Cillier mm Zeitiim Zeitschrift für Stadt und ^aud, mit besonderer Nnckncht auf dejitsclie und slavische Interessen. Erscheint ieden DinS lag und Freitag Abends 5 Uhr. — Preis vieeteliä'>riz l >1. < '> k. mit P^ftver fendung I fl. 30 fr. (5cnv\ Münze. \r0. >lß, Verantwort!. Kcilactiou: BineenzPrasch, k. k. Professor. Freitag an 15. Sept. 1818. Die deutsche Kriegsmarine. Von Dr. )nliuS Ga!ba. Schon langc ertönte der Zins nach einer deutschen Flotte, allein »>.>» verspottete den unpraktische» Bor-schlag der Siubenpolitiker, man lächelte über den Traum einer denlschen Einbeilsflagge und über die Ebimäre einer deutsche» Weltmacht. Jetzt sind die dochweisen, im alten Schlendrian tief erfahrnen Bureausra:en tut» rrakiisch d. I'. unbrauchbar getvorden, man steuert in ganz Deutschland für die allgemeine Neichsslotte, und htt auch bereits deren Ausrüstung im Angriff genommen. Hie;» bat anch Österreich als deutscher Küsten, siaat mitzuwirken, und wir machen diefifalls, die fibvl-liuische» Bücher vom Genie Hanptmann Möring be-nutzend, des allgemeinen Interesses wegen auf einige Reformen aufmerksam. 1. England bat ungefähr 30,<)(.>0 Handelsschiffe mit .'1,600,000 Tonnen und bei 10<10 Kriegssabr-zeuge verschiedener Größe. Nach dieser Proportion von 30 uiiifjie Oesterreich mit etwa 3500 eigentlicher Handelsschiffe seine gegenwärtigen 7 4 auf etwa 1 20 Kriegs sabrzeuge bringe», wobei aber vor allen die armseligen Penichen auszuscheiden wären, die sich zu wirk-samen Kriegefahrzeugen wie eine Knallbüchse zu einer Kanone verhallen. Eben so wenig dürfte es angeme-ßen fein, Linienschiffe zu bauen, dagegen desto mehr Fre-gattcn und Korvetten. 2. Nordamerika gibt uuS ein glänzendes Muster von Dampffegelschiffen mit Schrauben propellerS. Ein solche» Schiff kann als gewöhnliches Segelschiff ohne Dampf und als eigentliches Dampfschiff benüyt werden. ES kann gegen den Wind steuern, unabhängig von SegelmanoevreS sich im erforderlichen Falle um daS feindliche Schiff herum bewegen, ein verfolgte« Schiff einholen oder einem übermächtigen durch die Flucht entgehen. Es bat den großen Vorzug der Schnelligkeit und Beweglichkeit; es w'rd wegen der großen Infe-' riorität der Maßa fchiverer alA ein Vmienjchiff getrof-!fen; es »im»» zwar weniger Matrose» und Truppen auf, aber man bewaffnet es mit schwere» Kalibern und beschießt das feindliche schiff nicht Brnisnie gegen Breitseite, sondern von der Verlängerung des ZNeleü auS; ti braucht nicht so viel Brennmaterial, weil es auch ein sebc gutes Segelschiff ist, und den Dampf nur im entscheidenden Moment während einiger Stun dni anwende» kann. — Graf DeliSle war eS, der die Schaufelräder beseitigte und dafür die Schraube setzte. Der schwedische Mechauiker John (fricefoit vervollkommie diese Erfindung. Sein Propeller, wie er daS Schra»^ benrad nennt, ha» l t Fuß im Durchmesser und zählt tt Blätter, welche fächerartig au^ der Nabe des?lch-skz-.schas«eS hcrausstehe», unter einem Winkel von 45 Graden auf die Mittellinie des Kieles oder auf den Vauf des SchiffrS gestellt und mit einen» spiralförmigen Buge versehen sind. Die wirksame Oberfläche beträgt l 20 Quadratsuß oder 20 Quadratfuß per Blatt Der