3 Maschinengewehre. 1. Dezember. Front des Generalseldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern. An der Zlota Lcha wiesen ottomanische Truppen mehrere ruffisch« An-griffe ab, stießen dem zurückflutenden Feind nach eine angedrehte Uhrseder abschnurrende Sicherheit, die gewiß nur ein Kunststück ist, und die höbe Frauen zuletzt aber doch lernen und — üben müssen. Diese junge Erzherzogin und blutjunge Mutter schien dort in Siebenbürgen eher eine aus einem zierlichen Märchen entlassene oder verstoßene Prin-zessin zu sein. Sie wird, heimgekommen,«n ihrem ersten schweren Gang in den Krieg, nachdenklicher als andere junge und minder hochgeborene Frauen zu begreifen suchen, daß es mitunter auch Lasten sind, mit denen die Hoheit und die Würde die Schultern einer kleinen Prinzessin bebürdet. Aolm und ßilen. Es blühen Rosen in Steiermark, Gesegnet von himmlischer Bläue; Die glühen wie purpurner Abendrotschein, Wie heilige Flamme», so golden und rein — Sie flüstern uns Lieder der Treue! ES wächst viel Eise» in Steiermark Umjubelt von tausenden Sternen; Das hat einen hellen und jauchzenden Klang, DaS tönet wie stählerner Heldengesang — Wie Glocken aus siegenden Fernen! Die Frauen pflegen die Rosen all Und beten für kommende Zeiten. Wir Männer hingegen, wir rnfen zu Gott: O segne das Eisen in bitterster Not, Mit dem wir heut kämpfen und streiten! — — Im Felde. Adolf Ledwinka. Nummer 96 und brachten ihm dabei schwere Verluste bei. Zahl-reiche Gefangene wurden zurückgeführt. Frone des Generalobersten Erzherzog Joses. Russen und aus dem Siidflügel Rumäne* setzen ihre EatlastungSvorstöße sort. Zwischen dem Jablonica-paß und aus den Höhen östlich des Beckens von Kezdivasarhely (Luftlinie 300 Kilometer) griff der Gegner erbittert au. Auch gestern brachte hoher Ein. satz von Blut und Munition an kaum einer Stelle der langen Front ihm Vorteile. Bielsach gingen un. sere Truppen zum Gegenangriff über un» entrissen dem Feind Gelinde, da» er tagSzuvor erobert halte, besonders zeichneten sich am Smotrec die Marbur» ger Jäger a«S. die vorstoßend, sich über 40 Ge-sangen- «nb 2 Maschinengewehre aus der feindlichen Stellung holten. Der Bericht des bulgarischen General st abeS. 29. November. In der Walachei setzte die Donauarmee ihren Bormarsch ohne Unterbrechung sort und ist mii den verbündeten Truppen, die auS den Karpathen herabzestiegen sind, in enge Fühlung getreten. Unseie aus dem linken Dvnamifer vorrük-kenden Truppen griffen Giurgiu an und eroberten, unterstützt von unseren Einheiten, insbesondere von der Artillerie der Garnison von Rustschuk, sowie von österreichisch ungarischen Monitoren, nach erbit-tertem Üampse, der von ll Uhr vormittag« bis 4 Uhr nachmittags dauerte, diese Stadt. Die rumä-nischen Truppen und die Bevölkerung flohen, von Panik ergriffen, gegen Bukarest. An der Donau stromabwärts von Rustschuk bis Eernavoda Aitrl-lerie- und Jnfantericfeu-r. 30. November. In der Walachei dauert der Vormarsch an. Bei Giurgiu machten wir 2 Offizier« und 200 Mann zu Geiangenen. An der Donau, zwischen Tutrakan und Cernavod.r Jnsanierieseucr. Bei Silistria Geschützseuer mit Unterbrechungen. In der Dobrudscha schwaches Aitillerieseuer und Bor-pvsttngestchlt. 3l). November. I» der Walachei dauert der Vormarsch aus der Straße Giurgiu—Bukarest sort Unsere Truppen haben dem Feind« durch Bajonett-kämpf eine blutige Niederlage beigebracht. Der Geg-ner erlitt schwere Verluste. Wir erbeuteten ^ Geschütze von 21 Zentimeter Kaliber. An der Donau zwischen Tut akan m»d Cnnavoda Artillerieseuer In der Dobrudscha schwache Artillnietätigkeit und Gefechte zwischen Posten. Gegen Frankreich und England. Berichte deS Großen Hauptquartier». 29. November. Heeresgruppe de« Kronprinzen Rupprecht. Bei Givrnctiy, »üdwestlich von Leu», scheitelte der im Nächtliche» erfolgte Vorstoß einer engliichen Kompagnie. Im Sommegebiete nahm in den Abendstunden daS snndliche Feuer nördlich der Arcre und dem Saint Pierre Vaast-Walde zu 30. November. Aimee de« Herzogs Albrecht von Württemberg. Im Ap.rnbogen griffen nat, starker Artillerievorbeieiiung seindliche Abteilungen in etwa drei Kilometer Breite unsere Stellungen an; sie wurden durch Feuer, an einzelnen Stellen im Nahkampf«, abgewiesen. Heeresgruppe deS Kronprinzen Rupprecht. Bci nebeligem Wetter nahm der Gesch.itzkampf nur zw>< schen Serre und der Ancre sowie im Frontabschnitt beiderseits de« Saint-Piene-Baast-Walte« zu. Oberste Heeresleitung. Der Seekrieg. Lloyds Agentur meldet: Die drei englischen Dampfer „King Malcam" (4351 Bruttoregisterton-5en). „Moresdy" (1763) und „Mande Larssen" (1222). ferner der norwegische Dampfer „Pcrra" (16S8 Tonnen), sowie der spanische Dampser „Lu-ci nne" wurden versenkt. — Nach einer Reulermel-dung auS Washington sei das Staatsdepartement durch den amerikanischen Konsul in Valencia vom Verluste des Dampfers „Chemung" unterrichtet worden. Man glaube, daß ein ähnlicher Fall vor-liege wie beim Segler „William P. Tiye", der Bannware geführt hatte. Da keine Men>chenleben verloren gegangen seien, werde die Schadcnvcr^ü lungSfrage wahrscheinlich auf diplomatischem W,ge eröriet werden können. — Zum Untergänge des englischen Kreuzer» „Newcastle" bemerkt der .Lok.il Anzeiger": Mit dem Unterzange des „Newcastle' ist der Verlust der englischen Kriegsflotte aus 131 Schiffe von 565.956 Tonnen gestiegen. Weder Hilfsk, euzer noch sonstige Hilfsschiffe sind in dies« Zahl miteingerechnet. Deutsche Wacht Der Krieg gegen Italien. 30. November. Amtlich wird verlautbart: Oest-ich von Görz und auf der Karsthochfiäche war der Artilleriekampf zeitweise sehr lebhaft. 1. Dezember. Der Geschützkamps südöstlich von Görz und aus der Karsthochfläche hielt in wechseln» der Stärke an. Unser Feuer brachte mehrere Muni-tions- und Minendepots der Italiener fr Explo-sion. Auch in einzelnen Kärntner und Tiroler Ab-ichnitte» herrschte lebhaftere Artillerietätigkeit. Feind-liche Flieger warfen ins Elschtal Bomben, ohne Schaden anzurichten. Der Stellvertreter des Ches« de» Generalstabes: v. Höser, Feldmarschalleutnant. Am südlichen Balkan Bulgarischer amtlicher Bericht. 23. November. Nach äußerst starker Artillerie-Vorbereitung griff der Feind mehreremale aus der Fron» Tarnvvo noidwestlich von Monastir—Höhe 1248, nördlich von Monastir in der Ebene von Mo-nastrr—Höhe 1050, im Eernabogen—Höhen in der Umgebung des DorseS Gruniste an. Die wiederholten Angriffe aus der ganzen Front wurden von den bul-garischen und den dtulsckien Truppen unter mächtiger Mitwirkung der Artillerie blutig abgewiesen. Die Verluste des Gegners sind ungeheuer. Vor unseren Stellungen liegen Hundert« von seindlichen Leichen. Vor dem Abschnitte eines einzigen Bataillons des tapseren 51. Infanterieregimentes zählten wir 300 feindliche Leichen. Nicht minder stark waren die An-griffe des Feindes und das Artillerieseuer im War-banale. Hier griff der Feind »erzweiselt unsere vor-geschobenen Stellungen bei dem Dorse Krchteli süd-westlich vom Doiransee an; er wurde jedoch blutig zurückgeschlagen. Er ließ eine große Zahl Leichen aus dem Schlachtfelde zurück. Wir erbeuteten sechs Maschinengewehre, zahlreiche Gewehre und andere? Kriegsmaterial. An der Front der Belasica Planina und der Struma lebhafte» Artillerieseuer. Auch hier zählten wir 125 Leichen. Mit einem Worte, dieser Tag kann infolge seiner großartigen Kampshandlungen als einer der heftigsten Lampstage an der mazedoni-schen Front gelten. 