PoAlnin» plafana » (fotorini.) Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — Gchri'i!eil»ng und Berroaltuug: Pre^ernova nlica 5, Tclephon Nr. 2t (intemrban) t Bezugspreise für da« Inland: Vierteljährig <0 Din, haldjährig 80 Dln, ganz-Ankündigungen »erden in der Verwaltung ,u billigsten Gebühren entzegengenommen f jährig l«i Din. Für da» Ausland entsprechende Erhöhung. Einzelnummer Tin I-50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag | Celje» Sonntag, den 7. Februar 1932 [Jj 57 Jahrgang Nummer 10 Ferner Osten und Weltmeinung Weltpolitische „ Jnteressentenhaufen" C&enf, Anfang Februar 1932. Weltmeinung ist ein stolzes Wort. Sie mühte hier in der Bölkerbundeshauplstadt mit dröhnendem Schall laut werden in einem Augenblick, da alle Völker hier zusammentreten, um sich über eine Verminderung ihrer militärischen Rüstungen zu unterhalten, und wo aus dem Fernen Osten die Kriegsblitze schlagen und eine internationale Stadt »ie Schanghai auch in ihren europäischen und amerikanischen Vierteln in Brand zu setzen drohen. Man sollte es meinen, aber in Wirklichkeit ist die Weltmeinung gerade in Genf sehr sparsam und zurückhaltend mit ihren Aeußerungen. Man fühlt ja auch an keiner Stelle des Erdballs so deutlich wie gerade hier, was es überhaupt mit der Macht der Meinung auf sich hat. Die so pathetisch angerusene „Welt", um deren Meinung vielleicht, wenn sie laut und nachdrücklich ausgesprochen würde, auch Japan sich kümmerte — diese „Well" gibt es eben gar nicht. Man kann das Wort eines deutschen Ministers von den „Jnteressentenhaufen" nicht nur auf da» deutsche voll, sondern auf alle Volker der Erde anwenden. Ein jedes fürchtet, sich selbst zu schaden, wenn es für oder gegen Japan Partei ergreist. Angesichts des Bombardements von Schanghai hat ein englisches, sehr japanfreundliches Blatt nur den Wunsch ausgesprochen, die Japs möchten sich ein« andere Stadt, wo nicht so viel englische Interessen vertreten find, für das Bombardement aussuchen. Erinnert das nicht an das bekannte naive Gebet: „Hör meine Bitt', St. Florian, beschütz' mein Haus, zünd'andre an!"? Und doch: kein Staat, weder da» bedrängte China, noch das bomdenwerfende Japan, auch keiner von denen, die um die beiden herumstehen und dem ungleichen Kampf ohnmächtig zuschauen, denkt daran, au» diesem Böllerbund auszuscheiden. Einen Augenblick war die Nachricht verbreitet, Japan wolle da» tun. Sie wurde sofort widerrufen. Gewiß würde die öffentliche Meinung Japan» sich einem solchen Schritt widersetzen. Man ist doch in seinem Recht und überzeugt davon, daß der Völkerbund zugulerietzi da» vorgehen Japans als eine zum Schutz seiner Rechte geeignete Polizeimaßnahme für gerechtfertigt erklären wird. Mit dem Austritt au» dem Völkerbund würde Japan ja zugeben, daß es nicht in diesen Frieden»bund hineingehöre. China wird selbstverständlich den Völkerbund vorderhand nicht verlassen. Es zählt ja noch immer darauf, daß der Bund eine von den Maßregeln »erhängen werde, die ihm gegen den Friedensbrecher zustehen. Erst wenn China einsehen wird, daß es sich in dieser Erwartung ganz und gar getäuscht habe, wird es vielleicht den Saal in Genf demonstrativ verlassen. Die Meinungen von Frankreich, England, Amerika haben sehr geschwankt, schwanken noch heute. Alle drei Mächte haben große Interessen in China. Solange diese nicht unmittelbar angegriffen wurden, hat man sich mit den Erklärungen der Regierung von Tokio begnügt, e» handle sich mehr um ein etwas selbständiges und rüdes vorgehen japanischer Generäle gegen lokale chinesische Uebergriffe als um politische Akte. Erst seit dem Angriff auf Schanghai spricht man von dem „Krieg ohne Kriegserklärung", der übrigens in der japanischen Geschichte nichts Unerhörtes ist: der russisch, japanische Krieg begann mit einem überraschenden japanischen Angriff, dem die Kriegserklärung erst folgte. In Englands öffentlicher Meinung regen sich zweifellos Menschlichkeit?gefühle. Diese Meinung ist erfahrungsgemäß durch „atrocities", durch Erzählung von Greueln, immer leicht aufzuregen. Gladstone erregte England durch seine Berichte über türtisch« Greuel, und Norel durch seine Enthüllungen über belgische Kolonialgreuel im Kongo. Da die Ja-paner nicht mehr Bundesgenossen sind, wird Eng-lands öffentlich« Meinung in Zeitungen und Mee-tings ihnen bald gründlich die Wahrheit sagen. An irgendeine Einmischung der Regierung (außer zum Schutz englischen Eigentums) ist aber nicht zu denken. Aehnlich wird di« Sache in den USA ver-laufen. Bloß wird sich dort die öffentliche Meinung einigermaßen dadurch gehemmt fühlen, daß da» Volk Vorurteile sowohl gegen die Japaner wie gegen die Chinesen hegt, die „Gelben" überhaupt nicht gern sieht, Furcht vor ihrer Konkurrenz al» Arbeitskräfte hat, daher ihr« Einwanderung voll-ständig verhindert und ihre Rückwanderung nach Kräften begünstigt. Man sieht von Amerika dm militärischen Erfolgen der Japaner unfreundlich zu, denn obgleich durch den Ozean getrennt, sind sie des Vankeelandes gefährlichste Nachbarn. Aber auch in den USA ist von irgendeinem vorgehen gegen Japan kein« Rede, auch nicht von einem wirtschaft-lichen. Daß Amerika seine großen Eigentumsinte-ressen in China schützen will, ist selbstverständlich. So stehen, von Gens gesehen, die Dinge. Man kann etwas Tröstliches darin erblicken, daß trotz aller Mißerfolge des Völkerbundes keiner ihn verlassen will. Man sagt sich wohl: es könnte noch schlimmer kommen, wenn es gar keinen gäbe. Und denen, die behaupten, der ganze Völkerbund fei nur eitel Heuchelei, kann man mit dem bekannten Wort begegnen, daß die Heuchelei eine Ehrenbezeugung ist, die da» Laster der Tugend erweist. Also auch: wer Friedensliebe heuchelt, erkennt doch wenigsten» den Wert der Friedenslieb« theoretisch an. Am besten hat es vielleicht der sehr pazifistische Delegierte einer nordischen Macht ausgedrückt: „Es gibt keinen Völkerbund, aber alle sind sich wenigstens darüber einig, daß «s «in« Schande ist, daß es keinen gibt. Und so wird es doch wohl mal einen geben." Politische Rundschau Inland Der Wirtschaftsrat Der Handelsminister Dr. Albert Kramer legt« am 3. Februar der Volksvertretung den Entwurf eines Gesetzes über den in der Thronrede ange- | kündigten Wirtschastsrat vor. Dieser Wirtschastsrat wird 60 Mitglieder und ebensoviel«! Stellvertreter aus den Reihen der Wirtschaftskreise und der Fach-leute für wirtschaftliche und soziale Fragen zählen. Sie werden vom Ministerpräsidenten im Einver-nehmen mit dem Ministerrat ernannt werden. Für Landwirtschaft und Forstwesen sind 24, für Handel, Gewerbe, Industrie, Schiffahrt, Bankwesen und Bergbau 16 Mitglieder vorgesehen; aus den ReiheN der Arbeiter und Privatangestellten werden 5, au» den Reihen der öffentlichen Arbeiter und Fachleute (Kulturarbeiten Ingenieure, Arzte und Journalisten) 15 Mitglieder genommen werden. Der Wirtschaft»« rat, der alljährlich am 1. Oktober zur ordentlichen Session zusammentreten wird, hat die Aufgab«, sein« fachmännischen Gutachten über alle Fragen wirtschaft-lichen und sozialen Charakters abzugeben. Ausland Bon der Abrüstungskonferenz Die Abrüstungskonferenz in Genf war bisher mit der Konstituierung der Ausschüsse und Kommissio-nen beschäftigt. Die eigentlich« Debatte wird erst in der nächsten Woche beginnen. Die Steuerzahler der Wett fordern die Verminderung der Rüstungs-ausgaben In seiner Eröffnungsrede auf der Abrüstung»-konferenz in Genf erklärte Präsident Henderson u. a. auch folgendes: Die Abrüstung ist angesichts d# Wcllwillichl>fl-.trije eine lebenswichtige Frage. Did Steuerzahler der Welt fordern die Ver» Minderung der Rüstungsausgaben und erinnern daran, daß ein großer Teil der staatlichen Ausgaben teils für Folgen des vergangenen Krie-ges, teils für die Borbereitung eines künstigen Krie» ges verwendet werden. Jeder Erfolg der Abrüstung»-konserenz wird von allen Völkern mit Freude de-grüßt werden. Di« öffentlich« Meinung der Well erwartet eine wirksame Herabsetzung der Rüstungen. Die Folgen eine» Fehlschlage» lassen sich gar nicht absehen. England für die volle Streichung der Reparationen u. Kriegsschulden Der englische Finanzminister Neville Chamber-Islin erklärte am 2. Februar im Unterhaus, daß nach der Meinung der englischen Regierung die Reparationen und Kriegsschulden vollkommen ge-strichen werden sollten. Für Deutschland bestünden allerdings rechtliche Verpflichtungen nach dem Haager Abkommen, andersett» sei es aber nach dem Baseler Bericht klar, daß Deutschland seine ver-pflichtungen nicht mehr weiter erfüllen könn«. Dies« Taisache haben die Gläubigerstaaten vor allem zu berücksichtigen, wenn sie über di« deutschen Repara-tionen verhandeln wollen. Donaufoderation ein schwerer Irrtum Nach einer Meldung des „Giornale d' Italia" hat der tichechische Außenminister Dr. Benesch nach seinem Eintreffen zur Abrüstungskonferenz in Genf auf die Frage einiger italienischer Journalisten, was unter dem von ihm so sehr geförderten Projett einer Donauföd rafion zu verstehen sei, kurz geantwortet: Wir werden sie ni« zu Gesicht bekommen. Würd« man zu einer Wiederherstellung dessen gelangen, was die alte österreichisch ungarische Mcnarchi« dar-stellt so wär« d«r Wellkrieg «tn unnötig«» Opfer gewesen. Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 10 Deutschland und der ostasiatische Konflikt Bekanntlich ist Deutschland in der Völkerbund-körn Mission, die nach der Mandschurei reist, durch den ehemaligen Gouverneur Dr. Schnee vertreten. Die Stellung Deutschlands, das den Schutz des KellogPakts ruhig den Vätern dieses Paktes überlassen könnte, gegenüber dem ostasiatischen Kon-flikt wird durch einen Brief aus deutschen Kauf-mannskreisen Schanghais bezeichnet, in dem gefordert wird, der deutsche Vertreter in der Mandschurei-Kommission möge, wenn er nicht überhaupt fern-bleiben könne, sich wenigstens durch absolute Passiv vität auszeichnen. Rein menschlich habe man Ver-ständnis dafür, daß die Wilhelmstraße eine Belegen-heit, in der großen Weltpolitik auch mal wieder mitreden zu können, nicht ignorieren wolle, aber „angesichts unserer vollständigen Rechtlosigkeit in Europa bei Fragen, die uns vielfach näherliegen, wäre eine vollständige Ablehnung das einzig Richtige gewesen. Die Sachlage ist hier die", so heißt es in dem Schreiben, „daß Japan nicht daran denkt, wieder aus der Mandschurei herauszugehen. Was also dann immer diese Kommission beschließen mag, muß unbefriedigend vom Standpunkt der Chinesen fein. Daraus ergibt sich automatisch eine unfreundliche Stimmung, die sich auch gegen Deutschland richten muß. Noch unangenehmer wird die Sache, wenn sich der deutsche Vertreter gewollt oder ungewollt — vielleicht durch geschicktes Manövrieren der anderen Teilnehmern veranlaßt — einmal etwas in den Vordergrund stellt. Dann werden wir die Suppe wieder auslöffeln müssen. Die einzige Waffe Chinas ist der Boykott, und wenn man sieht, wie erfolg-reich ein solcher durchgeführt werden kann, muß man das Schlimmste befürchten. Solche Fragen sind ja keine Fragen, ob sich der betreffende Vertreter ge-schickt oder ungeschickt benommen hat, sondern sie werden dann einfach von bestimmten Drahtziehern aufgegriffen und in Szene gesetzt." Man glaubt, dah Japan einlenkt.. Der Protest der Mächte in Tokio hat, wie aus Washington berichtet wird, bereits erfreuliche Folgen gezeigt, die in drei Tatsachen zum Ausdruck kommen: Der japanische Botschafter in Washington hat dem Unterstaatssekretär Castle die Zusage ge-macht, daß Japan von der beabsichtigten Entsendung eines 10.000 Mann starken Expeditionskorps nach Schanghai abgehen werde: Admiral Siosawa, der den Angriff auf Schanghai kommandierte, ist dem Admiral Romura unterstellt worden; der Rücktritt des Admiralstabschefs Taniguchi ist angekündigt worden. Er wird durch einen Verwandten des Kaisers, Prinz Fuschimi, ersetzt werden. Inzwischen gehen aber die Kämpfe in Schanghai mit aller Erbitterung weiter. Am 2. Februar besetzte eine ja-panische Truppe die Eingänge des St. Moritzspitals. Während des Kampfes beschoß sie auch amerikani- Iche Soldaten, die die Methodistenkirche hinter Sand-äcken verteidigten. Nach Abzug der Amerikaner nahmen die Japaner die amerikanische Flagge von der Kirche herab. Die japanische Ohrfeige In seiner Antwort auf das Einschreiten der Mächte hat Japan alle Forderungen glatt abgelehnt. Die Hauptpunkte der Erwiderung sind: Japan müsse sich da» unbeschränkte Recht vorbehalten, Leben und Vermögen der Japaner in Schanghai zu beschützen. Die Mobilisierung weiterer Truppen sei daher nur eigen« japanische Angelegenheit. Die Forderung der Großmächte, die Chinesen (!) sollten sich aus der Kampfzone zurückzehen, sei auch der Wunsch der Japaner. Die» klingt wie eine Frozzelei an die Adresse der Großmächte! Die Aufstellung einer in-ternationalen Kommission, die die Maßnahmen für die Befriedung beaufsichtigen soll, lasse sich nicht in Einklang mit der japani>chen Außenpolitik bringen. Japan habe die Pflicht, seine Staatsbürger in China nach eigenem Gutdünken zu schützen. Die Herstellung einer neutralen Zone in Schanghai würde praktisch große Schwierigkeiten machen, weshalb die japanische Regierung nicht glaubt, daß sie wesentlich die Regelung des Konflikts beichleu-nigen würde. Japan könne über alle übrigen Fragen erst verhandeln, nachdem di« Chinesen den Kampf-platz geräumt hätten. Heftige Kämpfe in Schanghai Am 4. Februar bombardierten die Japaner von den Kriegsschiffen und von dm Flugvugen au» den ganzen Tag di« Ehinesenstadt von Schanghai. Die Zivilbevölkerung vergeht vor panischem Schrecken, weil niemand weiß, wohin er flüchten könnte: überall platzen Granaten und Fliegerbom-ben. Die Bevölkerung wird unbarmherzig vernichtet. Der Nordbahnhof und seine ganze Umgebung ist ein einziges Flammenmeer in der Ausdehnung von vier Ouadratmeilen, aus dem die Flammen bis zum Himmel emporschlagen. Von der internationalen Stadt aus sieh! man zwanzig einzelne Feuersbrünste. Kein Geld für den Krieg! Die führenden Bankiers von Newyork haben beschlossen, keine Anleihen zu bewilligen, die zur Deckung von Kriegskosten Chinas oder Japans be-stimmt wären. Einen ähnlichen Beschluß haben die Banken von London gefaßt. Sie wollen auch nach Peking Die japanische Kolonie in Peking, wo volle Ruhe herrscht, verlangte von der japanischen Gesandt-schaft, daß die Regierung auch nach Peking Truppen senden solle. Aus Stadt und Land Der deutsche Gesandte in Beograd Herr v. Hassell ist auf einen kürzeren Urlaub nach Deutschland abgereist. Während seiner Abwe-senheit leitet die Geschäfte der Gesandtschaft Herr Legationsrat v. Jonson als Geschäftsträger. Dre Postkarte im Dienste der Frem-denocrkehrswerbung ist eine Erscheinung, die sich in einigen Nachbarstaaten bereits bestens be-währt hat. Da der Vorrat an unseren gegenwärtigen, infolge der Portoerhöhung überholten Korrespon-den^karten in absehbarer Zeit schon zu Ende gehen dürste, wäre es wünschenswert, wenn das Postmi-nijterium einen den modernen Anforderungen ent-sprechenden Neudruck vorbereitete. Die neue Postkarte müßte ein etwas größeres Format aufweisen, das in einem Au-maße von etwa 10.5X15 cm ge-nügen dürfte. Auf der Anschriftseite links vom ein-gedruckten Postwertzeichen wäre ein Rechteck von 10.6X3 cm zur Aufnahme ausgewählter hierlänoi-scher Landschaftsbilder, die eine Anziehung für den Fremdenverkehr bedeuten würden, freizuhalten. Die Bezeichnung „Postkarte" könnte gänzlich in Fortfall kommen, da ja über den Zweck einer mit einem staatlichen Postwertzeichen versebenen Karte keine Zweifel bestehen können. Das Postministerium würd« durch eine derartige neuzeitliche Postkarte der Frem-denoerkehrswerbung einen unschätzbaren Dienst er-weisen! Der bekannte slowenische Opernsänger Josip Rijavec wurde für die Saison 1932,33 an da» deutsche Theater in Prag engagiert. Es ist bemerkenswert, daß alle größeren slowenischen Künstler im Ausland in deutschen Theatern tätig sind und sich dort Ruhm erwerben. Jedenfalls muß es auffallen, daß Herr Rijav« nicht von einem tschechischen Theater in Prag geworben wurde, son-dem von dem dortigen deutschen Theater. Ein Verzeichnis der NichtWähler. Der Zentralwahlausschuß in Ljubljana hat eine Broschüre mit den Namen derjenigen herausgegeben, die bei der letzten Parlamentswahl nicht zur Wahl gegangen sind. Man kann gegenwärtig Proteste in den Zeitungen lesen, wo sich Leute darüber beklagen, daß sie fälschlich als NichtWähler angeprangert wurden. Dies ist z. B. bei denjenigen der Fall, die irrtümlicherweise zweimal in den Wählerlisten eingetragen waren. Herabsetzung des