Propeller ist gänzlich in Wasser eingetaucht und auö Metall erzeugt, da Eisen wegen des nahen Kupferbe schlageS deS SchiffbodenS, durch die chemische (5m-wirkang des SalzwasserS, einem schnellen Crpdaticnö-proeeße ausgesetzt wäre. ES iviegt ungefähr 6 Tonnen oder an l 2000 Pfunde. Bei größter Schnelligkeit legt ein solches Schiff in einer Stunde 751,600 Fuß oder 12*', o Seemeilen zurück. In neuester Zeit hat Kapi tain Loper aus Philadelphia Propellers mit 4 Blat tern und ohne den erwähnten Bug gemacht, die mithin nichts mehr von einer Schraubt an sich tragen. Sie leisten dasselbe, sind wohlfeiler und leichter und werden bei nicht mit Kupfer beschlagenen Schiffen au< Gußeisen gemacht. Der Propeller ist so ein einfacher Windmühlenflügel geworden, der den Körper, auf welchen er das eingesaugte Wasser stößt, fortbewegt. 3. Merkwürdig ist anch daö von dem nordame rikanischen Kapiiain Stockten erfundene Geschütz. D»s W/-»1 — 160 — selbe faßt mehr als die englischen b-t pfundigen Pair hanS und schießt eine Vollkugel von 212 Pfunden ans 3000 Fnß mit einer selchen Wirkung, daß sie ein Loch von 7 bis 9 Quadratschuh in daS getroffene Schiff unter ?lnrichlung einer sonst snrchibare» Zerstörung schlag». Die gußeiserne Kanone ist 10 Schuh lang mit einem Stoßboden von 39 Zoll Durchmesser. Die Lange der Kammer beträgt 13 Zoll, ihr Durchweg scr 9 Zoll. Die Seele ist 9 Schnh 1 Zoll, der Durchmesser 1 2 Zoll lang. Dac Ge»'icht der Kanone beträgt 25,00(1 Pfund, die Schuüweite um 3000 Wiener Klafter. Zur Richtung der Kanone erfand Ericqoit den Distanzmesser, ein Fernrohr, daS bis auf 2 Seemeilen jede Entfernung eines Gegenstandes auf dem Meere genau angibt. Eine Schraube wird gedreht, bis der anvisirte Gegenstand deutlich erscheint, wobei sich ein -jeiger stellt, so daß von eintm unter demselben an-gebrachten Quadranten die belassende Entfernung in Fuße» leicht abgelesen werden kann. So erhielt daS mordgierige Ungeheuer auch ein ?luge und zwar ein richtigeres als das metischlicke, welches sich in der Schätz-ung der Distanzen auf der See so gewaltig täusch«. Es bandelte sich noch um den schwierigsten Punet, daß die Kanone gerade in dem Momente abgefeuert werde, wo sie »ach erhaltener Riibtung auf daS zu treffende Objekt, beim Schwanken deS Schiffes auch »och jene Elevation beibehält, welche nach den Schieß-tafeln der aufgefundenen Entfernung im Kernschuße ent-spricht. Der geniale Erieeson erfand auch diese Ma-schine, deren Einrichtung jedoch ein Geheinmiß ist. Sie besteht in einem aus der Traube der Kanone ange-brachten silbstwirkenden Schloße. Die Kanone feuert sich demnach, ist daS Schloß gerichtet, von selbst ab. Durch Rückstellung der Schraube wird der MechaniS-mus so umgeänden, daß man das Schloß wie ein ge wohnliches losdrücken kann. Ei» gleich bewnndernSwerthes Werk ErieejonS ist die Laffetirung der Riefenkanone, um den Rück-lauf zu schwächen, und diese so beweglich zu machen, daß sie zu ihrer Bedienung blos vier Mann erfordert. •1' Möchten doch bald österreichische Segcldampfer mit der vo» Möring vorgeschlagenen denlschen Bun desflagge „zwei Hände, die sich fest verschlingen, dabei ein Schwert und einen Oehlzweig