29. November. Ein Angriff des Feindes gegen die Höhen bei Bitvlja wurde du»ch Sperrfeuer zurückgeschlagen. Im Cernabogen verhältnismäßig Ruhe. In der Umgebung deS Dorfe« Gruniste scheiterten iech» Angrisse d«S Feinde«. In der Moglenagkgend beiderseits deS Barbar und an der Belasicasront Ar-tillcrieseuer. An der Struma beiderseits lebhaftes Ar-tiUerieseuer. Beim Tahinosee zerstreuten wir durch Feuer starke ErknndungSabteilungcn. Ein feindlicher Flieger warf aus die Ortschaft Radulovo zwei Bom-den, wodurch zwei Franen und zwei Kinder verletzt wurden. 1. Dezember. Die Truppen der Entente stießen wieder vergeblich geg«n die deutsch bulgarischen Stel-lungen nordwestlich von Monastir und bei Gruniste (östlich der Lena) vor. Deutsch er amtlicher Bericht. Heeresgruppe deS GeneralseldmarschallS von Mackensen. Die Bewegungen der Donauarmee stehen in llkderkinstimmung mit d«n weiter nördlich ope» riere»den Kräften. Noch dem Scheitern der EntlastungSofsensive des verbände« von Süden her sührte der Feind ge> stern nur Teilvorstöße nordwestlich von Monastir und bci Gruniste (östlich der Eerna) aus. Auch dabei konnte er keine Vorteile erringen. 30. November. Heeresgruppe des Seneralseld-mai lchalls von Mackensen. Die Donauarmee ist kämp-send im Vordringen. Bei den Angriffen gegen die Rumänen zeichnete., sich unter Führung des Major« Aichauer schlcSwig-holsteinsche, bückeburgische und bay-usche Reservejäzer aus. Seit dem Donauübergang hat die Armee dem Feinde 43 Ossiziere, 2421 Man«, 2 schwere und 36 Feldgeschütze, 7 kleine Kanonen und 7 Maschinen» gewehre, sowie 32 MunitionSfahrzeuge abgenommen. Nordwestlich von Monastir mißglückte ein seind-licher Vorstoß. Vom Westhange des RuinenbergeS bei Gruniste, dkffen Gipfel in den letzte» Tagen oft« malS vergeblich durch den Gegner angegriffen wurde, sind die Serben wieder vertrieben worden. Heeresgruppe de« GeneralseldmarschallS von Mackensen. In Westrumänicn suchen di? von ihrer Armee abgeschnittenen rumänischen Truvpen durch Einschlagen wechselnder Richtungen sich ihre« unver-meidlichen Schicksal zu entziehen. Gestern nahmen ihnen die derMcticn und die österreichisch ungarischen Ve solger über 300 Gefangene ab. Die über Eam-polung und Pitesti längs der Flußtäler in die Wa- Seite 3 lachn vordringenden Kolonnen machten reiche Beut an Gefangenen, Geschützen und Fahrzeugen, inSbe sondere Bagagen. Gegen unsere vom Alt her vor-gehenden Kräfte setzte sich der Feind an den zahlrei-reichen Flnßabschnitten zur Wehr; er wurde geworsen. Auch der Osfensivstoß einer rumänischen Division, der unserer Kkvalleue auSwich, konnte unser Vorgehen nicht aushalten. Die Donauarmee erkämpfte sich den Uebergang über die NeajlovNieterung und nähert sich dem Unterlsuse deS «rgeiul in der Richtung auf Bukarest. Außer den hohen Verlusten haben die Rumänen gestern, die gemeldeten Zahlen ausschließlich, über 2500 Gefangene, 21 Geschütze, dabei drei Mör» s«r eingebüßt. In der Dobrudscha griss der Feind den bulgarischen linken Flügel an. Im Feuer brachen die angreifenden Massen zusammen. A» dem Fehl-schlagen konnten auch englische Panzerkrastwagen nicht« ändern, deien zwei vor den Hinderniffen zerschossen liegen blieben. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartier»: 26. November. Dobrudschasront. Unser« Trup-pen wiesln durch Artillerie-und Insanterieseaer feind-liche Truppen ab, tie seit einigen Tagen mit Ver-schanzungSarbeiten beschäftigt waren, und vertrieb sie untcr schweren Verlusten sür sie. Donaujrom Unsere Truppen, die die Donau überschritten, besetzten am 27. November Alcxandria, wo sie eine Lokomotive, 140 Eisenbahnwagen und und eine große Menge LebenSmittel erbeuteten. Aus AM und Land. Trauerkundgebung des Deutschen Nationaloerbandes. Der Deutsche National» wrband hielt am 25. November vormittags, im großen Sitzungssaale des Deutschen Schulvereine« in Wien eine Trauelkundgebung für Kaiser Franz Jo-sef l. ab, der auch der Präsident de« Abgeordneten-hause», Dr. Sylvester, beiwohnte. D:e vom Borsitzen» den Dr. Groß gehaltene Trauerrede wurde von den versammelten Abgeordneten stehend angehört und ter Vorstand ermächiigt, die Traunkundgebung im Wege der Regierung zur Allerhöchsten Kenntnis zu bringen. Obmann Dr. Groß sagte unter anderem: „Dadurch, daß der Kaiser die Gründung und Entwickelung de« Deutschen Reiche« nicht gestört hat. daß er dann mit dem neuerstandenen Deutschen Reiche einen festen Bund geschloffen hat, fester, als irgend ein Bündni», da« jemals zwei Reiche verknüpfte, hat er den Be-weis seiner unbedingten Selbstlosigkeit gegeben und seinen tiefen staalSmännischen Blick gezeigt und be-wiest», daß er e» verstand, sich über persönliche Momente zu erheben. Das Alle» kann und wird ihm das deutsche Volk niemals vergeffen. Er hat da» Biindni« gehalten al« echter deutscher Fürst, wie er sich selbst genannt hat. Es war ihm nicht vergönnt, den endgültigen Sieg unserer Wassen und den von allen so heiß, von ihm aber gewiß am heißesten, er« sthnten ruhmvollen, dauernden Frieden zu erleben. Als ich ihm am 30. Juli 1914 im Schloßhose von Schönbrunn die Versicherung geben durfte, daß da« deutsche Volt hinter ihm stehen werde bi» zum letzten Mann, da ahnt« ich selber kaum, in welch großar-liger Weise unsere Volksgenossen diese Zusage ein» lösen würden. Im Schützengraben, wie im Hinter» lande stehen sie ein für unsere heilig« Sach«, drn Dank, den wir dem Dahingeschiedenen schulden, wer-den wir ni« in vollem Maße abstatten können. Aber unser« Pflicht gegen ihn, gegen unser Vaterland und unser Volk wollen wir erfülle», indem wir die gleiche Treue auch seinem jugendlichen Nachfolger entgegen-bringen. Todesfall. Unser Mitbürger, der Kausmann und Gemetnderat Franz Ranzinger wurde von einem herben Verluste betroffen. Am 29. November ist in Laibach seine Mutter Frau Therese Ranzinger, Kauf-mtunswitwe und Hausbesitzerin in Gottschce im 65. Lebensjahr« verschieden. Trauung Donnerstag sand in Graz in der Barmherzigenkirche die Trauung de« MilitärrechnungS-offizial« Han» HauS mit Fräulein Elsa Terschan, RealilätendcsitzerStochter auS Maria Pletrowitsch bei Cilli statt. Beistände waren sür den Bräutigam Herr Anton Birgmayer. Realitätenbeiitzer auS Marburg, für die Braut Militärobcrintendant 1. Klasse Franz Klement. Auszeichnung. Der Borstand der k. k. Berg- und Hüttenverwaltung Cilli hat dem Hüttenarbeiter Stephan Ahtik die Ehrenmtdaillt für 40jährige lrtue Dienste verliehen. 4 Destsche Wacht Nummer 96 Ein Ehrengeschenk für die 87er. Die Stadtgemei«de Windischgraz widmete dem «7. Ins.-Reg. al» Ehrengeschenk ein silbernes Signalhorn. Gestern überreichte der Biirgcrmeisterstellverlreter der Stadt Windischzraz Herr Mag. Karl Rebul dem Kommandanten des Ersatzbataillon» Herrn Oberst» leutnant von Klimbacher das Horn in der Burg-kaserne in Cilli. Dasselbe trägt das Siadlwappen von Windischgraz und folgende Widmung: ..Den Helden des Hau»r?gimentes Nr. 87 im Weltkriege 1914—1916 die dankbare Stadt Windischgraz". Der Anschaffungspreis für da» prachtvoll ausgeführte Horn wurde durch eine Sammlung unter der Bür» gerfchaft Windischzraz aufgebracht, welche noch einen namhaften Ueberschuß abwarf, der dem Invaliden-fonde deS Regimentes gewidmet wurde. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn, tag findet in der ChriftuSkirche um 10 Uhr vormit-tagS ein öffentlicher GemeindegotteSdienst, um 1 l Uhr ein SchülergotleSdienst statt. Kirchenkonzert Der heimische Tonkünstler err Eduard Znterberger veranstaltet am 8. d. Uhr abendS in der hiesigen evangelischen Christus-Kirche ein Kirchenkonzert, dessen Reinertrag dem Jnvalidenfond de« k. u. k. Jnf.