Nr. 2260. "VI. 1871. kirchliches Verorlinongs-SIatt für die Lavanter Diöcese. Snljolt : I. Weisung betreff der Ausstellung von Todtenscheinen für in der Diöcese verstorbene belgische Staatsangehörige. — II. Ausschreibung des Pfründengenußes von der „Karl Gras v. Gleispachffchen Stiftung" für dienstunfähige Priester. — III. Anempfehlung des Wochenblattes: „Slovenski gospodar“. — IV. Milde Sammlung für die Bewohner der Stadt Tachau. — V. Diöcesan-Nachrichten. I. Ueber die von der hohen f. t. Statthalterei unterm 27. Juni l. I., Nr. 708(5, anher initge-theilte hohe Ministeriell - Verordnung ddo. 5. Juni I. I. (R. G. Bl. Nr. 53) werden die Wohlehrw. Pfarr- und Curatial - Aeinter angewiesen, im Falle des Absterbens eines belgischen Staatsangehörigen den bezüglichen mit einer lateinischen Uebersetzung versehenen Lxoffo-Todtenscheiu, ohne eine weitere Aufforderung abzuwarten, sogleich der betreffenden politischen Behörde erster Instanz behufs weiterer Verfügung zu übermitteln. IB. Seine Excellenz Herr Karl Gras v. Gleispach, k. k. Geheimrath lind Kämmerer, hat den Betrag von 1200 fl. in Obligationen zu dem Zwecke gewidmet, daß mit den Interessen hievon jährlich ein in der Seelsorge dienstunfähig gewordener würdiger Priester betheilt werde, und hat die Verwaltung dieses Stistungscapitals, so wie das Verleihungsrecht dieser Pfründe dem fteierm. Landes-Ausschusse, — das Vorschlagsrecht jedoch dem Priestervereine in Graz mit der Bestimmung übertragen, daß dieser Stistungsgenuß nur an einen Priester in Steiermark, entweder aus der Diöcese Seckau ober Lavant verliehen werde, und von der Verleihung jene ausgeschlossen sein sollen, welche sich mit nationalen Umtrieben beschäftigen. lieber Nescript des hochlöblichen fteierm. Landes - Ausschusses dilo. 5. l. M., Nr. 5843, wird hiemit der Psründengenuß von dieser Stiftung im Betrage von 50 fl. 40 kr. öfterr. Währ, pro 187*F^ ausgeschrieben und haben die Bewerber ihre Gesuche unverzüglich bei dem hochlöblichen fteierm. Landes-Ausschusse zu überreichen. Ili. In Anbetracht der Wichtigkeit, den verderblichen Einfluß der schlechten Presse zu brechen, die von ihr ausgestreuten Irrthümer entgegen zu berichtigen, und die so uothivendige Aufklärung des Volkes in politischen und religiösen Fragen durch die gute conservative Presse zu fördern: wird der im l. Z. in Marburg gegründete und durch seine bisherige Thätigkeit zu guten Hoffnungen berechtigende conservative Preßverein und das von demselben herausgegebene Vereinsblatt „Slovenski gospodar“ dem Wohl-ehrwürdigen Diöcesan-Clerus nicht nur zur eigenen Theilnahme, sondern auch zur möglichsten Verbreitung unter das Volk anmit dringendst empfohlen. 11. Der Herr k. k. Statthalter für Steiermark hat unterm 12. 1. M., Nr. 8056, Nachfolgendes anher eröffnet: „Am ‘25. Zum l. I. hat sich über die Stadt Tachau in Böhmen und deren Umgebung ein Wolkenbruch entladen, welcher einen Theil der Stadt zerstört und auch in der Umgebung große Verheerungen angerichtet hat. Der Umfang des Schadens ist ein außerordentlicher und wird in der Gesammtsumme nach den vorläufigen Erhebungen annäherungsweise auf 500.000 fl. geschätzt; 1G4 Häuser sind theils eingestürzt, theils baufällig und unbewohnbar geworden, wodurch 251 Familien mit etwa 1100 Personen, darunter an 800 gänzlich Arme, nahrungs- und obdachlos wurden. Der Wuth des entfesselten Elementes sind leider auch viele Menschenleben zum Opfer gefallen lind sind schon 13 Leichen aufgefunden worden; mehrere Personen werden noch vermißt. — Selbst die aus Quadern erbauten zwei steinernen Brücken konnten dem riesigen Andrange des Wassers nicht widerstehen, und wurden zur Gänze zerstört. Daß die Menge der fortgeschwemmten, zerstörten und unbrauchbar gewordenen Mobilien, Werkzeuge, Geräthschaften k. eine überaus große ist, steht außer allem Zweifel. Zur augenblicklichen Linderung des durch dieses Elementarereiguiß herbeigeführten Nothstandes sind die erforderlichen Blaßregeln getroffen worden. Die localen Hilfsquellen reichen jedoch zur ausgiebigen Unterstützung der Verunglückten nicht zu. Zur Linderung dieser Nothlage wurden gemäß hohen Erlasses vom 2. Juli d. I., Z. 2971, des Herrn Ministers des Inner», sämmtliche Bezirkshauptmannschasten des Herzogthums Steiermark, der Stadtrath Graz, sowie die Stadtämter Marburg und Cilli beauftragt, im Einvernehmen mit der hochwürdigen Ortsgeistlichkeit eine Sammlung von milden Spenden einzuleiten." Hievon werden die Wohlehrwürdigen Seelsorger behufs der Mitwirkung bei der Sammlung in Kenntniß gefetzt. 1. Diöcesan - Nachrichten. A. Verleihung. Die Pfarre St. Michael in Mahrenberg an Herrn Mathias Stoklas, Kaplan in Kötsch. B. Uebersetzungen der Kapläne. Herr Franz Ermenz, nach Kötsch; „ Michael Schantl, nach St. Johann am Draufelde; „ Joses Stuchez, nach Ulimien; „ Simon Rak, nach St. Hema; „ Jakob Lempel, nach St. Paul bei Pragwald. C. Anstellungen der neuausgeweihten Priester als Kapläne. Herr Josef Schitschker, als II. nach Hocheneck; „ Franz Klinz, nach St. Veit bei Montpreis; „ Johann Skuchala, als II. nach Sachsenfeld. D. Pfründen-Ausschreibungen. Die Curatial - Pfründe St. Anton in Stoperzen und die Pfarr - Pfründe St. Lorenz in Leutsch; beide bis zum 23. August l. I. Fürstbifchöfliches Lavanter Ordinariat zu Marburg am 19. Juli 1871. Jakob Maximilian, Fürstbischof. Lereinv-Buchdruckrrei in Wva*.