haltend" die hohe See begrüßen. In Friedenszeiten könnten dieselben mit bestem Erfolge als Pakelschiffe zwischen Deutschland, Amerika, England, Frankreich und Rußland verwendet werden. Der Transport der Auswanderer würde dann in die Hände der Regierung übergehe», und für alle Parteien nutzbringend gemacht werden. — Das Si-sttm der Propeller ist auch für die Flnß und Kanal-Dampfschiffahrt anwendbar. In Kanalschiffe» mit Pro-pellerS könnte man von Amsterdam nach Wien in 10 bis 1 2 Tagen reisen. Eine Merkwürdigkeit der ame-rikanischen Flußdampfer ist die Stellung des RadeS, wodurch das Steuerruder regiert wird. Der Steuermann befindet sich nämlich auf dem Bordertheile des Schiffes, wo auch daS Rad steht, in einem gedeckten HäuSche», daS von allen Seiten mit Glasfenster» ge-schloßen werden kann, ungefähr 15 Fuß übee daS im tere Deck erhoben. Bon den Stricke» des Rideo an laufen durch die ganze Länge des Schiffes über mejji« gute Rollen eiserne Ketten oder gegliederte Stäbe, in hölzernen Kasten verwabr», unter dem Dache des zwei-int BerdeckeS, an die Arme deS Steuerruders hin, so daß dieses hiedlrch wie gewöhnlich in Wirksamkeit versetzt wird. •>) Anmerkung der Redaetio». In der Gra«er Zeitung vom 2. d. M. hat Herr I. G. Steinhäuser in einem gediegenen Aufsatze zn Beiträgen für die deutsche Flotte eingeladen. Wir schließen uns demselben mit dem Bemerken an, daß die einstießenden Gelder an die vor malS Kienreich'sche nun A. Hesse'sche Buchbandlung in Gratz oder an die Redaction der (iiUicr Zeitung übermittelt werden mögen. In beiden Fällen werden die Beträge veröffentlicht und an den Marine Au?>'chns> der deutsche» Nationalversammlung abgeliefert. Die Wiener Zeitung enthält das a. h. Patent betreffend das UnterthänigkeitS und schutzobi igkeiiliche Verhältniß. E» beginnt mit den Worte»: Wir Fer-dinand der Erste, eonstitutioneller Kaiser von Oesterreich >e. ,e. haben über Antrag Unseres Ministeriums in Uebereinstimmung mit dem constituirendc» Reichstage beschlossen und verordnen, wie folgt: (Unsere Leier finden den vollen Inbalt der ersten 9 Paragravl>e di> seS Patentes bereits in den ReichsiagSo»rb.»idlu : zen Rr. 32, S. 152, Nr. 33, und 34 wörtlich mit theilt. Hieran schließen sich nun noch folgende 10. DaS im si. Absätze ausgesprochene Prineiv der Entschädigung für die Arbeitoleistungen, Ratural und (^<10 abgaben soll jedoch allfällige spätere Anträge der zu Folge deS 8. Absatzes niederzusetzenden Kommission, wodurch dieses Prineip erklärt oder eingeschränkt werden könnte, nicht ausschließen. 11. Auch dcr Bier und Branntweinzwang mit den ihm anhaftenden Ber-Kindlichkeiten hat wegzufallen. — Unsere Minister deS Innern, dcr Justiz und der Finanzen sind mit dem Vollzüge dieses ( »eseyeS beauftragt. Gegeben in unserer kaiserlichen Haupt und Resid.nzstadi Wien, den siebente» September im Eintausend acht Hundert acht und vierzigsten, Unserer Reiche im vierzehnten Jahre. Ferdtnand m. p. Wessenberg, Minister Präsident und Minister des Äußern. Doblhoff, Minister deS Innern. Bach, Minister der Justiz. Latonr, Minister deS Krieges. Krauß, Minister der Finanzen. Hornbostl, Minister deS Handels. Schwarzer, Minister der öffentlichen Arbeiten. Wien. 0e. L. In der ReichStagSsitzung vom — 167 — 11. Sept. trug Borrosch siine» Protest gtgtn die Äußerung drö Ministeriums vor. Er stüyt sich darauf, daß er statt einer bcsritdigendrn Antwort nur eine diplomatische Erwiederung erhalte» habe. In dem Manifeste vom 6. Juni erkenne er neben dem sich von selbst verstehende» Vorbrhaltt dtS er''liche» Thrones eine bedingungslose, in voller Willensfreiheit beschloß sene Gewährleistung der am ! 