(^MllMiMeDZlattM Kamstag den l9. A^ril ^834. Nie gepflückte Nose. ^vie innig hat die Nose mich entzücket, .' D" >",'« nur von Zephirs Hauch beweget, ^ Von der Natur mit keuscher Hand gepfieget, Nicht ahnet, daß ihr süßes Sein beglücket. . Doch zaub'risch hat die Rose mich berücket. Die, kaum gepflückt und liebevoll geheget. Hinwelkend schon im Todtenkrauz sich reget. Indem sie fromm des Gatten Urn« schmücket. Ach! du wirst nicht die Macht des Todes lahmen. Dein eig'ner Dorn wird dich noch mehr verletzen, Und Blatt auf Blatt der rauhe Sturm verwehen. Drum will ich an mein fühlend Herz dich nehmen. Und mit dem Thau des Mitleids dich benetzen, Bis du erfrischt in neuer Pracht wirst stehen. Fr. S. v. 3t. K e i V e n z u ch t. Von dem rühmlichst bekannten vaterländischen Schriftsteller, niederösterr. ständischen Ausschußralhe Hrn. Franz Ritter v. Heintl, ist nachstehende Mittheilung über den Seidenbau in Oesterreich erschienen : Der niedere Preis der Kornerfrüchte und der Wei« ,"e «ufdem L.mde, machet es den Landwirthen zur Nothwendigkeit darauf z« denken, wie sie ihren Grund und " besser z« deniitzen, die Einnahme mit den Ausgaben ,n's Gleichgewicht zu stellen, die Grundrente zu »"mehrt!,, und das weitere HerabsinktN des Realitä-'"«>'NheS zu y„hindern vermögen. So lange noch Schlachtvieh und andere Erzeugnisse aus dem Auslande gehöhlt werden, welche unser heimathlicher Boden gleichfalls hervorbringen kann: so lange stehen unserer Landwirlhschaft noch manche Wege offen, die Erträgnisse zu vermehren. Darüber im Allgemeinen hier mehr zu sagen, gestattet der Raum dieser Blätter nicht. Ich will mich darum auf einen einzelnen Zweig beschränken, aus welchem die Land-wirlhe in Oesterreich meines Erachlens großen Nutzen ziehen könnten, selbst ohne darum ihre bisherigen Pro-ductionen beschränken oder verändern zu müsseni und dieß ist der Se iden bau. In keinem Reiche ist vom Throne aus so viel für den Seidenbau geschehen, wie in dem österreichischen Kaiserstaale. Von landesvälerlichen Beherrschern hcr< vorgerufen und begünstiget, bringet derselbe die scl'ö'n-sten Früchte. In dem Lombardisch - Venelianischen Kö-nigreiche, in Tyrol, in Friaul, in Görz und Gradiska, in einigen Gegenden von Ungarn, und auf den k. k. Militärgränzen wird mehr Seide erzeugt, als das Kaiserreich selbst bedarf. Aber es kaufen bei uns die Nordamerikaner, die Engländer, Franzosen, Schweize» Deutschen und andere Völker den Seidenbedarf für ihre Fabriken und Ceidenardeiten ein, und unsere Sei' denmärkte zu Brescia, Bergamo, Udine und Trient können in dieser Beziehung mit Recht „Weltmärkte« genannt werden. Die Seide ist ein wichtiger Gegenstand unseres Ausfuhrhandels, welche jährlich Millionen Gulden einbringet, um damit die Waaren anderer Länder und anderer Weluhcile zu bezahlen, die daS - Kaiserreich von dorther beziehet. Daß aber dem un-l geachtet unser Seidenbau nützlich noch weiter ausge- - dehnt werden könne, beweist, weil die rohe Seide, seit der letzten Ernte das Pfund um cirn a si. C. M. im 62 > Preise gestiegen ist; indem die Erzeugung von der ^,i^)-frage übertroffen wurde. Dieses plötzlich erfolgte Steigen des Seidenprei-ses hat auf die Fabrication, insbesondere hier in ^jen, nachtheilig ge,uircet. Die Anzahl der Fabrikanten .