^ >»4 Areitag den tS. Hktoöer 1880. XlX. Jahrgang. vte „Mcirburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — sül Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fi., vierteljahrig l fl. 5l) kr.; siir Zustellung in« Hnn« monatlich 10 fr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 si.. halbjährig 4 N., vierteljährig 2 fl. Jnsertionsgebuhr 8 kr. per Zeile. Zur Wjrlhschastspotitik der Ntgitrung «ud dtr Abgkordnrttnmrhrhtit. Die nächste Reichsratha^Sessiml wird «iner sruchtbarm Thätigkeit auf dem Gebiete der wiltbschastlichen Fragen gewidmet sein, melden die Blätter der Regierung und der Abgeord-netenmfhrheit. Ueber Dasjenige, welche» von unserem Finanzminister zu erwarten ist, sind aber so ziemlich alle Unbefangenen einig. Man kennt il, seinen Hauptzügen das finanzielle Programm der Polen und man hat au» mannigfachen An-zeichen die hohe Wahrscheinlichkeit, ja fast die Gewibheit zu entnehmen vermocht, daß Duna-jew»ki sich vollständig im Fahrwasser seiner Landsleute bewegen wird. Die Resorm der di-rekten Steuern, mit welcher eine Ausgleichung der Härten de« bestehenden Steuersystem» herbeigeführt werden sollte, ist so ziemlich al» aufgegeben zu betrachten, ja selbst die knapp vor ihrer Vollendung stehende Reguliriing der Grundsteuer ist noch lange nicht im stcheren H»fen; wurde doch erst vor wenigen Tagen in polni schen vlältern gemeldet, ^e» sei Auestcht vorhanden, daß die Gesahr einer auch den» Lande Galizien durch die Grundsteuer'Regulirung zugedachten Mehrbelastung nunmehr abgewendet werden soll." Dagegen haben wir mancherlei Bescherung auf dem Gebiete der indirekten Steuern zu erwarten. Diese Steuerkategorie, welche von so unendlichem Einflüsse auf die sozialen Verhält Nisse ist, erheischt eine ganz besonder» skrupulöse Behandlung, soll sie nicht eine erhShte Belastung gerade jener Klassen zur Folge haben, welche durch die Reform der direklen Steuern eine theilweise, durchau» gebotene Entlastung hätten erhalten sollen. .Jene breiten Schichten der Ge fellschaft, deren Schonung durch mancherlei Gründe geboten ist, stehen in Gefahr, noch mehr al« bi»her in Anspruch genommen zu werden. Auf dieses soziale Moment legen wir ein noch viel gröbere» Gewicht, al» darauf, daß durch die neue Richtung unsere» Steuersystem» einzelne Länder über Gebühr belastet, andere dagegen ebenso über Gebühr geschont werden sollen. Ist sonach da» Prinzip, welche» in dieser wichtigen Frage adoptirt werden soll, ein durchau» ungesundes, ja geradezu gefährliche», dann vermögen wir nicht einzusehen, wie von der Aktion Dunajewski'» sür unsere ökonomischen Jnteresien ein Nutzen zu erwarten wäre. Die Steuerfrage dürste ja doch die wichtigste sein, welcher er seine Krast widmet. Wenn noch von einem Kassenschein - Gesetze und anderen Ent-wücsen gesprochen wird, so find dies Dinge, welche denn doch gegenüber der erwähnten groben Frage nur sekundäre Bedeutung befitzen. Kann man den Versprechungen, insofern sie auf die Aktion de» Finanzministers Bezug haben, keine Bedeutung beimessen, so gilt die» in gleichem Maße von der Thätigkeit de» Han-delsminister». In dieser Vkziehung treten die verschiedenen Nachrichten auch etwas reservirter auf. E» ist gewiß erfreulich, daß ein Ehequegesetz geschaffen werden soll und noch einige» Andere angestrebt wird, allein von den groben Fragen diese» Reffort» ist e» sehr stille und beispielsweise unsere Eisenbahn-Politik scheint uns durchau» nicht in den richtigen Händen zu ruhen. Wir dürfen sonach annehmen, daß die ökonomischen Vorlagen der Negierung nicht jenen Umfang haben werden, den man ihnen vielfach beimißt, und wir müssen ferner leider fast mit Bestimmtheit vorau»setzen, daß die Qualität der meisten und wichtigsien derselben eine unbesrie digende sein wird. Da» find nicht leere Kombinationen, son dern diese Meinung stützt stch zum Theile auf Thatfachen, zum Theile aus Meldungen, die ja von den Freunden der Regierung selbst aus gehen. Diesen Umständen gegenüber vermögen alle schönen Versprechungen keinen Eindruck zu machen, umsomehr, al» bei uns Versprechungen ohnehin schon ziemlich in Mißkredit gekommen sind. Wenn nun aber sonach von der Aktion der Regierung nicht eben viel zu erwarten ist, so frägt e» sich, ob denn die gegenwärtige Majorität de» Reich»rathe» der Meinung ist, daß sie au» eigener Initiative eine fruchtbare öko-nomische Thätigkeit wird entfalten können. Wir setzen vorau», daß sie sich in diesem Punkte keiner Täuschung hingibt. Initiativ-Anträge legi»lativer Körperschaften sind in den meisten Fällen ein Beweis, daß die Regierung ihren Aufgaben nicht vollständig gerecht wird und sie finden deshalb auch zumeist eine offene oder versteckte Gegnerschaft der Regierung. Die jetzige Majorität de» Reich»rathe» hat überdies schon bei mehr al» einem Anlasse den Bewei» gelie-sert, daß ste in wirthschaftlichen Fragen gänzlich leistung»unfähig ist und mit der liberalen Partei nicht nur nicht zu konkurriren vermag, sondern daß diese letztere ihr thurmhoch über-legen ist. Alle guten Vorsätze der Majorität vermögen diese Thatsache nicht zu ändern. Zur Zeschichte des Tages. Im gesegneten Mähren mehrt