-Reg. 87 zugedacht ist. Es wirken mit: Frau Mitzi Ambrositich, Konzertsängerin auS Laibach, Frau Bergoberkommissär Frieda Bauer, Fräulein LiSl Matic, die Herren HanS Sabukoschek, Helmut Zeder, Hans Wamlek. die Cillier Männergesangvereine und ein Damenchor unter Leitung des SangwarteS Herrn Dr. Fritz Zangger. — Die von Herrn Jrtterberger bisher veranstalteten Kirchenkonzerte voll künstlerischer und religiöser Weihe sind allen Teilnehmern ein unver-geßliches Erlebnis geworden. Auch daß diesmalige Konzert verspricht nach seinen Vorbereitungen einen wohlgelungenen erhebenden Verlauf zu nehmen, so-daß nicht nur der edle Zweck der Veranstaltung, sondern auch die Güte deS Gebotenen einen zahlreiche» Besuch deS Konzertes rechtfertigen. — Den Kartenvorverkauf hat Herr Georg Adler in liebenS-würdiger Weise übernommen. Eine Südmarkstiftung für Kriegs-Versehrte. An einen verläßlich deutsche« Kriegs-Versehrten im steirischen Unterlande (kleinen Besitzer »der Handwerker) ist auS einer edelsinnigen Dtif-tung «in Geldbetrag zu vergeben. Bewerber wollen sich unter genauer Angabe ihre'' Familien- und BermögenSverhältniffe, Art ihrer Verletzung und dergleichen an den Verein Südmark in Graz wenden. Normen über die Landestrauer für die Staatsbeamten. Hinsichtlich der Beobachtung der für weiland Kaiser Franz Josef l. angeordneten Hoftrauer von feiten der staatlichen Beamtenschaft sind nachstehende Anordnungen getroffen worden: Die Staatsbeamten haben, wenn sie in Unisorm er-scheinen, sür die Zeit der angeordneten tiefsten Hos« trauer, d. i. vom :K). d, bis 29. Jänner 1917, einen Flor am linken Oberarm, die Hutschlinge mit Flor überzogen und das Gesäß de« Säbel« mit Flor um-wunden; für die Zeit der tiefen und der minderen oftrauer, d. i. bi« einschließlich 29. Mai, einen lor um den Arm zu tragen. Die an den Trauer-feierlichkeiten teilnehmenden Beamten haben außer den vorgeschriebenen Trauerabzeichen noch schwarze Hand-schuhe anzulegen. Den Staatsbeamten wird ferner, wenn sie auch in ihrer Zivilkleidung ihrer Trauer Ausdruck geben wollen, empfohlen, schwarze Krawatte, einen Flor am Hut und schwarze Armbinde zu tra-gen. Der Trauer kaun auch durch Anlegung der vom KriegShüsSbureau des Ministeriums deS Innern her-ausgegebenen Trauerabzeichen entsprochen werden, deren Erlös Zwecken der Kriegsfürsorge zugeführt wird. Am gleichen Tag geboren und ge starben wie der Kaiser. In Pirano im Küsten-lande ist eine 86jährige Frau am 21. d. gestorben. Der Zufall wollte eS, daß sie, die am Todeitag des verblichenen Monarchen daS Zeitliche segnete, auch an dem Tage das Licht der Welt erblickt hatte, wo der Kaiser geboren worden war. Ungeheuerliches Eisenbahnunglück in Ungarn. In der Station Herczeg-Halom wurde Freitag nachlS der Grazer Personenzug Nr. 1308 bei der Ausfahrt vom zweiten Teil des einfahrenden Wiener Schnellzuges Nr. 3 entzweigeschnitten. Die Ursache deS Unglücks war, daß das Haltsignal zu spät wahrgenommen und der Zug nicht mehr zum Stehen gebracht werden konnte. Infolge deSZufam-menstoßeS karambolierten die Wagen deS Personen-zuge». Der Salonwagen des Schnellzuges, worin sich Geh. Rat Thalloczy ZiviladlatuS des Militär-gouverneurS von Serbien, befand, sowie der nach-folgende Pullmanwage» wurden zertrümmert. Thal-loczy ist lol. Sein in feiner Gesellschaft befindlicher Sekretär sowie eine Verwandte und ein Oberleutnant blieben unverletzt. Thalloczy wurde a«r Kopf ver-wundet und von einem Rohr ver Dampfheizung durch-bohrt. Der Perfonenzug bestand z«mcist au» Wagen 3. Klaffe. Unter den Toten befinden sich zwei Zög-linge deS Franz Jofef-JnternateS. deren Namen noch nicht festgestellt sind. Die Anzahl der Toten beträgt 66, die der Verwundeten 150, darunter 60 schwer. Die Verwundeten wurden in einem SpitalSzug teils nach Pest, teils nach Komorn gebracht. Das Ernahrungsamt. Mit dem 1. De-zcmber begann die Wirksamkeit des neuen Eruäh-rungSamteS. Da» Statut, das der Ministerpräsident erlassen hat, gewährt dem Amte die Möglichkeit, frei von allen Zuständigkeitszweifeln jene Maßnahmen zu treffen, die im Interesse einer besseren Versor« gung geboten erscheinen» Die Bevölkerung, die mit größter Geduld die Folgen deS Kriege» trägt, erwartet vieles von dem neuen Amt. Man darf heute nur dem Wunsche Ausdruck geben, daß sich die Hoff-nungen, die man allgemein hegt, erfüllen. DaS Er» nährungSamt war bekanntlich bisher dem Ministerium des Innern unterstellt. SektionSrat Ritter ».Keller, der das Amt bisher bekleidet hat, wird als erster Stellvertreter deS Präsidenten Kokstein im Ernährung?-amte tätig sein. Zum zweiten Vizepräsidenten deS neuen Amtes wurde Hofrat Baron Frie», der bis-herige Stellvertreter des SektionschefS Ritter v, Keller, berufen. Da» Direktorium, da» dem Präsidenten bei Leitung der Geschäfte zur Seite steht, besteht auS den Herren: Reichsratsabgeordneten Jodok Fink und Dr. Robert Freißler, RegierungSrat Dr. Siudolf Holowetz, Großindustrieller Arlur Ku'fler, Großgrundbesitzer Dr. Alexander Ritter von RaczynSki, ReichsralSabgeordneter Dr. Karl Renner, k. u. k. Oberst des Generalstabskorps Norbert Wallenstorfer. BiS zur vollständigen Einrichtung der neuen Amt«-räume (6. Bez., Mariahilferstraße 85—87), die binnen kurzem zu gewärtigen ist, werden der Präsident \ nd die dem neuen Amte angegliederten Abteilungen der einzelnen Zentralstellen in ihren bisherigen Bü-roS verbleiben. Bis dahin sind Eingaben an das Amt sür Volksernährung bei den gleichen Stellen wie bisher einzureichen. Zur Besprechung allgemeiner Fragen der Volksernährung. zur Erörterung beab-sichtigter oder getroffener Anordnungen und der Art ihrer Durchsühruug, zur Vorbringung von Wünschen und Beschwerden, kurz, als VermittlungSorgan zwi° schen Amt und Bevölkerung wird dem Amt ein Er-nährungSrat beigegeben. Er wird aus mindestens 40 Mitgliedern bestehen. Stiftungsausfchreibung. ES gelangen 4 Plätze mit zeitlichen UnterstützungSbeitcägen au» der I. Lorenz Ritter von Dittrich.Stiftung zur Besetzung. Betrag des StiflungSgenusfeS ist unbestimmt. Hierauf haben Anspruch : Ein verwundeter mittelloser Offizier deS Ruhestandes und drei verwundete Invaliden des Mannschaftsstandes. Die mit mililärärzilichen Zeug-nissen, mit dem Nachweise der Verwundung und dem MittellosigkcitS?eugnisse versehenen, gestempelten Ge-suche sind biS 15. Dezember dem Ergänzu«g»l>ezirkS-kommando in Cilli einzusenden Die niedrigeren Getreidepreise ab 15. Dezember ISIS. Stach den bestehenden Vor-schriste« ermäßigen sich bekanntlich die Preise sür die wichtigsten Getreidegattungen ad 16. Dezember 1916 «nd zwar folgendermaßen: Bei Weizen von K 38 aus 35, bei Roggen von K 31 aus 29. bei Halb-frucht (Weizen und Roggen gem.) von K3I auf 29, bei Buchweizen von K 31 auf 29, bei Futter- bezw. Roll- oder Mahlgerste von K 32 auf 29, bei Brau-gerste von K 36 auf 33, bei Hafer von K 30 auf 28, bei Körnermais von K 30 auf 28, bei Kolben-mai« von K 22*50 auf K 21 für 100 Kilogramm. Unverändert bleiben die Preise sür: Leere Mai«-kalben mit K 12, Erbsen und Linsen mit K 55, Bohnen aller Art mit Ausnahme von Abfall-(Futter») bohnen mit K 40, Abfallbohnen (Fulterbohnen), Erbsen und -Linsen mit K 30, Wicke mit K 26, Hirse mit K 28. Diejenigen Landwirte, welche auf die hö-Herrn Preise Anspruch erheben, müssen daher die Frucht bis längstens 15. Dezember 1916 tatsächlich abgeliefert haben. Die Frucht muß also bis zu die-sem Tage entweder zur Bahnstation, oder