Mittwoch den 19. Zunl 1878. lVII. Jahrgang vi« „«arbuigtr Settu»g» erschiiiit jiden «-»«tag, MMwoch und Fr-itag. Preis' - sür Marbiirz ganzjSlirig S II>, halbiäh-i- z fl., «ierteliähri» l «. SO k: für giiftellun-_m» Hau« «»iiitlich I» k. — mit P»st»erstiid»ng: ganzjähri, S ft., halbjährig » fl., vierteljährig i fl. Znlertian'gedühr » k. »r. Seile. Kit rigkatlichkll Arsacheo der Mobil- Marburg, 18. Juni. Der iltmeinsame Minister des Aeußer»! hat aus Pesragen von Seiten einiger Diploniaten die unsich^'ren Zustände Nuinäniene, Serbiens und Bosniens als die eigentlichen Ursachen der Mobilmachung bezeichnet. Forschen wir nun, ob sich der sragliche Befehl rechtsertigcn laß! ? Ohne die Undankbarkeit, Eroberungsgier und Herrschsucht Rußlands wlirde tlch Rumä-nien der vollkommensten Sicherheit erfreuen. Dttrse»^ wir von den Mitteln ans den Zweck schließen, so ist dle TruppenaussteUung in Siebenbürgen nicht gegen Rußland gerichtet und läßt sich daher nur die einzige Möglichkeit noch denken: die Entwaffnung des runiänischen Heeres, wenn dieses vor der Vergewaltigung durch die Russen herüberflüchtet. Für einen solchen Fall ist aber vorgesorgt durch die t'Slden Divisioilen, die schon vor der Mobilmachung in Hermanustadt und Klausei'burg sich besunden. Zu viel wäre somit auch liier wieder eilt ver-sehltes Ziel unserer Ortentpolitik. Serbiens Parteikämpfe find eine innere Angelegenheit dieses Staates und so lange die Bewegung nicht unsere Grenze überschreitet, hat Andraffy keLneil Grund, sich beunruhigt zu südlen. Die Vergrößerung Serbiens durch Alt-Serbien ergibt sich aus dem Kriegsrechte und gefährdet Oesterreich-Ungarn nicht, weil es dieser Großmacht gleichgiltig sein muß, wenn sich ein Nachbarstaat so geringen UlnsangS um ein Viertel seines bisherigen Flächenranmes erweitert und trovdem noch neunmal kleiner bleibt. Ob vergrößert oder nickt, ist Serbien sltr die Magyarcn nur dann eine Gefahr, n'enn diese in ihrer nationalen Veiblendung und Ver« btssenheit gegen jedes andere Voltsthum aus ungarischem Boden namentlich die eigenen Serben bedrängen, wie jetzt und letztere zwingen, hilsesnchend dorthin zu blicken, wo ihre Stammgenossen lereits eine nationale Macht bilden und sich eine sonderstaatliche Organisation errungen. An den Magyaren liegt es, durch eine gerechte Nationalitätenpolitik dort unten sichere Zustände zn schaffen siii sich und die GesamnU-nionarchie. Die Verhältnisse iil Bosnien und in der Herzegowina nölhigen l»eute weniger als ftüher zu einer kriegerischen Maßnahme. Die Türkei ist besiegt — die Ausständischen lassen die Wafsen rtihen und ivarten aus die Befchlüffe des Kongresses — die Flüchtlinge kehren wieder heim. Das Elend dieses Volkes ist so unbeschreiblich, daß der Kongreß die dringendsten Forderungen ersitllen muß und er kann denselben entsprechen, ohne bei der schwachen Pforte auf Weigerung zu stoßen. Beruhigt schon die Erwartung, so wird die Entscheidung weingstens derinaßen befriedigen, daß Oesterreich-Ungarn der weiteren Entwicklung harren dars ohne außerordentliches Aufgebot seiner Wehrkraft. Zur Licherung der Grenze genilgen jene Trlippen, die schon vor der Mobilmachung dorttiin gesandt worden und ist es unterm Schutze derselben den Behörden möglich, das Gesetz so strenge zu vollziehen, als die Dringlichkeit dies erheischt. Die Erklärung Andrassy's beschwichtigt also nlcht; sie überzeugt uns nicht, daß die Mobilmachung nothwendig ist und sie erschllt' tert uns nicht in der Meinung, daß die geplante Besetzung und Verwaltung Bosniens und der Herzegowina nur die Vorbereitung ist zur bleibenden Erwerbung dieser Länder. Franz Wiesthaler. ^mpsk», odcr nicht impsrn? Dr. Joses Hermann, Pritnararzt des Wiedener Krankenliauses, begutachtet in seiner Schrift: „Gesundheitslehre des physischen, gei-stigeii und sozialen LebetiS" die Frage: ob ge-ilnpst werden soll, oder nicht? Diese Kundge bung eines Fachmannes, welcher seit ein.m Menschetialter schon seiner Wissenschaft dient, kann nicht verfehlen, ausklärend und belehrend zn wirken. Dr. Joses Hermann sagt nach einer kürzen geschichtlichen Einleitung: „Von einem Wribe, welche der Geschichtssorscher Schlosser deßhalb einen widerlichen, dreisten und frivolen Blau« strumpf nannte, ivurde diese chinesische Erfindung nach Londolt gebracht und von den englischen Aerzten ausgebeutet. Bon England breitete sich der Schwindel des Blatlernpelzens nach Frankreich, Schweden, Deutschland und in andere Länder Europas aus. Gerade vor einem Jahr, hundert stand die Impfuitg der wirklichen Menschenblatlern — das Blatiernpelzen — in der höchsten Blütlze. Selbstverständlich machten die damaligen Jmps-Clnrurgen in Statistik gerade so wie in unsern Tagen; leichtsertige, gefälschte Daten