sich die Zahl der Oesterreich- und Europamüden. Zehn Bauernsamilien, über fünfzig Köpfe stark, haben seit Beginn diese» Monates ihre Heimat im Bezirke Weißkirchen verlaffen, um nach Amerika zu wandern. Die Sorge für sich und ihre Angehörigen treibt die bekümmerten Familienväter nach einer sernen, fremden Welt, wo sie für UN» auf ewig verloren sind — sagen wir, die e» aber beffer verstehen, die Amtlichen und Halbamtlichen, entgegnen, daß nur gewissenlose Agenten die Schuld tragen. Die beiderseitigen Finanzminister haben bezüglich der Mehrforderungen sür da» Heer nachgegeben — wie e» ja immer geschieht, A e u i l le t o n. Zi»ti Süadtr an tiotm Hrrzcn. Von O. Müller. (Fortsetzung.) Nach dieser Schrecken»nacht, in welcher der ehrliche Amtsdiener vor Alteration kein Auge schlob und der sonnige Morgen tagte, lies die Kunde von dem im Schlosse stattgefundenen Ungllicksfall in kürzester Frist durch die ganze Sladt, und eine Nachbarin rief es der anderen aus dem Fenster zu, der kostbare Spiegel des Herrn Amtmanns liege zerjchmetlelt auf dem Fußboden und die Handwerksleute sagten'« Jedem, der es hören wollte, daran seien bloß die vornehmen Frauenzimmer mit ihrem beständigen Ab- und Zurennen schuld. Man kann sich vorstellen, welchen Ei»,druck diese Nachricht in allen Honoratiorensamilien hervorrief, die zu dem Kontingent der Neugierigen im Schlöffe früh und jpät ihren Antheil gestellt hatten. Je nach dem Höhegrad des Pantoffelregiments waren alle Vüler und Ehemänner über diese, schließlich doch ihnen allein zur Last fallende Taktlosigkeit ihrer Frauen und Töchter vor Wuth und Beschämung außer sich; denn mit welcher M^ene sollten ste der, vielleicht schon heute, odir morgen, oder übermorgen ein- treffenden ersten und einflußreichsten Standesperson der Stadt unter die Augen treten, wenn diese von dem Skandal hörte und die Namen Derer ersuhr, die sich in so unzarter Weise um die häuslichen Angelegenheiten eines unbekannten Herrn bekümlnert hatten! — Als am solgenden Tage die Maurer im ehemaligen, noch einen Stock höher gelegenen Fremdenzimmer der Graneliussin einen neuen Ofen setzen wollten und zu diesem BeHufe den vor undenklicher Zeit zugemauerten Kamin aufbrachen, um die ursprüngliche Verbindung mit dem Schlot wieder herzustellen, machten sie im Inneren des Kamins einen Fund, wie er wohl noch selten ain Sitze eines Amtsgerichtes vorgekommen ist. An der Hinteren Wand des, mehrere Fuß im Gevierte haltenden Kamin» lag nämlich, zum Entsetzen Aller, da» bleiche Gerippe eines ausgewachsenen Menschen, um deffen Halswirbel ein dickes, im Laufe der Jahre morschgewordenes Seil geschlungen war. Man kann sich denken, welches Entsetzen die Handwerksleute bei dieser unheimlichen Entdeckung ergriff. Weil der Amtsphysikus abwesend war, wurde statt seiner der Stadtchirurg als gerichtsärzlltche Autorität herbeigerufen, ein kleine» eisgreues Männlein mit einem kupfer-sarbigen Gesicht, da» zitternd und zagend den Kopf nothdürftig in die Kaminöffnung steckte, ihn aber sogleich wieder zurückzog und faffung»-lo» erklärte, hier liege jedenfalls ein entsetzliches Verbrechen vor; denn der damalige Inhaber des Knochengerippes sei offenbar an einer akuten Halsverengung, in Folge eine» dreimal um den Hals geschlungenen Batzenstricks gestorben, und der Umstand, daß er nirgends sesten Fuß habe fassen können, lasse den Verdacht, daß hier ein durch fremde Hand, vielleicht ein im Komplot verübter Mord vorliege, nur um so dringender erscheinen. Nach längerer Berathung, wozu Michel Uhl noch den ältesten Beamten aus der Gerichtsstube herausgeholt hatte, kamen die Handwerk»-leute überein, man wolle für's Erste die bereits vorhandene Kaminöffnung auch nicht um einen Zoll breit weiter machen, im Gegentheil die ausgebrochenen Backsteine schleunigst wieder einmauern und den Status quo. so weit dies möglich, wiederlzerstellen, bis der neue Herr Amtmann das Weitere in seiner Weisheit beschließen werde. Demzusolge wurde der Kamin sammt seinem unheimlichen Bewohner wieder zugemauert, und zwar mit einer so großen Haft und Eilsertigkeit. daß man um ein Haar des Maurers Lehrjungen in die schreckliche Katakombe mit hineingemauert hätte. Unter den Wenigen aus dem gebildeten wenn der KriegDmimfler auf seitlem Posten bleibt. Die Delegationen werden nun patriotisch bewilligen, beide Parlamente werden patriotisch bedecken mit höheren Steuern und neuen Schul« den. Und die Steuerpflichtigen werden zahlen — schweigsam, viele mit der Sehnsucht nach dem Vaterlande, da» sie im Herzen tragen — viele mit Sehnsucht nach einer neuen Heimat Nber dem Weltmeere. Der Entschluß der Pforte, Dulcigno denMontenegrinernzu übergeben, ändert nichts an dem orientalischen Verhängnib. Und wenn die Türkei diese« Gebiet in förmlichster Weise Übergibt, nicht bloA verläht: werden die Albanier sich dadurch für gebunden erachten, werden sie auf jeden Widerstand verzichten? Will, ja kann die Pforte diese streitbaren Berg' stamme überwältigen s Die Diplomatie mag den Entschluß der Pforte in ihr goldene» Buch ein» tragen — die Orientfrage bleibt jedoch aufgerollt vurch die Baltanvölker selbst. Vermijchte