Meditamententarifs. Wie aus Beograd berichtet wird, hat der Minister für Sozialpolitik und Volksgesundheit ein« Herab-setzung des Medikamententarifs um 25 Prozent an-geordnet. Von der V«rbilligung der Arzneien wird allein das Kreisamt für Arbeiterversicherung in Ljubljana etwa 1 Million Din jährlich profitieren. Für die gesamte Arbeiters«sicherung dürfte die angeordnete Senkung eines Ersparnis von 6 bis 8 Millionen Din bedeuten. Die Wiener Sängerknaben in Beo-grad. Das „Deutsche Volksblatt" in Novisad berichtet: Der österreichische Gesandte und Frau v. Plocanies gaben am 1. Februar abends in den Räumen der Gesandtschaft einen großen Empfang, in bissen Rahmen der weltberühmte Thor der Wiener Sängerknaben «in Konzert gab. Zum Empkang waren u. a. erschienen: Erzbischof P. Raphael Rodic. die Mitglieder des hiesigen diplo-matischen Korps mit thren Damen, der Komman-dant der Marine Admiral Wickerhauser, zahlreich« sonstige Persönlichkeiten de» hiesigen öffentlichen Leben» und der Politik, einige leitend« B«amt« de» Außenministeriums. Mitglieder der deutschen Kolo-nie in Beograd, Vertreter der Kunst und der Presse. Die Wiener Sängerknaben unter der bewährten Führung ihre» Leiters Rektor Dr. Schmied und unter der ausgezeichneten musikalischen Führung Dr. Gruber» bestätigten ihren alten glänzenden Ruf, den sie sich durch mehrere Auftritte auch in Beograd erworben haben, aufs neue. Sowohl im Volkslied als auch in den teilweise sehr schwierigen Kirchen-liebern, die sie zum Vortrag brachten, zeigten sie di« vollendete musikalische Kultur und gesangliche Durch-biloung dieses einzigartigen Sängerchores Zu den Goeth«feierlichken in Amerika wird als Vertreter des deutschen Volkes der Dichter Gelhart Hauptmann reisen. Die Abfahrt erfolgt von Bremerhafen am 19. Februar mit der „Europa". Er wird Newyork, Baltimore. Boston und Wa-shington besuchen. Unsere Selchwaren. Aus Leserkreisen wird uns geschrieben: In unserem Lande herrscht ein besonderer Mißbrauch von Kochsalz. Nicht nur in der Küche, sondern auch in besonders übertriebener Weise bei den Selchwaren. Man vergleich« nur «in Stück Selchfleisch oder Schinken aus Böhmen oder Galizien mit den Erzeugnissen unserer Selcher. Warum gerade nur bei uns im Winter und Sommer so stark gesalzen wird, daß das Salz den Geschmack des Fleisches fast ganz erdrückt, ist nicht recht verständlich. Es scheint da zwischen Selchern und Gastwirten im Interesse höheren Getränke-konsums ein Bündnis zu bestehen, dessen Opfer da» Publikum ist. Die Ausscheidung des Kochsalzes aus dem menschlichen Körper macht den Nieren viel Mühe und rächt sich mit der Zeit durch böse Er-krankungen dieses Organs. Daß weilers durch Erkrankungen der Niere in der Folge Stoffwechsel-krankheiten «nlst?h«n, ist bekannt Der übermäßig« Salzmißbrauch ist eine Volksschädigung und fällt in die Kompetenz der behördlichen Sanitätsorgane. Es wäre zu wünschen, daß periodisch« Revisionen bei Kaufleuten und Selchern uns zu Selchwaren gleicher Zubereitung verhelfen, wie sie sonst überall genossen werden. Friedensstärke der Armeen. Nach einer Statistik des Völkerbunds ergibt der Frieden»« stand der Armeeil der einzelnen Staaten nachfolgende Zahlen: 1. Frankreich 642 366 Soldaten; 2. Italien 500.000 ; 3. Polen 330.000 ; 4. Rumänien 315 000; 5. England 304 000 ; 6. Japan 276.000; 7. Jugoslawien 223.000 ; 8. Spanien 158.000; 9. Vereinigte Staaten 154.000; 10. Tschechoslowakei 140000; 11 Deutschland 100.000; 12. Belgien 88.000. Der Friedensstand ist natürlich für da» Verhältnis der Rüstungsstärken der einzelnen Armeen durchaus nicht maßgebend. Während z. B das Deutsche Reich nur über 102.000 Ge-wehre und Karabiner, über 1134 leicht« und 792 schwere Maschinengewehre und über 262 leicht« Geschütze verfügt, ist die Armee des viel kleineren tschechoslowakischen Staates mit 540.000 Gewehren und Karabinern, 13.000 leichten un 2600 schweren Maschinengewehren, 1600 leichten und 600 schweren Geschützen und mit 800 Flugzeugen ausgerüstet. Die Skoda Werke haben s«it dem Jahre 1926 ihren Arbeiterstand von 12 000 auf 40.000 erhöht; ihr Umsatz ist von 650 Millionen auf 2000 Millionen Kronen im Geschäftsjahr 1930/31 gestiegen. Im Mobilisierungsfall kann der Gesamtstand der tsch«-choslowakischen Arme auf fast 1'/, Millionen Mann gebracht werden. So eine und Erholung an der Adria triOiEL MM 1 Wie« I Zimt . Wiedereröffnung am 2>». Februar 1932. | Zimmer und Pension von 65 bia 75 Din. iClaich« Leitung : P« ut, H"tel-Za«re*) HIClf •j Erdbebenkatastrophe aus Cuba. In der Nacht auf den 3. Februar zerstörten fünf heftig« Erdbebenstöße einen großen TeU der kubanischen Stadt Santiago. Private Meldungen schätzen die Zahl der Toten auf 1500, amtlich wird sie mit über 500 angegeben. Nach dem Erdbeben, das auch die Lichileitung zerstörte, brachen große Bränd« au». In einer Strafanstalt verbrannten viele Gefangene in ihren Zellen. Ueber 2000 Personen wurden verwundet. Spätere Meldungen stellen fest, daß die Zahl der Toten bedeutend übertrieben wurde. E» sind bloß 30 Menschen ums Leben gekommen, 400 erlitten Verwundungen. Amtlich wird die Zahl der Toten sogar nur mit 6 und jene der Verwundeten mit 30 angegeben. Da sieht man wieder einmal» wie verläßlich alle» da» ist, wa» „in den Zeitungen steht". Äftrawer Ift Deutsch« Zeitung Spuren de» gesunkenen U-Bootes „M 2". Der Erst« Lord der englischen Admiralität teilte mit, daß man die Mütze des Steuermanns des gesunkenen U-Boots „M 2", einen Leinensack mit Signalflaggen sowie den Unifünnkragen eines Deckoffiziers, auf den Wellen treibend, gefunden hab«. Ungefähr fünf Meilen von Portland Bill entfeint stellten am 4. Februar Taucher den Lage-ort des untergegangenen U-Boots „M 2" in einer Tiefe von 104 Fuß fest. Vorerst entdeckten sie ein deutsches U-Boot am Meeresgrund, das feit dem Kriege hier liegt, dann einige Meter davon entfernt das U-Boot „M 2". Eine Hebung des Bootes wird angeblich erst im Sommer erfolg:n. Wenn es den Tauchern gelingt, in das Innere des Bootes S gelangen und die Ursache der Katastrophe tzustellen, wird man das Boot vielleicht überhaupt in seinem Grabe lassen. Bei menschen, die «itdcrgcschlagc«. abgtspannt und zur Ärdeit unfähig sind, beivirtt da« natürlich« „Aratq-Zssek" BUtenoa'itr sreicS ftmien des BtuttS und rthdfc da» Den! und Arbeitsvermögen. gütmnSe Kliniker bezeugen, baß da» Jranz ZoscfWasicr auch sur geistige Arbeiter, Nervenschwache und Frauen e«n TannöpnungS^ mittet von hervorragendem Wette tst.Das^ranz Josef-Bitter-ivafier ist in Äpotheten, Troger,en und Sp^ereitiandluugen erhättlich. Celje Die des Herlngfchmausliedertafel Mönnergesangvereines am Aschermittwoch, d«m 10. d. M., im Ktnosaale des Hotels Skobernever-spricht nach dem bereits vorliegenden Programme einen äußerst heiteren und fröhlichen Verlauf zu nehmen. Außer einer großen Quadrille für Männer-chor, zu welcher ein eigener Tut mit lokalem Charakter geschaffen wurde, findet noch die Aufführung einer komischen Oper mit dem schauderhaften Titel „Rinaldo Rinaldini", ausgeführt von Vereinsmit-gliedern, statt, während sich in den restlichen Teil des Abendes der bekannte Grazer Komiker Herr Cornel Wrchoosky, sowie das Hausorchester teilen werden. Nach eingelangten Kritiken ist Herr Wrchoosky ein äußerst gelungener Chansonsänger und Vortragslunstler, der die neuesten komischen Schlager bringen wird. Da ein sehr ab-wechflungsreiches Programm in bunter Reihenfolge zur Abwicklung gelangt, wird jeder Frcund heiterer Musik gewiß aus seine Rechnung kommen, in fiöh-lichster Stimmung einige sorglose Stunden verleben und den grauen Aschermytwvch des Alltags einiger-maßen oergesien. Betont soll nochmals werden, baß separate Entladungen nicht erfolgen: Jeder Besucher ist als Gast des Vereines herzlichst willkommen! Die Borträge Dr. Kugys in Celje werden für lange Zeit als wundervolles Er-lebnis gelten müssen. Wer die bezaubernde Schönheit dieser Vortvagsstunden am Mittwoch und Donnerstag abends in seine Seele strömen ließ, wird die beiden Abende nie vergessen. Das waren nicht Vorträge, zu denen man geht, um dann im besten Fall wegzugehen mit dem Gefühl, etwas ge-lernt, etwas erfahren und eiuen guten „Redner" gehört zu haben. Hier sprach ein echter Dichter in Vorträgen zu uns, die selbst ein Gedicht, erlebte Poesie waren, ein herrlicher