7. Mai ausgesprochenen Bolkowünsche, und folglich zugleich der unbcstreiiba-ren, durch de» Reichstag rrprästiilirlen, im Schöpfung», werke der Constimlion sich geltend machende» Volks-souverainität. Er weise alle ihm zugemutheten Ver dächtigungen zurück. wohl aber habe er pflichtgemäß hingewiesen ans die Gefahr einer Erdrücknng des Reiche-tageS durch R.aetion oder einer Sprengung durch Anarchie. Im weitere» Verlaufe der Sijinig inier-pellin Borrosch ferner da» Ministerium, warum eS im a. h. Patente nicht beiße: „Wir Ferdinand je. >c. sanetioniren die unZ von unserem Reichstage vorgelegten Beschlusse", da das Ministerium doch anerkenn nen müsse daß nur der Reichstag beschließe. Doblboss ersuchte u;n schriftliche Überreichung trr Fraje. Gold-mark inirvpetlirt dni Minister über Italien, die Re gierung möge den Stand der Dinge offen, unumwun-den und vollständig darlegen. Er glaube, daß von nun an die Schu? und Truybündnisse der Fürsten aufhören und die Völker selbst ihre Verhältnisse ordne» solle», Fürst und Volk sollen keinen Gegensay bilde», das Wohl beider sei nur eines, darin liege der Begriff einer demokratischen Monarchie. Er stelle nun die Fra-gen, über die leitenden Grundsäht in Italien, ob Eng-lantö und Frankreich? BermiitlungSanträge abgelehnt werden, ob im Falle eines Krieges mit Frankreich die vernichtende nordische Allianz wirtsr angeknüpft w r den solle, ob das Bündnih m t Movena und Parma . noch fortan aufrecht erhalten werden solle, und auf welchem Standpunkte die Unterhandlungen mit Sardinien stehen, das sich neuerdiugS j.im Kriegt rüste. Wfss?,:t'erg verspricht nächstens j'i antworten. Zweitens fragt er daS Ministerium, ob eS seinem feierlichen Versprechen nachgekommen sei, jene »uoerani.voulichen Rathgeber dcr !»rone, welche den Kaiser am 18. Mai zur Abreise bewogen, zur steenzen Rechenschaft zu zie hen. D.'blhoff verspricht die UntersuchuiigSaclen vorzulegen. Resultat sei ab.r keines erfolg«. Auch Iouak inttrpeli rt wegen Italien, und Dob'.hoff äußert sich, von einem Ultimatum dcr französischen Regierung sei ihm nichts bekannt, die Verhandlungen seien »och in dcr Schwebe, sebaid dcr Friede hcrcgrstclll sei, werde auch daS italienische Volk durch seine Vertreter sich seine eigene Verfassung erzielen können. Polaezek in-terpcllirt dann über Ungarn, wo dcr Bürgerkrieg auf da6 schrecklichste wüthe, selbst fremde Völker hätten in solchen Fällen intervtiiirt, warum tS Österreich nicht thu?, und was geschtht» sei, um den völkerrechtSwi-drigcn Einfällt» dtr türkischen Serben ins Banat zu begegnen. Doblhoff entgegnet, die Verhandlungen mit llngarn würden noch fortgeseßt, in Betreff der Ser-bei, habe man keine Schritte gethan, da llngarn seine