Nachrichten. (Städtekunde. Nagusa.) Anläßlich de« Ausenhaltes der europäischen Flotte vor Ragusa wurde von dort au« der „Deutschen Zeitung" n. A. berichtet: Geschäft«geist hat die Bevölkerung der ehemaligen Republik Ragusa nicht. Trotzdem sich über 7000 Mann aus den Schiffen befinden, w«lche gern viel Geld ausgeben möchten, ist nicht« zu bekommen. Warme» Bier, elendes Essen da» sind die Genüffe diese» landschastlichen Paradiese«, und merkwürdigerweise hat sich auch die fremde Spekulation nicht der Flotte bemächtigt. Hätte ein Unternehmer in Gravosa nur ein Zelt aufgestellt, wo er Frankfurter Würstel und kalte« Bier verkauft hätte — in den paar Wochen wäre er ein reicher Mann geworden! In den Gasthäufern der Stadt ist gar nicht« zu haben, vielleicht die einzige .Irattoria al ^oora" «»«genommen. Seit dem Jahre 1875, wo ich da« letztemal in Ragusa war, hat sich da« Leben hier entschieden verschlechtert. Von Mustk hört man fast gar nichts und doch hätten selbst die schlechteste Harfenisten'Gesellschaft oder die unbekanntesten Aolkssänger hier brillante Geschäfte machen können. Die Ragufaner rühmen sich zwar, daß sie im Winter eine Oper besitzen, aber daß sie jetzt Schritte gethan hätten, den Gästen diese Unterhaltung zu verschaffen — keine Idee! Apathisch und todt ist die Bevölkerung und e« kostet grobe Mühe, daran zu glauben, daß die Vorfahren dieser Leute sich an den kühnsten Raubzügen, an Krieg und Handel so hervorragend betheiltgten, wie e« die alten Chroniken erzählen. Da« Klima ist übrigen« jetzt himmlisch; über den wundervollen Fluthen de« Meeres, den prächtigen bewaldeten Kuppeln der Stande, die in diesen Tagen der allgemeinen Ausregung einen freien unbefangenen Blick behielten, war der gleichfall« erst vor Kurzem al« Lehrer der sogenannten Lateinschule hierher berufene Magister Reinwald vielleicht der Einzige, der gar keine Meinung im alten Amt«fchlob äutzerte und dem e« auch, eben um der Neuheit feine« Aufenthalte« willen, im Grunde Niemand verdachte, wenn er sich nur durch Schweigen bemerkbar machte. Reinwald war der Einzige, welcher den neuen Amtmann Theobald Becker persönlich von der Universität her kannte und ihm auch später noch mehrmal« im Leben begegnet war. Wiewohl sich bei der Verschiedenheit ihres äußeren Lebensgange« ein eigentliche« Freund-schastsverhältniß niemal« zwischen ihnen gebildet hatte, war doch die Erinnerung an die gleichzeitig zurückgelegten glücklichen Jahre auf der llnioersität lange Zeit in Beider Herzen lebendig geblieben, so daß sie sich bei jeder späteren Begegnung als ehemalige Kommilitonen begrüßten und Einer dem Anderen regelmäßig halb scherz« haste, halb ernstgemeinte Vorwürse darüber machte, daß man sich so selten sehe und der Jurist wie der Pädagog über seinem Berufe mehr und mehr der Einseitigkeit de« Philisteri-ums atcheimzufallen drohe. Unter diesen Umstände wäre Reinwald Inseln und Höhen wölbt sich ein von keinem Wölkchen getrübter tiesblauer südlicher Himmel, so daß selbst die kahlen Grenzgebirge der Herzegowina ein erträglicheres Aussehen gewinnen. Feigen, Citronen, Aloe, Oleander und Palmen wuchern üppig mit Oliven und Cypressen im Vereine; selbst die leichteste Sommerkleidung ist noch ausreichend und das ganze Leben wickelt sich im Freien ab. Vor Porta Pille lebt die europäische Welt, alle Unisormen der fremden Nationen sind hier vertreten; vor Porta Ploce begegnet man nur türkischen, montenegrinischen, herzegowinischen, dalmatinischen und albanesi« schen Trachten, während beim Corso aus dem Stradone am Abend sich alle« in der lauen Sommernacht ergeht. Da kommen auch die Damen der alten Nobili-Familien in ihren ita« lienischen Trachten zum Vorschein; e« schwirrt in allen Zungen. Am meisten aber hört man doch jene« Altitalienisch, wie e« heute nur noch in wenigen Theilen Italien« gesprochen wird — da« klassische Italienisch Dante'«. (Eine Denkschrift über den ungarischen Weinbau.) Der ungarische Negie-rungskommiffär für Weinbau — Julius von Miklo« hat an das Ministerium eingehend über den Weinbau des Lande» lierichtet und macht Vorschläge, die zur Behebung der Uebel-stände dienen. Al» ersten Uebelstand erwähnt Miklo», daß viele Produzenten in Folge von Akklimatistrungsversuchen fremder Sorten die Kultur der erprobten einheimischen Trauben-gattungen vernachlässigten. Er findet die gleich« zeitige Kultur verschiedener Sorten für unzweckmäßig und wünscht die Elimination der über-flüffigen bi« auf 4-5 Gattungen. Diesem Mißstände würden Versuchsstationen, welche die geeigneten Sorten nach Bodenbeschaffenheit und Lage feststellen können, Abhilfe bringen. Das Brachliegenlaffen der höher gelegenen, bessere Qualitäten liefernden Weingärten, um die leichter zu bearbeitenden flachliegenden zu kultiviren, ist auch von großem Äachtheile. E« wären für Bearbeitung der höher gelegenen Weingärten Prämien und Steuerfreiheit (auf 20 Jahre) zu gewähren. Die Weinkultur leidet unter dem Mangel tüchtiger Lohnarbeiter und Winzer. Miklo« schlägt vor, ^« mögen, wo jetzt landw. Schulen existiren, auch die Weinkultur und die Kellermanipulation Gegenstände de« Fachunter« richte« bilden und bei Errichtung neuer