' ZUM Mutzen nnd Vergnügen. Fl'eptag, dcn 16. August 1822. C 0 n st a n t i n 0 p e l. ,'rstadt ^om daj Zcoter des Vorranges zu elttmiüdc!,. . ^ Ztvi»7 hatten in der Folg« Erdbeden, grosse Ffuers- ^Uste, die Rafevey der Bilderstürmer, und inl Z2. ^öchuübcne der fromnie Wahn fanatischerKreuzfohrcr 2^ße Drangsale über diese Weltstadt verhängt, mo- ^ Nach drcyzesn.zabrigen Kämpfen untcr fschs Kronbe-^ werbl-rn !va:d er eüdüch Sieger und dcr erste Küiftr, b/r si^h öfstlltlich zum Christeuthilm b^cmnlc, und ei>,e neue Vcriva!tiUl-g des 90,00a !^uadratinei!cn um-saisfnde» Reiches cuiführte, über das cr die Aüein-heri-schass errang. K»rz vor sciül'm Tode liesi er stch kaufen. (5r rrnellertc die ehl'ma^Iiqe Sitte, Alisläin d«'»'. alb: Deutsche, Gotl,en, Scythen ?c. scincn Heeren eiliznv^-seibe'i, u»d fing auf dicse Weise an, ^en Thr,'n zi unteraraben, der endlich unter fnncu schwachen Nachfolqern den nervigen Arinen der Bar-banul sinken mußte,. dnrch sie mancher Kunssdenkmahler beraubt wurtze; doch sah sie immer noch der Bospor in majestöiischem unver-dunkelen Glänze prangen, den andern Scabcen ?er Welt Gesetze geb?n, und ihreirRuhm durch 1142 Jahre bewähren. Doch nun beschloß das Schicksal ihren Sturz; im Jahre 1^53 den 29. May wurde si? ron den Türken unter Anführung des Sultans Mnhamed II. nach einer Belagerung von 55 Tagen mit stürmender Hand erobert"), ron ihm an die SteNe des Kreuze? der halbe Mond auf die Sophienkirch? (Hauptkirche) gepfianzc, und dem durch 2000 Jahre unter den verschiedenartigsten Mästungen des Schicksals blühenden mächtigste« Reiche der Todesstaö gebrochen. Nähert man sich die>'er Stadt vs^i ter Seeseite fwir folgen hier grösitentheils Kohlweins wpo - nnd echnographischemGemahlde: Konstant in 0 pel und die Türken") so muß das Schiff in den Canal einlenke?,, der einen blühenden Thalweg durchschneidet und die Gränzen von Assen und El^opH bezeichnet. Eine Ansicht wechselt mit der andern. Nun ergeht das Auge der Anblick der Ruinen non alten Schlössern und Festen , nun heben fich Dörfer zwischen Cyvressen und Wallnußbaumei, empor, nun drohen Kanones» von den Küstenbatterien, und nun lachen orientalische Pallaste, kaiserliche önstPaoillons, und reihende, mit allem Reichthum des Clima und des Fleißes ge schmückte Land- *) D>e Türken gat.vn ibr den Nahmen Istambul, welche Nenf!i!'!n,q man aus dem verderbten Gri«- schaften dem Reisend«?!, auf dieser emen halben Tag währenden Fahrt, entgegen. Endlich hat man den Canal pafsirt; die Gegenstände werden manigfaltiZev, deutlicher, dle Umgebungen lebhafter. Jetzt eröffnet sich plötzlich gegen Süden eine unbegränzte Aussicht in das Älai^ '> son, unter sammetnem Baldachin auf einem <^'ahl^ Throne sitzend, annimmt, den die kostbarsten SH"s des Orients ausschmücken. ^ , Zur Seite des Thrones liegen in einer Nische a l ^lteritons Turbane, die der Grbßherr jedoch, obgleich Diamanten von hohem Werthe sie zieren, nie trägt. Noch gibt es hier-mehrere Gebäude, welche man ^erai nennt, wie z.B. das Esti-Serai, daß ist ^chlosi für die hinterlassen en Frauen des verstorbenen