Gesang auf das Schönste und Reinste auf Erden. Ein VeUünder! Wie er selbst sagte, ein Bergpoet, von den ewigen Bergen entsendet, uns ihre Schönheit zu künden. Dieser prächtige alte Mann, Verkörperung feinster und edelster deutscher Kultur, nahm uns an der Hand und schloß die Augen unserer Seelen aus. Für eine Herrlichkeit, deren weißglänzende Seligkeit wir aus unseren Tälern zwar am fernen Himmel zu sehen gewohnt sind, die aber viele von uns nicht verstanden. Nun ist ihr Sendbote auch ein-mal in unsere Stadt gekommeit, spät zwar, aber doch, und hat uns ein Zauberreich erschlossen. Das ist wohl das Größte an der Tat des alten Berg-steigers, daß er die in einem langen Leben ge-trunkene Schönheit nicht für sich einschließt, sondern sie weitergibt und uns mit seinen Augen sehen lehrt. Wie er das kann, so kann es nur ein iUlenjd), der nicht betrachtend über eine Sache spricht, sondern aus dem die Sache selber spricht m ihrer ganzen erhabenen Wahrheit. Es ist nicht möglich, dem Gehalt vieser Vortrage aus beschränktem Raum auch nur im entferntesten gerecht zu werden. Man müßte sie Wo« für Wort wiedergeben, dazu aber auch die warme Stimme des Vortragenden, die leuchtenden Bilder, seine Persönlichkeit, sein« wie di« silbrigen Berge selbst absolute Na-türlichkeit und auch seine liebe Schalkhaftigkeit. Vielleicht ist dieses das beste Wort, das man über den Bergpoeten Kugy sagen kann: Er hat allen Zuhörern, denen die Zaubnmacht der Berge bisher versiegelt röt«, ihre Pracht und Herrlichkeit geschenkt, hat ihnen das wunderbare Geschenk des Verstehens des Reinsten und Erhabensten für da, ganze Leben gemacht. Es ist, als wenn ein Zaubermeister Gralsburgen ewiger Musik musikunkundigen Menschen plötzlich zum entzückten Verständnis gebracht hätt«. Noch etwas bewunderten wir an unserem lieben Gast: Mit echt deutschem Pflichtgefühl lieh er nichts aus dem Rahmen feines Vortrage» aus. keines der vielen, vielen strahlenden Bilder, keine Erklärung. Bis nahe an Mitternacht stand er am Pult und vor der Leinwand: ein wahrhaftiger Verkünd er, ein bevollmächtigter Gesandter der Berge, dem der seelische Zweck seiner Sendung alles ist. Wir freuten uns an ihm und sind stolz da-rauf, daß Dr. Kugy einer der Unseren ist, «in starker Zweig südlichsten Deutschtums, Dichter einer Schönheit aber, die allen Völkern gehört, aus deren reinen Höhen der kleine Hader des Tales verbannt ist und wo nur menschliche Seelen, nicht nationale Etiketten Gnade finden. Unsere Stadt, zu der nicht umsonst die Sanntaler herüberglänzen, hat sich des Erlebnisses, das Dr. Julius Kugy heißt, würdig gezeigt, denn an beiden Abenden war der Saal bis auf das letzte Plätzchen mit atemlos zuhörenden, hingerissenen Menschen gefüllt. Dr. Kugy ist aber auch im persönlichen Verkehr ein überaus liebenswürdiger und ganzer Mensch, der sich alle Herzen zueigen macht. Während seines kurzen Aufenthaltes in unserer Stadt hat er sich zahlreiche begeisterte Freunde erworben. Einer davon gab ihm folgendes gereimtes Gedenkblatt auf die Heimfahrt mit: Zur höhe »og Dich vierzig Jahre Der «eele Schnwcht mit Gewalt, Bis dann das Silber Deiner Haare Dem Drang gebot ein starreS: Halt! Der Julier Reich hast Du erschlossen. In Fahrden quoll Dein greudendarn. Die tAipset nahmst Tu alt, die große», Vom Steiner biS zum Matter Horn. Du wobst in Deines Herzen» Schlagen In steiler Wand, aus ew gem Schnee Die Seligkeit bei kühnem Wagen Am M-mt Btanc, in der Tauphin6! Manch eis'gen Arat hast Tu beschrttien en Sonnünglast, bei Siurm und Wind, uo nirgends bist Du adgeglitien. So bist Du mu «m — Wundertiud. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 7. Februar, findet um 10 Uhr der G«m«indegotte» dienst, um 11 Uhr der Kindergottesdienst im Ge metndesaal statt. Ball der Fleischhauergehilfen. Am Sonntag, dem 7. Februar, veranstatten die hiesigen Fleischhauergehilfen eine Faschingsunterhaltung in den overen Räumlichkeiten des „Narooni dom". Das Reinerträgnis der Veranstaltung ist für die Unterstützung der zahlreichen arbeitslosen Fleischyauergehilsen bestimmt. Im Hinblick auf diesen Zweck erwartet ber Ballausschuß, daß die Veranstaltung recht zahlreich besucht werden wird. Wie in den anderen Jahren, so werden auch heuer alle Besucher aus ihre Rechnung kommen. BaU der Privat» uno Handelsange« stellten in Petrooöe. Am Samstag, dem 13. Februar, veranstalten die der Filiale Celje des Ver >tcherungsvereines „Merkur" angehörenden Privat-und HandelsangejtellAn in allen Räumlichkeiten des Gasthauses Vodenik in Petrovke ihre diesjährige Tanzunterhaltung. Das Reinerträgnis fließt der Unterstützung arbeitsloser Mitglieder und dem Bau* fond des Sanatoriums de» „Merkur" zu. Viele Besucher des vorjährigen äußerst sidelen Balle» der keramischen Fabrik in Petrovc« werden heuer auch diese an dessen Stelle getretene Unterhaltung gerne besuchen. Die Eigentümer von Motorfahrzeugen aus dem Rayon der Stadtpolizei werden abermals darauf aufmerksam gemacht, unverzüglich die Anmeldungen wegen der Evidenztafeln der Vochehung der Stadtpolizei vorzulegen. Dos erste in Jugoslawien erbaute Auto. Die automechanijche Werkstatt« Ropa » an der Ljubljanska cejta, in der bekanntlich das aste Segelflugzeug in Jugoslawien gebaut wurde, ist wieder mtt einer Ersterzeugung hervorgetreten. Herr G. Stoinschegg konstruierte und baute ein Klein auto, das allen Anforderungen, die an ein solches Fahrzeug gestellt werden können, vollauf entspricht. Der rottackierte, durch seine gelungene Bauform exotisch wirkend« Wagen, dem der luftige Rame „Bonzo" gegeben wurde, wird von einem kleinen Motor (3S» cm') angetrieben und entwickelt bei geringem Benzinverbrauch eine überraschende Ge- chwindigkeit. Wir meinen, daß es schon eine schöne Leistung ist. die von nicht gewöhnlicher Initiative Zeugnis ablegt, mit de« fast ausschließlich in d« beimischen Werkstätte herrgestellten Bchundleilen ein eistungsfähiges Auto zu bauen. Weift dieses erste in Jugoslawien erbaute Auto auch noch nicht da» uru»blitzende Aeußere der Weltmarktfabrikate auf, so jeigt das kleine, vierschrötig« Kerlchen doch schon Eigenschaften, die es zum Vorgänger einer lange« Reihe von Kleinautomobilen prädestinieren. Vielleicht önnte ein allgemeineres Interesse es dahinbringe«, daß Celje die Geburtsstätt« origineller jugoslawischer Kleinautomobile werden würd«. Dieses Interesse müßte allerdings größer sein, als e» de« Segel-lugzeug des Herrn Ropas von der löblichen veffenttichkeit entgegengebracht wurde, denn jenes Interesse war nur landesüblich d. h. gleich Null. Auf der Hauptversammlung der Frw. Feuerwehr und Stettungsabtc.lunl, Celje, die vor kurzem stattgefunden hat, ist nachfolgender Ausschuß gewählt wordene, Obmann Johann Jellenz: Hauptmann Franz Koschien Haupt-mannstelloerketer Alois K a l i j ch n i g g, Zugs-sührer: Enterich Berna und JosefP ristoschek: Zugsführerstelloertr«ter: Edmund Banv«k und Gottfried Schlosser: Rottführer: Johann Gradischer. August Macek, Adelmar Ko-schier und Hans Putan; Obmann der Schu^ Mannschaft: Friedrich Jakon> lisch; Rechnung»-prüfer: WÜhelm Swett und Fritz W e r d o u-jchegg. Ueber dies gehören dem Autichuß an die Herren: Findeijen, Karbeutz jun. und Max Kaschier. Als Delegierte für die Hauptversammlung des Gaues Haler wurden bestimmt: Hauptmann Kaschier und Zugsführer Berna. Erjatzdelegierte die Rott» sichrer Orehovc und Hans Putan. Dem Tätigkeit» bericht für da» abgelaufene Vereinsjahr 19dl ist zu entnehnem, daß d«r Verein gegenwärtig 48 aktive Wehrmänncr und 13 Schutzmänner, zusammen also S1 Mann, zählt. Die Feuerwehr rücke im Laufe des Jahres zu 26 größeren. 13 kleineren Schadenfeuern und zu 7 Kaminbränden au». Vtutwillig wurde die Wehr fünfmal alarmiert. Bei den Löjcharbeiten wurden 316 Längen Schläuche (4740 Meters ausgelegt. 