Anstalten soll daraus besonder« Rücksicht genommen werden. Weiterhin ist die Erlaffung eine« Weinbergpolizeigesetze« nothwendig, zu dessen Durchführung Miklo« eins autonome Organisation der Weindiftrikte vorschlägt. Die Einbürgerung »weckmäßiger Kellereiwirthschaft scheint dem Re-ferenten ebenso wichtig. Die Errichtung von chemischen Versuch«kationen in Budapest, Keß« thely, Tarczal, Mens« und Klausenburg wäre allerding« besser als sonst Jemand in der Stadt in der Lage gewesen, die athemlosen Erwartungen und übertriebenen Vorstellungen der guten Kleinstädter von ihrem künstigen Amtmann aus da« richtige Maß de« Wirklichen zurückzusühren, hätte e« nicht zu seiner Erheiterung gedient, im Stillen über da« salsche, meist durch Reminiszenzen an den gefürchteten Granelius entstellte Bilv zu lächeln, welches sich Der und Jener von Theobald Becker machte. — Er kannte den Amtmann al« e^nen zwar äußerlich umgänglichen, dafür aber innerlich um fo abgeschlosseneren Charakter, der mit einer ungewöhnliche» Verstandesschärfe als Jurist jenen durchdringenden Blick de« Weltmanns in Beurtheilung von Menschen und Lebensverhältnissen verband, welcher ihm schon auf der Universität, und später noch mehr, für Kaltsinn und Menschenverachtung ausgelegt wurde. Zu dieser ungünstigen Meinung trug allerdings auch der Umstand nicht wenig bei, daß keiner von Becker'» näheren Bekannten sagen konnte, was ihm außer seiner Jurisprudenz und seinem Amte üderhaupt noch ein tieferes Interesse einzuflößen vermöge; wiewohl er doch als ein heiterer geistvoller Gesellschafter, besonder« unter Männern, und bei diesen wiederum unter Kollegen, gern gesehen wurde, und wiewohl man außerdem wußte, daß er ein «»«gezeichneter ein Mittel zur Verbesserung. Sodann werden die zahlreichen Mängel im Weinhandel und Weinexport geschildert; die Ausbeutung durch Wucherer wird drastisch illustrirt und dagegen nur in Schaffung eines ^Weinbausondes" und eines Landes-Zentralkellervereines ein endgiltiges radikales Hilfsmittel gesunden. Dieser Zentralverein sollte in Budapest unter dem Schutze de« Handelsministeriums stehen, mit Emission von 5000 Aktien a fl. 100 konstituirt werden und mit Einkans besier vaterländischer Weine seine Wirksamkeit beginnen. Er müßte im Wege der Konsulate den Wein in Originalqualitäten in Flaschen an ausländische Konsumenten gelangen lassen, hätte ein Hauptstammbuch der Weine zu sühren, Aufklärungen zu ertheilen, ein Flaschengeschäft mit Originaletiquette zu eröffnen, die Basis des foliden Handels zu bilden. Es wäre ein erstes Weinhaus al« Theilnehmer sehr wünschenswerth. Da man aber hiezu mehr Kapital braucht, wäre eine Gesellschaft zu gründen, die auf Weinwarrants billige« Geld aufbringt und an Produzenten auf die verpfändeten Weine Vorschüsse ertheilt. Sollte die obgenannte halbe Million nicht leicht auszubringen sein, so müßte der Staat eine öperzentige Zinsengarantie (bis nach einem Kapital von 3 Millionen Gulden) übernehmen (Ausnahme von fl. 150.000 per Jahr in« Budget), bi« die Dividende die Amortisation ermöglicht. Der Gesellschast wären Steuerbegünstigungen einzuräumen. Den <^Wein-bausond" will der Regierungskommissär derart in der Höhe von mehreren Millionen von der Legislative votirt wissen, daß die Regierung ermächtigt werde, Goldrente zu emittiren, diese als Sicherstellung bei einem Geldinstitute zu deponiren, welche« zu sehr wohlfeilem Zin«sub den Mitgliedern der Provinz-Kellereivereine oder Weinkultur - Genossenschasten Vorschüsse gibt. Diese Darlehen sollen zn Weinkulturzwecken, Weinlese-Koftenbestreitung, Fässerankauf u. s. w. dienen und die Produzenten vor Wucher wahren und ihnen Reformen ermöglichen. Auch Weinlese-Verbände sollen organistrt werden mit staatlichen Kellermeistern. Die Errichtung einer ständigen und mobilen Regierung«kommjssär-Station für Weinbau soll die Organisation einer Weinkultur-Sektion außerhalb de« Rahmen« der Bureaukratie repräsentiren. Der Bericht geht nun zu den schädlichen Einwirkungen de« Regale« über, bespricht die ungerechten Vorgänge bei der Manipulation der Verzehrung«-steuern, die Ungleichmäßigkeit bei Transttobe-günstigungen, die wiederholte Aichung der Gesäße. In aussahrlicher Weise wird dann über Champagner- und Cognaefabrikation gesprochen und letztere al« unentbehrlich sür erstere hingestellt. Im Interesse der Cognaefabrikation solle eine Modlfikation de« Branntweinsteuer-gesetze« ersolgen, so daß sür Weingeist und Klavierspieler war, welcher seine wenigen Mußestunden am liebsten an seinem Instrument hinbrachte, jeooch niemal« bewogen werden konnte, sich in einer Gesellschast mit seinem wundervollen Spiele hören zu lassen. Sonst gaU Theobald Becker sowohl bei seinen VorgeseKten, wie bei den Kollegen sür die ausgezeichnetste Arbeitskrast des Landes, weshald ihm seit seinem Eintritt in den Staatsdienst ganz gewiß unter den vakanten Stellen regelmäßig der schwierigste Posten angewiesen wurde uno sogar in Bikamtentreisen die Redensart sprichwörtlich geworden mar: „Da und dorthin muß man den Becker schicken, wenn Der diesen Teig nicht knetet, so bringt'« gewiß auch kein Anderer sertig." Und dennoch gab