auswärtigen Angeltgrnbritc» selbst ltitt. Nach diesen Interpellationen wurde die Debatte u»nöthiger und tactl-ser Weise auf das Gebiet der NationalitätSfrag? hinüber gespielt, und der deutliche Beweis geliefert wie wenige der Depuiine» auf der Höhe einer wahr-haft jne»|ch!icht» Bildung sich zu erhalten vermögen, indem jeder eben nur seine Ration als echies Vollblut betrachten will, während wir in der Annahme der deutschen ParlamentSsprache durchaus keine Begünstigung erblicken können. Doliak (Görzj als Bericht« statt« deS PetiiioitSauSschnsseS beantragte nämlich auf Grundlage deS Ansuchens »icbrerer dalmatinischer De piitirten, daß die Verhandlungen in ihre Sprache über seyt und die Frage vor dcr Abstimmung ihnen vorgt-tragen ivürdc», das Glriche wird für die polnische» und ruthcuischen Abgeordnete» gefordert. Borrosch (Prag) spricht sich dagegen und für eine Commission ans, ihm schließt sich Troii» (Welware a. Böhmen» an, während LubomirSki tLaneut in Gilizie») fordert, man möge die fremden Rationalitäten nicht der Mittel l>e lauten an den Verhandlungen Tpeil zu nehme». Bor rosch weist dagegen auf die vtrschiedeue» Ra ionali-täten Frankreichs hiu, wo doch im Parlamente nur eine Sprach? heische. Kaum hat er aber i» seiner Rede das W.'vi RationalitätSliebhaberei auSgespro-chen, als sich, namentlich von ^seue der böhmischen Drputirten ein hrftiger Tumult gege» den Sprecher erhebt, welcher vom Präsidenten zur Ordnung gern» fen wird, und sich entschuldigt, daß er jede R.»tio»a-litä« rhre, sie jedoch nicht ans ei» unpassendes Feld verpflanz, wissen welle. Darauf ergreift R.egec «Eisen-brod aus Böhmen) zürnrud daS Wort, wird zur Ord-»iliig gerufen, fähr« aber dennoch fort: Er könne nicht begreife», wie die deutsche Minderzahl ein ausschließliches Recht haben solle. Wir sind die Majorität, ruft er äußerst heftig, durch unser Blut, durch unser Geld wird dee österreichische Staat erhalten, nur so lange .v i r wolle», wird er bestehen. Trojan und ander« sprechen für die Nationalitäten, Dilewöki (Lcmberg) und Havelka si.id miilohier (Saaz) für eine Commission, und dieser gibt ;.« bedenken, tujj doch alle Söhne tu ner Mutter, der Freiheit seien. Roch spricht Doliak ^ zum Schliiße und schleudert den Zankapfel »och einmal in die Versammlung: Wir habkn jetzt einen Vor-geschinick erhalten, wit man in Frankfurt mit uns ver-> fahrt» wird. Unter Gezische dtr Deutscht» und Bei» , fall dtr Slaven ruft ih t Strobach zur Sacht. Bti j dcr Abstimmung werden angenommen: HavlirzekS An-l trag, daß wcnn l0 Mitglieder der Kammer eS verlangen, die AbllimmungSfragen zu über'eyen und durch einen aus der Kammer gewählten Ucbtrscycr laut kund zugtben fcitn. DieS wird für die polnischen, rntheni-und aaf Bodnarö Alnendemeni auch für die moldau- — 169 — ischcn Deputate» angcromme». Eben so dcr Eommissi-onSantrag, daß von allen Vorichlägen, AlnendemcniS, Vcrhandlungcn (übcrsichtlich) Uebersetznngen inS I«a-lienische für dir Dalmatiner Abgeordneten gemacht und v«theilt werde», so wir (nach Borrosch 6 Amendemenl) daß das Gleiche für alle Nationalitäten bewillign werde. Bon dcr Drau. DaS Manifest des BanuS Iclaöiv liegt vor mir, einige Bemerkung«« hierüber