der Moribitität und Mortalität, nati^rlich im Sinne des Blatternpelzens, brachten die Impfung mit naturlichen Blattern zu einem nie geahnten Aufschwungs. Datier kam es aber attch, daß in der Blüthe dieser Jnipfperiode beispielsweise das Jahr 1779 iln Königreiche Schweden die seit Mei^schengedenken höchste Zahl der an Blattern Verstorbenen (7200 aus je eine Million der Bevölkerung) erreichte. Solchen Thatsachen gegenlZber drang end-lich der menschliche Verstand durch; die gött-liche Erfindung des Blatternpelzens wurde zuerst in Frankreich, dann in England und in andern Ländern gesetzlich verboten, die llebung desselben mit harten Strafen belegt, und später in Preußen Gefängniß aus diese Uebertretung gegen die Sicherl)eit des Lebens gesetzt. Und siel)e da — kaum hatte das Strafgesetz dem verbrecherischen Treiben des ^^latternnelzens das Handwerk gelegt, und kaum hatteil weise Regierungen dem Schwindel der Aer^te. welche K e u i l tt o tt. Müht uild Kro«t. Äon H. Schmied. (Kortsehuiiq.) Ich bin jolche Gelage »licht gewvhiU, die Wirkung ist bei mir ente ganz andere als bei Ihnen; währeno Sie glitl^en, fröstelt's mich, als ob ich das kalte Fietier hätte. „Das macht", rief der General mit lautem Lachen, „weil Sie ketne Soloatennatur haben, weil Sie sich in der Stube und hinter dem Attentische ganz zusammengesessell haben. Aufrichtig gejagt, lieber Gerichtsrath, ich kann Ihre Kollegen incht leiden, aber bei Ihnen, das wissen Sie, inach' ich ei,le Ausnahme. Am meisten zuwider sind mir solche verschlossene, schweigsame und lauernde Gesichter wie dieser Mucker, dieser van Overbergen, den Sie mitgebracht haben. Es ist nur gut, daß er bald zu Belte gegangen ist. Mir Hütte sonst kein Glas geschmeckt. Was hat doch der Leisetreter hier zu schaffen?" Der Gerichtsrath zuckte die Achseln und flilsterte dem General zu: „Allerhöchster Besehl. Ihre Durchlaucht die Frau Herzogin-Mutter und Negentin liat ihtl tnit geheitnen Allsträgen an den Exlninister geschickt, von denen dessen Schicksal abhängt." „Sein Schicksal?" sragte der General verlvul't^ert „Was soll das heißen? Ist denn das noch nicht entschieden?" „Sein l^rlheil ist das einzige, welches noch nicht die allerhöchste Bestätigung erhalteit liat. Herr van Overbergen sell sein Gliick bei ihn» versuchen, indeffen auch ich noch ein Verhör »nit ihul abzuhalten gedenke." „Aber »vozu alle die lltnstände?" rief der General. Man hal einmal dlirchgegliffen nnd soll nicht davon ablassen und sich wieder schwach zeigen. Hat sich unsere Maxime »ucht glänzend bewährt? Ist es ,licht so ruhig in der Stadt, als we»ltt nichts vorgefallen wäre? Regt sich nur ein Mensch i»n ganzen Lande?" „Keine Seele", bestätigte der Gerichtsrath. .Ein heilfainer Schrecken ist in alle gefahren; Jeder hat »nit der Sorge für sich zu thun. Die vielen Verhaftungen haben gezeigt, daß es der Regierung El nst ist; fast keine Familie gibt es, der nicht ntn das Schicksal eines Angehörigen bange wäre ulld die deshalb fürchten mnß, etwas Anderes laut werden zn laffen als Versicherungen der llnterlverfung llild Bitten um Gnade." „Sehen Sie also", sagte triumphirend der General, „wie sehr ich Recht gehabt habe Die Rädelssithrer, die Unrllhestistcr, die Hetzer sind jetzt entsernt und ullschädUch gemacht, ick gehe jede Wette ein. ehe ein Jahr ins Land geht, ist das ganze Volk zabm »ind ergeben „Sie lvissen, daß ich inl Ganze«» auch Ihrer Ansicot bin", entgegnete Weber, „doch ist nicht zll verkennen, daß hinter der Unler-lverfuttg noch viel versteckter Grimm llnd Gl oll vorhanden ist. Ich lnöchte nickt gut dastlr stehen, ob nicht »lock einlnal Felier cnporschlüge. lvenn man in die Asche blasen wollte, zumal wen»l sich verlvirkllcheil sollte, wovail man spricht. Seine Durchlaucht der Herzog Felix soll in den nächsten Tagen voi» seiner Reise zurückkelnen. Er soll sest »ln Silllte liabe»», das Schloß jetzt bauen zu lassen, und lvetl es an Geld dazu fehlen dürfte, soll die Verbrauchs» steuer wieder eingeführt werdeil, welche unter deln seligei» Herrn den ersten Funken in das Pulverfaß geworfe,» hat" „Hölleaelement!" rief der General, indenr er den losgeschnallten - Säbel aus den Tisch warf. «Das ist eine starke Znmuthung! Da wird es allerdings böse Gesichter setzen, bis sie diese Pille schlucken! Aber sie werden sie schlucken, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Wenn der Herzog nlich gewähren läßt, werden zum Hohne der Wissenschaft und der gesunden Logik dem schädlichsten Aberglauben sröhnten, ein Ziel gesetzt, so entstand aus der noch glimmenden Asche ein neuer schmutziger Phönix: „die Kuhpocken-Impfung^. Und abermals war es ein Weib, eine Stallmagd, welche den Dr. Jenner belehrte, daß sie und ihre Genossen nur debhnlb