e« noch viele seiner Studiengenossen, darunter auch unsern wackern Magister Relnwald, die sich recht wohl der Zeit erinnerten, in welcher dieser gewaltige Atlen-Heros mit einem Eiser, als wolle er eine neue Sekte stisten, dem Studium der Gottesgelahrt-heit oblag und schon unter dem bangen Herzklopsen der gelehrten Professoren, welche diese« Phänomen von Gelehrsamkeit zu examiniren halten, bi« dicht vor die Staatsprüfung gelangt war, al« er plötzlich zum Erstaunen Aller und ohne daß ein Mensch den Grund davon erfuhr, seinen Kirchenvätern Valet sagte, oder wie e« Cognac Begünstigungen eingeräumt wlltden. Solchen Unternehmungen soll 25—.jährige Gkwerbefteuttsreiheit und nur eine allmälige Tragung der Einkommensteuer zuc»'-wuthet werden. Auch aber Erleichterungen Weintrauben-Exportes referirt Miklos. G^en die Weinsäl-schungen soll eine Erweit-'tung des Gesetzes gegen Mißbräuche im Äeingeschäfle dienen. Auch eitl .Phylloxeraf-nd" soll gebildet werden. (Ungarisch'französi sche Versiche-rUN gS-Attiep-Gesellschaft. — I'ranoo-LonKroiZs.) Zm September l. I. wurden bei der Lebensv^sicherungS'Abtheilung der k'rknoo-llovZroiso 350 Anträge aus sl. 893.600 Ver» sicherungS-Kapital eingereicht und 287 Polizzen ttber fl. 713.Ü00 Kapital ausgefertigt. Seit Beginn der Operation in der Lebensbranche, d. i. seit 1. Februar l. I. wurden 2497 Anträge mit fl. 6.S01.800 VersicherungS'Kapital eingereicht und 2101 Polizzen über fl. 5,190.900 auigesertigt. Zllarburger Rerichle. (Zur Gerichtshoffrage.) Die hiesige Bezirksvertretung hat in der Sitzung vom 8. d. M. liefchloffen, es sei die Widmung des Kreisamtsgebäudes fammt Garten und seinem bis« herigen sowie künstigen Grträgnisie zu einem Fonde anzustreben, mittels dessen seinerzeit die Errichtung eines Gerichtshofes in Marburg zu fördern ist; der Antheil des Bezirke« Marburg an diesem Gebäude und an diesen Erträgnissen werde dem besagten Fonde gewidmet und eventuell dem Vereine zur Errichtung eines Gerichts-Hosgebäudes in Marburg übergeben; der Be-zirks-AuSschub werde beauftragt, zum vorangehenden Beschlüsse die Genehmigung de« h. steir. LandeS'Aueschusses einzuholen. Zugleich wurde zur Förderung dieser Angelegenheit und Aktivirung des hiesür projettirten Vereines ein Komite eingesetzt, das stch mit Beiziehung anderer, an der Sache lebhasten Antheil nehmender Personen am 12. d. M. versammelte und folgende weitere Beschlüsse saßte: 1. Die Bildung des Bereines zur Errichtung eines Ge« richtshofgebäudes in Btarburg sei aus Grund der von der h. k. k. Etatthalterei am SS. Juli 1876 bescheinigten Statuten sofort in Angriff zu neh. men. 2. Die Sammlung von BeitrUts-Erklü-rungen zu diesem Vereine sei den Anwesenden (Herren: A. Fetz, S. Fontana, A. Gertscher, A. Hohl, I. Psrlmer, Dr. Reiser, F. Schmidt, L. Schnurer, Dr. Sernec) zu ltbertragen, könne jedoch von denselben auch anderen, an dem Lereinszwecke Antheil nehmenden Personen anvertraut werden. 3. Diese Beschllisse seien in der „Marburger Zeltung" zu verlautbareii. 4. Ein Komite von drei Mitgliedern habe nach Ginlangen der Beitrittserklärungen die konsti- in der Studentensprache heißt, „umsattelte", und sich nun mit derselben Energie aus da» Studium der RechtSlvissenschasten warf. Nach Verlauf zweier Jahre ging er mit der ersten Nummer aus der Staalsprasung hervor, angestaunt von Theologen und Juristen, und erhielt sogleich auf sein so glänzend bestandenes Examen hin eine ausnahmsweise günstige AnjteUung im Staatsdienste, zu welcher Auszeichnung bald nachher, um die Anstellung des jungen, viel-beneideten und talentvollen Beamten noch brillanter zu machen, eine sehr bedeutende Srbschast hinzukam, die ihn vollkommen unabhängig in die Welt stellte und ihm auch ohne Staatsdienst ^lne gute Existenz gesichert hätte. Dennoch überwog seine angeborne Arbeitslust, sein Drang nach einer unermüdlichen Amts-lhätigkeit den Reiz einer von allen persönlichen Nückstchten und Pflichten des Staatedienstes sreien Stellung im Leben. Er war der eisrigste und gewissenhajteste Beamte, lebte nach wie vor so mäßig und anspruchslos, wie die meisten jetner vom Glück weniger begünstigten Kollegen und galt sogar bei Manchen, die ihn näher kennen wollten, sür einen Sonderling, da er, besonders den Frauen gegenüber, und den schönsten und liebenswürdigsten zumeist, eine SchllchternheU zeigte, die man mit der sonstigen Sicherheit und Usderlegenheit seines Wesens tuirende Versammlung einzuberusen. Hiezu wurden bestimmt die Herren: Dr. Reiser, Bürgermeister, A. Gertscher, k. k. Bezirksrichter und Dr. Sernec. (Kaufmännische Fortbildungsschule in Marburg.) Samstag den 9. d. M. versammelte sich in Folge Einladung des löbl. Kuratoriums der kaufmännischen Fortbildungsschule eine grobe Anzahl hiesiger Kaufleute im Kasino-Speisesaale. Nach einer kurzen Begrüßung der Anwesenden durch den Obmann des Kuratoriums, Herrn Jult«s Psrimer, wurde dieser zum Vorsitzenden und der geladene Herr Lehrer Sedlaöek zum Schriftführer gewählt. Der Herr Vorsitzende berichtete zunächst über die Thätig-keit des löbl. Kuratoriums seit Gründung der Schule, sprach serner über den Zweck und die Unterrichtsersolge