Degotardische Laibacher Zeitung, So nabend den 14. Sept. 1799. Kriegsgefangene in ? Dchstntanz «nd Hirftnspl>l. — Wen l Inländische Begebenheiten. r - --------- Vaibach. Am i r. Sept. trassen ' wieder bei 6oO kriegsgefangcnc Franzosen , nebst 6O, und einigen ihrer Offiziere hier aus Italien ein, und erwarten hier Ore weitere Marschroute. Wien. Es sind 17 eroberte feindliche Fahnen hier öffentlich zur Schau ausgestellt worden. Man spricht im>M stärker von der Wiedereinsetzung des Jesuitenordens. Hier soll ihnen das Franziskanerkloster eingeräumt werden, und sie sollen die Humaniora wieder lehren. Am 17. sind abermals viele'schwere Vclagcrungskauonen von hier nach dem Rhein abgegangen. Es heißt, Ihre rußisch - kais. Ma-^ jestaten würden mit der Großfürstin, Vraut des Erzherzogs Palatmus, künftigen Monat hier erwartet. Se. k. k. Majestät haben dcu Obersten und Nimontirungs-Kommandan-ten in der Bukowina, Joseph v.Ca-valler/ in gnädigster Rucksicht auf die eifrigen und treuen Dienste, die er durch 41 Jahre sowohl vor dem Feinde als dadurch geleistet hat, daß er nicht nur das ihm anvertraute Ni-montirungs-Geschäft ganz eingerichtet, sondern solches auch aufden thun-lichsten Grad der Vollkommenheit zu bringen bemühet war, für stcßund seine eheliche Nachkommenschaft beiderlei Geschlechts, in den crblsind^ schen Freiherrnstand, .mit Nachsicht derHoftaxen, zu erheben geruhet/ Se. Majestät haben drn beiden Perceptorcn, Gottfried Gräv, aus dcm Rcpscr, und Valentin Kißlittg F aus dem Hcrrmannstädtcr Stuhl, wegen ihres durch gänzliche Eintreibung dreyjähriger ihren Bezirken aufliegenden Steuern, wie auch sämmt-! lickcr von ihrenVorfahren im Dünste i übernommener Restanzcn ausgezeichneten Diensteifers, jedem ein) goldene Ehrenmünze von 10 Dukaten zu Verleihen, und die zu veranstaltende Verabreichung gedachter Ehren-Medaillen dem Königl. Siebenbürgischen Gubernio aufzutragen allergnädigst geruhet. Kriegsbegebenheiten. Vcrmög einer unterm i.Sept. vo« Sr. Königl. Hoheit dem Erzherzoge Karl eingelangten Anzeige, hat fast zur nämlichen Zeit, als der F?ind d> n schon bekannten Angriff aufden linkcn FlügeldcrHauptarmee jn dorSchwciz unternahm , auch in der Gegend von Mannheim ein in der Stärke auf Zulaufend Mann gehen sollendes Korps feindlicher Truppen, unler dcm Kommando des Generalen Alütter sich gesammelt , welches theils aus den neu Aufgestellten / theils aus dcm Innern von Frankreich, theils von dm am Oberrhein von Basel bis Kehl gestan-dencnTruppen zusammrngeseyt wurde Am 26. Aug. Nachts paßirte diese feindlicheArmee dcn Nhcin bei Mannheim,, imd theilte sich sodann in drcy Kolonnen, Die erste Kolonne nahm ihren Marsch gegen Hcilbrunn, wo die A-vcmtgarde gleich eingerückt st»« soll. D ist über Hei- belbcrq, Simphen, Kncttcn, und die dritte nberVruchsal gegangen. A lfdieSc.Königl.Hohcit von dem F. M. L. Graftn Starray dießfalls zugekommen?« Meldung, sind sogleich einige Truppen-Abtheilungen in die Gegend vonDonaueschingcn detaschirt worden,, damit, wie stch des Feindes weisere Absichten entwickeln, nachdem er zn gleicher Zcit wieder Truppen ge-gcn Mainz und Kekl zurückmarschircn ließ, die d?n Umständen angemessene Disposizionen sogleich getroffen werden können, .: ,,-^ Nach den von derArmee in Italien eingelaufenen Nackricktten, soll der feindliche General Iourdan zur Ui-bernahme dos Oberkommando der Armee in Italien 5 bereits am-2 7.