Sultans, dem sich jedoch kein Alann, der Leibarzt des Sultans ausgenommen, näher» darf. Die sieben Thürme sind eine Art altes halboerfal» lenes Genmgmsi, wo man die Gesandten der Machte, Mit denen die hohe Pforte Krieg führt, aufbewahrt. In der Nähe dieses Gebäudes ist der Markt, wo ^an junge Sclavinnen verkauft. (Der Beschluß folgt). Woblgsmcmter Rath und Warnung, hinsichtlich des Nerven', Faul- und Scharlachsi^bels, an denen sehr viele Menschen sterben *). Daß dieMethode, mit kühleM oder kaltem Wasser bllrch Waschungen oder Bäder kranke Personen m hitzi-sen, besonders aber i" Scharlach-, Nerven^ nnd Faul-liebern zu behandeln, bey gehöriger Indication, nicht "llein von wesentlichem Nutzen sey, sondern die ge-ähnlichsten Patienten oft, ja meistens schnell vom Tod« k ingn Menschenclaffe durch die kühl? oder kal.e Methode ergab sick kür;>ich ^olgei.t'es, das dem Zechnen Publicum jl«r Nachahmung vorgelegt zu wer» den verdient. Am 22. Iuny wuroe bcy ?em Herrn Groß«' handler Reicll'nger, wohnhaft am rochen Thurm Nlo. ^82, wegen seiner zehnmahligen Tochter Carolina (nachdem kurz'vorher eine ältere Schwester derselben amC char«-lachsieber mit Tode abgegangen war) die schon am zwey« ten Tag« der Krankheit mit dem heftigsten Fieber, bren«» nender Hitze und der größtr» Tendenz zum Delirium gefährlich krank lag, von dem Herrn Megierungsrache von Guldener, den Herren Doctoren: v. Malsatti, Golis , Götz und mir, über diese Patientinn Consilium gehalten, und bey der offenbar bestehenden Lebensgefahr des KindeS beschlossen, es mir kaltem Wasser zu waschen. Man überließ mir die Leitung. Noch am nähmlichen Tage wurde es vom Kopfe bis zu den Füften mir Wasser vom Brunnen tüchtig abgekühlt, u,H der Kopf übergössen, dabey leicht bedeckt, und die Fenster offen erhalten. Der Erfolg, wie nicht anders zu vermuthen, war, wie gewöhnlich vortrefflich. Die Waschungen wur--den in der Nacht und am folgenden Tage, nach Um, siäüden wiederhohlt fortgesetzt, worauf die Lebensgefahr plötzlich verschwunden ist, der Kopf ganz frey wurde, die Pulsschläge sich bedeutend verminderten, die Hitze ungemein abnahm, der Ausschlag in schönster Flur erschien, und die Patientinn am 24. offenbar außer aller Gefahr war. Nun erhielt sie lauwarme Bäder, schuppte ordentlich ab, und erlangte ,n wenigen Tagen die vollkommenste Gesundheit. Möge nach der Beurtheilung solcher aufgezeichneter rühmlich bekannter Männer sich Iederman, wo Scharlachsieber oder andere hitzige Krankheiten bösartig eintreten, sich bereitwillig M«> den, dieses leicht« und sichere Mittel durch Ärzte, die mit d,m Geiste dieser heilsamen Methode beseelt sind, bcy Zeilen anwende,, zu lassen! Durch vorliegenden Nach und Anzeige ^t) meine ärztliche Pfiichß erfsillt? Ich 'varne wohlgemeiitt vyv bevorstehenden UnZlücköfallel!. Wien den 2c>. Iuly 1622. Anton Frolich, k. t. wirkl.Hof-Medicus. Blumen-Kalender. Ranunkeln. Man hat verschiede, e -Sorten, die vorzüglichste «ber i'c der sogenannte Hahnenfusi. Man vermehrt sie tzurch die Setzlinge dcr a'ceil Wurzeln. Da alle sta?k gefüllten Blumen keinen