<»d Gewerbsleuce, welche in der kaiserlichen Resideilzstadc mit Seide arbeiten, ist sehr groß. Die Mehrheit yat keine großen Vocräche an Maceciale, weil es jeder hier auch stündlich in den Seidenhandlungen findet. O« Preise der Seidenwaaren konncen nich^lötzlich mit den höhern Preisen des Materials hinaufgesteigert werden. Dieses zeitweise Miüverhättniß hatte eine Stockung in der Gewecbsindustrie hervorgebracht, ans welcher viele Fabrikanten und Gewerosleuce ihre Hülfsarbeiter entlassen haben. Das Schicksal der Seidenardeiter zu Wien und in Oesterreich unter der Enns kann durch den, Heiden bau, > lmnn er auch in diesem Alande einheimisch wird, von der ausländischen 2oncurrenz unabhängiger gemacht werden. Nach den Auskünften, welche ich in hiesigen Sei» denhanolungen erhalten, werden zu Wien ein Hahr in daS andere 6- bis 65,000 Pfund roher Seide abge-setzt. Der Preis ver rohen Seide ist jetzt/ nach verschied nheit der Qualität, 8 si. bis 18 fl. C. M., also im Miltelpreise 12 fl. C. M., für ein Pfund. Ü5U,U00 Pfund zu 1) fl, C. M. ergeben demnach eine jahrliche Summe von 8/»50,000 fl. E. M. Wenn unser Land auch nur eineii beträchtlichen Theil dieser Seide dem hiesigen Handel und der Fabrication lieferte, so würde dadurch den» ^andoolke schon eine große Heldeinnahme zufließen. >"^ «n^ , ^^ . ^ , Weil in Oest^rM<^'Fnt«'de^ ^nU der Seidenbau bisher nicht Wurzel gefaßt, so ist die Meinung entstanden, daß'unser'KlinVa dem Seidenbaue ungünstig, daß die hier'Landes erzeugte Seide mit den Erzeugnissen unserer südlichen Länder/in der Qualität nicht würde concurriren könüenv und daß die Gallelen, nachdem wir noch keine zil'atorie'n im Lands haben, kein verkaufbares Gut seien. ' ^». < Diese Vorurtheite sind'durch meine Erfahrung widerlegt." Ich betreibe'zu'Nenng, unweit Gauners-dorf in Nieder-Oesterreich seir mehreren Jahren den Seidenbau. Ich h.,de zuerst alch'Samen Maulbeerbäume feldst erzogen, und dann den ersten Wurmfa-men mir aus der k. k. Militärgränze angeschafft. Zuerst wollte ich dcn ^eoenslauf dieses merkwürdigen In-sectes kennen lernen. Mit dieser Kenntniß vermehr, tc sich die Neigung den Seidenbau zu erweitern, und durch Versuche zu erforschen/ob''und^ die verzärtelten Seidenipinner im Zimmer än einV einfa-chere, naturgemäßere,/omjt aach wohlfeilere Vehand-lungz ge.VölMt, ob unb ln'.yie ftrne sie-ve'ttMen ,i>ec- den könnten, ikce Nahrung im Flelen auf den Maul« beerbäumen selbst zu suchen. Die Zimmerraupen muß« cen sich gewöhnen, ohne Heitzung, selbst bei offene« Fenstern alle Verwandlungen zu durchgehen und Seide zu, spinnen, und an den, zu reMe-r Zeit in's Freie gesellen Raupen hatte ich die Freude zu sehen, wie sie Nacurgaden entwickelten, von denen man an ihnen ün Zimmer nicht die mindeste Spur entdecken kann. Sie haben im Freien den Wechsel der Witterung von Trockne in Regen, von Hitze' in Kühle; sie haben Sturmwinde, Blitz, Donner und Hagel, wie andere Insec-ten, ausgehalten, sich auf den Bäumen selbst genährt, verwandelt, eingesponnen, ausgebijsen, begattet, ihre Eier an die Väume gelegt und daran befestiget. Die freie Seide war in der Größe der Galleten, in der Feine und Schönheit der Seide hinter jener im Zimmer nicht -zurückgeblieben. Diese ersten Erfolge, veranlaßten mich den k. k-Hofkriegsrath zu bitten, nach einer dazu von mir verfaßten Anleitung ähnliche Versuche mit der Acclimali-sirung der Seidenraupen auf den k. k. Militärgränzen veranstalten zu lassen. Meiner Bitte willfahrend hat jene höchste k. k. Militärbehörde im Iabre ltlzlz die Herren Oekonomi«-Ossiziere der k. k. Gränz-Negx menter aufgefordert, die Acclimatisirung der Seiden-» raupen auch im Freien zu versuchen, darüber genaue Tagbücher zu führen, sohin über den Erfolg zu berichten. Diese Versuche widerlegten die herrschende Meinung, daß der Seidenwurm durchaus keine Nässe und Kälte ertrage, und gaben den Fingerzeig zu einer ein-fachcren und nützlicheren, Behandlung dieser