-August dort erwartet worden sein. Von den seinvltcken Truppen sind grössere Abtheilungen gegen Safsa, Ovada, und in der Gegend vonVigno-lo vorgestoffen , von welchen diezcni-ge, die den Posten Ovada im Ober -Thale besetzte, diesen bald wieder verlassen hat. Zur näheren Beobachtung der Bewegungen des Feindes , ist die Division dcs F. M. L. Ott mit der Brigade des Generalmawrs Grafen Palfn, über Albanach Fossano beordert worden; und der F. Z. M. Baron Kray, trafmit dcn ihm untcrstehcndenTrup-pen den 2 8.August beiAlessandria ein, nachdem er die Brigade des General-wajors Baron London, zur Unterstützung der beiden Obersten Strauch yndPrinzen Rohan zurückließ. ^MH einer im^änMnartteTc^W gelangtenMcldungdrsGeneralmajor^ Grafen Klenau, ließ derselbe den hi«5 ter der Stura, vorwärts Sestri ge3 standcnen Feind, dnrck den Obersts ! tieutenant Mihanovich angreift«, der i ißn, ungeachtet seiner Uiberlegenhoit^ nach einem kurzenWiderstand ans seii «or Stellung vcrtricb, und bis Ra< pallo verfolgte, M welchen Ort deö Feind in größter Unordnung sich warf^ Ein Offizier und 16 Mann sind böß dieser Gelegenheit als Köfegsgcsange^ ue eingebracht wordeti. Ausländische Begebenheiten. Krieg am Rhein. Stuttgart den2<). Aug. Vormittags 9 Uhr. Was man bis jetzt mit Gewißheit von dem aus Mannheim vorgerückten Korps weiß, besteht in Folgenden: Die Franzosen haben sich in 2 oder 3 Kolonnen getheilt. Die eine ist am 25. frühe in der Nähe von Heidelberg erschienen, und von den k. k. Szekler-Hussaren zurückgedrängt worden. Bald aber zeigte sich ein zahlreiches Korps: und mm mußten sich die Oesterreichcr zurückziehen , und die Franzosen zogen in Heidelberg um 11 Uhr ein. Diese Kolonne rückte hierauf über Sinz-heim vor; ißre Vorposten rückten am 27. Abends zu Furfeld und am 23. Nachmittags, nachdem zuvor unterhalb Heilbronn, bei Frankeilbach )c. ein Scharmützel vorgefallen idnc> in die Reichsstadt HcilbroMt ein. Es kamen mehrere Verwundete in Hejl- brom, an. Das Zanzs unbedeutende k. k. Magazin in Heilbronn wurde am 27. und 28. von da zurück gegen Ulm geführt. Heute kam auch die Vrief-post von Heilbronn hicr nicht mehr an. Eine andere Kolonne ruckte über Vruchsal nach Vcettcn vor, wo sie jetzt noch steht. Von dieser kamcn gestern 30 Mann nach Kuittlingen, und forderten Lieferungen an Brod und Fleisch vom Oberamte Maulbronn. Zwei derselben wurden von den Ezek-ler - Hussaren als Gefangene eingebracht. Die übrigen 2 8 zogen sich nach Vrctten zurück. C arls ruh e den 27.Aug. Bey Kehl ist kein neuer franz. Truppen -Uibergang geschehen. — Aufdem Wege von Mannheim nach Philippsburg sind si^ nur bis Waghäusel gekommen. Der Kommandant in Philippsburg, Rheingraf von Salm, hat, während die Franzosen dießscits sind, einige Mannschaft übcr den Nhein hinüber geschickt, um zu recognosci-rcn, und die jenseitlgcn Werke zu verderben. Man brachte ihm von den dortigen Einwohnern die Nachricht zurück, daß jenseits keine