Samen tragen, sondern blosi bnrch die Wurzelbrnt vermehrt werden, so sammelt man den Samen von den schönsten halbgefüllten Blumen sorgfältig. Man versieht sich mit gut zubereiteter Blumenerde, 5ann grabt man die zu den Ranunkeln bestimmten Beete wenigstens itt Zoll tief «u5, bringt ailf den Boden wenigstens 3 Zoll tief aut g^auken Nindviehmist, und sodann i3 Zoll hoch die zubereitete Erde. Wenn aber dtc Gartengrund zu naß seyn sollte, so muß man zuerst auf den Boden etwas Schutt oder Kies bringen. Man nimmt nur flache Kasten, füllt sie mit fetter, leichter, mit etwas Sand verwischter Erde, saec ten Samen im August etwas dick darauf, und bedeckt ihn mit der nähmlichen Evde höchsten^ einen halben Zoll hoch, bringt sie an «inen Ort, wo sie die Sonne nur biS gegen Mittag haben, und begießt sie mir einer kleinlöcherigen Gießtanne. Wenn sich die Fröste einstellen, bring! man sie in ein kaltes leeres Mistbeet, lwd läßt ihnen Sonne und Luft. Nenn im folgenden Früh« jähre die Blatter verwelken, weroen die Wurzeln aus-gehoben, an einem schattigen Orte getrocknet, und 5ann diö zumOctober an tinem luftigen Orte aufbewahrt. Hat man nun feine Beete zubereitet, und ungefähr 14 Tage liegen gelassen, damir sich die Erde setzen könne, so zeichnet man Linien, 5, höchstens ^ Zoll weit, übers Kreuz ab, fttzt die Ranunkeln gut «in, und überzieht di«B-ete mit einem Recken, welches bey trockener Witterung qescheben muß. Wenn aber in 6 bis i4 Tagen kein Regen kommen sollte, so we'^en die Beete etwas weniges begossen. Sobald sich Fröste einstellen, werden die Beete mir Garberlohe bedeckt. Je früher nun d«r Frühling eilltritt, desto eher werden sich die Blumen zeigen. Hab^n sie elülich verblüht, und sind die Blätter welk, ss htbt man tzie RanlU'^l-wmzeln aus, reiniget sie von der Erde, trocknet j>e im Schatten, und hedr si^> an einem lüfliZen Orte aus. Die aus Samen gezogenen sowohl, ois die h.ildgen^n die Samenblumt" öfters durchgehen, den eingesammelten Samen oberl^ Schatten trocknen lassen. 3)!e Reife des Samens erkennt man daran, wenn er sich leicht absondert U" abfällt. Bey der hier angezeigten Bearbeitung des C^ reich« kam, man Stöcke mit etliche zwanzig det sch°^ sten Blumen erhalten. Man säet den Samen ttichc"' le Jahre in ein und den nähmlichen Prden aus/ W^ chts zur Schönheit der Blumen viel?s beyträgt. Spanische Thaler von i68ä.» Wem der Anblick eines mit banen Thalern a"g" füllten Sacks eine besonders angenehme Augenwe«^ verschafft, dem muß auch die Inschrift der spanisch^ Thaler'(Doi-o«) »on »W^ : I^nu» non guHicit (et" Thaler ist nicht hinreichend), ganz vorzuglich gesal^' Betrachtet man aber aufmerksamer das Gevrage, u>^ erblickt man m demselben die beyden Hemisphären, üb^ ihnen eine Königskrone imd «ine starke Säule z>vische" beyden, so wird das ehemahlige stolze spamD Wort daraus: Cine Welt genagt uns nicht. — U«d doch finden wir jetzt bey einem ernsten Blicke nach A^ rika die lieben Psiegekinder von dem Mutterlaüdt fall gänzlich losgerissen! — Charade. (Drstzsylbig.) Die Erste erwecket Manche«, ^ur Pfficht, D«e Andern l'