698 Stunden wurden zusammen der Bekäinpfung des Feuers ge-opfert. Dte Fcuerwehrgeräto legten in einem halbe« Jahr mehr als 1000 Km zurück und verbrauchten mehr als «00 Liter Benzin. Die RettungsabteUung überführte vom 13. Februar 1931 bis Ende de» Jahres 370 Kranke oder Verunglücke. Der ^ilttungswagen legte hiebet 2627 Km zurück und verbrauchte gegen 700 Liter Benzin. Der Rettung»-dienst beampruchte 1176 Atann in 882 Stund«« Dienst. Theater wachen wurde 23 mal bezöge«: neunmal wurden Sanitätskurs« mtt praktischen Uebungen abgehalten: der Ausschuß »rat zu IS Sitzung«, zusammen. Die Vorbereitung und Durch-sührung der 60-Jahrfeier des Vereines stellte an dte Feuerwehr beträchtlich« Anforderungen. Für die Ausbildung der Feuerwehrmänner fanden 14 Uebungen und 10 lehrreiche Vorträge statt. Am 23. Mai 1931 fand di« Dekorierung der Herren Obmann Johann Jellenz, Hauptmann Kaschier und Schriftführer Emerich Berna statt, die vom kroatischen Feuerwehrverband eine Au»-Zeichnung in Anerkennung ihrer Verdienste erhalten yatten. Alles in allem ergibt sich aus dem Tätig-tettsbencht ein Bild fleißiger und umsichtiger Arbett im Dienste der Sicherhett unserer Bevölkerung, wozu wir unserer Feuerwehr nur gratulieren können. BRILLEN, Uhren, Gold- u. 8tlW«arm, ri»iria iMihcr-K. ftfott.- Doviu RADIO ApparatTtUsu; keu, ao«ri> Grammophone^ statt' n und Alt t-'Io eie. trsttattgi Ant. LoCnik, Celje l'nrra*chcr, Juwelier, Optiker Anmeldung der Jünglinge der Ge» burtsjahrgönge 1912, 1913 und 1914 zum Zweck der Einschreidung in die Militär-evtdenz. Der Stadtmagisttat Celje (Mtlitärab-teilung) verlautbart: Auf Grund der Artikel 10 und 46 des Gesetzes über die Organisation de» Heeres und der Marine, ferner der Bestimmungen der vorläufigen Vorschrift über die Rekrutierung der Jünglinge für den ständigen Kader und in Ver-bindung mtt der Ausschreibung des Kommandanten des Milttärkreise» Celje, Zl. 40.290 vorn 12. Dezember 1931, werden alle in d« Stadt Celje wohn- Seite 4 Deutsche Zeitung Stummer tti hasten Jünglinge der Geburtsjahrgange 1912,1913 und 1914, und zwar ohne Rücksicht auf Zuständig« feil, aufgefordert, fich zum Zweck der Ein-schreib ung in du Militärevidenz so-forl persönlich beim Militärrese« renten der Bezirksha uptman n schaft in Celje, Gebäude der Bezirkshaupt-Mannschaft, ebenerdig links, zu melden. Der Termin für die Anmeldung wird bis 23. Februar l. I. festgesetzt. Die im Jahre 19 l 2 geborenen Jünglinge haben fol^enbe Dokumente mitzubringen und vorzulegen: 1. Heimat-schein oder ein anderes Dokument, aus dem ihre HeimatMändigkeit ersichtlich ist: 2. Taufschein; 3. Farnilienbogen, ausgestellt im Jahre 1932 vom zuständigen Pfarramt, in welchem alle lebenden und eventuell toten Mitglieder der Familie einge schrieben sind. Wenn jemand einen Familienbogen, ausgegeben vor dem Jahre 1932, besitzt, kann er ihn ebenfalls zum genannten Zweck verwenden, nur muh er darin vorher vom zuständigen Pfarramt bestätigen lassen, daß der eingetragene Familien-stand auch im Jahre 1932 unverändert geblieben ist; 4. das letzte Schul- und das Lehrzeugnis; 5. die vom gefertigtigten Amt ausgegebene Bestäti-gung über die seinerzeitige militärische Anmeldung; 6. von allen männlichen älteren Familienange-hörigen die Militärpässe bzw. Militärbestätigungen. -Die Jünglinge, die in den Jahren 1913 und 1914 geboren sind, müssen nachfolgende Dokumente mitbringen und vorlegen: 1. Heimatschein oder ein anderes Dokument, aus dem genau die Heimatzuständigkeit ersichtlich ist; 2. Taufschein; 3. das letzte Schul-und das Lehrzeugnis: 3. die vom unterfertigten Amt ausgegebene Bestätigung über die seinerzeitigt Meldung. — Abwesende oder erkrankte Jünglinge müssen nach den bestehenden gesetzlichen Vorschriften zwecks Vermeidung strenger Strafe im festgesetzten Termin von ihren Eltern, Brüdern, Schwestern Verwandten. Wohnungs- oder Arbeitsgebern onge< meldet werden. Gegen jedermann, der dieser Aufforderung nicht nachkommen sollte, wird auf das strengste nach dem Gesetz vorgeaangen werden. Un-kenntnis über diesen Erlaß rechtfertigt nicht. — Die Stadtvorstehung Celj?, am 30. Jänner t932. Der Stadtoorst««: i. B. öubic m. p. Fremdenverkehr im Monat Jänner. Un-sere Stadt besuchten im Jänner 760 Fremde, und zwar 617 Jugoslawen, 76 Oesterreicher, 21 Tschechoslo waken, 19 Reichsdeutsche und 12 Italiener. Todesfälle. Am 2. Februar starb im Allg. Krankenhaus die dreijährige Besitzerstochter Albine Zupan aus Marijagradec bei Lasko. — In Breg Nr. 12 bei Celje starb am 2. Februar der frühere Zimmermann Jakob Debevc im Alter von 78 Jahren. Katarrhe, Husten, Heiserkeit finden rasche Heilung durch Gleichenberger Konstantin -quelle. Depot: Gustav Stiger, Celje. Stadtkino Am Samstag, 6., Sonntag, 7., und Montag, 8. Februar, der große Ufa-Tonfilm „Meine Frau, — Hochstaplerin" mit Käthe v. R a g y in der Hauptrolle. Vorführungen wie gewöhnlich. freiwillig« Feuerwehr Telse, Telephon 9«. De» Wochkndiknji Übernimmt a» 6. Fed. der II. A»>, JtoaaaKfeant: Pristouschel Joses. Maribor Vermählung. In der Schloßkapelle auf Schloß Fala fand am Montag die Vermählung de» hiesigen Großindustriellen Herrn Hermann Wö-gerer mit der Komtesse Francesco Zabeo, einer Tochter des bekannten Herrschaftsbesitzers in Fala, statt. Der Bau der Automobilstrahe auf den Kalvarienberg zurückgestellt. Auf Grund des Widerspruches, dem der geplante Bau« beginn der Automobilstraße auf den Kalvarienberg in einem Teil der Bevölkerung wie auch der Presse begegnete, hat der Stadtrat dieses Projekt einstweilen zurückgestellt. Die nächste Gemeinderatsitzung soll nun darüber beschließen. Der Bau ist somit aufge-schoben, aber, wie maßgebcndenorts behauptet wird, deswegen noch lange nicht aufgehoben. Vorerst werden nun einige Straßen in etwas passierbareren Zustand versetzt, was besonders in den an der Peripherie gelegenen Straßen notwendig ist. Den noch nicht regulierten Teil der Betnavska cesta zwi-schen der Jezdarska und der Stritarjeva ulica möchten wir bei dieser Gelegenheit unseren Stadt-vätern besonders ans Herz legen, sowie auch den äußerst notwendigen Verbindungsweg Smetanova-Orojnova ulica in Erinnerung bringen. — K — 30 Sträflinge aus den Haft entlassen. Auf Grund einer Entscheidung des Justizministe-riums wurde 30 Häftlingen der Männerstrafanstalt in Maribor der Rest der Strafe bedingt nachge-sehen. Die Polizei hat verfügt, daß die in Freiheit Gesetzten nach ihren Heimatgemetnden bzw. den ihnen zugewiesenen Wohnorten abgeschoben werden. Unter den Freigelassenen befindet sich auch der 85 jährige Ahmed Ajdarpasik aus Novi Pazar, der wegen Raubmords zu 20 Jahren Kerker» ver-urteilt worden war und bereits 1» Jahre abqe-sessen hatte. Slovenska Bistrica Todesfall. Am Freitag, dem 29. Jänner, ist der älteste Bürger unserer Stadt, der gew. Hut-machermeister Herr Jakob Gradischnigg, im hohen Alter von 87 Jahren verschieden. Der Verstorbene war ein tüchtiger Meister, der hier durch Jahrzehnte sein Gewerbe ausgeübt und es auch zu einem aus-kömmlichen Dasein gebracht hatte. Doch das moderne Uebel, das sich Wohnungsnot nennt, wußte der hochbetagte Meister nicht zu meistern, sodaß er es vorzog, seinem Berufe zu entsagen und im Städti-schen Arrnenhause ein Asyl zu suchen. Einer der letzten Veteranen aus dem vorigen Jahrhundert, war der Heimgegangene Inhaber einer stattlichen Anzahl militärischer und ziviler Auszeichnungen, unter anderen des St.-Sava-Ordens sowie der Goldenen Medaille für vierzigjährige Feuerwehr-dienste, die ihn am Sonntag, dem 31. v. M, auf seinem letzten Wege begleiteten. Die Frw. Feuer-wehr, gefolgt von Abordnungen der Nachbarfeuer-w«hren, gab ihrem verdienstvollen Ehrenmitglied? das Geleite zu seiner letzten Ruhestätte. Ehre seinem Andenken! Das Wohltätigkeitskonzert, das die hie> sige Ortsgruppe des „Roten Kreuzes" zugunsten der Unterstützungsattion für arme Kinder und Ar-beitslose veranstaltet, findet heute Sonntag mit dem Beginne um 20 Uhr im Saale der Bezirkssparkasie statt. Sitzplätze zu 20, 15 und 10 Din, Stehplätze 5 Din. Versetzung. Der Jntendanturoffizier der hiesigen Garnison Herr Leutnat Ogrizek Slavko ist nach Ljubljana versetzt worden. Sin Mllitärreferat wurde mit 1. d. M im Stadtgemeindeamt eingerichtet, sodaß sich die Militärpflichtigen des hiesigen Gerichtsbezirkes in Angelegenheiten ihres Militärdienstes nicht mehr an die Bczirishciuptmannschaft zu wenden brauchen, sondern von nun an nurmehr an das hiesige Stadtgemeinde-amt, was eine bedeutende Vereinfachung bedeutet und daher bestens zu begrüßen ist. Die Landpostzustellung ist einer Ver-fügung der Postdirektion zufolge erweitert und in drei Bezirke eingeteilt worden. Der 1. Bezirk umfaßt die Ortschaften Zgornja Bistrica, Nova gora, K» vaca vas und löentovec mit Dienstag und Freitag als Postzustellungstagen. Der 2. Bezirk (Aafost, Cigonca, Spodnja Loznica und ein Teil von Zgornja Bistrica) wird montags und donnerstags vom Landbriesträger begangen. Der 3. Bezirk (So. Jozef, Brinje, Spodnja Nova vas und ein Teil von Zgomja Bistrica) erhält Mittwochs und farns-tag» Post. Ein Postbeuteldiebstahl hat sich am Samstag, dem 30. v. M, auf dem Fernbahnhof Slov. Bistrica ereignet. Der diensthabende Brief-träger des hiesigen Postamtes hatte eben die Post-sendungen eine» Arnzuges im Postabeil der Flügelbahn verwahrt und sich wieder entfernt, um die Post des Gegenzuges in Empfang zu nehmen. Diese Gelegenheit benutzte ein bisher noch unbe-kannter Täter dazu, in den Postwagen einzudringen und den Postbeutel mit den Wertsendungen, in welchem sich 18 eingeschriebene Briefe und ein Geldbrief befanden, an fich zu nehmen und das Weite zu suchen. Die Gendarmerie hat umfassende Nachforschungen eingeleitet. Das Eichamt hält seine nächsten Amtstage am 27. Februar und 30. März ab. Die Frw. Feuerwehr hat dieser Tage ihre Jahreshauptversammlung abgehalten. Das Tonkino bringt heute Sonntag um 15 und 20 Uhr die große deutsche Schlageroperette „Wenn die Soldaten..." mtt Ernst Ve-rebes und Gretl Theimer in den Hauptrollen. — Nächsten Samstag um 20 Uhr und Sonntag um 15 und 20 Uhr das deutsche Singspiel „Das Lied ist aus" mtt Liane Haid, der Mariborerin Marita Lubej, Willy Forst, Ernst Bertb» u. a. Marenberg 50. Geburtstag. Dieser Tage beging der im ganzen Drautale bestbekannte Gastwirt und Holzhändler Herr Franz Ionisch in Gortina feinen 50. Geburtstag. Wer kennt nicht das Haus Ja-n i l ch am Ufer der Drau. das der Jubilar in rast-loser Arbeit zu seiner heutigen Bedeutung empor-gebracht hat! Wer immer diesem beliebten und schönen Ausflugsort zufährt, freut fich dabei nicht nur auf den über die Grenze hinaus bekannten guten Tropfen, dtt hier geschänkt wird, sondern auch auf die liebenswürdigen Gastgeber, die es immer ver-stehen, ihren Gästen den Aufenthalt angenehm zu gestalten. Wir wünschen unserem lieben Freunde, der auf der Höhe seiner Schaffenskraft steht, noch viele, viele Jahre erfolgreichen und fröhlichen Wirkens? Besitzwechsel. Das bekannte Gasthaus Georg Grögl in Remsnik hat Herr Rudolf Rebernik aus Brezno kauflich erworben. Der neue Gastwirt über-nahm den Betrieb am Lichtmeßtag. Slovenjgradec Todesfall. Hier ist Herr Hofrat i. R. Ing. Alois Fiedler gestorben. Der Verstorbene, ein ge-boren« Wiener, war durch eine rheumatisch« Er-krankung zehn Jahre an das Bett gefesselt gewesen, vor drei Jahren hatte er überdies einen Schlag-anfall erlitten, so daß ihm der Tod nur al» Er-löser nahte. Koöevje Ein Faschingsulk. Schon vor fast einem Jahre erschien in dem Schriftenreihe „Deutschtum und Ausland, Studien zum Äuslanddeutschtum und zur Auslandkultur" (Aschendorffjche Verlagsbuch-Handlung in Münster in Westfalen) ein ausgezeich-netes Buch „Die deutsche Sprachinsel Gottschee in Slowenien" aus der Feder des bekannten deutschen Sprachforschers Dr. jur. et phil. Hugo Goethe au» Leipzig. Da» Buch, eines der besten unter den zahlreichen, die bisher über die Gottfcheer Sprach-infel erschienen sind, faßt auf 264 Seiten in wissenschaftlichster Weise alle» zusammen, was die Sprach, insel auf geographischem und ethnographischem Gebiete Interessantes bietet. Man ist erstaunt, mit welch absoluter Sicherheit der Forscher den Stoff bearbeitet hat, ein Ergebnis, das natürlich bloß durch eingeh. endstes und liebevolles Studium an Ort und Stelle erreicht werden konnte. Wir sagen nicht zuviel, wenn wir behaupten, daß es überhaupt keine Gegend in Slowenien gibt, die jemals so erschöpfend und klar durch die Wissenschaft wiedergespiegett worden wäre. Erst jetzt, also nach fast einem Jahre, scheint das Buch emern slowenischen Artikelschreiber aufgefallen zu sein, denn in seinem diesbezüglichen Aufsatz im Ljubljanaer „Jutro" meint er, daß dieses Buch w der Stadt und Umgebung „Faichingsfröhlichkeil" errege. Er bedauert es, daß der Gelehrte ungestört so gründlich die Hügel und Wälder „abkriechen" und daher ein Wert schaffen konnte, das in geo-graphischer Beziehung einem Generalstäbler Ehre machen würde. Hier, in der Nähe zweier Staats-grenzen! Es kann uns nicht beifallen, darüber zu polemisieren, wie sich etwa dieser Artikelschreiber wissenschaftliche Arbeit vorstellt. Was aber den „Faschingsulk" anbelangt, will es uns bedünken, daß der Schreiber des Aufsatzes einen solchen dadurch erzielen wollte und gewiß auch erzielt hat. daß er erst nach einem Jahre das „heitere" Buch entdeckte und von dieser seiner erstaunlichen Ent-deckung in einer Weise Kunde gab, die ernst« Be-urteiler wissenschaftlicher Arbetten wirklich nur fa-schingmäßig anmuten kann. Sport Athletik S. K. (Celje) : Ollmp (Ga-berje). Die beiden Mannschaften bestreikn diese» Erstauftreten in der heurigen Saison ohn« eine Vorbereitung bzw. ohne ein Training, so daß bei beiden noch die lange Winterpause zu erkennen sein wird. Die beiden Vereine wollen aber die momentan sehr günstige Witterungszeit nicht spiellos vorbeiziehen lassen und benützen daher den jetzigen Sonntag (7. Februar), um ein Trainingsspiel zu absolvieren. Das Spiel beginnt um 15 Uhr am Spielplatz Felsenkeller. Vorher treffen sich um '/, 14 Uhr die Reserven der genannten Vereine. Nummer 10 Deutschn Zeitung Seit« 5 Am ab Erzählung aus der Mitte Von A. M. „Vielleicht macht's der Buckel." erwiderte die Magd, „denn sie hat einen kleinen und das ist der Liebe hinderlich. Nun aber komm', denn ich fühl' schon die Watschen auf der Wange brennen . . Sie rannten durch die unbeleuchteten schlecht gepflasterten Straßen der Stadt bis zum Haus am Dornbach. „Bleib' draußen, bis ich zu erzählen angefan-gen, sonst faßt du auch noch ein paar ..." Was, wurde nicht gesagt. Sie wußten beide nur zu gut, worum es sich handelte . . . Der Richter „Bub'n, Vernikolo!" Genoveva Senko, gewöhnlich Feserl genannt, lud aus diese Weise die Söhne des nachbarlichen Mischhauers zum Mckerspiel ein. Sie ließ die Ku-geln im Säckchen verlockend aneinanderklappcr» und druckte abwechselnd ein Auge auf und zu. Heraus-forderung, Hohn, Ueberlegenheit fanden dadurch Ausdruck. Die drei Fleischhauerjungen — stämmige Kna-den zwischen acht und zehn — konnten es geistig mit der sechsjährigen Feferl nie aufnehmen und trösteten sich später, nach den bitteren Niederlagen, immer mit dem kryplischen Ausdruck der Großmutter, die da sagte, daß die jüngste Senkoiochter den .Teufel im Leib' hatte. Wer aber konnte erfolgreich mit jemand wetteifern, der den Gehörnten gewisser-maßen'mit sich herumtrug? Peter, der Sohn des Zimmermanns, gesellte sich manchmal zu ihnen. Er war elf und lang und dünn wie eine Dachlatte, aber gegen die Feserl kam er nicht auf. Sie hatte bei allem das letzte Wort und die letzte Hand. Das war übrigens ein Zug mütterlicher Vererbung. Sie hatte die Hand ihrer Mutter, die flink und treffsicher war. Die Binder kauerten auf den Steinfließen vor dem Geschäft und schössen sich die Klicker gegenseitig zu. Ihr schrilles Jubeln brach zuzeiten siörend in das Gespräch der Erwachsenen und erhielt von da «inen ermahnenden Dämpfer, aber heute gab es der Ermahnungen wenige, denn die Frauen hatten wohl wie gewöhnlich eine Nadel verwettet, wer zuerst das Reiferl um den Strumpf beginnen würde, doch da alle Hände gemeinsam stockten, wenn die Zungen zu sehr ins Schwingen geraten waren, verblieben sich die Gewinnmöglichkeilen gleich. Es drehte sich natürlich um Lorenz Deutschmann, den Gehenkten. „Denken Sie sich, die Fritzl Piglmeier ist ihn schauen gegangen, nachdem er schon tot war, und es hing ihm die Zunge seitlich zum Mundeheraus!" „Ja, von wo soll's »hm hängen, wenn nicht aus dem Mund heraus??" rief Frau Senko, während sie die Nadeln tauschte und glatt und oerkehrt zu stricken begann. „Unschuldig wird er doch nicht gewesen sein, der Haderlump?", seufzte die letzte Frau auf der langen Bank und breitete das faltige Gewand bester um die Füße. Obschon die Nebel über Eilli kaum noch eine dichte weiße Kuppel bildeten, war es unfreundlich genug im Freien. Indessen wollten alle Frauen lieber auf der Nichterhausbank fitzen als zu einander ins Haus geben, denn dos war gleichsam eine Aufforderung, Kaffee anzubieten, und überdies in den Augen der gestrengen Gatten ein Vernachlässigen häuslicher