zu der vom Kommissionär der Zweigstelle der Kriegsgetreide-VerkehrSanstalt in Graz bezeichneten Mühle oder zum Magazin des Kommissionär» tatsächlich zugeführt sein. Der Beweis dafür, daß die Ablieferung rechtzeitig erfolgt ist, ist der Uebernahmsschein. Die Landwirte müssen also darauf achten, daß sie für daS vor dem 16. Dezember 1916 zugeführt? Gelreide die Ueber» nahmsfcheine sichtig und rechtzeitig erhalten. Vom 16. Dezember 1916 an dürfen unter allen Umstän-den nur mehr die niedrigeren Preise bezahlt werden. Selbst berechtigte Beschwerden können nur dann be» rücksichtigt werden, wenn sie bi« 17. Dezember 1916 abends der Zweigstelle der KriegSgetreide-Verkehr»-anstatt in Graz zur Kenntnis gelangen Diese, >chon im heurige« Frühjahre verlautbarte Herabsetzung der .Preise tritt selbstverständlich überall ganz allgemein ein, gleichgiltig, ob in einem Bezirke, oder in einer Gemeinde die behördlichen AblieferungSaufträge schon hinauSgegeben sind, oder die militärisch« BorratSauf» nähme bereits durchgeführt ist. Diese letzteren Maß» nahmen waren eben deshalb notwendig, weil der ge» schlichen Anbot - und Ablieferungspflicht nicht in vollem Maße entsprochen wurde. Damit am letzten Tage, nämlich dem 15. Dezember 1916 nicht -in beso«derer Andrang entsteht, wollen die Landwirte ihre Frucht nicht erst am letzten Tage, sondern schon einige Tage früher zur Ablieferung bringe«. Wiederaufnahme des Telegramm-Verkehres mit den Kriegsgefangenen in Ruhland. Der Telegrammverkehr mit den Kriegs-gefangenen in Rußland ist wieder ausgenommen wor-den. Die Telegramme werden über die Schweiz. Frankreich, Dänemark und Rußland geleitet. Die Gebühr beträgt 60 Heller Grundtaxe und 53 Heller Worttaxe. Vorläufig sind nur in deutscher, ungarischer und französischer Sprache versaßt« Telegramme an-zunehmen. Dringende Telegramme, solche mit be-zahlter Antwort, Telegramme mit besonderer Boten zu bestellen oder mit der Post zu befördern sind, Te-legramme mit mehreren Adressen, mit Kollationierung, ferner offen zuzustellende, zu eigenen Handen zuzu» stellende und Postanweifungstelegramwe sind nickt zulässig. Die Zurückziehung der Telegramme ist ge» stattet. Böhmische Union Bank. Stand der Ein-lagen gegen Kassenscheine und kinlagsbücher am 3t». November 1916: 114,686.353-04 K. Eisenbahnunfall. Der 19jährige Bremser Josef Ohrfandl aus Mardurg verunglückte auf der Station St. Georgen an der Südbahn beim Ver-schieben dadurch, daß ihm ein Wage« über den Fuß fuhr und denselben gänzlich zerquetschte. Er wurde im schwerverletzten Zustande in daS Franken-Haus nach Cilli gebracht. Kuhdiebstahl. Der in Studenze wohnhafte Keuschler Anion Kopajuik stahl der Besitzerin Maria Jofcht in Tepina bei Gonobitz in der Nacht eine Kuh im Werte »on 1200 K. Er trieb dieselbe zur Besitzerin Theresia Schmider in Brebena und wurde von der Gendarmerie in dem Augenblicke verhaftet, als er ihr die Kuh um 800 K verkausen wollte. Er wurde verhaftet und dem Kreisgerichte Cilli ein-geliefert. Zwischen die Puffer geraten. Der t« Untcrorauburg bedienstet« Weichenwärter Anton Pe» lutfchnig geriet beim Verschieben mehrerer vollbela-dener Waggons zwischen die Puffer. Es wurse ihm der Brustkorb eingedrückt, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Die kroatischen Räuberbanden wie der an der Arbeit. Nach einer kleinen Ruhe» pause machen sich die kroatischen Räuber an der Landesgre«ze wieder unliebsam bemerkbar. Kürzlich drang eine bewaffnete Bande, vermutlich aus Kroa-ten bestehend, in den Keller der Ag«eS Sepetavc in Gregersdorf bei Rann gewaltsam ein und stahl daraus mehrere Halben Wein. Bon dort zog die Bande in die Ortschaft Dramle. drang in die Woh-nu«gen der Besitzer Lipej und Krozel ein, zwangen die Bewohner unter fürchterlichen Drohungen und mit entgegengehaltenen Waffen ihr Geld und fonsti-gen wertvollen beweglichen Sachen herauszugeben. Die Räuber verschwanden mit itirer Beute in der Dunkelheit spurlos über die kroatische Grenze. Die Nachforschungen nach den Räubern werden energisch gepflogen. Vuchha.löüliig Writz Nasch Rathaus .♦ £1*1 »11t ♦♦ Rathaus-gaste 1 ♦ ♦ mHUI *« flaue 1 Schrifttum. Da jedes Heil von Paul Kellers Monat»blät-tern „Die Bergstadt" (Bergstadtverlag Wihelm Gottlieb Korn, Breslau, Preis vierteljährlich drei Mark) den Lesern Gelegenheit gibt, sich in die Be-trachtungen guter Zeichnungen und Bilder zu ver» senken, wird ihnen au» dem reichen Inhalt de» Novembeihefte» ein Aufsatz von Aified Hadelt: „Aus der Werkstätte de» Maler«' besonder« will-kommen sein. Zur Veranschaulichung dieser an» ziehenden Ausführungen dienen Studien de» leider Nammcr 95 Deutsche Wacht oeite 5 vor verdun gefallenen, hochbegabten BreSlauer Ma-ler« HanS Bloch. Den Musikfreunden vor allem bietet Dr. Leopold Hirschberg eine zum 120. Ge-burtStage des Komponisten Karl Loewe (30. Novem-der 1916) dargebrachte Abhandlung .Karl Loewe und die Bibel'. Ins Bereich des allgemeinen Kul> turlebenS führt ein gut illustrierter Aussatz von Dr. Valerian Torniu«: .Die Deutsche Bücherei in Leip-zig". Anläßlich des 150. Geburtstages de« „Vaters Radetzky" berichtet Wilhelm Kosch in fesselnder Weise von den Taten diese« ruhmreichen öfterreichi-schen Heerführers. Der erzählende Teil des Hefte« bringt außer der ersten Fortsetzung des humorvollen Romans „Benedikt Patzenberger" von Roland Betich von dem Herausgeber Paul Keller eine packende phantastische Zeitsatyre .Die Wette der drei Teufel", von Felix Janoste ein zu Herzen gehendes heiter» ernstes KriegSgefchichichen au« der Heimat: „Die bei-den Alten", von Max Karl Böttcher eine leiden-schaftlich bewegte Erzählung auS dem Karst: „Die Grauen", von Richard Riey eine humoristische Ge-schichte auS der Sommerfrische: „Die erschossene Kreuzotter" und von Käthe Zimmermann eine poesie-volle Legende „Unserer lieben Frauen Geigerlein". Die Rubrik .Bon der Schnurrpsetfergilde" ist wikder erfrischend lustig gestalt«. Bon den fünf schönen Kunstbeilagen sei ein Pastellbild »es vorg-nannten Malers Hans Bloch, der Eharaklerkopf eines Mön> ches, besonders hervorgehoben. Die Musikbeilage enthält ein Lied: „Zu guter Letzt" von Herm. A. Funke mit Weise von Philipp Gletscher und ein Lied ohne Worte von M. Fiedler - Hirschberg: .Sehnsucht'. Jeder Mensch, der Liebe zur heimatlichen Scholle hat oder diese Liebe bei seinen Mitmenschen fördern will, der dabei in der Lage ist, im Jahr K 4-50 oder vierteljährig K l 20 auszugeben, dem fei das Aoschofsen und das Lesen von „Mein Sonntag» blatt" besten« empfohlen. Dieses Wochenblatt hat es sich zur Ausgabe gemacht, durch Verbreiten von praktischem Wissen Lieb« zur heimatlichen Scholle zu erwecken. Es fördert Landwirtschast, Obst- und Ge» müsebau, Geflügel- und Kleintierzucht, Bienenwirt« fchaft, Forstwirtschaft, Jagd nnd Fischerei, Garten-bau und Blumenpflege. Hanswirtschaft, Küche und Keller, Gewerbe und Industrie, landwirtschaftliche« Bauwesen. Bau von Einfamilienhäuser, GesundheitS-pstege und BolkSwohlfahrt, Kinderpflege und Für« sorge, Erziehung und Sport, einschlägige Belletristik. Ei ist bemüht, gut zu illustrieren. Es ist dem Wohl« wollen aller, die daran mitarbeiten wollen, besten« empfohlen. Wir empfehlen es zum Bezüge und ma-chen besonder« alle Bereins-Orlsgruppen darauf auf-»erksam. Es ist ein Blatt, das wert ist, in allen BereinSbüchereien und Lesezirkeln aufgenommen zu werden. Der Berlag von „Mein SonntagSblatt' in Neutufchein sendet gern Probenummern aus verlangen kostenlos. Vermischtes. DieFriedenSbedingungenEnglandS. Nach