dieser Schule und ersuchte endlich die Anwesenden, diese Schule mit aller Energit zu unterstützen und nachstehende Erklärung zu unlersertigen: „Da die Anforderungen, welche an den Handelsstand gestellt werden, sich von Jahr zu Jahr mehren, so erachten wir uuterzeichnete Kaufleute von Marburg es als unsere Pflicht, dajür zu sorgen, daß sür den Handelsstand tüchtige Kräste herangebildet werden, welche sich außer ihren praktischen Kennt, nissen auch wenigstens soviel theoretisches Wissen aneignen, als der vom hohen k. k. steiermär-kischen Landesschulrathe approbirte Lehrplan der dreiklassigen kaufmännischen Fortbildungsschule in Marburg fordert. Um dieser unserer Pflicht soweit als möglich gerecht zu werden, machen wir uns durch unsere eigenhändig auf diese Erklärung gesetzten Unterschriften gegenseitig verbindlich: 1. unsere Lehrlinge zum regelmäßigen Besuche der kaufmännischen FortbÜ-dungsschule anzuhalten und falls dieselben einzelne Schulstunden aus tristigen Gründen versäumen müßten, die versäumten Schulstunden ordnungsmäßig unter Angabe der Gründe beim Direktor dieser Schule, Herrn Prof. Peter Refch, zu rechtfertigen; 2. von nun an unsere Lehrlinge nur mehr unter der ausdrücklichen Bedingung aufzunehmen, daß dieselben nicht eher sreigesprochen werden, bevor sie sich nicht mit einem Reifezeugnisse der kaufmännischen Fortbildungsschule ausweisen können. Als Grundlage sür die Ausfertigung des Reifezeugnisses hat nicht blos der Fortgang in den einzelnen Unter-richlSgegenständen, welcher durch eine vor dem löbl. Kuratorium der kaufmännischen Fortbildungsschule und den Kaufleuten Marburgs abzulegende mündliche und schriftliche Prüfung zu konstatiren ist, fondern auch das sittliche Verhalten der freizusprechenden Lehrlinge zu dienen. — Diese Erklärung wird dem löbl. Kuratorium der kaufmännischen Fortbildungsschule zur ge-sälligen Aufbewahrung übergeben." Nachdem die einzelnen Punkte dieser Erkarung von mehreren nicht vereinigen konnte. Er ging dem schönen Geschlechte, welches sür ihn eher das starke als das schwache zu bedeuten schien, ausfallend ängstlich aus dem Wege und erklärte s^ch bei mehr als einer Gelegenheit im Kreise heiterer Freunde zwar mit vieler Laune, aber doch so entschieden gegen die Ehe und deren unbedingte Nothwendigkett sür den vollen wahren Lebenswerth des Mannes, daß alle Widerlegung fruchtlos dlieb und der Glaube an den zeitlichen und ewigen Verlust dieser schönen spröden Junggesellenseele sich immer mehr in den Herzen seiner stillen Verehrerinnen besestigte. Je genauer dem Rektor die äußeren Lebensumstände, sowie die Eharaktereigenthümlichkeiten des ehemaligen Studiengenossen bekannt waren, um so weniger konnte er stch die Beweggründe erklären, welche den talentvollen und von oben so begünstigten Beamten bestimmt haben mochten, sich gerade um diesen, so wenig deneidenswerthen Posten zu bewerben; da es bald nach dem Tode des seitherigen Amtmanns alle Welt erfuhr, in welcher gräulichen Verfassung derselbe das Amt zurückgelassen hatte, wo seit so vielen Jahren eine himmelschreiende Willkür und Gewisien-losigkeit herrschte und an eine regelmäßige Verwaltung und Justizpflege nach gesetzlichen Vor-schristen gar k»icht mehr gedacht worden war? (Aortsetzung folgt.) Herren, insbesondere von Herrn Grubitsch, eingehend besprochen und zur Annahme beiiens empsohlen worden waren, wurde die obige Erklärung einstimmig und unverändert angenommen und von allen anwesenden Herren Kaufleuten unterfertigt. WeiterS wurde beschlossen, diese Erklärung den sämmtlichen, bei dieser Versammlung lücht anwesenden Herren Kaufleuten des hiesigen Platzes mit dem Ersuchen vorzulegen, ' dieselbe ebensalls zu unterfertigen, was bereits von sämmtlichen Kaufleuten ersolgt ist. Hierauf dankte der Herr Vorsitzende den Anwesenden sür ihre zahlreiche Betheiligulig und gab zugleich der Hoffnung Ausdruck, daß von jetzt an vom hiesigen Platze nur mehr tüchtige, theoretisch und praktisch gebildete Angehörige des Handelsstandes hervorgehen werden, was der hiesigen Kausmannschast nur in jeder Beziehung zum Nutzen und zur Ehre gereichen könne. Schließlich forderte noch Herr Geuppert die anwesenden Herren Kaufleute auf. Herrn Julius Psrimer fü^ seine unermüdliche Thäligkeit im Interesse der kaufmännischen Fortbildungsschule durch Erheben von den Sitzen ihren Dank auszu» sprechen, worauf sich sämmtliche Herren erhoben. Hieraus wurde die Gersammlung geschloffen. (Ermittlung von Eisend ahn-Gruu d-stücken.) Die Südbahn-Gesellschast hat die Einleitung von Erhebungen verlangt, unr ihre Grundstücke aus der Strecke Wien-Triest zu ermitteln und in das beim Wiener Landes, gericht eröffnete Grundbuch aufnehmen zu lassen. Wer sich in den Gemeillden St. Magdalena, Pobersch, Unter-Rothwein, Roßwein, Wochau, Unter-Kötsch, Rogeis, Schleinitz, Nußdors, Ottendorf, Frauheim, Kranichsseld, Jeschenzen und Podova durch das fragliche Begehren der Südbahn-Gefellschaft für beeinträchtigt hält, kann seine Ansprüche bis 25. Nov. l. I. bei dem Bezirksgerichte Marburg r. D. U. anmelden. Das Gesuch sammt Beilagen kann bei diesem Gerichte eingesehen werden. (Advokat in St. Marein.) Vom