Pflichten, während so «in Nadelwetten auf der Hausdank im Grunde etwas Verdienstliche« war. Auch sah man von hier aus schon von weitem die besagten Ehegatten den einzelnen zerstreuten Häusern zustreben und konnte sich noch rechtzeitig zu den heimischen Kochtöpfen retten. „Gestanden hat er nicht!" warf die dritte Spreqerin zweifelnd ein. „Aber das .Korpus da liegt er* hat gestimmt und folglich war er schuldig!" „Als ob mein Mann . . Klick, Nick, klick sangen ganz böse die Nadeln in der Hand Frau Senkos. Die Frauen begütigten einstimmig. Es war gut, auf der windgeschützten Seite der Richtersgattin »l bleiben. AIs ob der Herr Richter sich irren könnte?! Ader sonderbar war's, daß er nie geständig ge-worden war. Wie sich das angesühlt haben mutzte ab ... ? „Am Vorabend hat er Wurst gegessen und Bier getrunken . . Tor des vorigen Jahrhunderts Aarlitt „Und zum Frühstück Kaffee und Kipfel. Na, serous! Das letzte Ding durch den Hals, ehe . . ." Sie gruselten sich gegenseitig an, bis die grau-schwarzen, stellenweise brüchigen Zaunplanken zu Gespenstern wurden und die Frauen sich ängstlich aneinanderhuschelten. Abend und Tag würgten sich hinter Sankt Nikolai und jener siegte, fegte mit feuchtkalter Schleppe durch die Straßen und näßte die Grabsteine um die evangelische Kirche von Sankt Andreas hinten am Dornbach, floß in grauen Schleiern an den Pappeln nieder. Gleichzeitig schrillte die Stimme der kleinen Feserl das eine Wort .Vater' warnend ins Tiefdämmern und trieb die Frauen auseinander ihren näheren oder ferneren Behausungen zu. Im nächsten Augenblick «artn alle Kugeln — von den Gewinnenden wie Verlierenden trotz Widerstandsgeheule im Säckchen der jüngsten Senko verschwunden, die mit dem Raub frohlockend hinter der Mutter her die Treppe hinaufraste und das verbotene Klickerspiel längst geborgen bitte, eh.' der Richter noch das Tor erreichte. Auch ging er heut« langsamer als sonst. Unten, am runden Stein um den grüngestri-chenen Brunnen, stand die einstmals vielgepriesene Marketenderin, nun ein altes verhotzeltes Weiblein, und surrte mit heiserer Stimme, während sie ein nasses Wäschestück nach dem anderen aufs Wasch-brett niederklatschen ließ — „Wie hast dir bei Moskau die Zehen erfrört, Die Zehen erfrört und die Nas'n verbrannt, O gelt, Bonapartl, wie bald bist umkehrt?" Der Richter hörte ihr einige Augenblicke lang gedankenverloren zu und stieg dann nach oben. * + Die Kinder waren zumeist schon verstaut in Bett und Bettlade, nur das Roserl wiegte noch das Jüngste, das im Halbschlaf weiterschrie. Es konnte sich mit der Welt, in die es gekommen, nicht in Einklang setzen. In der Küche wusch die blonde Kathi das Geschirr und räumte e- mit dem üblichen Stoßen zurseite; im Topf mit dem Hühnerfutter versammelten sich die ersten Küchenschaben. Der lange Kienspan über dem Herde knisterte. Drinnen, auf dem abgeräumten Speisetisch, brannte eine Talgkerze und der R-mch der eben entbrannten Pfeife verdrängte die scharfen Düfte von Knoblauch und Sauerkraut. Die Brille auf der Nase, das Häubchen etwas windschief ausgesetzt, versuchte Frau Helene Senko einen zu kleinen Fleck auf ein zu großes Loch in einer Kinderhose zu setzen, deren Urfarbe sich besonders an dem Teil längst verloren hatte. Die Nadel zwischen den Lippen, fragte sie pfeifend durch die geschlossenen Zähne — „Wie war's?" Der Nichter, ein noch junger, stattlicher und ausfallend hübscher Mann mit langem blonden Voll-barte und geistreichen Züqen, die durch die ewigen kleinlichen Geldsorgen etwas mißmutgetüncht waren, stieß mehrere Rauchwolken hintereinander aus, ehe er das Schweigen brach und stückweise, unzusammen-hängend, von der Hinrichtung erzählte. Wie ruhig der Verurteilte gewesen, was der Kaplan gesprochen, wie er selbst unter dem Galgen da? Todesurteil laut verlesen habe, wie der Regen ihnen allen in eiskalten Tropfen die erhitzten Ge-sichter gebadet, wie die Schlinge gefallen war . . . Der Richter trieb weitab auf den Gedanken-wassern seltsamer Ewägungen, die ans Metaphysi-sche grenzten. „Was für ein G'sicht hat er gemacht?" forschte Frau Senko, die Nadel schon tief in der wunden Hose. Er runzelte die Brauen. „Kein vergnügtes!" erwiderte er kurz. Er schwieg sich lange aus, fügte erst später, mehr wie zu sich selbst hinzu — „Der Scharfrichter streifte die schwarzen Hand-schuhe, mit denen er den Knoten untersucht hatte, ad und warf sie unter den Galgen. Er wollte dem Kaplan die Hand geben, doch dieser hatte — sich abwendend — bemerkt, daß ihre gegenseitige Auf-gäbe denn doch eine im Grunde stark abweichende gewesen . . „Wie schaut denn der Henker aus?" „Er hat, wie alle Leute, die Nase mitten im Gesicht." Wirtschaft u.Berkehr Die Gewerbebetriebe in Jugoslawien. Ende des vorigen Jahres waren in Jugoslawien im ganzen 221.874 Gewerbebetriebe angemeldet gegen 184.156 Ende 1928. Für die Zukunft ist kein weiteres Anwachsen der Ziffer zu erwarten, da die Bestimmungen des am 9. März diese« Jahres in Kraft tretenden Gewerbegesetzes wett strenger sind als die des bis dahin in Geltung stehenden. Im Gegensatze zu der Vermehrung der Gewerbebetriebe ist in der Zahl der kaufmännischen Betriebe ein Rückgang wahrzunehmen. Der Jugoslawische Handel mit dem Ausland. Im vergangenen Jahre stand in der Statistik des jugoslawischen Exports Italien wieder an erster Stelle, und zwar mit 25 % der gesamten Ausfuhr (im Jahre 1930 28 3 ^); an zweiter Stelle stand die Tichechoflowakei mit 15 5 % (82 %); Oesterreich ist von der zweiten Stelle im Jahre 1930 (17 7 % im vergangenen Jahre mtt 15 2 "f. auf die dritte zurückgetreten; Deutschland trat mit 11'3 % (117 5?) auf die vierte Stelle. Die Reihenfolge der nach Jugoslawien einführenden Länder war folgende: Deutschland mtt 19'3 % (im Jahre 1930 17°?"/»), Tschechoslowakei mtt 18 2% (17 6%), Oesterreich mtt 15 2 °/0 (16*8 %>-und Italien mtt 10U'/0 (113°/,). Hopfenbericht aus Saazvom 29.Jänner 1932. Im Verlaufe dieser Woche herrschte am Saazer Hopfenmarkte ständig Nachfrage. Es kam sowohl am Platze als auch am Lande täglich zu Umsätzen, die für die fortgeschrittene Zett ziemlich beträchtlich zu nennen sind. Gesucht waren besonder» billige Sorten, die zu den gebotenen Preisen nicht immer erhältlich waren. Die Preise verbleiben aber aus ihrem Tiefstände. Man zahlte am Platze zwischen 150 und 250, am Lande zwischen 130 und 160 Kronen pro Zentner zu 50 l<^. Käufer waren in- und ausländische Händler. Die Geldreserven der Bank von Frankreich haben bereit« den Wert von 70 Milliarden Franken überschritten. In den lktzien drei Jahren hat sich der der französische Goldschatz mehr als verdoppelt: er vermehrte sich nämlich um 123 °'n. Die Arbeitslosigkeit in Italien. Die Zahl der Arbeitslosen in Italien ist auf eine Million gestiegen, während sie vor einem Jahre zur selben Jahreszeit 600000 betrug. Man zählt heute ungefähr 250.000 weibliche Arbeitslose. Einige Worte über Maschinen „Re-gentin". In den heutigen schweren Zeiten der wirtschaftlichen Krisis und Depression, wo die An-zahl der Arbettslosen in einem erschreckenden Maße dauernd anwächst und die Sorge um das Alltags-brot überall zwingt, neue Verdienstwege- und Möglichkeiten zu suchen, da hat der menschliche Un-ternehmungsgeist eine neue Verdienstquelle gefunden, und zwar ein sicheres Mittel ohne Risiko. Es ist die Strickmaschine „Regentin" der Firma: Domaca Pletarska Industrija Jvsip Kalis, Maribor, Tru-barjeva 2. auf welcher Frauen wie Männer ohne etwaige Schwierigkeiten, ohne Sonderfachkenntnisse durch leichte alltägliche Arbeit die durch obige Firma gelieferten Rohstoffe in Tricotagenerzeugniffe verarbeiten können, welche alsdann die Firma zu hohen Preisen ankauft. Diese grundsätzliche Garantie für Uebernahme der fettigen Erzeugnisse sichert durch Ankauf der erstklassigen Strickmaschine „Re-gentin" bei obengenannter Firma allen Arbeit«-willigen durchschntttlich zirka 1500 Dinar Monatsverdienst, was für die breiten Massen im Eiistenz-kämpfe eine große Linderung bedeutet. — Obige Firma besteht in einigen Ländern Europas, wie Deutschland, Polen und Oesterreich, und erzielt bei Einführung dieses neuen Veidienstiystem» durch Heimarbeit Riesenerfolge zum Wohle der Kaufenden. In unserem Lande ist die Strickmaschine „Regentin" immer volkstümlicher geworden und sichert den breiten Massen einen Dauerverdienst. Die Firma versendet aus Wunsch genaue Prospekte. Humoristisches Vorlesung ÜberPsychopathie mtt Demonstrationen. Ein interessanter Fall, ein Mann, Ende Sechzig, wird vorgeführt Der Professor bemerkt erläuternd: „Dieser Mann, meine Herren, leidet an der fuen Idee, nicht sterben zu können. Unsere Aufgab« hier in der Klinik wird e» sein, ihn vom Gegenteil zu überzeugen." • Seite 6 Deutsche Zeitung Nummer !