vorder Blatternkrankheit gefeit seien, weil sie beim Melken pockiger Klihe Pocken an den Händen bekommen. Abermals galt es, um jeden Preis die vermeintliche Wohlthat der Menschheit aufzudringen; was beredte Zungen der Aerzte und die geistlichen Kanzeln nicht vermochten, dazu hals die Gesetzgebung nahezu aller Kulturstaaten der Erde. Der Impfzwang blühte in der besten Form; Renitente gegen die Impfung erreichte der strafende Arm der Behörden, schwarze Tafeln dienten als Wahrzeichen an den Häusern, wo ein lin geimpfter blätterte, talentvollen Kindern widerspänstiger Eltern versagte man Stipendien und Äiftungen und vieles Andere. Die Jmpfarbeit der Aerzte wurde vom Publikum, sowie von den Behörden entlohnt, von den letztern der besondere Fleiß bei Impfungen mit Prämien und öffentlichen Anerkennungen ausgezeichnet. Nach meiner durch viele Erfahrung gewonnenen Ueberzeugung zählt die Impfung zu den größten Jrrthümern und Täuschungen in der medizinischen Wissenschaft. Ein Phantaste-gebilde in der Idee des Erfinders, ein Phantom in der Erscheinung, fehlt ihr jede wisienschastliche Grundlage, jede Bedingung einer wissenschaftlichen Existenz. Wenn man ohne vorgefaßte Meinung über das Wesen der Impfung nach-denkt, so muß man staunen, wie es denn möglich sei, daß eine Procedur, für deren innere Thä-tigkeit kein vernünftiger Erklärungsgrund vorliegt, durch so viele Decennien bestehen konnte; ja, man muß es sich gestehen, daß nicht die reale Wirksamkeit, nicht die Produkte ihrer Aktion, nicht die sichtbaren Vortheile, nein, daß nur die scheinbare Unschädlichkeit, das nicht stets unmittelbare Eintreten der schädlichen Folgen, schließlich der blinde Glaube der Menschheit und insbesondere der Aerzte das vegetirende Leben der Impfung fristeten.^ Da sich aber eben in der abstrakten Idee der Impfung kein Grund für ihr Bestehen finden läßt, so sucht man in deren vernieint-lichen Wirkungen die Bedingungen ihrer mehr als zweifelhaften Lebensfähigkeit. Forscht man aber an der Hand der Geschichte und der täglichen Erfahrung, so gelangt man alsbald zu der Ueberzeugung, vaß die gepriesenen Wir-ungen der Impfung eine Illusion, eine Täuschung seien; es ist erstens absolut nicht wahr, daß die Impfung die Abnahme von Blattern-Epidemien hinsichtlich ihrer Zahl, ihrer In- und sie sie schlucken, und wenn sie die Gesichter noch so arg verziehen." „Sie trauen sich ein wenig viel zu, Herr General", sagte Weber bedenklich. Solche Dinge lasset» sich eben doch nicht blos militärisch behandeln." „Ho ho, ich bin mit meinem Latein nicht so schnell zu Ende", rief der General entgegen. „Wenn die Steuer wieder eingeführt werden soll, gibt es ein Mittel, aber auch nur ein einziges, um Unruhen vorzubeugen. Legt man sie den Leuten einfach so auf wie das erste Mal, dann ist es mögUch, daß sie desparat werden und in der Desparation noch einmal losschlagen, wenn sie auch voi^aus wissen, daß es vergeblich ist! Darum muß man gleich den doppelten Betrag fordern. Das ist eine pure Unmöglichkeit; da werden sie sich aufs Bitten legen, werden Vorstellungen machen, Petitionen einreichen, und wenn der Herzog aus Gnade die Hälfte erläßt, so zahlen sie die Steuer, gegen die sie sich zuvor bis aufs Blut gesträubt haben, ohne Widerrede und sind noch in ihrem Gott vergnügt, daß sie so leichten Kaufs davongekommen sind." Der General brach wieder in sein rohes Gelächter aus. Auch der Gerichtsrath stimmte bei. „Ich muß gestehen", sagte er, „Sie haben Extensität, sowie der Mortalität bewirkte; es ist zweitens absolut nicht wahr, daß der Verlaus der Blattern bei Geimpften milder und die Mortatität geringer sei ats bei Ungeimpften; und es ist drittens absolut nicht wahr, daß die Impfung den Menschen sür seine Lebenszeit und auch nur überhaupe vor Blattern schütze. Hinsichtlich der Blattern-Epidemien und der Mortalität möge Ein Beispiel für viele gelten : Im Jahre 1V01, vor jeglicher Impfung, starben in Schweden von je einer Million Einwohner 600 an den Pocken ; im Jahre 1802 und 1803, wo bereits die Impfung begann und fortgesetzt wurde, immer noch 600; im Jahre 1804 nur 450, dagegen im Jahre 1805 abermals 600. Die Impfung fand immer allgemeinern Eingang; dessenungeachtet starben im Jahre 1806 780 von je einer Million Einwohner, im Jahre 1806 starben 730 und im Jahre 1808 sogar 1000. Später fiel die Ziffer der Sterbe-fälle auf 360; doch mehr waren im 1766 auch nicht vorgekommen, ehe nur eine einzige Impfung vollzogen war. Selbstverständlich sprechen diese Zahlen auch sür die In- und Extensität der Blattern-Epik^emien. (Schluß folgt.) Zm Zeichichte ves Tages. Die Halbamtlichen führen noch immer den wildesten Reigen widerdie Fortschrittspartei, weil sich diese gegen die Mehrbelastung