Jrifh Jndepenbent vom 19. Oktober zäh lt Weekly DiSpalch folgende Punkte al« „Friede»«-bedingungen der Lerbandsmächte" auf: 1. Bevor irgend eine Erörterung der FriedenSdedingungen be-ginnen kann, hat Deutschland alle« besetzte Gebiet der Verbandsmächte zu räumen und Elsaß-Lothrin-gen an Frankreich zurückzugeben; 2. Deutschland zahlt eine Kriegsentschädigung von 500 Milliarden Mark; 3. Deutschland ersetzt (durch Abtretung von Schiffen) alle durch deutsche Unterseeboote zerstörten Fahrzeuge; 4. Deutschland stell« alle in Belgien zer-störten Fabriken wieder her; 5. die BerbandSmächle behalten die von ihnen besetzten Kolonien Deutsch-land«; 6. alle deutschen Eisenbahnen und Bergwerke werden bi« zur Bezahlung der Kriegsentschädigung von den Berbandsmächien verwaltet. Ein großer Teil der deutschen öffentlichen Meinung ist — laut Weekly Dispatch! — dafür, diese Bedingungen anzu-nehmen, damit endlich da« Gemetzel an der Somme ovfhirt." — Der „große Teil der deutschen öffent-lichen Meinung", der „dafür" ist, besteht aus de» roien Morgenländern Haase, Liebknecht und deren ungtwüsferten und gewässerten Nachbetern. Deutsche, in deren Adern auch deutsche« Blut fließt, kennen nur eine Losung and die heißt: Durchhalten und siegen! Staatssprache undStaat«schule. E« ist immer sehr lehrreich, wenn man hört, wie andere über uns denken, denn es liegt oft ein Fingerzeig darinnen auf eiwas, das entweder bisher unbeachtet geblieben oder falsch angepackt worden ist. So schrieb jüngst daS hollindische Blatt „Nieuwe Rotterdamsche Courant": „Die Ungarn pflücken jetzt die Früchte ihrer Sprachenpolitik, die sie in ihrem Staate befolgt haben. Da« Ergebnis dieser Polstik ist, daß eine ein-heillicht Sprache im Lande herrscht und nicht eine solche Verwirrung wie in Oesterreich. Die StaatS> spräche ist da« Band, das alle Staatsbürger um-schlingt, darum fühlt sich eben jeder in Ungarn, ob er nun Magyarisch oder eine andere Sprache seine Mutiersprache nennt, als Bürger de« Staate». Die Magyaren verstehen eben zu regieren, die Deutsch-isterreicher können da« nicht. In einem Lande mit verschiedenen Völkern kann nur eines führen und len-ken. In Ungarn ist die« der Fall, in Oesterreich nicht. Dadurch kommt es, daß daS reichere, weiter entwickelte, besser bevölkerte und industrielle Oester-reich nicht so einig und stark ist wie Ungarn." Da« ist ein Spiegel, der »>« ein Bild zeigt, das un« zu denken gibt. Z» Oesterreich wurde die Gleichberech-tigung aller Völker gesetzlich normiert, in Ungarn aber eine Staatssprache eingesührt. Wozu diese'Ber-suche führten, da« zeigt uns die holländische Zeitung, soweit c« Außenstehende beobachten können. UnS hat der Krieg noch viel mehr die Augen geöffnet und un« zur Umkehr von dieser Politik wiederholt ge-mahnt. Auch wir in Oesterreich brauchen eine Staats-spräche un» zu ihrer raschen Einführung die schleunigste Verstaa'lichuug unseres gesamten Schulwesens. Der erste Bezugsschein. Unter diesem Titel dichtet der immer witzige Leo Leipziger in seinem „Roland von Berlin": Als Eva sich durch eine Schlange zum Apselschmau« verleiten ließ, Verlor der Mensch — da« weiß man lang: — da« friedensstille Parodie«. Doch was sich hinterher begeben und noch nicht all- gemein bekannt. Erhellt au« dem, was ich foeben in einer alten Chronik fand. Auf Pergament stand dort geschrieben: Nun wardS der Eva plötzlich klar, Daß sie bisher ganz nackt geblieben und niemals angezogen war Dieweil sie jammernd Klage führte aus Scham ob ihrem bloßen Leib, Begab eS sich, daß Mitleid spürte der Cherub mit dem armen Weib. Er hat auZ feine« Rockes Falten ein Zeitlichen her-auSgelangt, Und al« Frau Eva den erhalten, hat sie beseligt ihm gedankt. Verwunden war da« Allerschwerste! Sie holte sich ein Feigenblatt, Denn jener Zettel war der «ste — Bezugsschein, den'« gegeben hat. Die Rekordwvrst. Ein im wahrsten Sinne des Worte« gewichtiger Druckfehler findet sich in dem Lokalblättchen einer kleinen französischen Pro-vinzttadt. .Ein Dieb' heißt es dort, ist in der letz-len Nacht in den Lebensmittelladen deS Herrn P. B. eingedrungen, in dem er eine Türfüllung aus-schnitt. Er hat eine Geldbörse mit 7 Franks und eine Wurst im Gewicht von üvl) Kilogramm davon-getragen.' Da der Dieb nicht gefangen wurde und daher nicht unier der Last zusammenbrach, ist mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß die Geldbörse 500 Franks enthielt und die Wurst sieben Kilogramm wog. LähmungSepidemie im Bienen st aat. Eine Seuche, die in ihren Erscheinungen der Kin-derlähmung gleicht, wie ste in den letzten Monaten allenthalben in Amerika Opfer über Opfer gefor-dert hat, ist jitzt in den Bienenkolonien deS Staates Ohio aii»gebrochen. Nach den Berichten des staat-lichen Inspektor« für die Bienenzucht ist dadurch die Honigproduktion deS ganzen Bezirke« in Froge ge-stellt. Die von der Krankheit befallenen Bienen fiel» len ganz plötzlich ihre Arbeit ein, verkriechen sich matt in die Winkel ihrer Stöcke und bleiben dort regungslos, bis sie sterben. Die amerikanische Bun« deSregierung hat bereit« eine Reihe Sachverständiger mit der näheren Untersuchung betraut. Bis jetzt ist es aber, wenn die „New Kork World" recht unter« richtet ist. nicht gelungen, genauere Feststellungen über Herkunst, Eharakter und Verlaus dieser seit« samen LähmungSepidemie zu machen. Die verwaiste Redaktion. Aus der LeutnantSzeit des General« Rivelle, der die franzö-fischen Truppen bei Verdun befehligt, erzählt der „Figaro" folgende wahre Geschichte: Nivelle lag al« Unterleutnant in einer kleinen südsranzöfischen Stadt in Garnison. Er besaß einen prachtvollen Jagdhund von tadelloser Raffe, der ihm sehr viel wert war. Dieser Hund ging eine« Tage« verloren. In großer Betrübnis begab sich der Leutnant zur Redaktion de« Stadtblättchen«, wo er fosort unter „Verloren" die übliche Anzeige einrücken ließ, und dem ehrlichen Finder de« Hunde« eine Belohnung von 200 Fran-ken versprach. Am nächsten Morgen erschien der Offizier, der die Nacht sehr schlecht geschlafen hatte, wieder im „ZeitungSpalast'. Er wurde vom Redak-tionSdiener ein bißchen unwirsch empfangen. „Wo ist der Herr Ehesredakteur?" fragt« der Leutnant. — „Ausgegangen.' — „Der Herr Verleger?" — .Auch fort." — „Irgend «in Redakteur?' — „Ausgegangen, mein Herr, alle ausgegangen.' — .Ja, zum Teufel, wohin ist denn die ganze Redak-tion marschiert?" — .Dorthin, wo auch ich jetzt lieber sein mochte al« hier, auf die Straße, um de« Hund zu suchen . . Warum nennen sich die österreichi« schen Monarchen König vonJerusalem? Ein wenig bekannter Titel der österreichischen Monar-chen ist der eine« „Königs von Jerusalem". Warum und seit wann diese Würde sich im österreichischen Kaiferhause vererbt, fei hier einem alten Kalender nacherzählt: In dem ersten, 1096 unternommenen Kreuzzuge gegen die Sarazenen in Palästina hatte Gottfried von Bouillon, Herzog von Lothringen, den Oberbefehl über die christlichen Heere, und unter seiner Anführung wurde im Jahre 1099 Jerusalem eingenommen. Acht Tage nach Eroberung der Stadt wurde er zum König von Jerusalem ausgerufen und gekrönt. Er liefe; sich statt der goldenen Krone eine Dornenkrone aussetzen. E« gezieme sich nicht, sprach er, daß jemand dort einen Lorbeerkranz, eine goldene Krone trage, wo der König de« Himmel« eine Dornenkrone getragen hat. Bon dieser Zeit an habe» die Herzöge von Lothringen immer den Titel eine« König« von Jerusalem geführt. Da «un der Gemahl der Kaiserin Maria Theresia aus de« Hause