<1 Geschieden muh sein Allerlei „Ich halte da» nicht länger aus!" sagte er. „Auch ich hab« es längst satt," meinte sie. „Wozu soll man sich da noch weiter gegen-fettig unglücklich machen?" „Du hast recht: Wozu?" „Du gibst mir recht?" „Ja. Ich bin ganz deiner Meinung. Lieber heute Schlich machen als morgen!" „Herrlich! Schade um jeden weiteren Tag." „Sogar um jede Stunde." „Wir wollen uns also scheiden lassen?" „Mit Vergnügen!" „Wir sind uns demnach einig." „Jawohl, mein Herr. Zum ersten Mal seit vielen Monaten." „Dann können wir ja friedlich eine Zigarette rauchen und die Einzelheiten besprechen." „Bitte!" „Willst du dich bedienen? Feuer gefällig?" „Danke." „Ich denke, am besten wird wohl sein, wenn Dr. Arthur die Sache in die Hand nimmt. Er soll fich ganz ausgezeichnet auf solche Fälle verstehen: nichi umsonst nennt ihn die ganze Stadt den Scheidungsanwalt." „Wenn du meinst, können wir ja zu ihm gehen. Er ist zwar dein Freund.. „Verzeihung: Er ist unser Freund, der Freund d« Haufes." „Wir wollen nicht wieder streiten, mein Lieber. Ich fürchte nur, Dr. Arthur würde nicht» unver-sucht lassen, die geplante Scheidung zu vereiteln. Er wird uns so lange gut zureden, bis wir mürbe werden." „Ich bestimmt nicht. Ich will mich auf alle Fälle scheiden lassen!" „Auch ich habe keinen sehnsüchtigeren Wunsch." „Dann ist dein Bedenken hinfällig. Wenn wir einmal unseren felsenfesten Willen haben, wird Arthur schon einsehen müssen, dah Friedensver-Handlungen nicht am Platze sind." „Schön. Wann also wollen wir zu ihm gehen?" „Ich schlage vor. ,etzt gleich." „Ausgezeichnet."--- „Ihr wollt euch also scheiden lassen? Sehr vernünftig, Kinder! Ich und die übrigeu Freund« eures Hause» merkten schon lange, dah etwa» nicht klappt." „Erlauben Sie» Herr Doktor!" »Erlaube mal?" Kinderchen, die Außenstehenden Jge. Arthur wandte sich an seinen Freund: „An sich kann ich dich zu deinem Entschluß nur beglück-wünschen. Ich möcht« ja deiner derzeitigen Gattin nicht zu nahe treten, mutz aber schon sagen, dah ich mich gar oft gefragt hatte, wie e» möglich ist, mit „Ä. ja. haben für so etwas ein scharfes Auge." einer Frau zusammen zu leben, die den ganzen lieben Tag mit ihren Kleidern zu tun hat und Hau», Hol, Küche auf» ärgste vernachlässigt. Bei euch herrschte immer Unordnung und ich kann mich nicht «innern, bei euch jemals ein gutes Essen genossen zu haben." „Na, na, Dr. Arthur," beschwichtigte der Ehe-mann den Sprecher, „so schlimm war es nun doch nicht, wie du es jetzt schilderst. Immerhin.. „Immerhin," schnitt die Gnädigste erregt ihrem Mann das Wort ab, „werden Sie in Zu-kunft kaum mehr Gelegenheit haben, sich über meine Unordnung und Küche zu ärgern. Ich ver-stehe bloh nicht..." „Ich verstand e» schon nur zu gut, liebe gnädige Frau," meinte Dr. Arthur im Brustton der Ueberzeugung, „dah Sie keinerlei Lust hatten, Ihren Mann liebevoller zu versorgen: Wenn einer dem Laster des Alkohols verfallen und außerdem als Schürzenjäger stadtbekannt ist." „Mein Mann ein Alkoholiker?", schrie die kleine Frau den Anwalt an. „Was fällt Ihnen eigentlich ein. ihn so zu verleumden?! Weil er Sonntags gelegentlich ein paar Gläschen Wein trank? Und Schürzenjäger? Davon hätte ich schließlich auch etwas merken müssen, mein lieber Doktor! Nein, nein, treu war er mir immer, das steht fest. Sie find mir ja ein schöner Freund!" Das Bürofräulein ttat ein: „Herr Doktor, Sie werden am Apparat verlangt. Ferngespräch." „Ihr entschuldigt mich einen Augenblick." Die Scheidungssüchtigen blieben allein. Eine Sekunde herrschte Stille im Zimmer. Die beiden Leutchen waren am Ende ihrer Nervenkräfte. End-lich sprach sie: „Warst du denn mit meiner Haus-Haltung wirklich so unzufrieden?" „Was fällt dir ein, Kind? Keine zweite Frau auf Erden konnte so delikat süßsaure Linsen zube-reiten. Und dein Käiepudding war ein Gedicht: ich werde ihn nie vergessen. Ein bißchen unordentlich warst du ja immer.. „Ja, das sehe ich schon ein. Ich habe mir auch vorgenommen, mich zu bessern." „Da wäre auch alle» wieder gut geworden." „Zu spät!" Sie seufze. Er auch. Und fragte: „Warum eigentlich zu spät? Es ist ja noch nichts geschehen. Wir sogen einfach Dr. Arthur, daß wir un» nicht scheiden lassen wollen und gehen schön nach Hause. Der wird Augen machen!" „Ja, der wird bestimmt platzen. Er verdient es auch nicht anders. Meine Kochkunst so zu ver-leumden!" „Und mich, den solidesten Ehemann auf Erden, als Schürzenjäger hinzustellen!" „Du, Mann, ist es wirklich nicht wahr, daß du anderen Frauen nachläufst?" „Ich schwöre, niemals eine andere angesehen zu haben!" „Männchen!" „Weibchen!" Sie umarmten fich und küßten sich. Der „Scheioungsanwalt" betrat das Zimmer. Er schmun-zelte fo merkwürdig, der böse Verleumder. K. Die 47 Gebote der Rosie Roh Die „47 Gebote für den Ehemann", von denen im folgenden berichtet werden soll, sind dies-mal nicht in den Vereinigten Staaten von Amerika sondern zur Abwechslung in Australien verfaßt worden. Die Autorin heißt Rosie Roß, sie wurde ihretwegen von ihrem Ehemann auf Scheidung ver-klagt. Denn, so argumentierte er, „wenn ich diese Gebote anerkenne, so höre ich auf. ein selbständiger Mensch zu sein." Womit er auch keineswegs unrecht hat. Da» Urteil ist inzwischen auch bereits ergangen: die Richter konnten Mister Roß nicht zumuten, mit einer Frau weiter zusammenzuleben, die „derartiges" von ihm verlangte. Trotzdem veröffentlicht jetzt Rosie Roß ihre 47 Gebote in australischen Zeitungen und fügt hinzu, sie könne nur allen angehenden Ehefrauen raten, ihre Männer die Gebote beschwören zu lassen, „denn nur dann werdet ihr wahrhaft in den Ehe Himmel gelangen!" Sicher hat sie recht! Es frägt sich nur. wohin die Männer gelangen, die z. B. das erste Gebot beschwören, das folgendermaßen lautet: „Ich, Ehe-mann W, schwöre, meiner Frau stets ge-hvrsam zu sein und die mir auferlegten Gebot« treu zu erfüllen!" Und dann folgt eine Somm-lung von Verpflichtungen, von denen der Kuriosität halber die wichtigsten hier genannt seien: „Ich verspreche, daß ich regelmäßig in di« Kirche gehen werde!" „Ich verspreche, den von mir begonnenen Buch-haltungskursu» auch nach der Verheiratung fort-zusetzen." „Ich verspreche, daß wir in den nächsten zwei Jahren keine Kinder hoben werden!" „Ich verspreche, meiner Frau einen noch festzu-fetzenden Prozentsatz meine» Einkommens zur freien Verfügung zu überlisten." ,^Ich verspreche, meiner Frau für ihre Tätigkeit als Hausfrau ein noch festzusetzendes Gehalt zu zahlen." „Ich verspreche, alle Rechnungen meiner Frau widerspruchslos zu zahlen." Und schließlich: „Ich verspreche, daß ich mich nie ohne Zustimmung meiner Frau von ihr scheiden lassen werde!" AU B. Macht d«r Gewohnheit Herr Mayer, der nie einen Posten Ware kauft, ohn« den Preis zu drücken, fährt mit seiner Frau in die Berge. In Innsbruck tritt er an den Schotter und fragt: „Wann geht der Zug nach Mittenwald?" „Neun Ubr dreißig". „Sagen Sie neun Uhr zwanzig — und ich nehme ihn". Richtig „Sie sagen, meine Bilder sind schlecht. Wa» verstehen Sie davon! Sie haben doch noch ni« «m Bild gemalt". „Nanu. Ich weiß doch auch, ob ein Ei gut oder schlecht ist und habe doch noch nie «in» gelegt." Vi^i$i$leuer Beruf für Damen u. Herren durch Hinrichtung i/MiU einer Maschiuen-. nnl/W Strickerei im Hause. BCTTin&m °«*ntierter Ver-brrrwT Nd,*,M,tu« KtÄStll 1111150O monntlich, d* wir die fertigg*«t"ckte Ware abnehmen. zahlen Stricklöhne und liefern «um Verarbeiten Harne. Schreiben Sie um QratUprospekte noch heute an: DomaÄn pieti*r»ka industrija. No. 69, Josip Kalii, Mari bor, Trulurjeva 2. Möhl. Zimmer tu vergaben. Separierter Einfang. Krekof trg 8. gegenüber der Bahu. Drucksachen rar Handel. rndostrie and Oewerbe liefort in bester Au«fllhning ia nSatigen Pr«isen Verelnsburhdruckerel „Celeja". Jngsnleur- Schul» El«. 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