dürften ibren Lesern nicht unerwünscht sein. Nach dcn Eingangöwarten heißt es: „Eine herrliche, eine glück-l.chc Zukunft schien unS gesichert; aber leider sollten wir Croate», Eiavoni« und unsere serbischen, roma-nischen und dcutschen Brüder bald das Gegentheil erfahren." Wir gehören nicht zu jenen welche ungarische SeparationSgelüste in Schutz nehmen, anderer,eil? aber sind wir zu besonnen, um alsoglcich über dcn BanuS im übcrstürzcndcn Enthusiasmus auszurufen: „Dieser Mann ist unwiderstehlich. Wer einmahl mit ihm sprich», ist sein eigen für immer." Um so weniger aber begreifen wir, wie Iclatii- sich zum Vertheidiget der Deut-fcken auswirft, welche doch durch die von ihm beschützten Serben in Weißkirche» und dem ganzen Banale alle erdenklichen Grausamkeiten zu erdulden haben. Im weiteren Berlause setzt er auseinander, daß die Un-««Handlungen mit Ungarn zu keinem Ziele führten und die Pflicht und Ebre geböten, zu den Waffen zu greifen. Auf außerordentlichem Weze «hielten wir gestern: CrsteS Vttllctitt vcn der kroatisch-slavo- nischen Armee. WaraSdin. Heute de» 11. September 184ö hat die Avantgarde der kroatisch - slavonischen Armee unter Eommando deS Herrn Oberstlieutenant Budi-savljeviü die Drave überschritten und jenseit- bis üb« Nedelitz die Vorposten bezogen. General Kempen bat mit seiner Division auch die Drave über-schritten und wird in der linken Flanke operiren. Der ft«ind bat sich in dcr Nacht vom 10. aus den 11. b>S nach Szerdabel, zurückgezogen, ('akaturn ist geräumt. Morgen den 1?. Sept. geht daS groa'il'armec mit dem Hauptquarti«, welches rinstweile» zwischen <'a-katurn und Szerdabelj bezogen wird, gleichfalls üb« die Drave. Am 13. folgt Zeldmarschmall Lieutenant Hartlieb bis ^'akaturn mit d« Neferve-Divisio». Nach den neuesten Nachrichien tiabcn dic Croaicn bereits die Mur überschriltcn. Wicn 13. Sept. Dir Gründung cineü Privat-darlrhcn Vereines durch Hrn. A. Ewoboda lieferte den Grund zu den gestrigen Lrzessen. Da die Actieninhab« von Tag zu Tag vergebens ihre Scheine gangbar zu sehe» hoff-tcn,rotteten sie sich gestern am Iudenplatzund vorder Kan-zlei deS Ministeriums zusammen, und einige drangen in ditse ein. Ein Theil dcr Nationalgarde weigerte sich, gegen ihre Kameraden einzuschreiten, Militär wurde re- quirir», jedoch bald auf «hange Verwendung der al»,. demifchen Legion entfernt. Auf Prestl'e Antrag wurde beute am Reichstage eine Eommissien »ietergesem, um in Anbetracht der mißlichen Verhältnisse d« Gewerb-treibende» in Wien und in Berücksichtigung ihrer für Freiheit und Ordnung gebrachten Opfer, dieselben mit Vorschüssen bis zum Belauf von 2 Millionen zu unterstützen. Die weitere Debatte hatte 5eliug«S nun StrasserS Antrag einer Dankadresse an dic Armee in Italien zum Gegenstande. Die franzisifch-englische Vermittlung ist rülksichtlich König AlbertS angenommen, der Waffenstillstand soll auf 4 Wochen verlängert werden. Die Residenz ist fortwährend in Aufregung und die Sympathie» für Ungarn werden lauter. AuS Pest vom 12. Ser». berichtet man, daß sämmtliche Minister außcr Szemere abdaiikte». Kojsuth hat den dringende» Ansuchen der ReichSftände, die Lei «iing dcr Regierung zu übernehme», nicht nachgegeben, ist ab« mit Bildung eines »cucn Ministeriums beauf-tragt »nd behalt bis dorthin sammt allen Ministern außer Banhyany sein Portefeuille. Nach den neuesten Nachrichten hatte dic gemäß-igte Partei gesiegt, Graf Baihpan» und ,Vir|i Ester hazv waren unter Beseitigung Kossuth mit Bildung deS Ministerium.' bea»f:ragt. Aus dem Banale. Die im Sz.