Lothringen war, so führen diesen Titel so-wohl er. wie seine sämtlichen Nachkommen seit Kaiser Josef II. Di« Pikbuben. In der Kreisstadt Scha-drinSk im russischen Gouvernement Perm, das sich am Westabhang deS Ural ausbreite», besteht eine Realschule und ein Mädchengymnasium, deren Zög-linge anscheinend miteinander einen lebhasten Ver-kehr unierhalten. Bor einigen Monaten bildete sich unter den Schülern der Realschule eine Verbindung unter den Namen .Die Pikbuben", die ihre regelrechten Satzungen von 19 Artikeln, ein Verein«-abzeichen (die Karte .Plkbube" mit geschwärzter Rückseite) und allerhand andere Merkmale emer Schülerverbindung besaß. Die „Pikbuben" bildet«» so eine Räuberbande. Sie unternahmen zwei in allen Teilen gelungene Raubübersälle, bei denen ihnen Waren und Geld sür mebrere hundert Rubel in die Hände fielen. Beim zweiten wurde aber einer der Teilnehmer, die sich svrgsältig maskiert hatten, er-wischt. Man entdeckte daraufhin auch die übrigen „Pikbuben" und ihre Dokumente, au« denen h«rv»r-ging, daß sie auch eine Gymnasiastin zum Mitglied der Bande gemacht hatten. Die beiden Raubzüge hatten sie dadurch ermöglicht, daß sie mit den Töch-lern der ausgeplünderten Familien, ebenfalls Schule-rinnen des Gymnasiums, intime Beziehungen ange-knüpft und so die ..Gelegenheiten' auSgekundet hatten. Die jungen Herren, von denen nur zwei über 10 Jahre alt waren, hatten auch einen Ueber-sall an einem Leutnant versucht. Sie schickten dem Offizier einen Liebesbrief, worin er von einer Un-bekannten zum Stelldichein in später Abendstunde geladen wurde. Die „Pikbuben" erwarteten ihn, »it Eisenstangen und Chloroform bewaffnet, der Lent-erschien aber nicht. Da« Kre:«gericht verurteilte füns der „Pikbuben" zu mehrjährigen Zuchthausstrafen, die übrigen wurden freigesprochen. Der Manschettenknops al« Laterne. Die Schwierigkeiten, in die sich die Londoner bei Nacht durch die verschärften VerdunkelungSvorfchrif- /MÄTlTONrsX / EINZI0 BESTES \ / IN SEINER ■IISaiALTBEWAHRTEa ANALYTISCHEN FAMILIEN- 1 6 ET RANK. I Seite si immer 96 ten in Anbetracht der Zeppelingesahr versetzt sehen, haben sä.on viele merkwürdige Einfälle und seltsame Moden gezeitigt. DaS Neueste und Aktuellste aus diesem Gebiet ist der leuchieide Manschettenknops, und jeder Engländer, der aus sich hält und den Launen der Mode folgt, »ersieht sich mu diesen Manschetlenlaternen. Die Knöpse sind mit Radium leuchtend gemacht, neuerdings will man auch ganz kleine Glühlämpchen mit einer winjigen Ballerie als Manschettrnknöpse verwenden. Diese Mode, die der Herrenwelt urplötzlich de» Vorrang verjchaffle, ließ die Frauen nicht schlafen und sie dachten nach, wie auch sie eine Leuchim»de in Schwung dringen könnten. Nach einigem Besinnen wurde auch wirklich dieses Problem gelist: die Kipse der Fuchspelze sind näm> lich jetzt, statt wie bisher imt Glasaugen, «it zwei kleinen, strahlenden Glühlämpchen versehen Jeden-fall? muß der Anblick von London bei Nackt sehr seltsam sein, und ein sranzisifcher Berichterstatter er-klärt, es wäre wie eine Märcheunacht mit tausend schwirrenden Leuchtkäsern. Deutsche, unterstützte eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen heraus-gegebenen Wirtschaftsgegenstände. Guterhaltenes Spielzeug für Knaben und Mädchen billig zu verkaufen. Laibacherstrasse 29, I. Stock. Jüngling, tagsüber beschäftigt, sucht Wohnung samt ganzer Verpflegung Zuschriften an die Verwaltung d. BI. unter Nr. 22368. Maschinschreibunterricht. Lehrbef&bigter Maschiciehreiblebrer erteilt Uuterricht im Maschiuschreiben und Stenographie zu sehr mässigen Preisen. Anfragen sind xu richten an Stadtamtssekretär Hans Blecbinger. ÜÜÜ •— !•— TVudtsorten liefert rasch und billigst VereinsbucKärucKerei Celeja. OOOOOOGGOOOO pfaff - näbmascbirie Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste SpezialApparate! Niederlage bei :: Jos. 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Sie sann über sein verändertes Benehmen nach und machte sich, da sie dem wahren Grunde nicht auf die Spur zu komme» vermechte, die un-möglichsten Gedanken. Vielleicht bereute er daS keck« Spiel, das er sich einst mit ihr erlaubt, vielleicht liebt« er eine andere, war gar schon heimlich verlobt; der Gedanke tat ihr weher, als sie sich zugestehen wollte. Der letzte Schnee war zerschmolzen. Die Schnee-glöckchen wiegten ihre weißen Glocken im Winde und die ersten Krokus lugten neugierig aus der Erde. Fräulein Sonnemann stand auf dem Bahnhof; an ihrer Seite Beatrice, die es sich nicht hatte nehmen lassen wollen, ihren alten Ouä^mst, dessen größerer Quälgeist wiederum ste selbst gewesen, zur Bahn zu bringen. Vielleicht tat ihr die alte Zungser leid, die nun nach jahrelanger Versorgung sich plötzlich wieder in die Welt hinausgestoßen und tei Suchens nach einem netten Unterkommen preitgtgeden sah. Jeden» falls würdigte Fräulein Sonnemann die gute Ab-sicht auch. Ihr stiller Grimm über die neue Schick-falstücke schwächte sich zur rührseligen Kleinmütigkeit herab. ^ „Ach, Komtesse", klagle sie noch fast im Ein-steigen. .Wer weiß, welchem Schicksal ich entgegen-gehe! Was ich alte Person noch alles zu ertragen haben werde I- „Aber Sonnemännchen — Ste sollen sehen, gut wird eS Ihnen gehen", tröstete Beatrice und dieAel-tere seufzte. In früheren Zeiten hätte die kleine Komtesse vielleicht einen Jauchzer ausgestoßcn und einen Luft» spning getan, wenn sie ihren Quälgeist in die weite Welt hinausziehen und sich also von ihm befreit ge-wußt hälte, heute stand sie regungslos, trockenen AugeS, aber wehmütigen Blickes da und schämendem entschwindenden Zuge nach. Langsam wandte sie sich dann um und schritt zum Wagen. Da stieß sie plötzlich mit einem Herrn zusam-mcn. Aufblickend sah sie in ein kugelrundes Männer« gesicht und zwei weit aufgerissene, kleine Aeuglein. Neben dem kleinen bebrillten Herrn aber stand ein schlanker junger Mann in einer ihr nur zu wohlbe-kannten, graugrünen Joppe und mit einem Stutzen über der Schulter. »Potz tausend I Verzeihung, kleine« Fräulein I" murmelte der Dicke. Dann fuhr er sich mit einem komischen »Uff" durch das dünne Haar. „Na, zu spät wären wir ja also doch gekommen I" Der junge Förster hatte indes den Hut gelüstet, etwas steif und förmlich, trotzdem die Komtesse ihn gerade herausfordernd in die Augen blickte. Sein Begleiter riß die Aeuglein noch weiter auf. „Ja, wahrhaftig, da» ist ja da» Komleßchen — ergebenster Diener, mein gnädiges Fräulein!" Beatrice lachte über seinen Kratzfuß. „Ja, wir erkennen uns wieder, Herr Doktor", meinte sie mit einem schalkhaften Blick aus den ab-seils stehenden Heinz. „DaS scheint bei anderen nicht der Fall zu sein." Ueber Heinzens Gesicht ging eine helle Röte und in seinen Augen blitzte eS aus. „Da tun Sie mir unrecht, Komtesse", sagte er. t »Nun guck brn Jungen", buchte Senteniu« schmunzelnd. Dann wandle er sich an Heinz. »I«, mein Junge, nun sage mir b»ch, wann geht jetzt ber nächste Zug. Diesen hätte» wir glück-lich verbummelt." «Ich werbe einmal nachsehen, Doktor." Beatrice aber hielt ih» zurück. „Sie brauchen sich nicht zu bemühe», Herr von Zarboe", sagle sie. „Ich weiß zufällig genau, baß der nächste Lug in dreiviertel Stunden nach der Rcsibcnz gehl; mit dcm wollen Sie boch, Herr Doktor ?' .Ei freilich! Schönsten Dank für bie Auskunft, Kc>mlesse! Aber nun mein Junge, beeile Dich! Du hallest vorhin solche Eile, wieder in Dein Eulemiest zurückzukommen, was zögerst Du jetzt denn noch?' Dabei zwinkerte er verschmitzt mit den Aeuglein. Heinz