Ausschüsse der steirischen Advokatentammer wird kund gemacht, daß Dr. Franz Krenn seinen Wohnsitz als Advokat in St. Mareil» bei Erlach-stein nehme. (Schön st ein.) Das Landesgesetz-Blatt enthält die Kundmachung, betreffend die Genehmigung des Landtags-Beschluffes, welcher die Trennung der bisherigen Ortsgemeinde Schön-stein in die selbständigen Ortsgemeinden: Markt Schönstein und Umgebung Schönstein bewilligt. (Reblaus-frei.) Auf die Anzeige, daß in einem Weingarten zu St. Peter im Sannthal die Reblaus vorkomme, begab stch die Untersuchungsk^mmisston dorthin, fand aber, daß der betreffende Weingarten vollkommen frei von diesem Schädling sei. (Neue Telegraphenstation.) In Tri-sail-Vode soll eine postkombinirte Telegraphenstation errichtet werden. (Theater.) Morgen eröffnet Herr Dir. Bigl die hiesige Bühne mit dem überall mit größtem Erfolg aufgeführten dreiaktigen Schwank „Wenn man im Dunkeln küßt" von Mallachow und Elsner. Vorher geht eine Fest-Ouverture und der übliche Prolog. (Evangelifche Gemeinde.) Sonntag den 17. Oktober wird zur gewohnten Stunde Gottesdienst abgehalten. letzte In den zweisprachigen Gegenden Böhmens und Mährens sollen tschechische Schulvereine gegründet werden. Die Türken bereiten sich vor, Dulcigno zu übergeben. Eine große Albanierversammlung wird aus diesem Anlaß stattfinden. Die n'aho-medanischen Bewohner von Dulcigno sollen in Mattia und Allessio angesiedelt werden. Der französische Ministerrath hat unter dem Vorsitze Grevy's den Plan des Ministers des Innern, betreffend die Anwendung der Dekrete gegen die Kongregationen genehmig». In Irland werden militärische Vorbereitungen gegen llnruhen getroffen. Nach den bisherigen Wahlerfolgen in Nordamerika rechnen die Republikaner auf den Sita bei der Prästdentenwahl. Eingesandt. Wir gkbeu hiermit der eckelhaften Tisch» geseUschaft bekannt, daß ihr unverschämter Anschlag aus daS FamilienglÜck zweier ehren-werthkr Männer vollkommen mißlungen ist. ^ Anfangs waren die Adressaten über die Gemeinheit der anonymen Briefe erstaunt, dann aber wurden dieselben ausgewechselt und endlich gebührendermaßen an einen Ort gegeben — wohin auch die Schreiber derselben gehören. 1141 Drei Zeugen. werdtN lin Volksxartsn tVKII» schönstens angefertigt nnd empfiehlt sich der Gefrrtigte zu gütigen Aufträgen. Auch wer-d n Pflanzen zur Ueberwinterung angenommen. Achtungsvoll 1139 Job. Hifler, Parkgärtner. Eine fast neue AchMbudel circa 2^« Meter lang, mit Zinkblechblatt und Wasserbehälter, neue Stellagen, billigst zu verkaufen. (1140 Anzusehen Domgasse 2, beim Friseur. Das Kr088te I^SKer Ukrrvn-, kllilbvn- uvÄ Kiintei'» t n Z: Ll x v so^iv 2ur ^vkertixuu^ vou HerrevUeiäeru llävd Hass »u äon diUixitvu ompüsdit it. LickwIIll IlSL) 3. 1ö609. Edikt. (1136 Vom k.k. Bezirksgerichte Marburg l. D.U. wird bekannt gemacht: E< sei über Ansuchen der Franz Purkhardt, Rosa Purkhardt, Anna Popp geb. Purkhardt, Josef Purkhardt, Maria Artner, Theodor Purkhardt, Johann Holzer, Friederike Seifried und Zosefine Seisried, endlich des Karl Purkhardt und der Maria Purkhardt, die freiwillige Versteigerung der denselben, resp. zum Verlasse deS Karl Purthardt gehörigen, gerichtlich auf 2271 fl. S2 kr. geschätzten Rea-lttäten Berg Nr. 91'/», 95, III, 139 aä Straß in Strich ovetz sammt daraufstehender Frucht bewilligt und hiezu die Tagsatzung au Ort und Stelle der Realität auf den IS. ^Oktober 1830 Vormittags 10 Uhr mit dem Anhange angeordnet worden, daß diese Realitäten auch unter dem Schätzwerthe, jedoch nicht unter 1000 fl. hintangegeben werden. Die LizitattonSbedingnifse, wornach inSbe-sondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10°/o Vadium zu Händen der LizitationS-Kommisslon, der Ersteher aber binnen 6 Tagen vom Tage der Erstehung ein Viertel deS Meist-boteS, binnen 3 Monaten vom ErstehungStage an ein weiteres Viertel deS MeistboteS, den Rest des MeistboteS aber, in welchen der Ersteher die Forderung der Murecker Sparkassa und das Vadium einrechnen kann, binnen 9 Monaten vom Tage der Erstehung zu GerichtShandcn zu erlegen hat, — sind hieramtS einzusehen. Den Tabulargläubigern bleibt ihr Pfandrecht ohne Rücksicht auf den Kaufpreis vorbehalten. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 9. Oktober 1880. empfehlend in AlRirnIs*» Steinmetzgefchäft, Ecke der Kaiserstraße und Theatergosse in Marburg. (1052 Für ewe« Eigenbau Wei«-fchank geeignetes Lokale aüf frequentem Posten wird zu miethen gesucht. Adressen abzugeben im Eomptoir d. Bl. (1134 WUMKlWkWGWlWIUWGGUGGiMDWlMiDM Zründtiche Hitse für Ntiqen- uiid Anterreiksleidmde! Die Erhaltung der «Gesundheit M beruht zum größten Theile in der Reinigung und Reinhaltung >,er Säfte und des Blute» nnd in der ^ W Beförderung einer guten Verdauung. Dies zu erreichen ist dt^ beste nnd wirksamste Mittel: W Dr. R08a'8 I^6d6n8l^l8ain. ^ Dr. R os a'S LebenSbalsam entspricht allen diesen Forderungen auf da^Vollständigste; derselbe belebt M ^ ?die gchlmmte Thätigteit der Verdauung, erzengt ein gesundes und reineS Blnt, dem Körper wird seines A ^ ^kriihere Krast und Gesundheit wieder gegeben. 