Truppen mehr sein; daß man sie alle Rhein-abwärts auf Wägen geführt habe. Stuttgart den 29. Aug. Pormittags 11 Uhr. Nach sicheren, so eben eingegangenen Nachrichten sind die französischen Truppen noch nicht weiter, als biö Heilbronn vorgerückt: und es soll der k. k. Gencral-Licute-nant^Gvaf von Sztarray mit einem fehr beträchtlichen Korps in forcirten Märschen bereits denselben entgegen gehen. Heilbr 0 nn, den Zc>. August. Nachmittags. Heute Nachmittags 1 Uhr habcn uns die Franzosen wieder verlassen. Sie hatten vorgestern Mittags am hiesigen Viehmarkte das k. k. Militär hicr über den Nekkar zurückgcdrückt. ES waren dabey 2 Szeklcr Hussaren verwundet worden, von welchen einer nachher an seiner Wunde starb. Ihre Einrückung in unsre Stadt lief nicht ohne Exzesse ab. Ein Buchdrucker, Allingcr, wurde erschossen. Die Ankunft des Generals Neu stellte aber bald Ordnung her, und nnn ward strenge Mannszucht gehalten. Er mag in Allem etwa 1000 Mann gehabt haben, wovon aber nie über 150 zumahl in der Stadt waren. Die üb-viacn lagen in den 2 hierhergehöri-gen Dörfern Vöckingen nnd Nek-kargartach, und in einem zwischen denselben aufgeschlagenen kleinen Lager, und hatten einige Kanonen bei sich. Während ihrer Anwrscnhcit wurde auf schleunige Lieferung der ! angesetzten Contributioncn und Ne-^ quisitionen gedrungen. Sobald die-z se beute Vormittags vollends größ-! tenthcils hcrbeygeschafft waren, zo-^ gen sie ruhig und ungestöhrt gogett ^ Sinzhcim ab. Heilbronn, den Ho. Aug. Abends um 6 Uhr. Der Abzug der Franzosen bestätiget sich. Nur ein Huffa-ren-Piket derselben steht noch au' Schießhause. Auf der Strasse von Heilbronn herauf waren die Franzosen nie vorgerückt. Inzwischen hatte sich bei Lauffen ein Truppen-Corps ge- gesammelt., um ihnen die Spitze zu bicthcn. Kanstatt, den 31. Aug. Mittags. Eine Anzahl Ezckler Hussa-ren, die vorgestern von unten herauf kamen, ist gestern Morgens aufgebrochen, und hat sich wieder hinunter gegen Pforzheim und Knittlingcn gezogen. — In der Nacht vom 29. auf den zo. Aug. zog das ganze ftanzösis. Armeekorps wieder zurük durch Vruchsal nach Wiesloch, wo am ZV. d. frühe das Hauptquartier gewesen seyn soll. Das Corps selbst stand gestern Nachmittags etwas weiter herauf zwischen Stätfeld und Min-gelsheim , nnd man vermuthete, daß es wieder nach Ubstatt (Obstatt) kom-n,en würde, wo und in Vruchsal be-reitS gestern wieder Porposten vom Zten k. k. Dragoner-Negimcnt standen. Auch wird ein Theil vom Corps des k. k. Generals Meerveld von Offenburg her erwartet. — Ob gedachter Rückzug der Franzosen aus Be-sorgniß wegen eines herannahenden k. k.Truppenkorps geschah,odcr weil viele Nachrichten von verübten Excessen einliefen , und man das ganze Corps deßhalb concentriren, und neue Verfügungen dagegen treffen wollte, oder wegen beyder; darüber sind die Briefe von daher nicht einig. Von >Phi-lippsburg herhörte man^am 2^. und 30. Aug. schießen. Tübingen, den Zo. Aug. Von dem Corps des k.k. General-Lieutenants Grafen Sztarray, das aus der Gegend von Vihingen, Doneschin-«en :c. über Nothweil, Valingen ic. herab gegen Pforzheim, wider das aus Mannheim yervorgcdruttgcne franz. Corps anmarsckirt, befinden