Oesterreichs gesträubt. Wird mit sachlichen Gründen gekämpft, so muß der Gegner sich'S gefallen lassen; wenn aber Männern, die wir als ehrenhaft kennen, Selbstsucht gemeinster Art vorgeworsen wird, so verletzt es die Gewählten und die Wähler und sollten letztere auch nicht dulden, daß vom Steuergulden der Preßfond sür solche Angriffe genommen wird. Bismarck hat seinem Freunde und Lehrmeister Napoleon III auch die „offiziellen Kandidaturen" abgeguckt und glaubt mit Hilfe derselben bei den nächsten Reichstags-Wahlen d.zs Feld behaupten zu können. Vielleicht ge-denkt der Schüler Macchiavelli's noch einst, wie Napoleon sich zu Tode gesiegt. Nach vollen acht Jahren klerikaler Herr-schast haben in Belgien die Freisinnigen bei den Ergäilzungswahlen gesiegt, weil sie durch Erfahrung belehrt, durch stramme Gliederung gestählt, sich zum entscheidenden Schlage ermannt. Die Partei, welche jetzt wieder die Regierung übernommen, soll die Gründe beherzigen, welche l870 ihre Niederlage herbeigeführt und möge nicht lässig werden in der Erfüllung ihrer Pflicht. Jyre »tarriere verfehlt; statt eines Generals hätten Sie ein Finanzminister werden sollen." Der Schreiber pochte schüchtern an die Thür und meldete, der erste Gesangene sei vorgeführt. Die Verhandlungen begannen und waren rasch beendet. Sie bestanden darin, einem der Gefangenen nach dem andern sein Urtheil zu verkünden. Es war eine ansehnliche Reihe von Unglücklichen, die einander folgten, meist abgehärmte Gestalten, mehr oder minder gebrochen von dem Erlebten und noch mehr gebeugt von dem, was ihnen bevorstand; wechselnd mit Fassung, Schmerz oder GrinlM, vernahmen sie das Loos, das sie erwartete. Die meisten waren von den eindringenden Truppen mit den Waffen in der Hand ergriffen worden, viele davon durch Wnnden ihrer Theilnahme am Kampfe überführt; fast alle, das Vergebliche aller Vertheidigung einsehend, hatten die Wahrheit gesagt, sich selbst wie die Sache, für die sie gekämpft, verloren gebend. Es waren Leute aus allen Ständen, von jedem Alter, Bürger, deren Kinder und Frauen vergeblich auf die Rückkehr der Väter warten, Studenten, Gesellen, Arbeiter, deren Mütter und Verwandte sür immer die Klnder entbehren sollten, deren Vermischte Nachrichten. (Staatsmänner. Der neue Ministerpräsident in Belgien.) Frsre-Orban ist vom König der Belgier mit der Bildung des neuen Ministeriums betraut worden. Hubert Joses Walter Frere^Orban, seit Jahren der Führer der belgische!» Liberalen, ist ein Lütticher und bereits 66 Jahre alt. Seines Zeichens ist er Advokat. In seiner Jugend hatte Fröre mit großer Roth zu kämpfen, und er legte erst durch eine Heirat den Grund zu seinem Glücke. Er verliebte sich in ein junges Mädchen, die Tochter eines reichen Hauses, in dem er Unterricht gab. Die Eltern wären nicht zu bewegen gewesen, ihm die Hand ihrer Tochter zu bewilligen; diese jedoch, ein entschlossenes Mädchen, brachte die Sache in einer Weise, die selbst ihren Geliebten überraschte, zum AuStrag. Sie schrieb ihm nämlich, er möge an einem gewissen Abende in die Loge ihrer Eltern unvermuthet eintreten; das Weitere sei ihre Sache. Er that, wie ihm geheißen, seine Geliebte sprang auf und warf sich ihm um den Hals.....Nunmehr konnten die Eltern nicht umhin, ihm die Hand ihrer Tochter zuzugestehen; er heiratete die Grkorne seines Herzens und nahm zu seinem Namen Fröre noch ihren Familiennamen Orban an. Nachdem er schon frühzeitig publizistisch thätig gewesen, schickten ihn die Wähler seiner Vaterstadt Lüttich im Jahre 1847 in die Repräsen-tantenkammer. Nach wenigen Monaten wurde er bereits Finanzminister, gab aber diefts Portefeuille bald auf, u»n das der öffentlichen Arbeiten zu übernehmen. Schon 1848 kehrte er wieder ins Finanzministerium zurück und blieb an dessen Spitze bis 1852. Im Jahre 1861 berief ihii das liberale Kabinet Rogier abermals al» Fiiianzminister in seinen Schod. Man kann sagen, daß seine eigentliche Bedeutung von daher datirt. Seit 1868 ist er der anerkannte Chef der liberalen Partei, die, bisher Opposition, nunmehr Regierungspartei wird. Fröre-Orban hat sich übrigens nicht blos mit Politik befaßt, er schrieb in seiner Jugend ein Stück: „'I'roig jours ä'uns eol^uetts", welches an Provinzbühnen mit Beisall gegeben wurde und dem Jules Janin eine sehr lobende Besprechung gewldmet hat. (Reaktion. Jugendliche Majestätsbe-leidiger in Deutschland.) Die Verurtheilungen wegen MajestätSbeleidigungen füllen fort und fort die Blätter Deutschlands. Die in den meisten Fällen zu Tage tretende Rohheit verdient allerdings Züchtigung; aber Eines hätte die erbitterte Volksstimmung wohl zu beachten: sie sollte die Kinder aus dem Spiele lassen. Nachdem unlängst erst in Potsdam ein Schüler wegen einer