(WbmtjerMZ eitunci^ Donnerstag den 4. Vecember 1834. NN i e n. ^c. k. k. Majestät haben mittM Allerhoch. sicr Eliischließung vom i3. November l. I., dcn Rcchnungsralh terINyrischen Prorinzial'StaatS« buchhalcung, Florian Nicol, zum Bicc-Buchhaltcr daselbst allergnäeigst zu ernennen geruhet. (Wicn. Z.) V r e il jZ e n. Nach Privatnachrichtcn im Hamburger 6or» respcndcnten hat tcr Kaiser von Nuhland die Rei^'e von St. Petersburg nach Berlin m neun jig Stunden zurückgelegt, und nur auf der l^ien Station, um sich unizukleiden, eilien Augenblick ongehalte,,, worauf er ganz aNein mit dem Groß« surften Thronfolger in eine Post »Chaise stieg. Die Stürme in den ersten Tagen des No> remberZ y^bcn auch in den Oc:ra>sctn bei Clbing mancherlei Unglücksfalle verursacht. Gin von Kö« nigsdcrg nach Olbing fahrendes Frachtschiff wurde von den hohen NeNcn dcö Haff, die man noch nie größer gesehen, acht Tage lang auf tcr Höhe des. selben aufgehalten, wohci die Wogen fast unauf» hörlich über das Fahrzeug rregschlugcn und die Se« gel zerrissen. Auf dem Drausen verunglückte eine sogenannte Lodsche, eine Art Frachtkahn, dessen Ladung aus ,3a Scheffel Weihen, einem trunken, der achte rettete sich, indem er sich, lväh« rend die Lodsche unterging, auf das Clavier schlvang und auf demselben schwimmend das Ufer erreichte. (Oest. B.) Frankreich. Der Moniteur vom 19. November enthält nun d« Ordonnanzen über die neuen Munsterer» ! enllungen. Nur die Orncnnung dcs MarschaNs Herzog von Trcviso zum Kriegsminister und Prä» sidenlen dcs - furchtbar »em Geheule bis dicht an die Sta5t herangestürmt, ihre Kugeln flogen auf die Dächer und in die Stras« sen, verwundeten aber nur wenige, da die Feinde wegen der Dunkelheit nicht zielen konnten. Die Besatzung wagte keinen AusfaN, um die Kabylen von den Blockhäusern zurückzutreiben, sie unterhielt aber ein äußerst lebhaftes Flinten- und Kanal« schenfcuer, das tie dichte Kolonne der Barbaren in allen Richtungen durchkreuzte und ihnen Leute ae. nug tödtcte. Dieser nächtliche Ucberfall war um so gefährlicher, alö derselbe von französischen Deser- 366 teur5 geleitet ward, die asse schwachen Puncte der Statt genau kannten. — Die Desertion zu den Kabylen nimmt furchtbar überHand, früher waren es nur Soldaten der Fremdenlegion, die ihre «Zorps verließen, jetzt greifen auch die Franzosen zu diesem Schritte. (Allg. Z.) Nach den letzten Berichten aus Oran vom 27. October waren dort und zu Mels cl Kader 609 Personen an der Chelcra erkrankt/ und 7,<)c) gestorben. Sowohl die Generale Dcsmichcls und Fitz James, als andere Offiziere und Beamte wurden von der Krankheit befallen, die jedoch bei Abgang der Berichte nachließ. Um die Luft zu reinigen, wurden Morgens und Abends Kanonen gclöst, und große Feuer angezündet.- (Wien. Z.) H zi a n i e n. In einem Schreiben aus Bayonne vom »3. Nov. heißt es: »Bei Sesma, umreit vom Edro, hat ein ernsthaftes Treffen Statt gefunden, trorin tie Insurgenten unter dem Schuhe einer flie« Hendcn Batterie die Truppen der Königinn angrif. fcn, welche diesem heftigen (Zhoc nlcht zu wider« sichen vermochten und sich zurückzogen, so daß die csiöli>l gun<) tes ersten Ausfalls Mina's erhalte«. Dc« Carlos befand sicb am 12. zu Archabaleta in ViZ« caya mit seinem Ministerium u»lb feinem Geleite. Eine,Depesche vom ,8. November atis Ba< yonne meldet, daß ein iZorps von i5oo freiwil« ligen (Zhristinos sich zu Eerbera und ein anderes von 25uo in la Nioja gebildet habe. Diese beiden Eorps sind schon vollständig bewaffnet. E«n orit» tes bildet sich in diesem Augenblick im Bastanthale. Aiina hat an der Spitze von 7000 Mann eine Re» cognoscirung nach Puente 5e la Reyna vorgenom« men. Bei seiner Annäherung zog sich Zumalaear« reguy nach Santa (Zruz de (Zampeza zurück. Alle Berichte stimmen in der Angabe üderein, daß die Truppen der Königinn in der besten Stimmung sind, und daß der Geist der Bevölkerung