«ßka liegende» mobilen Garden machten eine Razzia nach Alimoldawa und fanden dort da» Lager jener rä.iberischkN Zerstö-rer deS Bergwerkes Reumoldawa, welche sich in w»I° der Flucht davon «nachten. Am «>. hiben dic Serben nach einem blutigen Kampfe Fultak, K>'r, PirdS, Be g«S behauptet und VerbaSz angegriffen. Alle Mi!«'-«ärcomwwdanien haben vom Wiener M.iiist.rinni Befehl erhalle», sich in dem Kampfe der Magyaren »nd Serbe» neutral zu verhalte». Der österreichisch: Lon s»l General Mayerhosser und Oberstlieutenant Graf Rugent befinden sich au der Spitze der Serbe» und Raizcn, welche Wcißkirchcn am 30. August ueuerdingS angriffen und mi« Gra»a«c:> bcschosscu. Nugcu« äußcrte sich: Wir müsse» das Buia« »nd dic Miliiärgrcnzc haben, um es unsere«» neuen Slavenkönigrcichc einzu-verleiben. Die Deuischen müssen »ach Deutschland, dic Walachcn in die Walachei, dic Ungar» nach Asien zu-rück. Man ist hicr allgemein der Ansicht, daß der fer-bo - raizische Aufruhr von Rußland auSgch«. Dcr BanuS hat den FestungSeommandantc» vo» Esseg, wclchcr sich neutral halten «rollte, aufgefordert, sich seinen Befehlen zu füge». Wien 14. Sept. A»f Mittheilung cincs anonymen SchrcibenS, man «volle Ministerium und RcichStag stürzen, «klärt sich dies« für permanent. Am Io-scphS und CtephanSplatze sind Kanoncn aufgcpflanzt, man ford«t die Einsetzung deS SichcrheitS AuSfchußcS. Schnellprcssendruck und Verlag von I. B- Itrttin. IntelligeiHbtatt ;nr Cillier Zeit»>»»g. Anzeigen fcdcr Art werten - gegen Entrichtung der HnsenionSgcbühr für die gespaltene Cicerozeile mit einmalige, 4 kr. nir zweimalige »nd !> kr. für dreimalige Einschaltung im hiesigen BcrlagS ZeitnngS des I. B. Ieretin angenommen. V,<». 'i'S. Freitag den 15. September 3 kr. sur Comptoir »848. Licitationö- Mlkündigung betreffend die Verlaß-Realitäten der | <5'helente Jakob «nd Maria Dentfeli- , mann nackft Cilli. Über Ansuchen der Erben werden folgende Verlaßrealitäten dcr zu Cilli verstorbenen Eheleute Jakob und Maria Deutschmann am 26. September 1848 von 9 llbr Bormittags angefangen an Ort und'Stelle derselben im öffentlichen Bersteigerungswege verkauft werden, als: ». Der Manerl'vf z» Lava zur Herrschaft Neucilli »ut» url>. ?,'ro. 106 dienstbar, ganz nahe an Cilli, gemauert, mit Ziegeldach, enthält zwei Wohnzimmer, Küche, Speisekammer, Keller, Stallung, einen gezim-merten Dreschthen, dann eine doppelte Getreidharpfe. liegt an der Commcrzialstraße gegen Laidach, und zu demselben gehört an Area: Ackerland . . .3 Joch 753 Q Äff». Wiesen Bauarea 855 97 zusammen nach der Katastral Vermessung . . 6 Ioch> 105 0 Klft. Diese Realität wird ausgerufen um 3000 fl. EM., ist in gutem Bauzustande, die Gleba von vorzüglich guter Art, und die Zufuhr bequem. b. Die zur Herrschaft Neneilli sub Berg - Nr. 141, 179! und 179 'i eindienende Weingartrealität in der Gemeinde Schleßbcrg nächst Cilli, welche auö: Weingarten.....1 Doch 1538 Q Älftr. J Wiesen......1 „ 1160 „ Hutwnden.....