errötete tief. »Ja, ich habe wirklich keine Zeit, Sie haben recht. Adieu, lieber Dok>or, auf baldige«, frohes Wiebersehen 1 — GnäbigeS Fräulein I" Er wollte sich mit einer förmlichen Verbeugung von ber Kom-teste verabschieden. Diese aber schritt nach sreunbli-chem Gruß für SenteninS an seiner Seite weiter. „So leicht werben Sie mich nun heute nichl loS. Herr von Zarboe", ncckle sie mit ihrem allen Ueber-mut. „Sehen Sie, ich habe mir in den Kopf gefetzt. Sie sollen mich begleiten und zwar, da Sie so große Eile haben, in meinem Wagen." „Aber Komtesse!' protestierte Heinz. In ihren jetzt wieder rosig gefärbten Wangen zeigten sich die Schelmengrübchen. „Bitte sehr, ich wünsche e« uub Sie shaben sich meine» Wünschen »bsolut unterzuordnen." Dennoch hatte er Einwendungen. „Es schickt sich wirklich nicht, Komtesse." Sie zog eine Grimasse. „Schickt sich nicht, schickt sich nicht! Schickte eS sich etwa, baß ein gewisser Jemand einst ihre hochgeborene Gräflichkeit burch den Wald narrte, wie ein Dorfmädel?" „Komtesse", stammelte er. Doch sie gebot: „Nun kommt Ihre Buße. Win« den Sie sich nur. Es nützt Ihnen garnicht«. Soeben habe ich eine AnstandSdame zur Bahn gebracht, jetzt erkläre ich mir Sie zum Kavalier l Alio en avant, seien Sie folgsam und steigen Sie ein!" Damit sprang sie leichlsüßig in d/n ihrer harrenden Wagen und ihm blieb nichl» anberes übrig, als sich ihrem Willen zu fügen. Beatrice schmiegte sich lachend in die Wagen, Polster. „Wie herrlich!" meinte sie, „so zu zweien! Finden Sie baS nicht tuch?" und da er verlegen schwieg, fragte sie übermütig : „Ich bin w»hl schreck-lich ungezogen und benehme mich sehr unschicklich, nicht wahr 7 Shoking ! würde da« gute Sonnemänn« chen sagen! Ja, sehen Sie, nun bin ich dem Käsig entsprungen und mache Dummheiten!" Sie lachte und ihr Uebermut steckte auch ihn an. Wie reizend sie doch war. „Komtesse", sagle er. „Glauben Sie mir, ich freue mich sehr, sie so ungezwungen und srisch zu sehen; aber ich fürchte, daß Sie sich durch Meine Schuld Unannehmlichkeiten bereiten!" „Durch Ihre Schuld? Ach nein, d ,s denken Sie nur nicht. Großmama kennt mich! UrbrigenS kann der Jean da", sie wic» auf den Kutscher, „ja bezeugen, wic männlich Sie sich gegen die Vcrfucherin gewehrt haben!" Dabei verzog sie schmollend ben Mund. Ihm würbe warm und wohl. ..Komtesse. ich bin Ihnen ja so dankbar!" gestand er. „Ader so steif und förmlich!" fchmollle ste. „Haben Sie selbst mir nicht gezeigt, baß Sie meinen Uebermut empörend finden? Ober", setzte er bitter hinzu, „hat ber Umstanb, baß ich zusällig doch nicht schlechtweg Brandt heiße, etwa« mit der Wanb» lung Ihrer Gesinnungen zu schassen?" Beleidigt richtete sich Bcotrice aus ihrer be« quemen Stellung aus. „Pfui, daS ist abscheulich von Ihnen." Ihn reute das voreilige Wort. „Verzeihung, Komtesse, aber . . „Aber?" fragte sie. „Aber ich habe solange aus ein freundlichct Wort Ihrerseits, einen ermutigenden Blick gehofft unb Sie hatten nur einen kühlen Gruß für mich, daß ich mir stets de« zwischen unS wallenbcn Ab« staube« voll bewußt geblieben bin." ..Sollte ich Ihnen etwa entgegenk»mmen?" grollte sie. „Sie haben recht, ich fo!bere Unmögliche«!" sagte er gepreßt und boch versöhnt. In diesem Augenblick wandte Beatrice ihr Ant-litz mit einer jähen, schreckhaften Bewegung nach ber andern Seite. Auch Heinz wandte be» Kopf und was er erblickte, eifchrack auch ihn. Aus dem jen-seitigen Wege lies eine junge Person, offenbar, ihrer Kleidung »ach, den besseren Ständen angehörend, neben dcm Wagen her. WirreS Haar quoll unter bcm schiefsitzenben Hut halb aufgelöst hervor, daS Jakett stand offen; daS Kleid schien sch es zugehackt. Was aber der ganzen Erscheinung ein grausige« Gc-präge gab, daS war der AuSbruck des früher sicher hübschen GesichtcS, daS Verzerrte, Tierische in den frühzeitig verwelkten Zügen und da« unheimliche Flackern und Glühen der starr auf Beatrice gerich-tclen Augen. s Halb ohnmächtig, wie g-lähmt, bleich bi» in die Lippen, lehnt« diese In Ihrer Ecke. „Mein Gott, waS ist? Wer ist jenes Weib?" fragte Heinz zwischen Grauen und Zorn schwankend. Beatrice bewegte die Lippen; aber kein Ton entrang sich ihnen. „Fahren Sie schneller!" rief Heinz dem Kut-scher zu, in der Hossnug, dadurch der Nähe »nd dcm Anblick der unheimlichen Person zu entrinnen, doch im nächsten Augenblick geschah etwis Ungeheuerliches. Die Lausende mochte Heinzens Zuruf «nd seine Absicht verstanden haben. Mit einer katzenartigen Gewandtheit tat sie einige weitauSholende Sprünge, schwang sich aus den Wagentritt und umklammerte mit allen zehn Fingern ihrer Hände den Hals der Komtesse. Mit einem heiseren Ausschrei und dem gurgeln-den Ruf: „Helene!" sank Beatrice völlig in sich zu-fammen. Heinz aber kam ein grauenvolles Verstehen. Die wahnsinnige Braut Otto von Langen» I Eine» Augenblick war auch er wie gelähmt. Dann schrie er dem Kutscher ein gebietendes „Halt" zu und wars sich, nicht erst die Hilfe herbeieilender Passanten abwartend, aus die Irre, unter deren Fin-gcr» das unglückliche Opser schon dem Ersticken nahe zu sein schien. Die Wahnsinnige aber schrie mit gellender, un heimlicher Stimme: „Mörderin —Räuberin — Du hast mir den Geliebten geraubt, gemordet — gieb ihn wieder heraus oder ich töte Dich, wie D» ihn ge-tätet hast. Du Falsche! Wie Du jetzt einen Andern . Doch ihr« Stimme erstarb jäh unter dcm eisernen Griff von Heinzens Hand, die jetzt ihren Hals um-spannten. Die Finger der Unglücklichen gaben daS Opfer frei; sie schlug mit Armcn und Händen um sich. „Mörder . . .1" gurgelte sie. Heinz aber schrie der zusammenströmendrn Menge zu: „Haltet sie, überwältigt sie, eS ist eine entsprunge Wahnsinnige!" Hilfreiche Hände bemächtigten sich der Irren, überwältigten sie und übergaben sie der Obhut her> beieilender Schutzleute. , Einen Arzt, einen Arzt!" flehte Heinz sich in töllicher Angst über die regungslos« Gestalt der Kom-tefse beugend. Bald war einer zur Stelle. Beatrice war nur ohnmächtig, wie der Arzt, nachdem man die Komtesse in eini der nahen Häuser gebracht, kon-flatterte. Sie erholte sich unter den ärztlichen Be-mühungen bald und die Sorge Aller richtete sich jetzt «us die bereits abgesührte Irre. Heinz agnoszierte sie. E» wurde an die Familie der Unglücklichen telegraphiert und die Kranke in sicherem Gewahrsam gebracht. Dann kehrte Z«rdoe aus» Tiefste erschüttert und doch In Sorge um Beatrice dorthin zurück, |wo er Letztere »erlassen hatte. Er fand sie seiner wartend, blaß und bebend. Er beruhigte ste. so gut e« geheu wollte. Die nötigen Schrille seien getan, man müsse jetzt aus Benachrichtigung von Elten» warten I .Begleiten Sie mich zu meiner GroßmutterI" bat ihn Beatrice und ihm dann in überströmendem Gefühl beide HSnde reichend: „Ich glaube gar. ich habe vergessen. Ihnen zu danken! Ich wäre jetzt sicher eine Leiche ohne Ihren Beistand!" Er sah ihr tief, fast zärtlich in die fchtnen Au» gen; stumm ergriffen küßte er ihr die Hände. Die Gräfin kam ihnen bereits entgegen. Auch ihr war die Kunde von dem fürchterlichen, übertrie-bcn dazu, zu Ohren gekommen. Als sie die Enkelin wohlbehalten vor sich sah, schloß sie s,e, trotzdem sie sich auf offener Straße befanden, in die Arme. „Mein geliebtes, armes Kind!" welche grauen-vollen Minuten mußt Du durchlebt haben!" und dann mit einem Blick aus Heinz, „ist da» Dein Retter, Beatrice?" Diese nickte stumm, dankbar zu dem jungen Mann an ihrer Seite ausblickend. Vielleicht lag auch noch mehr wie DankbarkeU in diesem