läppischen Aeußerung bestraft und relegirt worden, hat nun dieser Tage, wie mai» Leben endete, sobald die Kerkerthür hinter ihnen ins Schloß fiel. Fast alle Urtheile lauteten auf lebenslängliches oder doch so langwieriges Gefängniß daß dem Verurtheilten nur die Gewißheit blieb, den Kerker einmal als Leiche oder als vergessener, altersfchwacher Greis zu verlassen. Mehrere waren zum Tode »lerurtheilt, aber die Gnade der Regentin hatte die Ärafe in Gefängniß umgewandelt. Eine nicht kleine Anzahl von Urtheilssprüchen war gegen die Flüchtigen ergangen, denei» es im letzten Augenblicke noch gelungen war. die Grenze zu erreichen und ein nacktes, mühseliges Leben in die Verbannung zu tragen. Unter ihnen war Kaufmann Rund. Hahn, der zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt gewesen, ward d»irch den Tod infolge seiner Wunden von diesem traurigen Schicksal erlöst. Dreher Gerbel war zu gleichem Loose bestilnmt, aber auch in dem schweren Augenblicke verlieb ihn die derbe Kraft und die schlichte Biederkeit seines Gemüthes nicht. „Ich habe das vorausgesehen", sagte er, indem er seine»» Namen »nit festen Zügen unter das Eröffnungsprotokoll schrieb, „und will Ihnen nicht die Freude machen, daß Sie mich verzagt sehen sollen. Wir sind unterlegen; Sie haben die Oberhand erhalten — Sie brauche»» Ihre Uebermacht, Sie übe»» Rache ai» uns der „Deutschen Zeitung" aus Breslau schreibt, einen Zögling de« dortigen Friedrich-Gymns' slums da« gleiche Schicksal betroffen. Der Junge soll sich zu einem Mitschüler geäußert haben, das Attentat gegen den Kaiser sei gewiß entsetzlich, aber er begreife nicht, weßhalb man darüber auf die dreihundert Ertrunkenen vom „Großen Kurfürst" so ganz oerpeffe. Auf diese Bemerkung hin, wurde der Knabe erst geschlagen, dann der ganzen Schule als warnendes Beispiel vorgehalten und endlich weggejagt. Nun, das heißt doch wohl die Entrüstung etwas gar zu weit treiben. Kinder belehrt man, aber man stößt ste nicht wegen eines u>iüberlegten Wortes von sich. Es ist eben Ausgabe der Erziehung, in die jugendlichen Köpfe Licht und Gesundheit zu bringen. Wir wisien nicht, ob die betreffenden Lehrer stolz daraus sein werden, daß sie ein junges Menschenleben erbarmungslos zerstört haben, anstatt dasselbe zu klären und nachsichtig zum Guten zu entwickeln. (Weltausstellungen. Wien und Paris.) Friedrich Uhl vergleicht die Pariser Ausstellung mit jener von Wien und schreibt: Wenn wir unseren Blick rückwärts gleiten laffen auf die viel gelästerte, viel geschmähte und leider in Wien am meisten gelästerte und geschmähte Wiener Ausstellung inl Jahre 1873, so können wir ausathmend mit Befriedigung sagen: Die Pariser Weltausstellung ist vielleicht großartiger als es die Wiener gewesen ; die Wiener Ausstellung aber ist schöner, anmuthiger, reizender, künstlerischer, vornehmer und menschlich erqui» ckender gewesen. Die Wiener Weltausstellung Hot nie einen größeren Triumph gefeiert als in diesem Jahre in Paris. Wer dieselbe gesehen und genossen, der denkt heute mit dankbarer Freude an ste zurück. Nie hat eine Ausstellung ^ sehr die Anmuth der ländlichen Idylle mit der Großartigkeit modernster Kunst« und Judu-stttearbeit vereinigt als die Wiener Ausstellung. Wkn hat den Völkern die Zusammenkunft in einem künstlerisch vornehmen Palaste gegelen, der die Mitte eines herrlichen Partes einnahm. Es war, als ob ein großer, vornehmer Herr die Gäste auf seinem Landsitze empfange, ihnen die Wunder des Herrenhauses zeige und sie dann in die kühlen, frischen Räume des hundertjährigen Parkes geleite. Der Sommer wurde in Wien zum Frühlinge, der Frühling wurde in Paris zum glühenden Sommer. Man athmete auf in Wien, man erstickt in Paris. Unbehagen in Paris, volles Behagen in Wien. Das ist der Unterschied zwischen beiden Ausstellllngen. Wien kann nicht bloß aus die grüne Pracht seiner Ausstellung, aus die Schatten der regen Wipfel seines Praters vergnüglich zurückblicken, es kann auch mit Stolz darauf hinweisen, daß die Gebäude der Ausstellung in Wien schöner, geschmackvoller, künstlerischer glänzten als jene in und nennen da» Recht. In Gottes Namen denn! Für mein Weib und meinen Buben ist es keine Lchande, daß ihren Mann und Vater eine solche Strafe trifft; weiß doch alle Welt, für was sie mich trifft. Mir ftlbst aber ist es gleichgültig, wie ich die paar Jahre verbringe, die ich noch zu leben habe! Zur lebenslänglichen Zwangsarbeit bin ich verurtbeilt?" fuhr er fort. „Das macht mich lachen. Dazu bin ich ja von Jugend auf schon verurtheilt gewesen; man ist wohl zur Arbeit gezwungen, wenn man leben will, und die Arbeit wird mir nicht schwer ankommen, wenn ich auch lieber an meiner Drehbank stünde. Der Gerichtsrath fand das geeignete Wort nicht, dem