XV. ^"^V^^4/^^ «^MMH^^W ^)>»^^4^U4 ^^^-^ ^T^ den 14. April ^"^^ Amsterdam und Rotterdam. ^hngeachtet der schmeichelnden berichte die man von Zeit zu Zeit von der Bereitwilligkeit dcs Kaisers zur Beilegung der Irrungen Ait der Republik empsieng / versi-^Me man doch sckon vor mehr als 3 Wochen unter der Hand, daß unser Staat sich keineswegs mit der »lchern Hofnung schmeicheln därfe, ".e Streitigkeiten mit dcm Kaiser gütlich beigelegt zu sehn, sondern vielmehr auf alle mögnche Art mit ^legsrüstungen fortfahren müsse, c^leß hat sich nun seit der Ankunft ^s lezten Kouriers aus Frankreich bestättigt. Se. Majestät fügt jtzt «".den alten Forderungen noch neue Zloßtentheils von solcher Beschaf-^nheit hinzu, daß die Republik k.aum einmal über deren Annchm-Mkcit berathschlagen zu können '^entt, und der Krieg ist unver-^eldllch. Diese Forderungen be-Wen darinnen : .1. zwei Hrn. nach ""m zu senden, 2. die Friedens-"Utcrhandlungen nach Paris zu ver- legen, 3. die Eouverainität des Schelde bis nach Saftingcn, und ferner freie Scklffart und Hand« lung , 4. 16 Millionen für dcs Kai« sers Recht auf Masiricbt, <>. die Abtrcttung der Grafst aft Vroens-hove, 6. das Schleifen der Forts Friederichhendrik und Kruischanz an der Cckclde, 7. die Uibergabe von Lillo und Lieftcnbhock, 8. die Einstellung dcrgeschehenen Immda-tion und dieUibergabe der Schleus« scn in Flandern, und an der Maas an den Kaiser, damit wir von unserer Seite künftig nie das Land unter Wasser setzen können, 9- die Granzscheidungm von 1664. und Einrichtungen darübcr, in sofern auch darüber Bedenklichkeiten entstehen können, ic>. die alten beiderseitigen Geldforderungen zu kom-pensiren, ausgenommen die von el-nigen Oesterreichischen Partikuliers, als welche die Republik bezahlen müßte, und endlich Ersetzung des durck die Überschwemmung M«<-fachten Schadens.. - ») Die Amsterdamer Zeitung bemerkt , diese Forderungen wären ungefähr eben so übertrieben, als die, welche Luowig XlV. 1672. that / da er schon Meister von z Provinzen war; allein, die Republik sei jetzt, Dank sei's dem Himmel, ungleich besser ini Stande, solche Forderungen abzuweisen, als im Jahr 1672. wo man sich gleichwohl auch geweigert; die Nation sei, was man auch auswärts darüber schwätze und schimpfe, größ-tentheils schon gewaffnet, und gerade diese Forderungen waren wieder das rechte Mittel, die ganze Nation in die Waffen zu jagen. Leiden und Haarlem. Die Staaten von Holland ha-! ben, wie man aus dem Haag hernimmt, seit der Ankunft des Kou-, riers aus Frankreich, sich zwei Tage früher, als es Zeit war, versammlet. Die neuen Propositio-nen des Kaisers gehen dahin; die! Sachen wieder auf den Fuß, wie vor der verlangten Abtrettung von! Mastricht zu bringen. Se. Majestät wollen von dieser Forderung jetzt abstehen, und sich mit der Abtrettung des in Dero Hcrzog-thum Limburg gelegenen Landes Obermaas begnügen, wenn die 4 Forts ober Saftmgen, nemlich Lil«, lo, Friederich Heinrich, Liefkens-hoek und Kruischanz geschleift, und die Republik is Millionen Gulden,! welche der Marsch der Truppen, nach den Niederlanden gekostet,, ferner 12 Millionen als ein Aequi-l! Talent für Mastricht u. s. w. befahlen , sodann die freie Fahrt auf oer Schelde, ohne Erhebung eines Zolls bewilligen, und ausser denen nach Wien zu einer schiklichen Ehrenerklärung wegen der Sr. Mai jestät Flagge zugefügten Beleidigung, zu schikenden Deputinen, noch andere nach Paris, oder einem sonst beliebigen Ort zur Fortsetzung der Unterhandlungen schiken wolle, weil Wien zu abgelegen dazu sei u- s. w« Straßburg. Den 13. März kam ein Staabs« offizier von Paris an, welcher die gewisse Nachricht mit brachte, daß der Friede unterschrieben wäre; die iBedingungen seien noch nicht be^ kannt; aber so viel wüßte man, ^daß der Kaiser von Holland für !stine Ansprüche nichts als Geld t>e-komme. Die hiesige Zeitung, welche der Quelle des jetzt laufenden Friedens/ Gerüchts nahe genug ist, um deren !Gehalt beurtheilen zu können, re? idet oavon im Ernst und Scherz also: Eine der ergiebigsten Quellen der iStaatsneuiMiteu in grossen Städten und wahrscheinlich auch in Pa-l !ris ist diese: daß man sie als Geheimniß von einem guten Freunoe erfährt, der einen Bekannten yac, welker einen sichern Mann bedtem/ der zu Zeiten für oen Haussekretar !emes angesehenen Herren, der mn emem Staatomintster in einiger entfernten Verbindung steht, etwas abzuschreiben hat; daß man sie nach oer natürlichen Wicht, die jedem ehrlichen Mann obliegt, ein Geheimniß so geschwinde auszubreiten, als es möglich ist , sogleich andern Hreunden mittheilt, bis sie endlich Wien Zeitungsartikel machen. Auf solche Neuigkeiten kann man sick auch unter hundertmal gewiß ein-wal verlassen; es wäre denn, daß dcr Ersolg hernach es anders zeigte. >>b folgende Nachricht ebenfalls aus «ner solchen Quelle geflossen sei, vder einen andern Ursprung habe, können wir unsern Lesern nicht ent« scheidend sagen; allein wir haben Am Auszug einer Stelle aus einem Griefe von Paris gesehen, deraus-Mlkiicb meldet: daß der Ver, Mch zwischen dem Kaiser und der Republik Holland wirklich schon Unterschrieben sei, und daß es von Aeser Seite Frieden bleiben werde-^-6 hat einige Wahrscheinlichkeit, ^aß es zu einem Bergleiche kommen ^erde; allein wir glauben doch, vorher erfahren zn müssen, daß der entscheidende Entschluß des Kaisers M die lemn Borschläge der Hol-Mer zu Versailles eingegangen sei. ^.hne diese ist doch wohl an keine Unterschrift eines Vergleichs zu "enken. Haag. s' Die leztgemeldlen neuen Propo-llzlonen eines gewissen Hofes bnn-M unscre Patrioten immer mehr '" Harnisch. Der Zeitungsschrei- ber von Delft, eines von den Orakeln und ein Feldherr der Nepu, blik, sagt, .diese Bedingungen^ wären so hart so erniedrigend fur dts Republik, daß man sie blos nnt et. nem verächtlichen Blik anhören und völlig abweisen müßte, und joltte es ihm auch den letzten Tropfen — — Dinte kosten. Dieser Eifer der Patrioten ist indessen sehr voreilig , da es noch nicht einmal gewiß ist, ob oie leztern Vorschlage deo Kmsers wrklichlolau-tcn, wie sie in den LiandesMun-gen angeaeben werden. Die Haager französische und holländische Zeit tungen zweifeln selbst daran. Meh-als zu gewiß ists jedoch, daß dieses k. Ultimatum solche Bedingungen enthält, wozu die Generalstaaten nimmermehr sich verziehen können, ^nnd da nicht zu vermuthen, daß der Kaiser von diesem lezten Entschluß mehr abgehen werde, Prinzen von Preußen ic> Jahr treue" und ersprießliche Dienste geleistet, an!, einer langwierigen Krankheit verstorben ist. Die von dem kön. ftanzös. Hofe Sr.kön. Hoheit dem Prinzen Heinrich bei seiner Anwesenheit zu Paris gemachten Geschenke, bestehend in sehr geschmakvollen Pariser Tapeten , Portraits von franz. Helden und Gelehrten :c. sind dem hiesigen Publikum in dem Palais Sr k-Hoheit öffentlich gezeigt wordcn. In Wien ist mit dcm Pftmd-u. Versatzamt eine Aenderung getrof-ftn worden, indem dasselbe künftig, nur 8 Procent Interesse nehmen soll, und sobald es seine Paßiva abbezahlthat, will der menscheM-bende Monarch die Interessen zum besten derNothleiocnden aufs Pro-cent herabsetzen. — Die Franziskaner, Kapuziner und Minoriten haben ihr Aufhebungsdekret erhalten. In Neapel sind fast alle Klöster aufgehoben worden, s ^ « Noch ein Wort des Dankes, des Segens, für einen deutschen Mann von grosser Kraft, und jeder Leser, der Originalität der Laune, treffenden Witz, eignes Darstel^ lungStalent, und ein Herz, das laut für edle Thaten spricht, schazt und und bewundert, ruft es m. in der Kapuzinergasse, wo die Zeitung alle Donerstag zu haben ist.