-- „ 115,, Gemischter Waldung . . 2 „ 466 „ Bauarea......— „ 50 „ Zusammen nach der Catastral Vennessnnq .... U 129 ( |Qlf«r. Utlkr JU IVtll{l>UI JU'ti sl>»il>» jjmiMHK U tll.llJ inerte Gebäude mit Wohnung, Preße, Keller und Stau lung gehören, wird ausgerufen um 1000 fl. CM. sammt der Fechsung. Jeder Lieiian« hat ein Badium mit 100 o vom AuSrufspreise vor der Versteigerung zu erlegen, eine Hälfte deS MeistboibeS ist in zwei Raten zu bezahlen, die andere Hälfte kann auf den Realitäten erliegen bleibe», die übrigen LiritationS-Be-fi'iinm In diese» ?H-b mVlnim»* ,\ii|1,inj ode» aber bei Frau Ant onia S ch ellander in Cilli ein-gesehen werden. AbbandlungS-Znstanz Herrschaft WeuciUi am 12. September 1818. siicltatTod eine.«» Weingartens in Vorilernberg hei Gönobitz. Von der Grnndobrigkeit Gut Süssenbeim n»> Dobiahof wird hiermit allgemein kund gemacht: ES sey auf Ansuchen der'söbl. Abhandlung»,n stanz Magistrat Gonobiy in die öffentliche Versteigerung deS dem Gute Süssenbeim sub Dom.-'lkr. 18, dienst baren laudimlalmäßigen WcingartmS in Vordrenberg, welcher nach der verstorbenen Julia»., Kart», a»i 14. August d. Z. sammt Anhang gerichtlich aus 565 fl. C. M. geschätzt wurde, nebst der Hangenden Wein-fechsung pr. 100 fl. C. M., somit zusammen um 665 fl. C. M. als AuörufSprci« gcwilligc,, und hierzu die FeilbiethungSlagfayung auf den 29. September d. I. Vormittags um 10 Uhr, im Orte der Realität angeordnet. Die dießfällige» von der Ab-bandlungsinstanz Magistrat Gonobiy grstelltc» Liciia tionS - Bcdingniffe können täglich in der bierirtige» AmtSkanzlei eingesehen werden, solche wcrtrii aber auch von dcr LicitationS - Commission knndgemachi. Schließlich wird noch bemerkt, daß in diesem Weingarten der allgemein bekannte rothe Gonobiye» Wein wächst, wozu Kauflustige zabtrcich erscheinen wollen. Grundobrigkeit Gut Süssenbeim am 13. September 1848. Auf 3 Jahre wird verpachtet ! 1. Ein Acker am Langenfeld?. i 2. Ein Acker sammt Wiese und Harpfe am Stadtgraben. 3. Ein Acker am Galgenberge. Diestsättige Anfrage ist <» stellen bei der Ciqcn. j II-,»««», II« >,« Hl |*>«,, Mj|>«||» l'l« in I Ball - Nacinici>t. Der große Ball mit einem Masken - Einzüge &*C. &c. wird Sonntag den 1 7. d. M. unabändt» lich Statthaben. Wozu auf dem Wege dcr »ion feine ergebenste Einladung wiederhol:. A. iM'H'illuiui, «X.V. i ,ii» 'Mmu i|i !>rfkiniii. • • , Gratzer Marktpreise. Weizen » fl. 11 kr. Korn C fl. 49 fr. Tür. fisch Weizen 5 fl. — fr. Gerste 5 fl. 38 kr. Hafer 3 fl. 30 fr. Haiden 5 fl. 6 kr. in W. W. Cour» der StaatSpapiere in Wien. StaatS-Obl. zu 5 proc. 79 V*. — 80 Bank-Actien - 1095 — 1100. Nordbahn — 105 % —106. Gloggniyer — 95 — 96. Bei .1. It. «Vereitln Buch- Kunst und Mu> sikalienhändler in (lilli ist zu haben: Blatter für Geist n n d H e r z aus dem Buche der Moral und Erheiterung für die reifere Jug end, von Corbinian Lohrmaper, Pfarrer. I Heft. Felsen franz. Mit einem Stahlstiche. Preis 30 kr. S. M. Der ökonomische K ü « ft l e r. 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