kühnen Aufrührer treffend zu entgegnen. „Frechheit ohne gleichen!" murmelte der General, aber auch nicht so laut, als er sonst seine Bemerkungen auszusprechen gewohnt war. Es war etwas in dem Wesen des schlichten Bürgers, was den hochgestellten Richter wie den barschen Soldaten einschüchterte. Der Schall von hin und wieder laufenden Schritten unterbrach die Pause. Zugleich ließen ' sich rufende Stimmen in den Gängen vernehmen. Im Vorzimmer wurde laut durcheinander gesprochen. „Sehen Sie, was es gibt!" rief der Gerichtsrath dem Schreiber zu; aber ehe dieser zur Thür gelangen konnte, flog selbe aus, Paris. Der Architekt, welcher sie entworfen und durchgeführt, war ein Künstler von Geschmack. Seine Werke erinnerten an das Schönsie, was die architektonische Wiedergeburt Wiens geleistet, während jene in Paris, falls ste, was leider nicht bestritten werden kann, mit der heute in Paris herrschenden Richtung übereinstimmen, «in Sinken in die Geschmacklosigkeit bedeuten. Sollen wir noch an die nur theilweise berechtigten, größtentheils aber unbegründeten Klagen der Wiener und der Fremden über die Preise erinnern, welche in Wien zur Zeit der Ausstellung gefordert wurden? Es ist bereits überflüssig geworden; denn, wer in diesem Jahre Paris besucht, wird, nicht sonderlich erfreut, die Erfahrung machen, daß Wien von Paris mindestens um das Fünffache überboten werde, wozu noch kommt, daß gut war, was man in Wien erhielt, und daß schlecht isi und unzurei-chend, was einem in Paris in diesem Jahre vorgesetzt wird. (Zur Erhaltung der Gesundheit!) Die Rothwendigkeit und Wohlthätig-keit einer rationellen „Blutreinigungs-Kur im Frühjahre" für den menschlichen Organismus ist von den größten Aerzten aller Zeiten anerkannt worden. Und doch beachten so viele diese Rothwendigkeit nicht. Jeder Mensch fühlt den Einfluß des Frühjahres in feinem Körper; man wird abgespannt oder aufgeregt, das Blut pul-sirt heftiger. Viele, die das übrige Jahr hindurch gesund sind, filhlen sich im Frühjahre unwohl. Es stellen sich häustg Blutwallungen, Ohrensausen, Hämorrhoiden ein, Gichtkranke, die die ganze übrige Zeit ohne Schmerzen sind, im Frühjahre bekommen sie hestige Anfälle, kurz alle Leiden verschlimmern sich. Die Ursache hievon liegt in der schlechten Beschaffenheit des Blutes, theils ist dasselbe zu dick, enthält zu viel Faserstoff und Harnsäure (Ursache der Gicht) oder es enthält andere scharfe Stoffe, die sich als Hautausschläge und Flechten offenbaren. Schleimmaffen, überschlüssige Galle (Ursache der lKelbsucht) und andere Produkte krankhafter Prozeffe sind im Körper angehäuft und im Frlthjahre sucht die Natur alle dlese fremden Stoffe, die ost lange unbemerkl im Innern schlummern, auszustoßen. Pflicht eines jeden ist es, ob er gesund oder krank ist, dieses heilsame Bestreben der Ncitur rechtzeitia durch eine rationale Blutreinigungs-Kur zu unterstützen, sollen nicht diese Stoffe im Körper zurückbleiben und die Ursache schwerer Erkrankungen werden Das kräftigste und bewährteste Mittel hiezu bleibt die von allen Aerzten der Welt als das beste Blutreinigungsmittel anerkannte „Sarsa-parilla", und die bequemste und wirksamste Form, dieselbe zu nehmen, der „verstärkte zusammengesetzte Sarsaparilla-Syrup von I. Herbabny, Apotheker zur Barmherzigkeit in und der Korporal stand mit der Meldung auf der Schwelle, daß die Gefangene, welche eben jetzt hätte vorgeführt werden sollen, nicht zu finden sei. Bleich wie die Wand stand der Thorwart hinter ihm und sah in das zornig aufflammende Gesicht des Generals. „Es ist mir ganz unbegreiflich", stammelte er. „Die Gefangene mar ziemlich schwer erkrankt und deshalb aus Anordnung des Doktors in die Krankenkeuche ge-bracht worden, welche ein großes Fenster und Luft und Licht hat. Die Gitter am Fenster sind ganz unverletzt, aber die Thür war offen, und im Vorhängschloffe steckt der Schlüffel. Es ist mir ganz unbegreiflich, wer mir den Schlüssel gestohlen haben kann, und noch weniger verstehe ich, wie sie aus dem Schloß gekommen ist. „Wer ist die Entflohene?" Der Gerichtsrath trat zu ihm hin. „Eäcilie Will", sagte er, „eines Webers Tochter aus der Residenz. Sie ist angeschuldigt, den Lieutenant Bergdorf beim ersten Aufstand durch einen Schuß von der Barrikade verwundet und, da er an den Folgen dieser Wunde gestorben ist, einen Mord begangen zu haben, auf welchen sich begreiflich die später erlassene Amnestie nicht erstrecken konnte. Es hat Niemand von der That etwas gewußt, allein die Person, welche »Wien, VII., Kaiserstraße 90". Dieser Syrup lenthält alle wirksamen Bestandtheile der Sarsaparilla und vieler gleich vorzüglicher Mittel in konzentrirtem Zustande, und wirkt dabei erstaunlich rasch, auflösend, milde und