2 ^ > Derselbe ist sür alle BerdanungSbeschwerden, namentlich Appetitlsstgt^eil^ >aurt5 Ausstoßt«,^ ^ 2 MihliiiAti, Erdnchlil, MgttkramPs. Vtrschtklmmg, Himliirrhoidii, AtbtNqd,,«» d» ^ ? »tili mit KptiskI Zk. ei» sichere« »nd bewährte» Hauimiltel, welche« sich i» lürzesler Je» wegcn seine r ^ ^ausgezeichneten Wirksamkeit eine allgemeine Verbreitung verschafft hat. i < z EI«t gnjjt /lascht 1 fl., ti«t halbe Flasche SV kr. ^ ^ Hunderte vcin Anerkennungsschreiben liegen znr Anficht bereit. Derselbe wird auf frankirte g uschriften V ff gegen Nachnahme des Betrages nach allen Richtungen verschickt. Euer Hochwohlgeboren! Ich fühle mich dankschltldigst verpflichtet, Ihnen meinen besten Dank zu melden. Seit Kebruar litt^ ich an einem Magenilbel, verbunden mit Aufstoßen, Erbrechen, Appetitlosigkeit und schlaflosen Nächten. Habe viele Aerzte ohne Erfolg besucht. Rur durch die Kraft deS „Dr. Rosa'S LebenS-BalsamS" bin ich wieder^ hergestellt, derselbe hat wunderbar gewirkt. Alle meine Bekannten im Orte können die» bezeugen und stau-W. nen über meinen Appetit. Ich habe bi» nun die dritte Flasche bei Herrn Reustein, Plankengaffe bezogen. Ich ersuche Sie, diese» mein Zeugniß der Wahrheit gemäß zu veröffentlichen. Nochmal» herzlichsten Dank. Achtungsvoll 5. September 1379. Gärtner in Ober.St.-Beit bei Wien, Auerhofgasse 2. V ^ » X v «r o l! Um unliebsamen Mißverständnissen vorzubeugen, ersuche die ?. 'r. Herren Abnehmer überall au»-drücklich I>T'. I^sA>si^sIt»a1sarr» au» v. » ^potltvkv in prax zu verlangen, denn ich habe die Wahrnehmung gemacht, daß Abnehmern an manchen Orten, wenn selbe einfach ^LebenSbalsam, und nicht ausdrücklich Or. Rosa'S LebenSbalsam verlangten, eine beliebige nicht» wirkende Mischung verabreicht wurde. Echt ist llf. Ko8a'» ^vllvnsllsisam ,>> b-»'-h-n nur im Haupt-Pevot des Erzeuaerß ». Apotheke „zum schwarzen Adler" in Prag, Eck der Spornergasse Nr. 205—3. In Marburg: D.I.Bamalari, W.A.König, Jos. Roß, Apotheker, dann in Apotheken zu Cilli, Feldb^ch, Lesben,Leibnitz, Mürzzuschlag,j ottenmann, Windisch-Graz. Sämmtliche Apotheken in Oesterreich, sowie die meisten Material-Handlungen^ haben Depots dieses LebenSbalsamS. W Asiserssl -KchMssAkve, W ei« sicheres und erprobtes Mittet zur Heitnng aller Eatziindungeu, Wn»dea ond Geschvitre. W Selbe wird mit sicherem Erfolge angewendet bei der Enzünduna, Milchstocknng und Verhärtung der^! weiblichen Brust bei dem Entwöhnen de» Kinde», bei Abscessen, Blutschwüren, Eiterpusteln, Karbunkeln; bei'« Ragelschwüren, beim sogenannten Wurm am Kinger oder an der Zehe; bei Verhärtungen, Anschwellungen,W Drüsengeschwülsten: bei Fettgewächsen, beim Ueberbeine; bei rheumatischen und gichtischen Anschwellungen;^ chronischen'GelenkSentzüudungen am Fuße, Knie, Hand und Hüften! bei Berstauchvnaen; beim Aufliegend? der Kranken^ bei Schweißfüßen nnd Hühneraugen; bei aufgesprungenen Händen und flechtenartigen Schrun-l den; bei Geschwülsten vom Stich der Insekten, bei alten Schäden, eiternden Wunden; KrebSgeschwüren, offenen Füßen, Entziindnngen der Knochenhaut ic. ^512 Alle Entzündungen. Geschwülste, Verhärtungen, Anschwellungen werden in kürzester Zeit geheilt; wo^ e» aber schon zur Eiterbildung gekommen ist, wird da» Geschwür in kürzester Zeit ohne Schmer» aufae»oaen^^ und geheilt. In Dosen i» »s nnd SS kr. s» ^ Da» erprobteste und durch viele Versuche al» da» verläßlichste Mittel bekannt zur Heilung der Schwerhörigkeit^^ und zur Erlangung de» gänzlich verlorenen Gehöre». — 1 Fläschchen t fl. ö. W. (^19 «MUGWlkWMWMMMMW«MWWWWWWlNWWW Vnßt A«sw«hl von ^^rNd-^Äernen von 3 fl. 50 kr. bis 2V fl. per Stück; auch werden Laternen ausgetieheil bei (lliiS M8eI>«Iie, Spengtermeister. Frciw Lizitation. Mit stadträlhlicher Bewilligung werden Samstag den »«.Oktober iSSßV Vormittags 9 Uhr in der Domgassc, Haus Nr. 1, Gewölbe, gegen Baarzahlung und sofortige Wegschaffung an den Meistbietenden hintangegeben werden: Zimmereinrichlungsstücke, al«: Sopha, Sessel, Letten, Tische, Waschkasten, Nachtkastel, Hüng-uud Schubladkästen, Bettzeug :c._(1125 3. 15276. Edikt. (1138 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des I. Krochmal durch Dr. Grafenstein gegen Alois Edl.' v. Kriehuber pto. 2ö000 fl. s. A. zur Vornahme der Veräußerung von kleineren Weinget»inden im Schätzwerthe von ca. 2000 fl. die TagsaKung auf den SS. Oktober 1880 Vl»rmittag von 9—12 Uhr und Nachmittag von 3—6 Uhr. nöthigenfall« auch die folgenden Tage iu der Viklringhof- und Kärntnergasse angeordnet worden. Die Fahrnisse werden hiebet auch unter dem Schäßwerthe gegen Wegschaffung und Baarzahlung hintangegeben. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. am 28. August 1880. ZK0« MM! K SS.'.'.'I ^vr.Ilsrlllnx's Uun^-unck ^adnvasserD Flacon 60 Kreuzer incl. Verpackung und A M Gebrauchsanweisung, jemals wieder Zahu-^ M schmerzen bekommt oder an üblem Mund-M M geruch leidet. 4 FlaconS für 2 fl. 20 kr.Wk W e. IXI. 8ekumsvkoi', Ztvgliti dol voi'lin.M M Haupl-Depot str Vefterreich-Angarn bei U M ^nt. cäsr, vuöaposk. U M FranziSkanerploK 4. (711M Keller auf 30 Startin ist zu vermiethen in der Postgasse Nr. 4. Utrantwoitltch» Stedattio«, Druek und Verlag von Eduard Sanschttz tv Mardurg.