sich heut? schon 4 b»s 5000 Man« zwischen Hechingen und Tübmgcn. — Die neuenVewcgungen dcrFranzosen haben eine große Veränderung bei dcr vereinten kais.Armee zuwege gebracht. Ein Theil der k. k. Truppen in dcr Schwcw zieht sich nun von da «mch Schwabcn herein, und bildet unter dcr eigenen Anführung des Erzherzogs Karl eine neue Rhein-Armee. Dagegen soll General Hotzc das O-ber-Commando m der Schweitz über den anderen dort zurückbleibenden Theil der k. k. Truppen führen, und in Verbindung mit dem kaiserlich-russischen Armee-Corp zu Werke gehen. An sie soll sich, sobald als möglich , das vereinte kais. Corps in I-talicn anschließen. — Schon am 27. Aug. sind 8 k. k. Bataillons aus der Schweitz zurück übcr dcn Nhein und durch Schafhauftn passirt; und am 28. wurden noch mehrere erwartet. Sie nehmen ihren Weg theils nach dem Vreisgau, theils nach Villingen, und morgen soll das Hauptquartier des Erzherzogs und seines Armec» korps in Doneschingen eintreffen. Unternehmung dcr Garnison Philippburg auf das linke Nheinufrr. Phillppsburg, den 27 Aug. Gestern hat die hiesige Garnison einen Ucbcrgang über den Rhein unternommen , und die gegen die Festung über angelegt gewesenen ftanzösis. Batterien angezündet, und gänzlich zerstört. Die zum Patroulliren vorgeschickten Commandirten sind bis in die Mechtersheilmr Höfe und nach Heiligenstein vorgedrungen. Auf dcn hierdurch in dcr ganzen jenseitigen Rheingegend bis Germersheim und Sp?ycr entstandenen Allarm ist eine beträchtliche Anzahl Franzosen angerückt, mit welcher eine Plänke-ley engagirt wurde, wodurch mehrere Franzosen auf demVlaye geblieben, und sie verhindert worden sind, aufdi? Arbeiter einzudringen, welche sich endlich Abends nach erreichtem Endzwecke unter dem Schutze der K« wnen der Festung wieder in dicsel- ^ be gezogen haben. Der dießscitigo Verlust bei dieser wichtigen Unternehmung besteht in 2 Todten, 2 Vermißten und 4 bis 5 Verwundeten. Durch dm am 1. Sept. Vormittags in Stuttgart angekommenen Ra-stattcr Postwagen erfuhr matr, daß di' ganze Ronte von daher von den Franzosen geräumt sey. Sie stehen noch in der Stellung von Mannheim, Heidelberg, Nnöloch, Nußloch, SinsheiMundinjenerGegend.c. Frankfurts den 28. Aug:st. Mit d.m hputlgcn Crn achcn sag' man nns die N daß str Je-d^mann hinein, nur ab.r die üand-le? te hinaus lassen. — Auf der Vorn-heim.r Haidc soll sich die Cavallerie laqerlf. — Um halbe 9 Uhr kam em 3ro npeter mit eincm Adjutanten in die Stadt, und verlangte, daß 12 Magistrat - Personen jns Hanpt-ts.artier nach Vockcnheim kommen sollt n 5 wora ^4 Nachsglieder dahin abgicngcn. — Die Franzosen schlagen bey Höchst über den Mayn nus Brü- cke^ und zu Niederroth sinb 200:3 Mann angesagt. Nachmittags um 3 Uhr. Die Raths-Deputation ist nicht unglücklich gewesen, und der französis.Ge-schäfftsträger Bacher, der bei der Conferenz war, soll selbst zu Gunsten Frankfurts gesprochen haben. Heute Abends kommt die ganze Forderung in Richtigkeit: sie ist ziemlich stark, und enthält 4^ci,c>OOElscnTuch, 4OO,OOQEll. Leinwand, 8c>,QQc)Paar Schuhe, 50,QOOPf.Vley^4c>,oc'oPf. Fleisch,^ O,Qc>QRatlonen,Hcu, ? OOQO Rat. Strohs und 7,0000 Malter Ha-ber^welckeForderung nach derVerech-nung imGcldc495Z5, Rthlr. beträgt. Die Franzosen haben an Frankfurt eine so starke Forderung gcmacbt> weil sie glaubten, daß ein großes kaiscrl. und russisches Magazin hic? sey, welches Nachfolgendes enthalten sollte, als 400,^00 Elken Tuch, ! 