schmerzlos. Die mit der Sarsaparilla erzielten Erfolge sind weltbekannt, daher können wir auch I. Her-babny's verstärkten Sarsaparilla-Syrup. da er zugleich auch billig ist (1 Flac. kostet 8ö kr.), nur wärmstens empfehlen. Um ihn echt zu bekommen, verlange man stet« ausdrücklich I. Herbabny's verstärten Sarfaparilla-Syrup. Depot in Marburg bei Herrn Apotheker I. Bancalari, ferner bei den Herren Apothekern: Deutsch-Landsberg: Müller — Feldbach: Jul. König — Graz: A. Nedwed — Klaaenfurt: W. Thurnwald, B. Birnbacher — Laibach: E. Birschitz — Leibnitz: Rußheim — RadkerS-burg: C. Andrieu. ^liarburger Zerichte^ (Einbruch.) Bei Johann Wuntera, Grundbesitzer in Pivola, wurde zur Nachtzeit eingebrochen und beläuft sich der Werth des Gestohlenen (Rauchfleisch, Speck, Schmalz und Getreide) auf 80 fi. Die Strolche, zwei Winzer und der vierzehnjährige Sohn de« Einen — wurden von der Kranichsfelder Gensdarmerie bald nach der That festgenommen und konnte», noch alle entwendeten Gegenstände den Eigen-thümern zurückgestellt werden. Der Knabe hatte sich an diesem Verbrechen betheiligt, weil sein Vater ihn mit der Androhung von Schlägen dazu genöthigt. (Ohne Aufsicht.) Kaspar Koballe zu Pachern bei Frauheim, achtzehn Monate'alt, fiel in das Eimerfaß, welches unter die Dachtraufe gestellt worden und ertrank. Die Mutter hatte denselben ohne Aussicht gelassen. (Verscheucht.) In Laafeld bei Rad-kersburg erbrachen zur Nachtzeit vier Männer die HauSthÜre des Grundbesitzers Mathias Wagula ulid versuchten zu stehlen. Durch das Geräusch erwacht, seßten sich die Bedrohten zur Wehr; sie wurden zwar verwundet, es gelang ihnen aber doch die Bande zu verscheuchen, nachdem zwei derselben am Haupte verletzt worde n. (Ertrunken.) Am letzten Montag gegen 7 Uhr Abends ist die achtjährige Antonia Eller, welche mit einigen Kindern auf einem Floß .^er hiesigen Draulände gespielt, in den hochgehenden Strom gefallen und konnte nicht gerettet werden. (Heerwesen. Remonten.) Am 22. d. M. wird in Pettau (Marktplatz) eine Remonten-Assentkommission aufgestellt und sollen dort 16 Reitpferde und 36 Zugpferde angekauft werden. Als Preise werden bestimmt: für ein Reitpferd 250 fl., für ein Zugpferd 250 bis 300 fl. von äußerst wilder und trotziger Gemüthsart ist und selbst mitunter an Geistesstörung zu leiden scheint, hat sich selbst verrathen. Es wird der Gerechtigkeit nicht viel daran liegen, wenn ihr dieses Opfer entgeht. Ich werde mir den Exminister und Exprosessor vorführen lassen." „Thun Sie das!" erwiderte der General ebenfalls vertraulich. „Ich komme bald wieder, um daran Theil zn nehmen. Es ist schade, daß es keine Folter mehr gibt. Bei diesem Menschen käme es mir nichts darauf an, einmal eine Schraube etwas fester anzuziehen.- Es währte nicht lange, so trat Fiihrer. von zwei Gerichtsdienern bis an die Thür geleitet, ins Verhörzimmer; er trug einen für die Jahreszeit etwas kühlen und ihm auch viel zu weiten gelben Oberrock aus sominerlichem Stoffe. „Angeklagter Führerl" begann der Gerichtsrath, „ich habe Sie vorführen lassen, um Ihnen nochmals zu eröffnen, daß die gegen Sie geführte Untersuchung geschloffen ist und die Akten zum Spruche reif sind. (Fortsetzung folgt.) (Schwurgericht.) Für die nächste Sitzung des Cillier Schwurgerichtes sind die Herren P. Levitschnik und Edmund Schrey von Redllverth zu Äellvertretern des Präsidenten ernannt worden. letzte Gost. Das Abgeordnetenhaus hat daS Ein-führungSgesetz zum Ausgleich mit A5V Ttim men gegen 83 angenommen. Oesterreich-Ungarn wünscht, daß Rnß-land auf die Besetzung der Festungen ver-zichte. Rumänien weigert sich, eine Geldent-schSdigung fitr Bessarabien anzunehmen. Das russische Heer nördlich deS Balkan bis zur Donau soll nur eine Stärke von 4V.VVV Mann haben. Die Revolutionspartei in Konstanti-ist gesonnen, die Republik unter der Präfi-deutschaft Midhat'S auszurufen. Z1sehl-Z?lederlasi8-EröMung. Hiermit bringe ich zur geneigten Kenntnißnahme, daß ich von meiner ^ auf dem hiesigen Plahe eine errichtet habe, und empfehle meine aus bester ungarischer Frncht erzeugten proSitlit« zn den billigste» Preisen zur gefälligen Abnahme. Das Berkaufslokalt — welches früher Herr Reinprecht inne hatte — befindet sich am Hauptplatz, neben dem Gewölbe der Herren Tschanipa L Hautle. 