dem oer Armee entspricht. Zu Dima haben Ospartero und Iriartc die Faction von Biscaya angegriffen und zerstreut. Sonach hat die Armee der Königinn auf aNen Puncten und mit Erfolg die Offensive wieder ergriffen. Madrid, n. November. Die Hsfzeitung enthält folgendes Bulletin: Am 5. November um 2 Uhr Nachmittags ward Don Narciß Lopez, Di« visionschcf von Navarra, in tem Flecken Lerma durch die Faclionistcn angegriffen. Er vertheidigt« sich dritthald Stunden lang kräftig trotz der Ueber« lcgenhcit des Feindes, der für seinen Versuch de» straft wurde. Zumalacarregup zog sich biS Soleno zurück uni) begab sich dann nach Santa Eruz de Eampeza. — Die Division des Generals (ZordovH rückte, nachdem sie ein Bataillon Factionisten in Echarry geworfen halte, durch Victoria, um große« re Macht an sich zu ziehen, marschir:e dann nach H)ena Ecnada und rückte mit 700 Mann in Lo« greno ein, zu glcichcr Zeit, wo General Manso mic einer Eolonne Abends um 7 Uhr daselbst ein« traf. General (Zordova wird den von dcm General Mina gegebenen Befehl, Zumalacarreguy be< stanLig zu verfolgen, vollziehen, und in Gemäß« hcit dieser Bewegung wurden die beiden Ufer des Ebro mit beträchtlicher Macht besetzt.— Der Eom-mandant der Trinkadur (Zhristine, Don Manuel de Ou?arza, bemächtigte sich am 3c>. October ,5 kleiner Fahrzeuge, die aus dem Hafen Motrico ausgelaufen waren, den die Factionisten besetzt hatten, und brachten sie in dcn Hasen Le-ucitia mit ihrcr ganzen Mannschaft von 96 Personen. Madrid, 12. November. In diesem Auge,:, blicke sind aNe Blicke auf cie Nordprovilizcn u»i> auf die Bewegungen Mina s gerichtet. — Es heißt. 367 General Nodil sei auf höhcrn Befehl verhaftet wor« den. Man schreibt diese Maßregel einem ungeheuren Defizit in der Armcekassc zu. Doch 'ist dieß bloß cin Gerücht. Mina soll von Llauder 6oao (^talonier zu einem allgemeinen Strcifzuge ver« langt haben. Dieß würde beweisen, daß Mina l?ci den navarresischcn Bauern die gehosste Unter« siützung nicht gefunden habe. (Allg. Z.) Die Election von Bordeaux enthält folgende Details über die Gefechte, die in der letzten Zeit, seit Mina's Abkunft, in Navarra Statt gefunden haben: «Das Gefecht, welches am 6. bei Seöma, oder vielmehr in der Gegend dieser Stadt vorgefallen ist, begann um 7 Uhr Morgens. Zumalacarrcguy verließ diese Stadt mit dem isten, 3ten und Hten Bataillon von Guipuzcoa, und 400 Pferden. Die Kolonnen der Brigadiere Lopez und (Zordova, aus Haoo Mann und ^00 Pferden be« siehend, von rem Obersten Pareso comman-dirt, erwarteten im Hinterhalt tic (Zarlisten auf den Heiden von Lerin. Das Feuer dauerte bis Mittag, zu welcher Stunde Zumalacarreguy ge< nöthigt wurde, sich zuerst nach Lerin und dann nach Peralta zurückzuziehen, nachdem er 325 Todte und 400 Verwundete auf dem Wahlplatze gclas» sen hatte. Am nämlichen Abend zogen sich die Truppen der Königinn, mit einem Verlust von >2o Todten und eben so vielen Verwundeten, nach Scsma zurück. Dieses Gefecht war um so nach« theiliger für die Earlisten, als die Truppen der Königinn eine sehr günstige Stellung genommen H-Uten. — Beim Einmärsche Zumalacarrcgm/s in Peralta zogen sich die 200 Urdanos, die in dieser Stadt lagen, nach Tudcla zurück. — Den neue« sien Befehlen des Prätendenten zufolge ist die Stadt Pamplona in Blockadestand gesetzt, und es sind dem Zumalacarreguy die strengsten Befehle gegeben worden, nichts hinein zu lassen; demzufolge ist der Platz von der Hälfte des zweiten Bataillons und 5c> Pferden umzingelt worden. — Das lote, 6le, 7te und 9te Bataillon der Insurgenten hadcn sich in Eugui vereinigt, uuo sollten, nachdem das üte Bataillon zu ihnen gestoßen, am 11. einen An» griff gegen Elisondo unternehmen. Der Sentinel! e des Pyrenees zufol« 6e ging in Bayoime das Gerücht, daß OsieNa von Zumalacalrcguy erstürmt und die darin befindliche, 2aa Mann starts Besatzn,^ gefangen gemaä't rror« den sei. — Nach cincm Schreiben aus Bayonne volN i^., in 5er Election, soil cin Domherr von Santiago, D. Francisco Maria Gorosiigue, auK Gmpuzcoa gebürtig, in Gali'cien einen bedeutenden Auf,1and zu Gunsten des Don (Zarlos organissrt haben. ' (Host. B.) ^ Das Schicksal der jungen Königinn von Spa. men hangt, wie die Sun meint, jcht von Mina ab. Wird er geschlagen, und muß sich zurückzie. hen, so wird die Königinn zweifelsohne ihre Bun. dcsgenosscn, England und Frankreich, zu Hülfe lu» fen, und dieser Schritt kann aNein schon die Losung zu einem allgemeinen Krieg in Europa geben. (B. v. T.