2^2,000 Ellen Leinwand, 50,000 ' Ellen Scrge, 5^,000 Pf. Bley, l 50,000 Paar Schuhe, 60,000 Paar ! Strumpfe, 10,000 Zentner Mehl ! und I 4,000 Stücke Ge-vchre. Sie konnten aber keinen Beweis hiervon machen, und setzten deswegen ihre Forderung auf 12,000 Pf. Fleisch, 24,000 Portionen Brod, 1000 Zentner Heu, 1000 Ration Stroh und 1QQO Malter Haber herunter. Man sagt, sie hätten eme halbe Million Livres bekommen, und seyn zufrieden. Wenigstens marschiren sie bereits ab, und ziehen sich durchs Isen-öurgischll und Mainzische gegen Ä-schaffenburg. Bei Biber, ander-thalbe Stunden von Frankfurt/ sol- len sie mit 5cm Mainzer Landsturm handgemein geworden seyn. Es sind auch wirklich 2 Wägcn mit verwundeten Franzosen angekommen. Die Anzahl ihre»' Stärke war 16,000 Mann; allein unter den verschiedenen Bewegungen konnten kaum 520 gezählt werden. Deutschland. Zu Folge mehrererNachrichten aus Minden vom 15. v. M. wird zwar die Domarkazionslinie auseinander gehen, die Regimenter sollen aber immer zum Aufbrechen bereit bleiben; auch sind die Beurlaubten einberufen worden , und die Kanonen , Munizionswägen:c. sollen inBercit-schaft gehalten werden. Aus dem k.k. Hauptquartie Klo-ten , den 59. Aug. Unter dem heuti-g,'n Datum haben Se. könjgl. Hoheit, dcr Erzherzog Karl, als komckandi-rcnder kaiserl. und Neichsgeneralfeld-marschall an die krcisausschreibcnden Fürsten sämmtlicher Ncichskreise, wegen Wiederaufstcllung und Vereinigung der reichsschlußmässigen Kontingente mit kaiserl. und Reichsarmee Circularien erlassen. Rebensburg, den 26. Aug. Vay-ern hat bereits anfdas letzte kais. kom-missions-Dekret dahin abgestimmt: 1) Das Contingent nach herkömmlicher kreisverfassungsmäßiger Art biS auf das Fünffache ungesäumt zu erhöhen, und 2) zur Bestreitung der Kriegskosten 100 Römermonathe zu bewilligen; jedoch sei dieses 3) bloß von de.n oberen Vorzüglich bayrischen Land?« zu verstehen, da die unterm Lande am Rhein größtcnthcilb vom Feinde besetzt , vcrheeN, und gänzlich ersHöft, mithin rrichs-gesetzmäßig von allen Beiträge« losgesprochen sein. — .Dnrch dirst Bereitwilligkeit glaubten Ihre kurfürstl. DurchlauchtdieMerhöchsteIntention Sr. kais. Maj. und Ibre rcichsständi-schePflichten aufdas genaueste erfüllt, und mehr gethan zu haben, alsHöchst-sie in der Anbetracht schuldig wären>, daßVayern häusigeDurchmärschc und Contomrungen gehabt, udcr ein Jahr lang kostbare Einquartirungen einer ganzen Armee von 42,000 , und resp. ioO,QOoMann, Fuhrwescn,Lieserun-gen, und sonstige beträchtlicheKriegs-sckiäden ertragen, welche nach einem richtigcn?mäßigenKalkul sich auf mehr als 29 MillioncnGuldcn brlaufen.und worunter zum Dienste Sr.kais. Maj. und des Reichs 18,8.52,832 Gulden verwendet worden:c. Italien. Verona, den 25. Aug. Die Zitadelle von Torwna hat am 22. d. ka-^itulirt. Die österreichische und russische Armee hat nun gar keinen festen feindlichen Plal; mchr