700) Kampf- » Uahenmiihlkn Sesttzer l» Heute Mittwoch dm 19. Juni 1378 in 01 MuminMn: Mit durchgehends neuem Programm. Anfang halb 8 Uhr. Entröe 20 kr. KMziiz Ms lUelilßriilie. Donnerstag de» 20. Juui: von der (703 Södliahn-Werkstältkn Mllstltkapellk unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters Herrn .1. Uanill Anfang 8 Uhr. Entree 20 kr. Empsehlllng. Vom I. Januar »SVkV an empfiehlt sich zur Annahme einer Stellunl^, welche nur nebensächlich das Bau- und Jnjzenieurfach behandelt, ein Herr in vort^erückten Jahren, der zur Zeit die Stelle eines Stadt-Ingenieurs einer mittelgroßen Stadt begleitet. Anträge weiden erbeten unter 1743 an das Annoncen-Bureau von IT. Zfivssv in HUIvn, (695 Vreiswördigk Empfthlullg. Sehr guter echter Sandöerger ßigenöaU'Wein: alter per Liter.......kr. neuer „ .........kr. im Lokale und über die Gasse. Stets frisches, gutes Götz'sches Märzenbier. Um geneigten Zuspruch bittet Marie Mörth, 694) Gastwirthin, Tegetthoffstraße viL-Ä-vis der Reisergasse. Zu kaufen gesucht: Lerchenpfosten, Zzöllig zu Faßgeschirren. Anträge an die Fabrik Marhof, Post Ber-dowetz. Kroatien. _(^ Eine stellndliche Wohnllng in der Kärntnerstraße, Burghardt'schen Hause Nr. 9, mit 4 Zimmern (2 separate Eingänge), Sparherdküche, Holzlage, Keller und Bodcnan-tlieil ist zu vermiethen. Auskunft daselbst bei (638 Fleischavsschrottung des Hrn. Zoses Naumann (Postgasse). Da ich zum Militär einberufen worden bin und Marburg auf unbestimmte Zeit Verlaffe, so zeige ich dem geehrten Publikum er-gebenst an, daß während meiner Abwesenheit meine Gattin das Geschäft mit allen Befugnissen und Verpflichtungen, wie ich dasselbe übernommen habe, fortführen tvird. Mit dem aufrichtigsten Danke für das Vertrauen, lvelcheS ich bisher genossen habe, vereinige ich die Bitte um Fortdauer desselben auch während meiner Abwesenheit, da meine Gattin eifrigst bemüht sein wird, allen Wünschen der geehrten Kunden bestens zu entsprechen. (703 Josef Wurzer. aä Z. 1ö3. (698 Wtin-Lhjtlltiolls-Editlt. Vom Gemeittdeamte Roßbach wird hiemit bekannt gemacht, daß am Montag den S4. Juni l. I., d. i. am Jol>anni-Tage von 9 bis 12 Uhr. bei der Wundfam'schen Weingarten-Realität, im sogenannten Wicnergraben gelegen, 13 Startin der Wundfam'schen Konkursmasse gehörige Weine gegen Barzahlung lverden veräußert werden. Gemeindeamt Roßbach am 16. Juni 1878. Johann Kramberge r, ____Gem.-Vorstand. ____Iii- ai8 Ke8to8 unll Pi'vi8vüi'iligstv8 Vi« köZ^gll!llg,iitsI, --II-— - 6ei- k. k. PI-. W von ÜI. ^Ismgvl' äc 8ö!inv W - in ^Vivn, Kvudau, Zollerlasse 2, M l^icfci^anrcn cles lc. unä Ir. Kriexsministeriums. Lr. klisj. Kriegsmarine, vieler ttuinsnitÄtsanststten etc. etc. Ein Haus auf einem guten Posten am Burgplaß ist aus freier Hand zu verkaufen. Auskunft im Comptoir d. Bl. (701 Ein eingerichtetes Zimmer zafsenseitig mit separatem Eingang — ist sehr liliig in der Schmiderergasse Nr. 11 zu ver-g-bcn und gleich zu beziehen. 693 In d-P Tegetthoffftraße vis-ä-vis dem Bahnhofe Nr. 57, 2. Stock links ist ein gaffenseitigeS, schön möblirteS Zimmer zu vermiethen. (681 In »IN mit S möblirten Zimmern und Zugehör für die Zeit von jeht bis 15. 3uli — und weiterS von 15. August bis zum Ende der Saifon billig zu vermiethen. ^685 Anfrage; Kanzlei Nr. Feldbacher, Tegett-hoffstroße in Marburg. Wegen Kündigung des Lokales und gänzlicher -^Ustosnng des Gejchästes werden alle Gattungen V>kvi88-, Kui'zvfsaren ^ VifSsoks )n den billigstttt Preisen ausverkauft bei S. VOlVSvlR»! 656)_III. Herrenqafse Nr. 6. Mtkiger Werkauf eines schönen, neu hergerichteten sammt allem Zugkhör mit großen und kleinen Ballen zc. Näheres bei Herrn Eissel, Billard-Tischler in Marburg. _ (684 llep^vkl. kmllnselnvviKzisolis I^ANlles»liyttenv, vsm Staate genehmigt und garantiri. Dieselbe Iiesteht aus »«.WoiHriginat-^^osen und 44.S00 , 1 Haupttreffer ev. 450,000 l „ tt 300.V00 l „ „ 150,000 l „ „ 80.000 l „ „ «0,000 3 „ „ 40.000 3 3t'.000 » ,, 25.000 ü „ „ 20.000 l2 chewinuen: 1 Haupttreffer a 12,000 22 „ „ 10,000 1 „ „ S000 4 „ „ 6000 62 „ „ 5000 b „ „ 4000 ^08 „ „ 3000 213 „ 2000 523 .. .. 1000 15,000j ReichS-Mark u. s. w. Die erste Ziehung findet statt ^682 «m 18. U««I 19. M >878. zu welcher ich Hriginat»^ose ksnlv Xslbs Visrtol /^ektvl t» fl. k fi. z Ii«' gegen Einseudung de« Betrage» oder Postvorschuß ver-kende. Jeder Gpieter erhält die Geiviunlisteu gratis! HVIII» «asUIu», Obereinnehmer der Brauuschw. LandeS-Lolterie Gin Gewolb »/s «o sammt anstoßendem Zimmer und Küche ist in der Herrengasse Nr. 26 von Juli an zu vermiethen. Nähere Auskunft ertheilt Frau Tauchmann in der Herrengasse, wo auch mehrere überspielte Klaviere sehr billig zu verkaufen sind. Im städtischen, vormals Gasteiger'schcn Hause in der Schmiederergnssc Nr. 20 ist ein Stall auf 4 Pferde sammt Knechtenzimmer und 1 großen Wagenschupfen mit 1. Juli 1678 und ein großer geräumiger Keller sogleich zu vergeben. (571 Anzufragen bei der Stadtkassa am Rathhause. Ein 2spänniger Fuhrmligen szanz neu, ist billig zu verkaufen. (691 Anzufragen bei F. Pergler, Wagnermeister, Mühlgasse. 2 Wohnungen sind in der Mellingerstraße Nr. 10 bis 1. Juli zu vermiethen._ (690 Äerautwortliche Redaktion, Druck und Verlag von