> Großbritannien. Im »Albion" liest man: Wir vernehmen, daß der Geheimschrcider des Gouverneurs von Ja« maika mit dem Auftrage Hieher gesandt worden ist, vom Minister des Innern 4 Regimenter Infanterie und 100 starke Magistratspersonen mehr zu verlan» gen, ohne welche Verstärkung er nicht für die Ruhe dieser Insel bürgen könne, da der Zustand dcrsel« ben ebenso drohend sei, als jener von San Domingo in der unglücklichen Zeit, wo dort so viel Blut strömte. Die jetzige Magistratur auf der Insel be« steht aus beinahe 5ao Richtern, allein sie sind alt oder gebrechlich, so daß ihnen die nöthige Geistes« kraft fehlt, um ihre Functioncn wahrzunehmen. Die Geistlichen der Anglikanischen Kirche in Irland haben eine Gesammt.VorsteNung über den Nothstand des Irländischen OlcruS beim Lord-Lieutenant eingereicht, jedoch sowohl von diesem als von vcm Minister des Innern, Lord Duncannon, zur Antwort erhalten, daß die Verwerfung der Zehn« ten.Bill in der letzten Parlaments»Session es der Regierung unmöglich mache, etwas für sie zu thun. Am iH. November gcgen ein Uhr brach eine Feueröbrunst in den Werken des Themsctunnels, aus, und die Flammen theilten sich sogleich verschie« denen Bauten und Gerüsten mit, die mit diesem großartigen Nationalunternehmen in Verbindung stehen. Da es an Waffer fehlte, wurden viele Baulichkeiten tin Raub des Feuers. Dcis sehr ei?, gant meublirte Haus eines Kaufmanns ist zerstört, und nur Weniges sonnte gerettet werden. Man sagt, die Tunnel^Oompagnie allein vcrlicre über 2oao Pf. Der Tunnel ist unversehrt geblieben, und der Bran) wird keine Unterbrechung der Arbeit zur Folge habcn. Von Liverpool wird nächstens cin Fahrzeug, welches Kajüten. Passagiere um den Prciv vni i5o Pf. mitnimmt, zu einer Reise um die Erde 368 absegeln. Aehnliche Ausflüge sollen fortan alle sechs Wocden Statt finden. Galign ani's Messeng e r vom 19. d. M., den wir kurl vor dem Schlüsse unsers heutigen Blattes durch außerordentliche Gelegenheit erhalten haben, gibt weitläuftige Auszüge aus ecn verschiedenen Londoner Journalen vom 17. November. — Der König war an diesem Tage zur Stadt gckom« men und hatte das Conseil versammelt, in welchem 3ie entlassenen Minister Lord Melbourne, Lord -Dul'cannon, Lord Palmerston, Hr. Spring.Nice, Lord I. Russell, Hr. E. Ellicc, der Right Hon. I. Abercromby, der Right Hon. E. Grant, Lord Mulgrave und Sir I.E. Hobhouse erschienen und ihre respective« AmtSsiegel in di^ Hände Sr. Ma« jesiat zurücklegten. Hierauf ertheilte der König dein Herzog von Wellington, dem Right Hon. Sir gebe. Das große Siegel sous Lortkanzleramt) wer« de provisorisch Loro Lynohurst übernehmen. ^^(Ullg. Z.) NACHRICHT. Don P.T. verehrten Mitgliedern der philharmonischen Gesellschaft wird hieuiit angezeigt,, dass Freitag dun 5. df M. im Saale des Deutsch»» Ordenshauses ein Gesellschai'ts-Concert Statt finden werde. Direction der philharmonischen Gesellschaft in Laibach am 2. December i834. Theater. Heute: Zum Vortheile d«s H«r„ Stockum, Regisseurs dieser Vilhnc, zu»» erste» Male: ,,G au g ra f PH i l ipp, gc-nannt der Wilde," u»d: «Hinko,der Fr eiln echt." Grosses romantisches Schauspiel, iü fünf Acten von Eharlotie Bi rch-P feiff, e r. Nebst eiüeiu Vorspiel, gcilaiutt: das Tec stame >t t. Neyatteur: ^r. Vav. Kein rich. Verleger: Ignaz Al. Svlcr ii. üleinmiltir.