Insecten im Zimmer: sie bewiesen aber auch, daß dieselben iin Freien ebenfalls gedeihen können, wenn sie vor denVer-folgungen ihrer Feinde gesichert werden. Auch im Iah" re 1812 wurden di»se Versuche auf der k. k. Militär' gränze fortgesetzt. Sie wurden unterbrochen, als in» Jahre 1312 der große Völkerkampf gegen die Franzosen zur Reife gelangte. Damals rief die Stimme unseres lanoesväterlichen Kaisers und Herrn auch die braven Gränzer in das Feld, wo Sieg und Ruhm dee österreichischen Waffen harrte. Die Berichte der Gränz' Regimenter über die Versuche mit der Acclimatisirunz der Seidenraupen hatte der k. k. Hofkriegsrat!) mir mitgetheilt, und ich habe dieselben mit meinen Ve-merkungen in einer Abhandlung unter dem Titel: »Anleitung dcn Seidenbau im Freien zu betreiben, unv mit der üblichen'Seidenraupenzucht im Zimmer in eine sehr nützliche Verbindung zu bringen,« zusammen-gestellt, auf meine Kosten drucken lassen, und allenthalben, wo ich hoffte, daß sie nützen könnten, unnU-geldlich ausgetheilt. ' Im Jahre 1825 hatte ich 50 Ducaten auf;wN Preise zur Ermunterung des Seidenbaues gewidmet- 63 namllch 20 Ducaten davon bestimmte ich jenem Bewohner der k. k. Erbstaaten, der in einer Gegend des Kaiserstaates, in welcher drei Meilen in der Runde der Seidenbau nicht betrieben wurde, in den Jahren l826 und 2 827 jahrlich wenigstens 10 Pfund reine, verkauf-bare Seide auf die allgemein übliche Art im Zimmer erzeugN; ünd''2v'Ducaten sollte zeNer Bewohner des Kaiscrstaat'es erhalten, welcher im Jahre 1827 wenigstens 1 Pfund reine verkaufbare Seide im Freien auf drn Maulbeerbäumen erzeugt haben würde. Auf mein Ersuchen hatte die k. k. Landwirthschaftsgescllschaft in Wien mnnen Geldpreisen die Gesellschafts-Medaille beigefügt, und es übernommen, das Preisurlheil aus-zusprechcn. ''^' "'"' (Veschlüsi folgt.) VMas verdankt Europa ven Ohinesen? Wenn gleich die Europäer in den meisten Künsten und in anderen Zweigen des-menschlichen Wissens ein entschiedenes Uebergewicht über die Nationen der anderen Welttheile behaupten, so muß man doch den Chinesen eine große Ueberlegenh'eit in den mechanischen Künsten zugestehen. Noch jetzt übertreffen die Chine: sen die Europäer in der Fabrication des Porzellans und der Tusche, und die meisten der sinnreichsten Ersindun-gfn verdanken ihr Entstehen den Chinesen. Es ist kei> nem Zweifel unterworfen, daß man in China seit undenklichen Zeiten die Magnetnadel kennt, daß das Schleßpulver und dessen Anwendung, die Spielkarlen und das Papiergeld schon lange in China bekannt waren, ehe davon noch in Europa Erwähnung geschah. Wcun daher auch Europa nicht die Ehre der Erfindung ansprechen kann, so behauptet es doch den Ruhm der Vervollkommnung dieser Künste, da im Gegentheile die Chinesen noch immer auf der Stufe zu stehen scheinen, wo sie vor vielen Jahrhunderten waren. Um nun hier ein Beispiel zu erwähnen, führen wir an, daß die Chinesen schon im zehnten Jahrhunderte die Kraft des Pulvers kannten, und es nicht blos zu Kunsifeucrwerken anwendeten, sondern wirkliche Donnerwagen besaßen; aber die chinesische Artillerie 'st noch auf jener Stufe, auf der sie uns die Europäer "or fast dreihundert Jahren schilderten, und was ist da-gcgen die europäische geworden! Gine AicgerjllgV in Gstinvien. D'e brittischcn Offiziere in Ostindien fmden den angenehmsten Zeitvertreib in der Jagd, besonders in der aus d,e Raubtiere, welche die Niederungen und ^ allm vcm'M der Tieger gern in den Gebüschen an Flüssen, und man hetzt ihn aus seinen Lagern mit Hunden und Elephanten. Doch ist die Jagd auf ihn nicht ohne Gefahr. Verfolqt aus