im Rücken, und 9000 Mann, die mit der Belagerung beschäftigt waren ,.können jezt gegen den Feind agircn. DieKaiser-lichcn zeigen gegenwärtig eine erstaunende Fertigkett im Belagern. In dem Pariser-Journal la Feuil-le du Iour fiudet man folgenden sehr interessanten Artikel, welcher die Versetzung desselben von Vriancon nach Valence beschreibt: ,,Pius der^echste (heißt cs) ehrwürdig jdurch sein Alter, durch seine Tugend und durch stine Krankheit, wurde mit seinem Gefolge auf offenen Wägen gesetzt. Entweder aus Geldmangel, oder aus andern Ursachen , waren zu dieser Reise nicht mehr als i Zao Livres ausgesetzt worden. Auf der Hälfte des Weges nach Grcnoble konnte Piuö der Sechste die Fatiquen dieses Fuhrwerks nicht mehr aushalten , und man mußte ihm ein bequemeres und sanfteres verschaffen. Der nähmliche religiöseGeist,dcr noch inallenWinkcln vonFrankrcich zu finden ist, offenbarte sich auch jeyt an allen Orten, wo der Pabst durchpaßir-te. Von Briancon bis Grenoble eilten alle Landleute, sogar die Stadtbewohner herbey, und die Landstraffe zwischen beiden Städten war ganz mit Menschen aus bc^den Sciten besetzt. Di? cimn sahen ihn mit ehrcrbiethi- ! gem Stillschweigen, die and rn mit Thränen und Scnfzen an, b gchrten seinen Segen, und folgten ihm in zahlreichen Haufen bis Grcnoble. Die Municipalität dieser Stadt, weit ent-f rnt, dttse Volksgislunungcn zu begünstigen, ließ die Thore spcrren, damit sie nicht von so vielen Menscken überschwemmt würde. Pius d rSech-ste stieg m dem Hause d?r Madame v. V.... ab, die ihn aufs liebreichste beherbergte. Am folgenden Tagc reiste der Pabst vonGrenoblc wieder ab, und sow hl Protestanten als Katholiken der ganzen Gegend drängten sich herbey, beweinten sein Schicksal, und rühmten stine Tugenden. Vei der Ankunft in der Stadt Romans ging ihm die Munizipalitar entgegen, empfing ihn mit Achtung, uud widersetzte sich nicht, als das Volk seinen Segen verlangte , und auch erhielt. Am folgen-den Tage reiste Pius unter Bedeckung eines Hussarcndetasckcmcnts wcitcr gei gcn Valence. Die Landstrassc war mit Menschen bedeckt, dic laut seinen Segen verlangten. Seine Bedeckung, über diese Ehrenbezeugung entrüstet, ließ die Vorbange der Kutsche herunter. Darü^ ^ der murrte das Volk, und drohte so lan-! ge, bis die Vorhange wieder weggenom« men, und sogar die Wagcngläscr herabgelassen wurden Dann fiel cs auf die Kniee, und erhielt den päbstlichcn Segen. Vci der Annäherung gegen Valence strömten alle Einwohner dieser Stadt dem Pabst cntgcgcn; er wuvdc in dic Cttadcllc qedracht, und in die cl c> mahlige Gouverneurs Wohnung ein-quartirt, wo niemand , als sein Gefolge zugelassen wird. Der ehrwürdige Greis ist an den unt rn Theilen d?s Kör« pcrs gelähmt, und muß deswegen getra, gcn werden. Sonst a'oer genießt er eine gulc Gesundheit, und sein Geist, durch die Religion unterstützt, ist heiter. Man führt ihn bei guterMitterung in den Gar:cn auf'einem Scsscl mit Rädcr herum. Wenn dic feindlichen Armeen im südlichen Frankreich einbrechen, soll cr nach Dyon gebracht werden. " Frankreich. Parts, dcn 24. Aug. Hier ist cill Courier mit d hatte die Flotte zu Brcg Vcfchl gehabt, auszulaufcn.