Blick. Die alt« Grä-sin aber sprach Heinz ihre» Dank in so warm emp-fundenen Worten au», daß dieser sich aus da» An-genehmste von der schlichten Herzlichkeit der alten Dame angemutet fühlte. „Sie müssen uns recht bald besuchen, Herr von Zardoe, wir sind uns ja ohnehin nicht mehr sremd und wir würden UNS sicher sehr zu Ihrem Besuch freuen, nicht wahr, Beatrice?" Diese konnte nur wiederum stumm nicken; daS heiße glückliche Lächeln, mit dem sie Heinz anblickte, ließ diesem dos Herz höher schlagen und nur all- zu gern di« Einladung der Greisin annehmen. * * * Im Eltenschen Hause herrschte nach dem Ein-treffen der telegraphischen UnglückSbotfchafl eine un-befchreibliche Aufregung. Der Oberst befand sich gerade auf einer Reife abwesend; dir Oberstin war völlig sassuugSloS; sie konnte dai Geschehene noch immer nicht fassen. Sie weinte ind klagte nicht, wie e» sonst ihre Art war, aber sie war wie gebrochen. Nun mußte auch Schwä-gerin Elisabeth für den abwesenden Bruder und Hau»-Herrn eintrete« und handeln. Entschlossen teilte sie Frau Agne« mit, daß sie di« Rückkehr des Bruders nicht erst abzuwarten ge» denke, sondern sich selbst unverzüglich auf die Reise begeben werde. Zhr« ruhige bestimmt« Art »ersehlle di« Wir-kung nicht. Die Obtrstin richtete sich an der Schwi- 4 gftin gesagter Haltung wieder auf. Doch bestand sie aufs Entschiedenste daiauf, Elisabeth auf dem Wege zu ihrem unglücklichen Kinde zu begleiten und jene mußte sich dem Willen der schwergeprüften Mutter fügen. Umsichtig, wie sie war, depeschierte sie jedoch so» fort nach der Irrenanstalt, von wo auS zur Ber» wunderung der beiden Frauen keine Btnachrichtigung von der Flucht der Unglücklichen eingetroffen war. Dann begaben sich beide Frauen auf die Bahn. Auf einer der nächst.« Stationen erhielten sie ein Bahntelegramm vom Direktor der Irrenanstalt, daS in kurzen Worten sagte, die Irre sei bereits am Morgen verschwunden, alle« Nachfmfchen jedoch ohne Ersolg gewesen. Der Direktor werde mit den Da-men am angegebenen Ort: zusammentreffen. Elisabeth athmete erleichtert auf; die Oberstin aber dachte mit Schaudern daran, wie sie ihr Kind finden würde. Am Ziel der Reise trasen auch richtig der Di-rektor in Begleitung eines Wärter« und einer Wär-tetin mit den Eltenschen Damen zusammen. Heinz und die LaudanS empfingen die Ankommenden; doch uoch Einer halte sich eingesunden. — Baron Senden, dem Heinz aus Anraten der alten Gräsin Mitteilung von dem Vorgefallenen gemacht hatte. Dke Oberstin wars sich dem Schwager schluchzend an die Brust. Elisabeth stind zur Seite — kühl — steif; aber doch minder eisig, als bei früheren Begegnungen mit dem Vetter. Helene war einstweilen im städtischen Kranken-hause untergebracht worden; dorthin bewege sich der kleine Zug. Baron Senden sührte dit Oberstin; ihnen folgten Elisabeth und der Direktor, der sich die red. lichste Mühe gab, seiner schweigsamen Begleitung feine Schnldlosigkeit an dcm Geschehenen zu beweisen. Den Abschluß bildeten Heinz und die gräflichen Damen. (Fortsetzung olgt.) Vermischtes. Der K r i t g 8 e f t f. Da der Krieg immer mehr verschiedene HUsSkräfte in seine Dienste nimmt, sah man sich in Frankreich veranlaßt, auch die Zahl der an der Front verwendeten Tiere um eine neue Gat-tung zu vermehren. Der KriegSesel ist die neueste Errungenschaft der französischen Heeresleitung! Wie dem „Journal deS DebatS" zu entnehmen ist, wird daS friedliche Langohr feit einiger ZUt erbarmungS-los an die Somme geschickt, um dort die Stelle sei» ncö Halbblutkollegen, dcS Maultieres, einzunehmen. Die Transporte von den Etappenlager» bis zu den »orderen Linien wurden nämlich bisher an der Front mit Hilfe von Maultieren vollzogen. Da aber durch Beschießung der Transporte allzu empfindliche Ver- luste eintraten, suchte man dieselben weniger sichtbar zu machen. Man stellte al« Ergebnis langer Nach-sorschuiigen fest, daß die Maultiere mit dem Rücken und dem Kopf au« den Hohlwegen, auS dem Gebüsch »nd den Gräben hervorragen, und so hat man denn die Esel mobilisiert, die wegen ihrer geringeren Höhe zur Hoffnung auf ungestörtere Transporte Anlaß geben sollen. Bei dieser Gelegenheit erinnert daS „Journal deS GebatS" daran, daß die Verwendung deS EselS im Kriegsdienste keineswegs jüngsten Da-tumS sei. Schon im Altertum hätten bei den Per-fern und Griechen die Esel militärische Lasten getragen, und weiter wird daran erinnert, daß sie an Napo leons Expedition nach Aegypten wertvollen Anteil nahmen. Hierüber gibt es auch «ine nette Anekdote. Aus der ägyptischen Expedition Napoleon« dienten die Esel auch dazu, die Mitglieder deS französischen Institute«, die sich zur Erforschung de« Landes mit vielen wissenschaftlichen Instrumenten dem Feldzug angeschlossen hatten, zu befördern. Als der Feind die Kolonne, bei der sich auch die Gelehrten befanden, angriff, bildeten die Soldaten ein Viereck und riefen: »Die Esel in die Mitte!" Auf dieses Signal eilten die Gelehrten in die Mitte des Vierecks, um möglichst weit vom Feinde entfernt zu fein. Wenn auch die Esel an der Somme nicht gerade Gelehrte auf ihren Rücken tragen, meint das Pariser Blatt, so seien ste doch nicht runder wegen ihres Kriegsdienstes zu achten. Wenn es eine Gerechtigkeit in der Welt gäbe, so dürste daher in Zukunft daS Wort Esel nie mehr alS Beleidigung gebraucht werden. In diesem Kriege müsse da« französische Volk jeder Hilfe an der Front, auch den Eseln, von ganzem Herzen dankbar sein! Wer doch den Schtüsset fände. . . Wer doch den Schlüssel fände, Der, — weltv«rborgen — jene Pforte schließt, AuS der hervor nur blut'ger Nebel quillet Zu ewig' martervollem Taumel, — Menschenweh,.. . Den Krieg gebiert, ... den Krieg ... seit je,. . . Die heilig' Eid' mit gift'gem Dunst umhüllet, Die Höll' sich auSspeit, sich ergießt .... Und schloß' sie ab,--aus daß ein Ende! Wer doch den Schlüssel fände, Der unter'm Schatten alles Bösen ruht, Von dessen Schwelle fessellos' Dämonen, Furien mit ringelnd' Natternhaar Abstoßen sich alS Würger, — Racheschar, — Für grau'ngepeitschte Menschenmillionen, — Vampierwollüstig trinken Blut um Blut . . . Und löschte au« der Fackeln Welteabräude! » Wer doch den Schlüssel sände,--- Versink' zurück in die verfluchte Gruft Den Krieg deS Wahnsinn'S und der Schauer, — Auf daß ter Mensch mit seinem Erdgeschick' Zufrieden sei, — der Fried' erblüh' — und Glück, Nach namenlosem Schmerz und Trauer, In sonnenglanjumstoss'ner Lust--- Gesegnet seien diese liebreich' Hände! Ist-. ................,r ^;<;r , CTEWNIT-WCHKK LUDWIG HdTSCHKICUMa.VOCKUBWUCK^WIE^gUOlPEST *>E Die behördlich konzessionierte Beehre mich höHichst mitzuteilen, dass ich das Korbwarenlager de® Anton P r a h käuflich orworben habe und ausser meiner reichhaltigen grünsten Möbel -Niederlage alle Korbwaren hauptsächlich Wäsche-uud Reiaekörbe, Handkoffer sowie Garten- und Veranda-Möbel in allen erdenklichen Ausführungen lagernd halte und diese Artikel stets weiterführen werde. Martin Urschko Bau- und Möbeltischlerei, groBtc Mübelhaiidlung Uutersteiermarks Cilli, Rathausgasse 17. AcA; Ae AtAiAtAt *v* A; A. Ac Ar. A? At A* A; Ar A; A? A: Ac A A? Ar A A {)rudtsorten l'fKrt «ii möiuijeii ijreit.-. Vereinskuchdruckerei ..Celeja" Cilli. Rauhwaren Füchse-, Marder-, Fischotter-, Iltisse-, Hirsch-, Reh- und Gemsfelle sowie Katzen- und Hasenbälge kauft zu besten Preisen Ü3X iitÖSSl, Lederniederlags, CiiÜ, Kaiser Wllhelm-strasse Nr. 23. Gotöaer LBtamrsicirasstak ans GeonseitMl. 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