seinem Busch - und Vinsenlager flieht der Tisger ins Wasser, und sucht sich durch Schwimmen zu retten. Nähert man sich aber dem schwimmenden Naubthiere un-vorsichtig, so hat es, wiewohl selbst verwundet, doch Kraft genug, dem Gegner gefährliche Wunden beizubringen. Dazu kommt, daß, wenn derTieger sehr gedrängt wird, er sein Leben theuer verkaufen zu wollen scheint. Man schießt in Bengalen den Tieger, bald aus einem Boot, bald von Elephanten herab. In beiden Fällen hat man zu einem zweiten Schuß oder gar Ladung nicht Zeit. Der einmal verwundete Tieger taucht sogleich unter, lauft ihm dabei das Wasser in die Ohren, so ist er gemeiniglich alsdann so betroffen, daß er sich an's Ufer zu retten sucht, und durch wiederholte Schüße seinen Tod findet. Auch wenn der Jäger auf einen Elephanten reitend den Tieger im Wasser verfolgt, ist diese Jagd mit mancher Gefahr verbunden.- der Elephant kann zwar schwimmen, entschließt sich dazu aber nicht gerne, weil er dabei gezwungen ist, durch seinen hoch gehaltener! Rüssel Luft zu, schöpfen. Schwimmt er aber auch wirk. lich, so sucht er seinen Führer, der dcn höchsten Sitz einzunehmen pflegt, und deßhalb gemeiniglich das Gewehr halt, vom Rücken abzuschütteln. Die ihn Reitenden müssen daher, wenn er in's Wasser geht, sehr vorsichtig seyn. Auch hat der gezähmte Elephant nie eine solche Leichtigkeit, durch Flüsse zu schwimmen, als der wilde Elephant. Im Kampfe mit Elephanten, ist des Tiegers Tahi im Wasser beständig auseinander gespreitzt. Die Hauc des lebenden Tiegers ist so glatt, daß schon deßwegen manche Kugel, welche ihn wirklich trifft, abgleitet. Ein anderes Hinderniß, ihn auf der Jagd schnell zu todten, ist die ganz ungewöhnliche Stärke seiner Nippenknochen, die eine Kugel nicht leicht zerschmettert. Deßwegen pflegen jetzt die brittischen Tiegerjä'gcr in Ostindien, am liebsten aus kurzem, aber im <5a!ibcr dicken Handfeuer-gcwehr, etwas eiförmige Kugeln auf ihn abzufeuern. Vor allem sucht man dem schwimmenden Tiegcr gleich mit dem ersten Schuß eine tödtliche Wunde beizubringen. Sinkt er dann auch nicht gleich todt nieder, so entwischt er doch selten seinem Jäger. Rampf einer Airge mit einer Schlange. Alle Arten von Schlangen nähren sich uon Fleiss Die kleinsten verzehren Ilisectcn, Eidechsen, Frösche u, s. w, Dic größten, z. B> die Voaschlange, greisen oft die größten Th'ieri zn. Im Iah« 181/ wurde ei^ 6? l,e solche Schlange von Vatavin an Vord des Schiffs gebracht, auf welchem Lord Amherst und sein Gefolge nach England zurücksegelte. Sie gehörte unter die größten und man hatte in ihrem Käsig eine lebendige Ziege gethan. Die Schlange stierte diese einige Minu-tcn lang an, berührte mit ihrer Zunge ihre Haut, dann zog sie den Kopf etwas zurück, als ob sie dieselbe dcim Halse fassen wollte, allein die Ziege bog ihren Kopf nieder, und hielt ihrem furchtbaren Gegner ihre lanqen Hörner hin. Die Schlange wich etwas zurück, «ber blojj in der Absicht, ihren Angriff mit mehr Erfolg zu erneuern. Bald faßte sie die Ziege bei Einem ihrer Beine, warf sie zu Boden und schlang sich ihr um den Leib und den Hals mit unglaublicher Schnelligkeit. Die Ziege ward sogleich mit solcher Gewalt zusammengedrückt, daß sie keine Bewegung mehr machen konnte und in Kurzem todt war. Die Schlange l>lieb einige Minuten in ihrer Stellung; hierauf ließ sie ihre Beute los und sing sie zu verzehren an. Zuerst verschlang sie den Kopf der Ziege, allein die Hörner, die ungefähr fünf Zoll lang waren, konnten nur mit «ußerordentlicher Schwierigkeit verzehrt werden; jedoch nach zwei Stunden hatte sie auch diese verschlungen. Als sie ihre Beule verzehrt hatte, schien sie noch ein-nial so groß, als gewöhnlich. Mehrere Tage lang blieb sie ganz unbeweglich, und uichtS vermocht, sie aus dieser Art von Starrsucht zu reißen. Vo.vcrgeschicklic5keit. Vor dem Lord-Mapor erschienen jüngst in dem Mansion-Hause der Capitän Hillier und sein Sohn, um «inen Fiaker zu verklagen, einen Menschen von gewalliger Stärke, der wegen seiner Vorergeschicklichkeit in nickt geringem Rufe steht, und dem jüngeren Hillier davon empfindliche Proben gegeben hatte. Die Ursache des Streites und der darauf erfolgten thätlichen Mißhandlungen des jungen Gentleman war — Hand-»vnkseifersucht und Vrodneid. Der Sohn des Capi« täns hatte es sich nämlich vor einiger Zeit, ungeachtet dcr guten Erziehung, die er genossen, in den Kopf ge-setzc, ein Kutscher zu werden, und allcn Einwendungen und Abmahnungen seines Vaters entgegen, schaffte er fich ein Fuhrwerk an und begann seine neue Laufbahn n,ic dem besten Eifer. Natürlich hatte dex elegante Fick.r alle erdenklichen Anfechtungen von seinen Ge-«erosgenofsen zu bestehen, die weit entfernt, die Ehre einen so vornehmen Peuschendilettanten in ihrer Reihe zu fthen, nach Gcbiihr zu würdigen, ihn vielmehr un-düiwrmherzig Mit Spott und Verfolgung krankten. So- gar so weil vergaßen sie sich, Damen, die in die Kutsche des jungen Gentleman steigen wollten, mit Peitschenhieben wegzutreiben, und der als Faustkämpfer berühm' te Fiaker begnügte sich damit noch nicht, sondern borte auch den verhaßten Nebenbuhler zu Boden und würgte ihn an der Kehle. Der Lold-Mayor entgegnele auf die vorgebrachte Klage, ein Gentleman, der auf den sonderbaren Geschmack verfalle, Kutscher zu werden, könne nicht wchl eine andere Behandlung erwarten, als die erlittene. «Es gebe also jetzt, fügte er zu großer C^ heitcrung der Zuhöret bei, für einen Gentleman vier Lebenswege, unter denen er die Wahl habe: Arznei« künde, Gottesgelahrlheit, Jurisprudenz und die Fiakerkutsche." Nach einigen andern witzigen Bemerkungen, die von Seilen des Edlen Lord-Mayors sowohl, als auch des Klägers und Beklagten vorfielen, wurde endlich letzterer verurtheilt Bürgschaft zu leistet', sich vor der nächsten Gerichtssession zu stellen. Capitän Hillier sagte am Ende, er habe seinen Sohn zum Nechlsge-lehrlen erziehen lassen, allein die Peitsche sey ihm stets lieber gewesen, als die Studürstube. Ueberhaupt habe wohl Niemand von seiner Familie je daran gedacht, daß ein Mitglied derselben in die Fia-kerbrüderschafc der Straße von Klapham übertreten/ oder mit «in«r Person in Händel gerathen würde, die so lief unter einem Gentleman stehe. Mit diesen Wor« ten verließ er sammt seinem Sohne, der ein furcht bar blaues Auge hatte, d»n Gerichtssaal. Das Keueste unv Anteressanieste im Gebiete vcr Aunst unv Industrie, ver Nänver-nnv ^ölkerkunve. Man hat aus Amerika eine seltsame Zeichnung einer sogenannten Dampfamphibie erhalten, die Combination eines Dampfwagens und eines Dampf' bootes vorstellend. Auf dem Lande geht diese Amphibie auf vier Rädern, kommt sie an ein Wasser, ws , keine Brücke ist, so geht sie ohne weiteres in das Wasser, die Wagenräder ruhen, und ein in der Mitte angebrachtes Ruderrad setzt sich in Bewegung. Dle Maschine hat die Form eines Aligators. Mit den preußischen Telegraphen hat man bereitS solche Fortschritte gemacht, daß eine Botschaft von Köln (80 Meilen) in Zlz Minuten in Berlin anlangt. Gewöhnlich rechnet man, daß mit der doppelten D" chiffrirung zum Wege von Köln nach Berlin und z«' rück zwei Stunden erforderlich sind. kldacuur: Fr. Vav. Nrinrich. Verleger: Ignaj Al. Gvler v. Kleinmaur.